1866 / 142 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2018

Hunde; die Zimmer voll Rauch und Gestank; die Wohnstätten für Menschen und Vieh gemeinsam; die Speisen unappetitlich, das Bier ganz schlecht die Art des Umgangs rauh und ungebildet; die Sprache zischend und durch die Zusammenhäufung der Konsonanten für die Ohren der Ausländer un angenehm; das Gesicht und die ganze Körperbeschaffenheit an scythische Frechheit erinnernd; die öffentlichen Straßen durch Holpern und Löcher unwegsam, Brücken über die Gewässer, die namentlich im Winter gefährlich sind, entweder gar nicht vorhanden oder so schlecht gebaut, daß man sie nur mit Zittern und Zagen passiren kann, die Wälder massenhaft und dicht, prächtig geeignet fur Räuber und Diebsgesindel; die Aussicht über das Land wegen der weithin gestreckten unendlichen Ebenen unschön, zumal im Winter, wo alles mit tiefem Schnee bedeckt ist; denn ich glaubte auf unendlicher Fläche umherzutreiben. Was soll ich von der Bauart der Häuser in Städten und Dörfern sagen? Waß von der Unreinlichkeit der Straßen? Das habe ich wirklich ein gesehen, daß die Polen nicht umsonst eiserne Sohlen unter den Füßen tra— gen; denn ohne diese würden sie in dem unergründlichen Kotbe leicht stecken bleiben. Was soll ich von der Unverschämtheit der Haidonen sagen gegen Alle, die ihnen in den Weg kommen, zumal wenn ihr von Natur wildes Gemüth durch sogenannten Branntwein (Vinum erematum) erhitzt ist?«

Als Gegenstück dieses Gemäldes möge es gestattet sein, einige Züge aus der am 29. April 1866 stattgehabten Jubilarfeier des Gleiwitzer Gymnasiums zu erzählen. Diese Stadt, welche 1781 noch ein Flecken von 1485 Einwohnern war, ist in Folge der gegen Ende des vorigen Jahr hunderts erfolgten Hütten- und Kanal.Anlagen, überhaupt durch Bergbau, Industrie, Handel und Eisenbahnverkehr zu einer wohlbabenden und ver— kehrsreichen Stadt von 12,000 Einwohnern emporgeblüht und wurde 1816.os mit einem Gymnasium ausgestattet, welches seit seinem fünfzigjährigen Bestehen bereits 5300 Schüler und darunter 644 Abiturienten für die höheren Berufssphären ausgebildet hat. An dem Jubeltage fübrten zahlreiche Bahnzüge aus allen Kreisen Ober- schlesiens die Festgenossen nach dem reich geschmückten Bahnbofe, von wo sie durch Schüler die Anstalt zählt deren über 600 nach den gastfreundlich geöffneten Quartieren geleitet und Abends in einem Festsaal versammelt wurden, in welchem von Schülern der Anstalt ein Akt der An— tigone von Sophokles, ein Akt eines Lustspiels von Plautus in den alten Sprachen, sodann ein Akt aus Göthe's Iphigenie aufgeführt und mehrstimmige Festgesänge unserer besten Komponisten gelungen vor— getragen wurden. Wahrlich hätte Holstenius, welcher ja selbst ein be— deutender Gelebrter und Verweser der vatikanischen Bibliothek war, dabei sein können, er würde seinen Augen und Ohren kaum getraut, er würde dem Gymnasium sowohl, als dem ganzen Oberschlesien über seinen völlig verwandelten Zustand aus vollem Herzen gratulirt haben.

.O éwberschlesien ist gegenwärtig ein wohlbebauetes, dicht bevölkertes, industriöses und verkehrreiches Land, welches hinter Niederschlesien und Bran— denburg kaum mehr zurücksteht und in manchen Gegenden vortrefflich kul⸗ tivirt ist. Unter seinen 5 Millionen Morgen Fläche befinden sich 2,860 000 Morgen Acker, 19,000 Morgen Gärten, 393,000 Morgen Wiesen, so daß etwa 3 des Bodens Kulturland sind, und auch die allerdings noch 1601, 000 Morgen haltenden Waldungen sind bei ihrer jetzigen sorg— samen und intelligenten Forstkultur ein wahrer Schatz. die Produkte des Bergbaues, der Hütten und Fabriken,

und Forstwirthschaft und Viehzucht, welche sich namentlich durch hoch feine Wolle und tüchtige Pferde auszeichnet, belebten Verkehr dienen außer der schiffhßaren Oder, Klodnitz und Weichsel 150 Meilen Chausseen und 80 Meilen Eisenbahnen, welchen alljährlich neue Verbindungen hin— zutreten.

So kann man denn in der That und ohne Uebertreibung sagen, daß Oberschlesien in dem letzten Jahrhundert aus einer Art von Wüstenei in ein blühendes mit allen Segnungen der Civilisation ausgestattetes Land verwandelt ist, daß die Kraft und die Leistungen des Hohenzollern Regiments und des preußischen Staatsverbandes durch seine weise Gesetz⸗ gebung, seine tüchtige energische Verwaltung und die freie Bewegung des Bürgerk, des Landmannes und der Gemeinden und Corporationen sich vielleicht in keinem Theile des Staatsgebiets so sichtlich und so erfolgreich bewährt haben, wie in diesem zwischen Polen, Galizien, österreichisch Schle . sien und Mähren eingeklemmten Oberschlesien. namentlich die preußische

der Land—

Agrargesetzgebung, das Landeskultur ⸗Edikt, die Ablösungen und Regulirun⸗

gen haben hier Wunder gethan.

Wenden wir uns nunmehr dem Volke zu. Nach der neuesten im Dezember 1864 vorgenommenen Zählung enthält Oberschlesien 1,182,381 Civileinwohner in 16 Kreisen und 42 Städten, von denen Neisse mit 13854 E., Ratibor mit 12526 E, Beuthen mit 12,843 E., das vorer— wäbnte Gleiwitz und Oppeln mit 10378 E. die bedeutendsten sind. Der Muttersprache nach gehören eiwa 500,000 E. dem deutschen, 630,000 E. dem polnischen und 50 000 E. dem mährischen Idiom an; in den Städten herrscht durchgängig das Deutsche vor.

. Bei der preußischen Besitznahme hatte Oberschlesien kaum eine Viertel- million Einwohner. Die Bevölkerung hat sich von 371,404 Einwohnern im Jahre 1781 bis auf 1,182 381 im Jahre 1864 vermehrt. Viele Ge— genden, damals mit Wäldern bedeckt, von Menschen selten betreten und von Kirchorten weit entfernt, enthalten gegenwärtig volkreiche Wohn— plätze. Es kostete gewaltige Anstrengungen, dem religiösen Bedürf niß der so gewachsenen Berölkerung einigermaßen zu genügen; dennoch aber muß die oberschlesische Bevölkerung als eine von dem Wesen des Christenthums durchdrungene, ächt religiöse bezeichnet wer den. Die Erbauung würdiger Gotteshäuser, die Ausstattung derselben, die Ausdehnung und Verbesserung des Religionsunterrichts und der Schulen, wird von den Behörden und Gemeinden gefordert.

Nach amtlichen Ermittelungen kommt durchschnittlich auf 1200 Katho— liken und auf 714 evangelische Einwohner eine Schule. Die deutsche Sprache wird angelegentlich in den Untertichtskreis der polnischen und mährischen Landschaften hineingezogen und durch utraquistische Lehrer- Seminare zu Ober Glogau, Peisktetscham und Kreuzburg tüchtige Lehrer herangebildet. Im Jahre 1861 besuchten von 94, 20 schul—

Dem durch

pflichtigen Knaben 4633 und von g3,475. Mädchen 33,514 regel mäßig die öffentlichen Schulen. Durch Privat- und Verein ẽsch of durch Bürger. Mittel ⸗Schulen und Gymnasien werden die Kinder der r leren und höheren Stände vorgebildet, in den Städten pflegen philomiath i. Vereine und öffentliche Vorlesungen die wissenschaftliche Bildung. ; wir noch Einiges über den Volkswohlstand hinzu so hietet die 2. Oderuferseite dem Ackerbau häufig nur einen von Thon und Sandschich te bedeckten, mitunter auch kalten, auf undurchlassendem Untergrunde ruhen thonigen Sandboden dar. Während aber trotz dieser Mängel die obersa n sischen Wälder auf der Oder bis zum Meere die schönsten Bauhöͤlzer . senden, wird die mangelnde Fruchtbarkeit der Ackerkiume theils durch unter. irdische Schätze aufgewogen, theils hat man durch Bodenmeliorationen, ver stärlten und verbesserten Viehstand auch hier vortreffliche Wirtz. schaften hervorgerufen. Die linke Oderseite bildet vorherrschend ein seichte? Hügelland mit günstiger Vorfluth, tief aushaltendem fruchtbaren Lehmboden, der in den lachenden Gefilden der Kreist Leobschütz, Grottkau, Kosel, Neisse, Neustadt und Ratibor einen der fruchtbasten Landstriche bezeichnet. Hier wetteifern die Landwirthe mit Niederschlesien und verfolgen mit stetiger Tbeilnahme alle Fortschritte der Agrikulturwissenschaft, deren Pflege die landwirthschaftliche Akademie Proskau mächtig fördert. Zwar deckt die oberschlesische Viehzucht nicht im. mer den Bedarf, sondern es findet mitunter starker Eingang von Polen und Oesterreich statt; aber die Anschaffung vorzüglicher Zuchtthiere verspricht günstigen Erfolg und in Beziehung auf den Werth seiner welt— berühmten Schafheerden nimmt dieser Landestheil, mit Niederschlessen wetteifernd, die erste Stelle in Europa ein. . Der Bergbau und Hüttenbetrieb Oberschlesiens, eine Schöpfung unserer Könige, fördert in der unfruchtbaren Gegend die reichsten unter! irdischen Schätze zu Tage. Während von sämmtlichen östlichen Pro. vinzen der Monarchie überhaupt nur in Sachsen und Schlesien metallische Erze von Bedeutung gewonnen werden, hat der Auf. schwung des Eisen, und Zinkhüttenbetriebes, der Bau eines weitver— zweigten Eisenbahnnetzes eine gegen die Production des vorigen Jahrhunderts (1786 nur 4160 Tonnen) vertausendfältigte Nachfrage nach Steinkohlen hervorgerufen, welcher der Umfang der Steinkohlenlager entspricht. Denn von Gleiwitz nach der russisch österreichischen Grenze in 4 4meiliger Aus. dehnung und einer 20—- 25 Fuß betragenden Flötzstärke, im Gesammtum— fange von 8— 9 Quadratmeilen neben kleineren Gebieten von gegen 3 Quadratmeilen sind unermeßliche Fundgruben erschlossen, zu denen noͤch 76 bis 190 weitere Quadratmeilen noch verdeckt liegender Schichten hinzutreten In diesen wurden im Jahre 1864 77,189,718 Centner Kohien im Weithe von 4,603,381 Thalern gefördert, die Steinkohlenproduction Oberschlesiens allein beträgt den 142. Theil der Production der ganzen Erde; von Carnall berechnet den Kohlenvorrath Schlesiens bei gleichmäßig steigender Consumtion als noch für 4000 Jahre ausreichend. Die reichen Lager Oberschlesiens an Brauneisenstein, welche in einer Mächtigkeit von 20 - 30 Fuß in geringer Tiefe auf Muschelkalkstein lagern, über Steinkohlengebirge bei Tarnowitz und Beuthen liegen, und an hon! eisenstiin im Malapanethal (beide von mittlerem Gehalt von 30 bis 32 pCt) haben frühzeitig die Aufmerksamkeit der Behörden auf die Eisenproduction gelenkt und unter dem in diesem Zweige sich ergebenden Aufschwunge ist die Production an Eisen, die 1823 nur 341,835 Ctr. betrug, bis zum Jahre 1864 allein beim Roheisen auf 2697440 Ctr. im Werthe von 3,418,093 Thlr. gestiegen. Schink schätzte die Eisenproduction Oberschlesiens im Jahre 1857 auf 1183, 700 Thlr. jährlich. Zu den bedeutendsten und gewinnreichsten Roh⸗ produkten gehört seit den 20 ger Jahren dieses Jahrhunderts die Gewinnung von Zink, wovon 1863 Erze 57125373 im Werthe von 1,681,642 Thlrn. und Barren ꝛc. 11206216 Ctr. im Werthe von 6'333379 Thlrn. gefördert wurde. Die oberschlesische Zinkproduction beträgt mehr als * der Production des ganzen Staats, 40,7? pCt. der Production der ganzen Erde. Wegen der auch an anderen Metall Produkten reichen Industrie, der Manufaktur. und Fabrikthätigkeit, so wie des den Verkehr des industriellen Westens mit dem unkultivirten Osten vermittelnden Handels verweisen wir auf die Weike von Schück und Triest. Nur erwähnt sei noch, daß die mehrfach vorgekommene, zu trauriger Berühmtheit gelangte Weber und Spinnernoth mehr Niederschlesien zugeschrieben werden muß, in welchem seitdem die Verbesserung der Maschinen, der Aufschwung der Baumwollen— und anderen Industrie einen auch bei Krisen, wie sie der nordamerikanische Krieg erzeugte, nachhaltigen besseren Zustand hervorgerusen hat. Wir halien Oberschlesien wegen der tüchtigen Gesinnung seiner Bewohner, wegen seiner mächtig aufblühenden Industrie, deren Haupterzeugnisse Kohlen und Eisen, wie die Hauptfaltoren des materiellen Wohlstandes, so die Trieb

federn und Elemente des heutigen Krieges darstellen, für einen der wichtig

sten Theile der preußischen Monarchie. Zu ihr, der es seinen jetzigen blühen den Zustand verdankt, wird Oberschlesien in allen Zeiten treu halten und seine Zugehörigkeit zur werthvollsten Perle in Preußens Krone bewähren!

Die Bevölkerung von St. Petersburg beläuft sich, zufolge Nach= richten der »Stadtduma«, nach der im Jahre 1864 angestellten Zählung auf 539,122 Personen. Rechnet man noch diejenigen hinzu, die in einzel nen Häusern übergangen worden sind, so wie diejenigen, die keinen be— stimmten Wehnort haben, deren Gesammtzahl sich annähernd auf 7000 erstreckn mag, so erhält man 546 122 Einwohner. Nach den Stadttheilen vertheilt sich diese Bevölkerung in folgender Weise: Admiralitäts. Stadttheil 35,042; Kasanscher St. 43,580, Sspasskischer St. 66,507, Kolomna . St. 35 / a9 Narwascher St. 42 440; Newski St. 29,262; Moskauscher St. 0,439, Roshdestw. St. 36,578, Litejny⸗St. 62, 74; WassOstrow 56,0739; Petersburger St. 34,868 und Wiborger St. 25,724. Das Areal der Stadt wird mit 19,843,450 Faden berechnet.

e enden Zeitraum des Vorjabres. SVug9 Thlr, obschon die Ausgangsabgaben einen Ausfall von 14,5736 Thlr. herausstellten

. stande zuzuschreiben, Anderniheils ist das Mehr dadurch herbeigeführt, daß im 1. Quartal d. J.

konn . 5 Ausgangsabgaben erklärt sich durch fast gänzliche Aufhebung der

selben.

Decker) in Berlin.

und den angrenzenden Ländern, nebst Nachrichten über die Reise⸗

hieser Rr. 4 wiederum der »Gebühren Tarif für die telegraphische Korrespon⸗˖

Presse und erscheint noch im Laufe des Monats Juni.

af manchen Dominien nicht besenders gut ausgefallen, weshalb sich auch

1665 15,014 Ctr.), also etwa 1100 Ctr. mehr als im vorigen Jahre. Die F bis 15 Thlr. pro Centner billiger als 1865, indem für feine Wollen 56 und für ord. Kammwollen 42 bis 46 Thlr. bezablt wurden. Bis Mittags

12 Uhr waren mindestens drei Viertheile aller Wollen verkauft und glaubt

nach Berlin zu schicken.

nglische Korrespondenz wird

mungsorten eintreffen «

2019

Gewerbe und Handels⸗Nachrichten.

Berlin, 16. Juni. Die Einnahmen des Zolloer eins betrugen ersten Quartal d. J. 4 846,822 Thlr. gegen 45726023 Thlr. im ent- Die Mehreinnahme betrug demnach

Das Mehr bei den Eingangsabgaben ist theils dem Um- daß man 1865 in Erwartung der bevorstehenden Her absetung der Eingangszölle die Bezüge von Waaren äußerst beschränkt hatte. elinden Winters die Schifffahrt fast unausgesetzt betrieben wer

aen des g weg Der Ausfall

te, während sie im Vorjahr gänzlich gehemmt war.

. Soeben ist ausgegeben: Eisenbahn⸗, Post und Dampfschiff⸗ Couröbuch Nr. 4 Verlag der Königl. Geh. Ober · Hofbuchdruckerei (R von Dasselbe enthält die neuesten Fahrpläne, ferner nicht nur die wahrend der Sommerzeit stets hinzukommenden »Reisetouren zwischen Ber sin und den bedeutenderen Badeorten «, sondern als einen neuen, sebr brauchbaren heil ein »Verzeichniß der Bade und Kurorte in Deutschland

1

2

verbindung dieser Orte. In Bezug auf den telegraphischen Verkehr ist

denz beigefügt. . . Eine berichtigte und vollständige Ausgabe der »Nachrichten für die

Benutzung der Telegrapben- Linien zc. befindet sich auch unter der

Bromberg, 15. Juni. (Pos. Ztg) Seit gestern haben hier die Follliefe rungen resp. Abnahmen Seitens der Käufer begonnen. Auf der Stadtwaage wurden gestern und heute ca. 580 Etr. Wolle verwogen, pooon im Ganzen etwa 150 Ctr. lombardirt worden sind. Die Wäsche ist

inge Käufer veranlaßt gefühlt haben diese Wollen nicht abzunehmen. In Velreff der Qualität wurden gute Mittelwollen, aber auch feine Sorten, abgeliefert. Die Preise bewegten sich zwischen 65 bis 73 Thlr. pro Ctr. Uschrigens sind in diesem Jahre die Wollzufuhren geringer als im vorigen.

Stettin, 16. Juni. (Stett. Ztg. Zu dem heutigen Wollmarkt waren ca. 16,123 Ctr. Wolle eingeführt (1863 16,290 Ctr., 1864 17,393 Etr,

Päsche ist im Allgemeinen eine ungenügende und stellten sich die Preise his 60 Thlr, in einzelnen Fällen 62 Thlr., für mittlere 50 bis 54 Thlr,

man, daß Nachmittags auch der Rest aufgeräumt werden wird, da sich wohl nur wenige Produzenten entschließen dürften, ihre Wolle auf Risiko Hamburg, 16. Juni. Das hiesige Stadtpost ⸗Amt veröffentlicht

heute folgende Mittheilung: . . der direkten Postverbindungen nach Hannover

Wegen Unterbrechung . . s die bis gestern Abend 10 Uhr zur Post gelieferte Korrespondenz nach

England und den Niederlanden über Wittenberge geleitet worden. Die auch auf diesem Wege bis Montag früh in

london, die niederländische Korrespondenz am Sonntage an ihren Bestim⸗

Das Stadtpost Amt hierselbst theilt ferner Folgendes mit: Da nach eben eingegangener Nachricht die Eisenbahnverbindung zwischen Braunschweig und Minden ebenfalls unterbrochen ist, so wird die gesammte Korrespondenz nach England, Schottland, Frankreich, Spanien und Holland heute mit den Abends und Nachts abgehenden Dampfschiffen abgesandt werden«.

Die Direction der Berlin -⸗Hamburger Eisenbahn zeigt an, daß in Folge der Unterbrechung des hannoverschen Bahnbetriebes zwischen Lüneburg und Hohnstorf bis auf Weiteres keine Beförderung von Personen, Gütern c. über Lauenburg hinaus auf diesseitigem Ufer stattfindet.

Wegen der Unterbrechung auf der oben erwähnten hannoverschen Bahn- strecke sind die fälligen überelbischen Posten bis jetzt nicht eingetroffen, in dem die englische Post, die französische, belgische und holländische Post und die Posten aus Süddeutschland noch sämmtlich im Rückstande sind.

Kaukasus. Die im Distrikt Kudako, 60 Werst von Anapa, entdeck= ten Naphtaquellen, die anfangs nur 1500 bis 2000 Eimer lieferten, geben, der »Deutsch. Pet. Z.« zufolge, jetzt das ungeheure Quantum von 10. bis 12.000 Eimern täglich. In einen 200 Fuß tiefen Brunnen sind zwei eiserne Röhren gesenkt, eine größere von 5 Zoll im Durchmesser und in dieselbe eine kleinere von 25 Zoll im Durchmesser. Aus der ersteren fließt Seewasser, aus der letzteren Naphtha. Das Naphtha führt auch Braun kohle und Muscheln mit sich. Andere Nachforschungen werden am Bugas Arm des Kuban) auf einer Stelle ausgeführt, die 18 Werst von Taman, 7 Werst vom Meere und 5 Werst vom Bugas ⸗Liman entfernt ist. Nach der Bodengestaltung ist das Auffinden reicher Naphthaquellen unzweifelhaft.

Pee gra hi else ditt erumxsheriãehte.

Lempe- ratur. RGau-

Mn nr.

HB aro- meter. Paris. Linien.

Allgemeine Wind. Iimmels- ansieht.

Beobachtungszeit.

Stunde! Ort.

ul,, F7. Juni.

8 Mrgs. Brüssel. . .. 330, 0 g, 188W. , schwach. Y betersburg. 339,ü 13, 80., sehwach.

sehr bewölkt. schön.

Freng gige he dtati gn en.

1 7m

S0O., schwach. SW. , schwach. SSW. , sehwach. W, schwach. SW., müssig. SW., sehwach. SO. , stark. SW, schwach. S., mässig.

S., schwach.

bedeekt, Regen.

trüb e.

bed., Nechts. Reg.

heiter.

bedeckt. bedeckt.

Reg., gest. Reg. ziemlich heiter. heiter.

bed.ů, gest. Im. Regen. Sonnenblieke. sehr heiter.

halb heiter.

trübe, Regen.

S

= 2

82

J 9

Memel

Königsberg 332, Danzig. . . . . 33 Futhusgs... 3 Cõslin 33 Stettin

Berlin

1

Münster ... Torgau...

8 8g R XR n .

schwach. schwach. massig. mãssig.

Breslau. . ..

w

Seffentlicher Anzeiger.

Handels⸗Register.

Die in unserm Firmen ⸗Register unter Nr. 150 eingetragene Firma Fr. Wildelau's Wittwe in Luckenwalde ist zufolge Verfügung vom 13. d. Mts. gelöscht. Gleichzeitig ist daselbst eingetragen worden: Nr ln . . Firma⸗Inhaber: Tuchfabrikant Landwehrlieutenant Gustav Friedrich Hermann Wildelau, Ort der Niederlassung: Luckenwalde, Bezeichnung der Firma: »Gustav Wildelau«. Jüterbog, den 15. Juni 1866. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. In unser Firmen - Register ist untet Nr. 355 der Kaufmann Carl Leopold Wekß zu Memel. Ort der Niederlassung: Memel; Firma: C. L. Weiß, eingetragen zufolge Verfügung vom 12. Juni 1866 am heu⸗

tigen Tage.

Memel, den 13. Juni 1866. ö . Königliches Kreisgericht. Handels- und Schifffahrts Deputation.

In das hiesige Prokuren ⸗Register ist sub Ni. 2 die Prokura des Buch-

haliers Simon Simonsohn zu Liebstadt für die dort unter der Firma

V. M. Jacobsohn betriebene Handlung am 11. d. M. eingetragen. Mohrungen, den 12. Juni 1866. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. In unser Firmen ⸗Register ist heut unter Nr. 89. die Firma: »Ernst Schari zu Tschirne⸗

und als deren Inhaber der Gerichtsscholz und Ziegeleipächter Ernst Schari

daselbst eingetragen worden. . Breslau, den 13. Juni 1866.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

In unserm Firmen -Register ist Nr. 47 die Firma J. E. Friedrich zu folge Verfügung vom 13. Juni 1866 am selben Tage gelöscht worden.

Bunzlau, den 13. Juni 1866. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Die unter Nr. 45 des Gesellschaft-Registers eingetragene Handels- Gesellschaft, unter der Firma A. et M. Freund ist den 6, Juni 1866 auf- gelöst. Der Kaufmann Adolph Freund zu Görlitz betreibt das auf ihn übergegangene Geschäft unter der bisherigen Firma 2A. et M. Freund« fort, welche nunmehr im Firmen -Register unter Nr, 257 eingetragen wor den ist, zufolge Verfügung vom T. Juni 1866 am 9. Juni 1866.

Görlitz, den 9. Juni 1866. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Als Kollektiv Prokuristen der zu Ottmachau bestehenden und in unserem Firmen ⸗Register sub Nr. S9 unter der Firma »R. Kleineidam- eingetragenen, der Wittwe Josepha Kleineidam geborene Hüner und den Geschwistern Paul, Francisca, Emilie und Robert Kleineidam zu Ottmachau gehörenden Papier- und Galanteriewaaren⸗Handlung sind der Kaufmann J. M. Thomas und der Kaufmann G. Meißner zu Ottmachau in unser Prokuren ˖ Register unter Nr. 4 am 13. Juni e. eingetragen worden.

Grottkau, den 11. Juni 1866. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

In unserem Firmen - Register ist zu Nr. 240 die Veränderung der Firma „Julius Krajewskye in F. Bogdal und ferner: Untẽt Rr. 251 die Firma »F. Bogdal« zu Neurode und als deren Inhaber der Kaufmann F. Bogdal zufolge Verfügung vom 9. Juni 1866

eingetragen. ; . Neurode, den 9g. Juni 1866.

Königliche Kreisgerichts Deputation.