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sofortiger Sistirung der Auszahlung seines Wartegeldes von circa . Thlr. jährlich; gleichzeitig wird das w . desselben wohl mit Beschlag belegt werden, während das Kriminalverfahren gegen ihn wohl einstweilen noch vorbehalten bleiben muß. — Die Hesandten Kurhessens an auswärtigen Höfen, einschließlich des Bun— destagsgesandten, sind außer Function und auf das zwischen Regie rung und Ständen in 1833 vereinbarte Wartegeld von einem Drittel des Gehalts gesetzt.
Frankfurt a. M., 16. Juli. Die schwarz - roth- goldene
Flagge ist seit gestern Morgen wieder von dem Bundespalais in der Eschenheimer Gasse verschwunden. Es war die Originalfahne vom Jahre 1848.
aden. Heidelberg, den 12. Juni. (⸗Schw. M.“) Seit
gestern wird in unserer Stadt eine Petition an den Großherzog
vorbereitet, worin Se. Königl. Hoheit gebeten wird, die ba dischen
Truppen sofort vom 8 deutschen Armeecorps zurückzuziehen.
Oesterreich. Wien, 14. Juli. Die »Wien. Ztg.“ meldet:
Ihre Majestãt die Kaiserin ist mit ihren Kaiserlichen Hoheiten Allerhöchstderen Kindern den 13. d. M. nach Ofen abgereist. Dasselbe Blatt veröffentlicht die Kaiserliche Verordnung vom
9g. Juli 1866, betreffend die Anhaltung, Aufbringung und prisen. rechtliche Behandlung von feindlichen und verdächtigen Schiffen nach
Ausbruch des Krieges zur See.
— Heute wurden 222 Freiwillige angeworben. Im Ganzen sind bis jetzt 2633 auf Kriegsdauer und 218 auf 8Sjährige Capi-
tulation zu Gunsten des Kontingents der Stadt Wien angeworben.
— Ein Telegramm des Bezirksvorstehers von Stockerau an den Statthalter, 14. Juli früh, meldet: Nach Aussage des Post— meisters in Obermalebern sind die Preußen bereits in einer nicht
näher anzugebenden Anzahl in Jetzelsdorf (2: Meile südwärts
von Znaim auf der Straße nach Wien) eingerückt.
— Die „Triest. Ztg. enthält folgende Mittheilungen: Als oberster militairischer Chef in Venetien fungirt bis zum Eintreffen
französischer Commissaire (?) der Erzherzog Rainer. Westbahn und Südbahn treffen die umfassendsten Vorbereitungen zur Beförderung der Südarmee nach dem Norden. . Von Garibaldi weiß man mit Sicherheit, daß er mit seinem ziemlich starken Corps in zwei Kolonnen vorrückte. Die eine, etwa 10,000 Mann stark, schlägt den Weg längs des lombardischen Ufers
des Garda ⸗Sees ein; die andere bewegt sich gegen den Val Sabbia.
Zusammen haben sie 30 Gebirgs-Kanonen. Ihre Patrouillen sind in der Nacht vom 4. auf den 5. bis Monte Rotte und Val di Ledro vorgedrungen.
Padua, 11. Juli. Heute haben sämmtliche Kaiserliche Be.
hörden die Stadt verlassen; nur Post. und Telegraphenbeamte blie— ben in Thätigkeit.
Aus Saaz, 13. Juli, wird der -W. 3.“ vom 15. d. tele⸗
grapbirt! Preußen heute zwischen 9 und 11 Uhr Vormittags circa 1700 Mann in Komotau eingerückt. Nach ihrer Aussage mor-
gen Rasttag, dann über Postelberg gegen Prag. Mehr Kavallerie
und Geschütz soll morgen und folgend nachkommen. Von Görkau Abtheilungen in Komotau vereinigt. — 14. Juli, Vormittags. Der Wortlaut der so eben er—
haltenen Original⸗Proclamation des preußischen Kommandanten in
Komotau ist folgender: Proclamation. Nachdem die Käniglich preußischen Truppen von hie siger Gegend Besitz genommen, befehle ich wie folgt: Rekrutirungen jedweder
Art sind auf das Strengste verboten und werden widrigenfalls sowohl die
ausführenden Bebörden, als die den Befeblen derselben Folge gebenden Re— kruten unnachsichtlich kriegsrechtlich bestraft. ö Komotau, den 13. Juli 1866. Der Kommandant Gyns von Rekowsky.
Großbritannien und Irland. London, 16. Juli.
Ibre Majestät die Königin wird bis Ende Oktober auf der Insel
Wight bleiben und nur auf einen Tag im August (26.,, Gebürts.
tag des Prinzen Gemahls) nach Windsor kommen. Der Prinz und
die Prinzessin von Wales begeben sich am nächsten Freitag nach
Osborne und am 14 von dort nach Abergeldie in Schottland. Die Kanalflotte, welche sich in Portland unter dem Kommando des Contre - Admiral Yelveston versammelt, wird aus folgenden Schiffen bestehen: Achilles. (Panzerschish, 26 Kanonen, 6121 Tonnen, 1250 Pferdetraft, 705 Offiziere und Mannschaften, Lord Clyde. (Panzerschiff, 24 Kanonen, 1067 Tonnen, 1000 Pferdekrast, 605 Ofñ ere und Mannschaften ;- Belleropbon. (Panzerschiff), 14 Kanonen, 270 Tonnen, 1000 Pferdekraft, 550 Offiziere und Mannschaften; Pallas - (Panzerschiff), 6 Kanonen, 2372 Tonnen, 609 Pferdekraft, 250 Offiziere und Mannschasten, -Helicon«, Aviso, 250 Pferdekraft, 65 Offiziere und Mannschasten. Der Admiral zieht seine Flagge
auf an Bord der Caledonia (Panzerschiff, 30 Kanonen, 4125 Ton.
nen, 100 Pferdekraft und 605 Offisiere und Mannschaften. Vom atlantischen Telegrapbenkabel war bis gestern Mittag,
laut Telegramm aus Valentia, 283 Meilen gelegt und die elektrische
. 3. 96. . ganz nach Wunsch. Der ⸗Great Eastern fand sich zu der Zeit nördlicher Breite und 17,29 wesilicher Länge, 263 Meilen von Valentia. ö
Der Prinz von Wales und sein jüngerer Bruder, der Herzog von Edinburg (Prinz Alfred) haben am Sonnabend dem ĩ der Themse vor Anker liegenden amerikanischen Thurmschiffe Min in tonamoh = einen dreistündigen Besuch abgestattet. Sie ließen sic die ganze Einrichtung des wunderbaren Kriegsfahrzeuges zeigen welches angeblich im Stande sein würde, es mit der ganzen br schen Flotte aufzunehmen und wurden von der Mannschaft nicht minder wie von den Offizieren mit großer Herzlichkeit aufgenom. men. Das genannte Fahrzeug begiebt sich heute mit seinem Ve— gleitschiff Augusta⸗ auf den Weg nach Dänemark und Rußland wird jedoch bei seiner Rückreise wahrscheinlich abermals in England vorsprechen. Prinz Christian von Schleswig-Holstein ist mit seiner jungen Frau, der Prinzessin Helene, von Osborne über Cherbourg nach Paris gereist, von wo sie, nach kurzem Aufenthalt, einen Ausflug nach der Schweiz unternehmen werden. —
Das ministerielle Fischessen soll schon am 22. d. M. stattfinden und wenige Tage später das Parlament vertagt werden. '. . hiesige preußische Gesandtschaft macht Folgendes be— kannt:
»Nachdem von Seiten vieler englischer Herren Anmeldungen bei der Gesandtschaft eingelaufen sind um Zulassung in der preußischen Armee, als bloße Zuschauer bei der Campagne, oder als Aerzte, Wundärzte und Ge— hilfen beim ärztlichen Stabe wird hiermit bekannt gemacht, a) daß der Ein. tritt fremder Offiziere in die preußische Armee nur auf besonderen Befehl Sr. Majestät des Königs gestattet werden kann; h) daß Freiwillige nut durch die einzelnen Corpskommandanten, je nach Vedürfniß und besonderen WVerhältnissen aufgenommen werden können, e) daß es in der Regel nicht gestattet ist, sich dem Heere als Zuschauer anzuschließen, daß jedoch fur Zeitungsberichterstatter und dergl. Ausnahmen gestattet werden, wenn die resp. Armee Kommandanten darum angegangen werden, d) daß die Ent. scheidung über die Zulassung von Aerzien 2c. dem General. Stabsarzt des Heeres zusteht, an den man sich (nach Berlin) zu wenden hat.“
Frankreich. Paris, 16. Juli. Der ⸗Moniteur ⸗ berichtet über die Reise der Kaiserin und des Kaiserlichen Prinzen: »Die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz haben diesen Morgen (den 15) um 9 Uhr Chalons verlassen, nachdem sie einige Augenblicke in Vitry-le - Frangais verweilt, wo ihnen am Bahnhofe ein tbeilneh— mender, warmer Empfang zu Theil ward. Die hohen Reisenden setzten die Fahrt bis nach Bar le⸗Due fort. Dort verblieben die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz zwei volle Stunden. Nachdem sie in dem Dome die Messe gehört, begaben sich Ihre Majestät und der Kaiserliche Prinz auf die Präfektur, um die Bebörden und die Abgeordneten der Landbevölkerung zu empfangen. Der Aufnahme zu Bar le Due kann irgend eine andere gleichkommen, nirgend aber kann diese Aufnahme übertroffen werden. Einige Augenblicke nach
der Abfahrt von Barle⸗Duc hielt der kaiserliche Zug in Toul an, wo die Bevölkerung dieses Theiles des Meurthe⸗ Departements zu— sammengeströmt war, um die Durchfahrt der hohen Reisenden zu feiern. Endlich um 4 Uhr, nach einer Aufeinanderfolge von Ova— tionen und Beweisen unbeschreiblicher Begeisterung, welche die Er— müdung dieses langen Tages vergessen ließen, kamen die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz in Nancy an und begaben sich sofort nach dem Dome. Abends war die Stadt in fesilichem Glanze: die an und für sich so stattlichen Straßen sind beflaggt und beleuchtet. Eine unermeßliche Menschenmenge umlagert den Stanislauspalast. Die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz zeigen sich von Zeit zu Zeit auf dem Balkon, um der Menge für ihre Jubelrufe zu danken.“
Portugal. Lissabon, 12. Juli. Heute ist vom Minister des Auswärtigen und dem französischen Gesandten ein portugiesisch franzoͤsischer Handelsvertrag nebst einer literarischen Convention unterzeichnet.
. Italien. Der »Triester Ztg.“ wird aus Venedig, 11. Juli, über die Bewegung der italienischen und der österreichischen Armee geschrieben: ‚Begreiflicher Weise hat es unsere Armee nicht für passend gehalten, das nun zur französischen Provinz gewordene lombardisch- venetianische Königreich zu vertheidigen, sondern, sich damit begnügend, starke Besatzungen in den Festungen zurückzulassen, um ein Pfand für die pünktliche Erfüllung der Friedensbedingungen zu besitzen, ihren Rückmarsch gegen Norden angetreten. Nachdem das Corps Cialdini am 8. oder, wie es scheint, am 9. von Ochiobello aus gegen Padua vorrückend, das rechte Etschufer besetzt hatte, — nachdem die Oesterreicher die Befestigungen am Po in die Luft gesprengt, die große Eisen« bahnbrücke über die Etsch bei Boara abgetragen und sich selbst über die Etsch zurückgezogen hatten, überschritt dasselbe gestern die Etsch und rückte auf der Straße von Montagnana gegen Monfeliee und Padua vor, wo dasselbe heute eingetroffen sein soll. Der letzte Rest unserer Truppen hat sich über die Brenta zurückgezogen und, die Eisenbahn, so wie die große Eisenbahnbrücke über die Brenta zer— siörend, der Hauptarmer angeschlossen, so daß morgen oder über morgen schon die italienischen Vorposten vor Mestre stehen dürften. Die Eisenbahn geht von hier bloß bis Mestre und von dort weiter auf der Strecke nach Wien und den übrigen Provinzen Venetiens ist seit heute die Verbindung gänzlich abgebrochen. Die ⸗»Triesier Ztg. meldet ferner: -Der Durchmarsch der K. K. Südarmee durch
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na und Tyrol scheint bereits begonnen zu haben, denn einer aber . ; uch ; der 2Schlesw. Nacht. ausgtgebene Beilage bringt ein genaues lerstes) Ver
itthei üdb olge ist di rachten Mittheilung der Südbahn zufolge ist die Verladung von Frachten zeichniß der bei dem hiesigen Comité eingegangenen Beiträge zum Besten
allen Stationen der Bahn bis auf Weiteres eingestellt. .
au ; ꝛ t Der „Italie zufolge würde ganz binnen Kurzem vom General—
des gemeinsamen Vaterlandes zur Lossagung von Oesterreich ausruft.
Ueber Cialdini's weitere Bewegung verlautet nichts Näheres; man erfährt auch nicht, ob Victor Emanuel schon nach Venetien ge⸗
olgt ist. Eben so still ist es über die Flotte. Garibaldi bat die Errichtung einer fliegenden Compagnie bei
geübtesten und kräftigsten Freiwilligen, und syollen die wichtigsten
Aufgaben des kleinen Kriegs lösen. Die freiwilligen Bersaglieri sollen jetzt rothe Mützen erhalten, da ihrer sonstigen Aehnlichkeit mit
den Tyroler Schützen wegen bei dem letzten Treffen von Rocco d' Anfo gerade von dieser Seite rührende Züge zur Kenntniß gekommen.
große Irrungen vorgekommen sind.
Dänemark. Kopenhagen, 14. Juni. (Nd. Fl. Ztg) Im Reichstags -Landsthing wurde am Donnerstag das Verfassungsgesetz in erster Bebandlung mit 30 gegen 20 Stimmen angenommen.
Am 16. soll die zweite Behandlung stattfinden.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen ⸗Büreau.
Konitz, Sonntag, 15. Juli. (Bis Zwittau pr. Estafette, in
vom 1. Armeecorps hat unter persönlicher Leitung des kemman—
direnden Generals v. Bon in heute früh bei Tobitschau ein glän⸗
zendes Gefecht bestanden. Die starke feindliche Position, von der österreichischen Brigade Rothkirch vertheidigt, wurde erstürmt, der
*
Feind nach Olmütz geworfen. Das Kürassier Regiment Nr. 5 er⸗ is Bis oberte l6 österreichische Geschütze, das Kürassier Regiment Nr. 1 nahm wurde 1663 gegründet uns 1777 zum Erzbisthum erhoben) mit Metropo—
zwei feindliche Kanonen. Unsere Truppen waren eben so brav, wie schaft für Mähren und Schlesien, einer theolog. Fakultät (1858 123
die Führung umsichtig, energisch.
München, Dienstag, 17. Juli. (Ueber Paris gekommen.) Freiherr von der Pfordten wird nicht nach Wien gehen. Die Eröffnung von Verhandlungen in Wien ist zweifelhaft geworden.
Wien, Dienstag, 17. Juli. (Ueber Paris gekommen) Die zum hl. Mauriz mit der größten Orgel in Mähren und einer
bisherigen Verhandlungen über Waffenstillstand resp. Friedenspräli.
minarien sind erfolglos. Das Kaiserliche Gouvernement rüstet sich, ; 1 h ; s olg ö einer kühn erbauten Kuppel; unter den übrigen Gebäuden die
den Krieg energisch fortzusetzen. In Ober und Nieder ⸗-Oesterreich,
Kärnthen, Krain und Steyermark ist Volksbewaffnung anbefohlen. Der Kommandant von Tyrol meldet hierher: Gestern fand bei
100 Gefangene.
Paris, Dienstag, 17. Juli, Mittags. Prinz Napoleon ist nach dem Hauptquartier des Königs Vietor Emanuel abgereist
Florenz, Dienstag, 17. Juli. Ueber Ferrara wird gemeldet: Der König empfing heute Morgen eine Deputation der Stadt Padua.
Die Oesterreicher haben sich hinter die Livenza zurückgezogen; sie be reiten sich zur Vertheidigung des Ueberganges aus Venetien in Wälschtirol und fahren fort, die Brücken zu zerstöären. In der Ge— gend von Villafranca und Marmirolo zeigen sich häufig österreichische Patrouillen.
Vereinsthätigkeit für die Armee. Frankfurt a. O., 17. Juli. Am letzten Sonnabend ging die zweite Sendung von Lebensmitteln und Erfrischungen im Gewicht von 79 Etr. an die 5. Division unter Begleitung des Kaufmanns Lienau auf den Kriegsschauplatz ab. Hoffentlich wird die deitte Sendung im Anfange der nächsten Woch? abgesandt werden. Die patriotische Gesinnung der Bevöl— kerung zeigt sich in der erhebendsten Weise. Die beiden Vereine für die Pflege der Verwundeten und Unterstützung der Frauen der ausmarschirten Soldaten werden in ihrer Thätigkeit durch reichliche Beiträge unterstützt. Conitz lin Westpreußen), 16. Juli. Hier hat sich unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Rhode ein Lokalverein zur Unterstützung verwundeter und erkrankter Krieger gebildet. Der Verein hat den Zweck, Geldbeitraͤge und Gabe an Material, so wie Naturalien zu sammeln, um solche dem= nächst zum Besten der im Felde Verwundeten und Erkrankten in ordnungs⸗
mäßiger Weise zu befördern.
bereits 17141 von den Preußen Friedrich's d. Gr. aus,
nenswerth ist noch das nahe d
S. 8. Fon Brünn, liegt auf einer Höhe über
Schleswig, 15. Juli. (Nd. Fl. Z. Eine zur heutigen Nummer
der im Felde Verwundeten und Erkrankten. Die geleisteten Beiträge
Quartier aus ein Königliches Manifest erlassen werden, welches ugtiinren in den verschledenften Sammen ken wenigen Schlingen di n
die Bevölkerung von Italienisch⸗ Tyrol und Istrien im Namen schon reichlich 60009 Mark eingegangen.
100 Mark. Das spezielle Verzeichniß schließt ab mit der Summe von 5133 Mark 64 Sch. und 1 20⸗Frankstück, bis zum 10. d. M. waren indeß
— Die »Kassel. Ztg.« veröffentlicht nachstehende Ansprache: Den Einwohnern Kassels und allen Denen, welche aus weiteren Krei⸗ sen sich an dem Liebeswerk für die Verwundeten der am Main kämpfenden
Truppen mit großer Bereitwilligkeit betheiligt haben, fühle ich mich gedrun⸗ jedem Regiment angeordnet. Diese Compagnien bestehen aus den gen, hiermit öffentlich meinen Dank auszusprechen.
Nicht allein ist rasch und reichlich beigesteuert worden, sondern es haben ins
Freund und Feind, ohne Unterschied, werden mit gleicher Liebe gepflegt.
besondere die Damen sich in eigener Person jeder weiblichen Hilfsleistung
mit Freudigkeit unterzogen. . Selbst die Armuth hat nach ihren Kräften gegeben, und es sind mir
Darum Allen meinen Dank, den jeder Einzelne freundlich entgegen
nehmen möge! Kassel, den 14. Juli 1866. Der General Gouverneur von Kurhessen von Werder, Königlich Preußischer General der Infanterie.
Statistische Nachrichten.
Geographisch ⸗statistische Notizen über Olmütz und Znaym. 1) Olmütz, flawisch Holo m au ce, die zweite Hauptsadt, aber die
; 5 * . ⸗ . kirchliche Metropole und Hauptfestung der Markgrafschaft Mähren und Zwittau aufgegeben 17. Juli 10 Uhr 36 Min. Vormittags, hier ch ; , ,. eingetroffen 9 Uhr 15 Min. Morgens.) Die Brigade Malotki
eine der stärksten Festungen der österreichischen Monarchie überhaupt, liegt 97 Ml. NO. von Brünn, in einer ebenen, morastigen Gegend, wird im Osten von der March, im Westen von einem künstlichen Arme derselben, der sogen. kleinen March umflossen und bewacht die mährische Tiefebene im Süden. Der Morast umschließt das Dreieck der Festung von 2 Selten und die ganze flache Umgebung kann durch künstliches Anschwellen unter Wasser
geseßzt werden. Olmütz besteht aus der eigentlichen Stadt und der sogen. Vorburg, die für den älteren Theil gilt, und aus 5 Vorstädten, zählt ca.
15000 Einwohner, ist Sitz des mährischen Fürst ⸗Erzbischofs (das Bisthum
litan . Domkapitel, Konsistorium und Diözesangericht, des Festungs · Vomman⸗ dos, des Kreisgerichts. und der Finanz Bezirksdirection, der Be ghauptmann⸗
Studirende), eines fürstbischöflichen Klerikaln⸗ Seminars, einer medizinisch ·
chirurgischen Lehranstalt, eines Ober Gymnasiums, einer Ober Real. schule, einer Diözesan. Muster ⸗Hauptschule u. s. w. und hat eine Bibliothek mit mehreren 56 000 Bänden. Unter den Kirchen ist der Dom zu St.
Wenzel aus dem 14. Jahrhundert mit einer 140 tr. schweren Glocke,
2 Kapellen, 12 Altären mit schönen Gemälden, die Garnison kirche mit vortrefflichen Fresko ⸗ Malereien von Harringer und Hanke, die Pfarrkirche
Glocke von 1765 Ctr., die Pfarrkirche zum hl. Michael mit schöne ausgedehnte fürstbischöfl. Residenz, das großartige Rathhaus
mit 41 Klftr. hohem Thurme und einer alten berühmten Kunstuhr, das Zeughaus u. a. hervorzuheben. Die beiden Stadtplätze, der Ober und der
; ; ö . ; Riederring, verdienen ihrer Schönheit und Größe wegen hervorgehoben zu
Condino gegen ein starkes Corps Freiwilliger unter Nicotera ein iiederring verdienen ihrer Scham ze wegen h
Kampf statt. Die Freiwilligen wurden mit ziemlich beträchtlichem einer “ hö ariensoͤ r ; ler ö *.
Verluste zurückgeworfen. Sie verloren zwei Bataillons ⸗ Chess und eine Maschinen - Wollspinnerei, Tuchmacherei, Rosogliofabriken z. Den
und 2 Wollmärkte. Uebrigens ist die Stadt durch Eisenbahn
mit Wien, Prag 24. verbunden und ein Hauptstapelplatz des russischen und polnischen Rindviehhandels, wo jährlich viele Tausende dieser
WViehgattung für d
werden. Ersterer ist mit einer 144 hohen Dreifaltigkeits saule, letzterer mit einer 72“ hohen Mariensäule geziert. — In industrieller Hinsicht hat Olmütz
inneren Verkehr befördern 4 Jahr-, Flachs -, Garn. und Vieh
*
je anderen Kronländer des Staats erkauft werden.
Dimüß, welches bis 1641 die erste Hauptstadt Mährens war, wurde ö. beseßt, und hielt 1758 die Belagerung
Von Außen bietet Olmütz einen nicht uninteressanten Anblick. Erwãäh⸗ er Stadt auf einer Anhöhe gelegene frühere
Prämonstratenserstift Hradisch, jetzt Militairspital. J ö.
2 Stad auprort des gleichnamigen Kreises, 7 Meilen
2. Znaym, Stadt und Haup J . ö ö. k baren, anmuthigen Gegend und war ehemals Residenʒ der mähriscen Narkgrafen 3 200 hat mit ihren vier Vorstädten gegen od Ein . wohner, ist Sitz der Kreis Behörde, des Kreis; Gerichts, einer Notariat. Kammer, eines Hauptzollamts ꝛc., bat ein Qbergymnasium. k und Unter- Realschule, ein Konvent der Dominikaner ss. 122), ein Konv. der Kapuziner (f. 1628), ein Militairspital, eine ö Salpeter · plantage, 6 Steingut ⸗ . 2 Chokoladen ˖ Fabriken, 4. Senssieder eien / starte Lederfabrication, 7 Jahr-, 2 Woll -, 5 Roß und Vieh und bõchst dedeu· tende Wochenmärkte. Die bemerkenswerthesten Gebäude sind: , gothische Kirche des h. Nikolaus mit einer sehenswerthen, 29 Erdtuzel. form gebildeten Kanzel, die Dominikanerkirche zum h. Kreuz, 26 alte, w. Doppelkirchlein bildende St. Wenzel s Lapelle⸗ das Ratbhbaus und die alte Burg, ehem. Residenz, jetzt Militairspital, mit einem Heiligthum aus
der Heidenzeit. dt (Ober. und Unterring) ist der Unter—
Von den zwei Plätzen der Sta terrin er ring mit einer 62 9 Ehre der unbefleckten Empfängnit Mariens aus
— nor errichteten sogenannten Pesisäule geziert. . ir n . fand ein Treffen zwischen den DOesterreichern und Franzosen stait. In der Umgebung wird Wein! und besonders Sensdau
betrieben.
ede.
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