1866 / 168 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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2410 Lisenbahn · Actien.

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Wilh. (Cosel - Oderbgꝶ ? do. (Stamm-) Prior. .

do. do. do. 323 Wo vorstehend kein Zinssatz notirt ist, ö werden üsaneemässiz 4 pCt. berechnet

Stamm- Aetien.

Aa chen-Mastriehter... Berg. - Märk. Lit. A.... Berlin- Anhalter 200 1993 Frioritäts-Oblig. Berlin- Hamburger ..... ö. 63 Aachen-Düsseldorker .. Berl. Potsdam Magdeb. 1907 1895 do. II. Emission.. Berlin - Stettiner 1215 1205 do. II] Emission.. Breslau - Schw. - Ereib. 130 1294 Aachen-Mastriehter .. Brieg · Neisse 885 87 do. II. Emission. . Cöln - Mindener 145 144 Berg. - Märkische eonv.. Magdeb.- Halberstadt. 1865 d. II. Serie conv.. Magdeb.· Leipziger... 245 244 do. III. S. v. Staat 33 gar. Münster- Hammer Q 40. do. Lit. B... Nie dersehles. Märk.. 86 88 do. IV. Serie... Nie derschles. Lweisb. 65 64 do. Gberschl. Lit. A. u. 6.3 159 158 do. Düsseld.- Elberf. Pr. do. Lit. B..... 31 14331 1425 d. k oppeln Tarnoitaer 85 70 69 do. Dortm. Soest. R heinisehe do. d0. II. Ser do. (Stamm-) Prior. Berlin- Anhalter Rhein- Nahe 28 272 Berlin-Anhalter Rahrt- Cref. Kr- Gladb. Berlin-Anhalter Lit. B. Sꝛargard - Posen.... 33 Berlin- Hamburger .... Tbäring . 130 Berlin- Hamb. II. Emiss.

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rIBerl. Potsd. - Mgęd. Lt. A.

ͤ do. Litt. B. de. Litt. C. Berlin- Stettiner .. . .. ... do. II. Serie do. III. Serie do. IV. Ser. v. Staat gar. Brsl.- Schw. - Frb. Lit. D. Cöln- Crefelder Cöln- Mindener do. do. do. do. III. Em. do. do. do. IV. Em. do. V. Em. Magdeburg- Halberstadt do. v. 1865 do. Wittenbge. Magdeburg. Wittenbge. Nie ders ehl. Märk. I. Serie do. II. Serie à 623 Thlr. J do., do. III. Serie.. do. IV. Serie.. Nied. Lweighahn Lit. C.

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Ober- Sehles. Litt. A... Litt. B... Litt. C... Litt. D... ; Litt. E. .. do. Rheinische do. vom Staat gar... do. III. Em. v. 1858 60 do. do. von 1862... do. do. von 1864... do. v. Staat garantirt. Rhein-Nahe v. Staat gar. dh lo. H Ei.. Rhrt. Cref. - Kr. Gladb. do. Il. Serie.. do. III. Serie .. Stargard- Posen. ..... .. do. II. Emission.. do. 111 do. Thüringer conv do. HI geri do. III. Serie conv. .

Wilh. (Cosel-Odbg.) ... do. III. Emission. .

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MUichtamtliche Votirungen.

—ᷣ t TT. Iv T vp. TS. Fisenbahn- Stamm. est. fra. Südb. ( Lom.) Ar gh ctien. Moskau - Rjãsan CG. St. g.) 82

Amsterdam - Rotterdam 4 1085 107. , ,. ̃ 2 33 144 gakz. Carl Lud] .. 3 70 69] Gali. (Car Ludv.) ... 5 725 711 Löbau-Litiau. .. ...... w J

Lud wigshafen-Bexbaeh 4 1 13

Ar- Lüdwgh. Lt. A. u. 0 4 16 Nec klenburger 46 ordb. (Eriedr. Wilb. 4 ester. franz. Staatsbahn 5 Oes sũdl Sta atsb. Lomb. 5 Russische Eisenb.e.... We -tbahn (Bähm. ).... Warsehau Terespol .. 5 ö 3sehan-Wien

nländ. Fonds. Berl. Handels- Gesells eh.. Dise. Commandit-Anth. Sehles. Bank-Verein ..

Preuss. HJyp. Vers. ... 23 do. Cred. B. ( Henekeh Erste Preuss. Hyp. 6G. do. Gew. Bk. (Schuster) 5

21 ö Kk

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Berin-Görlitr-.-.-..... do. Stamm-Prior.. 9 Sdb. St. Pr.

Industrie - ctien. Hoerder Hüttenwerk. . Ninerva 5 Fabrik v. Eisenbahnbed. Dessauer Kont. Gas..

Fabr. für Holzw. (en-

F! .

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Prijoritãts · ctien.

Oblig J. de IEsi4 . d. et Neue.. . 65 Oeser. franz Staats bahn 3 225 221 524 3 52

Allsl. Fonds. Braunschweiger Bank. Bremer Bank Coburger Creditbank. . Darmstädter Bank Dessauer Credit

do. Landesbank.. Genfer Creditbank Geraer Bank

Hannoversche Bank. ..

Meininger Gredithank.. Norddeutsche Bank. .. Oesterreich. Credit Rostocker Bank

Weimar. Bank Oesterr. Metall.. . . . . . . . do. Nation. Anleihe

do. n. 100 FI. Loose do. Loose (1860). .

Gothaer Privatbank ...

Leipziger Creditbank. .“ . ö Bank. ..

Thüring. Bank. .. .....

do. Prm.-Anleihe . .“

FS Oester. Loose (1864).

do. Silb. Anl. (1864) Italien. Anleihe . . . . . ..

Russ. Stiegl. 5. Anl..

do. . 6 do. v. Rothschild Lst. do. Neue Engl. Anleihe do. do. do. do. do. Präm. - Anleihe v. 64 do. Poln. Schatz-Obl. do. do. Cert. L. A. Poln. Pfandbr. in S. -R. g n eg n,,

Dessauer Prämien-Amnl.

Hramb. St. - Präm.-Anl..

Kurhess. Pr. Obl. 40 Th. Neue Bad. do. 35 FI. Schwed. 10 Rl. St. Pr. -A. Lübeck. Pr. -A... ...... 3

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Berzsehb Värkische 139 a 141 gem. Rheinische 111 a 112 gem. 83 2 981 Jem. Oesterr. südl. Staatsbahn Lomb. 97 a 98 gem

lia. Anlebe 523 2 3 gem. use. Pram. Anleihe v. 1864 neue 7335 a X bez.

1

Nordbahn (Friedr. Wilh.) 624 a Dessauer Kont. Gas neu 129 a R bez. Amerikaner 713 a

a 63 gem.

5 gem.

Oesterr. Franz. Staatsbahn ö Oesterr. Credit 523 2 3 gem.

24 114 ri 2d 7 12. Juli

imer aber iadifle

nee nend, well die Speculation durchaus nicht weiss, nach welcher Seite e wen, wenden aal; gaterreichische Papiere matter, Preussische Fonds e nr met, ar Staataschuldacheine ; billiger; Wechsel sehwach belebt.

y, 1 L 20 Rien, Naehminag (Len, Der.

. 9 65, Juli- August 687, Septemher-Okthr.

e 0 = 41, Juli. August 403 bez., August-Septhr.

ö r. Ser- temhber-Hktoher 124-42 her. kühe 11 Br.,

ar- e at 11, Be, 11, ber, September - Oktober 1975 Br. Smits

1 ann, , de,, Augunt- September 137 G., Septhr. Oktober 1 Gra mer mme de, 14 Br

Bur.) Wetter heiss. ber 5.28. 4. 123.

loco 13 *..

1854er Loose 58.30.

Ta benn, 13. Juli. (Schluss- Course der offiziellen Börse.) 45proz. Metalliques- Nordbahn 1416. 80. National- Anlehen 59.25 Kredit- Actien 135. 80. Galizier 177.90. London

Lclnm, 13. Juli, Nachmittags 1 Uhr Minuten. Wolß's Lel. . Weizen fest, loco 7.5, pr Juli 5.18, pr. Novem- pr. November .

koggen gefragter, loeo 5.5, Leinöl still,

Rüböl matt, loco 14*'éο, pr. Oktober 125. (Woltk'z Tel. Bur.) 1854er Loose 6000. Staats - Eisenbahn- Actien-Certifiate 175.00.

13525. Hamburg 1091.50. Paris 53 20. Böhmische Westbahn 128 56. Kreditloose 96.50. 1860er Loose 72 80. Lombardische Eisenbahn 184 50.

pr. Juli 4.18,

Silber- Anleihe 6700.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

(Ueber Paris gekommen. 5pro. Metalliques 52.50. Bank- Actien 669 00.

Berlin, Bruck und RVerlag der Königlichen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei NR. v. Decker).

Reilage

weigern.

2411 Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 168

1866.

Sonntag 15. Juli

Nichtamtliches.

Oesterreich. Wien, 11. Juli. Telegraphisch wird gemel. det: »Der Kaiser erklärte der Stadt Deputation, Wien werde nicht pertheidigt, sondern als offene Stadt behandelt. Nach Lösung der äußeren Fragen würden, wie versprochen, auch die inneren den Wün⸗ schen der Völker entsprechend gelost. .

Ueber die Stimmung in Galizien und Ungarn wird dem Dz. Poz.!! aus Lemberg, vom 1. Juli, also noch vor der Schlacht bei Königgrätz, geschrieben:

»In Folge der letzten Ereignisse hat die Stimmung sich sehr geändert.

Bei uné, wo man vor dem Kriege und selbst nach dem Ausbruche aufrichtige Sympathie für die Regierung hatte, herrscht jetzt völlige Gleichgültigkeit. Dle österreichischen Sieges. Bulletins stimmen uns eben so wenig zur Freude, wie die Nachrichten von Niederlagen zur Trauer. Die Schlachten haben für uns kein anderes Interesse, als das Schicksal unserer dabei bethei· ligten Angehörigen zu erfahren. d die Benedekschen Siege. Sie haben sogar Dankfeiern in den Synagogen abgehalten. In Ungarn hat die Stimmung, namentlich seit dem Schlusse des Landtages, einen so drohenden Charakter angenommen, daß die Regierung genöthigt war, aus Galizien und Siebenbürgen Truppen - Abtheilungen, die in aller Eile aus Reservisten und Re⸗ kruten gebildet wurden, dahin abzusenden. Man spricht von zahlreichen Ver⸗ haftungen und daß die Ungarn beabsichtigen, die Rekrutengestellung zu ver— Denn dle zweite diesjährige Rekrutirung, die bei uns und in den andern Kronländern bereits beendigt ist, soll in Üngairn noch Statt finden. Die Formation des Starzenskischen Freicorps stockt. Nur eine Schwa dron hat man bis jetzt formirt, sie ist aber nicht einmal vollständig equipirt und steht unthätig in Gora, dem Gute des Grafen Starzenski. Auch diese Schwadron konnte nur gebildet werden, indem die Regierung den Landtags Ausschuß veranlaßte, aus dem Nothstands Fonds Galiziens 20,000 Fl. her ugeben.« ö Pilsen, 4. Juli. (Ostd. P) Ein Bild von einem Chaos zu geben, ist keine Kleinigkeit, ünd wahrlich, unsere jetzigen Zustände sind chaotisch. Denken Sie sich eine ziemlich bevölkerte Stadt, von Marktgästen ohnehin überfüllt, erhält plötzlich unvorbereitet einen Zufluß von nahezu 100090 auf wilder Flucht begriffenen Menschen. Die Kaiserlich Königlichen Beamten aller Branchen, und zwar jene der Kaiserlich Königlichen Statthalterei à la tete, ge; folgt von einem Schwarm von unbeschreiblicher Furcht geängstigter Flüchtlinge, zum großen Theile weiblichen Geschlechts, waren so zu sagen die Herolde der durch zwei Tage währenden Prager Emigra— tion. Wie sehr diese Maßnahme übereilt war, kennzeichnet die gestern erfolgte Weisung des Statthaltereileiters an die hier weilenden K,. K. Statthaltereibeamten (Hofrath Baron Henninger, Statthaltereiräthe Ritter Bach und Weber c zur sogleichen Rückkehr nach Prag. Alle Anwesenden begrüßten dieselbe mit dem Rufe: —»Also die Preußen noch nicht in Prag!« Dieses Motiv bestimmte denn auch den hier weilenden Landmarschall Grasen Rothkirch zur Heimkehr, doch ohne Dr. Rieger, der mit der Landeskasse nach Oesterreich beschieden wurde. Die in Folge der Ueberfüllung eingetretene beispiellose Theuerung und insbesondere die von Augenzeugen verbreitete Nachricht, daß die siegreichen Preußen überall mit Schonung des Privateigenthums vorgehen, bestimmt auch viele Private, heimzukehren. Aber der bei Weitem größere Theil der Emigration ist noch immer hier, nur Ein . zelne zogen nach Budweis und Linz. So eben geht uns die Nach richt zu, daß in Folge einer Bewegung preußischer Truppen von Jechniz und Kralowiz die Kaiserlichen Behörden auch aus Pilsen sich zurückziehen und die dahin in Sicherheit gebrachten Kassen mit- nehmen. = Ueber die Besetzung Prags durch die Preußen meldet die Wiener ⸗Pressen: Sonntag, 8. Juli, welche den bereits erfolgten Einzug der Preußen melden. Die offizielle Prager Zeitung schreibt an der Spitze des Blattes: Folgende Kundmachung wurde uns heute Nacht zur Ver— öffentlichung zugesandt: Bekanntmachung.

Nachdem die Königlich preußische Armee die K. K. österreichische in meh reren Gefechten, namentlich aber bei Königgrätz, besiegt, ihr große Verluste

beigebracht und sie zum Rückzuge gezwungen hat, rückt die Königlich preußische Elb⸗Armee nunmehr in Prag ein. Die Stadt und die böhmischen Lande werden zwar zu Lieferungen für die Königlich preußische Armee herange— zogen werden, die Person und das Privateigenthum sind dagegen nicht ge · fährdet. Die Behörden und Einwohner, welche sich entfernt haben, werden aufgefordert, zurückjukehren, damit die Requisitionen in geordnetem Wege vor sich gehen können und nicht zu Zwangsmaßregeln geschritten werden muß. Der gewerbliche und kommerzielle Verkehr der Stadt. soll in keiner Weise gestört werden, und werden zumal die Besitzer von Läden aufgefor · dert, diefelben nicht verschlossen zu halten. Ob der Post. und Eisenbahn— Verkehr wieder hergestelll werden kann, wird lediglich von den C. K. öster. reichischen und städsischen Behörden abhangen. *

Prag, den 8. Juli 1866. von Rosenberg ⸗Gruszezunski, Königlich preußischer General⸗Masor.

Nur die Juden glauben und bejubeln

Soeben erhalten wir Prager Blätter vom

Eine faktische Besetzung hat am Sonnabend noch nicht statt⸗ gefunden. Die Preußen hielten in dem nahen Dorfe Chwala und ließen den zur Erkundigung hinausgefahrenen Majoren des bürger lichen Infanterie, und des bürgerlichen Grenadier Corps eine Karte für den Prager Bürgermeister übergeben, auf welcher Folgendes ge schrieben stand:

Ranisch, Oberst Lieutenant und Commandeur des 1. Garde ⸗Landwehr- Regiments, designirter Fommandant von Prag, wünsche, daß höhere Ge— meinde · Beamte der Stadt zu mir hinauskommen, um wegen Besetzung der ˖ selben im Interesse der Stadt Rücksprache nehmen zu können.

Um halb 5 Uhr Nachmittags fuhr der Bürgermeister und der Kardinal Erzbischof Fürst Schwarzenberg in einfachem Priester- gewande in der fürst erzbischöflichen Equipage unter den Segens⸗ wünschen der dichtgedrängten Menge nach dem Dorfe Chwala. Als die Wagen vor dem Dorse anlangten, hielten die Deputations Mit- glieder weiße Fahnen zu den Fensteröffnungen hinaus. Die Wagen wurden von preußischen Vorposten angehalten. Die Herren ver— ließen die Wagen und wurden zur Wohnung des Herrn Oberst-Lieu⸗ tenants Ranisch begleitet, welcher sie bereits erwartete. Di: Depu⸗ tation fand eine sehr freundliche Aufnahme. Der Kardinal hielt an den Truppen Kommandanten eine Anrede und legte ihm das Wohl ber Stadt mit warmen Worten ans Herz. Darauf sprach in gleichem Sinne der Herr Bürgermeister Dr. Belsky. Oberst - Lieute⸗ nant Ranisch kündigte der Deputation hierauf an, daß Prag eine Besatzung von 8000 Mann erhalten und daß der Corps-Komman— dant, General von Rosenberg ⸗Gruszezynskt, ebenfalls demnächst in Prag eintreffen werde. Der Aufbruch der Truppen erfolgte heute um 6 Uhr Morgens, so daß dieselben (Sonntag) gegen 9 Uhr Morgens successive einrücken werden. Außer den Verordnungen, be—⸗ treffend die Bequartierung und Verköstigung der Truppen, sind noch folgende besondere Verhaltungsmaßregeln angeordnet:

Die Gemeinde hat für die Verköstigung einer durchziehenden Truppen abtheilung von 58,900 Mann Sorge zu tragen. Das Privateigenthum, eben so das Eigenthum der Gemeinde, öffentlicher Institute und Korpo. rationen gelobte der Kommandant heilig zu halten und die Besorgniß mehrerer Institute, so der Escomptebank und Sparkasse, die ihre Kassen entfernten, erklärte er ausdrücklich als gänzlich unbegründet. Handel und Gewerbe sollen ungehindert ihren regelmäßigen Gang fortgehen. Die be— waffneten Bürgercorps bleiben in ihrer Wirksamkeit, doch haben dieselben nach dem Einmarsche der Preußen die altstädter und kleinseitener Haupt- wache zu räumen, welche durch preußisches Militair besetzt werden. Die Gemeindepolizei bleibt gleichfalls aufrechterhalten, und wird derselben bei besonderen Anlässen auf Ersuchen des Bürgermeister Amts die nöthige Assistenz beigestellt. Der Muthwille Einzelner gegen preußische Truppen wird nur als von Einzelnen ausgehend betrachtet, desgleichen sollen etwaige Ausschreitungen preußischer Soldaten vom gleichen Standpunkte beurtheilt werden. Die Presse bleibt frei, doch wurde der Wunsch ausgesprochen, daß sich die Journale über Preußen und preußische Zustände so viel als mög- lich zurückhaltend äußern mögen, da sonst die Suspendirung der betreffen den Zeitschriften eintreten müßte. Die Redacteure werden noch besonders zu dem Platz Kommandanten beschieden werden. Sämmtliche Kundmachun - gen des preußischen Platz- Kommando's werden in beiden Landessprachen herausgegeben, und ist zu diesem Zwecke an den Herrn Bürgermeister das Ansuchen gestellt worden, einen Translator zu bestimmen.

Venedig, 7. Juli. Die heutige amtliche Zeitung enthält fol gende Kundmachung: . . .

Viele inländische und ausländische Zeitungen bringen die Nachricht, daß Unterhandlungen wegen Abtretung Venetiens an Frankreich im Gange sind. Wir müssen konstatiren, daß diese Nachricht nicht aus amtlichen Quellen geschöpft ist, aus denen bloß hervorgeht daß Unterhandlungen wegen eines Waffenstillstandes im Gange sind. Sobald weitere amtliche Nachrichten in diefem Betreffe eintreffen, werden sie in dieser Zeitung kund⸗ gemacht werden. Das Publikum wird es also für klug halten, sich durch unbeglaubigte Gerüchte nicht befangen machen zu lassen. Von der lombard. ventf. Stalthaltere. Verona, 7. Juli 1866. .

Belgien. Brüssel, si. Juli. Der König und die Kö⸗ nigin sind gestern Abend von ihrem zweitägigen Genter Triumph zuge nach Laeken zurückgekehrt. Der König erwiederte die Anrede des Bürgermeisters mit folgenden Worten .

Die Vlaemingen sind und bleiben heute wie in früherer Zeit ihren freien Institutionen und ihrer nationalen Unabhängigkeit treu ergeben; diese waren es, denen ihr jubelnder Zuruf heute und gestern vor Allem ge⸗

golten. Großbritannien und Irland. London, 12. Juli.

Von den neuen Ministern, die als Mitglieder des Unter hauses sich einer Neuwahl unterziehen müssen, haben bereits alle vor ihren Wählern gesprochen und ihre Wiederwabl ist gesichert. Erwãabnens· werth aber ist die Rede Lord Stanley's, der sich über seine neue Amkstbätigkeit dahin aussprach:

„Ich kann nicht umbin, einige Worte über die alte Beschuldigung ju sagen, daß konservative Ministerien in England in der Regel n. ch gestnnt seien. Das ist eine absurde Vorausseßung, die gat keine bisterische Berechtigung bat. Während der letzten 50 Jabre dat sich England blos an einem einzigen kontinentalen Kriege betheiligt, dem gegen Rußland,