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höchstsein Erscheinen bei diesem Feste zuzusagen, so war Alles aufgeboten, um durch reichen und selbstsprechenden Schmuck die andmtlichen inneren Räume des für große Festlichkeiten beson⸗ ers geeigneten Schützenhauses würdig herzurichten. Mit Aus⸗ nahm ber von Preußen Königen und Prinzen des König, lichen Hauses der hiesigen ,, . zu verschiedenen Zeiten 8. ten Scheiben waren alle übrigen mit den Namen der chlachten und Gefechte des letzten , „ also eben so vieler Siege, geschmückt. Fahnen Embleme, Blumen und Zier aller Arto deuteten auf den Zweck des Festes und auf die Absicht der durch diese Bewirthung sich geehrt fühlenden Stadt. Mit . Liberalität hatten die städtischen Behörden alle Mittel ewilligt, um diesem Gefühl auch den entsprechenden äußeren Ausdruck zu geben, und so darf sich denn dieses Fest den schönsten Erinnerungen der Stadt an ihre Zusammengehörigkeit mit der Geschichte ünseres Königlichen Hauses anschließen. Wie gnädigst een n . , ,, n, 35. , . lniform des L. Garde— tegiments zu Fuß, begleitet von dem Empfan den dieselbe meinen heimkehrenden siegrei dienstthuenden Flügel⸗Adjutanten Major Grafen Lehndorf⸗=—= 2 pereitet i Ueberall en, 5 es . Punkt 3 Uhr, und wurde schon Lor dem Eingange von den daß die Armee eines, solchen Enipfanges im ganzen Prinzen des Königlichen Hauses, Ihren Königlichen Hoheiten Lande vollauf und im höchsten Grade durch ihren kem Kronprinzen, den Prinzen Carl, Friedrich Carl, Heldenmuth, durch ihre Treüe und Ausdauer sich wür— Albrecht, Adalbert und Alexander, B wie von dem Gene⸗ dig gemacht hat. Wir befinden uns hier in Potsdam ral⸗Feldmarschall Grafen Wrangel und dem kommandirenden an der Wiege für die Begründung der jetzigen Armee. Von General des Garde Corps, Prinzen Augu st von Württ m hier aus leitete mein seliger Vater und König die damals berg, — im Innern aber von dem Oberbürgermeister, Gehei⸗ noch neuen Grundsätze für die Ausbildung der neugeschaffenen men? Rath Beyer, dem Bürgermeister Gob bin und dem Armee. Nachdem dieselbe sich unsterblichen Ruhm in den Be⸗ Stadtverordneten Vorfteher Rimrose ehrfurchts voll enpfan. freiungskriegen erworben hatte, leitete er diese Ausbildung bis gen. In den beiden großen Sälen waren die Gäste, — zu seinem Tode mit unausgeseßter Liebe und Fürsorge. Mein sänimtsiche Regiments Commandeure / Stabzofsizicre / Iffiziere, Königlicher Bruder führte mit Energie diese kriegerische Schule die militairischen Behörden der Stadt, die Militair⸗ in zeitgemäßen Verbesserungen weiter. Ich selbst habe diese Aerzte und die Deputgtipnen der Truppentheile, zu welchen vor⸗ Schule von den untersten Stufen an hier durchgemacht, bis zugsweise die mit dem Militair⸗-Chrenzeichen ! und 3. Klasse dekorir,. mich das Schicksal an die Spitze der Armee stellte. Meine Auf— den ausgewahlt worden waren. Wo an der Zahl, schon versammelt, gabe, dieselbe einer nöthig gewordenen Neugestaltung zu unter— als Se. Majestät der König von den Klängen eines ziehen, ist mir jahrelang erschwertworden, ohne daß ich mich beirren Siegesmarsches begrüßt, eintrat. Außer dem Magistrat und ließ, Und daß ich keinen unrichtigen Weg eingeschlggen, dürften den Stadtverordneten hatten sich auch der Sber⸗-Präsident die Erfolge beweisen und die so allgemeine Anerkennung der . Brandenburg von Igg ow. Exeellenz, der Chef welche dem jetz! Ruhmgekrönten Heere gezollt wirk! der Sber-Rechnungskammer von Bötticher Ereellenz, und Ihnen Allen, meine Herren, die thätig gewesen sind, mehrere angesehene Einwohner der Stadt dieser Huldigung für die Truppen vorzubereien, aber auch denen, die in die Thaten uünserer Garnison angeschlossen. Den Toast auf einem halben Jahrhundert dieser Thätigkeit oblagen Se. WRajestät den König leitete der Ober- Bürgermeister und nicht mehr unter uns sind, gebührt der Dänk Geh. Rath Beyer mit folgenden Worten ein: des Vaterlandes. Ihnen, meine Herren aber insbesondere, »Eure Königliche Magjestät haben in gewohnter Huld und welche dies so vorbereitete Heer nuͤt Heldenmuth zum Siege Gnade durch Allerhöch t hr Erscheinen mit den Durchlauchtigen geführt haben, gebührt mein innigster, mein Königlicher Nina en Qhers ig hem Fes, ei diesem Festanahle. un sęre Stadt Dank! Greifen wir zu den Gläsern. Es gilt, dieser Stadt
mmer ganz besonderen Auszeichnung gewürdigt und diesem Fest? ünseren Bank zu sagsn für ihr, herzliches Will kommien, es ilt aber auch unser Aller Dank der gesammten glorreichen
feine schönste Weihe gegeben. Eurer Majestät wage ich daher rmee!
. . ö ö ö. Stadt auszusprechen, zuglei mi em tiefempfundenen nn, för, ie J /., . .
2 6 ,. die es . , f. im Namen der Stadt i . ie, n r ile e ft
rt zu nehmen, und Eurer Königlichen Majestät den Hoheit der Kronprinz und die Frlnzen des Königlichen .
noch bis zu Ende der Tafel und dann auch noch im Garten
It en 3. Ehrerbietung und, wie ih wünsche, mit der Innig—⸗ eit darzubringen, mit welcher in Liebe und Verehrung unser des Schützenhauses verweilten. Ein Toast für die Armee und
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. unferm Allergnädigsten König und Herrn ent— . ö. we, n , . staͤnd zwar auf der Tagesordnung, Für ei ᷣ d (lar her tan konnte aber nun, da Seine Majestät d r Köni er⸗ JJ Q i ee. neuen Gestaltungen, die Gemüther ängstigte und bewe . ire en dn ier d f, . 96 n n den wo Zweifelsucht und Mißtrauen hösen Samen auszustreuen dürfen und di . * 26 n, , , , . — wo die Strebungen vielfach auf unheilvolle Wege der gamen , , , gie, , g hn t , abzulenken drohten, wo der Feinde 1lebermuth und Uebermacht welche sie hier auf diejenigen Mä , ,, . gegen Preußen sich erhob, für diese Zeit hat Gott der Herr, nächst . ,, , n, n, mu.
. a . Sen e ger . ., wollte, tg u re ni gliche ajestat mit allen Herrschertugenden — In Magdeburg ist am 25. d. der General der In— Ihrer glorreichen Ahnen auf Preußens Thron gestellt, ein Fels fanterie und ,, von ,,, 9 . im Meer, ein leuchtend Vorbild der Pflichttreue und der Schack, welcher erst vor einigen Tagen wegen Krankheit seine hing en en Liebe für das Vaterland! . hohe Stelle in Dresden aufgegeben hatte und nach Magdeburg Und klar und licht und hell ist es geworden in unserem theuren zurückgekehrt war, seinen Leiden erlegen. Der General von Schack Preußenlande. Dank Eurer Königlichen Majestät, die Sie waram 25. Oktober 1791 zu Berlin geboren, trat im Jahre 1806 in die mit eiserner Festigkeit gegen alles Drängen, allen Widerspruch, Armee und wurde am 22. Dezember 1806 bei dem 4. Ostpreu—⸗ in weiser Voraussicht des Kommenden, Preußen vor Allem ßischen Reserve⸗Bataillon Offizier. Im Jahre 1814 würde er eine Armee gegeben haben, die sich so herrlich bewährt, die zum Hauptmann ernannt, 1816 erbielt er eine Compagnie, durch ihre Thaten die Welt mit Staunen und Bewunderung wurde 1835 Major, 1830 Commandeur des Füsilier⸗Bataillons erfüllt hat, ünd durch welche Preußen sich wehrtüchtig gegen im 35. Regiment, 1838 Commandeur des 20. Landwehr⸗Regi— alle seine Jeinde fühlt. JJ ments, 18395 Oberst- Lieutenant, 1810 Oberst, im Jahre 131 Dank Euxer Königlichen Majestät, die Sie die Milde, Commandeur, des 123. und i844 des 32. Infanterie⸗Re⸗ die e enn, die Gerechtigkeit nie verläugneten, die Sie zu en , 1845 Brigade⸗Commandeur der S. Infanterie⸗ rechter Zeit auch die Gnade voll und ganz walten ließen. rigade, 18483 wurde er Militair⸗Kommissarius in der ,, und den altenburgischen und reußischen Län— dern, 1849 übernahm er das Kommando der Truppen in Frank⸗ furt a. 6 in demselben Jahre zum Kommandanten von Mainz, 1851ñ zum Commandenr der I5. Division und am 3. Juni zum kommandirenden General des 4. Armee⸗Corps ler⸗ nasint. Anfang Juli d. J. erhielt Se. Excellenz das Amt eines
And diese Liebe, dieser Dank, dieser ubel, sie schwellen auf die Herzen der gesammten . otsdams! Ja, wäre die an Bürgerschaft hier versammelt, volltönig — das weiß ich — stimmte sie mit den anwesenden Repräsentanten Eurer Königlichen e fen et e,. Armee ein in den Jubelruf, zu dem ich jetzt mein Glas erhebe: Seine Majestät der König, der Siegreiche, der Feste, der er ech te lebe hoch!«
Se. Majestät der König geruhten, als der immer wieder ausbrechende ochruf geendet, auf diese Anrede Folgendes zu erwiedern·
Ich beginne meine Erwiederung mit meinem aufrichti⸗ gen Dank, Herr Ober⸗Bürgermeister, für die Gesinnungen, welche Sie so eben ausgesprochen haben, wobei ich jedoch dasjenige, was Sie über mich so freundlichst gesagt haben, nicht hätte hören sollen. Zugleich sage ich der Stadt Potsdam meinen Dank für den schönen, feierlichen und herzlichen
Mächtige Feinde haben Eure n ch; , nie⸗
dergeworfen, herrliche Siege erkämpft, Preußens Macht und Ehre in wunderbar kurzer Zeit gehoben und gemehrt; — der schönste Gewinn für Eurer Königlichen a. landes⸗ väterliches Herz aber ist ein beglüctes Volk, das in Dank⸗ barkeit und Liebe Eurer Königlichen Majestät jubelnd zujauchzt.
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General⸗ Gouverneurs des Königreichs Sachsen, in welcher hohen 9 der Verstorbene bis zu seinem Lebensende verblie⸗ ben ist.
Kassel, 26. September. Die »Hessische Morgenzeitung« agt: Der an das Gouvernement gerichteten Vorstellung von 7 Ständemitgliedern um Berufung der Landesvertretung für die Zeit des Uebergangszustandes sind weitere 22 Abgeordnete beigẽtreten. 4 Abgeordnete haben sich außerdem mit dem An⸗ trage, aber nicht mit der Begründung einverstanden erklärt.
Der Bürgerausschuß hat gestern einstimmig beschlossen, den
Stadtrath zu ersuchen, am Vollzugstage der Vereinigung Kur⸗ 9 . Preußen die städtischen und öffentlichen Gebäude u schmücken. . Kass. Z). Das 70. Infanterie⸗Regiment begann heute Morgen um 6 Uhr seinen Ausmarsch per Bahn in seine alte Garnison Saarlouis. Als Beweis guter Aufnahme dahier ist es wohl anzusehen, daß Offiziere und Mannschaften reich mit Blumen beschenkt hier auszogen.
Schleswig Holstein. Tondern, 23. September. (Flensb. Nordd. Ztg.) Statt einer Deputation zur Bewillkommnung des Generals von Manteuffel, wozu die Städte Haders— leben und Apenrade aufgefordert hatten, ist von hier aus vor⸗ läufig eine schriftliche Begrüßung abgesandt worden, da in Kurzem eine Deputation abgehen wird, um die Verlegung eines Truppentheils als Garnison für Tondern zu erbitten,
Meckienburg. Schwerin, 26. September. (Meckl. Z.) Zu der heute durch eine Ansprache Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs erfolgenden Eröffnung des außerordentlichen
Landtages sind zu Kommissarien von schwerinscher Seite
Ministerpräsident Staatsminister v. Oertzen und Stagtminister . Levetzow, von strelitzscher Seite der Minister v. Bülow er⸗ nannt worden. Die Versammlungen des Landtags werden in der Centralhalle stattfinden. Der Eröffnung des Landtags ist heute Mittag eine kirchliche Feier vorangegangen. .
Sachsen. Dresden, 26. September. Einer, Mitthei= lung des »Dresdner Journals« zufolge ist der König von Sachsen heute aus Schönbrunn abgereist und hat sich zunächst nach Regensburg begeben.
Das 1. und 2. Bataillon des 4. Brandenburgschen In⸗ fanterie⸗ Regiments Nr. 24 welche seit dem 11. d. Mts. einen Theil unserer preußischen Garnison bildeten, sind heute Nach mittag per Eisenbahn abgerückt, um über Berlin in ihr früheres Standquartier Fat in n . (Das 3. Bataillon dieses Regiments lag bis jetzt in eipzig. )
J,, Stuttgart, 26. September. (W. T. B) Die Kammer hat in der heutigen Sitzung den Erlaß einer Adresfe auf die Thronrede beschlossen. Unter den eingelaufe⸗ nen Petitionen ist eine auf Untersuchung der Kriegsführung des Bundesarmeecorps gerichtet und eine andere will, daß die Entschädigung 6 die ae fh Einquartierung von dem gan— zen Lande geleistet werde. K n der . Weber warnte davor, sich bei der Neugestal⸗ tung der deutschen Verhältnisse einer Gefühlspolitik hinzugeben und ermahnte die Kammer, der Gewalt der Thatsachen Rechnung zu tragen. Die Abgeordneten Gültlingen, Schott, Mittngeht und Wiest legten lebhafte Verwahrung gegen die etwaige An⸗ nahme ein, daß der Präsident die Ansicht der Kammer aus⸗ gesprochen habe. ; ,.
n. * 6 legte den Friedensvertrag mit Preußen vor und verlangte die Bewilligung der Kriegsentschädigung.
Sesterreich. Wien, 25. September, Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind heute Vormittags von Ischl in Schönbrunn angekommen.
Großbritannien und Irland. London 24. Sep⸗ tember. Seit drei Tagen ist in Folge des andauernden Regen⸗ wetters auf Keu-Fun dland der dortige Telegrgph in un⸗ brauchbarem Zustande und somit die Telegraphen Verbindung zwischen New-⸗YHork und hier einstweilen ünter brochen Sonn⸗ tag Mittag wird von Neufundland telegraphirt: Landlin ien noch immer unterbrochen. Anhaltender Regen, ohne Aussich auf Aufhellung. Ein späteres Telegramm meldet, daß der Sturm eine Anzahl Telegraphenstangen umgeworfen und daß
Tage erfordern würde, den Schaden auszubessern. dland⸗Linie ist überhaupt durch schlechte Isolirung daß sie bei Sturm oder Regen leicht amerikanischer Seite versichert
er abgeholfen sein. hervorragenden Herr Can⸗ Anderson, gedacht, hat das
ning und der Capitain des Gr ist, wie es . von der Königin und wenn sie lhnen noch nicht zu seinen Grund in dem Wunsche, vorzugsweise um die glückliche V
nehmens verdient gemacht, um so die ehren zu können, denen die Ehre gebührt. .
Als Vertreter des Ministeriums bei Ihrer Majestät wird mit nächster Woche der Präsident des Handelsamts Sir Stafford Rortheote den Minister des Innern ablösen.
In Canada werden aus edehnte militairische Vorberei⸗ tungen gegen die befürchtete Fenierinvasion getroffen. Man orgaänisirt fliegende Kolonnen von 1e 500 Mann xegulairer Truppen, 1 Freiwilligen und einer halben Batterie. Die , nen sollen mit Hinterladungs-Gewehren ausgerüstet werden.
Wie die neueste Post vom Cap berichtet, hatten die Kolo⸗ nisten während der letzten Monate ungewöhnlich stark durch die Biebereien der Kaffern zu leiden gehabt. Die Viehdiebstähle hatten in British Kaffrario eine solche Ausdehnung angenom- men, daß die Landbauern sich zu einem Verein zu gegenseitigem Schutze zusammenschlossen und sich an den Gouverneur wand⸗ ten um Herstellung eines alten Statuts, das den Ansiedlern das Recht ertheilte, Diebe, deren sie nicht habhaft werden konnten, todtzuschießen. Der Gouverneur glaubte indessen nicht die Machtbefugniß zu besitzen, um dem Gesuche zu entsprechen.
Spanien. In der marokkanischen Hafenstadt Mazagan, östlich vom Cap Blanco, hat der Fanatismus wieder zu 96. deln geführt, und der marokkanische Beamte ließ spanische Un⸗ terthanen angreifen und benachtheiligen. Die madrider Regie⸗ rung hat aber bereits auf ihre Vorstellungen die Zusage er⸗ halten, daß die Schuldigen exemplarisch bestraft werden sollten.
Itélien. Aus Rom wird vom . d. gemeldet, daß Tages vorher die päpstlichen Offiziere und die Offiziere der römischen Legion ein gemeinschaftliches Banket von Ib60 Cou⸗ verts gegeben, dem alle französischen Generale und die franzö⸗ sische Gesandtschaft beigewohnt. Graf Montebello brachte einen Toast auf den Papst, Qberst Arey auf den Kaiser Na⸗ poleon aus. Am heutigen Tage hat der Papst der vor ihm vorbeidefilirenden Legion den Segen ertheilt.
Im Dezember wird ein Kardinal⸗Consistorium gehalten wer⸗
den, worin obig Ferrari und Berardi zu Kardinälen ernannt
werden sollen. Berardi gilt auch als Antonelli's muthmaßlicher Nachfolger. In Palermo hexrscht seit Ankunft der Truppen wieder Ruhe, die übrigen Städte Siciliens senden eine nach der ande⸗ ren Ergebenheiks-Adressen an den König ein. In Florenz
wird stündlich das Delret erwartet, das die Auflösung der Frei⸗ corps anordnet. .
In Venedig, wird der Tag der Unabhängigkeit mit der festlichen Wiedereröffnung des so lange geschlossen . Fenice⸗Theaters gefeiert werden. Der Director der dailänder Scala hat die ersten zwölf Vorstellungen übernommen und die ersten Kräfte Italiens haben ihre unentgeltliche Mitwirkung
zugesagt. = ü Garibaldi traf am 25. September in Florenz ein.
Türkei. Aus Prosnero auf Kandig hat der konstan⸗ tinopeler »Levant Herald« einen ausführlichen Bericht über die dortigen Vorgänge erhalten. Aus Prosnero, 6. u. 18. August, ist auch die Benkschrift datirt, welche die General Versammlung der Kretenser an die Vertreter der christlichen Mächte richtete, um ihren Entschluß, sich von der Türkei loszusagen und mit Griechenland zu verbinden, zu verkündigen und zu begründen. Das barauf bezügliche Dekret trägt das Datum vom. 71. Aug. U. 3. September. Wenige Tage bervor dasselbe erlassen wurde, begannen die Feindseligkeiken und zwar im Bezirke Selinos, zwischen einer Abtheilung türkischer Baschibozuks und den Vorposten der Ehristen. Als Angreifer traten bei diesem Anlasse die Türken auf, und! in Kanea glauben die Europäer allgemein, daß die Türken den Kampf absichtlich begannen, da sie einer friedlichen Ausgleichung mit den Christen sehr abhold und deshalb auch mit? der Sendung des neuen, großherrlichen Kommissars, Mustapha Pascha, nichts weniger als einverstanden seien. Von letzterem erwarten indessen auch die Christen nichts, da ihnen sein Vorgehen bei dem Aufstande im Jahre 1853 noch in frischem Andenken schwebt. Damals hatte er eine allgemeine Amnestie verkündet, und als die Christen, seinen Worten vertrauend, heimkehrten, ließ er 40 der an esehensten ergreifen und aufhängen; Am 16. September ließ die Negie⸗ rung Waffen und Munition unter die , . Türten vertheilen, in der Absicht, sie ebenfalls zum ampfe gegen ihre christlichen Landsleute zu verwenden. Seitdem haben nun die Kämpfe stattgefunden, von welchen der Telegraph bereits ver schiedene, einander widersprechende Nachrichten brachte. Das
ben erwähnte Dekret lautet: . . ; Die zee r n ü ung der Kreter, eingedenk des S wures
im Jahre 1821 und nach dem Wunsche des Volkes für die Vereini⸗
gung und die Unabhängigkeit der ganzen hellenischen Nation, dekretirt.