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Bis dahin muß ich Hannover als im Kriegszustande gegen Preußen
ten und hiernach bandeln. J 9 rücke 44 als Feind der braven Einwohner des Königreichs ein.
Ihr Privateigenthum wird streng geschont werden. Die Königlichen Truppen werden die preußische Disziplin auch hier bewähren. Han— noperaner! Kommt auch Ihr ihnen freundlich entgegen. .
Harburg, 16. Juni. Nachdem am Freitag bis Abend der Uebergang der ganzen Avantgarde des in Holstein stehenden preußi⸗ schen Armerccorps aus Holstein nach Harburg beschafft war, folgte demselben im Laufe des heutigen Tages von Morgens 4 Uhr an das Gros desselben, tbeils über die Fähre und Wilhelmsburg, theils direkt von Altona mit Kanonenbooten und Privatdampfschiffen, welche Schuten im Schlepptau hatten. Der General ⸗ Lieutenant
von Manteuffel mit seinem Stabe ging um 9 Uhr Vormittags aus
Altona ab. Die einrückenden Truppen waren theilweise am Freitag Abend spät oder in der Nacht in Altona eingetroffen. Die Marine mannschaft ward Freitag Abend 9 Uhr auf der dortigen Haupt wache von einem Kommando Infanterie abgelöst, bezog aber als Ablösung bereits um 12 Uhr wieder die Wache, weil das betreffende Regiment um 4 Uhr nach Harburg ein— geschifst werden sollte. Mit dem um 10935 Uhr von Stade kommen— den Bampsboot erfuhr man, daß die hannoversche Besatzung diese Festung, wie die Schanze bei Brunsbausen im Laufe der Nacht ge— räumt batte. Der Altonaer Einquartierungs - Kommission ward Vormittags die Einrichtung von Lazaretben zu vorläufig 209 Vetten aufgegeben. Die unter dem Kommando des Corvetten - Eapitains Werner stebende Division der preußischen Marine hatte Befehl, sich am Sonnabend Nachmittag mit einer von der Nordsee kommenden Division, welche aus 4 Kanonenbooten 1. Klasse und einem Avisoschiff bestebt, bei Stade zu vereinigen. Bei Ankunst der Preußen in Harburg — wo sie über die Platzverbältnisse sofort orientirt waren — besetzte ein Detachement von ca. 50 Mann die gelegentlich des deutsch— dänischen Krieges bart an der Elbe aufgeworfenen Schanzen, wo der letzte bannoversche Posten eiligst abgelöst, mit dem wachthaben— den Unteroffizier den Platz räumte. Die überraschten Harburger Bebörden — der Bürgermeister Grumbrecht zur Zeit noch in der hannoverschen Ständeversammlung — versammelten sich in plend und fragten in Hannover telegraphisch um Verbaltungsbefehle an, worauf allerdings erst nach einigen Stunden die Antwort
eintraf, den Durchzug zu gestatten und zur Beförderung
bebülflich zu sein. In der Zwischenzeit batte der Magistrat — unter Protest gegen die Gewaltmaßregel — doppelte Einquartierung im Orte angesagt. Die Truppen batten inzwischen schon auf eigene Faust angefangen, die Mannschaften bausweise zu vertheilen. Das kleine in Harburg garnisonirende Detachement von 36 Mann mit
einem Hauptmann und einem Lieutenant hatte sich unmittelbar vor Einmarsch der preußischen Truppen im Geschwindschritt nach Rönne.
burg begeben, von wo sie die Bahn zur Weiterfahrt benutzten. Gleichzeitig waren sännntliche Personenwagen mit den dis—
poniblen Lokomotiven voran, zusammengebracht und wurden von den Eisenbabn - Kassirern, unter Mitnabme sämmtlicher
Eisenbabn⸗ und Zoll ⸗ Kassen, bestiegen und nach Han— nover abgefahren, so daß der Bahnbof jetzt verödet daliegt. Eine Compagnie Preußen besetzte übrigens den Bahnbef sofort.
Die Preußen, die seit dem 15, Mittags, ununterbrochen durchmar.
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schirten, brachen beute Morgen früb 4 Ubr schon wieder auf. Es wurde von den Truppen strenge Mannszucht gebalten und von Exzessen irgend welcher Art bört man Nichts. Die Einquartierung selbst ist eine doppelte, aber obne Verpflegung. In Erman. gelung der Babnbefärderung bewegen sich seit dem früben
Morgen des 16ten die Kolonnen auf der bremer Chaussee vor—
wärts, da in Harburg selbst noch immer wieder frische Truppen von
Holstein eintreffen. Der Verkehr mit Hannover ist gänzlich gebemmt.
Das hiesige Telegrapbenamt ist von preußischen Telegraphisten über⸗
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nommen, der telegrapbische Verkebr für das Privatpublikum ist
gänzlich suspendirt. Eine preußische Feldpost ist eingerichtet. Die Postkasse der biesigen Post ist mit Beschlag belegt und abgeliefert worden. Man erwartet die demnächstige Wiedereröffnung des Post -
verkebrs. General von Manteuffel hat seine Wobnung im König von Schweden genommen und inspizirte wiederholt die eintreffen.
den Truppen. (D. T. B) Sin hannäverscher Zollkreuzer wurde am 17. preußischerseits in den Altonaer Hafen eingebracht.
Samburg, 16. Juni. (B. 5) Heute Nachmittag 55 Ubr
besegzte ein Adjutant des Generals v. Manteuffel, welcher mit fünf Soldaten zu Wagen von Harburg gekommen war, das hiesige ban
noversche Telegtapbenbürcau. Die hannoversche Leitung wurde nach märschen und Concentrationen an den Grenzen des Königreichs, so
der daneben liegenden preußischen Telegraphenstation gelegt und die banneversche Station geschloßen. Unmittelbar darauf wurde auch die bannoversche Post besetzt und geschlossen. Die Beförderung der
Briefe 2 bat dem Vernehmen nach die preußische Post übernommen.
Sachsen. Gotha, 17. Juni. Wie die ⸗-Goth. Ztg. hört, wird der gemeinschaftliche Landtag der Herzogthümer Coburg⸗ Getha anf nächsten Mittwoch einberufen werden, und es gehen die voriges Jahr getroffener Anordnungen, also lange vor der Aussicht Sessen. Kassel, 16 Juni. Tel Dep. der ⸗Hamb. Nachr.)
Einbernfunge schreiben noch heute ab.
Der Kurfürst hat die preußischen Forderungen abgelehnt und ist Nachts nach Franksurt abgereist. Der Thronfolger ist hier angekom— men. Das Militair ist zum Abmarsch aufmarschirt. Der Stände— ausschuß bewacht den Staatsschatz. Im Schlosse wird gepackt. Die Stände werden baldigst zusammentreten. Es herrschte große Auf— regung.
Fulda, 15. Juni. (Kassel. Ztg. Ganz in unserer Nähe zieht sich ein bayerisches Armeecorps zusammen. l
Mainz, 14. Juni. (Fr. P. Ztg.) Heute Nachmittag ist ein Regiment weimarischer Truppen angekommen; gegen zwei Uhr das erste, gegen sechs Uhr das zweite und dritte Bataillon, im Ganzen zwölf bis dreizehnhundert Mann. Von österreichischen Truppen ist jetzt hier nur noch eine Schwadron Kürassiere und eine Artillerie— Abtheilung; ein Bataillon von Ramming Infanterie und die Mi— neure sind heute Morgen abgegangen. Die Bayern haben einst— weilen die beiden Hauptwachen, sowohl die österreichische als die preußische, bezogen.
Baden. Karlsruhe, 15. Juni. Von Rippoldsau kommt der »Karlsr. Ztg.“ die Nachricht zu, daß Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Großfürstin Marie von Rußland, Herzogin von Leuchtenberg, und Prinzessin Eugenie von Leuchtenberg zu mehrtägigem Auf. enthalt dortselbst eingetroffen sind. Die hohen Damen wurden am Vormittag bei ihrem Eintreffen in Rastatt von Sr. Hoheit dem Prinzen Wilhelm begrüßt.
Bayern. München, 16. Juni. (N. C.) Nach dem Ein treffen der Nachricht von dem Einmarsche der preußischen Trup— pen in Sachsen und Hessen begab sich heute Freiherr von der Pfordten zu dem Kommandirenden der bayerischen Armee, dem Prinzen Karl, und hatte eine längere Unterredung mit dem— selben. In das Hotel des Ministers des Aeußern zurück— gekehrt, hatte Freiherr von der Pfordten Nachmittags 2 Uhr eine Konferenz mit den hiesigen Gesandten der Mittel— und Kleinstaaten. Für die Civilangelegenheiten ist Regierungs— Rath Buchner in Augsburg dem Hauptquartier der Armee beigege— ben, während in jedem Regierungsbezirk ein Regierungsbeamter zu gleichem Zwecke zum Landeskommissair ernannt ist.
Wie man hört, wurden die Regimenter aufgefordert, Listen von zu Offizieren und Unteroffizieren für die fünften Bataillone ge— eigneten Soldaten anzufertigen. Da die vierten Bataillone alsbald zum Felddienst verwendet werden sollen, wird die Bildung der fünf ten sehr rasch vor sich gehen.
Oesterreich. Wien, 17. Juni. Die beutige »Wiener Ztg.“ bringt ein Kaiserliches Manifest -an meine Völker«, welches diesel ben zur Vertheidigung der Ehre und des »Rechts« Oesterreichs und der verbündeten deutschen Staaten ausruft. Nicht eher seien die Waffen niederzulegen, als »bis Oesterreich, so wie den verbündeten deutschen Staaten die freie innere Entwickelung gesichert und deren Machtstellung in Europa neuerdings befestigt sei.
Prag, 16. Juni. (W. 3.) Ihre Majestät die Königin von Sachsen, die Kronprinzessin und die Prinzessin Georg sind mit großem Gefolge heute Abends 7 Uhr hier eingetroffen.
Pesth, 16. Juni. (W. Z.) Die ungarisch - kroatische Regnico— lardeputation bielt heute Sitzung. Die Antwort der ungarischen Deputirten wurde den Croaten übergeben. Es wird noch eine Sitzung zur Authenticirung des Protokolls stattfinden, worauf die kroatische Deputation abreist. Die Verhandlungen sind nicht völlig, sondern nur vorläufig abgeschlossen und wird das Resultat derselben dem ungarischen und kroatischen Landtage, ersterem schon nächster Tage vorgelegt. (Ein uns aus Agram zugekommenes Telegramm meldet noch: Ueber Art. 42 betreffs der Parität konnte keine Einigung erzielt werden.)
Rußland und Polen. Warschau, 13. Juni. Die Geld. und Geschästskrise äußert, schreibt man der ⸗Prov. Ztg. für Schles.« jetzt hier ihre nicht unbedeutenden Folgen auf den Handels— stand. Nachdem vor einigen Wochen das hiesige Wechsel! und Bank— geschäft von Moses Mühlrad sich mit ca. 500,000 R. S. insolvent er— klärt, wobei sich kaum 45 pCt. zur Deckung herausstellen sollen, hat nun auch ein Baumwollengeschäft in Lodz hiesigen Gouvernements seine Zahlungen mit 100,000 R. S. Passiva eingestellt. Bei Moses Mühlrad
soll das Fallen der österreichischen Fonds, bei dem Lodzer Geschäft das
Fallen der Baumwollenpreise der Grund sein. Man fürchtet, daß kleinere Geschäfte nachfolgen werden. Ueberspeculationen sind meisten theils der Anfang, und die jetzige Krise überrascht Manche, die auf dergleichen Eventualitäten nicht vorbereitet sind. Es ist seit einigen Wochen in ausländischen Blättern wiederholentlich von Truppen—
wie von erwarteten Umgestaltungen der Bank von Polen und an— deren Gerüchten viel die Rede gewesen, was mich veranlaßt, nach eingezogenen Erkundigungen an geeigneter Stelle diese Gerüchte auf ihren wahren Werth zurückzuführen. Demzufolge reduziren sich die Truppenbewegungen und der Zusammentritt einzelner Truppenkörper auf diejenigen Bataillone oder Regimenter, welche in Folge bereits
auf Verwickelungen jenseits der Grenze, ihre Uebungen abzuhalten
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haben. Eben so unbegründet sind die übrigen Gerüchte von Reform der Bank und andere derartige Speculationsnachrichten, die nur den Zweck haben können, Furcht einzuflößen oder Illusionen zu erwecken, enen sich bekanntlich die Polen so gerne hingeben.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Juni. Abends. (Tel. Dep. der ⸗Hamb. Nachr.“ Anstatt des Königs, der an einem Katarrh leidet, eröffnete die Königin heute Mittag die IndustrieAusstellung. Sechs ⸗ bis Siebenhundert Sänger und Vier— sausend Personen waren anwesend.
Prinz Oskar eröffnet später noch eine besondere Kunstausstellung.
Dänemark. Kopenhagen, 16. Juni. (Telegr. Dep. d. „Hamb. Nachr.) Der Kronprinz von Dänemark wurde bei seiner Ankunft heute Mittag von den Würdenträgern, den Ministern, von Civil, und Militairpersonen, dem Grafen Sponneck u. A. empfangen. Bei seiner Abreise nach Fredensborgschloß begleitete den Kronprinzen ein anhaltendes und lebhaftes Hochrufen der versammelten Zuschauer— menge.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Kiel, Montag, 18. Juni, Vormittags. Das »Holsteinsche Verordnungsblatt« enthält eine Bekanntmachung des Ober— Präsidenten von Scheel -⸗Plessen, d. d. Kiel, 16. d. M., in welcher derselbe den Städten und Kommunen, bei wel— chen preußische Truppen auf dem Marsche in Holstein ein— quartiert waren, im Namen des Gouverneurs für die gute und freundliche Aufnahme, welche dieselben überall ge— funden baben, Dank ausspricht. — Eine weitere Bekanntmachung des Ober ⸗Präsidiums verfügt, daß alle Behörden künstighin sich ledig⸗ lich der Bezeichnung des betreffenden Amtes unter Auslassung des Prädikats »Herzoglich« zu bedienen haben.
In einer dritten Bekanntmachung erklärt der Ober-Präsident wie solgt: Das geforderte Gelöbniß ist von einigen Beamten mit dem Hinzufügen eingesandt worden, wie dasselbe in der Voraussetzung von ihnen unterzeichnet worden sei, daß es sich lediglich auf den Gehorsam in der gewissenhaften Erfüllung der Amtspflichten beziehen und dadurch der definitiven Entscheidung über die Zu— unft der Herzogthümer nicht vorgegriffen werden solle. Hierdurch sinde ich mich veranlaßt, Folgendes bekannt zu geben: Das Formular, nach welchem das vorgeschriebene Gelöbniß abzuleisten ist, enthält Nichts, wodurch der definitiven Entscheidung über die Her— zogthümer vorgegrifsen wird, und verlangt neben treuer Er— füllung der Amtspflichten nur die Erfüllung der allge— meinen Bürgerpflicht des Gehorsams gegen die Regierung des Landes. dein Beamter oder Angestellter wird darüber zweifelhaft sein können, daß ihm diese Pflicht gleichwie jedem andern Bewohner des Landes obliegt. Die Hinzufügung der Voraussetzung, von welcher vorerwähntermaßen Einzelne bei Ableistung des Gelöbnisses aus- gegangen, muß hienach um so mehr als bedeutungslos angesehen werden, als für die Beurtheilung einer unbedingt übernommenen Verpflichtung die Motive, welche für die Uebernahme derselben maßgebend gewesen, nicht weiter in Betracht kommen. Gelöbnisse, welche mit oben— erwähntem Hinzufügen bereits eingegangen sind oder etwa ferner weitig noch eingehen sollten, werden demnach als unbedingt abge— leistet angesehen werden, und wird selbstverständlich erwartet, daß sich Beikommende demgemäß verhalten werden.
Florenz, Montag 18. Juni, Vormittags. Nachdem Oester⸗ reich durch Uebernahme der sogenannten Bundesassistenz, die es dem Könige von Sachsen in Gemeinschaft mit Bayern leisten wird, den Kriegszustand zwischen Oesterreich und Preußen herbeigeführt hat, ist auch von Seiten des Königs von Italien heute der Krieg an Oesterreich erklärt worden. Der König Victor Emanuel begiebt sich übermorgen, der General Lamarmora morgen zur Armee.
Vereinsthätigkeit für die Armee.
Berlin, 18. Juni. Am Sonnabend ist hier ein aus Männern aller Parteien bestehender Hülfsverein für die Armee zusammen— getreten, welcher an die Bewohner Berlins und insbesondere auch an die Frauen hiesiger Stadt nachfolgenden Aufruf erlassen hat:
Der Krieg hat begonnen! Die Opfer, die er fordert, müssen gebracht werden; es gilt, sie zu lindern. .
Die preußische Armee steht dem Feinde gegenüber, die Söhne aller Bürger! Alle Parteien finden sich in dem Wunsch zusammen, den schweren Dienst, den sie dem Vaterland leisten, den Soldaten zu er— leichtern.
Die Aufgabe unseres Vereins soll sein:
Unterstützung der Truppen im Felde, vor Allem der Kranken und Verwundeten in den Lazarethen.
Was insbesondere erforderlich scheint, wird das von uns eingesetzte Comité den Mitbürgern, je nach Erforderniß, bekannt machen. Eines aber ist vor Allem und immer nöthig: Geld!
Mitbürger! der Bürgersinn, die Menschenliebe giebt nicht blos, sie giebt auch rasch und gern! Helft uns, daß wir nicht zu spät kommen, wo es Noth thut. Jeder Thaler, der jetzt gegeben wird, kann ein Men— schenleben retten, ein Leben, das für Euch, fuͤr uns Alle hingegeben wird.
Jeder der Unterzeichneten nimmt Geld und Naturalgaben, so wie die Anmeldungen zur Aufnahme von Kranken und Verwun— deten und zu sonstigen Hilfsleistungen entgegen. Die letzten Worte des Aufrufs richten sich besonders an die Frauen Berlins.
Sagan, 13. Juni. (Schl. Ztg. Auch hier hat sich ein Damen Comité behufs Sammlung milder Gaben für die Frauen und Kinder der im Felde stehenden Landwehrmänner und Reservisten, sowie von Lazareth— Beduürfnissen für kranke und verwundete Soldaten der Armee gebildet. Das Comité hatte bereits gestern Abend im Saale des Schützenhauses ein Concert veranstaltet, dessen Ertrag zur Unterstützung bedürftiger Frauen und Kinder von Landwehrmännern bestimmt war. Diese in jeder Hinsicht höchst ge— lungene Aufführung war ungemein zahlreich besucht und dürste bei nur ge— ringen Unkosten eine erkleckliche Summe eingebracht haben.
— Aus dem Kreise Reichenbach wird der »Prov. Ztg. f. Schlef.« ge—⸗ schrieben: Die Kaufleute Kommerzienrath Geisler und Fabrikant Ern st Zwanziger zu Peterswalde errichten jeder auf eigene Kosten je ein voll⸗ ständiges Lazareth von 30 Betten, außerdem hat Ersterer eine Etage seines weitläufigen Wohngebäudes zur Errichtung eines Lazarethes und seinen großen Garten zur Anlegung eines Baracken Lazarethes zur Disposition ge— stellt. Für das Johannlter-Krankenhaus in Reichenbach, welches jetzt schon mit kranken Militairs angefüllt ist, arbeiten die Frauen und Jung- frauen des Kreises auf Anregung der Frau Landräthin Olearius Bett- wäsche u. dergl.
Neisse, 15. Juni. (Schl. Ztg.) Die hiesigen grauen Schwestern und die barmherzigen Schwestern haben sich für den eintretenden Kriegsfall nicht nur zur Pflege kranker Krieger erboten, sondern auch alle Vorberei⸗ tungen getroffen, daß die in ihren hiesigen geräumigen Anstalten vorhande—⸗ nen geeigneten Räumlichkeiten, sobald es nöthig wird, zu Lazarethen benutzt werden können. Für die dazu erforderlichen Aerzte und Krankenpfleger ist gesorgt. — Es hat sich hier ein Verein von Frauen gebildet, um die zur Pflege der kranken und verwundeten Krieger erforderlichen Bedürfnisse zu beschaffen. Der Verein hat, wie nicht anders zu erwarten war, bereits große Ausdehnung gewonnen.
Beuthen 4. O., 14. Juni. (Prov. Stg. f. Schl.) Fünfzehn bei dem hiesigen Maurer. und Simmermeister Jeschal beschäftigte Zimmer— leute haben aus eigenem Antriebe bei ihrem Arbeitgeber den Antrag ge— stellt, ihnen wöchentlich J Sgr. von ihrem Lohne zur Verwendung für die Familie eines zur Armee eingezogenen Berufsgenossen abzuziehen. In dem benachbarten Carolath hat sich unter dem Vorsitze Ihrer Durchlaucht der verwittweten Frau Fürstin von Carolath- Beuthen ein Zweig Verein zur Beschaffung von Lazareth ⸗Bedürfnissen gebildet.
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A uswiärti ge Stationen. 18. Juni. 8 Mrgs. Helsingfors 332,5 10,8 089., mässig. Gestern Regen. pbetersburg 334,8 14,2 SVW., sehwach. bewölkt. Moskau ... 350,3 12,8 80. , sehwaeh. heiter.
S8Stoekholm. 329. 12,9 S., sehwach. Gst st. Reg. Abds. SSW. , sehw.,
Max. 18, s, Min. 11,0. SVW. , sehw. bedeckt.
Helder 334, WsS W., mässig. sebr bedeckt. Hernösand. 331,4 O., sehw. bedeckt, Nebel.
Pre u sg8sgsinehbe Stit ie nen. 18. Juni.
Memel 332.1 SW. , müssig. bedeckt, Regen. Königsberg 332.7 s SW. , stark. bedeckt, Regen. Danzig 333, o SW. , lebhaft. bew., gest. Nm. st. Reg. u. Gew. kast heiter, gest. Nm. fern. Gew. Cöslin ..... 332, 6 SW. , stark. bewölkt. Stettin.... 331, W. , stark. heit, gest. Gew. u. Hagel. bewölkt, gestern Sturm u. Reg.
Posen. .... 332, Ws W., stark. bed. gest. Sturm, l Regen u. Gew.
Gröningen. 333,
PHuth 7 W., stark.
Berlin.... 330, 0 z, W., stark.