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Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 26. November. Se. Majestät der König empfingen im Laufe des heutigen Tages die Staats⸗Minister, nahmen hierauf die Vorträge des Wirklichen Geheimen Rathes von Thile, des Haus-Ministers, des Wirk⸗ lichen Geheimen Ober⸗Regierungs-Raths Costenoble und des Civil⸗Kabinets, so wie im Beisein des Gouverneurs und Kom— mandanten militairische Meldungen entgegen.
— Se. Majestätz der König werden Mittwoch den 28sten Nachmittags mittelst Eisenbahn⸗Extrazugs über Wittenberg nach Dessau Sich begeben und an den daselbst am 29. und 30. e. abzuhaltenden Jagden Theil nehmen. Se. Majestät kehren am 30. Abends nach Berlin zurück.
„ Das Herrenhaus hielt heute seine dreizehnte Plenar— Situng. Am Ministertische g. anwesend: der Handels— Minister Graf Itzenplitz, istiz⸗Minister Graf zur Lippe. Präsident Graf Eberhard zu Stolberg⸗Wer⸗ nigerode eröffnet die Sitzung 18 Uhr mit geschäftlichen Mittheilungen. Als neue Mitglieder des Hauses werden namhaft gemacht Freihert von Bodelschwingh⸗ Plettenberg, von Wedell, Kammerherr von Elsner. Letzterer ist bereits in das Haus eingetreten. Der Präsident widmet den verstorbenen Mitgliedern, Graf Hardenberg und Fürst von Bentheim⸗Steinfurt, Worte der Erinnerung.
Handelsminister Graf Itzenpliß überreicht einen Gesetzent⸗ wurf, betr. die Neubauten in Städten und Dörfern. Es müssen, bemerkt der Minister, dazu Baupläne entworfen, Straßenrichtun⸗ gen und Straßenbreiten festgestellt werden, welche Beschränkungen des Eigenthums involviren. Dazu fehlt es an ausreichenden gesetlichen Bestimmungen, welchem in der ganzen Moarchie hervorgetretenen Mangel das Gesetz vorbeugen solle. — Auf Antrag des Ministers geht dasfelbe an eine besondere Komniission. Schluß 1 Uhr 40 Minuten. Nächste Sitzung , h 3
— In der heutigen G31.) Plenar⸗Sitzung des Abgeordneten— h auses wurde, nach . ge ng s Präsiden⸗ ten von Forcken beck, der Antrag der Kommisston für die Berathung der Dotations⸗Vorlage auf Ausschluß der Seffent⸗ lichkeit bei den Sitzungen dieser Kommission mit großer Majorität angenommen. Demnächst schritt man zur Berathung des Be⸗ richts der Kommission für Finanzen und ölle, betr. den Ent⸗ wurf eines Gesetzes wegen Ahänderung des F. 6 des Gesetzes vom 21. Mai 18961 über die anderweite Fegeluͤng der Grundsteuer und die Uebernahme der Grundsteuer⸗Veranlaguns⸗Kosten auf die Staats kasse. Der Berichterstatter Aßmann empfahl die
ustimmung zu diesem , n fe, welche auch vom
ause mit sehr großer Majorität ertheilt wurde. Ein Amende—
ment des Abgeordneten Reichensperger auf Ausgleichung einer
Kosten⸗Differenz im Betrage von I000 Thlr., welche den
K Provinzen erstattet werden sollten, wurde vom Hause nt.
— Der am 23. d. M. verstorbene Geheime Ober⸗Regierungs—⸗ Vath von Ast er, ein Sohn des hochverdienten ger en . Infanterie von Aster, hat seit dem Jahre 1842, mit einer kurzen Unterbrechung, der vierten Abtheilung des Finanz⸗Ministerii und als diese mit dem Handels⸗-Ministerium vereinigt wurde, dem letztern angehört. Mit der Bearbeitung der Gewerbe⸗An⸗ gelegenheiten betraut, ist er in der langen Reihe von Jahren fast bei allen dies wichtige Gebiet der Verwaltung berührenden Gesetzen und Erlassen betheiligt gewesen. Ein reicher Schatz von Erfahrungen und Kenntnissen, verbunden mit einem ᷣ. Pflichteifer, schätzens werthen Fähigkeiten und einer unerschütter⸗ lichen Ueberzeugungstreue haben ihm die Achtung seiner Vor—
esetzten, ein wohlwollendes, allezeit freundliches Wesen die Liebe einer Mitarbeiter, wie aller derer erworben, mit denen er in , . . r n . in Berührung kam. Der vnig und der Staat haben in ihm einen ebenso küchti ehrenwerthen Diener verloren. , min ah
. Braunschweig, 235. November. die . e n , , . on Gotte naden, Wir, Wilhelm, Herzog zu Braunschwei und Lüneburg ꝛc. 2c. fügen hiermit zu wissen: 3 Wir en sen haben, den 12. ordentlichen Landtag einzuberufen, so verordnen Wir hierdurch daß die Mitglieder der Landes versammkung fich Don⸗ nerstag, den 13. Dezember d. J. in unserer Residenzstadt Braunschweig einzufinden haben, um, in Gemäßheit der Geschäftsordnung, das Le— ti nation gperfahren zu beginnen, und werden Wir ,, wegen , des Landtags das weiter Erforderliche verfügen. Ulle, bie rg e. ö . 1 ,, e , , . Unserer Unter⸗ erzoglichen Geheime i⸗Siegels. — Braunschweig, den 26 obe n 1866. . .
Die »Br. Anz.“ bringen
gewählt.
Ve ecktenburg. Schwerin, 24. November. (⸗Meck tg.“ Se. Königl. Hoheit der , . empfing ent, Nachmittag im Thronsaale den östreichischen esandten, rafen v. Wimpffen, und nahm dessen Beglaubigungsschreiben als bevollmächtigten Gesandten am hiesigen Hofe entgegen.
Se. Königliche Hoheit der Großherzoͤg wird sich dem Ver⸗ nehmen nach auf einige Tage nach Schloß Wernegerode be eben.
Sachsen. Wei mar, 24. November. Verschiedene wn melden, daß die Konferenzen wegen der norddeutschen Bundes. verfassung am 15. Dezember beginnen, daß die Wahlen in der zweiten Hälfte des Januar staͤttfinden werden und aß der Reichstag am 1, Februar eröffnet werden soll. Baden. Karls ruhe, 24. November. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog ünd die Großherzogin sind' heun früh, wie die Karlsr, Ztg. berichtet, von Basel kommend, nach 14tägiger Reise im Ausländ dahier eingetroffen. Dieser kurze Ausflug, am 8. November von der m. Mainau aus unter nommen, erstreckte sich auf einen Theil der Schweiz und des südlichen Frankreichs, wobei unter andern den Städten Genf . ar eg, zol eh. lia / Din n Avignon Besuch⸗
vid: urden. Anhaltend gute Witterung begünstigte d an ,, dieser . . .
Bayern. affenburg, 23. November. (N. 6 Gegen Mitternacht kam gestern k. Majestät der dzond 9 Darmstadt zurück, und heute Mittags traf Se. Königliche Ho— heit der Großherzog von Darmstadt hier ein und wurde on Sr. Majestät im Bahnhofe empfangen. Um 6 31 begleitete Se. Masestät den Großherzog wieder nach Darmstabt.
Oesterreich. Wien, 24. November. Der Wiener 3. entnehmen wir folgende telegraphische Landtagsbexichte:
Pesth, 23. Rovember. In „der heutigen ihrn der Deputirtentafel brachte der Präsident nach Anme dung der Einläufe bloß die Frage zur Sprache, wann das Königliche Restript zur Verhandlung kommen solle. Er bestimmte hierfür den ich gen
wird eine Regierungsvorlage wegen Gründung eines Parochial⸗ und Hure r ü. . ?
Golaszewski beantragt, das Allerhöchste Handschreiben vom 13. Oktober durch eine vom Landesausschusse zu entwerfende Adresse zu beantworten. Dieser Antrag wird angenommen.
Brünn, 23. November. Stolz und Genossen beantragten möglichst baldige Beschlußfassung in der Propinationsfrage. Prazak beantragt die Beräthuüng eines Gesetzentwurfs, betref⸗ fend die Paragraphe 3, 10, 12, 15, 16, 27, 28 und 37 der Landtagswahlordnung. Es wird hiefür ein eigener Ausschuß Das Gesetz über die Trennung von Gemeinden wird nach dem Regierungbantrage modifizirt und in zweiter und dritter . angenommen.
Zara, 20. November. (Wiener Zig.) Die Statthalterei hat angeordnet, daß vom Beginne des Schuljahres 1866 67 an in allen K. K. Knabenhauptschulen der Provinz, mit Aus— nahme jener von Zara, die illyrische Sprache in vorwiegendem Grade als Unterrichtssprache zu dienen hat.
Triest, 24 November. Wie die heutige »Triester Zeitung« meldet, ist, der Zustand der Kaiserin von Mexiko unverändert. Die Nachricht vön einem beginnenden Brustlelden der Kaiserin
ist unbegründet. Zu Ende des Monats soll eine größere ärzt⸗
liche Confultation stattfinden. Die Ankunft des Kaisers Maxßi— milian wird im Dezember erwartet.
Schweiz. Bern, 21. November. Unter den vom Bundesrathe heute festgesetzten Traktanden für die am 3. De— zember zu eröffnende Bu ndesversammlung erscheint nächst den verfassungsmäßigen , , des Bundes— rathes und des Bundesgerichts die Botschaft über den Gebrauch der Vollmachten für Handhabung der Neu— tralität während „des letzten Krieges, — ein Gesetz— entwurf über Ausführung des Art. 113 der Bundesverfassung, betreffend das Revisionsverfahren, — eine Botschaft, betreffend die Einführung von Hinterladungsgewehren; — Botschaft über die Petition für Einführung des metrischen Maßes und, Gewichts (ablehnend); — betreffend die Jura— gewässerkorrection; — betreffend die Lebens versicherung der eidgen. Beamten und Angestellten (Beitrag von 2 pCt. der Be— soldung, wenn der Beamte ebenfalls so viel beitragen wilh⸗ — betreffend l er mn des Tranfitzolles auf Getreide (ein Geschenk an die Eisenbahnen); betreffend Ermäßigung der Ein⸗ an erg auf Eisen; — das Budget pro 1867 mit einem be— eutenden Defizit.
Belgien. Brüssel, 23. November. Die Deputation der Kammer der Repräsentanten hat heute im Schlosse zu Laeken dem Könige die Adresse des Hauses überreicht. Nach der
Vorlesung derselben erwiederte der König: „Herr Prãäsident!
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Die so patriotische und liebevolle Adresse der Kammer der Re—⸗ präsentanten hat mich tief gerührt. Mit, großer Genug— shuung bestätige ich die völlige Uebereinstinimung, welche
unter den großen Staatsgewalten kund gie bt. Die parlamentarischen Arbeiten werden. den heilsamen Ein⸗ fluß derselben empfinden und die Nation. wird dar— aus neues Selbstvertrauen schöpfen. Ich bitte Sie, Herr Prä— sident! den Herren Repräsentanten den Ausdruck meiner Dank— barkeit zu überbringen und meines aufrichtigen Wunsches, mit ihnen , , für alles, was das Wohl des Landes fördern kann.« Die Kammer hat ohne Diskussion über das Budgetgesetz weiter votirt, so wie Gesetzentwürfe über den Bau einer Eisenbahn von Ha 3 nach Maaseyk, mit eventuellem Anschlusse an die niederländische Bahn Venloo— Maestricht, und einer anderen von der Linie Namur⸗Arlon über Virton an die französische Grenze angenommen. Gestern ist die belgische Kommission für die allgemeine Ausstel— lung in Paris unter Vorsitz des Grafen von Flandern usammengetreten. Seit Beginn dieses Monats sind bereits 9. Offiziere von der mexikanisch-belgischen Legion zurückgekehrt, weil ihre zweijährige Capitulation abgelaufen ist. Sie sind vertragsmäßig wieder bei der belgischen Armee einrangirt. worden.
Großbritannien und Irland. London, 23. Novem— ber. Der für die Stadt Wolverhampton in Staffordshire zur Besichtigung des dortigen Albert-Denkmals bestimmte König— liche Besuch bringt die Einwohner in nicht geringe Aufregung. Die Königin hat die Absicht ausgesprochen, einen feierlichen Einzug zu halten. Der Enthusigsmus der Bevölkerung ist groß und umfassende Anstalten zu den Empfangsfeierlichkeiten und der Illumination werden getroffen. In der Nähe der Statue werden Sitze für 3200 Personen eingerichtet und öffentliche Lust— barkeiten vorbereitet, um den Tag zu einem Volksfeste zu machen. Prinz und Prinzessin Christian, Prinzessin Louise, sowie der Premier-Minister und der Minister des Innern wer— den im Gefolge der Königin sein. .
Aus Dublin wird telegraphisch gemeldet, daß zwei mit dem Dampfer von Liverpool in Cork angekommene Kisten von der Polizei geöffnet wurden. Die eine enthielt 59 ganz neue Enfieldbüchsen nebst Bajonnetten, die andere 30 Büchsen und eine Anzahl Kugelformen. Die ganze an John Daly u. Eo. adressirte Sendung wurde polizeilich mit Beschlag belegt und ein im Dienste der Firma stehender Mann, Namens Tracy, verhaftet.
ah, den Gegenden, die durch die Ueberschwemmungen gelitten haben, treffen allmälig, bestimmtere Nachrichten ein. Der Verlust an Menschenleben wird jetzt im Ganzen auf dreißig angegeben: Im Thale des Calderflusses berechnet man den Schaden auf 300,000 Pfd. St., in Wakefield und der ö gend auf 100,000 Pfd. St. und in Dewsbury auf 50,000 Pfd. St. In Salford, wo eine öffentliche Versammlung gehalten wurde, üm Maßregeln zur Unterstützung der Betroffenen zu berathen, waren 3685 Häuser überschwemmt und 3124 Personen außer Beschäftigung. )
Die Uncinigkeiten zwischen den Eigenthümern und Arbei⸗ tern der großen Töpferwerkstätten in Staffordshire und die in Folge dessen eingetretene . der Arbeit von Seiten der Arbeitgeber ist gütlich beigelegt und beendigt worden. Bei einer Konferenz der Fabrikanten und Arbeiter zeigten die Letzteren sehr versöhnliche Gesinnungen, bestanden aber fest auf ihrem Entschlusse, keinem jährlichen Kontrakte sich zu unter— werfen. Die Arbeitgeber ihrerseits einigten sich darauf zu dem Beschlusse, die Garantie der Arbeiter, daß keine Erhöhung des Lohnes während eines Jahres gefordert werden sollte, anzuneh— men. An einzelnen Stellen wurde die Arbeit sofort wieder auf— genommen und bis zum 26. werden sämmtliche Werkstätten wieder geöffnet sein. Von gut unterrichteter Seite her wird der Verlust, den der Bezirk in den fast vierzehn . Stockung an Arbeitslohn erlitten, auf nahezu 70,000 Pfd. St. berechnet.
rankreich. Paris? 25. November, Der heutige Mon fn ,, Ablauf des englisch französischen Auslieferungs-Vertrages vom Jahre 1843, dessen Stipula—⸗ tionen mit dem 4. Dezember d. J. außer Kraft treten würden, ist bis zu Anfang September 1867 vertagt worden.
Portugal. Der Marschall Herzag von Sagldanha, Gesandter Portugals in Rom, ist am 14. C. von Lissabon ab— gereist, um auf seinen Posten znrückzukehren, den er seit einigen Monaten auf Urlaub verlassen hatte.
Italien. Aus Rom wird vom 22. d. M. gemeldet, daß Unterhandlungen über die Besetzung der vakanten Bisthümer in Italien in Aussicht stehen. Außerdem wird bestätigt, daß demnächst eine Zusammenberufung der Bischöfe der katholischen Christenheit zum 29. Juni nächsten Jahres erfolgen soll.
Türkei, Aus Konstantinopel sind Nachrichten vom W d. M. über Petersburg eingelaufen, nach welchen die Mittheilungen verschiedener Journale über eine beabsichtigte Vereinigung der griechischen Kirche mit der römisch-katholischen für unbegründet erklärt werden, eben so wenig bestäͤtigt sich die Nachricht von einer Note der Großmächte in Vetreff des Hatt⸗Humayum. — Fünf Bataillone sind' von Alexandrien nach Kandia expedirt worden. '
Bukarest, 23. November. (Wolff's Tel. Bur.) Die Kammern werden am nächsten Dienstag eröffnet werden. — Wie man erfährt, haben bei dem Empfang des Fürsten Karl auf der Reise durch die Provinzen, namentlich die . Distrikte sich ausgezeichnet, um durch glänzende Ovationen ihre ,, n,. an den Fürsten und an Rumänien zu mani—⸗ estiren.
Rußland und Polen. Warschau, 22. November. (Osts. Ztg Das in Bezug auf die Weltgeistlichkeit im König⸗ reiche Polen erlassene, Verbot der Erhebung des Decem ist jetzt durch eine Verfügung des Einrichtungs-Comités auch auf die Klostergeistlichkeit ausgedehnt worden. Nach diesem Verbot ist es der Geistlichkeit nicht gestattet, den Decenm zu fordern, wohl aber, ihn von freiwilligen Gebern anzunehmen.
Dänemark. Kopenhagen, 22. November. In der heutigen n , n, legte der Kultusminister ein Gesetz, betreffend die Anstellung von Lehrerinnen an öffentlichen Schulen, vor, worauf die Budget-Verhandlung fortgesetzt
wurde.
Amerika. Aus New⸗Hork, 14. November meldet Reuters Office«: Wie verlautet, wird der Secretair des Schatzes beim Kongreß auf eine baldige Wiederaufnahme der Baar— zahlungen dringen. — General Sherman und der Minister Campbell sind Sonnabend nach Vera⸗Cruz abgereist. — General Ortega und seine Begleitung sind in Brazo de Santiago . worden.
Die neuesten Posten aus Montevideo, 15. Oktober, be⸗ richten über die Ereignisse am La Plata einiges Nähere. Nach den Gefechten vom 1I7., 18. und 19. September bezogen die Alliirten auf einige Tage ein Lager, um sich einigermaßen zu erholen. Da am 22. das Wetter sich besserte, war das brasi— lianische Geschwader im Stande, seine Position vor Curupaity wieder aufzunehmen, und eröffnete das Feuer um 7 Uhr Morgens. Um 11 Uhr 390 Minuten, als die drei Panzer— schiffe »Brazil«, »Tamandore« und »Baroso« den Ein⸗ gang in die den Rio Paraguay sperrende Verbarrung trotz der fürchterlichen Kanonade und des Hagels von Geschossen, womit die Batterieen sie begrüßten, erzwungen hatten, stürzten sich die drei Sturmkolonnen unter den Generalen Mitre, Parto und Allegre gegen die Verschanzungen und nahmen mit großer Bravour den ersten, 7 Fuß tiefen, und 9 Fuß brei— ten, mit leichter Artillerie vertheidigten Graben. Die Truppen des Marschalls Lopez führen ihre Geschütze ab und zogen sich in guter Ordnung auf ihre zweite Vertheidigungslinie zurück, die durch einen weiteren Graben, von 18 Fuß Breite und 15 Fuß Tiefe, und eine dahinterliegende hohe mit 68 Ge— schützen garnirte Brustwehr gedeckt war. Außerdem beherrsch⸗ ten zwei starke Blockhäuser auf den Flügeln, der Werke das Glacis und konnten im Nothfalle, wenn der Feind auch diese Verschanzung genommen hätte, dieselbe der Länge nach bestreichen. Nachdem hier die Sturmkolonnen der Allürten den Kampf gegen ein höchst mörderisches Geschützfeuer muthvoll aufrecht erhalten hätten, sahen sie sich nach beträchtlichen Verlusten gegen 3 Uhr Rachmittags zum Rückzuge genöthigt und nahmen ihre früheren Positionen, bei Euruzco und Tuyuti, wieder ein. Die Flotte ihrerseits war auch nicht glücklicher. Admiral Taman— dore nahm an dem Sturme Theil mit zwei Panzerschiffen, zwei Bombenschiffen, drei flachen Booten und einer großen Anzahl von Kanonenbooten und anderen Barken zur Entfernung und Zerstörung der Höllenmaschinen, die das Bett des Flusses . machten. Gegen 5 Uhr nach einem neunstündigen Kampfe wurde die Flotte zum Rückzuge gezwungen; ihr ganzer Erfolg bestand in der
emontirung dreier feindlicher Geschütze. Dabei war sie noch zu Lande von einem brasilianischen Bataillon, das durch sein Feuer die feindliche Artillerie belästigen sollte, unterstützt wor⸗ den. So schlugen die mit 56 Zweiunddreißig⸗ und Achtund⸗ sechzigpfündern armirten Batterien von Curupaity die gleich⸗ zeitigen Angriffe einer Armee von 159000 Mann und einer err, Flotte fiegreich zurück, und machten nach der eigenen Abschätzung der Alliirten mehr als 4000 Mann kampfunfähig. Die Verluste des Präsidenten Lopez sind noch nicht bekannt, doch müssen sie bei der Ausdehnung der Befestigungswerke und einem 12stündigen Geschützfeuer von Seiten der Alliirten sehr
beträchtlich sein.