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Einrichtung von pomologischen Lehr-Anstalten, 10000 Thlr. zur För-
derung der Wald und Wiesenkultur in der Eifel und 19,530 Thlr. für verschiedene andere Zwecke zur Förderung der Landwirthschaft. Gegen den Anschlag des Vorjahres sind für extraordinaire Bedürfnisse überhaupt 109,340 Thlr. neu in Ansatz gekommen.
Gestüt⸗Verwaltung.
Die dem Ministerium für die landwirthschastlichen Angelegen— heiten untergeordnete Gestüt⸗Verwaltung erfordert für 1867 an dauernden Ausgaben eine Summe von 532295 Thlr. Der Bedarf hat sich gegen den Anschlag des Vorjahres um 6480 Thlr. verringert, indem bei den Haupt- und den Landgestüten Minder-Aus— gaben von resp. 5770 Thlr. und 105510 Thlr. eingetreten sind, welche vornehmlich in dem gegen das Vorjahr nicht unerheblich verringerten Bedarf an Fouragekosten bestehen und sich im Uebrigen, abgesehen von der Besoldung von 556 Thlr. für den Trainer bei dem Haupt⸗ gestüt Trakehnen, welche in Folge der Einstellung des Trainings bei dieser Anstalt in Wegfall gekommen ist, auf die durchschnittlichen Ausgaben in den letzten Jahren gründen; ferner ist der Fonds zur Ausbildung von Gestüt Eleven um 200 Thlr. ermäßigt, dagegen
der Fonds zum Ankauf von Pferden für die Haupt- und Landgestüte
von 50,000 Thlrn. auf 60,006 Thlrn.,, mithin um 19,000 Thlr. er⸗ höht worden, weil die bisherigen Mittel nicht ausreichend sind, um dem Bedarf der Haupt- und Landgestüte Rechnung zu tragen, zumal die Preise der zur Auffrischung des Vollbluts, namentlich aus Eng— land zu beschaffenden Zuchtpferde, fortdauernd steigen.
Außerdem sind an Ausgaben für extraordinaire Bedürf— nisse, und zwar zu verschiedenen Neu- und Umbauten auf den Haupt⸗— gestüten Trakehnen und Graditz, bezichungsweise auf den zu denselben bsörigen Vorwerken überbaut 30870 Thlr. in, Ansatz gebracht, welche Summe die Mittel des Vorjahres für extraordinaire Vedürfnisse um 293870 Thlr. übersteigt.
2
Ministerium der geistlichen, Unterrichts ⸗ und Medizinal Angelegenheiten.
gaben für 87.808 Thlr.
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für den Kultus und Unterricht gemeinsam: 3000 Thlr. zur Errichtung einer zweiten evangelischen Schulrathsstelle je bei den Regierungen in Königsberg und Breslau, 1000 Thlr. zur Erhöhung des Pensionsfonds für Wittwen und Kinder verstorbener Geistlichen und Lehrer, 1900 Thlr. zur Erhöhung der Unterstützungen für Predi⸗ ger⸗ und Schullehrer⸗Wittwen und 43 Thlr. in Folge n gn von anderen Titeln hierher;
für das Medizinalwesen: 559 Thlr. hauptsächlich zur Ver— mehrung des Personals der Kreis⸗-Thierärzte;
und für ,, Zweche: 4146 Thlr., vornehmlich zur Er⸗
höhung der Pfarr-Staagtsgehälter der evangelischen und katholischen Geistlichkeit auf dem linken Nheinufer. An einmaligen und eztraordinairen Ausgaben ist eine Summe von 5704482 Thlr. in Aussicht genommen, von welcher 5000 Thlr. als zweite Rate zum Bau eines Gebäudes für die Vational-Galerie, 5h00 Thlr. zur Fortsetzung des Dombaues in Cöln, 10655705 Thlr. für verschiedene Bauten von Universttätsgebäuden, 1866342 Thlr. zum Bau von Seminargebäuden, 20,800 Thlr. zum Bau von Hebammen-Instituts-Gebäuden in Stettin und Posen und 6/3! Thlr. für verschiedene andere Zwecke bestimmt sind.
als nach dem Anschlage des Vorjahres.
vom 1. April 1867 ab, die Erhöhung des Etats der Train-⸗Bataillgn⸗
2213 Thlr.;
und Invaliden vom Feldwebel Al 11424 Thlr., zu Pensionen für Wittwen und Erziehungsgeldern für Kinder, sowie zu Unterstützungen um 44,000 Thlr.;
Kriegs⸗Ministerium.
Die Anforderungen für die Armee betragen nach dem Eta * 186, im Ordinarium 41,574,318 Thlr., oder . Ih lelet i ach d . Bei der Feststellung 6 ben sind in Bezug auf den gestiegenen Bedarf, im Wesentliche . nachstehenden Veränderungen und neuen Einrichtungen maß i haz gewesen, und zwar bezüglich derjenigen, welche Mehrbedürsnis⸗ * Folge, haben: die Erweiterung des Generalstabes, die Erricht . der fünften Escadrons bei denjenigen 40 Kavallerie Regimen un welche bisher nur zu 4 Escadrons formirt waren, die Solder hoh n der Mannschaften um 6 Pf. pro Kopf und Tag auf drei Vietl ein
der Wegfall der Manquements der ö. bei sämmtlichen Truppen und die Erhöhung der an Pensionen und Unterstützungen; ferner bezüglich där Väthh. derungen, welche Ausgabe⸗-Crsparnisse mit sich führen: der n
fall der beiden Reserve-Pionier-Compagnieen, die Ermäßigung der
Oekonomie - Handwoh
, bei der gesammten Kavallerie, die frühere Entlgssung der
Reserven, welche mit Rücksicht auf den Feldzug, welchen dieselben m gemacht haben, möglich geworden, der Ausfall der Landwehr Ueb . gen und die Beschränkung der Truppen⸗-Uebungen. ; 21
Die Resultate, welche diese Veränderungen und neuen Einrich. tungen bei den einzelnen Etatstiteln zurücklassen, so wie die nicht ö. heblichen sonstigen Mehr und Minder-Ausgaben gegen die Ansaz—
des Vorjahres sind folgende:
Der Bedarf ist gestiegen:
bei dem Kriegs- Ministerium: an Besoldungen und sächlichen
Ausgaben um 2990 Thlr. für die Wilitair-Intendanturen, wie vor, um 10, 87 Thlr; für die Militair-Geistlichkeit, wie vor, um 1130 Thir;? zur Besoldung der höheren Truppen-Befehlshaber um 382 Thlr.; . für die 1300 Thlr. ) für den Generalstab: zu persönlichen Ausgaben um 235720 Tha. und zu sächlichen Ausgaben un 6160 Thlr., für das Ingenieur-Corps: zu persönlichen Ausgaben um 1900 Thlr., . . zur Naturgl-Verpflegung um 3343206 Thlr, zur Bekleidung der Armee um 18,523 Thlr., für das Servis- und Garnison-Verwaltungswesen— zu persönlichen Ausgaben um 2000 Thlr., zur Verwaltung 2c. der Ka—
Adjutanten Sr. Majestät des Königs um
sernen um 5h89 Thlr. und an Servis um 101,254 Thlr.;
für das Militair-Lazarethwesen: zu persönlichen Ausgaben um 1350 Thlr., zu Verwaltungs-Ausgaben um 13,700 Thlr. und zur Unterhaltung der Gebäude und Utensilien um 2000 Thlr.;
zur Verwaltung der Train-Depots und Instandhaltung de Feld⸗Equipage um 2916 Thlr.
zur Verpflegung der Ersatz Ma n , , um 8365 Thlt.
für die Verwaltung der Remonte-Depots um 52090 Thlr.
zu Reisekosten, Tagegeldern, Zulagen 24. um 46,200 Thlr.,
für die Militair-Erziehung s-Anstalten um 411 Thlr., zu Pflege- und Unterrichtsgeldern für Kinder z. um 1860 Thlr.
für den Militair⸗Medizinalstab und die militair-ärztlichen
Bildungsanstalten um 1262 Thlr.,
zum Bau und , , der Festungen: an pe önlichen Ausgaben um 1262 Thlr. und sächllichen Ausgaben um
für das Invaliden wesen: zu Hen ng für Offiziere, Beamte und Wachtmeister inkl. abwärts
für das Militair-⸗Waisenhaus in Potsdam um 913 Tbl. und für die Militair⸗Wittwenkasse um 26,487 Thlr. Dagegen sind an Ausgabe-Ersparnissen eingetreten:
hei der Besol dung 26. der Kommandanten, Platz-Major— bei der Besoldung der Adjutantur-Offiziere 2850 Thlr. bei der Geldverpflegung der Truppen 4066 Thlr.,
zum Remonte-Ankauf 3233 Thlr., bei dem Artilleriewesen, der Waffen- und Pulver-Fabrication
und Etappen⸗Inspektoren 950 Thlr.,
an Matrikulgr-Beiträgen zur Dotation der früheren Bundes.
festungen 36 8697 Thlr. und
an verschiedenen Ausgaben 2228 Thlr.
Bei den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, welche zu 497,131 Thlr; veranschlagt und hauptsächlich zu Festungs— und Garnisonbauten bestimmt sind, erscheint gegen den Anschlag pro 1866 ein Mehr von 571,531 Thlr. welches darin beruht, daß von den Ansätzen des Vorjahres die Summe von 824,000 Thlr., deren Verwendung mit Rücksicht auf die kriegerischen Ereignisse vorläufil ausgesetzt wurde, nicht mit zur Balance gezogen worden ist. Außer— dem befinden sich unter den Ansäßen pro 1867 noch 8000 Thlt. e. . Vorjahre, welche durch gegenüberstehende Einnahmen gedeckt sind.
Marine⸗Ministerium.
Die nach dem vorliegenden Etat im Ordinarium zu l /- S36 637 Thlr. veranschlagten Ausgaben für die Marine enthalten en die Ansätze des . ein 46. von 2607744 Thlr., welcht ich aus den nachstehenden speziellen Mehrbedürfnissen ergiebt, 3 den Letzteren gehören: 6400 Thlr. für das Ministerium, hauptsächlic u neuen Besol dungen und Gehaltszulagen, 1600 Thlr. für die Marine Intendantur, S500 Thlr. für die Lokalverwaltung behufs Vermehrunh
843 ersol
Aben
und zu Unterha
persuche, schiedenen
von glei
4353
nals, 18309 Thlr. für die Kommande-Behörden und das dak Militair-Personal, vornehmlich zur Verstärtkung des Letzteren, nl Hir Mu Seczulagen und zu ia. und Schiffs verpflegungs= 86 bei Indienststellung der Fahrzeuge, 9724 Thlr. zu Aus— 6 für diẽ Krantenpflege, 4560 Thlr. an Servis⸗ und Mieths⸗ rü häbigung, To Thir, für die Vapflegung der Ersak. und Neserve— . caften c, 7850 Tblr. zur Verstärkung des Depotpersonals Mann d ehaltsverbesserungen fur die Unter-Ingenieure, MoM Thlr. 1 unterhaltung der Fahrzeuge und des Inventars, 2000 Thlr. zur zur n der Gebaͤude 2c. 5000 Thlr. für Munitio d Schieß⸗ ltung der Gebaude 2. Y Thlr. für Munition und Schi 660 Thlr. zu technischen Versuchen und 2401 Thlr. zu ver— anderen Zwecken.
Die einmaligen und au ßerordentlichen. Ausgaben betragen sür 1867 überhaupt 6.623000 Thlr. Unter denselben sind „rzugsweise zur Herstellung eines Kriegshafens an der Nerdsee und ban Befestigungen um Garnison Anstalten an Der,. Made zum Schiffsbau und Fortbau des schwimmenden Docks 2MGä3MUMrG Thlr. ßerdem aber zur Herkellung und Befestigung des Marine⸗Ctablisse⸗ mentẽ an der Kieler Bucht und zur Bescha fung von drei Panzer⸗ Fregatten noch 11620MοσοO Thlr. ausgesetzt. Die letztere Summe ist fur einen bei der allgemeinen Kassen Verwaltung in Einnahme ge⸗ sellten extraordinairen Zuschuß aus den Kriegskosten⸗-Entschadigungen icher Höhe gedeckt.
Die Hohenzollernschen Lande.“
Außer den bisber behandelten Einnahmen und Ausgaben in den
'atländischen Provinzen des Staats, bestehen noch die Einnahmen und
Ausgaben der Hohenzollernschen Lande welche zu einem besonderen Etat vereinigt sind. Letzterer ist dem Staatshaushalts-Etat als An⸗
nge beigefügt.
Der in der Einnahme und Ausgabe gleich hohe Etat der Hohen⸗ zollernschen Lande schließt für 1867 auf 460099 Fl. ab und ergiebt zczn den Anschlag des Vorjahres eine Minder-Einnahme und Minder— Rlusgabe von 1060 Fl. ; ;
Die Minder-Einnahme rührt davon her, daß das Aufkom—
men an indirekten Steuern, hauptsachlich in Folge Verringerung der
Einnahme an Eingangs- und Ausgangsabgabe, sowie an Rübenzucker— sseler, um 1640 Fl., ferner der Ertrag des Wasserregals, nach der Fraction aus den letzten drei Jabren, um 5 Fl. die Einnahmen des Salzwerks bei Stetten um 1632 Fl. und die verschiedenen Ein⸗ nahmen um 136 Fl. zu ermäßigen gewesen sind; während bei den direkten Steuern, hauptsachlich in Folge der anderweiten Veranlagung der Grund- und Gefalle⸗- Steuer, eine Erhöhung um 1880 Fl,; bei den firirten und unbestimmten Beiträgen zu den Straßenbaukosten, nach dem Durschschnitt der letzten Jahre, eine solche um 200 Fl. und be den Grundstücks-Pachten ein Mehr von 2 Fl. eingetreten ist.
Von den Ausgaben sind für 1867 als dauernd bezeichnet: M oo0 Fl., oder Fl. mehr wie im Vorjahre. Im Speziellen sst der Bedarf gestiegen: bei den Verwaltungsausgaben um zz) Fl, und zwar? an Renten um 1217 Fl, an Pensionen um M Fl, an Besoldungsausgaben der Regierung in Sigmaringen um L Il, zur Ablieferung an den Staatsschaß, behufs Berichtigung eines
2 O
Vorschusses für das Salzwerk bei Stetten, um 416 Fl., zur Verbesse⸗ rung der Besoldungen der Unterbeamten um 3914 Fl, an Kesten für Beaufsichtigung, Neubau und Unterhaltung der Staatsstraßen um Ah0 Fl., bei dem Kreisgerichte zu Hechingen zu persönlichen Aus⸗ gaben um 4060 Fl. bei den Ober Bergämtern desgleichen um 300 Fl. für Woblthaätigkeitsswecke um 175 Fl, für das Medizinalwesen um A0 Fl. und fuͤr das Kasernement um 87 Fl. Diesen Mehrbedürfnissen stehen an Ersparnissen bei den Ver— waltungs-Ausgaben gegenüber: 407 Fl. an Beiträgen zur Dotation der chemaligen Bundesfestungen, in Folge Auflösung des Deutschen Bundes; WM Fl. an Ausgaben in Auseinandersetzungssachen, wegen Abnahme der Geschafte, und 756 Fl. an unvorhergesehenen Ausgahen. Außerdem sind bei den Betriebs-Verwaltungen, hauptsäch— lich bei dem Salzwerk bei Stetten, noch 1469 Fl. an Minder⸗-Aus⸗ gaben zu berücksichtigen gewesen. ö Der nack Abzug der dauernden Ausgaben von der Einnahme verbleibende Ueberschuß stellt sich für 1867 auf 53,000 Fl. und zwar 17 Fl. geringer, wie nach dem Anschlage des Vorjahres, was theils in der oben erwahnten Erhöhung der dauernden Ausgaben, theils in der gedachten Minder⸗Einnahme beruht. . Der Ueberschus im Ordinarium ist zu einmaligen und auer⸗ ordentlichen Ausgaben angesetzt worden, und zwar mit 1200 Fl. zur Bestreitung der durch die Ausführung des Vertrages über das Münzwesen des füddeutschen Münzvereins vom 7. August 1858 ent⸗ stehenden Kosten, mit T7066 Fl. zum Neubau von Chausseen, mit M60 Fl zur Beschaffung von neuen Geschäfts- und event. von Ge— fängniß-Lofalien für das Kreisgericht zu Hechingen und mit 15,100 Fl. sum Umbau der Strafanstalt zu Habsthal.
sche Nachrichten über Industrie, Gewerbe, Handel 2c. in Bayern.
II.
Bayerns Hopfenbau ist sehr bedeutend. Die durchschnittliche jährliche Production wird auf 130,00 Ctr. berechnet, wovon im ande selbs nur etwa Hoslmé tr, konsumirt werden; für die Ausfuhr lleibnn alfo noch 706M Etr. übrig. Den besten Hopfen liefert die Stadt Spalt nebst Umgegend 1858 ca. 1906 Etr.); das 0 Er⸗ jtugniß steht in so gutem Rufe, daß jährlich große Mengen Pflanzen jur Veredelung der Kultur nach den verschiedensten Gegenden der Welt verhant elt werden Außerdem zeichnen sich Altdorf, Bamberg,
Hersbruck, Ingolstadt, Landshut, Lauf, München, Nürnberg, Regens—⸗
burg u. s. w. durch treffliche und umfangreiche Hopfengärten aus. Der Aufschwung des bayerschen Hopfenbaues datirt erst aus dem vori— gen Jahrhundert; bis dahin war man im Lande der Ansicht gewesen, daß zur Herstellung eines guten Lagerbiers nur böhmischer, nicht aber inländi⸗ scher Hopfen verwendet werden könne. Um dieses Vorurtheil zu be— kämpfen, erschwerte die Regierung einerseits so weit möglich den Bezug und die Verwendung des böhmischen Hopfens, indem sie andererseits denjenigen Brauern, die einheimischen Hopfen verarbeiteten, mancherlei Vortheile gewährte. Nach Ueberwindung mancher Schwierigkeiten wurde hierdurch die bayerische Hopfenkultur dergestalt gefördert, daß Bavern gegenwärtig nicht blos seinen eigenen erheblichen Bedarf an Hopfen selbst zieht, sondern noch bedeutende Mengen exportiren kann. Der Ruf, den früher die böhmischen Hopfen allein behaupteten, hat sich seitdem auf den bayerischen Hopfen übertragen; dieser ist überall gesucht und wird mit hohen Preisen bezahlt. Bei einem Durch— schnittspreise von 50 Thlr. für den Centner repräsentirt das jährliche Productionsquantum Bayerns den Werth von 6500000 Thlr.
Tabaksbau wird in Bayern, besonders in der Pfalz, vielfach betrieben. Mit Tabak bepflanzt waren im Jahre 1863 18,850 preuß. Morgen, 1864 21,504 Morgen Land; an getrockneten Blättern wurden 156,485 Ctr. resp. 140,328 Ctr. gewonnen.
Behufs der Zuckerfabrication kommt zwar auch der Anbau von Rüben vor; derselbe ist jedoch nur von geringem Umfange. Von den 6 in Bayern in Betrieb befindlichen Runkelrübenzucker-Fabriken sind an rohen Rüben verarbeitet worden:
im Betriebsjahre 1862 — 63 339,470 Ctr. 422,444 *
1865 -= 64 365, 07!
. . 1864-65 durchschnittlich also 3935995 Ctr. jährlich. Wenn als allgemeiner Ertragsdurchschnitt pro Morgen 135 Ctr. Rüben angenommen wer— den, so hat der Rübenbau in Bayern dennoch nur ca. 2900 Morgen Ackerland in Anspruch genommen.
Der Viehstand hat seit dem Jahre 1849 erheblich zugenommen. Nach den neuesten Zählungen waren etwa 370000 Pferde, 3,236,000 Stück Rindvieh, 1336,00 Schaafe, 580,000 Schweine und 105,000 Ziegen vorhanden.
Der Ertrag der Waldungen, die ein Aregl von 969,456 Morgen umfaßken, wovon ungefähr die Hälfte im Besitz von Privat⸗ personen, wird auf 2723503 Klafter Stamm-, 298,076 Klafter Stock— holz und 5277923800 Wallen angegeben.
Ueber den Bergbau-, Hütten- und Salinenbetrieb Bayerns enthalten die im Zollverein für das Jahr 1864 aufgestellten Tabellen folgende Angaben:
a) Gruben-⸗Betrieb.
Zahl Suantum der IJ . der Production. en r Werke. Ctr. Thlr.
Steinkohlen . 126 4/888, 817 Braunkohlen 49 1/179, 802 k 1454 / 654 Bleierze 7 14/027 Vitriolerze 9 55/271 12.158 86 Graphit 21 22 814 22 857 207
Die Seinkohlenförderung ist am bedeutendsten in der Rheinpfalz, wo auf 55 Gruben 2822481 Ctr. Kohlen, also fast 60 Prozent der Gesammt-Production gewonnen wurden; drei dieser Gruben, welche 2571402 Etr. Kohlen lieferten, waren landesherrlich, die übrigen 53 mit einem Ertrage von 25156079 Ctr. dagegen gewerkschaftlich. Außer⸗ dem findet Steinkohlenbergbau noch in den Bergrevieren München, Gleben und Bayreuth statt. Braunkohlen wurden besonders im Re— vier Amberg (1864 11135774 Ctr.) und Eisenerze hauptsächlich in den Revieren Amberg (74,8890 Ctr., Bergen (39l,278 Etr.) und Bayreuth go0h0 Ctr gefördert. Außer den vorgenannten Grubenerzeugnissen werden noch in kleineren Mengen Gold- und Silbererze, Quecksilber⸗ erze, Zinkerze, Kobalterze und Flußspath gewonnen. Das gesammte Prodüctionsquantum des Grubenbetriebes, bei welchem 1235 Arbeiter Beschäftigung fanden, hat 7.626,72 Ctr. im Werthe von 9ö6 68! hlr. betragen. Von den vorhandenen 501 Werken sind 38 landesherrlich, alle übrigen dagegen gewerkschaftlich; das Productions⸗Quantum der erste⸗ ren hatte einen Werth von 491,660 Thlr. Da der Gesammtwerth des Grubenbetriebes im Zollverein 1864 Iz / ? 9 / 603. Thlr. ausmachte so hat Bayern daran nur mit 1678 Prozent partizipirt.
b) Hütten -Betrieb. a ᷣ·—¶ ö mam,
Quantum — — Zahl der Geldwerth.
der Me gag zroduction. Werke. Ctr.
vy *
Zah der Arbeiter.
2471 416
700718 15 H77 145/676 838 22/685 2 160
Zahl der * 9 ; ei 3. Thlr. lrbeiter
Roheisen in Gängen . ! und Masseln ..... ... 61 23 Gußwagren aus Erzen 106838 desgl. aus hol fen 2 186,855 Eicken und gewalztes Eisen Eisenblech Eisendraht Stahl — . Silber Kaufblei . Eisenvitriol Gemischter Ritriol
910171 1394 107,553 y Slh/ 839 1215
2 600,755 1449 516300 70 82/5413 59 J aj 8
8581 22 15,569 121371 205
5168
751/637 9626 17,400 .. 39) 288 2583 5978 1175