1866 / 202 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2858 ; nistrator des Kurfürstenthums Herr Präsident von Möller

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 18. August. Se. Majestät der König geruhten gestern eine Deputation aus dem Hannöver⸗

schen zu empfangen, welche die Ehre hatte, eine Adresse zu über⸗ geben. Ferner wurde der Wirkliche Geheim⸗Rath von Savigny empfangen.

eut f des

ilitair⸗Kabinets, sowie des Minister-Präsidenten statt. Bericht der »Schles. Ztg.‘ am 16. d. Mts., 8 Uhr Morgens, von Reibnitz kommend, in Hirschberg ein. Die Stadt war reich geschmückt; vor dem Rathhause standen zum Empfange bereit die städtischen Behörden, Beamten verschiedener Katego—

rieen, die Schützengilde und 12 weißgekleidete Jungfrauen. Se. Königliche Hoheit dankten herzlich für den liebevollen Empfang

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz traf nach

und unterhielt sich fast eine halbe Stunde lang überaus freund⸗ lich mit einer großen Zahl der anwesenden Herren. Unter Hoch⸗ und Hurrahruf der Volksmenge fuhr derselbe dann weiter nach

nn, H Ueber die rühmliche Theilnahme der kombinirten Bri⸗

gade Oldenburg und Bremen an den siegreichen Erfolgen der Main⸗Armee unter General v. Manteuffel gehen uns, in Er⸗

,, des Berichtes über die Operationen dieser Armee (vergl. Staats⸗Anzeiger Nr. Notizen zu.

Während am 24. Juli die Division Göben, zur Sicherung

ihrer rechten Flanke, so wie des ungehinderten Ueberganges über

die Tauber für den folgenden Morgen, Tauberbischofsheim gegen

den sehr starken Feind, vereinigte Oesterreicher, Württemberger und Hessen, die noch durch zahlreiche Artillerie unterstützt wurde, verthei⸗ digte und gegen einen 5maligen Angriff behauptete, hatten sich auch

in Werbach und Hochhausen feindliche Streitkräfte gezeigt.

und das Bataillon Bremen. Bei braven Verbündeten mit großer Bravour genommen.

Prinz Wilhelm von Baden, der dort die Feinde kommandirte und ebenfalls überlegene Truppen und besonders eine überlegene Artillerie im Kampfe hatte, machte keine weiteren Versuche zur Wiedernahme der verlorenen Ortschaften. Gegen Abend zeigte es sich, daß noch feindliche Bataillone in Impfingen standen, sie wurden noch mit Erfolg beworfen, so daß sie auf der Straße

nach Neubronn abzogen.

In den Gefechten der folgenden Tage, am 26. Juli hei Uettingen und am 27. beim Angriff gegen bestegelten die oldenburg'schen Waffenbrüder ihre

keit selbst das Feuer seiner Batterieen.

Wir werden uns freuen, nähere Detgils über die Theil— nahme unserer tapfern Oldenburger und Bremer an den Er⸗ folgen der preußischen Truppen geben zu können, sobald die

Berichte darüber uns vorliegen werden. Eoblenz, 16. August. (Cobl. Ztg.)

hier ein. Alle öffentlichen Gebäude, so wie die Straßen der Stadt sind zum Empfange der hohen Frau festlich beflaggt.

Mecklenburg. Schwerin, 17. August. Ueber den er⸗ folgten Ausmarsch der mecklenburg-strelitzer Truppen wird dem »R. T. aus Neustrelitz, 15. August, geschrieben: „Heute Morgen halb 7 Uhr hat der von allen Seiten lang er⸗ wartete und vorbereitete Ausmarsch unseres Kontingents lag gefunden; das Infanterie⸗Bataillon mit dem Train ging vor⸗ auf, die Batterie schloß den Zug. Die Truppen haben die Be— stimmung, sich in vier durch einen Rasttag unterbrochenen Tagemärschen über Mirow, Wittstock, Perleberg nach Witten— herge zu begeben, um von da mit der Bahn über Magdeburg zunächst nach Leipzig befördert zu werden.

Sachsen. Leipzig, 17. August. (W. T. B.) Soeben wurde eine Versammlung von Männern der preußenfreund— lichen Partei vor Eintritt in die Verhandlungen polizeilich aufgelöst.

Weimar, 17. August. (Weim. Ztg.) Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und der Erbgroßherzog sind heute wieder von Eisenach zurückgekehrt.

Meiningen, 16. August. (Weim. Ztg. Das hiesige Zen enn ist bekanntlich auf die di ber fangs dr des Herzogs nur unter Zurücklassung der Schußwaffe aus Mainz

Der Augsburger »Bundestag« hat jedoch egimente die

entlassen worden. nachträglich genehmigt, daß dem meiningischen Zur Empfangnahme izier nach Mainz abgereist.

Gewehre wieder ur nr g hn, werden. (Kass. Ztg.) Der Admi⸗

derselben ist gestern ein O Hessen. Kassel, 16. August.

anden die Vorträge des Generals von Moltke und

188, vom 4. August) noch nachstehende

lich preußischen den Marienberg Treue und Tapferkeit durch schmerzliche Verluste, die sie erlitten. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg setzte sich hier persönlich den größten Gefahren aus, und leitete mit großer Kaltblütig⸗

Cohen ; (C. ) Ihre Mat stät die Königin Augusta traf heute Mittag um 1 Uhr, mit der Lahnbahn kommend, unter dem Jubelrufe der Bevölkerung

ist gestern von Köln wieder eingetroffen.

Fuldg, 15. August. (H. Mrg. Z.) Heute ist hier eine preußische Telegraphenstation mit beschränktem Tagesdienste er— öffnet worden.

Hanau, 16. August. (Fr. J.) Schon seit einiger Zeit haben wir einen großen Theil des ersten rheinischen Infantẽrie⸗ Regiments (25) hier in Quartier liegen. Vorgestern kamen wieder ungefähr tausend Mann von demselben Regiment und wurden ebenwohl bei den Bürgern untergebracht.

Nassau. Wiesbaden, 15. 37 Fr. J) Durch 5 des Königl. preußischen C*rrsosimisfks für Nassau vom 13. August sind die Beamten Vonhausen in Wehen und Wirth in Hadamar ihres Dienstęs enthoben, der Hofgerichtsrath Schröder von Wiesbaden mit Beibehaltung seines Dienstcharakters zum Beamten in Hadamar, der Justizamtmann Hofgerichtsrath Jeckeln in Wiesbaden in dieser Eigenschaft an das Hof⸗ und Appel— lationsgericht daselbst und der seither provisorisch mit Versehung des

Generalauditoriats beauftragte Amtmann Dübell zum Justizamt⸗

mann in Wiesbaden ernannt, derlmtmann Oppermann vonJIdstein in gleicher Eigenschaft nach Wehen versetzt, der Amts-⸗Assessor

Dombois von Herborn zum Amtsverwalter in Idstein ernannt, der Amts⸗-Assesso Kentner von Rüdesheim nach Herborn, der

Amts-⸗Assessor Birkenbihl von Langenschwalbach nach Weilburg, der Amts-Assessor von Eck von Weilburg nach Langenschwalbach versetzt und der Justizamts-Accessist Conrady von Wiesbaden zum Amts⸗Assessor in Rüdesheim ernannt worden. Außer einigen Bürgermeistern und einem Lehrer im Amte Montabaur haben, wie wir hören, sämmtliche öffentliche Diener des Landes der neuen Verwaltung Gehorsam gelobt.

. Bayern. München, 15. August. (Bayer. Ztg. Der österreichische Botschafter beim heiligen Stuhl, Freiherr von

Ba' bei diefen Orten der Uebergang fur den folgenden Tag Hübner, ist auf der Reise von Nom nach Wien, wohin e

bestimmt war, war der Besitz derselben von größter Wichtigkeit. General Göben entsandte dahin die oldenburgischen Truppen Beide Orte wurden von unseren

vom Kaiser berufen wurde, vorgestern hier durchgereist. Graf von Montgelas, bis zum Beginne des Krieges Gesandter Bayerns in Berlin, ist mik Familie vorgestern hier eingetroffen.

Desterreich. Brünn, 14. August. Gestern, wird der »Schles. Ztg.« geschrieben, ist der Herzog von Ujest wieder hier eingetroffen. Auch der hiesige Bürgermeister, Dr. Giskra, ist von seiner Reise nach Wien wieder zurückgekehrt. Gestern ist eine Instruction der Kaiserlich Königlich mährischen

Statthalterei, betreffend die Verpflegung der Königlich)

preußischen Truppen während des Waffenstillstandes, veröffentlicht worden. In Folge eines mit dem König— . General⸗Gouvernement getroffenen Ueber⸗— einkommens wird die Natural-Verpflegung der Kö— niglich preußischen Truppen für die Zeit vom Lin— rücken derselben in die ihnen auf die Dauer des Waffen— stillstandes in Mähren angewiesenen Cantonnements von Seiten der Königlich preußischen Militair⸗Verwaltung für Rechnung der Kaiserlichen Regierung in Ausführung gebracht, es haben

sonach von diesem Zeitpunkte die Reguisitionen aufzuhören und die Quartierträger blos das nöthige Naturalquartier herzugeben

und die gelieferten Portionen zu kochen. Bei marschirenden Truppen, sofern der Empfang der Portionen und Rationen nach der Lage

des Marschquartiers aus einem preußischen Magazin nicht möglich,

sein sollte, muß es zwar bei der Verpflegung durch den Quartier—

träger sein Bewenden behalten, es hat jedoch in einem solchen

Fall die Königlich preußische Truppe sich wegen Beschaffung dieser Verpflegung mit der Kaiserlich Königlich österreichischen Bezirksbehörde, oder falls dies nicht ausführbar wäre, mit dem betreffenden Gemeindevorstande zu benehmen und über die er— haltenen Verpflegs⸗Artikel Empfangsbestätigungen auszustellen Prag, 16. August. (Boh. Gestern fand zwischen den K. K. österreichischen und K. preußischen Bevollmächtigten keine Konferenz statt, da bisher keine Instructionen eingelangt waren. Der Commandeur des ersten K. preußischen Reserve— Armeecorps, General⸗Lieutenant v. d. Mül be, verlegt heute sein Hauptquartier nach Teplitz. Gleichzeitig gehen die noch hier be— findlichen Abtheilungen dieses Armeecorps, die Lazarethe, die Pro— viantkolonne und die K. Feldpost (welche bisher im K. K. Postgebäude etablirt war und gestern durch jene des Garde⸗Corps abgelöst wurde) mittelst Eisenbahn nach Teplitz und Umgebung ab. Dagegen treffen heute mehrere größere Truppen⸗Abtheilungen des König— lich preußischen 7. und 8. Armee⸗Corps und der Commandeur derselben, General-Lieutenant Herwarth v. Bittenfeld, in Prag ein. Mit Genehmigung des Königlich preußischen General— Gouvernements werden ö die Waffen der Prxi— vaten, welche im vorigen Monat von der Königlich preußischen Militair⸗Kommandantur abgenommen wurden, den Eigen⸗ thümern über deren Ansuchen wieder ,, Der Eisenbahnverkehr mit Wien ist als hergestellt zu betrachten, von übermorgen an geht früh 18 Uhr direkt ein Zug von hier nach Wien ünd konimt von dort ein direkter Züg Abends 38 Uhr hier an.

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Großbritannien und Irland, London, 16. August. hre Majestät die Königin hat dem bekannten Afrikgreisenden errn Baker die Ritterwürde und dem Gefährten Speke's in

seiner afrikanischen Expedition, Capitain Grant, den Bathorden Kargtoscrbs kannten, die Jürcht ergriffen, daß sie durch undo sichti!

Den durch den Tod des Marquis Camden erledigten Schritte desselben in Petersburg entdeckt werden könnten. Sie kamen

verliehen.

Hosenbandorden wird der Herzog von Rutland erhalten.

au

Frankreich. Paris, 16. August. In der Hauptstadt,

wie im ganzen Lande wurde das Napoleonsfest unter den üblichen Ergebenheits und Freudenbezeugungen begangen. Nur

in Paris trübte ein entsetzlicher Zwischenfall auf der Eintrachts⸗

brücke (s. unten) die heitere Stimmung, der Kaiser schickte sofort Hülfe und Beistand an Ort und Stelle. Unter den Tausenden, welchen der Napoleonstag Orden brachte, verdient die Ernen⸗ nung Cornuau's zum Großoffizier der Ehrenlegion Erwähnung;

derselbe hatte sich bei der furchtbaren Choleraperiode in Amiens

ausgezeichnet.

Großoffizier befördert.

(Köln. auf der Concordia⸗Brücke. rechten Seite die Brücke absperren lassen.

Unter den Diplomaten wurde der französische nach hre Tan url chu chmhn

; win Wien, der Herzo Fr eichfalls . Gesandte in Wien, der Herzog von Gramont, gleichfalls zum ke bh r n ah. kette. fi wc T mn, marc, ara ö. K kosow blieb jedo ͤ Snd en Fasten g⸗ Ztg) Das vorhin erwähnte Unglück ereignete sich ñ feng nach ie nan nn, , mn, n,, Die Polizei hatte dort auf der

Die Soldaten, welche

dort aufgestellt waren, ließen Niemanden durch, und als nach 5 3 9 Des 3. voor ke Die 3 9 Des li ke 91 8. dem Abbrennen des Feuerwerkes die Menge des linken Seine⸗

Ufers sich nach der Brücke zu wälzte, um sich die Illuminationen e . auf dem' Eoncordia-⸗Platze anzuschen, wurde das Gedränge auf letzterem erhielt er Geld zu verschiedenen Besorgungen, auch theilte er

der Brücke so groß, daß Niemand mehr durchkam. Die Tausende von Leuten, welche dort Posto gefaßt, von den Sol⸗ daten auf der einen Seite zurückgeworfen, auf der anderen von einer heranstürmenden Menge fast erdrückt, wußten sich kaum noch zu helfen, als plötzlich ein Pösbelhaufe mitten in die Menge hineinstürzte. Nun stieg die Verwirrung auf's Höchste. Jeder suchte sich seines Lebens zu wehren. Es folgte ein wilder Kampf, wobei Keiner mehr an seinen Nächsten dachte. Diejenigen, welche niederstürzten, wurden unbarmherzig zertreten. Diese Schreckensscene währte wohl zehn Minuten. Die

die Menge in Folge des furchtbaren Widerstandes, den sie auf der Brücke fand, zurückgewichen wäre. Der Anblick der Brücke bot nach diesem Kampfe ein trauriges Bild dar. v fünfzig und dreißig Männer, Frauen Mädchen und Kinder

daneben über hundert mehr oder weniger schwer Verwundete, Die Zahl derer, die überhaupt verwundet wurden, soll an 300 betragen.

17. August. . zurückgekehrt und hat sich nach St. Cloud begeben. ra Menabrea ist hier eingetroffen. Nach dem »Evenement« wird das Lager in Chalons aufgehoben.

Rußland und Polen. . (Resultat der Untersuchung gegen Karakosow.) (Schluß)

Dieser Gedanke wurde in St. Petersburg dem erwähnten Leiter der Moskauer sozialistischen Kreise, dem

kommen war, um einen besonderen Plan ins Leben zu führen. Dieser

des Kommunismus zu organisiren.

zusetzen, wurde von dem Moskauer Kreise eines seiner Mitglieder nach

dene Personen im westlichen und östlichen Sibirien aus der Zahl der

verbannten Polen, mit welchen er zu politischen Zwecken in Verbin⸗ Agent durch Entsendung

eines seiner Gesinnungsgenossen im Juli 1865 dem ö m nd d ; ö ne gef g geh o rikanischen Mission im Palais von Peterhof dem Kgiser vor⸗

gestellt worden, besuchten dieselben unmittelbar darauf, wie

dung stand. Außerdem trug derselbe

auf, daß er sich bemühen sollte, den über Moskau nach Si⸗ birien transportirten Staatsverhrecher Sserno⸗Ssolowjewitsch zu be⸗ freien. Derselbe Kreis t arbeit in Sibirien verurtheilten Staatsverbrecher, den Polen Dom— browski, befreit.

Nachdem Karakosow in der ersten Fastenwoche ohne jede Legiti⸗

mation nach St. Petersburg gekommen war, lebte er hier in verschie⸗ denen Gasthäusern, in Privatwohnungen,

dach und Tisch gab und sich mit ihm in Unterhaltungen über die Verbreitung des Kommunismus einließ. Karakosow giebt an, daß er von demselben Arzte Kenntniß von dem Bestehen verschiedener eier t r, nnn, Kreise in Petersburg erhalten habe. Durch die ntersuchung hat sich herausgestellt, daß dieser Arzt Karakosow auch während seines letzten Aufenthaltes in Petersburg in der Oster⸗ woche vor Verübung des Verbrechens gesehen und ihn sogar in der Fllinit wo er den Dienst hatte, eine Nacht habe gi n, lassen. . e ; seines Aufenthaltes in Petersburg vert eilte Karakosow bie von ihm verfaßte Proclamation »An unsere Freunde, die Arbeiter-

Soldaten führten aber ihren Befehl streng aus, und Alle, die auf der Brücke sich befanden, wären zu Grunde gegangen, wenn nicht der politischen Verbrecher Orziechowsski, Dombrowski, Jundsill u. A.

hatte übrigens bereits 1864 einen zur Zwangs—

bei einem Arzte, der ihm, obgleich er wußte, daß er ohne Paß war im n. von vier Tagen Oh⸗

. * [1j 3 . 26 fei 91 * 6 0 J 911 1 795 9 *

Plan bestand darin, die Arbeiter der Malzowschen Fabriken, di er ,,, hineingerissen worden sind. 3 ehors. gegen den Besitzer fgereizt, nach den Grundsätzen i , g,, . 4 zum Ungehorsam gegen den Besitzer aufgereizt, nach der Grundsätzen zu derhthahssen, bei

mit . Ansprache:

an Fabrikarbeiter und andere Leute, führte ein ausschweifendes Leben und lag viel in den Gast⸗ und Bierhäusern.

Mittlerweile hatte einige Mitglieder des geheimen Kreises »Hölles, welche die zur Verübung jedes Verbrechens geeignete Ideenrichtung

3. in der vierten Fastenwoche nach Petersburg, um Karokosow ifzusuchen und nach Moskau zurückzuführen. Dies wurde von Einigen für um so nothwendiger erachtet, als sie entweder ganz den Kaisermord verwarfen, oder ihn für verfrüht hielten, so lange das Volk noch nicht zur Annahme revolutionärer Ideen vorbereitet wor⸗ den. Behufs schnellerer Ausbreitung dieser Ideen hatten Viele von ihnen den Beschluß gefaßt, sich in verschiedene Gouvernements zu begeben, um daselbst Hropaganda zu machen.“) Karakosow wurde auf dem Quai des Winterpalais in Bauernkleidung auf⸗ gefunden und in ein Gasthaus eingeladen, wo er überredet wurde, . Vorhaben aufzugeben und nach Moskau zurückzukehren. Kara⸗ osow nächtigte bei den beiden Genossen, erzählte ihnen in allgemeinen Ausdrücken von seinen hiesigen Verbindungen und gab sein Wort, Nachdem seine Gefährten drei Tage in

burg. Da erhielt er von seinem Vetter, unter dessen direktem Einflusse er stets gestanden hatte, einen Brief mit der Auffor⸗ derung, nach Moskau zurückzukehren. Er reiste auch am Char⸗ freitage dahin ab, kam aber am Mittwoch der Osterwoche plötzlich wieder zurück, stieg in dem Gasthause Snamenskaja ab, besuchte den oben erwähnten Arzt und den Herausgeber des Volks⸗Lesebuches. Von

demselben, wie er versichert, seine feste Absicht mit, das Verbrechen zu verüben. Hier kaufte er bei einem Waffenschmied Kugeln; Pulver verschaffte er sich am Sonnabend der Osterwoche aus einem Labora⸗ torium; das Pistol hatte er schon aus Moskau mitgebracht.

Viele von den Mitgliedern der Moskauer Gesellschaft »Orga— nisation« und der sogenannten »Hölle« haben ausführliche Aussagen in Betreff ihrer Genossen in Moskau sowohl, wie in anderen Städten gemacht. Sie haben auch einige Per⸗ sonen polnischer Herkunft in Moskau, hezeichnet, die mit ihnen in Verbindung standen und sie mit Gift versorgt hatten. Außerdem sind in den beiden Hauptstädten noch mehrere andere Polen ermittelt, die mit einigen einheimischen Aebel⸗ gesinnten in Verbindung standen. Die Thätigkeit dieser Personen bestand nach der Aussage einiger von ihnen darin, daß sie die Flucht

bewirkten und die Flüchtigen verbargen; daß sie für die verbannten

Zwischen Polen Geld einsammelten und falsches Papiergeld aus dem Auslande ĩ einführten und umsetzten, um die polnischen Emigranten mit Geld zu ; versorgen.

lagen kodt am Boden (man kennt die Zahl noch nicht genau), ö

verst Außerdem haben einige ausgesagt, daß zu diesem Zwecke in Moskau eine besondere Agentur unter dem Namen »Narodowa

opieka« errichtet war.

Zur weiteren Enthüllung der ganzen Angelegenheit war die Kom⸗

. . hmmaission genöthigt, die Papiere notorisch unzuverlässiger Personen Prinz Napoleon ist aus der Schweiz . General er die von der Regierung nicht genehmigt worden, von Freischulen, Lese⸗

durchzulesen, und auf diesem Wege wurden andere schädliche Subjecte ermittelt, unter deren Zahl sich einige Gründer von Gesellschaften,

zimmern, Artellen und ähnlichen Assoziationen befanden. Ein bedeutender Theil der bei den oben erwähnten verbrecherischen

St. Petersburg, 16. August. Umtrieben Betheiligten hat dieselben offenherzig eingestanden, und einige haben sich in der Reue über ihre Verirrung offen dahin ausge⸗ sprochen,

Vetter Karakofows, mitge⸗ Schwächung der beaufsichtigenden Gewalt, hauptsächlich durch diejeni⸗

theilt, als er mit anderen Personen aus Moskau nach Petersburg ge

daß sie, abgesehen von der überhaupt eingetretenen mög⸗ und 1 Bei und russische Bücher

welchen die

systematisch alle sozialistische

welche verbreiteten, in

unserer Literatur,

Organe . Grundsätze

destruktiven

gen lichen

verbotene ausländische und dem verderblichen Einflusse,

; . ,, 4 revo e Lite über ; ö Um den Gedanken der Befreiung Tschnernischewsti''s ins Werk revolutionagire Literatur überhaupt auf den unerfahrenen, unterneh

menden Geist der Jugend ausübt, und unter der Einwirkung einer

z 1 o5rrggk 60 8 . w 914 9 4 2 56 1 2 3 . ö E Wibkrieh entsendet. In Pelersburg versah der erwähnte Agent den glb erregbaren Phantasie, die sich die Möglichkeit träumt, eine allgemeine sandten mit falschen Pässen, mit ngrkotischen Mitteln, durch welche die Ginge ,, Wächter betäubt werden sollten, mit Gift, mit welchem derselbe sich im Falle Eigenthumsrechtes zu erreichen, haben sich

des Mißlingens zu vergiften hatte, und mit Empfehlungsbriefen an verschie⸗

Gleichheit in Betreff sowohl der perfönlichen Freiheit, wie auch des

sich allmälig die Begriffe ver⸗

wirrt, hat sich das Bewußtsein aller bürgerlichen, sittlichen und reli⸗

gissen Pflichten verloren, und ist zuletzt eine Reihe von Verbrechen er⸗

fonnen worden, welche in ihrer Entwickelung zu dem ruchlosen Atten⸗ tat des 1. April geführt haben.

Nachdem Herr Fox und die anderen Mitglieder der ame—

. die den in Peterhof wohnenden O. J. Ko⸗

Rord. Post« meldet, . d . Herr For wandte sich an denselben

missarow⸗Kostromskoi. »Geehrter Herr! Ich habe die Ehre, Ihnen meine persönliche Hochachtung auszudrücken und Sie im Namen des ganzen nord⸗ amerikanischen Volkes als Denjenigen zu begrüßen, den die gött⸗ liche Vorsehung auserwählt, um ein nicht nur Rußland, sondern der gan zen Menschheit theures Leben zu retten - . Herr Abasa, der Herrn Fox begleitete, überseßte Riese Worke Herrn Komissarow ins Rufsische. Dann schüttelten Herr Fo und die anderen Amerikaner die Hand, welche die hohen Tage des Kaisers erhalten, und sprachen den Wunsch aus, von Ossip Iwanowitsch seine photographische Karte zu erhalten.

*) Es waren dies die Gouvernements Nishni⸗Nowgorod Kaluga Pensa, Ssaratow, Ssamara, Kasan, Perm, Wjatka, Charkow u. A.