1866 / 146 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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dem General-⸗Sekretair des Gesammt ; Ministeriums Geh. Finanzrath

von Seebach hierdurch übertragen.

4) Die Verwaltung in allen Branchen wird unverändert nach den Königlich hannoverschen Gesetzen und Bestimmungen fortgeführt und verbleiben hierzu die Beamten überall in ihren Stellen.

Gehalte, Pensionen und etwaige Unterstützungsgelder werden fort ˖

ezahlt.

. Vergehen gegen die Landesgesetze sind von den betreffenden Be⸗

hörden selbstständig zu erledigen, soweit deren Machtvollkommenheit

dazu ausreicht. .

Anderweitig tritt mit dem heutigen Tage gegen sämmtliche Einwohner

des Königreichs Hannover, sowie gegen alle sich in demselben aufhal⸗

haltenden Fremden, welche den preußischen Truppen durch eine ver⸗ rätherische Handlung Gefahr oder Nachtheil bereiten, der in den preu— ßischen Gesetzen vorgesehene außerordentliche Militairgerichtsstand in

Kriegszeiten in Kraft. en,.

Hauptquartier Hannover, am 19. Juni 1866.

Fer kom mandirende General. v. Falcken st ein. Proclamation.

Nach einer Verordnung der hiesigen Behörden haben sich alle beurlaubte Mannschaften unverzüglich zu ihren resp. Truppentheilen zu begeben.

Diese Verordnung setze ich hiermit außer Kraft, mit dem Bemerken, daß diejenigen, welche derselben dennoch Folge geben und demnächst ergrissen werden sollten, dem in den pi irgese lichen Militairgerichtsstande in Kriegszeiten unterworfen sind. . 3.

Sie werden demnach als Kriegsgefangene behandelt und in eine preutzi— sche Festung abgeführt werden.

Unter bdieselben Gesetze treten welche sich zur Zeit noch hier oder im Lande aufhalten und sche zu ihren Truppentheilen betroffen werden sollten.

Außerdem ist mir mitgetheilt worden, er nete theilungen noch im Lande und sogar unter Mitführung von Geschützen herumgiehen sollen.

n.

preußischen Geseten vorgesehenen außerordent ·

wordenen Mittheilung des zum Civilkommissar bei

daß versprengte bewaffnete Ab.

ments zu Fuß

An diese ergeht hiermit die Aufforderung, sich Angesichts dieses bei der

melden, dort haben sie

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Königlich preußischen Kommandantur in Hannover zu ihre Waffen atzuliefern und die Heimath zu gewärtigen, Halbsoldes, gegen Ausstellung eines wãä der : Feindseligkeiten zwischen Preußen und Hannover sich jeder feindseligen Hand- lung gegen Preußen zu enthalten, Urlaub gewährt werden wird.

Bieselben Bestimmungen sinden auch dung, welche gegen worden sind.

Wer dieser Aufforderung nachzukommen nahme nach denselben Geseßen, wie die vorgedachten, einer preußischen Festung detinirt werden. .

Haupiquartier Hannover den 19. Juni 1866. Der kommandirende General des Königlich preußischen

von Falckenstein, General der Jufanterie. Bekanntmachung.

während den Offizieren unter Gewährung des

J. Armee⸗Corps.

Die Kurhessische in Sequestration genommen, die Ausführung dem Königlich preußischen Civil Kommissarius Freiherrn von Hardenberg, übertragen.

Hauptquartier Hannover den 19. Juni 1866.

Der kommandirende General

von Falckenstein.

In Bezug auf zwei

nene Proclamationen Königs Georg

und die Civil-⸗Dienerschaft ertlärt

neral von Falckenstein; „Selbstverständlich haben diese Proclama⸗

tionen durch meine Bekanntmachung über die Fortführung der Re— gierung ihre Erledigung gefunden. ·

Gldenburg, 19. Juni. (Wes. Zig.) heute Abend ausgegebenen Gesetzblatte befindliche Verordnung wird der Landtag des Großherzogthums auf den 27 d. M. außeror⸗ dentlich einberufen. Der zum T7ten k. M. festgesetzte Dauer des haft, daß die durch die gegenwärtigen tenen Maßregeln den Gegenstand der und letztere auch darauf sich beschränten sollen. dem Ergebnisse dieser Verhandlungen mit Vertrauen Bedenken entgegen. tage eingehaltenen Politik und in Preußen dargebotenen Hand sich eins mit der Stimme und Jedermann im Lande, beseelt sein sollte, weiß,

»an Mein getreues Volk«

Landtages lassen es unzweifel politischen Verhältnisse gebo⸗

Reverses, während der Dauer der (9 . * ; 4 ö. u. h Kenntniß setzt, ist mit unterzeichnet von der »Königlich preußischen

Grafschaft Rinteln Schaumburg wird hiermit von mir der dazu nöthigen Befehle ist für das Königreich Hannover,

schlteßlich der tommandirende Ge— wseien, das Jelegra und den Viadukt bei Ostrau gesprengt hätten.

Durch eine in dem ; . Ansprache an die ziemlich aufgeregte Menge, ermahnte zur Ruhe

nahe Versammlungstermin und die bis Fe Stadt die Stadt.

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vorgefundene,

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Loreley angehalten und nach Regierungs Geldern durchsucht. Sie wird heute freigegeben werden.

Sachsfen. Dresden, 19. Juni. Das ⸗»Dresd. Journal meldet: -Der Einmarsch preußischer Truppen hat gestern von Mittag bis Abend ununterbrochen angedauert; dieselben sind hier theils in Kasernen, theils in Privathäusern einquartirt. Für die der katholischen Konfession angehörenden Mannschaften wurde heute Mittag in der katholischen Hofkirche mit Genehmigung der betreffenden Behörden eine zahlreich besuchte Messe abgehalten. Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß der zur Zeit hier an— wwesende kommandirende General Herwarth v. Bittenfeld gestern Nachmittag dem Oberbürgermeister Pfotenhauer in einer mit demselben gehabten Unterredung mitgetheilt hat, daß die Königlichen Kassen allerdings nach Kriegsgebrauch in Be— schlag genommen würden, jedes Privateigenthum von Seiten der preußischen Truppen aber respektirt werde; nur was zur Ver— pflegung der Armee erforderlich, werde von den Behörden und Ge— meinen in Anspruch genommen. (In Meißen ist auch der dort nicht unbedeutende fiskalische Salzvorrath auf Anord— nung des Oberkommandirenden wieder freigegeben worden. Weiter fügte der General noch bei, daß die bestehenden hiesigen Behörden in ihren Functionen verbleiben würden. Das gestern Abend hier verbreitete Gerücht von einer der Stadt Dresden auferlegten Con- tribution ist völlig aus der Luft gegriffen. Nach einer uns ge— der preußischen

. . Armee in Sachsen ernannten Herrn v. W d he en auch diejenigen hannoverschen Soldaten, hs D. Wurmb sind heute Morgen

auf dem Mar Mi,, Miri ; e. Polizei⸗Direction wieder freigegeben worden.

die sämmtlichen Kassen des Königl. Bezirksgerichts und der Königl.

Leipzig, 20. eingerückten Truppen

Juni. (Leipziger Stg.) Den gestern hier d. des 4. Königlich preußischen Garde ⸗Regi⸗ ind bis diesen Mittag keine neuen Truppen weiter

gefolgt. Auf der Leipzig Dresdner Eisenbahn ist heute der Ver—

kehr zwischen allen Stationen bis Dresden wieder eröffnet worden.

die Mannschaften demnächsi ihre Entlassung in

im „Hildesheimer Neuen Courier. erschie

auf diejenigen Offiziere Anwen. Eisenbahnen«. Ausstellung eines derartigen Reverses bereits entlassen

zur Fahrt nach Zwickau abgelassen worden. unterläßt, wird bei seiner Fest⸗ behandelt und in

Die desfallsige Bekanntmachung, durch welche das Direktorium der Leipzig ⸗Dresdner Eisenbahn Eompagnie das Publikum davon in

für die im Königreich Sachsen okkupirten Auf der Sächsisch ⸗Bayerischen Eisenbahn ist gestern Nachmittag 37 Uhr der gewöhnliche Personenzug versuchsweise ir Wie das hiesige Tageblatt meldet, ist gestern Abend 7 Uhr ein Königlich preußi⸗ scher Offizier bei dem Verleger der hier erscheinenden Leipziger Abendpost« erschienen und hat im Namen des preußischen Stadt. kommandos das fernere Erscheinen der gedachten Zeitung verboten. Im Königlichen Telegraphenbüreau erschien im Laufe des gestri⸗ gen Nachmittags ein preußischer Offizier und forderte von den Büreauvorstande die Ausstellung eines Reverses. Auf die Vorstel— lung, daß hierzu eine Rücksprache mit den übrigen Beamten vor Allem von Nöthen sei, ertheilte der Offizier bis heute Vormittag Frist zu einer bestimmten Erklärung.

Aus Chemnitz liegen Nachrichten vom 19. Juni früh vor. Am 18. waren die meisten Eisenbahnzüge nach Zwickau und Annaberg noch von dort abgegangen. Aus Waldheim war die Kunde eingetroffen, daß die Preußen, nachdem sie Tags por— her eine Recognoscirung unternommen, am 18. daselbst einge— troffen seien, das Telegraphenamt und den Bahnhof übernommen [. Am Abend 18 gegen 10 Uhr kamen drei preußische Dragoner nach Chem⸗

Betriebskommission

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nitz herein gesprengt und verfügten sich nach der Hauptwache, wo

sie Erkundigungen einzogen. Herr Bürgermeister Müller hielt eine

und warnte namentlich vor jeder Beleidigung der preußischen Krieger.

Dieselben verließen hernach auf demselben Wege, wo sie gekommen, Um Mitternacht rückte eine größere Abtheilung preußi—

scher Truppen in Chemnitz ein und besetzte den Bahnhof, während

Opfer ansinnen wird, die in der Konsequenz der vor Aller Augen

sich entwickelnden öffentlichen Verhältnisse mit Nothwendigkeit be— gründet liegen. Bremen, 20. Juni. (Wes. Ztg.) Generalkonsulat hat das hannoversche Telegraphenamt hier, weil sich für die Beförderung Garantie bot, für den gesammten lassen, doch ist Aussicht vorhanden, daß noch im Laufe des heutigen Tages der Dienst wieder eröffnet werden kann. Bremer hapen, 19. Juni,? Uhr Abends. hannoversche Bark ⸗-Landwursten« wurde durch Arminius und

(Wes. Ztg.) Die

Verhandlungen bilden werden die Hauptwache noch von der Turner⸗Feuerwehr besetzt blieb.

Die Regierung sieht und ohne 9 ö 3an din 19 Sie weiß in der auf dem bisherigen Bundes. . Erlaß, das Bündniß mit dem Königreich Preußen be

der Ergreifung der jetz von treffend, zugleich mit dem Gesinnen zugegangen, diejenigen Kosten zu des Landes, und wer auch nicht von Opferfreudigkeit

daß die Regierung dem Lande nur solche

Gotha, 260. Juni. (Goth. Ztg. Dem heute hier zusammen getretenen gemeinschaftlichen Landtag unserer Herzogthümer ist ein

verwilligen, welche die Mobilmachung und Mobilhaltung unserer Truppen verlangen wird.

Hessen. Kassel, 19. Juni. (Kassel. Ztg.) Gestern traf eine Abtheilung hannoverscher Pioniere hier ein, zerstörte in det Wohnung des preußischen Telegraphen-⸗Vorstandes die sämmt—

lichen Apparate und auf dem Bahnhof die hannoperschen Telegra⸗

. r nn,, Ernennung des der preußischen Staatsdepeschen nicht die nöthige . ö . , schrßen ne en e, Armee - Corps des ehemaligen Bundes und. ver,

Das hiesige preußische phen, worauf sich der Zug schnell entfernte.

Darmstadt, 18. Juni.

. Die hiesige Zeitung meldet die Prinzen

Alezander von Hessen zum Kom—

offentlicht zugleich den ersten von demselben am 18. Juni erlassenen Tagesbefehl, worin es heißt: —Vertrauend blicke ich auf Euch =

Wuürttemberger, Badener ), Hessen und Nassauer und heiße mit Euch die braven österreichischen Kameraden willkommen, die dem— J

nächst in den Verband des Armee ⸗Corps treten sollen.«

. .

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am 15. d. gemeldeten Protestakt, der im Namen der preußischen FRiegierung bei dem Hause Rothschild vorgenommen wurde, fol— gendes Nähere berichtet: .

8. Auf Requisition des preußischen Minister-Residenten hierselbst hat ein hiesiger Notar am 15. d. Ramens und im Auftrage der Königlich preußischen Regierung bei dem Bankhause M. A. von Roth—⸗

schild und Söhne im Geschäftshause, Fahrgasse Nr. 146, vor

Zeugen Protest eingelegt gegen jede Disposition über Gelder des bisherigen deutschen Bundes, zu welcher die Zustimmung der preußi⸗ schen Regierung fehlt, indem letztere eine solche Zahlung als nicht geschehen behandeln würde.“ Ueber den Att wurde ein Notariats⸗ Protokoll aufgenommen und sowohl dem preußischen Minister · Resi · denten, als auch dem genannten Banthause zugefertigt.

(Frankf. P. 3.) Prinz Friedrich von Hessen, der kurhessische Thronfolger, ist heute Nachmittag hier eingetroffen. Wie man pernimmt, haben die Beamten des preußischen Telegraphen mit ihren Familien heute Abend unsere Stadt zu verlassen. Der Bürger verein in Sachsenhausen erließ eine Aufforderung zu einer Versamm⸗ lung hiesiger Einwohner auf morgen Abend in der Harmonie, um einen Ausschuß, aus Männern und Frauen bestehend, niederzusetzen, welcher Geld, Labungsmittel, Verbandzeug ꝛc. für die unglücklichen Opfer des Krieges sammeln und ohne Ansehen, ob der Eine oder der Andere auf dieser oder jener Seite gestanden, vertheilen soll.

Baden. Karlsruhe, 18. Juni. Das heute erschienene Regierungsblatt Nr. 34 enthält das Gesetz, die Bewilligung eines außerordentlichen Kredits zum Zweck der Mobilmachung des Groß herzoglichen Armee-Corps betreffend; ferner das Gesetz, berufung der Exkapitulanten betreffend.

Bayern. München, 18. Juni. Bayer. 3) Heute Abend werden Se Majestät der König aus Schloß Berg und Ihre Majestät die Königin⸗Mutter aus Hohenschwangau hier eintreffen, um von Sr. Majestät dem König Ludwig J. Abschied zu nehmen, der morgen früh die Reise nach Aschaffenburg antritt.

Die »Bayrische Ztg. bringt heute folgenden Artikel:

Nachdem durch das Vorschreiten der Königlich preußischen Regierung gegen die Regierungen von Hannover, Kurhessen und Königreich Sachsen der Bundesftieden gebrochen worden ist und die Bundesversammlung auf Anrufen der Königlich sächsischen Regierung am 16. d. Mts. beschlossen hat, Bundeshilfe zu gewähren und die Königlich bayerische Regierung zu-

gleich mit der Kaiserlich österreichischen mit der Leitung derselben beauf— tragt hat, hat sich die Königliche Regierung in die Nothwendigkeit versetzt gesehen, die diplomatischen Verbindungen mit der Königlich preußischen Regierung abzubrechen. Auf Befeh Majestät des Königs hat da— her der Königliche Gesandte in Berlin gestern die Weisung erhalten, seine Pässe zu verlangen, welche auch schon vollzogen ist. Der Königlich preu— ßischen Gesandtschaft dahier ist hiervon mit dem Beifügen Mittheilung gemacht worden, daß ihre Funktionen am hiesigen Königlichen Hofe als deendigt betrachtet werden.

Schweiz. Bern, J7. Juni. (Köln. Ztg.) Der Bundes rath hat so eben in außerordentlicher Sitzung den Ober ⸗Komman⸗ danten der Grenzbesetzungstruppen im Münsterthale plein pouvoir zum Aufgebot des Landsturmes der dortigen Grenzthäͤler, und selbst zum Aufgebot der gesammten bewaffneten Macht des Cantons Grau⸗ bünden ertheilt, wenn es die Ereignisse an jener Grenze verlangen sollten. Ebenso ist ein weiteres Bataillon der 23. Brigade, in St. Gallen, Nr. 63, und, eine weitere bündener Scharf— schützen Compagnie unter die Waffen gerufen. Laut Ver⸗ nehmen sind diese Maßregeln auf die im Bundes Palais eingetroffene Nachricht von einer Vorwärtsbewegung der Gari⸗ baldianer im Veltlin und daß die Oesterreicher neuerdings in Tyrol starke Truppenmassen zusammengezogen und ihre Vorposten bereits bis nach Tausers vorgeschoben haben, beschlossen worden. Noch sei bemerkt, daß der Bundesrath in der gleichen außerordentlichen Sitzung eine Verordnung an die Kantone über die Handhabung der Reuͤtralität erließ, welche folgende Punkte enthält: Bewaffnete, welche den Eingang in die Schweiz forciren wollen, sind mit Gewalt zu⸗ rückzuwelsen; Waffen und Kriegsausfuhr in die kriegführenden Staaten ist nicht gestattet; eben so ist die Ansammlung solcher Gegen⸗ stände in der Rähe der Grenze verboten; Flüchtlinge und Deserteure sind zu entwaffnen; der Ankauf von Waffen von Flüchtlingen und

bei dritten Personen mit Beschlag belegt werden; Flüchtlinge und Deserteurs sind zu interniren, Frauen und Kranke ausgenommen, und endlich: Zuzüglern ist der Durchpaß durch die Schweiz nicht erlaubt.

18. Juni. Die vorgestern ordnung, betreffend die Handhabung der von den Thurgauer Behörden gegenüber 100 Mann durch selben wurden in Rorschach zurückgewiesen. Oesterreich zeigen sich die St. Galler Behörden. Diese haben so eben sämmtliche in dem Kanton weilenden militampflichtigen österreichischen Arbeiter aufgefordert, sich nach Dornbirn zu begeben, um ihrer Mi⸗ litairpflicht nachzukommen.

anlassung des neulichen

die Ein

vom Bundesrath erlassene Ver⸗ Neutralität, hat bereits Polen, welche die Schweiz nach Italien wollten, Anwendung gefunden. Die

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Aus Frankfurt a. I., 19. Juni wird über den bereits

Niederlande. Haag, 19. Juni. W. T. B.) In Ver ĩ Beschlusses der österreichischen Coalition vom 16. d. Be, daß Oesterreich und Bayern in Sachsen einrücken sollten, hat der Gesandte für Luxemburg und Limburg die Erklärung abge⸗ geben, daß die niederländische Regierung sich bei keinem Akte ferner= hin betheiligen werde, welcher die Anerkennung des Fortbestandes des Bundes in sich schließe. .

Frankreich. Paris, 19. Juni. Daß Italien und Preußen an Oesterreich den Krieg erklärt haben, meldet der Moniteur mit dem Zusatze, daß das Manifest Victor Emanuel's stündlich erwartet werde. Der italienische Kommissar für die Ausstellung ist gestern von Paris abgereist, um bei Garibaldi einzutreten. General Türr traf am 15. von Berlin in Paris ein und ging nach Florenz weiter, wo er gestern eintraf.

In der heutigen Kammer Sitzung wurde die längst erwartete Vorlage über die Aufhebung des Mäkler-⸗Privilegiums eingebracht. In dem weiteren Verlaufe der Diskussion handelte es sich um Alge tien. Herr Lanjuinais trat als Redner auf. General Allard fand

sich veranlaßt, mehrere frühere Behauptungen von Lanjuinais, die

er in der Adreß⸗Diskussion entschieden in Abrede gestellt hatte, nun mehr als begründet anzusehen.

Italien. Die Verwerfung des Gesetzentwurfs wegen Be— steuerung der Rente erfolgte im Senate fast mit Stimmeneinheit, die Vernichtung der zweiten Wahl Mazzini's dagegen erfolgte im Abgeordnetenhause mit 145 gegen 45 Stimmen. Das italienische Ministerium ist definitiv fertig, Ricasoli hat das Präsidium und das Innere übernommen, Depretis die Marine, Cordova den Handel; Vischnti⸗Venosta übernimmt das Auswärtige und befindet sich schon unterwegs von Konstantinopel nach Florenz. Der Prinz von Carignan traf am 18. Juni in Florenz ein. Die Eröffnung der Feindseligkeiten in Italien wird gleichzeitig durch die Flotte und durch den Einfall Freiwilliger in Tyrol erfolgen.

Die ⸗Sentinella Bresciana« vom 14. Juni erfährt, daß seit dem JI0. die in Kärnten stehenden Oesterreicher statt nach Süden nach Böhmen geschafft wurden.

Ein Berner Korrespondent der »Köln. Ztg. schreibt derselben folgenden dort am 18. Juni eingetroffenen zuverlässigen Bericht aus Italien: »Gestern, 17. Juni, Morgens um 2 Uhr, hat Garibaldi auf eine in der Nacht von Florenz eingetroffene Depesche in Be= gleitung seiner Stabsoffiziere und des Dr. Albanese Como verlassen, um, wie dies wenigstens von einigen seiner Begleiter versichert wird, sich über Lecco und Bergamo nach Brescia zu begeben. Später gegen Mittag) erfolgte dann der Abgang der seither in Como ge⸗ legenen Freischaaren auf einem Dampfer den See hinauf ebenfalls nach Lecco, wie es hieß. Ob sich Garibaldi mit seinen Freischaaren wirklich nach Brescia begeben, scheint mir zweifelhaft. Von Lecco geht der Weg auch nach dem Ober⸗Veltlin und dem Stilfser Joch.

Am 18. Juni ging das Gerücht in Bern, Garibaldi sei mit Verletzung von schweizer Gebiet in Wälsch⸗Tyrol eingefallen. Das Gerücht bedarf noch der Bestätigung.

In Rom ist urplötzlich eine Minister⸗Krisis eingetreten. Kar⸗ dinal Antonelkli hat seine Entlassung genommen und Kardinal Altieri ist an dessen Stelle getreten. Seit achtzehn Jahren war Antonelli die Seele der römischen Politik.

Das päpstliche Edikt Betreffs der neuen römischen Münze ist am 18. veröffentlicht worden. Es wird Goldmünzen von 100, von 50, von 26 und von 10 päpstlichen Liren geben, die den französischen Münzen von 100, 50, 20 und 10 Fr. entsprechen. Die Silber— münzen sind von 5, 2. 1 und Lire. Die Wechselbüreaus sind aufgehoben. Die Bank ist bis auf Weiteres beauftragt, täglich 6000 Scudi in Silber zu wechseln.

Telegraphische Depeschen ans dem Wolff 'schen Telegraphen ˖ Bureau.

London, Mittwoch, 20. Juni, Abends. Reuters Ofsice⸗ meldet: New⸗Hork, 9. Juni. Der Senat nahm mit 33 gegen

141 Sti ie Res z Rec uctions 5 Deserteuren ist ebenfalls nicht gestattet und können dieselben auch 1 Stimmen die Resolution des Neronstructions Ausschusses an

durch welche die Repräsentation auf die stimmberechtigte Bevölkerung basirt wird und alle innerhalb der Vereinigten Staaten geborenen oder naturalisirten Personen Bürger sind.

Unter Anführung des Generals Spear haben zwischen 1500 und 3000 Fenier die kanadische Grenze überschritten und Pigeon— Hill besetzt. Einem Gerüchte zufolge haben sie ein britisches Ka— vallerie⸗ Corps geschlagen und 3 Fahnen erbeutet. Zahlreiche fenische

Sehr gefällig gegen Offiziere wurden von den Bundesbehörden verhaftet.

London, Donnerstag, 21. Juni, Morgens. Wie es heißt, hat die Königin die eingereichte Demission des Kabinets nicht an genommen. Die Königin kehrt übermorgen von Balmoral nach Windsor zurück.