1866 / 230 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Krone, auf den drei andern Armen die Inschrift: »Gott war mit uns, Ihm sei die Ehre.. Die Rückseite zeigt im Mittelschilde den Königlichen Adler auf einem Geschütz⸗ rohr, Auf den Armen des Kreuzes befindet sich:

a) für den Theil der Armee, welcher der Schlacht von Fon fr g wohnte, die Inschrift: »Königgrätz, den

Juli *

b) für den Theil der Armee, welcher in Thüringen und in Süddeutschland operirte, die Inschrift: »Der Main⸗ Armee 18666, '.

c für die Truppentheile, Offizier? und Mannschaften, welche nicht der Schlacht von Königgrätz beigewohnt und nicht zur Main⸗Armee gehört haben, die Inschrift »Treuen Kriegern 18664,

qc) für Nicht⸗Combattanten die Inschrift: »Pflichttreue im Kriege «. . . .

3) das Erinnerungs⸗Kreuz wird von Combattanten an einem

,,. Bande mit weißer und oranger Einfassung, von Nicht-Combattanten an einem weißen Bande mit

oranger und schwarzer Einfassung auf der Brust ge⸗ tragen. . Ausgeschlossen von der Verleihung des Erinnerung Kreuzes . Individuen, welche während des Feldzuges unter der Wirkung der Ehrenstrafen standen oder seitdem

unter dieselben getreten und bis zum heutigen Tage nicht

rehabilitirt sind.

Die für den Verlust von Orden und Ehrenzeichen gege⸗ benen Bestimmungen gelten auch für das Erinnerungs⸗ Kreuz.

rn dem Ableben eines Inhabers des Erinnerungs— Kreuzes wird Letzteres in derselben Weise, wie dies für die Kriegs-Denkmünze von 1813 15 vorgeschrieben ist, bei dem Kirchspiel, zu welchem der Verstorbene gehört hat, aufbewahrt. Den Kirchspielen der im Kampfe gebliebenen oder bis zum heutigen Tage verstorbenen Individuen, welche nach gegenwärtigem Statut zum Empfange des

Erinnerungs Kreuzes berechtigt gewesen wären, sind die . ! Aufste betreffenden Kreuze gleichfalls zur Aufbewahrung zu über- zwar in einer Kopfzahl von ca. 20-009 Mann die Bandmacher, Brettschneider, Cigarrenmacher, die allgemeinen Fabrikarbeiter,

die Maschinenbauer und die Arbeiter in den Artillerie⸗Werk⸗—

weisen.

Den mit dieser Auszeichnung Beliehenen wird ein Besitz— zeugniß nach dem von Uns genehmigten Formular ausge—⸗ fertigt. Wir behalten Uns vor, dieses Besitz-Zeugniß für die Generale, die Regiments⸗Commandeure und die

im Range der Regiments⸗Commandeure stehenden Offiziere Allerhöchstselbst zu vollziehen, während die Besitz⸗Zeugnisse

für die übrigen Offiziere und die Offizierrang habenden

Beamten von den Oberbefehlshabern der Armee resp. den kommandirenden Generalen und für die Mannschaften und die übrigen Beamten von den Regiments-Comman- se r

Goldgürtel umgab die Taillen, eine einfache goldene Kette zierte den

deuren ꝛc. vollzogen werden sollen.

8) Die General⸗Ordens-⸗Kommission hat die namentlichen

Verzeichnisse der Inhaber des Erinnerungs⸗-Kreuzes, welche Wir ihr zufertigen lassen werden, zu asserviren.

9) Die besonderen Bestimmungen über die Ausführung dieses 1. ö Rederm) hatten die Aeltesten der Kaufmannsschaft sich aufgestellt.

Statuts behalten Wir Uns vor.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift

und beigedrucktem Königlichen Insiegeel. Gegeben Berlin, den 20. September 1866.

(L. S) Wilhelm.

Graf von Bismarck-Schönhgusen. Frhr. von der Heydt. von Roon.

Nichtamtliches.

Breslau wieder hier ein.

Heute fanden die gewöhnlichen militairischen Meldungen, eldungen sämmtlicher verwundeter in Berlin befindlicher Offiziere statt. Se. Majestät empfingen die Vorträge des Civil und Militair-Kabinets und ertheilten den

so wie die persönlichen

Ministern von Schleinitz und von Roon Audienz.

Der erste Festtag.

Berlin, den 21. September. Der erste Beginn der Fest—

veranstaltungen hatte bereits der Bevölkerung der Residenz das

Signal zu einer Völkerwanderung nach den Feststraßen und

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Plätzen gegeben, welche denn seit einer Woche vom Morgen bis zum späten Abend jene Straßen zwischen dem Königlichen Schlosse und dem Brandenburger Thor durchwogten. Am gestrigen Mor— gen des ersten Einzugstages waren der Lustgarten und die ganze Strecke bis zum Brandenburger Thor Kopf an Kopf gedrängt. Viele wollten nur die nun in herrlicher Vollendung prangende

Feststraße sehen, um dann den Rückweg anzutreten, Andere

suchten ihre Plätze an Fenstern und auf den Tribünen zu er— reichen. Die ersten durchbrechenden Sonnenstrahlen beleuchteten . bewegte Hauptstadt, welche ihr schönstes Festkleid ange—

l atte. ?

; Waren die städtischen Behörden mit glänzendem Beispiel voraufgegangen, so wollte in der Ausschmuͤckung der Straßen, und auch solcher, welche dem Festtreiben ferner blieben, auch der Einzelne sein Möglichstes thun. In allen Straßen bis in die entferntesten Stadttheile sah man geschmückte Häuser, von denen die preußischen Fahnen herabwehten, während die Königlichen Gebäude und die städtischen Institute, die Rathhäuser an der Spitze, glänzende Mittelpunkte bildeten. Auf der Rampe des Kronprinzlichen Palais prangte eine Trophäe, an den Säulen der Facade zeigten sich, von Laubgewinden um— kränzt, die Namen sämmtlicher Regimenter, welche unter Führung Sr. Königlichen Hoheit gekämpft hatten. Das Baugerüst des neuen Rathhaus-Thurmes, der hoch über dem ö, der Stadt und selbst über ihren Thürmen empor— ragt, war bis unter die Spitze mit Wappen und Fahnen ver— ziert, welche namentlich den Giebel einrahmten, während von den Zinnen herab die preußische Fahne wehte.

Um 9 Uhr früh begann die polizeiliche Absperrung der Straßen. Bald war auf den Tribünen, an den Fenstern der Häuser und auf den in den Schaufenstern der Läden unter den Linden errichteten Zuschauerräumen kein Plätzchen leer, die festlich geschmückte Menge mit den froh— bewegten Mienen gab den gesammten Veranstaltungen erst die rechte Wirkung. Zu beiden Seiten der Lindenbahn, der eigent⸗ lichen Siegesstraße, hatten die Arbeiter unter Vortragung ihrer Banner, Fahnen und Embleme Aufstellung genommen und

stätten. Vor den beiden imposanten Siegessäulen am Branden— burger Thor hatten sich der Magistrat und die Stadtverordneten aufgestellt. Auf den Tribünen am Brandenburger Thor hatten die Mitglieder des Landtags Platz genommen, auf der Tribüne rechts vom Thore, dicht an letzterem, befanden sich, umgeben von ihren Müttern, die Jungfrauen, welche Se. Majestäk den König begrüßen sollten. Sie erschienen gleichmäßig in weiße griechi⸗ sche Gewänder gekleidet, welche mit Goldschnur umsäumt waren, ein

Hals und ein voller Kranz aus Eichenlaub als Kopfputz voll— endete den kleidsamen Anzug. Auf dem linken Aermel prangte

eine Schleife in den preußischen Farben. An dem äußersten

Flügel derselben Tribüne (neben dem Palais des Grafen

Dem Platze der Jungfrauen gegenüber, also links vom Thore, war ein Podium für 50 Musiker aufgerichtet. Einen rüh—

renden Anblick gewährten die Verwundeten, welche vor beiden Tribünen placirt waren.

Im Palgis Sr. Majestät des Königs hatten sich auch die

sämmtlichen Königlichen Prinzen, auch die hier zum Sieges—

Einzu , , fremden Fürstlichkeiten eingefunden, um ? Se,. Majestät zu begrüßen und sich Allerhöchstdemselben anzu— Graf von Itzenpliß. von Mühler. hett grüt sch alls chf fr enn fel ben anzu Graf zur Lippe. von Selchow. Graf zu Eulenburg.

w Se, Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklen— burg⸗Schwerin, General der Infanterle und Ehef des

4. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments Rr. 24.

Se. Königliche Hoheit der Größherzog von Sachsen—

Weimar⸗-Etsengch, General der Kavallerie und Chef des Rheinischen Kürassier⸗Regiments Nr. 8. Sreußen. Berlin, 19. September. Se. Majestät der

König trafen gestern mittelst Ertrazuges um 11 Uhr von sier⸗ Regiments Rr. 7.

Se, Hoheit der Herzog von Sach sen-Coburg-Gotha, General der Kavallerie und Ehef des Magdeburgischen Küras—

Se. Königliche Hoheit Prinz Friedrich der Nieder— lande, General der Infanterie und Chef des 2. Westfälischen fir n rere femme ll Nr. I5, welches den Namen seines Ehefs ührt.

Diejenigen Fürsten, welche am Feldzuge Theil genommen,

in der Uniform ihrer Regimenter, der Großherzog von Sachsen⸗Weimar⸗Ejsenach und Prinz Friedrich der Niederlande in großer Generals⸗Uniform.

Ehe Se. Majestät der König das Palais verließen erhiel⸗ ten Se. Königliche Hoheit der Kronprinz und Se. Königliche Hoheit, der Prinz Friedrich Karl von Preußen den für beide Fürstlichen Feldherren von Sr. Majestät dem Könige besonders

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bestimmten neuen Decorationen des Ordens pour le mèêrite. ein größeres, als das gewöhnliche Kreuz des Ordens

mit dem Brustbilde König Friedrichs des Großen im

goldenen Mittelschilde und der Umschrift pour 1e! mérite.

wozu auch ein viereckiger goldener Stern mit demselben

Mittelschilde getragen wird. Beide Insignien, Kreuz und Stern,

dere Auszeichnung das eiserne Kreuz in Form eines goldenen

Sternes.

hatte schon vor dem Einzüge in das Brandenburger Thor statt⸗

gefunden, eben so die Vertheilung des Bandes zu den neuge⸗

stifteten Kriegszenkmünzen, da diese Denkmünzen selbst erst nach mehreren Monaten fertig werden dürften, so daß die Offiziere Herzen Bewunderung, Dank und Huldigung dar.

und Mannschaften bereits dekörirt in die Stadt und vor Sr. Maje— stät dem Könige vorbeimarschiren konnten. Das Band der neuen

Kriegsdenkmünze für 1866 ist schwarz mit zwei schmalen orange und weißen Streifen an der Seite, für Nichtkombattanten aber weiß mit zwei eben solchen, aber schwarz und orange Sämmtliche Rothe Adler- und Kronen- Orden der verschiedenen Klassen waren mit der Kriegsdecora⸗ tion den Schwertern versehen und werden am schwarz⸗

Streifen am Rande.

weißen Bande getragen. Tausendstimmiger Jubel, der gegen 11 Uhr vom

Königlichen Palais her ertönte und in der Richtung nach dem Brandenburger, Thor stärker, wurde, verkündete das Heran⸗ nahen Sr. Majestät des Königs, der Königlichen Prinzen und

des hohen Gefolges. So weit der Monarch sichtbar blieb, er—

füllte der enthusiastifche Jubelruf des Volkes die Luft. Eine

Reihe sechsspänniger Höfwägen schloß sich dem Königlichen Zuge

.

Au gusta, umgeben von den Prinzen Friedrich Wilhelm 8 / h

und Heinrich Königliche Hoheiten, im Rücksitz saß Ihre

nigliche Hoheit die Frau Kronprinzessin. Im zweiten

Wagen fuhr Ihre Majestät die Königin Elisabeth; im

dritten Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Karl e we. =. ; 2 2 z . 663 9 ; i ( 21 . J. 3g ᷓ— Herr 9 ? 3De 2p 6

und die Frau Großherzogin von Sach fen ⸗Weim ar, im unserem König und Herrn die Gelübde unverbrüchlicher Treue,

vierten fuhren Ihre Königliche Hoheiten die Frau Prinzessin

Friedrich Karl mit den Prinzessinnen Töchtern und Ihrer

Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Louise, Landgräfin 1 Philippsthal-Barchfeld; im fünften Wagen endlich Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Wilhelm von

von Hesse

Mecklenburg.

Um 512 Uhr etwa erschienen Se. Majestät am Thore, ge⸗

folgt von Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl, den Führern der J. und II. Armee, den Prinzen Karl, Albrecht, Adalbert, Alexan⸗

der, Georg von Preußen, dem Fürsten von Hohenzol—

lern-Sigmaringen, den Großherzogen von Sachsen⸗ Weimar und von Mecklenburg-Schwerin, Königliche Hoheiten, dem Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha Hoheit, den Chefs des Generalstabs der Armee, General, v. Moltke, des Generalstabes der J. und II. Armee, Generalen v. Voigts-Rhetz und v. Blumenthal und den Führern der Elb⸗Armee General Herwarth von Bittenfeld, der

Main⸗Ar mee Generalen Vogel von Falckenstein, v. Manteuffel, so wie der Generale von Bonin, von Steinmetz, von Schmidt, von der Mülbe. Das Er⸗— scheinen des Königlichen Kriegsherrn, der Königlichen Prin⸗ zen und jener Helden des Krieges, der Jubel, der ihnen entgegenschallte, war ein Moment von unbeschreiblichster Wir⸗

kung. Jetzt erschienen die Ehren⸗Jungfrauen auf dem Podium

vor der Tribüne und die Sprecherin, Fräulein Henriette

Gabler, begrüßte Se. Majestät den König mit folgendem Gedicht werfaßt von Scherenberg): =

Willkommen, König! Deine Metropole

Grüßt jubelnd Dich und Deine Heldenschagr.

Durchflog Borussig doch beschwingter Sohle

In sieben Tagen Friedrich's Sieben⸗Jahr.

Nun reicht herab von ihrem Kapitole

Victorig den duft gen Kranz Dir dar,

Gott ging mit Dir und wird auch mit Dir gehen,

Bis überm Lorbeerschatten Palmen wehen.

Hierauf wurde Sr. Majestät ein Lorbeerkranz auf weißem Kissen überreicht, welcher von einer mächtigen Schleife gehal⸗ ten wird. Diese zeigt in der Agraffe den Namen »Königgrätz« und auf den herabhängenden Bändern die Sieges⸗Namen der Armeen in Böhmen und der Main-Armee in kunstvoller Goldstickerei. Seine Majestät erwiderte darauf:

Die Vertheilung der von Sr. Majestät dem Könige zu diesem Fest- und Ehrentage verliehenen Srden und Ehrenzeichen

Meine Damen! In Meinem Alter ist man doppelt erfreut, wenn junge Damen einen so freundlichen Empfang bereiten Ich danke Ihnen für die schönen Worte und den Kranz, den Ich gern annehme. Da Sie auch für die beiden Prinzen Kränze bestimmt haben, so vertrauen Sie dieselben nur Mir an. Ich

; ird werde sie ihnen selbst, als von Ihnen kommend, übergeben. sollten sofort von den Prinzen angélegt werden, und erschienen der j Höchstdieselben mit dieser Decoration, neben denen auch das früher erworbene Kreuz en Sautoir weiter getragen werden, be⸗ reits auf dem Königsplatze bei den dort aufgestellten Truppen. Bekanntlich erhielt der Feldmarschall Fürst Blücher als beson⸗

Nachdem der König und die Königlichen Prinzen die Verwundeten theilnahmsvoll begrüßt hatten, geruhten' Seine Majestät an der Siegessäule die ehrfurchtsvolle Begrüßung der städtischen Behörden durch den Ober⸗-Bürgermeister Sey den entgegen zu nehmen. Die Ansprache lautet:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

„Im Nanien der Stadt begrüße ich in Ehrfurcht Eure Königliche Majestät im Ehn, des Siegerkranzes, bringe ich dem Königlichen Kriegsherrn, dem ruhmvollen Verwalter der Macht und Ehre unseres Vaterlandes, den erhabenen und glorreichen Prinzen unseres Königlichen ,. der herrlichen Armee, ihren Feldherren, Führern und Soldaten , aus treuem

Nach, funfzig Jahren Jahren ernster Arbeit, strenger Zucht, mühevoller Aebung sst wiederum Preußen mächtig und entscheidend eingetreten in die Last und Ehre seines Berufs.

Auf den Ruf seines Königs erhebt sich das Volk in Waffen, festen Muthes, ohne Uebermuth, ernst, ruhig und bewußt: Er⸗ ben des Rühms unserer Väter, Rüstzeuge der Geschicke, die sich erfüllen sollen.

Lin siebentägiger Schlachten und Siegesgang zertrümmert die Heere Oesterreichs, ein vierzehntägiger unvergleichlicher Vor— marsch führt bis vor die Thore seiner Hauptstadt.

Gegen mehr als die doppelte Ueberzahl, im Marsche fech⸗ tend unaufhaltsam, dringen die Anderen vor bis an die Ufer des Main, Neckar, Tauber.

Im Osten und Westen Sieg auf Sieg, wie im Fluge!

Nur die Aussaat ist des Menschen. Ueber seine tapferen

an. Im ersten Wagen fuhten Zhre Majestät die Köngin Ih́gtens bie über, einen eisen Naths wgltet Gott, der allein

die Vollendung, allein der schweren Arbeit die goldene Ernte giebt. Die Thaten, die geschehen sind, werth der alten Tage, werth des Ruhmes unserer Väter, verzeichnet die Geschichte auf ehernen Tafeln, zum Gedächtniß für alle Zeiten. Wir, die Mitlebenden, erneuern mit dankerfüllten Herzen

Liebe und Ehrfurcht.

Das große Pfand der Ehre und des Ruhms, wir wollen treu und heilig es bewahren, es den spätesten Geschlechtern überliefern unversehrt, so Gott will, mit reichem, wachsendem Segen.

Der Weg ist uns vorgezeichnet in dem alten, ewig jugend⸗ kräftigen Siegesruf: Mit Gott, für König und Vaterland!

Se. Majestät der König geruhten darauf etwa folgende Worte zu erwidern:

Ich danke Ihnen für die patriotischen Worte Ihrer An⸗ sprache! Sie sind eben so zu Meinem Herzen gegangen, wie sie von Herzen kamen. Ich hatte gewünscht, daß der heutige Tag mit seinem glänzenden Empfange nicht Meiner Person, sondern nur den hier einziehenden Truppen gelten möge, da sie ihn nicht allein als Repräsentanten der ganzen Armee, son⸗ dern auch für sich selbst so wohl verdient haben. Da Sie aber auch Meiner erwähnt, so danke Ich auch dafür und beauftrage Sie, der Stadt für die durchaus würdige Art und den so reichen Schmuck dieses Empfanges Meinen Dank auszusprechen.

Unter endlosem, erneutem Jubel setzte sich der Königliche Zug in Bewegung.

An der Spitze des Zuges marschirte das 1. Garde⸗ Regiment zu Fuß, welches auch schon 1814 in der⸗ selhben Formation den Siegeseinzug in Berlin mitgemacht, und seitdem an keinem kriegerischen Ereigniß Theil ge⸗ nommen, bei Groß⸗Görschen und Paris sich aber in hervor⸗ ragendster Weise ausgezeichnet, wurde 1807 aus den Ranzionirten der alten Garde, zuerst in ein Bataillon Garde zu Fuß formirt, führte dann die Nr. 8 in der Rangliste der Armee bis es seinen gegenwärtigen Namen erhielt. Das Regiment hat dem Ausspruche Königs Friedrich Wil⸗ helm 19. am 3. Oktober 1847 (Militairdienst⸗ Jubiläum des Hochseligen Königs): Möge dies Regiment immer bleiben, wozu König Friedrich Wilhelm III. es bestimmt hat, ein Vorbild der Armee, das Erste in Krieg und Frieden!« auch in diesem Feldzuge Ehre gemacht. Die Fahne des 1. Bataillons wurde bei Groß⸗Görschen durch einen Schuß in die Stange zersplittert und trägt einen Spangenring mit der gnsch hn Groß-⸗Görschen, 2. Mai 1813. Vom Fahnentuche sind nur noch wenig Reste an der Stange vor⸗ handen, dagegen hat die Fahne das eiserne Kreuz in der Spitze und die Banderolle des Kriegsdenkmünzenbandes. Auch die Fahnen des 2. und Füsilier⸗Bataillons haben kein Tuch mehr