1866 / 271 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Botschaft wird auch in diesem Jahre in den Tagen vom 14. bis

20 Dezember im Industrie⸗Palast zu Paris eine internationale Ausstellung von Käsen stattfinden, wozu die Anmeldungen wiederum vor dem 1. Dezember bei dem Kgiserlich französischen Ministerium für Ackerbau, Handel und öffentliche Arbeiten zu bewirken sind. Indem ich dem Vereins-Vorstande mit Bezug auf meinen Erlãß vom 30. Oktober v. J. hiervon Kenntniß gebe, veranlasse ich Denselben, diejenigen Landwirthe des Ber— einsbezirks, welche an der Ausstellung eine Interesse hren, schleunigst davon zu benachrichtigen. ( Einige Anmeldungs-Formülare können von hier aus be—

zogen werden. Berlin, den 3. November 1866.

Der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.

Im Auftrage Wehrmann.

An sämmtliche landwirthschaftliche Central⸗ und Haupt⸗Vereine.

Ober ⸗Sommando der Marine.

Hier eingegangener telegraphischer Meldung zufolge ist Sr. M. S. »Gazelle« gestern in Portsmouth angekommen.

Berlin, den 7. November 1866. . Von Seiten des Ober⸗Kommandos der Marine.

Der Chef des Stabes. Heldt, Capitain zur See.

Berlin, 8. November. Se. Majestät der König haben . ern. Dem Geheimen Post- und vortragenden Rath im Genéral-Postamte, Dr. Dam bach, zur Anlegung der von des Herzogs von Anhalt Hoheit ihm verliehenen Commandeur⸗ Insignien zweiter Klasse vom Hausorden Albrechts des Bären Und dem Rendanten der Hofstaats⸗Kasse Seiner Königlichen

oheit des Kronprinzen, El ste, ur Anlegung des von des

Herzogs von Sachsen⸗-Coburg-Gotha Hoheit ihm verliehenen Verdienstkreuzes des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Haus⸗ ordens, die Erlaubniß zu ertheilen.

Nichtam tliches.

Preußen. Berlin, 8. November. die Königin verläßt, wie aus Baden vom 7. d. M. gemeldet wird, heute Baden und nimmt Allerhöchstihren gewöhnlichen . in Coblenz. Die Königin empfing in diesen Tagen den Be der Fürstin von Hohenzollern.

arskoe-Selo, den 5. November wird uns be⸗ richtet: Se. Königliche Hoheit der Kronprinz wurde auf seiner Reise nach Rußland in Eydtkuhnen von dem Königlichen Militair-⸗Bevollmächtigten in Petersburg, Oberst-Lieutenant von Schweinitz, empfangen und auf der rüssischen Grenzstgtion Wirballen durch den General der Infanterie und General-Adju⸗ tanten Baron Lieven und den Flügel -Adjutanten Oberst Graf Keller im Namen Sr. Majestät des Kaisers von Rußland be—

Aus

grüßt; eine Ehrenwache vom Grenadier-Regiment Sr. Kaiser⸗=

lichen Hoheit des Thronfolgers stand auf dem Bahnhof, aus Warschau war der Ehef des Generalstabes, General⸗-Lieutenant von Minkwitz, und der Königliche General⸗Konsul Baron Rechenberg eingetroffen, so wie aus Augustowo der Gouver— neur der . In Kowno, Wilng und Pskow erwarteten die Spitzen der Militair- und Civilbehörden Se. Königliche Hoheit, in Gatschina der Königliche Gesandte Graf Rebern mit dem Personal. der. Gesandtschaft. Der Kaiserliche Extrazug erreichte die eine halbe Meile von Zarskoe⸗Selo entfernte Station am 5. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr, woselbst Se. Majestät der Kaiser in preußischer Gene⸗ rals Uniform, die Großfürsten Wladimir, Alexei und Nicolaus J. K. Hoheiten mit zahlrelchem Gefolge Se. Königliche Hoheit begrüßten, und wo eine Ehrenwache vom Garde-Schützen—⸗

Ihre Majestät

such Ihrer Königlichen Hoheiten des Fürsten und

Bataillon die militairischen Honneurs erwies. Der Kronprinz begab Sich hierauf mit Sr. Majestät dem Kaiser nach Zarskoe Selo, um von dort Tags darauf mit der Kaiserlichen Familie nach dem Winterpalais überzusiedeln.

Hannover, 7. November. Das eben ausgegebene Heft Hö, 1. Abtheilung der Gesetz Sammlung für das Gebiet des ehe= maligen Königreichs Hannover enthält unter Nr. M0 die Bekannt⸗ machung der Ministerial⸗-Ersatz⸗Koinmission für den Bezirk des 10. Armee-Corps, betreffend die Militair⸗Ersatz⸗Aushebung. Es ist dieser Bekanntmachung eine Uebersicht beigefügt, welche die Grundsätze und Formen enthält, welche für das diesjährige und für das Ersatzgeschäft des Jahres 1867 bis zum 1. Okto— ber 1867 zur Anwendung kommen, 1.

Düsseld orf, 7. November. (Düss. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Fürst Karl Anton zu Hohenzollern ist gestern Abend von Schloß . aus der Schweiz wieder hierher zurückgekehrt. Se. Hoheit der Erbprinz Leopold zu Hohenzollern wird mit seiner Familie nach Paris reisen und wahrscheinlich diesen Winter dort verbleiben. ö

Ratzeburg, 7. November. In der gestrigen Sitzung der lauenbürgischen Stände wurden die beiden Regierungs— Vorlagen: Das Reichswahlgesetz und das Wehrpflichtigkeitsgesetz, angenommen. Die Landtagsmitglieder lehnten die Feststellung

von Diäten ab.

Hildesheim, 6. November. In der heutigen Sitzung des Ausschusses der Hildesheimschen Provinzial-Landschaft ist dem Vernehmen nach, wie die »N. Hann. 241 meldet, beschlossen worden, eine Petition an betreffender Stelle einzureichen, mit dem Antrage, daß auch Mitglieder der Provinzial-Landschaft als Vertrauensmänner zu den , . betreffend die Re⸗ . der inneren Verhältnisse des Landes, zugezogen werden möchten.

Ein beck, 6. November. (N. Hannov. Ztg.“ Ein ühber⸗ aus glänzender Empfang wurde den beiden hier in Garnison kommenden Escadrons des 16. Dragoner⸗Regiments bei ihrem heutigen Einrücken in unsere Stadt bereitet. Vor dem Hullerser Thor und vor der Neustädter Kirche waren Ehrenpforten er— richtet, viele Häuser hatten geflaggt. Vom Markthurm und dem Rathhause wehten neben den preußischen Farben Fahnen in den Einbecker Stadtfarben (gelb und roth).

Schleswig ⸗Holstein. Kiel, 7. November. Das »Schles— wig⸗-Holsteinsche Verordnungsblatt« publizirt eine Anordnung betreffs der am 11. d. zu begehenden Friedensfeier, ferner eine Bekanntmachung, welche die Verordnung vom 9. Mai d. J. über das Verhalten bei außerordentlichen Ansammlungen außer Kraft setzt, endlich eine Anordnung wegen Verwendung gemein⸗ schaftlicher Postfreimarken für die Elbherzogthümer.

Schleswig, 6. November. ne In der gestrigen Versammlung des »Vereins von 1866« sind die Statuten defi⸗ nitiv vorbehaltlich der polizeilichen Genehmigung festge— stellt worden. Der Zweck ist in denselben dahin bestimmt: »Bei Vereinigung unseres Landes mit Preußen Aufklärung über die öffentlichen Einrichtungen und Zustände Preußens zu

verbreiten, zu einer thätigen Theilnahme an den Aufgaben

unseres neuen Gemeinwesens anzuregen, auch an geeigneter Stelle provinziellen und lokalen Interessen Ausdruck zu geben.« Sachsen. Dresden, 7. November. (W. T. B) Der

Königlich preußische Höchstkommandirende, General von Bonin,

hat heute Mittag den sächsischen Majestäten die Generale und Stabsoffiziere der preußischen Garnison vorgestellt. Sodann fand die erste gemeinschaftliche Wachtparade statt, welcher der Kronprinz von Sachsen, General von Bonin und sämmtliche hier anwesenden sächsischen und preußischen Offiziere beiwohnten. Die hiesigen sächsischen Truppen sind heute bis zur Bataillons— stärke von 200 Mann beurlaubt und von den preußischen Trup— pen 1100 Mann in die Heimath entlassen worden.

„Bayern. München, 6. November. Durch mehrere Blätter gehen, bemerkt die »Bayer. Ztg.«“, Andeutungen, als sei der bisherige Kaiserlich österreichische Gesandte am hiesigen

ofe, Graf Blome, abgerufen worden. Der Herr Graf be— sindet sich schon seit mehreren Monaten in Urlaub, und die Geschäfte werden von dein Kaiserlichen Legationsrathe, Herrn von Zwierzina, geführt. Während dieser Zeit hat Graf Blome nur durchreisend München berührt und bei seiner letzten An— wesenheit allerdings angedeutet, daß er sich aus dem öffentlichen Dienste zurückziehen werde. Bis jetzt hat aber der Herr Graf seine Abberufung noch nicht angezeigt und ist daher fortwährend als Kaiserlicher Gesandter dahier zu betrachten.

Oesterreich. Iglau, 6. November. (Prag. Z.) Se. Majestät der Kaiser ertheilte heute allgemeine Audienzen, be— suchte sodann die Kaserne, das städtische Spital, so wie einige Fabriken. Abends fand eine Festvorstellung im Theater statt.

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Pesth, 6. November. Der neu ernannte Erzbischof von Kalocsa, Joseph Lonovies, legte heute in die Hände des Tavernikus als Repräsentanten Sr. Majestät des Kaisers den Eid der Treue ab.

Schweiz. Bern, 7. November. (W. Tel. Bur) Der Bundesrath hat die Regierung von Wallis aufgefordert, bin— nen zehn Tagen darüber Auskunft zu ertheilen, ob die Anstel⸗ lung der Jesuiten erfolgt sei. Im Falle dem Verlangen nicht entsprochen wird, soll durch einen eidgenössischen Kommissair Auskunft eingeholt werden.

Großbritannien und Irland. London, 6. Novem— ber. Prinz Napoleon, welcher die letzten Tage über Londoner Sehenswürdigkeiten und unter diesen mehrere Pxivatgallerieen besucht hatte, ist auf seiner Jacht nach Havre abgefahren, um sich von dort nach Venedig zu begeben.

Der am nächsten Freitage wie immer am 9. November) stattfindende Aufzug des Lord⸗Mayors wird in diesem Jahre nicht mehr Pracht entfalten, als das alte Herkommen gerade erfordert. Desto glänzender wird das Banket in der Guildhall sein, auf deren i e ng und Ausschmückung die City in den letzten zwei Jahren ungeheure Summen Geldes verwendet hat. Sämmtliche Minister haben zu kommen versprochen, und wie gewöhnlich, erwartet das Publikum interessante Enthüllun⸗ gen über innere und auswärtige Politik, Vergangenheit, Gegen— wart und Zukunft zu erfahren.

7. November. (W. T. B.) Der Admiralität zuge⸗ gang Berichte melden aus Nassau (Newyrovidence) vom g. Sktober, daß ein furchtbarer, zwei Tage anhaltender Orkan am 1. und 2. Oktober in der Stadt und auf dem Lande große Verwüstungen angerichtet hat. Auch auf den benachbarten Inseln ist der angerichtete Schaden ungeheuer.

Frankreich. Paris, 6. November. Der Marschall Mac Mahon, General-Gouverneur von Algerien, ist mit einem Theil seines Stabes aus . in Paris eingetroffen, um an den Berathungen über die; teorganisation der Ar⸗ mee Theil zu nehmen. Die erste Sitzung des Ausschusses fand heute in St. Cloud unter Leitung des Kaisers Statt. Der (be—⸗ reits telegraphisch erwähnte) Artikel des »Moniteur de ' Armée« . die französische Arinee⸗Reorganisation hat folgenden Wort— aut: ]

»Seit einiger Zeit bemühen sich die . indem sie sich mehr oder weniger irrigen Konjekturen überlassen, die Resultate der zukünf⸗ tigen Arbeiten der durch Kaiserlichen Beschluß vom 26. Oktober kon— stituirten Ober -Kommission für die Organisation unseres Militair⸗ Zustandes voraus anzudeuten. Mehrere glauben, daß man der permanenten Armee eine Art mobiler Nationalgarde unterstellen werde, und weisen auf die Ersparnisse hin, welche ihnen zu— folge eine solche Maßregel im Kriegsbudget erzielen lassen könnte. Es ist wichtig, solchen Irrthümern sofort entgegen zu treten. Die Na—⸗ tionalgarden sind und werden niemals etwas Anderes sein, als eine Reserve. Run muß man aber eine Armee haben, ehe man eine Re⸗ serve haben kann, und mit den von gewissen Journalen befürworteten Systemen würde man weder eine Armee, noch eine Reserve haben. In einem Augenblicke, wo die Ereignisse, welche in Europg vor sich gegangen sind, der Regierung die Pflicht auferlegen die Streitkräfte Frankreichs auf die nämliche Höhe wie die der benachbarten Mächte zu bringen, darf nicht die Rede von der Verminderung der Armee sein; im Gegentheil muß man voraussetzen, daß einer der ersten Beschlüsse der Ober⸗Kommission der sein wird, die Armer in Friedenszeiten auf der Zahl von 400000 Mann zu erhalten. Der Gegenstand ihrer Ar— beiten wird außerdem hauptsächlich der sein, die Mittel aufzusuchen, um eine Reserve zu konstituiren, die stark genug ist, nöthigenfalls unseren Kriegsfuß auf eine respektable Höhe bringen zu können. Mit Einem Worte, wenn bis jetzt das Maximum dieses Kriegs - Effektivbestan des nur 600,060 Mann war, so kann man leicht begreifen, daß derselbe heute unzulänglich ist, und daß man allen Eventualitäten nur vermit⸗ tels einer beträchtlicheren, unterrichteteren, eingeübteren und immer ver⸗ fügbaren Reserve, als die ist, welche heute besteht; die Spitze bieten kann. Es wäre jedenfalls absurd, zu glauben, daß eine solche Insti⸗ tution zugleich mit einer Reduction des Kriegsbudgets erzielt werden könnte Wenn sie im Gegentheil einige Opfer erheischt, so wird Nie— mand verkennen, daß sie für die Ehre und Sicherheit des Landes un— umgänglich nothwendig sind. In allen Fällen, und wie auch die Com⸗ binationen sein mögen, welche die Regierung des Kaisers anzunehmen nützlich erachten wird, kann man sicher sein, daß man die Interessen des Staatsschatzes, so wie die der Bevölkerungen in Betracht ziehen und sorgfältig sicherstellen wird« . .

7. Rovember. Die Wochen-Revue des heutigen Abend- Moniteur« konstatirt, daß die Verhandlungen über die Re⸗ partition der päpstlichen Schuld in Paris forldauern, und Alles läßt hoffen, daß sie bald zur allgemeinen Befriedigung zu Ende geführt werden. Gleichzeitig konstatirt die Revue, daß in Paris ,,, über einen Handelsvertrag zwischen Frank— reich und Sesterreich begonnen haben, und in der nächsten Zeit in Wien fortgefetzt werden. Es sind Gründe, zu glauben, daß dieselben zu einem günstigen Ausgange führen werden. Ferner wird konstatirt, daß die nöthigen Transportmittel zur

Einschiffung der französischen Truppen in Mexiko bereit sind, und daß die mexikanische Regierung weit entfernt ist, Unruhe oder Schwäche zu zeigen, daß sie vielmehr ihre Anstrengungen verdoppelt, um das vom Kaiser Maximilian unternommene Werk energisch weiter zu führen.

Die hiesigen Journale melden, daß Sartiges Vorberei— tungen treffe, nach Rom zurückzukehren.

Italien. Venedig, 7. November. (W. T. B.) Der König ist Vormittags 11 Uhr hier eingetroffen und z dem . . unter nb rl ligen

mmelten Volkes empfangen worden. t Köni wohnte hierauf dem Tedeum bei. 5 .

Der König Victor Emanuel hat am 6ten um Mitter— nacht Turin verlassen, um am 7ten um Mittag in Venedig an— zukommen. Das Programm für die Festlichkeiten ist folgender- maßen beantragt: am Tten feierlicher Einzug, Stadtbeleuchtung; am Sten Besuch des Dogenpalgstes und des Arsenals, Dekorirung der Fahne des Munizipiums, Htafel, Galatheater; ain gten Besuͤch al fräri und in S. Rocco, Fahrt nach Chioggia und Malamocco, Ball im Palast Giovanelli, am 10ten Besuch der Akademie der schönen Künste, des Museums Correo, der Mosaikfabrik Salviati und der Kirche S. Giovanni und Paolo; Fahrt nach Murano; am 11. Regatta, Hoftafel, Beleuchtung des Markus⸗ platzes, am 12. nächtliche Gondelfahrt oder Tombola. Die eiserne Brücke an der Station, auf welche der Blick beim Ein— gange des 6 Kanals fällt, wird in eine Art Triumph— bogen verwandelt,.

Der italienische Finanzminister hat die Inseratensteuer der Journale ahgeschafft.

Der städtische Ausschuß in Venedig hat eine National⸗Sub— scription eröffnet, um Daniel Manin ein Denkmal zu setzen.

Am 27. Oktober ist Conte Vincenze Toffetti verschieden, der am 6. Mai 1796, sechs Tage vor dem Falle der venetia⸗ nischen Republik, in Venedig geboren, der Letzte war, dessen Name in das goldene Buch eingeschrieben wurde. An der Re⸗ volution von 1821 betheiligt, emigrirte er nach Frankreich, kehrte später wieder zurück und war 1848 Vertreter der pro— . Regierung der Lombardei beim Könige beider

icilien.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. No⸗ vember. (Journ. de St. P.) Ihre Kaiserliche Hoheit die Groß⸗ fürstin Helene Pawlowna ist, Sonnabend, 3. November, von ihrer ausländischen Reise zurückkehrend, hier eingetroffen.

J. November. (W. T. B. Das Journal de St. Petersburg theilt mit, daß der österreichische Gesandte Graf Revertera am vergangenen Montage dem Großfürsten—⸗ Thr ug ri ein Handschreiben des Kaisers von Oesterreich und die Insignien des Stephans⸗-Ordens überreicht hat. Warschau, 5. November. (Osts. Ztg.) Durch Kaiser— lichen Befehl vom 30. v. Mts. ist angeordnet, daß von den so⸗ eben im Königreich Polen ö Rekruten nicht, wie früher bestimmt war, 20007 sondern 3890 Mann im Lande verbleiben und den aktiven Truppen des Warschauer Militgir⸗ Bezirks einverleibt werden sollen. Durch Kaiserlichen Ukas vom 29. v. M. sind die bisherigen Aemter eines Staatssecretairs und Unter⸗-Staatssecretairs bei dem Verwaltungsrath des önng reichs Polen aufgehoben und der hisherige provisorische Staats- Secretair bei den gedachten Verwaltungsrath, Staatsrath Zabo⸗ rowski, zum nr e. der Kanzlei dieser legislativen Körper⸗ schaft ernannt worden. Die beiden bekannten hiesigen Na— turforscher Professor Anton Waga und Wladislaw Tacza— nowski, Eustos des zoologischen Müseums, find in diesen Tagen nach Paris abgereist, um sich im Auftrage der Regierung der wissenschaftlichen Expedition anzuschließen, welche sich durch Spanien nach der * Madeira und von dort nach der afri— kanischen Küste an den k und nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung begeben wird.

Amerika. Einem Briefe des »Times«⸗Korrespondenten aus Philadelphia entnehmen wir Folgendes: Der politische Wettkampf wird, obgleich sein Endresultat beinahe entschieden ist, mit Unstrengung aller Kräfte fortgesetzt, besonders in New⸗ York, wo die Demokraten sich der Hoffnung hingeben, die Wahl ihres Kandidaten zum Gouverneur durchzusetzen. Obgleich sich das Verhältniß der Stimmen bei der bevorstehenden Wahl voraussichtlich wie 35, 000: 70900 zu Gunsten der Demokraten erklären wird, sind doch von den Hauptzeitungen der Stadt nur drei, und nicht ö die verbreitetsten Organe der Demokraten.

Durch den »Belgian« erhalten wir aus New⸗York 27. ult. noch folgende Nachrichten: Depeschen aus Washington demen⸗ tiren die Nachricht, daß die Vereinigten Staaten mexikanisches Gebiet wegnehmen würden. ;

General Sheridan hat einen Befehl an den in Browns⸗ ville kommandirenden General Sedgwick abgesandt. Er sagt