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mandanten von Dresden sind ernannt worden als erster Komman—
2. Brigade, als zweiter Kommandant Oberst von Gontard. Mecklenburg. Schwerin, 14. Juli. (Mecklenb. Ztg) Heute früb um 23 Uhr wurde hier Reveille geschlagen, worauf das 3. Bataillon sich auf dem Altengarten versammelte, von wo dasselbe nach dem Bahnhof rückte und gegen 5 Uhr mit dem Stabe und
welcher Stadt es etwa um 7 Uhr Abends eintrifft. marschirten die beiden Batterien (zusammen 12 Geschütze) nach Ludwigslust ab, um von dort per Eisenbahn weiter befördert zu werden. — Um 8 Uhr gingen der Divisions Commandeur mit
seinem Stab und die Pionier Abtheilung mit dem Zuge von hier seiner Pa sage durch Lud
ab. Derselbe Zug wird ferner auf wigslust eiwa um 1093 Uhr das Jäger- Bata on aufgenommen haben. Um 93 Uhr folgte sodann auch das 4. Bataillon von Schwerin den andern nach, während die 1. Schwadron und der Stab des Dragoner -Regiments bereits um 4 Uhr 10 Minuten von Grabow befördert wurden und die 2. Minuten von dort mit dem letzten beutigen Militairzuge wird.
folgen Sämmitliche von hier abgehende Truppen wurden bei ihrem
Ausmarsch von der zablreich versammelten Bevölkerung mit herz— lichen Abschiedsrufen und Segenswünschen begleitet. Morgen früh
werden die Munitions, und Proviant Colonne, sowie das Feld ˖ Lazaretb um 57 Ubr von hier nach Ludwigslust marschiren, um von dort am nächsten Tage weiter befördert zu werden. 66 Ubr von Wismar abgehende 2. Bataillon Eisenbahn Schwerin passtren und um 12 mit dem Grenadier - Garde - Bataillon und 1. Regiments das letzte mobile Militär Die letzten 2 genden Sonntage per Eisenbahn von Grabow abgehen und am Montag die Munitionskolonne mit dem 1. Zuge um 4 Uhr von Ludwigslust aus, mit dem 2. Zuge um 11 Ühr 35 Min. die Pro— viant Kolonne und das Feld ⸗Lazateth ausrücken.
Die Mobilisirung des mecklenburg strelitzischen Militairs wird, wie wir bören, durch Mangel verschiedener Ausrüstungsgegenstände, u. a. einer Munitionskolonne, verzögert werden.
Bremen, 14. Juli. -Wes. Ztg. daß der Hafen zu Geestemünde beute für die Königl. preußische Regierung übernommen wird und, wie wir hören, zum Kriegsbafen bestimmt sein soll. Kommissare gingen heute nach Geestemünde ab, übernehmen, resp. zu übergeben.
Hefsen. Aus Mainz, vom 11. Juli, schreibt das »Mannh.
wird auf Uhr Mittags dem Stabe des Schwerin verlassen.
um den Hafen zu
*** Monate zu verpropiantiren.
In Langenschwalbach so wie in Alzei rückten beute Preußen ein.«
Aus Alsfeld und Lauterbach in Oberhessen meldet man der
»Hess. Ldsztgt! den Einmarsch von über 6006 Preußen; auch be⸗— stätigt dasselde Blatt das Erscheinen der Preußen in Wöllstein.
Frankfurt a. M., 15 Juli. In der Sitzung des Rumpf. Bandestages am 11. Juli 1866 hat der Gesandte der freien Stadt Frankfurt den nachfolgenden Antrag eingebracht:
Die hohe Bundesversammlung hat in ihrer Sitzung vom 4. d. Mts. Gelder aus Bundesmitteln zur Anlegung passagerer Schanzen in der Umgebung von Frankfurt zu bewilligen sich veranlaßt gesehen, Der Sesandte der freien Stadt Frankfurt hat diesem Beschlusse nicht zuge— ämmt und bat in seiner motivirten Abstimmung seiner tere Erklärung ausdrücklich vorbehalten. Nachdem die Ardeiten Verschanzungen in der That degonnen und nunmehr auch die Truppen des 8 Armeecorps in der nächsten Nähe der Stadt Frankfurt konzen« rt Torden nd, ist der Gesandte von Frankfurt von dem Senate dieser 2 zu der nachfolgenden Erklärung und zu dem damit verbundenen attags rrmächtigt worden. Der Senat, welchtr der in der Sitzung vom 1 82. Rte ven feinem Gesandten abgegebenen Erklärung seine vollste Zu— re mur erteilt, bescheidet sich, die militairischen Anordnungen, welche in der Rähe von Frankfurt sich entwickeln, vom militairischen Standpunkte au? einer Beurtheilung zu unterziehen / er giebt den Zweifeln keinen Aus. druck, welch in dieser Bezitbung bei ihm laut geworden sind. Da— zen fad e mae andere Gesichtspunkte, welche anzudeuten er eben so 53 als Ferechtigt ist Die erwähnten militairischen Maßregeln und . — kennen zum Zwede haben: entweder die Sicherung dieser n r fam mung oder die Sicherung der Stadt Frankfurt. err, Aafgatr dermag der Senat bei der dermaligen Lage der Derhältzisse icht ju finden und nicht anzuerkennen. ker Sigerang ber Kohen Versammlung, so steht zunächst der Bundes rer em, ml un sels t die Entschewung darüber zu, ob überhaupt und welche ma taernsge Angrknangen dazu getroffen werden sollen.
Zta⸗ 2. aa er darf dis, ohne einer Aengstlichkeit Raum zu geben, e = fern lugt =, Paß zin beat sichtigte Sicherung dieser hohen Ver⸗ . tae geg PBeschäßigung, wenn nicht eine Vernichtung der w sramffent ar Folge tKaben daß Fan er ner farm mlung mit tung nicht aer ertaufen mellen, 2 — 44
Zicherun] ker tert Frankfurt e wirz biestr Stadt wohl vergönnt ein, auch i Mert ahn anzäalegen anz ihre Aufsassung dabei zur Gel— lung zu bringen / bie hehe Hersammlung aher wird es sich hundes ver
tinem solchen Opfer ihre
Siche
dant General Lieutenant z. D. von Briesen, zuletzt Commandeur der Schutze Eines im Bunde, Frankfurt bedarf,
gegenwärtigen Lage der Verhältnisse eines
Schutze zur Zeit angeordnet und ausgeführt worden, . als die Gefahren, vor welchen sie geschützt werden soll, und komm . . . damit zu un der Musik des 2. Regiments die Fahrt nach Leipzig antrat, in Um 7 Uhr
Bundestreue Antrage beauftragt:
Schwadron um 1 Uhr 40
König ist heute Mittags aus Berg hier eingetroffen und Das um der K. Hofhaltung sofort aus Berg hierher sich zu begeben habe, da SJ
Schwadronen Kavallerie werden gleichfalls am mor. heit gebracht.
Aus zuverlässiger Quelle erfährt die nung eines Kredits von 200 Millionen Gulden
Preußische und hannoversche Währung eröffnet und die weder durch ein
»Die biesigen Einwohner wurden angewiesen, sich auf drei
Regierung wei ihne, widmet
Handelt es sich von
Rimmt aber der nen einstellen zu müssen,
würden.
; m Katsers proklamirt: könnte, so darf der Senat vertrauen,
Ddanhelt es sich dagegen lediglich von
fassungsgemäß nicht versagen wollen, dasjenige vorzukehren, waz
. der um Schutz anruft, dienlich ist. Die 5
wie der Senat offen und unverhohlen ausspricht, in 24 Verhältnisse militairischen Schutzes nn
daß die militairischen Maßregela, welche zu 3
für sie gefahrn
Sie ist der Ansicht,
der Ueberzeugung, daß sie, wenn sie wahrhaft vor Nacht und Verderben bewahrt werden soll, als offene, unbefestigte und un theidigte Stadt betrachtet und behandelt werden müsse. Der Gtsandt: nach dieser Erklärung, rücksichtlich deren er jeden Zweifel an der dauern der Stadt mit aller Entschiedenheit ablehnen muß, zu vn ü »Hohe Bundesversammlung wolle beschließen n verordnen, daß alle, sei es zur Sicherung dieser hohen Versammlung, es zur Sicherung der Stadt in der Umgebung derselben und sonstigen jetzt getroffenen militairischen Anordnungen einzustellen und hin wegzuziej⸗ . selen.“ Der Gesandte ist weiter beauftragt, um sofortige Entsch ichn hoher Bundes Versammlung zu bitten, und behält vorsorglich dem Senn weitere Entschließung vor. ; ö. Die Versammlung hat in derselben Sitzung, in welcher die Antrag eingebracht worden ist, entgegenkommend zu dem Beschlu sich geeinigt, davon dem Kommando des 8. Bundes Armeecory unter dem Anheimgeben Mittheilung zu machen, den Wünschen 8 so weit es die militärischen Operationen verstattin
Stadt Frankfurt, s zu entsprechen. ö
Bayern. N. C.) Se. Majestät del ä , . hat sosn dem Staatsminister Frhrn. v. d. Pfordten eine längere Audienz a theilt, nach deren Beendigung der Befebl erlassen wurde, daß di
München, 11. Juli.
Majestät nun bier bleiben wird.
Regensburg, 10. Juli. (N. C) Seit wenigen Tagen schon ist man damit beschäftigt, das Betriebsmaterial der böhmischen Westbahn über hier nach Linz abführen. Die öͤsterrreichish Don au Qampfschifffahrt⸗ Gesellschaft hat die Fahrten zwischen hier und Wien eingestellt. Die Schiffe werden in Sich Bei längerer Unterbrechung unserer Verbindung na Böhmen werden unsere einheimischen Fabriken einer großen Kal
Desterreich. Wien, 11. Juli. Zeitung veroffentlicht das Gesetz vom 7.
mität entgegengehen.
Die amtliche „»Wieneh Juli 1866 über die Eröff. es österreichischer Wäh. rung, wirksam für das ganze Reich. Dem Finanz - Minister wit! durch dasselbe ein Kredit von 200 Millionen Gulden oͤsterreichisch! Ermächtigung ertheilt, diese Summe ent. der zu den bestmöglichen Bedingungen abzuschließendeh freiwilliges Anlehen, oder durch eine Vermehrung der zufolge Pa, tents vom 5. Mai 1866 creirten St aatsnoten' oder durch ein, Kombination beider Maßnahmen zu beschaffen. Bis die Umstande gestatten werden, eln Anlehen zu realistren oder förmliche Staats, noten auszugeben, hat die privilegirte österreichische Nationalban
vom beutigen Tage anzufangen, kraft diefes, durch das Gebot d . zwingenden Staatsnothwendigkeit hervorgerufenen Gesetzes die er.
forderlichen Geldmittel nach Maßgabe des Staatsbedarfs vorläußt -
bis zum Betrage von sechszig Millionen Gulden in Bank.
noten gegen den vollen Ersatz der Fabrikationskosten vorzu schießen. Die Rückzahlung dieser Vorschüsse wird ausschließlich in den
eigenen Noten der Nationalbank und zwar in der Weise geschehen,
daß hierfür die Einflüsse aus dem zu emittirenden Anlehen, beziehungö. weise das Aequivalent der eventuell zu emittirenden weiteren Staats / noten zunächst und bis zur gänzlichen Tilgung der Vorschüͤsse g werden. Bis zur gänzlichen Abtragung der erwähnten Vorschüsse, welche längstens in einem Jahre nach abgeschlossenem Frieden zurückgezahlt sein müssen, wird für dieselben das Bergwerl Wieliezka in so weit dasselbe noch nicht mit Hypothekar Inseriptionen belastet ist, als Pfand bestellt.
Der Gemeinderath von Wien hat sich mit einer Reihe von Maßregeln beschäftigt, die zu ergreifen sind, um für den Fall einel Einmarsches der preußischen Armee in Wien Vorsorge zu treffen Auch Seitens der Regierung wurde eine ganze Reihe von Anstalten
daß man auf das Schlimmst
getroffen, welche darauf hiniweisen, Pe sth abgereist, wil
gefaßt ist. Die Kaiserin ist am 11. wieder von aber nächstens mit ihren Kindern wiederkommen. Transporte von verwundeten und gefangenen Italienern treffen fortwährend in Pesth ein. . Die offiziöse General Correspondenz ·˖ erklärt heute, ihr Erschei⸗ bis günstigere Verhältnisse eingetreten fein
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Pe sth, g9g. Juli.
Heute wurde hier folgendes Manifest des
AUn die getreuen Völker Meines Königreiches Ungarn! ö.
Die Hand der Vorsehung lastet schwer auf unß. Im Kampfe, im welchen Ich nicht selbstwillig, sondern durch die Macht Der Verhältnisse gerieth, in jede menschliche Berechnung gescheitert, nur das Vertrauen nicht, welches Ich in die heldenmüthige Tapferkeit Meiner wackeren Armee setz te. Um so schmerzlicher ist der schwere Verlust, von welchem die Reihen jener
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Tapferen betroffen wurden, und Mein vaterliches Herz empfindet mit allen betheiligten Familien zugleich die Bitterkeit dieses Schmerzes. Um dem ungleichen Kampfe ein Ende zu machen, um Zeit und Gelegenheit a gewinnen, die durch den Feldzug entstandenen Lücken auszusüllen und die Kriegsmacht gegen die im nördlichen Theile Meines Reiches haufenden feindlichen Truppen zu konzentriren, babe Ich mit großen Opfern in die Verhandlungen wegen Abschließung eines Waffenstillstandes gewilligt. Und nun wende Ich Mich vertrauensvoll an die getreuen Volker Meines Königreiches Ungarn, an ihre in schweren Zeiten wiederholt bewährte Opferwilligkeit. Es muß sich hierin die Kraftanstrengung aller Völker Meines Reiches begegnen, damit die Abschließung des ersehnten Friedens unter billigen Bedingungen sicher gestellt werden tönne. Ich bin des starken Glaubens, daß die kampftüchtigen Sohne Ungarns, vom Gefühle angestammter Treue geleitet, freiwillig unter Meine Fahnen eilen werden, zur Hülfe ihrer Angehörigen und zum Schutze ihres durch gie Kriegs. Ereignisse auch unmittelbar bedrohten Vaterlandes. Schaaret Euch sohin je zaͤhlteicher zur Vertheidigung des überfallenen Reiches, seid würdige Söhne Eurer tapferen Ahnen, die durch ihre Heldenthaten zur Verherr⸗ lichung des ungarischen Namens nimmer welkende Lorbeern flochten. Wien, ꝛũ. Juli 1866. Franz Joseph m. p.
Schweiz. Bern, 12. Juli. (K. 8.) Die Kreditanträge des Bundesratbs Behufs sofortigen Ankaufs von Hinterladungsgewehren für die eidgenössische Armee, welche den Räthen gestellt werden sollen, belaufen sich soeben gefaßtem Beschlusse zufolge vorläufig auf nur 33 Mill. Fr., mit denen man eirca 25 — 30,000 Gewehre in den Vereinigten Staaten von Nordamerika anzukaufen hofft.
Frankreich. Paris, 13. Juli. Der Moniteur de l'Arm ee · bringt an hervorragender Stelle einen besonderen Artikel über das Zünd nadelgewehr. Er behauptet, daß weder diese preußische Waffe, noch die da. zu gehörige Patrone für Frankreich und die übrigen Staaten Europas etwas neues sei. «Was jetzt in Böhmen sich zugetragen hat, beweist aller dings, daß der preußische Soldat eine gute, seinem Charakter und seiner Leistungsfähigkeit entsprechende Waffe, zu der er vollkommenes Zutrauen bat, besitzt. Allein der ⸗Moniteur de l Armèse ⸗ ist keines wegs der An sicht, daß bei einem Zusammenstoß von Massen von je 200 000 Mann die Ueberlegenheit der Waffe auf der einen Seite ausschließlich maß gebend sei. Außerdem kommt er auf die mehrfachen Nachtheile zu⸗ rück, die angeblich das Zündnadelgewehr besitzen soll und die er früher schon öfters auseinandergesetzt hat, zurlick: komplizirte Construction, schwierigere Behandlung, schnellere Erhitzung, allzustarker Verbrauch der Munition ꝛc. 2c. Deshalb handelt es sich nicht um Einführung des Zündnadelgewehrs, wie es die Preußen besitzen, sondern um Ein⸗ führung eines Hinterladegewehres überhaupt. Der »Moniteur de l'Armée versichert, daß die französische Regierung sich nach langer und sorgfältiger Prüfung für ein bestimmtes Gewehr nach dem Hinterladungssystem entschieden habe. Es stellen so eben mehrere Bataillone der in Chalons lagernden Gardetruppen Uebungen damit an, und es sind in allen Waffenfabriken, namentlich in der von St. Etienne, die kürzlich neu eingerichtet uud mit bedeutenden Werk⸗ zeugen versehen worden ist, alle Maßregeln zu einer eben so raschen Fabrication, wie es die Umstände erheischen werden, getroffen.
Italien. Die Abreise des Erzherzogs Albrecht von Verona wurde den Truppen unter der Form mitgetheilt, derselbe eile zu einem Kriegsrathe nach Wien, werde aber keine vierundzwanzig Stunden dort bleiben. Aus Welsch-Tyrol rückte schon am 7. Juli der Stab mit zwei Bataillonen des Regiments Erzherzog Rainer ab. Wie der Wiener ⸗»Presse. aus Verona geschrieben wird, machte sich schon am 8. Juli eine bedeutende Truppenbewegung gegen Norden bemerkbar, befonders sollen die Truppen sehr viel Artillerie mit sich eführt haben. « . ; ö 6 Bulletin Nr. 16 vom Kommando der österreichischen Süd
Armee lautet: Galliera, 10. Juli. Der Feind hat den Po an mehreren Punkten
wischen Ostiglia und Fiecarolo mit bedeutenden Kräften überschritten und ist . An der Etsch noch keine Anstalten zum Uebergange. Die auf die Dauer selbstständig schwer haltbaren Werke von Rovigo, so wie die Eisenbahnbrücke über die Etsch bei Boara wurden heute Nacht an⸗ standslos in die Luft gesprengt, die Besatzung einrückend gemacht. Unsere Armee befindet sich außer allem Kontakte. mit dem Feinde. Die Festungen sind hinlänglich besetzt und mit allem Nöthigen zur selbstständigen Ver · theidigung versehen.
Nußlaud und Polen. Reval, 2. Juli. In den letzten Tagen . hiesige Hafen Sammelplatz eines ganzen Geschwaders von Kriegsschiffen geworden. Nachdem in der Nacht von Donnet. stag auf Freitag die drei Kaiserlichen, zum Jachtklub gehörigen Schiffe ⸗Wolna«, »Viktoria« und -Sabawa den Reigen eröffnet, langten hier weiter an: am Sonnabend die Schrauben Fregatte Gromoboi« mit dem Kontre⸗Admiral Korssakow am Bord, die Schrauben⸗Korvette ⸗Bajan«, die beiden Kanonenböte - Morewa— und »Triboi⸗, . die Sloop »Kadet« — alle zum Kadetten Uebungsgeschwader gehörig; ferner gestern Vormittag die Dampf Korvette »Rurik. und heute früh der Räder Dampfer Wladimir · mit dem Admiral Lichatschew am Bord, sowie die vier Monitors Jedinorog , » Streletz, ⸗Lawa ⸗ und Perun.
worden.
russische Panzerschiffe und zwei andere Kriegsdampfer, welche, wie wir hören, hier eine Zeit lang verweilen werden.
Amerika. In Chili ist am 1. Juni der Kongreß eroͤffnet Der Präsident erklärte in der Ersffnungs ⸗Botschaft, den Krieg gegen Spanien entschieden fortsetzen zu wollen. .
In Ecuador ist ein Dekret ergangen, daß alle diejenigen, welche den Spaniern direkt oder indirekt Hülse leisten, zum Tode verurtheilt werden sollen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.
Brünn, Freitag, 13. Juli, Mittags 2 Uhr. (Pr. Courier bis Habelschwerdt; von da telegraphbisch So eben ist Seine Majestät der König von Preußen hier eingetroffen und hat in der Kaiserlichen Statthalterei sein Hquptquartier aufgeschlagen. Aller höchstderselbe wurde von dem Bischof Grasen Schaff⸗ gotsch, von dem Bürgermeister Giskra und von den Spitzen der städtischen Behörden empfangen, welche dem siegreichen Monarchen die Schonung der Stadt Brünn empfahlen und eine milde Behandlung erbaten, wie sie die Bürgerschaft von dem Fürsten eines Hauses erwarte, welches stets großmüthig ge— wesen sei. Der König antwortete hierauf ungefähr: Ich bin nicht aus eigener Wahl und durch Meinen Willen hier erschienen, sondern weil Ihr Monarch Mich zum Kriege gezwungen hat. Deswegen führe Ich aber auch keinen Krieg gegen die friedlichen Unterthanen, sondern gegen die Armee Ihres Souverains. Bisher bin Ich allerdings siegreich ge— wesen und die Tapferkeit Meiner Armer giebt Mir das Ver— trauen, daß Ich es auch ferner sein werde. Ich habe sie in un— gewöhnlich großer Zahl versammelt und hierher führen müssen, und es ist wohl möglich, daß unter solchen Massen sich einzelne Fälle ereignen, die zu Beschwerden Veranlassung geben. Aber auch diese können vermieden werden, wenn Sie Meinen braven Truppen bereitwillig mit Lieferung ihrer Lebensbedürfnisse entgegen⸗ kommen. Sagen Sie das Ihren Mitbürgern.
Brünn, Freitag, 13. Juli. Die Einwohnerschaft kommt der 45,000 Mann starken preußischen Einquartierung mit Freundlich kei entgegen. Alle Kaiserlichen Behörden haben sich entfernt und die Kassen mitgenommen. Zum Kommandanten der Stadt ist der General Major von Lengsfeld, zum Polizei⸗Direktor der Chef der preu⸗ ßischen Armee⸗Polizei, Polizei ⸗Direktor Dr. Stieber ernannt, wel · cher bereits Post, Telegraphenverbindung, Gefängnisse revidirt hat und die durch Entfernung der Kaiserlichen Beamten unterbrochene Verwaltung wieder herstellt.
Die Kaiserlichen Truppen haben sich vor Annäherung der Preu⸗ ßen zurückgezogen. Die vom letzten Hauptquartiere Cz ern ahora ein · rückenden Fouriere hatten noch Kaiserliche Ulanen unmittelbar vor sich.
Auch Iglau soll bereits im Besitze der Preußen sein und der Weitervormarsch gegen Znaym begonnen haben. .
Brünn, Freitag, 13. Juli, Abends. (Pr. Courier bis Habel⸗ schwerdt, von da telegraphisch) Nachdem gestern die Königl. preu. ßische 6. Division, Regimenter 35, 6h und aj heute . tag die 5. Division, Regimenter 8, 12, 18 und 48, un Nachmittag die 7. Division, Regimenter 26 l 27, 66 und 6? bier eingerückt sind, obne Widerstand zu finden, ist das große Königliche Hauptquartier hierher verlegt worden. Die Ebrenwache für ee. Majestät den König in der Kaiserlichen Statthalterei gab das Leib-
. terie · Negiment. ö
. r,, bewahrt eine durchaus rubige daltuns und leistet die Verpflegung nach Kräften. Se. Naijestãt der König empfing nach dem Eintritt in die Statthalterei erst Se. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Karl, Kommandirenden der ersten Armer, und dann die sämmtlichen in und bei Brünn anwesenden
Generale der ersten Armee. ö 1 Petersburg, Sonnabend, 14. Juli, Nachmittags. Der Ilü⸗
eladsutant des Königs von Preußen, Freiberr von Schweinitz; 9 ö. eingetroffen. Er überbringt ein Schreiben seines Monarchen an den Kaiser. — Die Zeitungen baben bier volle Freibeit, sich über den großen Konflikt in Europa auszusprechen. Offiziell ist Seitens der Regie ˖ rung jede Vertretung für die Aeußerungen aller Blätter abgelednt
Riga, 9. Juli. Gestern erschienen auf unserer Rhede vier
und jeder offizisse Einfluß bestritten. Die altrussische Partei legt in