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Aus Nassau, 30. Oktober, berichtet das »M. W. Fol⸗ gendes: Nach einen an die Aemter des ehemaligen Herzogthums Rassau erlassenen Reskripte der Königlichen Regierung zu? i es⸗ baden soll, mit dem 6. November d. J. anfangend, eine noch= malige Musterung und Loosung der in den Jahren 1845, 8 und 1815 geborenen Konscrihirten stattfinden, Bei dieser Musterung haben scmmtliche Konskribixte dieser Jahre mit Aus—⸗ nahme der bereits assentirten und zum Militairdienst eingeübten zu erscheinen, namentlich; i) Die als zu allem Militairdienste untauglich Ausgemusterten, Y die, welche Einsteher gestellt haben, 3) die, welche definitiv befreit worden sind, H die, welche nach ihrer Assentirung zur folgenden Conseription verwiesen oder bedingt befreit oder mit Äustrittsschein entlassen worden find; H die Nonkombattanten, welche ohne Einübung zum Militairdienste nach ihrer Assentirung einen Urlaubspaß em⸗
pfangen haben. Dabei soll jeder Konskribirte seinen Tauf⸗ schein mitbringen. In militairischer Beziehung hat das ehemalige Herzogthum folgende Eintheilung erhalten. a) 41ste Infanterie⸗Brigade, erstes Landwehr-Bataillon, Stabsquartier Weilburg, dazu gehören die Aemter Dillenburg, Herborn, Rennerod, Marienberg, Hachenburg, Selters, Wallmerod, Ha⸗ damar, Weilburg, Runkel und Montabaur, b) 41. Infanterie⸗ Brigade, zweites Landwehrbataillon, Stabsquartier Wies baden mit den Nemtern Braubach, Nassau, . St. Goarshausen, Nastätten, Wehen, Langenschwalbach, Rüdesheim, Eltville, Wiesbaden, Limburg und Hochheim. — Die Aemter: Idstein, Höchst, Königstein und Usingen gehören zu dem ersten Land⸗ wehrbezirke der 42. Infanterig-Brigabde mit Stabsquartier Frankfurt. Die Aushebungslisten der Konfkribirten für 1867 sollen vor dem 31. Dezember d. J. eingereicht werden, indem das Ersatzgeschäft für 1867 Anfangs Januar beginnen soll. Schteswig⸗Holstein. Tondern, 1. November. (Hamb. Nachr) Der hiesihe , so wie der Gesangverein beschlossen heute in Genera versammlungen einstimmig den Bei— tritt zum Verein gegen Theilung Schles wigs,. iel, J. November. (Hamb. Nachr.) Der geschäftsführende Ausschuß für den Universitätsbau hat heute be chlossen, die An⸗ elegenheit nicht aufzugeben, sondern einen nach den vorhan⸗ er, Mitteln modifizirten Bauplan mit der Universität zu vereinbaren und denselben dem später zu berufenden entral⸗ Comité vorzulegen. ider rs, 1. November. Der Großherzog und die Großherzogin reisen heute vo . in Hamburg und auf Besuchsreisen zubringen und im Anfang nächster Woche hier wieder eintreffen. Der Schloßhauptmann v. Dal wigk hat eine Mission nach Petersburg erhalten, um bei der bevorstehenden Vermählung des Thronfolgers mit der dänischen Prinzessin Dagmar die Glückwünsche unseres Hofes zu überbringen. Derselbe ist gestern von Eutin dahin ab⸗
gereist. Dr. I)
Sachsen. Dresden, 2. November. Seine
Majestät der König Johann hat gestern in Pillnitz eine De⸗
Feistlichkeit Dresdens em⸗
putation der evangelisch⸗Uutherischen . Sem⸗ Liebner, hierbei
pfangen, deren Führer, Ober⸗Höofprediger Dr. an Se. Majestät eine Ansprache richtete. . Ser Staats⸗-Minister von Nostiz⸗Wallwitz hat gestern die Leitung des Ministeriums des Innern übernemmen. Von morgen an werden die Schloßwache und einige andere Wachen wieder von sächsischen Truppen bezogen werden. Morgen wird von hier garnisonirenden Königlich preußi⸗ schen Truppen das J. Bataillon des Füsilier Re imentes Rr. 35 mit seinem Stabe mittelst Eisenbahn nach Branden⸗ burg a. d. H. seinem früheren Standorte, abgehen. n. — Zur Feier des Einzugs Sr. Majestät des Königs wird
von Eutin ab, werden einige Zeit
in der er hervorhob, daß die von ihm einzuschlagende Politik eine friedliche, namentlich Preußen gegenüber, sein werde. Reichenberg, 1. November. Se. Majestät der Kaiser hat heute um 8 Uhr Sichrow verlassen, sich mit der Bahn nach Reichenberg begeben und das Absteigequartier im Gräflich Clamschen Schlosse genommen. Um 27 Uhr erfolgte die Ab— reise Sr. Majestät zunächst nach Gitschin. Während der An— wesenheit auf dem Rathhause hat der Kaiser 3000 Fl. zur Ver— theilung an die Armen hinterlassen. — ;
Pesth, 2. November. Das vom 30. Oktober datirte Dekret, durch welches der un garische Landtag einberufen wird, ist bereits an den Präsidenten des ungarischen Unter⸗ hauses gelangt, welcher die Einberufungsschreiben an die ein— zelnen Deputirten versandt hat.
Niederlande. Haag, 1. Novbr. (Fr. M Die Proela— mation des Königs ist nicht ungehört verhallt. Was seit Jahren nicht mehr der Fall war, 's der Wähler haben am 30. d, am Scrutinium für die Wahlen der Zweiten Kammer Theil ge— nommen. Der Sieg bleibt dem gegenwärtigen Ministerium. Bis jetzt sind 24 Konservativer 23 Liberale und Herr Kenchenius erwählt, dessen Motion die Vergnlassung der Krisis war. Un— bekannt sind noch fünf Distrikte, wo die Konservativen nur einen Kandidaten verlieren und mehrere gewinnen können und werden. Außerdem finden neunzehn Ballotagen statt, D Niederlage der Thorbeckianer und Puteraner besteht darin, daß bis jetzt nichk allein von den 30 Deputirten, welche für die Motion des Herrn Kenchenius gestimmt, nur 17 wiedererwählt sind, sondern auch in dem Umstand, daß 5 liberale Deputirte bereits durchgefallen, worunter Herr C. van Heemskerke, der Deputirte Amsterdams und Chef der van Putschen Partei und Herr Duillert in Zuitphen, der stete Kandidat der Thorbeckianer für die Präsidenischaft der Zweiten Kammer. Die Kammermajo— rität ist zur Stunde bereits dem gegenwärtigen Kabinet ge— sichert. — Die Ballotagen finden am 15. November statt. — Der König ist auf seinem Schlosse zu Loo, Für seine Rück⸗
kunft in den Haag bereitet man eine große Demonstration vor.
Großbritannien und Irland. London, 1. Novem— ber. Wie bereits gemeldet, fand gestern in der Amtswohnung 6 Premier⸗Ministers in Downing Street ein Ministerrath
att.
Außer den Ministern, welche fast sämmtlich gestern hier eintrafen, sind auch der französische Botschafter, sowie der türkische hierher zurückgekehrt.
Erwähnenswerth dürfte es sein, daß die Rede Brig ht's, die er am Dienstag in Dublin hielt, die längste Depesche war, die bis jetzt durch einen unterseeischen Drath telegraphirt wurde. Sie schloß erst um 11 Uhr Abends und war schon Morgens in den Londoner Blättern zu lesen.
Die zufällig hier anwesenden Vertreter von Nova Scotia
und New⸗Brunswick haben zu den Fonds zur Unterstützung der Abgebrannten in Quebec 10000 Pfd. Strl. beigesteuert. Die Gesellschaft des Atlantischen Telegraphen stellte in aner— kennungswerther Weise das Kabel zur Verfügung, um die De— pesche durch General Fenwick Williams in Halifar an die Be— hörden von Quebere übermitteln zu lassen. Vergangenen Dienstag Abend hielt der Ausschuß der »Na— tional Reform Union« in Glasgow eine Versammlung. Es wurde der Beschluß gefaßt, daß mehrere von den Vicepräsiden⸗ ten und Ausschußmitgsiedern während des Winters in den um⸗ liegenden Städten den Versammlungen der Bezirksvereine bei— wohnen und vor denselben reden sollten, da sich in den genann— ten Vereinen ein bemerkbarer Mangel an Rednern fühlbar ge— macht hat.
morgen, den 3. November, Abend, im zweiten Theater zum Besten der heimkehrenden sächsischen verwundeten Krieger eine Festvorstellung stattfinden. . Baden. Bruch sal, 31. Oktober. Bad. Ld⸗Ztg. Oskar Becker von Odessa wurde heute in Folge allerh, Begnadigung aus der hiesigen Strafanstalt entlassen. oll Belgien sein. ; — .. München, 31. Oktober. (N. E) Der öster— reichische Gesandtschaftsposten an unserem Hofe ist seit gestern erledigt; Graf Blome ist bereits in Wien. ö ö 1 Rbovember. Die Mitglieder des Gesetzgebungs⸗ Ausschusfes der Kammer der Abgeordneten sind sämmt⸗ lich wieder hier eingetroffen, da auf morgen, die Wieder⸗ aufnahme der Sitzungen anberaumt war. Sie muß aber wegen der af n, Erkrankung des Vertreters des Justiz— ministeriums, Ministerialraths D. Weis, unterbleiben. Desterreich. Wien, 2. November. Nach dem Neuen Fremdenblatt.! wurde heute das Beamtenpersonal des Mini⸗ e n des Auswärtigen dem Frhrn. von Beu st durch den Unterstaats Secretair Baron Meyfenburg vorgestellt. Frhr. don Beust begrüßte die Beamten in einer längeren Ansprache,
Sein nächstes Reiseziel
2. November. In den Kohlenbergwerken zu Peltonfell 8 Miles südlich von New-⸗Castle, 4 eine furchtbare Explosion stattgefunden. Bis jetzt werden 24 Arbeiter vermißt. SIrankreich. Paris, 2. November. Die heutigen Abend blätter melden die nachfolgenden diplomatischen Ernennungen Bou rr se ht als Botschafter nach Konstantinopel, Banne⸗ ville als Gefandter nach Bern, Montholon nach Lissabon, Berthemy nach Washington. Desprez wird Banneville in der Leitung der politischen Angelegenheiten ersetzen. Graf Sartiges und Msr. Benedetti bleiben auf ihren Posten in Rom und Berlin.
Griechenland. Athen, 29. Oktober. Nachrichten der Levantepost zufolge, die in Triest, den 2. November eingetroffen sind, hat die Pforte bei mehreren griechischen Banquiers in Konstantinopel ein Anlehen von einer Million Pfund Sterling gemacht. Der König Georg widerstrebt der vom Kabine beabsichtigten Auflösung der Kammern. Graf Ru ssell. Gladstone und Milner Gibson werden in Athen erwartet.
Die
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Die türkische Gesandtschaft in Athen hat von der griechi Regierung für eine dem türkischen Wa ß in n 3 6 aufrührerischen Christen bevölkerung Thessaliens zugefügte Be⸗
leidigung Genugthuung verlangt und durch Entsetzun 8 Präfekten von Lamia erhalten. 2 , , n,
Türkei. Der Sultan hat, wie der französische i⸗ teur« meldet, mit dem . n Ru mi n . 63 6 ziemlich lange Unterredung gehabt und demselben dabei den Großcordon des OsmaniehOrdens mit dem Stern in Brillanten überreicht. Zu Ehren seines Gastes hat der Großherr auch die ganze Armee von Konstantinopel große Revue passiren lassen, wobei sein Sohn, Prinz Jussuf Izzedin, an der Spitze seines Bataillons figuriren mußte. Die Truppen manövrirten und schließlich zogen sie im Parademarsch vor dem Fürsten von , hen
Bukarest, 2. November. Der Fürst Karl von ini ist heute aus Konstantinopel ür gf. din inen
Rußland und Rolen. St. Petersburg, 2. Novem⸗ ber. Durch Kaiserliches Manifest wird zur Kompletirung des Heeres und der Flotte die Aushebung von Rekruten und zwar im ganzen Reiche vier von Tausend anbefohlen. Die Aushebung soll am 15. Januar k. J. beginnen und am 15. Februar be⸗ , n 6 arschau, 31. Oktober. (Osts. Ztg.) Mitte d. M. sind im Königreich Polen drei age er e wdr! eröffnet . 1 D für die litthauische Bevölkerung in den nördlichen Kreisen des Gouvernements Augustowo in dem Dorfe Weywery, und Y für die polnische Bevölkerung in Silee und Siecnica. In den bei— den letzteren Anstalten ist die Unterrichtssprache die russische, und fur die polnische Sprache ist, statt des lateinischen, das russische Alphabet eingeführt, das auch in den Elementar⸗ schulen beim Jugendunterricht in Anwendung gebracht werden soll, um dadurch die polnische Sprache der russischen zu nähern. — Gestern wurde hier in der Lesznostraße unter , Feierlichkeiten der Grundstein zu einer neuen evangelisch⸗ refor⸗ mirten Kirche gelegt. — Morgen reist der Statthalter Graf Berg nach Petersburg ab, um dort der Vermählungs-⸗Feier⸗ lichkeit des Großfürsten⸗Thronfolgers mit der Prinzessin Dagmar beizuwohnen.
SHelsingfors. 6St. Petersb. Ztg.“ Durch ein Kaiser— liches Manifest sind die finnischen Stände zu einem allgemeinen Landtage auf den 22. Januar k. J. hierher einberufen worden.
Amerika. Die in Mexiko erscheinende »Ere Nouvelle« giebt den vollständigen Text der Rede, welche Kaiser Mhapi⸗ milian am Unabhaͤngigkeilsfeste vom 16. September gehalten hat. Die Rede lautet, wie folgt:
Mexikaner! Zum dritten Male feiere ich, als Oberhaupt der Nation, mit Glück und Begeisterung in Eurer Mitte unser großes, glorreiches Familienfest. In diesen Tagen patriotischer Erinnerung ist es meinem Herzen stets Bedürfniß, indem ich an der allgemeinen Freude mit meinen Mitbürgern mich betheilige; offene, loygle Worte an sie zu richten. Sechsundfünfzig⸗ Jahre sind seit dem ersten Wiederauferstehungsruf verflossen. Seit einem halben Jahrhundert kämpft. Mexiko ununterbrochen für die Sicher⸗ stellung seiner wirklichen Unabhängigkeit und eines festbegründe⸗ ten Friedens. Ohne Zweifel erscheint dem mit Recht ungeduldigen Patriotismus diese Zeit lang; allein für die Geschichte eines erstehen⸗ den Volkes ist dies die harte Lehrzeit, die jede Nation, wenn sie eines Tages groß und stark werden will, durchmachen muß. Ohne Blut und Schweiß erringt man keine menschlichen Triumphe, keine politische Entwickelung, keinen dauerhaften Fortschritt. Die erste Periode unse—
Die »Estafette« von Mexico bestätigt, daß sä it⸗ glieder des Kabinets Teodoslo La reg, ö wie irn n g, 6 , . des Innern, Teofilo Marin, ernannten Präfekten der schwarzen Partei angehören. Das Programm des neuen Ka— binets hebt die Nothwendigkeit eines kräftigen Vorgehens der
KLaiserlichen Regierung, so wie die? inbeitli Verwaltung Kehr . z ern, Herstellung einer einheitlichen
Telegraphische Depeschen aus dem Woltf'schen Telegraphen ⸗Büreau Wien, Sonnabend, 3. November. Das „Wiener
spricht sich folgendermaßen über die Ernennung des . v. Beust zum Minister des Aeußeren aus: Binnen Kurzem sei eine öffentliche Kundgebung zu erwarten, welche außer Zweifel stellen werde, daß die Ernennung des Freiherrn von Beust nicht einen Charakter in sich trage, der Besorgnisse bei irgend einer europäischen Macht hervorrufen könnte. Oesterreich verfolge keine Politik der Leidenschaft oder der Rancune, es wolle nur eine Politik des Friedens kultiviren; es strebe jetzt nicht nach irgend einer Initiative in den europäischen Angele— genheiten, es habe vielmehr viele Gründe, sich auf sich selbst zu⸗ rückzuziehen, um fremden Interessen weder zu nahe zu treten, noch dieselben zu seinen eigenen zu machen.
Paris, Sonnabend, 3. November, Morgens. Der heutige »Moniteur« bringt mehrfache Ernennungen im diplomatischen
Corps, die mit den von den gestrigen Abend⸗Journalen ge⸗ brachten übereinstimmen.
— Konstantinopel, Freitag, 2. November. Aus Kandia sind Verwundete und Gefangene hier eingetroffen. Der »Le⸗ vant Herald« bezweifelt, daß die Niederwerfung der kandischen Insurrection eine vollkommene sei. Die hiesige Regierung be⸗ absichtigt, den griechischen Schiffen sämmtliche Häfen der Türkei zu verschließen Auf Befehl des Sultans ist der egyptische Prinz Mustapha Fa zyl aus Paris hierher beschieden. Der portugiesische Geschäftsträger ist von hier abberufen worden. Man sieht der Ankunft mehrerer amerikanischer Kriegsschiffe in der Levante entgegen.
— Die Nr. 41 (vom 2. November) des ,
Blattes« bringt folgende zwei Erkenntnisse des Königlichen Ober— Tribunals vom 7. September 1866: 1) Es ist . gern e g; nicht gestattet, in seinem Vertheidigungsvortrage auf Beweismittel Bezug zu nehmen, welche in der Verhandlung nicht vorgekommen sind. 2) Es ist ein Widerspruch, wenn die Geschworenen einen Angeklagten des ihm zur Last gelegten »Versuchs« eines Verbrechens schuldig er— klären, gleichzeitig aber die Vorsätzlichkeit der Handlung verneinen. In einem solchen Falle müssen daher die Geschworenen zurückgeschickt werden, um dem Mangel abzuhelfen.
— Das Amtsblatt der Königlich preußischen Telegraphen⸗— Verwaltung (Nr. 22 vom 31. Oktober) enthält fle, Se*fk gungen: vom 14. Oktober Formulirung der Berichtigungs⸗Depeschen und dom 22. Oltober Verfügung an die Telegraphen-Station zu N. N., betreffend die Bestrafung eines Postbeamten wegen erheblicher Ver⸗ nachlässigung des Telegräphendienstes. ;
— Die folgende Nummer (23. vom 1. November) desselben Blattes
rer Geschichte als der eines freien Volkes lehrt uns, daß es fernerer Opfer, einer einmüthigen Einigung und namentlich eines unerschüuͤtterlichen Glaubens in die Zukunft bedarf. Mögen alle loyalen Patrioten, jeder in seinem Wirkungskreise, das große Werk der Wiedergeburt mit Energie unterstützen! Dann wird meine Arbeit nicht fruchtlos sein und ich werde mit gutem Gewissen auf der steilen Bahn, die ich betreten habe, voranschreiten können. Habt Vertrauen und guten Willen, auf daß wir dexeinst die so er⸗ sehnten Früchte des Friedens und des Gedeihens ärnten können. Ich harre trotz aller Schwierigkeiten und ohne in meiner Pflicht zu schwanken, auf dem Platze aus, wohin mich die Wünsche der Nation berufen haben, denn nicht im Augenblicke der Gefahr ver⸗ läßt ein echter Habsburger seinen Posten. Die Mehrheit der Na⸗ tion hat mich zur Vertheidigung ihrer heiligsten Rechte gegen die Frevler an der Ordnung, dem Eigenthum und der wirklichen Unabhängigkeit erwählt. Der Allmächtige muß uns heschützen, denn es ist eine heilige Wahrheit, daß des Volkes Stimme, Gottes Stimme ist. Dies hat man eines Tages, in wunderbarer a zur Zeit der ersten nationalen Erhebung gesehen; man wird es ebenso in der gegen⸗ wärtigen Wiedergeburt sehen. Die großen Helden des Vaterlandes schauen auf unsere Anstrengungen nieder. Folgen wir ohne Zaudern und Zagen ihrem unsterblichen Beispiel und wir werden die benei⸗ denswerthe Aufgabe erfüllen, das mit ihrem kostbaren Blute gekittete Unabhängigkeitswerk befestigt und ausgebaut . haben. Mexikaner! , zie Unabhängigkeit und das Andenken ihrer unsterblichen ärtyrer!
veröffentlicht nachstehende Bekanntmachung: Vom l. November er. ab sind bis auf Weiteres für die unter Benutzung des transatlantischen Kabels nach Amerika zu befördernden einfachen Telegramme (bis zu 20 Worten und nicht mehr als 100 Buchstaben enthaltend) an Ge⸗ gen,, zu erheben: a) von den Telegraphen⸗Stationen zu erlin, Frankfurt a. M. und Hamburg 68 Thlr. 20 Sgr. . von allen anderen Stationen 63 Thlr. e von fäm mtlich en tationen für jede 5 Buchstaben mehr 3 Thlr. 20 Sgr. Im Uebrigen bleiben die Bestimmungen für die Tarifirung unverändert. j
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Aachen, 1. November. Nach der in der General⸗-Ver samm lung des Karlsvereins zur Restauration des Aachener Münsters am 21. Oktober stattgehabten Rechnungsvorlage bezifferte sich die Gesammt-Einnahme des Vereins auf 15,455 Thlr. 11 Sgr. die Gesammt-⸗Ausgabe auf 14454 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf, so daß sich ein Bestand von 1301 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf. ergab, wovon 10650 Thlr. 20 Sgr. 19 Pf. bei der Sparkasse angelegt sind, während der Rest in der Tageskae beruht.
Kiel, den 30. Ottober. (A. M.) Am 25. d. M. hat das Ober⸗ präsidium den Bau eines neuen Gebäudes für die Anatomie und Das zoologische Museum mit einem Kostenaufwande von oM Mt. Bed. J