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Der ordentliche Lehrer Rich. Schneider vom Gymnasium in Elberfeld ist zum Oberlehrer am Friedrich⸗Wilhelms-Gym— nasium in Cöln berufen worden.
Die Berufung des ordentlichen Lehrers Dr. Otto Müller vom Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster zum Ober— lehrer am Louisenstädtischen Gymnasium in Berlin, des ordent⸗ lichen Lehrers Drenckmann vom Stifts-Gymnasium in Zeitz zum Oberlehrer am Gymnasium zu Königsberg N.⸗M. und des ordentlichen Lehrers Rothert vom Gymnasium in Eleve zum Oberlehrer an der Realschule in Düsseldorf ist genehmigt worden.
Kriegs⸗Ministerium.
Zum Besten der Armee sind ferner dem Kriegs⸗ Ministerium nachbezeichnete Anerbieten resp. Gaben zugegangen und zwar! X bei der Servis -Äbtheilung. J. Geldspenden und sonstige Gaben für kranke und verwundete Krieger. D Fabrikant Albert Rosenthal hierselbst 30 Cholera-Leibbinden und 20 Fla— nell ⸗Unterjacken. II. Anderweitige Anerbietungen un d Leistungen zur Förderung der Krankenpflege. 12 Sanität; rath Dr. Martiny in Bad Liebenstein offerrt seine Wasser- Heil Austalt
ur unentgeldlichen Badekur, Ärztlichen Behandlung und Unterkunft ür 4, resp. Verpflegung für * Omnz ite der Veld Armee, 2) Kreisphysikus Dr. Neumann aus Berlin. und, Vadearzt Pr. Drescher in Reinerz haben bei dem Reserve Lazareth . Neinerz während des Krieges den ärztlichen Dienst unentgeld—⸗ lich wahrgenommen. 3) Der Vorstand des Kur-Vereins resp. der Hof⸗ rath Dr. Pagenstecher und mehrere Bürger in Wiesbaden haben sich bereit erklärt, daselbst in den Badehäusern Sö, in der Wasserheilanstalt I5, in der unter Leitung des Dr; Pagenstecher stehenden Augenheil-An— stalt 5, zusammen 105 kurbedürftige Offiziere oder Mannschaften mit Verpflegung unentgeltlich unterzubringen. 4. Dr. med. Hüen ö. Marlow und Zoll-Controleur Normann in Warnemünde haben die ärztliche resp. ökonomische Leitung des von dem Herrn pon Flessen⸗Trechow in Warnemünde errichteten Lazareths unentgeltlich übernommen und mit Sorgfalt ausgeführt. B. Bei der Abthei⸗ lung für das Invaliden-Wesen. 116) Actien-Gesellschaft für Fabrication von Eisenbahnbedarf in Berlin erbietet sich, einen halbinva—⸗ liden Unteroffizier als Aufseher anzustellen. Gehalt 2 — 25 Thlr. monatl. 1I7 Durch Frau Oberst⸗Lieut. v. Sobbe zu Naumburg a. S. 50 Thlr. 118) Herr Lerch⸗Gustavsruh, Königlicher Bank-Agent in Prenzlau, Ertrag einer Sammlung in seinem Comtoir, L Thlr. 5 Sgr. 119) Herr A. Wunderlich, Militair-Effekten - Fabrikant in Berlin, 50 Thlr. 120) Herr H. Bornwasser Stadtschultheiß in Braunfels, 10 Thlr. Summa 125 Thlr. 5 Sgr. Hierzu die Summe der lezten Be⸗ kanntmachung vom 10. d. M. 17125 Thlr. 25 Sgr. 11 Pf. Summa der Geldbeträge inkl. 1000 Thlr. preußische Staats⸗-Anleihe, 399 . Königlich sächsische Staats-Schuldenscheine und 66M Thlr. schlesische Pfandbriefe 17.252 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. Bei, der Abtheilung für das Invalidenwesen sind ausgegeben: a) an die Wittwe des zu Znaim an der Cholera verstorbenen Hautboisten vom 7. Rheinischen Infantexie— Regiment Nr. 69, Ose zu Sondershausen, auf 6 Monate a 4 Thlr. 24 Thlr., b) an die Wittwe des in Luxemburg an der Cholera ver— storbenen Wehrmanns vom Ersatz-Bataillon 3 Brandenburgischen In⸗ fanterie⸗ Regiments Nr. 20, Schwarze in Berlin, auf 6 Monate à 3 Thlr., 18 Thlr.; () an die Wittwe des im Feld-Lazareth zu Neu— Collin an der Cholera verstorbenen Büchsenmachers vom 7. Pommer—
schen Infanterie⸗Regiment Nr. 54, Westphal zu Colberg, auf 6 Mo— nate à 4 Thlr., 24 Thlr.; d) an die Wittwe des in Kremsier in Oesterreich an der Cholera verstorbenen Trainsoldaten vom Ostpreußi— schen Train-Bataillon Nr. 1, nen, Kreis Insterburg, auf 6 Monate à 2 Thlr., 12 Thlr.; e) An die Wittwe des in Prag an der Cholera verstorbenen Gefrei— ten vom 1. Magdeburgischen Infanterie⸗Regiment Nr. 26, Metzenthin in Magdeburg auf 6 Monate à 2 Thlr. 12 Thlr. f) An die Wittwe des in Cüstrin an der Cholera verstorbenen Tambours vom Besatzungs— Bataillon Nr. 35, Zopf zu Bernau, auf 6 Monate à 2Thlr. 13 Thlr. Hierzu die laut Bekanntmachung vom 10. d. Mts. verausgabten 3894 Thlr. Summa der Ausgaben bei der Abtheilung für das In—
validen⸗Wesen 3996 Thlr. Dies wird unter Hinzufügung des wätm-
ten Dankes für die patriotischen Gaben resp. Anerbieten zur öffent— ichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17. Oktober 1866. Der Kriegs⸗Minister. In Vertretung v. Podbielski.
Berlin, 19. Oktober. Se. Masestät der König haben Aller— gnädigst geruht: dem Geheimen Ober-Regierungsrtath Spper— mann zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des
Ritterkreuzes des St. Olafs-Ordens zu ertheilen.
Fürstenberg, zu Klein-Siegmuntin⸗
Kanonen und Munition reichlich vorhanden.
der Feste und den umliegenden Batterieen und Schanzen gegen 200 Geschützrohre von kleinerem bis zum größten Kaliber. ? auf dem Sandriff daselbst von der Landesregierung erbaute,
des Dr. J. ist er kenstein zu Sr. Majestät dem Könige Johann berufen wor-
ster Frhrn. v. Falkenstein auf Kö 8 . : Karlsbad. Whnigs von Schweden und Norwegen Majestät ihm verliehenen
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 19. Oktober. Se. Majestät der König empfingen gestern auf Schloß Babelsberg den dem— nächst zur Regierung gelangenden Fürsten Reuß-Greiz ältere Linie, und nahmen die militairischen Meldungen sowie den Vortrag des Militairkabinets und des Generals von Podbielski entgegen. Um 6 Uhr begaben sich Allerhöchstdieselben nach dem Neuen Palais, wo Familientafel zur Feier des Höchsten Geburtstages Se. Königlichen Hoheit des Kronprinzen statt— fand, und von dort mit dem 9 Uhr⸗-Zuge nach Berlin zu— rück. — Heute fuhren Se. Majestät der König in Begleitung der Höchsten Herrschaften mittelst Extrazuges auf der Nieder schlesischMärkischen Bahn um 8. Uhr zur Jagd, die Se. König— liche Hoheit der Prinz Albrecht im Jagdrevier Bärenbusch bei Fürstenwalde geben, und zu der Se. Majestät eine Einladung Allergnädigst angenommen haben. Im Gefolge Sr. Majestäͤt des Königs befindet sich der Flügel-Adjutant Graf Lehndorff, Das Diner wird Se. Majestät der König nach der Jagd im Palais Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht einnehmen.
Neues Palais, 19. Oktober. Das Familien-Diner der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften fand gestern Abend 6 Uhr im Neuen Palais statt, nachdem die Kronprinzlichen Herrschaften den übrigen Theil des Tages in der Stille in Paretz zugebracht hatten. Se. ,, der Kronprin; kam heute früh nach Berlin und fuhr mit Sr. Majestät dem Könige und den anderen hohen Gästen zur Jagd Sr. König— lichen Hoheit des Prinzen Albrecht. Heute Abend reisen Ihte Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kron— prinzessin nach Breslau, von wo aus Se. Königliche Hoheit morgen Höchstsein 2. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 8e in
Oels besichtigt und am 21. nach Besuch des Gottesdienstes in
Breslau zu einem Besuch des Herzogs von Ratibor nach Rau— den fahren wird. .
Prinz Heinrich und Prinzessin Victoria begleiten die Höchsten Herrschaften, und im Gefolge befinden sich die Hof⸗ dame Gräfin Hohenthal, der Oberst-Lieutenant von Krosigk und der Premier⸗Lieutenant Graf Eulenburg.
Hannover, 17. Oktober. Die GesetzSammlung für das Gebiet des ehemaligen Königreichs Hannover enthält in Nr.] ein Ausschreihen des Königlichen Justiz-Ministeriums, die äußeren Verhältnisse der Straf- und Sicherheits-Anstalten im vormaligen Königreiche Hannover betreffend. Berlin, den 12ten Oktober 1866.
Fulda, 17. Oktober. (Fr. J.) Gestern traf der preußische
Major von Frankenberg, von Kassel kommend, hier ein und
nahm dem hiesigen kurhessischen dritten Regiment Ramens des Königs den Eid ab, wie solches bereits auch zu Kassel ge— schehen. Die Reorganisation des Regiments wird noch in diefer Woche erwartet. Hanau, 17. Oktober. Unser Regierungs-Präsident, Herr v Schenck, ist heute nach Kassel gereist, um dort thätig zu sein für endliche Erledigung der mehrerwähnten Hanauer Desiderien: Ueberbrückung des Mains hei Steinheint, Fortsetzung der
Bebra⸗-Hanauer Bahn nach Offenbach, Herstellung der Bahn-
linie Hanau -Niederwöllstadt oder Hanau- Friedberg. — An einem der nächsten Tage wird, einem gestrigen Beschlusse ent— sprechend, auch eine Deputation
Schleswig- Holstein. Aus dem südöstlichen Schleswig, 16. Oktober. (A. N.) In der Festung Frie— drichsort liegt zur Zeit, nur eine Besatzung von zwei Tom— pagnieen Seesoldaten nebst einigen Pionseren. Dagegen sind Man zählt in
neue, runde, massive Leuchtthurm naht jetzt seiner Vollendung,
ragt 140 Fuß über dem Wasserspiegel in' die Höhe und wird mit dem alten Leuchtapparat vom früheren Bülcker Leucht. thurm versehen werden.
Sachsen. Dresden, 18. Oktober.
sächsische Staatsminister Dr. von Fal⸗
den und hat sich gestern Nachmittag nach Karlsbad begeben. Leipzig, 18. Oktober. (6. Ilg.)
Baden. Karlsruhe, 17. Oktober.
5 t des Stadtraths nach Kassel gehen; auch diese wegen der erwähnten Eisenbahnfragen ꝛc. entsprechende Schritte des Handels- und Gewerbvereins' stehen ebenwohl in Aussicht. .
dor Ver
Nach Mittheilung
3 ‚ Attober, Sestern Abend gegen 6 Uhr trafen, von Berlin kommend, die Herren General ⸗Major v. Fabrice und Hauptmann Winkler hier ein.
vereint mit dem von Dresden hier angekommenen Staatsmini⸗- der westlichen Staatsbahn nach
Beide reisten
Ba ö Die » Karlsr. Itg. erhält die Nachricht, daß am 14. d., Nachmittags, in Folge vor⸗
London, der vorgestern hier ankam und in dem Hauptquartier
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heriger Anmeldung der Herzoglich sachsen⸗meiningensche Hof— marschall und Kammerherr Freiherr v. Stein auf der Mainau
eingetroffen ist, und den ihm ertheilten Auftrag vollzog, Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog ein Schreiben Sr. Hoheit des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen zu übergeben, worin der Herzog seinen Regierungsantritt in Folge der Abdication seines Vaters, des Herzogs Bernhard, anzeigt.
Freiherr v. Stein reiste hierauf am 15ten Abends wieder von der Mainau ab.
Württemberg. Stuttgart, 18. Oktober. (W. T. B) Nach einer Mittheilung des württembergischen Staats-An— zeigers hat der König am 16ten d. der Deputation der Ab— geordnetenkammer, welche die Adresse überbrachte, nach Vor— lesung der letzteren erwiedert: Ich danke Ihnen für den offenen Ausdruck Ihrer Gesinnungen. Auch Ihnen wird es nicht entgangen sein, daß unmittelbar nach dem Umsturz der geschicht— lich bestandenen Verhältnisse Württemberg mit der Stel— lung, welche es in Deutschland nehmen will, der Entwickelung der Neugestaltungen zu folgen hat. Wenn nach dem blutigen Kampfe der Geist aufrichtiger Versöhnung in Deutschland zur Herrschaft gelemgt, so dürfen wir hoffen, daß unsere nationale Idee sich zum Wohle Europas und seiner Gesittung verwirk— lichen werde. Ihre Wünsche für die Einrichtungen in unserem engeren Vaterlande werden Gegenstand meiner sorgfältigsten Prüfung sein. Wie Sie aus den Erklärungen meines Mini— steriums entnommen haben werden, sind die erforderlichen Ein— leitungen, namentlich wegen Revision der Verfassung, bereits
etroffen.
; Nach Beendigung der Audienz wurden die Mitglieder der Deputation zur Königlichen Tafel gezogen, bei welcher auch die Königin erschien. .
— Die Kammern sind heute durch Königliches Reskript auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Die Kammer der Abge— ordneten hat den ständischen Ausschuß bevollmächtigt, die Vor⸗ lagen der Regierung den Kommissionen zuzuweisen. Eine Neuwahl des ständischen Ausschusses hat nicht stattgefunden.
— Der heutige »St. Anz. f. Württemb.“ meldet: Am 13ten d. M. haben Se. Majestät der König geruht, den Herzoglich sächsischen Hofmarschall und Kammerherrn Freiherrn v. Stein in Audienz zu empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben Sr. Hoheit des Herzogs Georg von Sachsen Meiningen entgegen⸗ zunehmen, wodurch Höchstderselbe seinen Regierungsantritt zur Kenntniß Sr. Majestät gebracht hat. ;
Bayern. München, 17. Oktober. (N. C) Die An— kunft des neuernannten päpstlichen Nuntius wird für die nächste Woche erwartet. — Der österreichische Gesandte am Kaiserlich mexikanischen Hofe, Graf von Thun, der sich seit mehreren Monaten in Deutschland in Urlaub befindet, ver⸗ weilt zur Zeit hier, um sich nächster Tage nach Wien zu be— geben, wo in Betreff seiner Rückkehr oder Nichtrückkehr nach Mexiko nähere Bestimmung getroffen werden soll.
Oesterreich. Wien, 17. Oktober. (Pr. Z.) Gestern wurde das Militair⸗Verordnungsblatt ausgegeben, welches die für die Generalität und Ober-Offiziere der Nordarmee zuerkannten Ordensdecorationen und Kaiserlichen Belobungen enthält, der um—⸗ fangreichere Theil enthält die Namen derer, welchen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben ist. Höhere Decoratio⸗ nen wurden überhaupt nur wenige verliehen, darunter das Großkreuz des Leopold⸗-Ordens an den Erzherzog Wilhelm, das Commandeurkreuz desselben Ordens an den General-Adjutanten des FZM. Benedek, General Kriz, und an den General-In— tendanten der Armee, FM. Pokorny. ;
— Graf Wimpffen geht heute Abends, aber über Kopen⸗ hagen, auf seinen Gesandtschaftsposten in Berlin ab. Graf Wimpffen war bekanntlich, als der Krieg ausbrach, »Ge— sandter in außerordentlicher Mission« am dänischen Hofe, ohne von dieser Stellung förmlich abberufen zu sein, wurde er damals dem Hauptquartier des Erzherzogs Al— brecht in Verona zugetheilt und seitdem mit der Füh— rung der italienischen Friedensverhandlungen betraut. Nun diese beiden gelegentlichen Missionen beendet sind und er zu einer anderweitigen definitiven Verwendung berufen ist, liegt ihm die Pflicht ob, vorerst sein Abberufungsschreiben in Kopen— hagen zu überreichen. Sobald das aber geschehen, begiebt er sich zur Uebernahme seiner neuen Functionen direkt von Kopen— hagen nach Berlin.
Brünn, 18. Oktober. (W. T. B. Heute Vormittag traf der Kaiser in Begleitung des Staatsministers Grafen Bel— eredi hier ein und wurde von der zahlreich versammelten Be⸗ völkerung jubelnd begrüßt. Der Bürgermeister Giskra hielt eine Ansprache an den Kaiser, welche dieser in einer längeren Rede beantwortete.
der englischen Schützen abgestiegen ist, wohnte später dem Feste bei welches für die fremden Schützen in' der Freimaurerloge veranstaltet war. Gestern wurde er vom Könige und der
Königin im Palais empfangen und später zum Diner in Laeken geladen.
Hroßbritaunien und Irland. London, 17. Oktober. Ihre Majestät die Königin folgte gestern einer Einladung der Stadt Aberdeen, die neue großartige Wasserleitung zü er⸗ öffnen, welche diese Stadt mit käglich sechs Millionen Gallonen Wassers aus dem Flusse Dae versorgen wird. Die Ceremonie fand zu Inwerggn nie 22 englische Meilen von Aberdeen und ungefähr 30 Meilen von Balmoral entfernt statt, wo sich zwischen ö. und 5 Tausend Menschen eingefunden hatten, um Zeugen der Festlichkeit zu sein. Als die erste öffentlche Rede welche die Königin überhaupt seit dem Tode des Prinzgemahls gehalten hat, mögen hier die Worte stehen, mit welchen Ihre Majestät den Ausdruck des Dankes der Stadt Aberdeen für ihre huldreiche Herablassung erwiderte: »Ich danke Ihnen — antwortete Ihre Majestät — für ihre pflichttreue Adresse und erkenn lebhaft diesen neuen Beweis der loyalen Anhänglichkeit meiner Nachbarn, der Bevöllerung von Aberdeen. Ju einer Jeit, wo die Auf mertsamkeit des Landes mit solcher Besorgtheit auf den Bestand der öffentlichen Gesundheit gerichtet ist, hielt ich es für recht, eine Anstrengung zu machen, um meine Ueberzeugung von der Wichtigkeit eines Werkes kundzugeben, das sowohl wie das gegenwärtige darauf berechnet ist, Gesundheit und Wohl Ihrer alten Stadt zu fördern.! Nach Beendigung der Ceremonie begab sich Ihre Majestät für ein paar Minuten in das für die
Königliche Reisegesellschaft errichtete Zelt und kehrte dann nach Balmoral zurück.
An die großen Reform demonstrationen in den Städ— ten Nordenglands hat sich gestern eine schottische in Glas—
ow angereiht. Wie bei den Demonstrationen in Birmingham, Leeds 2c. waren sechs Tribünen errichtet, von welchen gleich zeitig Ansprachen an die Versammelten zur Begründung von gleichlautenden Resolutionen e len wurden.
Der preußische Botschafter nebst Gräfin Bernstorff werden nächste Woche aus Brighton im preußischen Gesandt— schaftshotel zurückerwartet.
In der Methode des Truppentransports nach In— dien tritt demnächst eine radikale Umgestaltung ein. Statt um das Cap, wie bisher, sollen alle nach Indien ab- und zu⸗ rückgehenden Regimenter auf dem Ueberlandwege befördert wer— den, wodurch nicht nur eine größere Regelmäßigkeit im Dienste, sondern auch ein namhaftes Ersparniß erzielt werden dürfte. Behufs des Transports von und nach Aegypten läßt die Re— gierung 6 große Dampfer von starker Maschinenkraft bauen, deren jedes für löhh Mann Raum hat, und dennoch scheint sie vorerst noch nicht besorgt zu sein, daß Aegypten und der Ueber— lan weg nach Indien ehestens in feindliche Gewalt gerathen werde.
Eine Verfügung des Geheimen Raths verordnet, daß wegen erneuten Ausbruchs der Rinderpest in den holländischen Pro— vinzen Friesland und Groningen kein aus diesen Provinzen in einem der Häfen des Vereinigten Königreiches eingeführtes Rind— vieh ohne besondere Ermächtigung von dem Landungsplatze weiter in's Innere befördert werden darf und überhaupt binnen 24 Stunden nach der Landung geschlachtet werden muß. Frankreich. Paris, 16. Oktober. Der »Nord« bringt Nachrichten aus Lyon, die höchst traurig lauten. Die Seiden— fabrication liegt darnieder. Der n n fh, Krieg ist noch nicht verschmerzt, der Rohstoff ist theuer und die Lyoner Arbei⸗ ter wollen durchaus nichts in ihren alten Gewohnheiten und , ,. ändern, um die Konkurrenz mit dem Auslande tragen zu können.
Das in Versailles liegende Garde⸗-Jäger⸗-Bataillon ist mit dem Chassepot'schen Gewehre bereits versehen. Man sieht die Sol— daten mit der neuen Waffe exerziren und Schildwache stehen.
Italien. Die »Gazzetta ufficiale« veröffentlicht einen aus Palermo unterm 4. Oktober an den Minister-Präsidenten ge⸗ richteten Bericht des Generals Rafaele Cadorna über die Er— eignisse von Palermo, welcher grausenhafte Einzelheiten enthält. Eine Menge Polizei-Agenten sind auf die barbarischste Weise ums Leben gebracht worden. Ein Artillerist ist im Quartier della Vittoria gekreuzigt gefunden worden; man hatte ihm die Augen ausgerissen und die scheußlichsten Verstümmelungen an ihm vorgenommen. Unfern Sant Antonio wurde ein Cara— binier, der nicht »Lebe die Republik« schreien wollte, niederge⸗ schlagen. Die Mönche dieses Klosters zündeten einen Scheiter— haufen an, auf welchen sie den Sterbenden warfen. Fast alle Klöster geben den Empörern Zufluchtsörter. Man hat im
Belgien. Brüssel, 17. Oktober. Der Lord-Mayor von
Königlichen Palaste bemerkt, daß die meisten Benediktiner auf die Truppen schossen.