1866 / 166 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Eisenhahn · Actien. t hr. ld. at Br. cid. If Br. 6d 16 Br. lu Stamm- Aetien. Wilh. Cosel - Oderbg.) 9 83 474 Berl. Potsd. Męd. Lt. A. 4 S885 Ober-Sehles. Litt. A.. 4 —-— do. (Stamm-) Prior. 45 711 do Litt. B. 4 S597 do. Litt. B... 3 74 Aaehen-Düsseldorfer.— do. do. do. 5 75 do. Litt. C. 4 S4 847 do. Litt. C.. 4 877 Aachen-Mastrichter . . .. . 331 321 Wo vorstehend kein Ziussata notirt ist, ö Berlin- Stettiner .. ... . . . 45 ar 40. Litt. D... 4 d7 * k r drs do. if. Serie 82 827 (G0. Litt. E.. 35 * 74 Berlin- Anhalter. ...... 2005 Erioritäts-Oblig.. do. IIl. Serie d S2. 82 do. Litt. F... 4 907 Berlin- Hamburger ..... 1523 1513 Aachen-Düsseldorfer .. 4 do. IV. Ser. v. Staat gar. 47 92 917 Rheinische ...... ..... . 1 Berl. Potsdam Magdeb. 194 1933 do. II. Emission.. 4 Bre- Schw. - Frb. Lit. D. 4 do. vom Staat gar. 3 Berlin- Stettiner . ...... 1211120 do. II] Emission.. 4 Cöln-Crefelder ..... . .. 4 440. 1III. Em. v. 1858 /60 43 90) 90 Breslau - Schw. - Freib. 1327 Aachen-Mastriehter ... 43 LCöln-Mindener ..... .. 4 93 40. do. von 1862. . 43 903 907 Brieg Neisse .. ..... .. 885 877 do. II. Emission. . 5 545 do. Il. Em. 5 997 do. do. von 1864. . 4. 908 90 Cöln - Mindener ..... .. 146 145 Berg. - Märkische eonv. 4 do. do. 4 8710. v. Staat garantirt. 4 95 Magdeb. Halberstadt.. 185 184 do. II. Serie conv. 4 do. III. Em. d S844 Rhein-Nahe v. Staat gar. 4. 90 90 Ma deb. Leipriger.. 243. * do. Ill. S. v. Staat Jr gar. 3 72 71 40. , 60 Mũünster- Hammer. ..... & 40. d0. Lit. B.. 31 728 717 do. IV. Em. 4] 8231 S235 Rhrt. Cref. Kr. Gladb. 41 Niedersehles. Märk. 851 do. IV. Serie. .... 4 do. V. Em. 4 S2 do. Il. Serie.. 4 c Nie derschles. Lweigsb.. 645 63 do. 8e, 43 894 89 Magdeburg- Halberstadt 47 92 do. III. Serie.. 4 Obersehl. Lit. A. u. C. 33 1585 1575 d0. Düsseld. Elberf. Pr. 4 do. v. 18654 925 Stargard-Posen. . ...... 4 do. 1 31142 141 do. do. II. Ser... 4 do. Wittenbge. 3 65 64 do. II. Emission.. 4 , , 5 71 70 9 . . = ee ,, ,, 53 . III. ; . * . Kd do. do. Ser .. 44 Nie ders chl.- Märk. I. Serie 59 müringer ebnv. . ...... 87 do. (Stamm- Prior. - Q Berlin- Anhalter... 4 Q 877 40. II. Serie à 623 Thlr. 4 . do. II. Serie. 45 Q 95* Rhein-Kahe ..... ...... 274 263 Berlin-Anhalter ...... 4 Q ́4o. Conv. .. ...... .... 4 Q 865 do. III. Serie conv. 4 87 Ruhri. Cref. Er- Gladb. Berlin-Anhalter Lit. 6. 4 do. d. III. Serie.. 4 S4 do. IV. Serie . ...... 45 95 Stargard - Posen. ...... 33 89 88 Berlin-Hamburger .... 4 935 92. do. IV. Serie.. 43 Wilh. (Cosel-0Odbg.). .. 4 J en 127 Berlin-Hamb. II. Emiss. 4 Nied. E weigbahn Lit. . Q 966 do. III. Emission.. 45 Uichtamtliche Votirungen. 6 It Br. Gld Lt Br. GId. 5 LEks Br. ld. Ek Br. Gl Eisenbahn · Stamm. J est. fr. Si db. - omb. 3 2075 206; Ausl. Fonds. . . ; ; tien. . Moskau-Rfäsan (v. Si 3. 5 83. 82 Braunschweiger Bank. 79 85] Ceßter. Loose (18645). , an, Rotierd 1 as I Rjäsan-Kozlow ;.... .. 5 753 Bremer Bank . ... 2 1 do. Silb. -Anl. (1864) Q 653 , , me , wen am Di los Galiz. (Carl Lud d 6 723 Coburger Creditbank. . 4 894 Italien. Anleihe. ...... 5 52 51 Sakr. Carl Lu w.. 5 695 . ; Darmstädter Bank. . ... 4 765 755 Russ. Stiegl. 5. Anl.. 5 61 60 re,, . . 33 Dessauer Credit. . . . . .. 4 23 do. do. 6. Anl.. 5 S8] 80 1 6 ; do. Landesbank . 4 S4 837 do. v. Rothschild Lst.5 8S2 Nr. Lud gh. Lt. A. u. ] 122 121 Inland. Fonds. Genfer Creditbank. . ... 4 28 27 do. Neue Engl. Anleihe 3 507 493 Mecklenburger... 4 66. 653 Berl. Nandels-Gesellseh. 4 100 993 dceraer Bank ..... ..... —— 405. do. . Nordb. Friedr. W ilh. 1 62 2. Dise. Commandit-Anth. 4 92 Gothaer Privathank ... 4 825 do. do. 5 849 831 1 . 803 . ö 4 1075 1065 Llannoverseche Bank. .. 4 S1 do. Holl. ...... ...... 1. 87 . . 27 renn. Hy, fers. . . 4 1099 Leipziger Creditbank. . 4 745 739] do. Engl. ...... ...... J Russische Eisenb.. . 5 2 116 do. Cred. B. Henckeh q . S7! Luxemburger Bank. .. 4 697 do. Pram. Anleihe vßß5 76 Westbahn Böhm.) ... 5 56 55 3 Erste Preuss. Hy. Gd. 4 Meininger Ereditbank.. 4 924 do. Poln. Schatz-0Obl. 4 60 59 V arschau- Leresbol i do. Gew. Bk. (Schuster) 5 717 Norddeutsche Bank. .. 4d 1145 do. do. Cert. L. A. 5. 885 874 Wars chan- Wien...... ö 56 858 Oesterreieh. Credit. . . .. 5 535 523 Poln. Pfandbr. in S.-R. 4 57 h6 Bern- Göritz? tri 4 Rostocker Bank. . ..... 4 10977 do. Part. 500 FI.... 4 845 do. Stamm-Prior.. 5 944 Industrie · Actien. Thüring. ö 4 1 Dessauer Prämien-Anl. 3 95 94 Ogtpyreuss Sdb. St. Pr. 5 1Hoerder Hüttenwerk... 5 87 ve, , J ö mb. St. Prim. An- ; Minerva... ..... 6 34 35 Oegterr. Hetall.... 4. 6 44 KEurhess. Pr. Obl. 40 Th. 503 , v. , , 82 35 3 ,,, 50 ö Neue Bad. do. 35 Fl. 29 . art 18. 12 ; essauer Kont. Gas. . . 5 13935 138! o. rm. - Anleihe. . 54 Schwed. 10 Rl. St. Pr. A. 8 krioritãts· actien Feat. fur Hol̃a. (Gen- J n . Belg 0Obkg J *. 1 ö . ö ĩ ö J 5. do. Loose (1860)... 5 59 Amerikaner ..... . . . . . . G 7!0r' de. Sab. et Nene. erl. Pferdebahn. ..... ; Oeder anz Staatsbahn 3 2213 Berl. Omnibus-Ges. ... 5 53

Bergeeh Näark 1407 2 1393 gem. 91 2391 zem. ltal. Anleihe 5195 27 2 * gem.

1

Oesterr. südl. Staatsbahn Lomb. 96 a gem.

Rheinisehe 112 2 11035 a 111 gem. Oesterr. Nat. Anleihe 495 a 50 gem.

Kuss. Präm. Anleihe v. 1864 773 a 77 bez., neue 733 bez.

Nordbahn (Friedr. Wilh.) 61 a d gem. Oesterr. Franz. Staatsbahn Qesterr. Loose v. 1860 57 a 585 gem. Amerikaner 713 a gem.

Rerliinm. 12. Juli. Die Haltung der Börse war heut im Ganzen Ratten, menigrtena warde zie es nach einem festen Anfang; die schlech- zee, Pariser Hatirangen hatten ungünstig einge wirkt. Das Geschäft ieh geziagfügig, auch die in der letzten Leit am meisten gehandelten Farad n2zaren *tiler; auch Saterreichische Papiere; mr, r, kest; pee ein, Fand wenig verandert, Wechsel sehwach helebt.

Stettäüm, 12. Juli, 1 Uhr 36 Minnten Naehmittages. (Tei. Dep. Staats Anzeigers) Weizen 50 —- 67, Juli-August 663, September-Oktbr. 67 bez. Kosgen 40, JulicAaugust 405 - 403, August-Septhr. 41, Sep- tember - Oktober 42-423 bez. kühl 127, Juli - August 115, Septem her- Oktober 113 Br. Spiritus 13 7, Juli-August 1214 G., August- September 13 - 1313, Septbr. Oktober 13393 - 13 ber.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei

(R. v. Decker).

Folgen zwei Beilagen

Bauern und Bürger bestätigen.

2379 Beilage zum Königlich Preußischen Staats-A Anzeiger.

M 166.

Aus dem Haupt- Quartier Hohenmauth in Böhmen, 9. Juli, erhalten wir folgenden Bericht: Nachdem Se. Majestät der König heute Vormittag Pardubitz verlassen, langte Allerhöchstderselbe um 1 Uhr hier an, und bezog in dem ansehnlichsten Hause am Ring (Marktplatz; Quartier. Der Weg hierher war nicht auf der Chaussee über Chrudim, sondern über Kostenitz genommen wor— den, und konnte für die schweren Packwagen des Königlichen Hofhaltes nur langsam zurückgelegt werden, da theils Trup— penzüge, theils Proviant Kolonnen alle Wege in der Richtung auf die Mährische Grenze bedeckten. Kurz vor der Ankunft Sr. Majestät war wieder ein Transport von mehreren hundert Gefangenen (unter ihnen 5 Offiziere) von Zwit⸗ tau her, nach Chrudim transportirt worden, welche von einem kleinen Gefechte und dem Abschneiden eines österreichischen Proviant Convois, in der Nähe von Zwittau herrührten. Das Gefecht hatte

zwar ebenfalls mit dem Zurückdrängen der Oesterreicher geendet; aus dem Vorgange aber, daß überhaupt vor dem Eintritt in Mähren noch ein Feststellen und der

Versuch eines Aufhaltens stattgefunden hat, wäre zu schließen, daß die Kaiserliche Nordarmee nicht gern Böhmen ganz räumen und vielleicht noch diesseits der Grenze einen Widerstand versuchen, oder irgend einen partiellen Vortheil erreichen will, dessen mögliche Trag- weite man auf preußischer Seite nicht versteht, da sowohl physisch wie moralisch in diesem Augenblick die preußische Armee der öster reichischen noch überlegen ist, eine Ueberlegenheit, die sich erst dann vielleicht ausgleichen kann, wenn General- Feldzeugmeister Benedek die beabsichtigten Verstärkungen an sich gezogen, zwei so bedeutende Anlehnungspunkte, wie Olmütz und Brünn gewonnen und seinen Truppen Zeit gelassen hat, die Eindrücke der Schlacht bei König grätz zu verwinden. Erst jetzt, wo preußische Truppen die ganze Gegend durchziehen, in welcher der Rückzug der Oesterreicher bis in ihre jetzigen Stellungen stattgefunden, erfährt man den hohen Grad der Zersprengtheit und fast Äuflösung, in welcher die einzelnen öster— reichischen Brigaden das Schlachtfeld verlassen. Mag davon Manches auf den Eifer und die lebhafte Phantasie der jetzt Erzäh⸗ lenden gerechnet werden müssen, denn die Furcht sieht ja so leicht doppelt, so bleibt immer das Faktum diese außerordent lich große Zahl von Gefangenen, welche die Schilderungen der Namentlich bei Plöest, zwischen Chlum und Königgrätz, sollen 5 Brigaden in vollkommen auf⸗ gelöstem Zustande sich gegen die Festung gewälzt haben. Der Kom mandant der Festung hatte die sehr kluge Vorsorge getroffen, vom westlichen bis zum östlichen Festungsthore von der Garnison Chaine ziehen zu lassen, innerhalb welcher die sich eilig Zurück ziehenden die Festung eben so rasch wieder verlassen mußten, wie sie dieselbe betreten hatten, denn es war allerdings zu fürchten, daß die Vortruppen der beiden preußischen Armeen gleichzeitig mit den Verfolgten in die Festung dringen konnten. Ein Kampf spät am Abend wäre aber für die Preußen eine positive Unmöglichkeit ge wesen, da sie von früh 3 Uhr auf den Beinen, von 8 Uhr an im Kampfe und bis 8 Uhr Abends, wo die Verfolgung hinter Chlum begann, fortwährend in Thätigkeit waren. Von dieser unausge— setzten Anstrengung sämmtlicher, an der Schlacht betheiligten Armee

Corps, sprachen namentlich die bei der Armee anwesenden fremdländischen Offiziere mit der höchsten Bewunderung, weil dieser „Ian“, mit dieser Ausdauer und Zäbigkeit ver eint, sich selten bei einer Armee in dem Grade fin

de, wie bei der Preußischen. In der Ausdauer hat selbst Se. Majestät der König ein für das Lebensalter des Monarchen seltenes Beispiel gegeben. Um 12 Uhr in der Nacht geweckt und von der wahrscheinlichen Absicht des General = Feldzeug— meisters Benedek unterrichtet, einen Angriff gegen die 1. Armee beim Dorfe Sadowa zu unternehmen, da die 2. bei Königinhof noch zu weit entfernt war, um zu Hülfe kommen zu können, beschäftigte sich Se. Majestät bis zum Augenblick der Abfahrt (5 Uhr früh) von Gitschin mit dem Absenden der Befehle an des Kronprinzen König liche Hoheit, welche der Flügel⸗Adjutant, Major Graf Finckenstein, schon um 4 Uhr durch schnellen Ritt nach Königinhof brachte, und den General Herwarth von Bittenfeld, von deren rechtzeitigem Eintreffen auf dem Schlachtfelde und Umfassen der beiden Flanken des Feindes, die Entscheidung des Tages abhing, blieb in Berathung mit dem Chef des Generalstabes der Armee und stieg um 5 Uhr in den Wagen, fuhr bis Sad owa, wo gegen 8 Uhr das Pferd bestiegen wurde und blieb nun bis spät Abends, ungefähr 39 Uhr ununter⸗ brochen zu Pferde, obne auch nur einen Augenblick die gespannteste Auf⸗ merksamkeit von dem Gange des Gefechtes abzuwenden. Selbst . Essen ließ sich der Königliche Feldherr nicht Zeit. Als gegen 1 Uhr die

13. Juli

1866.

Schlacht stand, und die Armee des Kronprinzen das Gesechtsfeld noch nicht betreten hatte, entstand eine Pause, in welcher der König seine Umgebung fragte, ob Niemand etiwas zu Essen bei sich habe Der Königliche Reitknecht hatte nur etwas Wein, und so suchte ein Königlicher Flügel-Adjutant etwas herbeizuschaffen. Ein Offizier gab ein Stückchen Wurst, ein Soldat etwas Brod, womit der König vollkommen zufrieden war, und erst nach der Rückkehr in das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl Königlichen Hoheit Horiz, spät Abendssnur eine Tasse Thee zu sich nehmen konnte. Es war dies auch ungefähr die Zeit, wo Se. Majestät der Gefahr sehr nahe waren, von einer Schwadron österreichischer Kürassiere enveloppirt und vielleicht mit fortgerissen zu werden. Bei dem Dorfe Rosnitz hatte nämlich auf dem linken Flügel eine Infante— rie- Brigade, zwischen deren erstem und zweitem Treffen Se. Ma⸗

jestät sich gerade befand, ein Gefecht zwischen österreichischer und preußischer Kavallerie stattgefunden, das nach dem Choc in ein wildes Handgemenge überging, aus dessen wirrem

Knäul sich endlich ein Trupp sterreichischer Kürassiere herauswickelte und in der Betäubung ohne Orientirung zwischen die beiden Treffen der Infanterie gerade auf die Stelle losjagte, wo sich Se. Majestät befand. Einer der Flügel Adjutanten holte eben die Kavallerie der Stabswache herbei, als die österreichischen Kürassiere, entweder durch die nun auch bei ihnen einschlagenden österreichischen Granaten oder die Wahrnehmung gewarnt, daß sie sich zwischen zwei Treffen preußischer Infanterie verirrt hatten, umkehrten, um den linken Flügel des ersten Treffens herumwirbelten und zurückjagten. Se. Majestät der Konig hatte sich nicht von der Stelle bewegt, und den Vorgang kaum eines Seitenblickes gewür— digt, da seine ganze Aufmerksamkeit auf den Gang des Gefechts vor seiner Stellung gerichtet war. Schon im Anfange des Kampfes unterhalb des Hügels, wo Se. Majestät eine das Schlachtfeld dominirende Auf⸗ stellung genommen hatte und zwar in einer Allee, war der König in Gra⸗ natfeuer des Feindes gekommen, welches wahrscheinlich die sehr zahlreiche Suite auf sich gezogen hatte. Niemand wagte den König zu bitten, sich nicht persönlich dem Feuer auszusetzen, die Suite blieb aber sofort möglichst zurück, um die Aufmerksamkeit der feindlichen Ar⸗— tillerie auf eine so große Gruppe von dem Könige abzulenken. Als aber später beim Dorfe Lipa Se. Majestät selbst das Vorgehen der Kavallerie befahl, und dabei abermals in Granatfeuer kam, erlaubte sich der in der Uniform des 7. schweren Landwehr Reiter Regiments beim Könige anwesende Minister⸗Präsident Graf Bismarck die Bitte, Seine Majestät möge sich dem so wohlgezielten österreichischen Ar— tilleriefeuer nicht so rücksichtslos aussetzen! Die ununterbrochene Anstrengung und Erregung der Truppen, welche der König selbst theilte, war die Veranlassung, daß die Verfolgung vor der Festung Königgrätz anhielt. Der Kommandant derselben mußte vor allen Dingen darauf bedacht sein, die Massen debandirter Soldaten, welche ihm in die Festung kamen, wieder los zu werden, um später in seiner Vertheidigung nicht gehindert zu sein, daher jene Maßregel der Spalierbildung von einem Thor zum andern. Dagegen wurde die Verfolgung in südlicher Richtung bis Pardubitz fortgefetzt, und hier war es vorzüglich, wo die so große Zahl von Gefangenen den Preußen in die Hände fiel. In dem ernsten Tele gramm Sr. Majestät des Königs an die Königin Majestät sind nur einige 20 Kanonen als muthmaßliche Trophäen genannt. Bekanntlich hat sich diese Zahl seitdem um Hundert und mehr vergrößert, und die Zahl der Gefangenen, die am Abende des Sieges auf circa nur 10, 000 überschlagen werden konnte, hat sich als kaum die Hälste der wirklichen Zahl erwiesen. Eben so weiß die Ansprache Sr. Majestät des Königs an seine in Böhmen versammelte Armeen d. d. Horiz, den 4. Juli, also am Tage nach der Schlacht, noch nichts von der Zahl der eroberten Trophäen und gemachten Kriegs- beute. Wir sind in den Stand gesetzt, diese Königliche Ansprache bier mittheilen zu können: Soldaten Meiner in Böhmen versammelten Armeen! Eine Reihe blutiger und ruhmreicher Gefechte hat die recht zeitige Vereinigung unserer sämmtlichen Streitkräfte in Böhmen möglich gemacht. Aus den Mir vorliegenden Berichten ersebe Ich, daß dies Resultat durch die sichere Fuͤbrung Meiner Generale ünd durch die Hingebung und Tapferkeit sammtlicher Truppen erreicht worden ist. Unmittelbar darauf bat die Atmee trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der vorbergebenden Tage, unter Meiner Führung, den Feind in einer festen Stellung bei Königgrä energisch angegriffen, die gut vertheidigte Position nach beißem Kampfe genommen und einen glorreichen Sieg erkämpft. Viele Tropbäen, Über bundert eroberte Kanonen, Tausende von Gefangenen geben aufs Neue Zeugniß von der Tapferkeit und Hingebung, in welcher

alle Waffen mit einander gewetteifert baben. Der Tag don