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Herr von der Pfordten hat nach Ablauf seines Urlaubs heute die Lei⸗ tung des Ministeriums des Aeußern wieder übernommen. — Der österreichische Gesandte an unserem Hofe, Graf Blome, ist gestern aus Italien hier eingetroffen und reist morgen früh n vierzehn Tagen etwa wird
der Graf hierher zu einer Abschiedsaudtenz zurückkehren, um Konstantinopel vom 13. melden nach St. Petersburg: Nachricht
Bayern. München, 15. Oktober., N. C.)
auf seine Güter in Holstein.
am 1. November von seinem hiesigen Posten zu scheiden.
— 16. Oktober. (B. Ztg.) Der seither dahier beglaubigte Kurfürstlich hessische Minister-Resident Legations-Rath von Trott hat, nachdem der Kurfürst die Kurfürstlichen Staats— diener ihres Eides entbunden hat und das Kurfürstenthum der preußischen Monarchie einverleibt ist, seine Functionen am hiesigen Hofe, gemäß einer seitens der preußischen Administra— tion für Kurhessen an ihn gerichteten Aufforderung, eingestellt und hierüber der Königlichen Regierung ofsizielle Mittheilung gemacht. — Wie man hört, wird der Gesetzgebungs-Ausschuß der Kam mer der Reichsräthe, nachdem bereits eine Reihe von Vorbesprechungen über den neuen ECivil-Prozeß gepflogen worden sind, am 20. November zu seiner ersten Sitzung zu— sammentreten, ö
Der »A. Abdztg.« schreibt man aus München: Der Kriegs— minister hat die Umänderung sämmtlicher Gewehre auf Hinter⸗ ladung nach dem Braunmühlschen System angeordnet. Bis zu Ende März muß die Arbeit vollendet sein. Bei der Axtillerie ist die Abschaffung aller glatten Geschütze und die Bewaff— nung der gesammten Feld- Artillerie mit gezogenen 4- und ⸗Pfündern bestimmt beschlossen. ; h
Oesterreich. Brünn, 16. Oktober. Die Brünn. Z. ist in der Lage, das Programm über die Reise Sr. Majestät des Kaisers, fo weit es sich auf Mähren und Schlesien bezieht, mitzutheilen. Am 18. d. Mts. 7 Uhr früh Abfahrt von Wien nach Brünn mit Separatzug, am 1I9ten Aufenthalt daselbst. Am 20sten 7 Uhr früh Reise von Brünn nach Olmütz zu Wagen; am 21. Aufenthalt in Olmütz. Am 22. 7 Uhr früh Reise von Olmütz nach Troppau zu Wagen. Am 23. Aufenthalt in Troppau, am 24. 5 Uhr Früh Reise von Troppau nach Böhmen mit Separatzug. Am 5ten November Reise von Chrudim nach Iglau; am 6. Aufenthalt daselbst. Am 7. von Iglau nach Znaim; am 8. Aufenthalt in Znaim. Am 9. Rückreise von Znaim nach Wien.
Schweiz. Bern, 15. Oktober. (Köln. Ztg.) Die in Aarau Behufs Wahl eines Systems für Hinterladung zur Einführung in der schweizerischen Armee versammelten Experten haben endlich einen Entscheid gefaßt. Derselbe geht laut Mit— theilung an den Bundesrath dahin: »I) Für Einführung einer neuen Waffe sind die Studien und Proben fortzusetzen; 2 Für Um—⸗ wandlung der bereits vorhandenen Gewehre der schweizerischen Ar— mee ist das von Professor Amtler in Schaffhausen verbesserte System »Milbank« angenommen; 3) für die Scharfschützen ist der neu verbesserte Henry⸗Stutzen einzuführen und sofort eine Anschaffung von 8000 Stück zu machen.“ So viel man vernahm, wird dieser Henry⸗Stutzen von den Ewperten als ein wahres Non plus ultra gelobt. Auf 1000 Schritt geschossen, saßen sämmt— liche s5 Kugeln, mit welcher er geladen werden kann, in einer 6 Quadratfuß, und auf 300 Schritt 30 Kugeln in einer 1 Qua⸗ dratfuß großen Scheibe. Mit 15 Kugeln geladen, soll dieses Gewehr nur 10 Pfund wiegen und das Laden und Schießen nur zwei Bewegungen erfordern.
Großbritannien und Irland. Lon don, 16. Oktober. In Malta ist allen von Schottland und Irland kommenden Schiffen eine funfzehntägige Quarantaine auferlegt worden.
Der Erfinder der Schiffsschraube, James Lowe, hat durch einen der in den Straßen Londons so häufigen Un⸗ fälle sein Leben verloren. Beim Kreuzen einer Straße gerieth derselbe unter ein schwer beladenes Fuhrwerk, die Räder gingen über ihn hin und verursachten augenblicklichen Tod.
Der Lord-Mayor hat sich in Folge einer höchst verbind— lichen Einladung des Bürgermeisters von Brüssel und der Festleiter nach Belgien begeben, um dem Schützenfeste beizu— wohnen. Die Einladung erfolgte als Erwiederung auf den freundlichen Empfang, den der Lord⸗Mayor den bei Gelegenheit des Wimbledon⸗-Schießens herübergekommenen belgischen Schützen hatte zu Theil werden lassen.
Ein preußischer Schooner, den man bereits aufgegeben hatte, die »Charlotte« von Stralãsund ist glücklich in den Hafen von Aberdeen eingelaufen. Die »Charlotte« war vor genau drei Monaten von Memel mit einer Ladung Lumpen nach Dunbar abgegangen; Wetternoth und widrige Winde hatten sie so lange in der Nordsee umhergeworfen und ihren
zestimmungsort zu erreichen verhindert.
Mittels der Panama⸗Route erreichen gegenwärtig neu⸗ seeländische Posten England in sieben Wochen. Ein Passa— gier ist dieser Tage aus Neuseeland hier angekommen, der allen
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Aufenthalt eingerechnet zu der über Panama und New -Yor gehenden Reise 49 Tage und 18 Stunden gebraucht han. Nachrichten aus Neuseeland gelangen mit Hülfe des atlantisch⸗ Telegraphen in 36 Tagen nach England. .
Griechenland. Per Odessa eingelaufene Berichte an aus Syra bestätigen, daß Obrist Koroneos mit 40 Offizier den griechischen Dienst verlassen hat und sich gegenwärtig n Kandia befindet. 2000 Faß Pulver sind aus Syra in Kandi! angelangt. Ein griechischer Pyroskaph lief heute aus Syra nm Konstantinopel ein. Derselbe wurde sofort von den türkisch w durchsucht und unter strenge Ueberwachum gestellt.
Dänen ark. Kopenhagen, 15. Oktober. (H. N.) E ist jetzt das Resultat sämmtlicher Folkethingswahlen, mit Au nahme der färöischen, bekannt, und ist dasselbe allerdings o daß sowohl die konservativen, als die mit ihnen verbünden bauernfreundlichen Parteien alle Ursache haben, damit zufri den zu sein, während die liberal-nationale oder doctringire Pu tei abermals einiges Terrain verloren hat. Von großer Wichtigen ist es, daß die hervorragendsten Kapacitäten der verschiedeng Parteien diesmal Sitz im neuen Folkething erhalten, so di sowohl die Behandlung der Sachen, als die Debatte, ganz jens bedeutsame, sachkundige und geistvolle Würdigkeit wiedererlangh werden, welche sie in den letzten Sessionen nicht selten vermise ließen. Der zweite große Abschnitt unsres parlamentarisches Lebens beginnt somit unter günstigen Aussichten. Wa die Gesetzvorlagen betrifft, so erwähnte der Finanzministe Fonnesbech außer der neuen Heerordnung ein neues Wah gesetz nach Maßgabe der Verfassung, ein neues Komm nalgesetz in der Richtung des Selfgouvernement, Beschränkunge in der obersten Administration und der Zahl der Beamten, eis Schifffahrtsgesetz zur leichteren Klarirung der Nationalität di nischer Schiffe, sowie ein Gesetz, betreffend eine neue Einkommen steuer, wodurch Balance zwischen den Staatseinnahmen uns Ausgaben zuwegegehracht werden soll.
Amerika. NewYork, 4. Oktober. Die Ernennuns des Generals Dix zum Gesandten der Union in Paris win von den amerikanischen Berichterstattern mit einem Wechsel di Unionspolitik in Bezug auf Mexico in Verbindung gebrachs So wird z. B. der »Times« von ihrem Korrespondenten Philadelphia, d. d. 2. Oktober u. A. darüber geschrieben: d Ankunft des neuen Gesandten in Paris — derselbe begiebt sis übrigens erst nach den Neu⸗Horker Novemberwahlen auf seinn Posten, da seine Thätigkeit im Interesse von John son' s Part bei diesen Wahlen nicht zu entbehren ist — wird das Signäas zu einem Wechsel der mexikanischen Politik der Washington Regierung abgeben. .
Telegraphische Depeschen
aus dem Wolff'schen Telegraphen - Büreau Leipzig, Mittwoch, 17. Oktober, Nachts. In der heutige Sitzung der Stadtverordneten ist ein Antrag auf beschleunigt' Abschluß des Friedens unter solchem Anschluß an den Non deutschen Bund, daß eine Wiederholung der jüngsten sächsisch Politik für immer unmöglich wird, eventuell auf Befragun der verfassungsmäßigen Volksvertretung nach dem Wahlgesch von 1848 darüber, ob die Verzögerung des Friedens mit di Interessen des Landes vereinbar sei, mit 40 gegen 13 Stimm angenommen worden. Wien, Donnerstag, 18. Oktober, Morgens. Die heutis »Wiener Zeitung« publizirt in ihrem amtlichen Theile eh Kaiserliches Reskript vom 14. d. M., wodurch sämmtliche Lan tage, mit Ausnahme des ungarischen, auf den 19. Novembi einberufen werden. Ein ferneres Kaiserliches Handschreiben vom 17. d. M. an den ungarischen Hofkanzler Majlath motivi die vorläufige Nicht-Einberufung des ungarischen Landtagä! durch den Umfang der bedauerlichen Epidemie in Ungarn, di
Hofkanzler wird jedoch beauftragt, ungesäunmit Vorkehrungen
treffen, damit bei Eintritt eines günstigeren Gesundheitszusta des der Landtag seine Wirksamkeit sofort beginnen könne. Hofkanzler wird ferner beauftragt, den ungarischen Freiwillig! den Kaiserlichen Dank auszusprechen und dem Lande die Kaisen liche Anerkennung für die zahlreichen Beweise der Theilnahm für die Verwundeten der österreichischen und der Armee di Bundesgenossen kundzugeben. Paris, Mittwoch, 17. Oktober.
Der Abendmonitent
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konstatirt, daß die Angelegenheiten von Kandia eine friedliche Wendung nehmen und beglückwünscht, gelegentlich der Nachricht von der Beilegung der Schwierigkeiten zwischen der Pforte und Montenegro, die türkische Regierung wegen dieses für sie selbst sowie für die christliche Bevölkerung so günstigen Resultats.
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Königliche Schauspiele.
Freitag, 19. Oktober. Im Opernhause. lung.) Die k Oper in 5 Abtheilungen. Musik von Meherbeer. Ballet von Paul Taglioni. Gast: Fr. Beringer, vom Herzoglichen Hoftheater zu Dessau, Margarethe von Valois. Valentine: Fr. Lucca. Raoul: Hr. Wachtel. Anfang 6 Uhr.
Extra⸗Preise.
Im Schauspielhause. Iphigenie auf Tauris. Goethe.
Mittel ⸗Preise.
Son nabend, 20. Oktober. Im Opernhause. lõhste Vor⸗ stellung. Czaar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Lortzing. Peter J.: Hr. Betz. Peter Iwanow: Hr. Woworsky.
Gewöhnliche Preise.
Im Schauspielhause. (189ste Abonnements-Vorstellung). Zum ersten Male wiederholt: Nullen. Original⸗-Lustspiel in Akten von Julius Rosen. Hierauf: Der Weg durch's Fen— ster. Lustspiel in 1 Akt nach Scribe, von W. Friedrich.
Mittel ⸗Preise.
(188. Abonnements -Vorstellung.) Schauspiel in 5 Abtheilungen von
(168ste Vorstel⸗
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ansĩcht.
Auswirtige stationen. 18. 0 ;
8 Mrgs. — — . ien — Brüssel ... — t Haparanda. 340, bedeckt. Helsingfors 341, s bedeckt. Eetersburg. 340, Windstille. bewölkt.
341, SW. , mãssig. bewölkt.
. Windstille.
heiter, neblig. Gestern Abend NNW. schw. Max. 5, 2.
Min. —1. 2. Skudesnäs . — — Gröningen. O., schwach. sehön.
Ilelder .. OSO. , stark. heiter.
Stockholin . 313,3 Windstille.
Hernoesand W fast hedeckt. Christians .. — —
Flensburg. SO. , sehwach. xheiter. kre
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i s ehe Stationen. 18. Oktober. Memel 2 O., s. schw.
NW., s. schw. NW., mässig. S0. , schw. S0O., sehwach. XO. , schw. NO., schw. N., s. schw. SO. , sehwaeh. O., mässig. SO. , sehwach. O., schwach. sch wach. NO., mässig.
trübe, Nachts — 0,6. trübe, Regen. bed., Nehts. keg. heiter. rieml. heiter. bedeckt, neblig. leicht bezogen. heiter, Reif. heiter, rein. anz heiter. eiter, Rei. sehr heiter.“ Nebel. zieml. heiter.
Königsberg Danzig Puthus ...
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Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Oeffentliche Vorladung. . Durch Beschluß der Rathskammer des unterzeichneten Gerichts vom 8. September 1866 auf die Anklage der hiesigen Königlichen Staatsanwaltschaft vom 19. August er. ist gegen folgende Personen, wegen Entziehung der Militairdienstpflicht, auf Grund der S§. 3. 4 des Gesetzes vom 109. März 1856 (Gesetzsammlung Seite 134) und des
§. 110 des Strafgesetzbuchs, die Untersuchung eröffnet:
1 Johann Friedrich Bartels, am 10. September 1841 geboren,
3 Torenz August Alexander Philipp Borcke, am 11. September 1841 geboren, Handlungsdienert, , Franz Joseph Hugo Daum, am 15. April 1841 geboren, Earl Friedrich Falk, am 26. Februar 1841 geboren, Carl Friedrich Emil Koch, am 25. März 1841 geboren,
Gustav Eduard Rudolph Kienert, am 2. April 1841 geboren, Rudolph Gustav Alexander Kähne am 13. Juli 1841 geboren, August Hermann Kuhlisch, am 20. September 1841 geboren,
Kaufmann, —
) Julius Robert Larus am 29. Juni 1841 geboren, ö Wilhelm Ferdinand Waldemar Neumann, am 30. August 1841 geboren, ö . . .
Theodor Heinrich Joseph Reinecke, am 7. Februar 1841 geboren, Johann Paul Ribitzty, am 5. Juni 1841 geboren, Schlosser,
35 Friedrich Max Ruhle, am 29. Juli 1841 .
14 ustav Carl Adolph Raap, am 15. Dezember J 41 geboren, snimtlich zu Potsdam geboren, daselbst zuletzt wohnhaft gewesen und jetzt, mit Ausnahme des Ribitzky, welcher sich in Riga aufhält, in unbekannter Abwesenheit. . HJ
Zur mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin vor
der Gerichts-Abtheilung auf
den 18. Januar 1867, Vormittags 9 Uhr, in unserm Geschäftslokale, Lindenstraße He hierselbst, anberaumt, und werden die vorstehend gedachten, ihrem Aufenthalte nach unbekannten e, ,, sowie der Schlosser Ribitzky in Riga, zu demselben mit der
Aufforderung vorgeladen, in diesem Termin pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte vor dem Termine
ö. zeitig anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden nnen.
Erscheinen die Angeklagten oder ihre Bevollmächtigten, resp. Ver treter in dem Termine nicht, so wird mit der Verhandlung und Ent— scheidung in contumaciam verfahren werden.
Potsdam, den 8. September 1866.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
Handels-Register. Handels-Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin.
In das Firmen -⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter Nr. NI5 der Kaufmann (Handlung mit in- und ausländischen In— dustrie⸗ und Bodenerzeugnissen) Leopold Bruck zu Berlin, Ort der Niederlassung: Berlin (jetziges Geschäftslokal Leipziger—⸗ straße Nr. 88), Firma; Leopold. Bruck, ö eingetragen zufolge Verfügung vom 17. Oktober 1866 am selben Tage.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Gebrd. Baumann, . (Getreide- und 1 jetziges Geschäftslokal: Oberwallstraße Nr. 15), am 1. Oktober 1866 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind: die , , . Albert Baumann, ] 1 2) Alexander Baumann, zu Berlin. Dies ist in das Gesellschafts-Register des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 1943 zufolge Verfügung vom 17. Oktober 1865 am selden Tage eingetragen.
Unter Nr. 168 des Gesellschafts-Registers ist zufolge heutigen? fügung eingetragen;