1866 / 243 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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im Gewichte von nach 5 Pfd. 10 Pfd. Westindien, Mexiko, Venezuela, Bra—

silien, Neu Granada. JJ 335 Thlr. 4 Thlr Buenos ⸗Ayres, Montevideo. .. ...... w Ecuador, Peru, Bolivien, Chili ..... . y * Algier, Tunis, Tripolis, Aegypten. 485 45 * Capstadt. tb 34 Y 35 Y Bombay, Ceylon, Madras, Calcutta 58 63 * Batavia, Manilla, Jokuhama . ..... 6; , Melbourne, Sidney ...... .. ..... . ... 43 * 65 *

Sendungen nach West⸗Indien, Central- und Süd-Amerika können unter denselben Bedingungen wie über Hamburg auch über Bremen befördert werden. Von Bremen ab gilt derselbe Seefracht⸗Tarif, wie von Hamburg ab.

Berlin, den 2. Oktober 1866.

General⸗Post⸗Amt. Metzner.

Bekanntmachung.

Zu Altdamm im Regierungsbezirke Stettin wird am 10. Sktober er. eine Telegraphen- Station mit beschränktem Tagesdienste (er. §. 4 der Telegraphen-Ordnung für die Korre— , im deutsch-österreichischen Telegraphen Verein) eröffnet werden.

Berlin, den 4. Oktober 1866.

Königliche Telegraphen-Direction. Krüger.

Kriegs⸗Rinistertum.

Um das Andenken an die langjährigen und guten Dienste des verstorbenen Generals der Jüfanterie von Schack zu ehren, will Ich, daß das 1. Armee⸗-Corps drei Tage lang, jeder Truppentheil vom Eingang dieses Befehls an, Trauer anlegen soll. Ich habe dem General-Kommando diesen Befehl unmittelbar bekannt gemacht.

Berlin, den 29. September 1866.

gez. Wilhelni. (ggez) von Roon. An das Kriegs⸗Ministerium.

Vorstehende Allerhöchste Kabinets⸗-Ordre wird hiermit zur Kenntniß der Armee gebracht. Berlin, den 3. Otftober 1866. Kriegs⸗Ministerium. In Vertretung: von Podbielski.

Verfügung vom 29. September 1866 die Ver— legung des Stammes der Militair-Reitschule von Schwedt nach Hannover.

Mittelst Allerhöchster Ordre vom 13. September d. J. ist

die Verlegung des Stammes der Militair⸗Reitschule von Schwedt

nach Hannover angeordnet. Dies wird hiermit unter dem Be— merken zur Kenntniß der Armee gebracht, daß die Verlegung Mitte Oktober d. J. stattfinden wird. Berlin, den 29. September 1866. Kriegs-Ministerium, Allgemeines Kriegs-Departement. v. Podbielski. v. Karczewski.

Preußische Bank.

Bekanntmachung.

Nach S§. 3 des Gesetzes vom 24. Septeniber er. steht den am Tage der beschlossenen Vermehrung des Einschu Kapitals der Bank ⸗Antheils⸗Eigner in den Stammbüchern der Bank einge— tragenen Bank-Anthells Eignern ein Vorzugsrecht in der Art zu, daß denselben guf je drei ihnen gehörige Bank-Antheile gegen Zah⸗ lung von 1000 Thlr., und des von der Bank-Verwaitung fest⸗ zuseßbzenden Aufgeldes ein neuer Bank-⸗Antheils⸗Schein über 1000. Thlr. auf ihr Verlangen ausgehändigt wird.

Auf diese Bestimmung' werden Diejenigen aufmerksam ge⸗ macht, welche Antheile der preußischen Vank erworben, die Ein⸗

tragung in die Stammbücher der Bank aber noch nicht bean— tragt haben. Berlin, den 25. September 1866. . . Königlich Preußisches Haupt-⸗Bank-Direktorium.

Berlin, 6. Oktober. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Major von Hartmann im Kriegs-Ministerium die Erlaubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin Königliche Hoheit ihm verliehenen Komthurkreuzes des Ordens der Wendischen Krone zu ertheilen.

M ichtanmtliches.

Preußen. Ka ssel, 4. Oktober. (Kass. 3.) Heute Vormittags hielten der General⸗Gouverneur von Werder und der General— Lieutenant von Plonski Spezial-Inspection über folgende kur— hessische Truppentheile: die Garde⸗-du⸗Corps, das zweite Husaren⸗ Regiment und die reitende Artillerie, welcher der größte Theil der hiesigen preußischen und hessischen Stabsoffiziers und deren Adjutanten beiwohnten. Die einzelnen Truppentheile führten nach einander verschiedene Manöver rasch und gewandt aus zur vollen Zufriedenheit der inspizirenden Generale, welche den Commandeuren gebührendes Lob über die vortreffliche Haltung aussprachen.

5. Oktober. Die »Hessische Morgenzeitung« meldet: Montag, den 8. Oktober, Vormittags 11 Ühr, wird die Besitz⸗ ergreifung Kurhessens für die Krone Preußen hierselbst feierlich verkündigt werden.

Schle swig⸗Holstein. Kiel, 4. Oktober. (H. N) Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen hat heute früh unsere Stadt wieder verlassen. Zu Ehren des Prinzen hatte gestern der Ober⸗Präsident Freiherr von Scheel-Plessen ein Diner auf dem Schlosse veranstaltet und zu demselben die Spitzen der Behörden von Stadt, Universität und die sonst hier ihren Sitz haben, geladen. Eben so nahmen die sich hier auf— haltenden höheren Marineoffiziere an dem Festmahle Theil. Der Ober-Präsident brachte das Hoch auf den Prinz-⸗Admiral aus, und dieser dankte mit einem Hoch auf Schleswig-Holstein.

Oldenburg, 4 Oktober. (Wes. Ztg. Das heüte ausge— gebene Gesetzblatt enthält eine Bekanntmachung der Finanzbe—

hörde über die Anleihe zur Bestreitung außerordentlicher Mi— litairausgaben. Es waren diese an einmäligen Mobilmachungs— kosten auf 170,800 Thlr. und zur Unterhaltung des Truppen— corps auf dem Feldfuße auf monatlich 58,506 Thlr. bis zu 6 Monaten berechnet. Zur Bestreitung derselben war der Regierung vom Landtage die Aufnahme einer in 5 Jahren wieder abzutragenden Anleihe bis zur Summe von 472.090 Thlr. bewilligt worden, indem man auf beiden Seiten dahin einverstanden war, daß die sofortige Ausschrei⸗ bung einer besonderen Kriegssteuer unter den damaligen Ver— hältnissen zum größten. Bedrucke gereichen würde. Bei dem raschen Verlaufe der Kriegsereignisse hat diese Anleihe nach der heutigen Bekanntmachung auf die Summe von 220, 000 Thaler festgestellt werden können. Die auf 100 Thaler lautenden Schuldscheine tragen 4 Procent Zinsen. Sie werden von der hiesigen Spar- und Leihbank zu 97; bis 995 Thaler ausge⸗ boten. In Folge hiervon sind die Eisenbahn-Anleihe-Obliga— tionen von 1865 auf 98; gefallen. Bei der Versteigerung der überflüssig gewordenen Militairpferde, so weit sie bis jetzt stattgefunden hat, ist etwa die Hälfte des Einkaufspreises wieder gelöst worden.

Müecklen barg. Schwerin, 5. Oktober. (Meckl. tg.) Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Wilheim, Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin Reuß (Mutter der hochseligen

Großherzogin Auguste) und Ihre Erlaucht die Frau Gräfin

von Stolberg sind gestern Abend um 6 Uhr per Eisenbahn bier angekommen, nachdem vorgestern Abend schon Se. Hoheit der Herzog Wilhelm und Se. Erlaucht der Graf Eberhard zu Stolberg-Wernigerode von Friedrichsmoor hier eingetroffen waren. Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Erb— großherzogin wird heute Abend um 6Uhr von Ludwigslust hier eintreffen und im Schlosse Wohnung nehmen, um morgen der feierlichen Einsegnung Sr. Königlichen Hoheit des Erbgroß⸗ herzogs beizuwohnen, und gedenkt morgen Nachmittag wieder abzureisen.

Baden. Karlsruhe, 4. Oktober. Die Vorlagen der Großherzoglichen Regierung an die auf den 8. d. M. einbe— rufenen Stände betreffen, wie der »Karlsr. Ztg.« mitgetheilt wird, folgende Gegenstände:

„Den Waffenst illstands⸗Vertrag, abgeschlossen zu Würzburg, am 3. August, und den Friedens-Vertrag, abge—

schloffen zu Berlin, am 17. August, zwischen Baden und Preußen. .

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Berichtigte Budgets der Amortisationskasse und der Eisen⸗ bahn⸗Schulden⸗Tilgungskasse wegen Verstärkung der Dotation für die erstere, und Ermächtigung für die andere, zur Rück⸗ erstattung von Vorschüssen seventuell zur Rückzahlung des Steueranlehens) weitere Mittel zu beschaffen. 61

Einen Gesetzentwurf, die Erhöhung der direkten Steuern für 1867 betreffend, und zwar, der Grund⸗ und Haͤusersteuer um 6 Kr., der Gewerb- und Klassensteuer um Kr., der Kapitalsteuer um 2 Kr. vom 100 Fl. Steuerkapital, um die höhere Dotation der Amortisationskasse, und theil— weise auch die an dem Voranschlag der Einnahmen zu erwar— tenden Ausfälle zu decken. .

Einen Gesetzentwurf zur Ausgleichung von Kriegs⸗ lasten mittelst Vertheilung auf sämmtliche Gemeinden des Landes; endlich 7 ;

eine Kreditforderung der Kriegsverwaltung für Beistellung von Hinterladungsgewehren. Die Forderung be— trägt etwa eine Million Gulden und soll aus dem nicht ver⸗ wendeten Rest des für die Mobilmachung und den Unterhalt der Großherzoglichen Feld-Division bewilligten Kredits von 4800, 000 Fl. geschöpft werden. Nach Erledigung dieser Vor— lagen wird die Ständeversammlung, wie wir vernehmen, wie— der vertagt werden.

ö Wien, 4 Oktober. (Pr Laut Armeebefehl des Armee⸗Oberkommandanten Feldmarschalls Erzherzog Al brecht wurden in Folge der eingetretenen Auflösung des 1., 2. 3. 4., 6., 8. und 10. Armee⸗Corps die bei der bestandenen Nord⸗ armee für die Kriegszeit festgesetzten schärferen Strafen für alle Truppenkörper, welche in diesen Verband gehörten, mit 30. September d. J. eingestellt, und es ist künftighin bei diesen Truppen nur auf die für die Zeit des Friedens festgestellten Strafen zu erkennen. Die gleiche Maßregel erfolgte auch bei dem auf den Friedensstand gesetzten 5., 7. und 9. Armee Corps, welche dem Verbande der Südarmee angehörten. Sicherem Ver⸗ nehmen nach schreitet das Kriegs- und Finanzministerium soeben gemeinschaftlich an die Organisirung der Finanzwache, Vor allem Andern wurde der Grundsatz geltend gemacht, daß dieses Corps durchaus militairisch organisirt und rücksichtlich der Dis— ziplin gänzlich der Militairbehörde untergeordnet werde, Dem— zufolge sollen auch die Distinctionen gleich denen des Militairs bei der Finanzwache eingeführt, daher die Kommissare und Ober⸗Kommissare in den Sffiziersrang und die übrigen Chargen in den Rang der Militair⸗Unteroffiziere versetzt werden.

Belgien. Brüssel, 4. Oktober. (Cöln. Z) Das Lomite der Vereinigung für die Abschaffung der Zöll Chat auf den 20. Ok⸗ tober eine Versammlung ausgeschrieben. Man wird in dieser Versammlung debattiren über die Frage, welches die praktischen Mittel seien, um die Zölle in Belgien abzuschaffen, theils durch eine Reform der Besteuerung, theils durch eine Verminderung der öffentlichen Ausgaben. Für den freien Handel und die Abschaffung der Douane haben sich die meisten industriellen und merkantilen Körperschaften bereits ausgesprochen. Der Conscil supérisur für Industrie und Handel hat in diesem Sinne an die Regierung berichtet, und gleicher Ansicht sind die Handelskammern von Untwerpen, Alost, Arlon, Audenarde, Brüssel, Courtrai, Charleroi, Dixmuide, Hasselt, Nivelles, Termonde, Verviers. Die Vorschläge derselben zu Exreichung des Zweckes sind freilich verschieden, wie auch die Ausdehnung der Wünsche in dieser Richtung.

Fraukre ich. Paris, 4. Oktober, Die Wassersnoth zeigt jetzt erst das ganze Gefolge ihrer Verwüstungen. Menschen— leben sind im Ganzen weniger zu beklagen, als gefürchtet ward, dagegen ist der Schaden an Hab und Gut sehr erheblich und die Verwüstungen an Brücken und Dämmen, Eisen⸗ und Kunst—

straßen groß; am schwersten ist jedoch die Abschwemmung frucht⸗

barer Erde von den Berghängen, die Bedeckung gesegneter Fluren mit Kies und Sand, die Verschlammung von Thälern und Bächen u. s. w. Der Kaiser hat zwei Adjutanten, die Ge⸗ neral Waubert de Genlis und Savé, in besonderer Sendung abgeschickt, jenen an die Loire, diesen an den Allier, um die Urfachen des Verderbens zu studiren und an Ort und Stelle Hülfe zu ertheilen. ö . . Ee n ichen Truppen Konzentrixungen in . gehen ihren festen Gang; überall, wo die Franzosen abrücken, ziehen die Dissidenten ein, oder es bilden sich Banden, um den Unabhängigkeitskampf gegen das Kaiserthum zu beginnen.

Unter den Republikanern err indeß wieder der alte Zwie⸗

te Anarchie. . .

Privatnachrichten aus YJokuhama 12. August zu, denen zufolge der Krieg zwischen dem Taikun und den Daimios, welche sich empört hatten, mit der Besiegung dieser letzteren beendet ist. Da der Taikun seine Erfolge der von französischen In⸗

spalt und die fortgeschritten Der »Patrie« gehen vom

Etat in ihre neuen

structeurs organisirten Infanterie verdankt, so hat er beschlossen, auch die Kavallerie und Artillerie von Franzosen organisiren zu lassen. Der Fürst Satsuma, dessen Vermögen fünf Mil⸗ lionen an Revenüen übersteigt, rüstet in diesem Augenblicke auf seine Kosten ein Dampfschiff, den Hiogo, aus, welches eine Reise um die Welt machen und vier Jahre abwesend bleiben soll. Es werden eine Anzahl japanischer und europäischer Gelehrten an Bord sein. Das Schiff wird von einem Franzosen geführt werden und der dritte Theil seiner Besatzung wird aus euro— päischen Matrosen bestehen.

Perrotin, der auch in weiteren Kreisen bekannte Verleger, Freund und Verehrer Beranger's, ist gestern im Alter von 70 Jahren zu Chatillon, unweit Paris, gestorben. Eine popu— laire Ausgabe des Dichters, mit Zeichnungen von Doré, welche Perrotin mit aller Pietät überwachte, ist eben unter der Presse.

Italien. Florenz, 5. Oktober. (W. T. B.) Das öffent— liche Ministerium hat an das Präsidium der Deputirtenkammer das Gesuch um Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung des Deputirten d' Ondes-Reggio gestellt. Die »Nazione« ver⸗ öffentlicht die Hauptpunkte aus den Friedensbedingungen. Das Sequester auf das Privateigenthum der ehemaligen italienischen Souveraine wird aufgehoben.

Der Polizei⸗-Direktor von Palermo ist in Untersuchung, weil er den Minister des Innern nicht von dem wahren Charak— ter der Insurrection in Kenntniß gesetzt habe.

Persano hat vor seinem Prozesse vor dem Senate in einer Flugschrift sich an die öffentliche Meinung gewendet; diese Schrift führt den Titel: »Bericht über die durch die Flotte gegen die Festungen der Insel Lissa gerichteten Angriffe und das Gefecht, das in den Gewässern dieser Insel zwischen der italienischen und österreichischen Flotte folgte.,“ Neues haben wir aus den uns vorliegenden Auszügen nicht erfahren. Per— sano schiebt dem Marine⸗Minister die Hauptschuld zu; er, Persano, wollte noch Verstärkung abwarten, doch der Marine— Minister fand das minder nöthig, er wollte rasch Thaten haben.

Türkei. Bukarest, 4. Oktober. Die Bulgaren veröffent⸗ lichen einen Protest gegen die griechischerseits erhobene Zumuthung, daß ihre Sache Gemeinschaftlichkeit mit der griechischen habe und erinnern im Gegentheile an ihre von der Pforte uner— ledigten Gesuche wegen unabhängiger Konstituirung ihrer jetzt vom griechischen Patriarchate in Konstantinopel abhängigen Kirche.

ö. 5. Oktober. (W. T. B. Der Minister Stirbey ist aus Konstantinopel hier wieder angekommen. Die Negoziationen zwischen dem Fürsten Carl und der Pforte sind noch nicht beendigt, der Grund der Verzögerung liegt darin, daß von Seiten des Fürsten Carl eine bedingungslose Anerkennung ver— langt wird. J

Die telegraphischen Berichte aus Konstantinopel über St. Petersburg, den 5. Oktober reichen bis zum 2. d. Ihnen zufolge haben die Insurgenten von Kandia in der letzten Schlacht ihre Hauptanführer verloren. Die griechischen Zeitun— gen wurden seit Sonnabend in Konstantinopel nicht mehr aus— gegeben. Neue Truppen sind nach Kandia abgegangen. In den anderen Provinzen herrscht Ruhe.

Rußland? und Polen. Aus St. Petersburg, 2. Ok— tober, schreibt die »St. P. Ztg«: Se. Majestät der Kaiser hat zu befehlen geruht, daß die Regimenter der 5. Infanterie— Division aus dem gewöhnlichen Friedens⸗Etat auf den Kadre— Etat gebracht und zu diesem Zweck die Leute, die am längsten gedient haben, gleich nach Beendigung der Erdarbeiten bei der Kiew-Baltaer Bahn auf unbestimmten Urlaub entlassen wer— den sollen. Die ., , rücken demnach bereits im Kadre—

tandquartiere im Charkowschen Militair— Bezirk.

Von der polnischen Grenze, 3. Oktober. (Osts. Ztg.) Mit Bezug auf das vom Kaiser bestätigte Stitut des »Vereins der Güterkäufer in den westlichen Gouvernements« hat der General Gouverneur von Litthauen, General von Kaufmann, eine Cirkular-Verfügung an die ihm untergebenen Gouverne— ments⸗Chefs erlassen, worin er sie auffordert, den russischen Landsleuten, welche in Litthauen ländlichen Grundbesitz käuflich erwerben wollen, auf die zuvorkommenste Weise alle mögliche Unterstützung zu gewähren und namentlich dahin zu wirken, daß die Kaufkonktrakte recht bald und möglichst zum Vortheil der Käufer abgeschlossen werden. Zur Unterstützung des Vereins soll in Wilna ohne Verzug eine Hülfskasse eröffnet und gleichzeitig ein Informations-Bureau für die Güterkäufer errichtet werden. Auch hat der General-Gouverneur, um recht zahlreiche Güter— käufer herbeizuziehen, neue Privilegien für Personen des Kauf— mannsstandes, welche sich in Litthauen und Reußen ankaufen wollen, beim Kaiser beantragt. Besondere Wachsamkeit