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Sachsen. Meiningen, 20. August. Stagtsminister
v. Utte nhoven ist entlassen nd der Oberst und Regiments⸗
Commandeur v. Buch zu seinem Nachfolger ernannt. Die heute deshalb im Regierungsblatte erlassens Bekanntmachung erwähnt nicht, daß Herr v. Ulttenhoven um seine Entlassung nachgesucht oder daß dieselbe unter Bezeugung höchster Anerken⸗ nung erfolgt sei. .
Hessen. Darmstadt, 18. August. Der neueste Haupt voranschlag über unsere Stagtseinnahmen nahm an, die ordentliche Jahreseinnahme des Großherzogthums werde etwa H Millionen Gulden betragen, welche indessen für die Ausgabe⸗ bedürfnisse fast vollständig zu verwenden waren. Von diesen g. Rillionen Gulden sollten eingehen aus Oberhessen etwa drei Millionen, aus Starkenburg etwa vier Millionen und aus Rheinhessen etwa zwei und eine halbe Million. — Die hessische Staatsschuld betrug nach den neuesten Veröffentlichungen zu Ende 1865 nahe an 17 Millionen Gulden, von denen etwas über 19 Millionen gedeckt waren durch Darlehen, welche zum Behuf der Grund⸗
rentenablösung an die Verpflichteten gegeben waren, während
er Kassenvorrath und das Aktivvernmiögen der Staatsschulden⸗
tilgungskasse damals etwa 33 Millionen betrug, so daß der un⸗ , Betrag, also die eigentliche Staatsschuld, drei Millionen
ulden ausmachte. Hierneben besteht aber noch eine besondere
Verrechnung der Eisenbahnschulden des Großherzogthums, welche in jener Verrechnung nicht einbegriffen ist. Diese Eisenbahn— chülden betrugen am Schlusse des Jahres 1862 noch etwas über 12 Millionen Gulden.
Mainz, 21. August. (Fr. J) Sowohl die kurhessi⸗ schen wie auch die nassauischen Truppen treffen, nachdem ihre Zahl durch Beurlaubungen reduzirt ist, still und langsam Anstälten zur Fügung in das nicht mehr länger Vermeidliche. Wahrscheinlich Ende dieser Woche werden diese beiden Abthei—⸗ lungen, welche bis jetzt zum Theil aus Bundesmitteln erhalten wurden, in ihre Häimath zurückkehren. — Der Abzug des österreichischen Militairs muß aus äußeren Gründen noch immmer hinausgeschoben werden. Eine fünfzig Jahre währende Garnison hat ein Utensilien⸗ und el een , dent! von solchem Umfange angehäuft, daß dessen Realisirung und Ver— rechnung noch einige Wochen in Anspruch nehmen wird, .
Friedberg, 20. ö. Heute haben wir hier die ersten Preußen im Quartier; e des 36. Infanterie⸗Regiments eingerückt und bei den Bürgern einquartiert worden.
Nassau. Wiesbaden, 22. August. (Fr. J) Der Bürgermeister von Flensburg hat vorgestern dem hier garni⸗ sonirenden Bataillon des 36. Linien-Infanterie⸗Regiments 132 Thaler für seine Verwundeten und Kranken von dem dor— tigen Hilfscomitè überschickt. Dieses Regiment, dessen glänzende Bravour den Tag von Uettingen entschied, lag, ehe es in den Krieg zog, in Flensburg, und jene Liebesgabe ist gewiß ein Be— weis, . ein freundliches Verhältniß en,. den Schleswigern und den preußischen Soldaten besteht. Auch hier machen die Leute durch ihr taktvolles Auftreten einen guten Eindruck.
Württemberg. Hall, 18. August. St. A. f. W.) Das seit dem 5. d. M. hier gelegene erste Bataillon des Kgl. preuß. Infanterieregiments Nr. 19 hat uns heute früh 7 Uhr ver— sassen, um über Amrichshausen, Möckmühl. Mosbach nach Bensheim an der Bergstraße zu marschiren. Mit dem Beneh— men der Offiziere und Mannschaft war man durchaus zufrie— den. Es liegt nur noch eine Schwadron Kürassiere hier, welche in wenigen Tagen gleichfalls abmarschiren wird.
Oesterreich. Wien, 22. August. W. T. B.) Das Vaterland« veröffentlicht einen Brief aus Pesth, welcher sagt, daß die Regierung sofort nach Unterzeichnung des Friedens ein verantwortliches Ministerium für Ungarn ernennen würde. Baron Sennyey würde in diesem Kabinet, welches, wie ver⸗ lautet, von hochkonservativem Eharakter sein wird, einen her⸗ vorragenden Platz einnehmen. Der ungarische Landtag würde 26 diesem Ministerium Ende September wieder eröffnet
erden.
Troppau, 17. August. Die heutige »Tropp. Ztg.« ent⸗ hält folgende V. . ö
Nach einer Vereinbarung
2 ein der Königlich preußischen Ministerien des Auswärtigen und des Krieges hat das preußische Genera! Gou⸗ vernement von Mähren, welches seinen Sitz in Brünn hat, die obere
administrative Leitung guch über, den zum Occupagtionsrgyon der preußischen Truppen gehörigen Theil von Oestexreichisch-Schlesien über⸗ nommen. Dies wird zur ü,, Kenntniß gebracht, jedoch mit dem Hinzufügen, daß die Verwaltung dieses Landestheiles unter Autorität des preußischen General-Gouvernements in Brünn seiten des unterzei neten Civil⸗Kommissars, nachdem derselbe durch das preußische Ministerkum des Auswärtigen im Allerhöchsten Auftrage definitivᷣ
erzu ernannt worden ist, ünter gewissenhafter Beobachtung der be⸗ . e ff. so weit die . der preußischen Truppen nicht . ände bedingt, auch ferner fortgeführt werden wird. — Die K. K. Beamten und verfassungsmäßigen Gemeinde⸗Organe
azerstö 466 sind von Homburg aus 189 Mann zerstört hatten
sind in der Ausübung ihrer Functionen ungehindert; doch darf er. wartet werden, daß sie sich ö Feindfellgkeit gegen die bestehent⸗
halten lnordnungen willig nachkommen wer. den. — Die K. K. Gendarmen bleiben außer Function, ebenso die
Gewalt enthalten und deren
K. K. Finanzbeamten für den Grenz⸗Zoll⸗Verkehr. Troppau, de 17. August 1866. Der Königlich preußische Cr mme band rath von Selchow.
Frankreich. Paris, 22. August. W. T. B.) Kaiser präsidirte heute einem Ministerrathe in St. Cloud Die Kaiserin Eugenie machte der Kagiserin Charlotte im Laufe des Tages einen Besuch. Die Letztere wird, wie ver— sichert wird, morgen nach Miramare abreisen. Die »Patrie⸗ erklärt, bei Berichtigung mehrerer Zeitungsgerüchte, daß der Kaiser Napoleon Venetien direkt an Italien abtreten wird Demselben Blatte zufolge ist Mazzini in Lugano eingetroffen.
Griechenland. Nachrichten aus Athen vom 18. d melden: Die Insurgenten in Kandig, 25,000 an Zahl, haben wichtige Positionen in Besitz. die ken, welche nicht genügende Kräfte zu haben scheinen, um die Empörung niederzudrücken, hat den höchsten Grad erreicht.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 21. August. Ueber die Meuterei der Polen in Sibirien bringt auch' die »Moskauer Zeitung« einen Bericht, dem wir zur Vervollstän— digung des bereits Mitgetheilten Folgendes entnehmen. Die Meuterei brach am Abende des 6. Juli auf einer Stelle, die ungefähr 100 Werst von Irkutsk entfernt ist, aus. Der Chef des Militairkommandos, Oberst Schatz, wurde halb todtge— schlagen; die Soldaten wurden auch gemißhandelt, gebunden und, nachdem man sie der Kleider beraubt und diese angelegt hatte, mitgeführt. Auch die Postillone der Poststation wurden gebunden und mitgeschleppt. Mit den Meuterern, welche den Aufruhr begannen, verbanden sich auch die zur Ansiedelung nach Sibirien verschickten Polen. Alle waren mit Gewehren, Revolvern und Säbeln bewaffnet und mit Pulver versehen. Das Ganze scheint schon vorher vorbereitet gewesen zu sein. Der Zufall wollte es, daß der General-Gouperneur von Ost— Sibirlen, General Korssakow, gerade zur Besichtigung des Amurgebietes gereist war, und von dem Vorgefallenen konnte er nicht in Kenntniß gesetzt werden, da die Polen die Telegraphen Uebrigens zögerte der Gouverneur von Irkutsk nicht, die nöthigen Maßregeln zu treffen, und die Schar— mützel zwischen den entsendeken Truppen und den Polen haben bereits angefangen. Den Obersten Tschernjajew, der bei den Arbeiten der Polen zugegen gewesen und von diesen ergriffen worden war, fand man im Walde an einen Baum gebunden, gemißhandelt und stark verwundet. Am 12. Juli wurde die Leiche des Adjutanten des Stabschefs (also nicht der Stabschef selbst, wie es in den früheren Berichten hieß) Lieutenant Pe— rochow, nach Irkutsk gebracht, bei dessen Beerdigung am fol— genden Tage fast die ganze Stadt zugegen war. Die meute— rischen Polen befinden sich jetzt im Walde. Man hat denselben mit Truppen und tungusischen und burätischen Jägern umstellt und wartet nun, bis der Hunger die Polen zwingen wird, her⸗ vorzukommen. Aus Ussolje, wo sich viele zu Zwangsarbeiten auf Staatsfabriken verurtheilte Polen befinden, einem Orte, der 60 Werst von Irkutst auf dem Moskauer Wege gelegen ist, wird gemeldet, daß guch die dortigen Polen revolkirt haben. Dieselbe Nachricht ist aus den Städten Kansk und Balagansk eingegangen. »Daß ist der Dank dafür«, schreibt der Korre— spondent, »daß allen in Sibirien befindlichen Polen auf Kaiser— lichen Befehl vom 13. April, laut dessen alle zu 6jähriger Zwangsarbeit verurtheilten Polen zur, Anstedelung entlassen wurden, die zur Ansiedelung verurtheilten nur den Aufent— haltsort angewiesen erhielten und diejenigen, denen ein bestimm— ter Aufenthaltsort angewiesen, freizügig wurden. Dieser Kaiser—⸗ liche Befehl wurde den Polen im Mai bekannt gemacht, und jetzt haben sie aus der ihnen gewährten Freiheit solchen Nutzen gezogen.« .
Von der polnischen Grenze, 19. August wird der »Osts. Ztg.« geschrieben: Als Beweis »besonderer Anerkennung und Dankbarkeit für die dem russischen Kaiserstaat während des Aufstandes von 1863 mit ee g Selbstverleugnung ge⸗ leisteten wichtigen Dienste« hat der Kaiser Alexander 1I. neun Generalen erbliche Majoratsherrschaften im Königreich Polen , Die Namen der Beschenkten sind:; I) General⸗
djutant Gr. Lüders; 2) General- Adjutant Baron Korff III.. 3) General⸗Lieutenant v. Minckwitz; 4 Gene— ral Lieutenant Baron Meller⸗Zokomelski; 5) , Lieutenant Kraznokutski; 6. General-Lieutengnt Kostanda, 7) Generalmajor Trepoff; 3 Generalmajor Feichtner, M General major Czernicki. Die reinen Jahreseinkünfte betragen bei der Majoratsherrschaft ad 1 45090, bei denen ad 2 bis 7 je 3000, bei denen ad 8 und 9 je 26060 SRo. — Durch Kaiserlichen Ukas vom 6. August ist im Königreich Polen für das laufende
Der
Die Erbitterung gegen die Tür— /
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Jahr eine allgemeine Militairaushebung angeordnet, welche in der Zeit vom 15. Oktober bis 17. November stattfindet. Die Zahl der auszuhebenden Mannschaften beträgt 55 auf tausend männliche Seelen, wovon 4 auf das ordentliche und 1 auf das außerordentliche Kontingent zur Deckung der Rekruten⸗Rückstände aus den Jahren 1863— 64 kommen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. August. Die schwedische Handelsflotte besteht der »Post och Jor. Tid.« zufolge augenblicklich aus 1323 Voll-Schiffen, Briggen, Schooner und Galeassen, welche zusammen eine Trächtigkeit von IS„B2 Clst. haben. 43 größere Schiffe ind noch im Bau und theilweise schon vom Stapel gelassen. Schwedens Dampfschiff⸗ Flottille besteht aus 214 größeren Dampfschiffen mit 9514 Pferdekraft und einer Menge Dampfböte, welche Schweden in einem Kriege . Dampfschiffe und Böte wächst von Jahr zu Jahr. ⸗
‚Aftonbladet« spricht sich mit Bedauern über die großen
Dimenstonen aus, welche die Auswanderung nach den Ver ⸗
einigten Staaten Nord-Amerikas annimmt, und erklärt, daß, da kein Abrathen hilft, wo die Auswanderung einmal, theils durch eignen Willen, aber am häufigsten durch verlockende Vorspiegelungen der gewinnsüchtigen Agenten, beschlossen wurde, so bleibt der Presse Nichts anderes den Aus derern mit guten Rathschlägen wegen des Verhaltens im frem⸗ den Lande an die Hand zu gehen. Das Blatt empfiehlt danach, in einer detaillirten Auseinandersetzung, die Auswanderungs— Compagnie in Canada „British American Land Company.
Bel der gestern stattgehabten Magistratssitzung wurde be— schlossen, daß die Wahlen der Repräsentanten zur zweiten Kam⸗ mer des Reichstages am 14. September in der Hauptstadt vor⸗ genommen werden sollen, . .
Mehrere Bezirke haben sich neuerdings ebenfalls der un⸗ mittelbaren Wahlmethode angeschlossen.
Amerika. Ein ⸗ Times -⸗Korrespondent schreibt aus Phila⸗
der Rationalschuld am 1. August ist erschienen und stellt sich dieselbe hiernach wie folgt:; In Metall verzinsliche Schuld 124262841 Doll. 89 C., in Papiergeld verzinsliche Schuld L079 668,958 Doll. 966 C., Schuld, deren Verzinsung aufgehört, 4,670,160 Doll. 32 E. unverzinsliche Schuld Hz 44M, Doll. 91 C., Gesammtschuld am 1. August 2,7 O A41I16,698 Doll. 99 E.
Rach dem letzten Berichte des Finanzministers belief sich die Schuld am 1. Juni auf 2,799,979M1590 Doll., sie ist deinnach während zweier Mongte um 295 Millionen oder tzig⸗ lich nahezu um eine halbe Million. verringert worden. Ihr Maximüm erreichte sie genau vor einem Jahre, seit welchem Zeitpunkt den amtlichen Ausweisen zufolge nicht weniger als Lad, 153,999 Doll. abgetragen worden sind. Wird in demselben Verhältniß mit der Reduzirung bis zu Ende der Amtsdauer John⸗ son's (4. März 1869) fortgefahren, so wird er die Genugthuung haben, zu wissen, daß während seiner Präsidentschaft die National⸗ schuld um etwa 454 Millionen vermindert worden ist, Es ist schwerlich zu bezweifeln, daß dieser bedeutende Erfolg des Finanz- Departements zu einem großen Theile dem festen Entschlus des Präsidenten verdankt wird, alle, Departements in ihren Ausgaben auf den Friedensfuß zurückzubringen. Nur eine Maßregel des Kongresses ist zum Gesetz geworden, die, wenn in vollem Maße? ausgeflihrt, die Schuld um 200 Millio= nen vermehren würde. Es ist die Gewährung eines Extrahandgelds an die Soldaten. R in' solcher Hast während der letzten. Tage durch ihre verschiedenen Stadien getrieben worden und so fehlerhaft in ihren Bestimmungen, daß sie . . 16 wird gelangen an,, Von diesem einen Hemmniß ab⸗ gesehen, ist die Bahn zur Reduzirung . c . ö hn k befand sich am 4. August an Gold 6322, 123 Doll, und an Papier 7oö)Hh,a06 Doll, im Ganzen also 137,317,332. Doll. Seit einiger Zeit hat der Finanzminister davon Abstand genommen, das ihm zur Verfügung stehende Gold zur Einwirkung auf das Goldagio zu benutzen, welches daher für ] Monat fast stationgir geblieben ist, zwischen 47 und 51. Es werden indessen gegenwärtig Anstrengungen gemacht, ihn zu bewegen, wiederum als Verkäufer auf dem Markte zu erschei⸗ nen, üm so das Agio herunter zu drücken, doch wird M Eulloch, durch die frühern Mißerfolge abgeschreckt, schwerlich dazu zu bringen sein. — Was die Göldproduction der Vereinigten Staa⸗ ten betrifft, so erhält sie sich fortdauernd auf der alten Höhe. Die mercantile Ausfuhr aus San Francisco betrug für den Monat Juni 6,801,287 Doll., wähxend die Stadt in den beiden Monaten Mai und Juni, an Zollbeträgen 12 Millionen in Gold in den Staatsschatz lieferte. Die Jahresausfuhr von Edelmetall aus Californien wird muthmaßlich die Summe von 70 Millionen Doll. erreichen. .
Die Frage nach dem Ertrage der diesjährigen Baumwoll⸗
J
von großem Nutzen sein können. Die Anzahl der
Die Maßregel ist jedoch der Session
kaum zur Ausfüh-
Ernte wird nun bald ihre Lösung finden, da der erste Ballen neuer Baumwolle in Galveston (Texas) eingetroffen ist und Zufuhren in allen Häfen bald folgen werden. Die Berichte von allen Seiten lauten sehr günstig und soll der Ausfall der Ernte die früher davon gehegten Erwartungen weit übertreffen. Die bisherigen Schätzungen gingen außerordentlich weit gus— einander — von einer halben Million Ballen bis zu viertehglb
Millionen — die meisten . vereinigen sich in einer An⸗
nahme von 1800000 bis 2000000 Ballen als dem wahr⸗ scheinlichen Ertrag.
New-York, 18. August. (Durch den atlantischen Draht.) Die Blokade von Matamoras wird vom Präsidenten John⸗ son nicht anerkannt,
Nach einem Telegramm aus Neufundland ist die Unter⸗ brechung des Telegraphen auf der Landlinie wieder gehoben.
Rew- York, 10. August. Der Gouverneur von Lou i⸗ siana hat eine Proclamation erlassen, worin er den Zusam⸗ mentritt der Staatsconvention in New-Orleans rechtfertigt und erklärt, daß ihre Gegner im Voraus den Anschlag gefaßt hät⸗ ten, sie mit Gewalt, zu sprengen. Der rebellische Geist der Sklaven haltenden Aristokratie sei noch nicht erloschen, und ste suche politische Macht durch dieselben Gewaltthätigkeiten fest⸗
d ig als Ken gut wan. zuhalten, wodurch sie vor dem Kriege die Suprematie be⸗ 9 / * 2 ö
hauptet. Falls die Truppen entfernt würden, erklärt Gou⸗ verneur Wells das Leben der Anhänger der Union in Gefahr. — In New⸗Orleans herrscht Rr . Ein Mitglied der Convention hat den Mayor und Sheriff der Mitschuld am Mord während des Aufruhrs angeklagt. — Der Inspektor des Freigelassenen⸗Büreau erklärt in seinem Berichte, daß das vom Büreau durchgeführte Kontrakt-System nur Sklaverei in einer anderen Form sei. — Der Gesundheits⸗ zustand von Jefferson Davis verschlimmert sich immer mehr und ist sein Vertheidiger fortwährend bemüht, seine Freilassung gegen Bürgschaft zu erwirken. — Königin Emma von den Sändwichinseln wird von den New-⸗Horker Behörden mit großer
Nach Berichten aus Vera⸗-Eruz, die bis zum 2. Juli reichen, waren verschiedene Briefe von Santa Anna aufgefan—⸗ gen und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Juarez hatte Santa Annas Dienstanerbieten abgelehnt, weil seine Gegenwart in Mexiko Zwietracht erzeugen würde.
; 2 . * ĩ = 9 1 7 9 3 delphia vom 7. August: Der amtliche Ausweis über den Stand Aufmerksamkeit behandelt.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau
Wien, Donnerstag, 23. August. Ueber Paris gekommen] Die »Neue freie Presse, meldet: Der Finanzminister hat den ursprünglichen Plan, für 150 Millionen Gulden neue Staats⸗ Noten auszugeben, dahin geändert, daß die auszugebende Summe nur 90 Millionen betragen soll.
Prag, Mittwoch, 22. August. Wie versichert wird, soll Böhmen bis zum 15. September c. von den preußischen Trup⸗ pen vollständig geräumt sein. Der Bau der Eisenbahn von Wildenschwerdt über Schwadowitz nach Glatz soll späteren Ver⸗ einbarungen vorbehalten bleiben.
Triest, Mittwoch, 22. August. Mit der Ueberlandpost eingetroffene Nachrichten aus Kalkutta vom 22. Juli melden, daß der Emir Assul Khan in Kabul mit dem dort angekom⸗ menen russischen Gesandten ein Uebereinkommen ahgeschlossen haben soll. Der dortige englische Agent soll fortgeschickt worden und bereits in Peschawer angekommen sein. Die Truppen
der Nationalschuld völlig des Maharadschah von Kaschmir sind von den Grenzstämmen
geschlagen worden. 6. Aus Hongkong wird vom 12. Juli berichtet, daß die Man⸗ dschurei und die Mongolengrenze von zahlreichen Räuber⸗ banden heimgesucht worden sind. In der Gegend von Nanking nehmen die Nienfei⸗Rebellen überhand. ; Durch Vertrag vom 25. Juni zwischen den Bevoll mäch= tigten Japans, Englands, Frankreichs, Nordamerikas und Hol⸗ ands ist die Errichtung von Entrepots in Japan zugestanden und den Einheimischen volle Handelsfreiheit mit den Ausländern
gewährt worden.