1866 / 171 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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weiter gehen, und die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz sollen um 9 Uhr Chalons verlassen, um nach Nancy zu gehen.

Italien. Laut im Bundespalais zu Bern ohffiziell einge troffener Depesche sind nach dem am 11. Juli in der Gegend von Bormio vorgefallenen neuen Gefechte 5 gefangene Oesterreicher und 30 verwundete Italiener nach Sondrio gebracht worden. Kurz vorher war es auch am Tonale zu einem Kampfe gekommen, in welchem die Oesterreicher von einem Kommandanten, Ülysses Alber tini, einem geborenen Graubündner, angeführt wurden. Die Oester⸗ reicher waren aus ihrer Position am Tonale abwärts gerückt und bei Vezza auf die Italiener gestoßen. Erstere sollen nur 4 Todte und Verwundete, die letzteren dagegen 200 Todte und Verwundete auf dem Platze gelassen haben.

Rom, 10. Juli. (Köln. Zig) kreirte der b. Vater wiederum Kardinäle, welche Fremde sind. Von den fünf Römern, die jetzt im Kardinals Kollegium sind, Patrizi, Altieri, Morichini, di Pietro, Pentini, verdanken ihm nur die letzten drei den Hut. Der h. Vater will am 21. d. M. die Sommer- villegiatur in Castel Gandolfo am Albanersee beginnen. Ueber die Dauer seiner Abwesenheit ist nichts festgesetzt, doch dürfte sie sich bis Mitte September ausdehnen. Ein Bataillon Franzosen wird das Städtchen als Schutzwache besetzen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 12. Juli. Die Stadt Drammen hat von dem verstorbenen Großhändler Bör— resen ein Geschent von 400000 Rdlr. erhalten. Die Expropriationen zur Anlegung der Drammens -⸗Eisenb ahn, wozu das letzte Stor— thing die Geldmittel bewilligt hat, sind nun bald abgeschlossen und hat die Arbeit bereits ihren Anfang genommen; man hofft, daß zum Herbst die ganze Bahn ihrer Vollendung entgegen gehen wird.

Aus Trondhjem schreibt man, daß aus dortiger Maschinen— fabrik in diesen Tagen ein kleines Dampfschiff für spanische Rech nung abgeliefert worden ist und ein zweites, für selbe Rechnung, sich noch im Bau befindet. Diese ausländische Bestellung, obgleich an sich unbedeutend, ist doch für die Zukunft der mechanischen In⸗ dustrie in Norwegen vielversprechend.

Dänemark. Kopenhagen, 14. Juli. (5. N.) Die Residenz Sr. Majestät des Königs und der Königin wird Anfang 1 Woche vom Friedensburger Schloß nach Bernstorff verlegt werden.

Se. Majestät der König eimnpfing gestern in Audienz den bisher am hiesigen Hofe akkreditirt gewesenen Königlich großbritanischen Gesandten Sir Augustus Paget, welcher bei dieser Gelegenheik die Ehre hatte, Allerhöchsidenselben zwei von Ihrer Majestät der Königin Victoria an den König und die Königin von Dänemark gerichtete Rappelschreiben in Betreff der Abtretung des Gesandten von seinem bisherigen Posten am dänischen Hofe, sowie 2 Notificationsschreiben über die Vermählung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Mary Adelaide Wilhelmina Elizabeth von Cambridge mit Se. Durchlaucht dem Prinzen Francis Paul Charles Louis Alexander von Teck, zu überreichen.

Amerika. Lima 13. Juni. (H. B. H. Seit Abgang des jüngsten Steamers ist äußerst wenig Bemerkenswerthes vorge— fallen, was über das Lokal-Interesse hinausgegangen wäre. Ueber das Verbleiben der spanischen Kriegsschiffe wissen wir noch immer nichts Näheres, da sie sich auch in Chili nicht wieder haben blicken lassen, obgleich man allgemein annahm, daß wenigstens eins der Schiffe nach Valparaiso segeln würde, um wo möglich eine Auswechseiung der Gefangenen zu Wege zu bringen. Von den peruanischen Panzerschiffen »Huascar« und Independenca · fehlen ebenfalls noch alle Nachrichten, doch ist es sehr wahrscheinlich, daß sie sich augenblicklich bereits im Stillen Meere befinden. Ein peruanischer Kriegsdampfer, der »Chalcon, hat dieser Tage das Ham— burgische Schiff Guiding Star- als Prise aufgebracht, das, mit Lebensmitteln, Maschinen und Munition für die spanische Flotte an— gekommen, beim Aufsuchen der spanischen Schiffe dem Dampfer in die Hände gefallen war. Ein an Bord abgehalten es Prisengericht hat Schiff und Ladung condemnirt und man fürchtet, daß das Schiff nicht wieder frei gegeben werden wird. Schließlich haben wir noch über ein Dekret unseres Diktators zu berichten, nach welchem gewisse Prozessionen und Begräbnisse mit größerer Einfachheit gefeiert werden sollen. Da man die Sache allgemein als den Vorläufer größerer kirchlichen Re— formen ansieht, so ist natürlich der Clerus in großer Aufregung, und man fürchtet, daß es dadurch im Innern zu ernstlichen Unruhen kommen dürfte.

Telegraphische Depeschen auß bem Wolff schen Telegraphen Bürean.

Bremen, Diensiag, 17. Jult, Vormittags 11 Uhr 20 Min Zo eben sind bie ersten oldenburgischen Truppen hier eingetroffen und von der Bevolktrung mlt Hurrahrufen begrüßt worden. Sie

werden Nachmittags 2 Uhr mit einem Exztrazuge weiter befördert

werden. Zu heute, morgen und übermorgen sind weitere Truppen.

durchmärsche angesagt.

Mannheim, Montag, 16. Juli. Der Heezog von Nassau ist hier eingetroffen.

Brünn, Montag, 16. Juli. (Bis Reichenberg pr. Courier, von da pr. Telegraph.) Das Hauptquartier Sr. Majestät des Königs bleibt morgen noch in Brünn. Gestern hat der Kron. prinz glückliche kleinere Gefechte mit Oesterreichern und Sachsen ge. babt, wobei 16 Kanonen erbeutet wurden. Für heute werden ähn.

liche Gefechte an der Thaya von Abtheilungen der ersten Armee

Im Konsistorio vom 25. v. M. gegen die die Festung Olmütz verlassenden Oesterreicher erwartet.

Der Feind verläßt nämlich theilweise Olmütz.

Paris, Montag, 16. Juli, Abends. Die »Patrie« bringt

folgendes Telegramm aus Wien vom heutigen Tage: Die letzten Sonnabend von Paris abgegangenen Vermittelungs ⸗Vorschläge sind hier eingetroffen. Dieselben werden in einem gemischten Conseil von Bayern arbeitet in

Militairs und Diplomaten geprüst werden. Wien auf eine friedliche Lösung hin.

Toulon, Montag, 16. Juli. Die vorgängig verfügte Aus. hebung von Seeleuten ist widerrufen und die Armirungen sind suspendirt worden.

Florenz, Montag, 16. Juli. Depretis ist in Stradella wieder zum Deputirten erwählt worden.

Bereinsthätigkeit für die Armee.

Stettin, 16. Juli. Das Comité, welches von hier am 6. d. mit Verpflegungsgegenständen für die Armee im Felde und für die Lazarethe nach dem Kriegsschauplatz abreiste, ist gestern Abend glücklich von Sadowa zurückgekehrt, nachdem es seine Mission aufs vollständigste erreicht hat.

Von allen Seiten geschieht Alles, schreibt man der Prov. Ztg. f. Schles.« um unserem herrlichen Heere zu zeigen, daß das Vaterland auf selbiges sehe und es auf dem Herzen trage, wie unser Königlicher Kriegsherr dies schon so oft unmittelbar bethätiget hat. So ist auch der verehrte evangelische Oherhirt unserer Provinz hinaus auf die blutgetränkten Gefilde geeilt, um selbst in den Lazarethen den Schwerverwundeten und Sterbenden den heiß ersehnten Trost / den Frieden des Sakraments zu bringen, die aus der Provinz Schlesien thätigen Geistlichen zu unterstützen, zu ordnen, und wo es Noth thut, in jeder Art nachzuhelfen. Schon hat er von Franken— stein aus über Glatz, Reinerz, Nachod, Stalitz, Königinhof seine Rundreise Xmacht und unter den erschütterndsten Eindrücken, unter den ergreifendsten Scenen des Jammers sein heiliges Amt geübt. Ueber Landeshut und die nahe liegenden Lazarethe soll, wie verlautet, seine Rückreise erfolgen. So lernt der noch gesunde, kräftige Krieger immer gefaßter den kommenden Tagen entgegengehen, er weiß, selbst in schwerer odesstunde, im harten Todeskampfe wird ihm der letzte Trost nicht fehlen.

Iserlohn, 13. Juli. In allen Theilen des Kreises zeigt sich die regste Sorge für die vor dem Feinde stehenden, und die im Felde verwundeten und eikrankten Krieger, Die Gaben kommen massenhaft ein und werden , . dem hiesigen für den ganzen Kreis gebil⸗

e omité theils direkt an die Tru i e al ö. . 6 e. uppen, theils an den Central - Verein

Bis heute sind abgesandt: An Baar 879 Thlr. 10 Sgr. 2165 ars und kleinere Pack und 34 Bund Charpie und n ü . , bedürfnissen ꝛc. Die Gemeinde Letmathe, welche unter dem oben angegebenen Betrag mit 3090 Thlr. partizipirt, hat die Suspendirung einer Fußwege · Anlage und die Verwendung der dadurch disponible werdenden 760 Thlr. zur Unter⸗ . 6 . stehenden Krieger und deren Familien beschlossen. ö elrage eine Samm ; i . ö . . mlung in der Gemeinde Hennen pro

Die Sammlung in Stadt Iserlohn, welche erst zu beendet i bereits 1500 Thlr., darunter ca. 600 Thlr. e , Beitrage, ö. und in Letmathe sind an monatlichen Beiträgen schon 100 Thlr. gezeichnet.

Endlich ist noch mitvzutheilen, daß die Stadtverordneten. Versammlung hierselbst beschlossen hat, in dem hiesigen städtischen Krankenhause 18 ver— wundete Krieger zu pflegen, und daß schon vorgestern die Vorsteherin des Krankenhauses zur Abholung der Verwundeten nach Kassel gereist ist. Elberfeld, 15. Juli. Am 12ten hat sich hier ein Comité zur Unter- bringung verwundeter preußischer Krieger in unentgeltliche Pflege gebildet.

Aus Cöln, 14. Juli, wird uns mitgetheilt, daß das „Comité zur Unterstüthzung im Felde erkrankter und verwundeter Krieger« in den ver— schiedenen Bürgermeistereien und Gemeinden des Reg.-Bez. Cöln Hülfe comi—= té's ins Leben zu rufen sich bemüht hot. In Cöln selbst bestehen bereits 9 Frauen · Bezirks · Vereine und der 19te ist in der Bildung begriffen. Der Kassenbestand des Comité's beläuft sich gegenwärtig auf eirca 36000 Thlr. und hat dasselbe auch nicht unerhebliche Vorräthe aller Art. Bedeutende Sendungen sind durch dasselbe schon nach allen Richtungen hin effektuirt.

In Nr. 167 des »St. Anz.“, S. 2388, unter »1II. Anerbietungen zur Pflege von Kranken und Verwundeten in Familien« muß es bei 35) nicht heißen: Gutsbesitzer Schutt auf Neu ⸗Satzig bei Filehne, sondern: Rittergutsbesitzer R. Schultz auf Nothwendig bei Filehne.

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Statistische Nachrichten.

Geographisch ˖ statistische Notizen über diejenigen Städte,

l lchen Se. Majestät der König Hauptquartier genommen. k Ober- und eine Unter ⸗Realschule, eine Norma

(Fortsetzung aus Nr. 166 des Staats . Anz)

5) Hohenmauth, O. von Chrudim (Kreishauptstadt, 14 Ml. OSO. von Prag am rechten Ufer der Chrudimka, ist eine Stadt von über 5009 Einwohnern an der Lautscha. Sie besteht aus der eigentlichen Stadt und J Vorstädten, ist Sitz eines Landgerichts, eines Bezirksstrafgerichts und einer Bezirksöhauptmannschaft, hat eine Dechanteikirche, eine Haupt. und eine Unterrealschule und 10 Mühlen.

und starke Tuchfabrikation und Leinwandweberei. . I Czernahora, Marktflecken in Mähren, ungefähr 3 Ml. N. von Brünn,

hat ca. 9600 Einwohner, ein altes Bergschloß, Alaun-, Vitriol⸗ und Essig

siederei, 8 Mahl und 3 Sägemühlen, gute Landwirthschaft und Obstbau⸗ eine Lage ist anmuthig. . J

8 Eeln“, bei Äeltern Brinn, slawisch Brno (Furt) ist die Haupt- stadt und schönste Stadt der Markgrafschaft Mähren und liegt, unter 195 11 39“ N. Br. und 3420 1 30“ O. L., zwischen den Flüssen Schwarzawa und Zwittawa auf einem von Osten nach Westen sanft aufsteigenden, gegen Süden aber ziemlich schroff abfallenden Hügel, inmitten eines mit fruchtbaren Feldern, Obst⸗, Gemüse und Weingärten geschmückten Thales, das gegen Süden hin 5 Meilen ununterbrochen fortläuft. Die weithin sichtbare Position war an und für sich einer Stadtanlage günstig / dazu kreuzten sich hier die Straßen von Ofen nach Prag und von Schlesien nach Oesterreich: Umstände, die Brünn über alle anderen mahrischen Städte hoch emporgehoben haben. Brünn liegt 19 Ml. N. von Wien, 31 Ml. SO von Prag und 97 Ml. SW. von Olmütz, an der Wien ⸗Prag- Dres. dener Eisenbahn. Die eigentliche Stadt, sonst mit Bastionen, dicken Mauern und Wällen umgeben, ist klein. Von den 2000 Häusern, die Brünn zählt, gehören ihr nur 600 an, die übrigen kommen auf die in den beiden Fluß thälern, welche Brünn gabelartig umschließen, liegenden 15 Vor— städte, welche also bei weitem größer als die eigentliche Stadt sind.

Im Allgemeinen ist Brünn hübsch gebaut und gewaͤhrt ein großstädtisches

ÄUnsehen. Unter den Plätzen, die mit guten Häusern besetzt sind, sind der große Platz mit der Hauptwache und einer 1680 errichteten Mariensäule, der Krautmarkt mit einem schönen Brunnen (Parnaß) und der Dominika—

nerplatz die größten und bemerkenswerthesten, unter den Straßen die Fer⸗ Stunde hrt.

dinands-—, Sattler., Post-, Krapfenstraße und die Krona hervorzuheben. Ueber die Schwarzawa führen 2 gemauerte Brücken, über die Zwittawa eine dergl.

in die Vorstadt Krona, an welcher letzteren sich die steinerne Zderad-Säule,

eines der ältesten Denkmäler Brünns (aus dem 14. Jahrh.) befindet. Ein

Quartier mit dem Dom zu St. Peter (einem großartigen Bauwerk des

15. Jahrh. mit schönen Altarblättern von Spielberg und Fremser Schmidt und Tiner steinernen Kanzel (von welcher der berühmte Joh. Capistran 1451 den kath. Glauben verfochth ist auf den Petersberg, den südwestlichen Steilrand gegen die Zwittawa hin, geschoben. Der Franzensberg, mit einem 60 hohen Obelisk aus mährischem Marmor zum Gedächtniß der Freiheits« kriege und schönen Anlagen, ist der äußerste Vorsprung des Petersberges

und gewährt eine herrliche Aussicht in das Zwittawathal, an seinem Fuße befindet sich ein aus 80 großartigen Bogen bestehender Viadukt. Von den Kirchen Brünns erxivähnen iwir außer dem Dom St. Peters noch die ganz mit Kupfer gedeckte St. Jakobskirche, welche einen 289 hohen überaus kühn zugespitzten Thurm (der höchste in Mähren), ein Grabdenk—

mal des heldenmüthigen Vertheidigers von Brünn zur Zeit der schwedischen Belagerung de Souches (4 1685 und eine 110 Cntr. schwere Glocke hat / die Minoritenkirche mit Fresko⸗Malereien von Etgens und einer an sie angebauten kleineren Kirche, die von der in ihrer Mitte stehenden Sau · retanischen Kapelle auch Loretto« Kirche heißt und die sogen. heilige Stiege enthält; die St. Thomaskirche mit einer 136 Ctr. schweren Glocke und den Grabsteinen der hier ruhenden Markgrafen Johann ( 1375) und Jodok ( 1411), die Au gustiner Pfarrkirche zur Himmelfahrt der Mutter

Gottes, aus Backsteinen aufgeführt und einer der schönsten Baue dieser Art im Lande; die Kapuzinerkirche mit der Grabstätte des bekannten Kroa⸗—

ten Obersten v. d. Trenk ( 1749. . ; Unter den sonst vorzüglichsten Gebäuden sind besonders das Land

haus oder Dikasterialgebäude, Residenz des Provinzial-Gouverneurs, in welchem der Pflug aufbewahrt wird, mit dem Kaiser Joseph II. 1769

bei dem Dorfe Slawikowitz in der Nähe des Fleckens Rausnitz, gleich dem Kaiser von China, geackert hat, welche Ackerstelle jetzt durch ein Denkmal von Gußeisen bezeichnet ist, das gothische Rathhaus von 1511 mit Kies- ling'! Marmorbuüste des Kaisers Franz J.

artige Bahnhof u. A. zu bemerken.

Brünn hat 50 009 Einwohner, darunter 15,9900 Fabrikarbeiter. Für Tuch, und Schafwollenwaaten ist es die bedeutendste Fabrikstadt der öster⸗

6) Zwittau, Stadt in Mähren, unweit der boöͤhmischen Grenze und die schlimmsten Verbrecher einzeln angekettet bei Wasser und Brot 34

8 Ml. Sl. von Brünn, liegt am Ursprunge der Zwittawa und an der Wien. Prager Eisenbahn, hat ca. 5000 Einwohner, ein Bezirksamt, 3 Kirchen

steinhöhle) sind die vorzüglichsten Bildungen. romantische Eroßthal.

reichischen Kronländer werden Brünner Fabrikate nach dem Orlent, n Deutschland, nach England und Amerika eyportirt. ö V— 2 Brünn ist Sitz der Landesbehörden, eines Bischofs mit Domkapitel, hat 1 theologisches Studium (1858 mit 51 Studirenden), ein bischoͤfliches Diözesan Seminar, eine technische Lehranstalt, ein Ober · Gymnasium, eine ane ln l. Saupi cui Sn rr hann? schulen, eine ständige Akademie, mehrere Klöster und eine nicht unbedeutende

Anzahl von Humanitäts. und Wohlthätigkeits . Anstalten.

Am linken Ufer der Zwittawa hebt sich 214 Fuß über die Stadt der Spielberg, einst starke Hestung. bis 1809 die Franzosen die Werke sprengten. Nun blieb der Berg, was er schon vorher gewesen, ein Staats- und Kriminalgefängniß für Verbrecher, deren Strafe über zehn Jahre hin ausreichte. Bis 1791 bestanden hier die sogenannten »Arreste⸗, ganz unter irdische, alles Tageslichtes beraubte Löcher von 4 Fuß Breite, in welchen wurden. Der österreichische Trenk, Silvio ⸗Pellico 1822 30 saßen auf dem Spielberge gefangen.

Die Umgebungen der mährischen Hauptstadt sind in vieler Beziehung interessant. Im Nordwesten, unweit der Prager Bahn, zieht sich ein groß- artiges Höhlensystem: die Höhlen von Adamsthal, Kyritein Gugleich sehr besuchter Wallfahrtsort, Ochus und Sloup (merkwürdige Tropf Bei Blanska öffnet sich das Am Ende desselben bricht die Punkawa aus einer Felsenhöhle. Von da gelangt man in einer Stunde zur Mazocha. Sie besteht in einem Berg oder Erdsturze, der auf allen Seiten mit größten theils ganz nackten, kahlen, senkrechten Felswänden eingeschlossen und 300 lang, 180 breit und 5041 tief ist. In den Seitenwänden sind Höhlen, durch welche Wasser ausströmt. Nahe daran ist eine röhrenförmige Oeffnung, die im Zickzack bis fast an den Boden der Mazocha hinabreicht und von den Umwohnern »der Rauchfang« genannt wird. Hineingeworfene Steine kom⸗ men unter donnerartigem Getöse, zu Sand zermalmt, aus der unteren Mün⸗

dung heraus.

Die Gegend nördlich von Brünn ist die Wiege des mährischen Adels, dessen uralte Stammsitze aber alle in Trümmern liegen, nur im Thale der Schwarzawa sind noch zwei interessante Burgen erhalten: Schloß Eichhorn mit der Grabstätte Gustav Adolphs IV. von Schweden und Pernstein.

LH, W itt eriuunᷓ'nher- iet.

karo Lermpe- ö meter. ratur. Wi k 12 ind. Paris. A6an- Linien,. mur.

Allgemeine Ilimmels- ansieht.

Zeobachtungs eit.

Aue nwirri ge nn n n. 16. Juli. 13,5 NW., mässig. 147 411

14, n Wo schwach. Schön. 8, SW. , windstill. bedeckt.

Mrs. Flensburg] 340,0] trüb.

337,6

7 Mrgs. Brijssel ... 334,

IMaparanda.

in dem al freseo gemalten Rathssaale, die sogen. Jesuiten ⸗Kaserne, die bischöfliche Residenz, der groß

S0., schwach. heiter.

O0 NO., schwach. fast bedeckt. Gestern starker Regen u. Gew. Max. 20,0, Min. 9, 1.

bewölkt.

336, 121

. Kiga 336, 2 11,6

Stockholm,

NW., windstill. Helder 338,3 13,2 NNW. , schw. sehr hewölkt. Hernoesand 335, 10, W NW., mässig. fast heiter. Flensburg.] 338,s 12, NW., m, trühe.

PFEreussisebe stationen.

17. Juli.

336,2 11,1 0., mässig. 336,4 12,9 8S8W., sehwach. 336,9 13,2 S880, windstill. 335, 2 12,5 NW., sehwach. 3381 12,8 NW., mässig. 335, 14,5 NNO, sehwach. 339,4 13,1 NW., s. schw. 336, 11,8 NW., sehwach. 334,1 13,5 W., mässig. 331,7 14,9 KW., sehwach.

Gröningen.

338,3 13,

heiter.

trübe, Regen.

bedeckt.

bezogen.

trübe, gest. Reg.

bedeckt.

zieml. heiter. heiter.

bedeckt.

wolk., gest. Abd. etw. Regen.

sehr heiter. heiter.

heit, gest. Abend Gewitter

Memel. . . . . Königsberg Dantig Puthus ... Stettin Berlin

S 2

Münster.. Torgau. Breslau ...

NNO., schwach. Windstille. NW., seh.

335,2 328,9 331,9

Ratibor...

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reichischen Monarchie und einer der wichtigsten Fabrikorte Deutschlands überhaupt. Im Jahre 1851 erreichte z. B. der Gesammtwerth, welchen

die Brünner Schafwoll - Industrie in Verkehr setzte, die Summe von

15, 104,960 Fl. C. M.

Gegenwärtig kann es in Bezug auf Fabrication der Wollwaaren in den meisten Stoffen die Konkurrenz mit den Erzeugnissen aus den renom⸗

mirtesten ausländischen Fabriken behaupten.

Die Gesammtsumme der Ge⸗

werbe belief sich 1851 auf 4535, wovon 3058 auf den Industrie und

1477 auf den Handelsbetrieb kamen, und darf man wohl annehmen, daß sich diese Zahl bis auf die Gegenwart nicht unerheblich gesteigert hat. Für

den Handel mit Manufakturwaaren bilden die 7 Märkle der Stadt einen

der Hauptsitze des Grosgeschäfts in der Monarchie.

Außerhalb der öster⸗