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eier des Geburtstages der Prinzessin von Wales n er e am Abend desselben Tages eine Soirée statt, der Se. n laß und die hier anwesenden Fürstlichen Herr— schaften beiwohnten. Unter den Gästen befanden sich die Herren und Damen der englischen Botschaft, der dänische Gesandte Herr von Quaade der Feldmarschall Graf Wrangel, der Ge— heime Rath von Savigny und Frau von Savigny, der Ge— heime Rath von Thile, die Generale Graf Waldersee, von Alvens— leben, von Stosch und von Kamecke und verschiedene andere hochgestellte Herren und Damen.
— Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, sowie Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales wohnten gestern, Sonntag, Vor— mittag dem Gottesdienst in der Englischen Kapelle bei. Um 5 Uhr begaben Sich die Höchsten Herrschaften zum Diner bei Sr. Majestät dem Könige. Abends um 28 Uhr verließ Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales Berlin, um Sich zun m, nach Darmstadt zu begeben, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz und Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin begleiteten Ihren erlauchten Verwandten auf den Bahnhof.
— Das Abgeordnetenhaus beendete in seiner Sonn abend⸗-Sitzung noch nicht die Vorberathung über den Etat des Ministeriums des Innern. Bei der Spezial⸗Debatte wurde der Antrag des Abgeordneten Michaelis, die Staats-Regierung zu ersuchen, in der nächsten Session dem Abgeordnetenhause über die Organisation und die Leistungen der amtlichen Statistik eine . zu machen, mit großer Majorität angenommen, Auch der Antrag des Abgeordneten Hoffmann (Jüterbokg), das Gehalt der Kreis-Secretatre vom Jahre 1868 an dem Gehalte der Regierungs⸗Bureaubeamten gleichzustellen, erhielt die große Stimmenmehrheit des Hauses.
Königsberg, 2. Dezember. (Ostpr. Ztg) Heute Mittag nt mit dem Courierzuge General Vogel v. Falckenstein ier ein.
— Aus Frankfurt a. M., 29. November, berichtet der »St. Anz, f. W.:« Die Bundes- Liquidations⸗Kommission hält auch heute eine außerordentliche Sitzung. Die Detail-Instruk— tionen für die Subkommissionen bezüglich des beweglichen Bundeseigenthumiss sind nunmehr definitiv redigirt und werden sofort zum Drucke gelangen. — Mehr als zweihundert Militär— pflichtige der Stadt Frankfurt haben sich bereits angemeldet, um zu einjährigem freiwilligem Dienste in das preußische Heer einzutreten. Es ist dies fast der dritte Theil der Dienst⸗— pflichtigen Frankfurts.
Schleswig⸗Holstein. Kiel, 1. Dezember.
Heute Nachmittag 4 Uhr fand die Einführung der neuernänn— ten Regierungsräthe Schultze, v. Rosen und Griebel durch den , . Baron Scheel-Plessen im Regierungsgebäude statt. Außer den genannten Beamten waren bei dem Akte die Bureauchefs der hoölsteinischen Regierung zugegen.
— Gestern Morgen fanden im hiesigen Hafen unter Lei— tung des Capitains zur See von Bothwell Schießübungen mit den gezogenen Vierpfündern (Boots- und mr n n g e nnn, statt, welche kürzlich hier angekommen sind. Dieselben werden, sobald das Wetter es erlaubt, fortgesetzt.
Itzehoe, 29. November. (J. N.) tung der bisher von den schleswig-holsteinschen Landkriegskom— missariaten geführten Register der Wehrpflichtigen na
preußischem Schema von den dazu kommandirt gewesenen Land⸗
wehr-⸗Feldwebeln beendet ist, liegt nunmehr den ersteren Be⸗ , — ö st ließ h s Majestät König Ludwig II. hier ein und wurde' von den
städtischen Behörden feierlich emp
hörden die Aufgabe ob, spezielle Nachweise zu liefern über alle seit dem Jahre 1851 für die dänische Armee aus den Herzog⸗
thümern zum Kriegsdienste Ausgehobenen, damit dieselben nach saßgabe der preußischen Gesetze in die Reserve, resp. zur Land?
wehr übergeschrieben werden konnen. Flensburg, 30. Noveniher. (Flensb. Nordd. Ztg.) Gestern Nachmittag ist die nordschleswigsche Deputation nach Berlin
abgereist, um dem Abgeordnetenhause die Adressen gegen Thei⸗
lung Schleswigs, welche jetzt schon an 8000 Unterschriften ge⸗ funden haben, vorzulegen.
Sachsen. Sresden, 1. Dezember. Der bisherige han— noversche Gesandte am hiesigen Hofe, Geh. Rath v. Stockhau⸗ sen, ist, wie das »Dr. J.« verninimt, abberufen worden.
— Heute Vormittag 12 Uhr fand eine Sitzung der Ersten Kammer statt, Auf der Registrande befand sich ein Aller— öchstes Dekret, einen Gesetzentwurf über die Erfüllung der
ilitairpflicht betreffend, welches zur Berichterstattung an die LDeputation , wurde, Nachdem hierauf die ständische Schrift über das Allerhöchste Dekret, die Wahl zum Landtagsaus—⸗ schusse zur Verwaltung der Staatsschulden betreffend, vor⸗ gelesen worden war, ging die Kamnier zur Berathung des
Kiel. Ztg)
Nachdem die Umarbei⸗
adoptirten Berichts der Zweiten Kammer über das Königliche Dekret, die Geschäftsbehandlung auf gegenwärtigem Landtage betreffend, des mündlichen Berichtes über das Königliche Dekre⸗ die Budgetvorlage für 1867/69 betreffend, der adoptirten richte der Zweiten Kammer über das Königliche Dekret, die Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1857 he treffend und das Königliche Dekret, die Betheiligung an der internationalen Ausstellung zu Paris betreffend. Ohne Debatte trat die Kammer allenthalben einstimmig den betreffenden Be⸗ schlüssen der Zweiten Kammer bei.
Auch ist heute der Bericht der ersten Deputation der Ersten Kammer, den zwischen dem Königreiche Sachsen und Preußen abgeschlossenen Friedensvertrag betreffend, vertheilt worden Die Deputation beantragt schießlich:
die Erste Kammer wolle bewandten Umständen nach:
) von einer Spezialberathung des Friedensvertrages und seiner Beilagen absehen;
27) zu dem zuischen dem Königreiche Sachsen und Preußen unter dem 21. Oktober 1866 abgeschlossenen Friedensvertrage nachtrãg⸗
lich die ständische Zustimmung erklären;
3) die Staatsregierung zur Ausführung der in dem Friedensver— trage enthaltenen Bestimmungen, soweit es dessen bedarf, er. mächtigen, ingleichen
4) die Anwendung des Expropriationsgesetzes auf die im Artikel 13 des Friedensvertrages erwähnte Eisenbahn genehmigen,
und sich demgemäß in Gemeinschaft mit der Zweiten Kanimer gegen die Regierung erklären.
Coburg, 30. November. Der gemeinsame Landtag hat in seiner heutigen Sitzung das Reichswahlgesetz mit allen gegen eine Stimme und einen Zusatzparagraphen, die Diäten Pe— treffend, bei namentlicher Abstimmung mit 12 gegen 7 Stim⸗ men angengmmen. Die Staatsregierung erklärte jedoch, fi könne das Wahlgesetz mit dem Zusatz nicht publizixen, da sie vertragsmäßig gebunden sei. Ueber die Diätenfrage werde am 5. Dezember in Berlin verhandelt werden. Das Reichswahl. gesetz werde daher hier, dem genehmigten Bundesreformvertrag gemäß, auf dem Verordnungswege publizirt werden.
Altenhurg, 29. November. Das heute ausgegebene Stück der Gesetzzsammlung bringt eine Men rere ht er , machung vom 26. d. M. durch welche der am 18. August ab— geschlossene Bündnißvertrag mit Preußen und den anderen norddeutschen Staaten über, die Begründung des Nord— deutschen Bundes veröffentlicht wird, sowie eine höchste Verordnung vom gleichen Datum, durch welche die Wahl eines Abgeordneten zuni Reichstag dieses Bundes angeordnet ist. Das Herzogthum ist zu diesem Zwecke in 26 Wahl⸗ bezirke getheilt, in denen die Wahlen an einem Tage erfolgen. Da die Wahl durch die abfolute Stimmenmehrheit aller? in sämmtlichen Wahlbezirken abgegebenen Stimmen bestimmt wird, so wird das Gesammtergebniß durch das Ministerium, Abthei—⸗ lung des Innern, erst nach Erstattung sämmtlicher berichtlichen Anzeigen der Wahlbehörden erfolgen können. Stellt sich eine absolute Mehrhett hierbei nicht heraus, so ist dann nur unter den zwei Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhal⸗ ten haben, zu wählen und zu diesem Behuf ein anderwelter Wahltag anzuberaumen. ⸗
Bayern. München, 30. November. (Bayer. Zig) Der zum Königlichen Gesandten in Paris ernannte bisherige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Bayerns am Kaiserlich russischen Hofe, Freiherr 8 ergler von Per— glas, hat Sr. Majestät deni Kaiser von gig enh sein Abbe— rufungsschreiben überreicht. Die interimistische Führung der
gesandtschaftlichen Geschäfte ist dem Königlichen Legations-Rath
Freiherrn von Truchseß übertragen. Nürnberg, 30. November. Heute Nachmittag traf Se.
e fangen.
Würzburg, 39. November. . W. Z.) Gestern besuchte Se. Majestät der König von hier aus die Schlachtfelder von Roßbrunn, Alettingen, Helmstadt und Hettstadt. Der gestrigen Theater⸗Vorstellung wohnte Se. Majestät nicht bei.
Oesterreich. Der »Wien. Ztg.“ vom 2. Dezember ent— nehmen wir folgende telegraphische Landtag sberichte:
Pesth J. Dezember. Baron Eötvös empfahl die Fortsetzung der kommissionellen Arbeiten. Das Haus sei bisher zwar nicht zum Schaffen neuer Gesetze, wohl aber zur Fortsetzung der vorbereitenden Arbeiten kompetent. Die geringe Aussicht auf die Erreichung des ge⸗ wünschten Zieles dürfe nicht entmiuthigen. Die Geschichte des ungarischen Landtages weise nach, daß die Gesetze von der Magnatentafel zuweilen selbst zwanzig Mal zurückgewiesen wuͤrden, daß aber die Deputirtentafel ihre Thätigkeit deshalb doch nicht einstellte. Logik und Konsequenz ge— e , auch jetzt nach Absendung der dritten Adresse die Jert e zun der
lrbeiten. Graf Bela Keglevich unterstützt Tisza's Antrag und erklärt, die Haltung seiner Partei involbire die konfervativste Politik, indem ie die Gesetze des Landes erhalten wolle. Balthasar Horvath plaidirt ür den w , im Interesse der unggrischen Nation. Der Landtag müsse so weit gehen, als die Ehre es gestatte; bisher stehe derselbe noch nicht an der Grenze und deshalb könne er seine vorbereitenden Arbei—
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dem Festplatze angekommen, eröffnete der Bischof von Lichfield die Feier mit einem Gebete, dann wurde eine Adre se des Mayor und Gemeinderathes verlesen und darauf die Statue durch Mr. Shorneycroft enthüllt und von der Königin besich⸗
gt die dem Künstler ihre höchste Zufriedenheit mit seinem
etzen. Redner hofft, daß der Ausgleich durch die Erkenntniß e 3 gezeitigt werden wird, daß die Monarchie und die Bynastie in einem sympathisirenden , H. die festeste Stütze sinden wird. Montag Fortsetzung der Adreßdebatte. Agram 1. Dezember. In der heutigen Landtagssitzung wurde
ein aus 12 Mitgliedern bestehendes Comité gewählt, ivelches der Ple. t hampton ab und traf gegen sieben wieder in Windsor ein. Zu
narversammlung den Antrag über das Verhandlungsoperat der bei— derseitigen Regnigolardeputationen erstatten wird. rag / I. ,
9 erstlandmarschal ö . Wien gebrachte Krone des heiligen Wenzel wieder
3 ihren rechtmäßigen Platz zurückgestellt werden wird.
die Landesregierung das Ersuchen zu stellen, dem Verlangen der Ge— meinden um Einführung des deutschen Sprachunterrichts in der Schule nachdrücklichst Geltung zu verschaffen.
zur unverweilten Herstellung einer E wird einhellig angenommen.
Schweiz. Bern, 28. November. hat sich der Bundesrath mit der definitiven Redaetion seiner
wehr das nach dem System Milbant.— de Prelaf-Bürnand⸗ Gewehr erhalten wird. Was die Munition betrifft, so sollen vorläufig für jedes Gewehr 160 Patronen an⸗ efertigt werden. Alle ersten Anschaffungen bestreitet der Bund, und fi Kosten des Ganzen, auf 10 Millionen Franken berechnet,
fallen demselben zu 3 und den Kantonen zu anheim. Die
Fabrication der Gewehre erfolgt in der Schweiz und soll inner— halb 2 Jahren vollendet sein. An der Annahme dieser Anträge Seitens der Bundesversammlung wird nicht gezweifelt. — Die französische Regierung hat das von der Schweiz und Italien
in Gemeinschaft gestellte Gesuch um Verbesserung der Verkehrs- verbindungen an der Grenze abschläglich heschieden. In Bezug auf die Verbesserung der Verbindung zwischen Lyon und Genf
glaubt der Bundesrath, daß ein von dem lyoner Handelsstande ausgehendes Gesuch in i. vielleicht mehr Berücksichtigung finden dürfte, was der Genfer Regierung zur Kenntniß gebracht wird, damit sie in Lyon diesfällige Schritte thue.
Großbritannien und Irland. London, 30. Novem⸗ ber. Nach den neuesten Nachrichten aus Irland ist Lord Strathnairn, der Höchstkommandirende der Truppen, die in London stehen, in Dublin angekommen. Es wurde in Belfast wieder ein Steinmetze als Fenier festgenommen. Ein anderer Mann, der ebenfalls arretirt wurde, wies seine Un— schuld nach und erhielt seine Freilassung. Bei der Ausladung des Dampfers »Fleet wood « fiel den als Metallwaaren enthaltend deklarirtes Faß auf. Dasselbe wurde geöffnet und man fand gegen 100 Pfund scharfe Patronen in guter Verpackung vor, die selbstverständlich von der Polizei mit Beschlag belegt wurden. In Passage trafen mit dem Dampfer gegen 40 Männer von verdächtigem Aeußeren ein. Sie hatten kein Gepäck bei sich und behaupteten, sie such— ten Arbeit. Von denjenigen, die im vorigen Jahre an dem— selben Orte auftauchten, um an dem Aufstande Theil zu neh— men, unterschieden sich die neuen Ankömmlinge nur durch sehr augenfälligen Mangel an Geld. Da nichts als ihr Aeußeres auf . Absichten deutete, so mußte die Po— lizei fie ziehen lassen, hielt jedoch auf ihre Bewegungen ein wachsames Auge. Die Nachricht, es sei von den Kreuzern ein großes Schiff, mit Waffen und Munition befrachtet, genommen worden, findet ihre Erklärung darin, daß ein für Benhaven bestimmtes Kohlenschiff, das eine grüne Flagge führte, von den Kanonenbooten angehalten und durchsucht wurde. Nichts Verdächtiges fand sich an Bord vor, und die grüne Flagge, er— klärte der Capitain, führe er deshalb, weil er Irländer sei. In Cork sind die Besatzungen des Cat-Fort und Elisabeth⸗Fort be— deutend verstärkt und die Wachen verdoppelt worden.
— 1. Dezember. Die Einweihung des Albextdenk— mals in Wolverhampton, zu der gestern Ihre Mgjestät die Königin sich mit ihrem Gefolge, darunter Prinz und Prinzessin Christian, Prinzessin Louise und Lord Derby, mittelst Extra— zuges begeben hatte, ging in würdigster Weise von Stat⸗ ten. Das sprichwörtliche schöne Wetter, dessen sich die Königin bei Gelegenheit ihres öffentlichen Auftretens stets erfreute, fehlte auch dieses Mal nicht und gab den festlich ge⸗ schmückten Straßen ein ungemein freundliches Aussehen. Die Einwohner der Stadt faßten dicht gedrängt den Weg, den der Königliche Zug nehmen sollte, ein und begrüßten die Köni⸗ gin bei . 3 mit enthusiastischen Zurufen. Auf
Tonner und Genossen interpelliren den und Statthalter, wann die wegen der Kriegs— ; Ilie an der Wohlthätigkeits-Anstalt für Schankwirthe gelegt
ꝛ wor Klagenfurt, 1. Dezember. Der Abg. Steiner beantragt, an
Zollbeamten ein
erke aussprach. Um vier Uhr fuhr die Königin von Wolver⸗
gleicher Zeit war in London unter den Auspizien des Herzoßs von Edinburgh feierlich der Grundstein zu einem neuen
en. Lord Stanley, der Minister des Auswärtigen, hat das
Memorandum der Bradforder Handelskammer, betreffend die Handelsverbindungen zwischen England und Oesterreich, beant—
nnsbruck, 1. Dezember. Der Antrag des Probstes Brunner, wortet.
Dr. Streiter und Konsorten um Ein e geiten beim Handelsministerium isenbahn von Villach bis Brixen uirte er sseit
der österreichischen Regierung auf das in der Denkschrift der
EEöln. Itg) Heute Handelskammer berührte Protokoll zu lenken und zugleich zu . erklären, die Regierung sei bereit, die unglücklicherwelse durch Botschaft an die Bundesversammlung nebst Anträgen, betreffend den Krieg die Einführung des Winchester⸗Repetirgewehres in die eidgenss-⸗ sische Armee, beschäftigt. . a, . . Auszug und Reserve mit diesem Gewehre ausgerüstet und . ᷣ . wüunsches * ng. . noch für jedes Bataillon dieser Truppen 20 Prozent legenheit zu einem baldigen Abschlusse in dem Sinne der an— überzählige Stuͤcke angeschafft werden, während die Land . umgeänderte
Sobald Lord Stanley vön dem Abschlusse des Frie— dens zwischen den kriegführenden Staaten Kennkniß erhielt, instruirte er den diesseitigen Geschäftsträger, die Aufmerksamkeit
unterbrochenen Verhandlungen wieder aufzu— nehmen. In Erwiederung dieser Mittheilung an die österreichische Regierung, hat Sir Lord Stanley von Seiten derselben die Versicherung des aufrichtigsten Wunsches erhalten, die Ange—
gefangenen Verhandlungen zu bringen. Auch hat die österreichische Regierung die Verbindlichkeit der Protokollverbindung vollstän—⸗ dig anerkannt. Der Zustand der Dinge in Wien hat indessen, in Folge des Krieges, bis jetzt (6. November) die Festsetzung eines bestimmten Zeitpunktes zur Wiederaufnahme der Ver— handlungen noch nicht zugelassen, doch wird die Handelskammer aus dem Angeführten ersehen, daß Lord Stanley vollständig von der Wichtigkeit des von ihr besprochenen Gegenstandes durchdrungen ist.
Nach den neuesten telegraphischen Nachrichten waren in Dublin mehrere neue Verhaftungen vorgenommen worden. Auch in Bruff hat die Polizei vier Personen festgenommen. Das 28. Regiment ist in Kingstown eingetroffen. In Stadt und Grafschäaft Limerick ist der Ausnahmezustand Froklamirt worden. An Bord des Liverpooler Dampfers wurden bei seiner Ankunft in Dundall 149000 Zündhütchen ge⸗ funden und mit Beschlag belegt. — Von London aus ist in Dublin während der Nacht eine Depesche eingetroffen, wonach die Regierung in Erfahrung gebracht hat, daß Stephens ent— weder schon in London ist oder stündlich erwartet wird. Wahr— scheinlich mit dieser Mittheilung zusammenhängend, hat die Po— lizei in den Straßen Londons einen Anschlag angeheftet, nach welchem die Regierung »für eine, zur Ergreifung James Stephens, der sich das Central-Oberhaupt der irländischen Fe— nier nennt, führende Nachricht« eine Belohnung von 1000 Pfd. Sterling und eine weitere Belohnung, ebenfalls von 1000 Pfd. St. für denjenigen anbietet, der den , Fenierchef wirklich zur Haft bringt. Das beigedruckte Signalement be⸗ schreibt ihn als 42 Jahre alt, stark untersetzt und breitschulterig gebaut. — Das Kriegsschiff Virago« hat Befehl erhalten, sich schleunigst mit Kriegsmunition, Pulver und Bomben zu ver— sehen . noch heute Nacht nach Irland abzugehen.
Frankreich. Paris, 1. Dezember. Heute reisen die französischen Unterhändler, welche die Verhandlungen Betreffs des Abschlusses des französisch-österreichischen Handelsvertrages fortführen sollen, die Herren Herbet, Barbier und Ozenne, nach Wien ab. Man glaubt, daß in zwei ißm ne r nen beendet sein wird. Was den Einfuhrzoll auf französische Seide in Oesterreich betreffe, so soll derselbe im Handelsvertrage von . 120 und nach sieben Jahren auf 60 Gulden ermäßigt werden.
Italien. Florenz, 28. November. (Köln. Ztg. Vegezzi wird, sobald die Vorfragen erledigt sind, nach Rom abgehen. Seine Unterhandlungen sind zunächst auf die Ernennung und den Eid der Bischöfe, wie auf die Verminderung der Diözesen in Italien gerichtet. Obgleich Vegezzi anscheinend nur die religiö⸗ sen Fragen ins Auge zu fassen hat, so ist doch die Anwesenheit eines italienischen Unterhändlers in Rom in einer so wichtigen Zeit ein Ereigniß. Das Parlament wird sich mit Rom nicht befassen und die Frage mit Stillschweigen übergehen, Der römische National -Ausschuß verbürgt sich seinerseits für das ruhige Verhalten der Bevölkerung, die auf seinen Rath auf jede Kundgebung verzichten werde. J ;
— 1. Dezember. (W. T. B.) In Folge des heutigen Ver⸗ hörs vor der Senats⸗Kommission wurde Admiral Persano im Senats⸗Lokal in Haft genommen,. 6
Ein Rundschreiben des Finanzministers regelt die Zinsen⸗
zahlung der italienischen Rente für Januar. Die »Italie« schreibt: Aus Rom eingetroffene Nachrichten