Pesitzer von Oberniann zu Kl. Tinz bei Breslau 699 Thlr, in
die Summe der letzten Bekanntmachung vom 27. . Mis. 1
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Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und ö Vredizinal⸗ Angelegenheiten.
Dem Gymnasial⸗-Direktor Dr, Uppenkamp ist die Gym⸗ nasial⸗Direktorstelle zu Conitz verliehen worden.
Finanz ⸗Ministerium.
Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf den 8§. 9 des Gesetzes vom 27. Sep⸗ tember d. J. (Gesetzsammlung S. 586) wird hierdurch bekannt gemacht, daß am 39. September d. Is. , 157,000 Thlr. in Dar— lehnskassenscheinen in Umlauf gewesen sind.
Berlin, den 4. Oktober 1866.
Der Finanz⸗Minister. Im Auftrage: Mölle.
Kriegs⸗Ministerium.
Bekanntmachung. ö
Zum Besten der Armee sind ferner dem Kriegs-Ministerium nach—= bezeichnete Gaben zugegangen, und zwar:. Bei der Abthei⸗ kung für das Invalidenwesen: 105) Comité in Butt— städt in Sachsen Weimar, Ertrag eines Concerts 46 Thlr. 106) Durch Herrn Apotheker Müller in Ober⸗GlogauF Ertrag einer Sammlung 33 Thlr. 107) Herr Lieutenant a. D. und . hle⸗ , n. Pfandbriefen. 108) Herr S. Lindemann in Kolo in Polen, Scheine über 338 SR, eingewechselt mit 23 Thlr. 12 Sgr. 109) Hr. v. Arnim in Boston ein Wechsel über 500 Fr. realisirt mit 133 Thlr. 19 Sgr. 116 Herr Oberst z. D. von Borbstaedt in Berlin, bisheriger Ertrag feiner Schrift Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und seiner Verbün⸗ deten im Jahre 1866 130 Thlr. Summa 985 Thlr. 22 54 . .; . Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. Summa der Geldbeträge incl. 1000 Thlr. Preußische Staats⸗Anleihe, 300 Thlr. Königlich sächsische Staats⸗Schuldenscheine und 600 Thlr. schlesische Pfandbriefe 16381 Thlr. 9 Sgr. 5 Pf. Bei der Abtheilung für das Invalidenwesen sind ausgegeben in monatlichen Beträgen à 5 Thlr. auf 6 Monate: a) an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen n vom Niederrheinischen Fuͤsilier ⸗ Regt. Nr. 39 Bolz zu Frimmerg dorf, Kreis Grevenbroich, 302hlr., F) an die Wittwe des bei Lundenburg in Mähren ertrunkenen Trainsoldaten vom Magdeburgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 4, Hübenthal zu Neustadt bei Magdeburg, 30 Thlr.; c) an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen Gefreiten vom 8. Westfälischen Infanterie⸗Regi⸗ ment Rr. 57, Winkels zu Düsseldorf, 30 Thlr., d an die Wittwe des an seinen Wunden gestorbenen Musketiers vom 7. Ostpreußischen In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 44, Lehwald zu Liebemühl, Kreis Ssterode, 30 Thlr.; „Man die Wittwe des in Mähren an der Cholera verstor⸗ benen Füßfiliers vom 2. Niederschlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 47, Hübner zu Schönau, Regierungs-⸗Bezirk Liegnitz, 30 Thlr.; fan die Wittwe des zu Brünn an der Cholera verstorbenen Füsiliers vom 3. Thüringischen Infanterie Regiment Nr. 7! / Bachmann zu Querfurt 35 Thlr. g) an die Wittwe des im Feldlazareth zu Prelaux am Typhus verstorbenen Grenadiers vom 2. Pommerschen Grenadier⸗ Regiment (Colberg) Nr. 9, Gesch zu Jarchlin, Kreis Naugard, 30 Thlr.; h) an die Wittwe des in Ungarisch e d is an der Cholera verstor⸗ benen Gefreiten vom 2. Niederschlesischen Infanterie⸗Regiment Ne. 47, Stier, zu Alt⸗Bechern, Kreis Liegnitz, 30 Thlr.; i) an die Wittwe des im Lazareth zu Erfurt an der Cholera verstorbenen Wehrmanns vom 2. Magdeburgischen Landwehr⸗Regiment Nr. 27, Herrmann, zu Halle a. S./ 30 Thlr.; E) an die Wittwe des zu Prag an der Cholera ver⸗ storbenen Gendarnien der 3. Gendarmerie⸗Brigade, Jonas zu Schwie⸗ bus, 30 Thlr. Ferner dem verwundeten Musketier Fr. Wilh. Heinr. Krüger II. vom 7. Brandenb. Inf Regiment Nr. 69 zu Berlin, eine einmalige Unterstützung von 16 Thlr. Hierzu die laut Bekannt⸗ machung vom N. September e. verausgabten 3320 Thlr. Summa der Ausgaben bei der Abtheilung für das Invalidenwesen 3639 Thlr. Dies wird unter Hinzufügung des wärmsten Dankes für die
patriotischen Gaben zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Berlin, den 3. Oktober 1866. Der Kriegs⸗Minister. Im Auftrage: v. Dewall.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung wegen Ausreichung der Zins-Coupons Serie 1V. zu den Stamm-Actien der Münster-Hammer Eisen bahn.
Die neuen Coupons Serie IV. Nr. bis S zu den Stamm actien der Münster⸗Hammer Eisenbahn für die vier Jahre
1867 bis 1870 nebst Talons werden vom 15. d. Mts. ab in Berlin von der Kontrolle der Staatspapiere, , Nr. 92 unten rechts, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage und der Kassen Revi— sionstage, und in Münster von der Hauptkasse der westfälischen Eisenbahn in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr aus— gereicht werden.
Wer die Coupons bei der Kontrolle der Staatspapiere in Empfang nehmen will, hat die Talons vom 14. Juli 1862 mit einem Verzeichnisse, zu welchem Formulare bei der Kon⸗ trolle unentgeltlich zu haben sind, dort persönlich oder durch einen Beauftragten abzugeben.
Genügt dem Einreicher eine numerirte Marke als Empfangs— bescheinigung, so ist das Verzeichniß nur einfach, dagegen von denen, welche eine schriftliche Bescheinigung über die Abgabe der Talons zu erhalten wünschen, doppelt vorzulegen. In letz⸗ terem Falle erhalten die Einreicher das eine Exemplar mit einer Empfangsbescheinigung versehen sofort zurück. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Aushändigung der neuen Coupons zurückzugeben.
In Schriftwechsel kann sich die Kontrolle der Staatspapiere nicht einlassen.
An die Hauptkasse der Westfälischen Eisenbahn in Münster sind die gedachten Talons mit einem doppelten Verzeichnisse, zu welchem Formulare dort unentgeltlich zu haben sind, ein— zureichen. Das eine dieser erzeichnisse wird mit einer Empfangs— bescheinigung versehen sofort zurückgegeben und ist bei Aus— händigung der neuen Coupons wieder abzuliefern.
Der Einreichung der Actien selbst bedarf es zur Erlangung der neuen Coupons nur dann, wenn die erwähnten Talons ab⸗ händen gekommen sind; in diesem Falle sind die Actien an die Kontrole oder die Eisenbahn-Hauptkasse mittelst besonderer Ein⸗ gabe einzureichen.
Die 3 der Talons oder der Actien an die Eisen— bahn-Hauptkasse nicht an die Kontrolle der Staatspapiere) er— folgt durch die Post bis zum 1. August 1867 portofrei, wenn auf dem Couvert bemerkt ist:
Talons von Münster-Hammer Eisenbahn-Stamm-Actien (beziehungsweise Stammactien der Münster-Hammer . zum Empfange neuer Coupons. Werth: . r.
Mit dem 1. August 1867 hört die Portofreiheit sowohl für die Einsendung der Talons, wie für die i r ig . Coupons auf.
Für solche Sendungen, die von Orten eingehen oder nach Orten bestimmt sind, welche außerhalb des preußischen Post⸗ bezirks, aber innerhalb des deutschen Postvereinsgebiets liegen, kann eine Befreiung vom Porto nach den Vereinsbestimmun— gen nicht stattfinden.
Berlin, den 1. Oktober 1866.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe. Meinecke.
*
. Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Minister der
geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten, Di. von Mühler, nach Pommern.
Berlin, 5. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Hauptmann a. D. Huland zu Berlin, bisher Premier- Lieutenant im 1. Aufgebot des 3. Ba— taillons (Potsdam) 3. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 20, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Sachsen Coburg⸗- Gotha Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes Ilten ff des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens
ilen.
NM icht amtliches.
„Preußen. Berlin, 5. Oktober. Se. Majestät der König enipfingen gestern die Meldungen des Kommandanten von Stettin, General-Lieutenants von Boehn, so wie des Direktors des Militair-Waisenhauses, Oberst von Randow, und nahmen sodann die Vorträge des Militair-Kabinets, des General-⸗Majors von Podbielski und des Unter⸗Staatssecretairs
von Thile entgegen. Zu Ehren des Geburtstages Sr. König—
lichen Hoheit des Prinzen Albrecht Vater) fand Familien⸗Diner bei Sr. Majestät statt.
eut nahmen Allerhöchstdieselben den Vortrag des Ministers des Königlichen Hauses entgegen. Zum Diner sind Einladun— gen an einige höhere Offiziere ergangen.
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. h. J
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Wiesbaden, 3. Oktober. (Fr. J) Das heute erschienene „Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau« publizirt das Gesetz über die Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Rassau und Frankfurt in den preußischen Staat. J
Sch tieswig⸗Holstein. Kiel, 3. Oktober. H. N.) Die amerikanischen Kriegsschiffe ⸗Miantonomoh⸗ und »Auguste« sind heute in See ann gen begleitet von »Arminius« und der „Gazelleé. Am Bord des »Miantonomohs« befand sich der Admiral Prinz Adalbert, welcher auf dem »Arminius« zurück⸗ kehrte.
Frankreich. Paris, 3. Oktober. Wie der „Abend Monteur« anzeigt, ist das Wasser der Seine, das iemlich efallen war, seit diesem Nachmittag wieder etwas im Steigen.
n Melun (oberhalb Paris) war die Seine um II Uhr Vor⸗ mittags 30 Centimeter gestieegn.
Bie Schilderungen des Elends, das in Folge der Ueber⸗ schwemmungen in einzelnen Departements herrschen muß, lauten ungemein betrübend. So schreibt man aus dem Lozère⸗Departe⸗ melit dem »Messager du Midie, daß durch den Uebertritt ämmt⸗ licher Flüsse daselbst alle Wege beschädigt und über 70 Brücken fortgerissen sind. Ueberall kann man nur noch zu Pferde oder' zu Fuß durchkommen. Die Gärten, Wiesen und Weinberge sind ausgewaschen und versandet, die Obstbäume entwurzeit. In Chadenet sind üͤer 100 Schafe der Gemeinde- heerde umgekommen. Im Ardeche Degartement ist die reiche Kastanienerndte gänzlich verloren; die Bäume liegen am Boden und an den meisten Stellen ist das Erdreich weggeschwemmt und der Felsgrund bloßgelegt. Nicht minder groß ist das Un⸗
eil in einem nicht unbeträchtlichen Theile von Savoyen. Die
r sn herd e un mit Italien findet, auf Maulthierpfaden Statt, die schon seit langer Zeit nicht mehr betreten worden waren. Eine der großen Brücken der Victor⸗ Emanuel⸗Bahn ist fortgerissen worden; zwei andere sind schwer beschädigt und in so fern unbrauchbar, als das Wasser sich ein anderes Bett gewühlt hat und nun nicht mehr unter den Brücken durch, sondern neben ihnen vorüher fließt. Der Schaden, den die Monteenis-Straße allein erlitten hat, wird von den Ingenieuren auf 1,200,900 Fr. geschätzt. Vor Ende November werden schwerlich Personen und Waaren zwischen Frankreich und Italien befördert werden, können. Auch sind in Savohen, wie anderwärts, verhältnißmäßig nicht wenige Verluste an Menschenleben zu. beklagen. — Die Orleans Eom⸗ pagnie zeigt an, daß die Verbindung zwischen Paris und Bor— deaux jetzt endlich über Orleans ünd Vierzon hergestellt ist. Dagegen sind die Strecken zwischen Blois und Tours, wie zwischen Tours und Nantes an verschiedenen Stellen eingerissen und 'überschwemmt. Die Gesellschaft vermag den ganzen Be— trag des Schadens noch nicht zu übersehen, glaubt jedoch, daß ee rb. geringer sein wird, als 1856. Bei Pinay widerstanden die Dämme, allein die Loire stieg so hoch, daß sie endlich, wie ein gewaltiger Wasserfall, auf eine unabsehbare Länge hin in die dahinterliegende Ebene sich hinabstürzte.
Italien. Aus Palermo vom 3. Oktober wird tele— graphisch die erfolgte Erschießung von zehn Rehellen gemeldet. Der offizielle Bericht des Generals Cadorng über den Auf⸗ stand deutete bereits an, daß sehr energische Maßregeln in Aus⸗ sicht standen. . ö.
Griechenland. Athen, 29. September. Marquis de Moustier soll bei seinem jüngsten kurzen Aufenthalte hier mit Abbruch des diplomatischen Verkehrs gedroht haben, falls die griechische Regierung nicht gänzlich neutral bliebe, — Bei Keru—⸗ min, drei Stunden von Eanea, hat eine zweitägige Schlacht, deren Resultat jedoch noch unbekannt ist, stattgefunden. (Siehe telegr. Dep. Wien). — Die kandiotische National⸗Versammlung hat einen Aufruf an alle Hellenen erlassen, welcher zur Bethei⸗
liung am Aufstande auffordert. — Der englische und fran 6 n, Konsul 36 der Insel sind der Insurrection feindlich gesinnt.
Türkei. Beyrut, 15. September. Karam ist nach Griechenland entkommen. Der Libanon und Hauran sind ruhig. Amerika. New⸗-⸗York, 22. September. (Mit dem Peruvian «.) Staats- Secretair Seward hat ich von seiner Krankheit völlig erholt. Die nordwestlichen Staaten haben durch ÜUeberschwemmungen unermeßlichen Schaden gelitten. In den Niederungen um Indianopolis ist die Maisernte stark Feschädigt. Nach einem Telegramm aus Cineinnati sind durch Ueberfluͤthung des Miami nicht weniger als 20 Millionen Bushel Mais vernichtet worden. Zwischen mehreren Städten ist die Verbindung unterbrochen, die Herstellung der zerstörten Eisenbahnbrücken wird viele Wochen erfordern. ö .p
Dem Fenierhaupte (lead Centre), Stephens trömen täglich Mannschaften und Waffen, Munition und Geld in Menge zu.
Dem mexikanischen Gesandten in Washington sind fol⸗ me. Nachrichten zugegangen: In Vera Eruz hieß es, daß Heneral Regules die Stadt Tolüca, nur 45 Meilen von der . entfernt, erobert habe. Auch Tuspan an der Nord⸗ üste von Vera Cruz ist im Besitze der Republikaner. Die Einnahme von San Louis Potosi duͤrch die Republikaner wird bestätigt. Romero hat ferner folgende vom 15. September datirte Mittheilung empfangen: »Die Kaiserlichen haben sich aus Guaymas (in Sonorg) und Mazatlan zurückgezogen. Sie besitzen nur noch zwei Häfen: Vera Cruz und Acapulco. Die Straße zwischen Vera Eruz und der Stadt Mexiko wird von den Republikanern beherrscht, die Franzosen verhalten sich lediglich defensiv l .
Der »Courr, des Etats-Unis« theilt Nachrichten aus Mexiko mit, die bis zum 4. September reichen. Um diese Zeit war Alles in der Hauptstadt ruhig, und keine Rede mehr von Verschwörungen zu Gunsten Santa Annas oder Ortega's. Auf gegründete Beschwerden hin hat Kaiser Maxi⸗ milian den Termin zur Bezahlung der Steuer von 15 pCt. der desamortisirten Güter verlängert. Diese Güter befinden sich meistens in den Händen von Ausländern. Herr Corwin, der Geschäftsträger der Vereinigten Staaten, besitzt allein deren im Werthe von mehr als 2 Millionen Piaster. — Der Dissidentenführer Reg u les hat seine in Mi⸗ choacan zerstreuten Scharen gesammelt und sich bei der Hacienda de la Jordang festgesetzi. Er soll ungefähr 2900 Mann unter sich häben. Eine seiner Banden hebt die Verbindungen mit Morelia, der Hauptstadt von Michaocan, auf. Es sind von Mexiko aus Streitkräfte aufgebrochen, um die Banden des Regules in den Thälern von Ixtlahugca und Tolueg zu zer— sprengen. In Yucatan haben sich Mitte August einige Indianer⸗ stämme erhoben. General Casinova ist mit einem Theile der französischen Garnison von Merida gegen sie ausgerückt. In der Gegend von Campeche ist eine Dissidenten bande vernichtet wor⸗ den. — Die Eisenb ahn von Vera-Cruz nach Mexiko ist nun auf eine Länge von 110 englischen Meilen bis Apizaco eröffnet. Die ersten Züge wurden am 27. August befördert. — Nach dem »Courrier vom Rio Grande« zeigen Privatbriefe aus
Monterey an, daß Juarez von seinem unbekannten Aufent⸗
haltsorte aus alles das, was die Generale seiner Partei, seit der Einnahme von Matamoras gethan, als ungültig erklärt. Er erklärt in einem Dekret, daß weder Carbajal, noch Jose de la Garza, noch Canales oder Hinojosa Vollmacht hatten, im Namen der Regierung zu handeln, deren oberster Vertreter nur er, Benito Juarez, sei. Um dem gegenwärtigen Zustande ein Ende zu machen, setzt er einen Gouverneur in Tamaulipas ein. Dieser Gou⸗ verneur ist General Tapia, der bereits am 31. August mit 1500 Mann von Monterey aufgebrochen. In Monterey, er⸗ zählt der »Courrier des Etats Anis« weiter, haben die Dissi⸗ denten schlimm gehaust. Am meisten mußten die dort ansässi⸗ gen Franzosen leiden. Einer von ihnen, ein Herr Cordier, wurde auf dem Marktplatze füsilirt, weil er die ihm auferlegte Zwangssteuer von 30006 Dollars zu bezahlen sich geweigert hatte. Nach Berichten, die von dem Vertreter des Präsidenten Juarez, Romero, in Washington in Umlauf gesetzt werden, hätten die Dissidenten San Luis de Potosi besetzt und zu Je⸗ sinthan, im Staate Vera-Cruz, 300 Oesterreicher gefangen ge— nommen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Büreau.
Wien, Donnerstag, 4. Oktober, Nachts. Nach hier ein— gegangenen Berichten aus Korfu vom 2. d. haben auf Kandia am 22. vor. Mts. 20000 Mann türkischer und ägvptischer Truppen das griechische Lager, das sich von Malaxa bis Keru— min erstreckte, angegriffen, wobei die Griechen alle Attaquen der feindlichen Infanterie zurückschlugen. In dem am folgen— den Tage erneuerten Kampfe wurden die Türken, nachdem die Griechen 2000 Mann Verstärkung erhalten, geschlagen und sollen 3000 Mann an Gefangenen verloren haben. Der Rest der türkisch-ägyptischen Armee wurde von dem vor Malaxa ankernden türkischen Geschwader aufgenommen.
Es sind neuerdings auf Kandia S000 Aegyptier, 7 türkische Bataillone und zahlreiches Geschütz angekommen.
Florenz, Donnerstag, 4 Oktober. Heute Morgen ver— kündeten 101 Kanonenschüsse die Unterzeichnung des Friedens Man glaubt, daß der König den Friedensvertrag am Sonn⸗ abend ratifiziren wird. — Die Frage, betreffend die Garanti⸗ rung der Eisenbahnen, ist gemäß den Propositionen Italiens entschieden worden. .