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— Das November-Heft des »Centralblattes für die
gesammte Unterrichts⸗Verwaltung in Preußen hat folgen⸗ ben Inhalt: Die Verwaltung der neu erworbenen Landestheile —
Einjährig freiwilliger Militairdienst in diesen Landestheilen. — Heran— ziehung der Eisenbahngesellschaften zu Kommunal-Hand- und Spann⸗ diensten. — Nichtanrechnung der bei Kriegslazarethen in ärztlicher Thätigkeit verbrachten Zeit auf die Militairdienstverpflichtung. — Abnahme von Bauten. — Anschaffung der Gesetz⸗ Samm— lung für die Superintendenten in der Provinz Westfalen. — Statut der Bopp-Stiftung. — Ertheilung des Schiller-Preises. — Konkurrenz bei der Meyerbeer'schen Stiftung für Tonkünstler. — Verleihung von Medaillen an Künstler. — Form der Versetzung von Universitäts-Professoren in den Ruhestand; Zahlung des Ruhegehalts. — Zahl der im Jahr 1865 mit dem Wahlfaͤhigkeitszeugniß versehenen und ordinirten Kandidaten der evangelischen Theologie. — Gewerbe⸗ schule in Barmen. — Photolithographischer Atlas. — Festrede bei dem Jubiläum des Schullehrer⸗Seminars in Bunzlau, — Schrift von Baron über den letzten Krieg. — Vocationen für Lehrer an städtischen mehrklassigen Schulen. — Aufnahme und Entlassungs-Ter⸗ mine für Elementarschulen. — Dispensation vom Schulbesuch und Entlassung aus der Elementarschule. — Besetzungsrecht bei Ele— mentarschulstellen. — Schulrevisionen und Aufbringung der Kosten für dieselben in der Provinz Preußen. — Unabhängigkeit der Gutsherrlichkeit vom Patronat. Eigenschaft als Gutsherr in Be⸗ zug auf die Zusammengehörigkeit von Gütern. — Betheiligung des Patrons an den Kosten des Bauplatzes für ein Schul- und Küster— haus. — Anlage von Abtritten bei Schulbauten. — Zulässigkeit des Rechtswegs bei Streitigkeiten wegen der Abgaben und Leistungen an den Schuͤllehrer. — Sbservanzen in Deichbau-Angelegenheiten. — Nichtgewährung des fiscalischen kulmischen Morgens oder der Rente in der Provinz Preußen. — Regulativ für die von Kowalskische Erziehungsstiftung und die damit verbundene Ackerbauschule auf dem
Gut Spitzings bei Königsberg. — Massivbauprämie bei Schul⸗
hausbauten in der Provinz Preußen. — Personal-Chronik.
— Das Amtsblatt der Königl. Preußischen Telegra⸗ phen⸗Verwaltung (Nr. 26 vom 7. Dezember) enthält eine Ver— hig nn vom H. Dezember, betreffend die Verrechnung der Kosten für
ie Weiterbeförderung der im internen Verkehr gewechselten rekomman⸗ dirten Depeschen.
Statistische Nach vichten.
— Nach einer Mittheilung des pensionirten K. Hrn. Oberst-Stall⸗— meisters Freiherrn von Lerchenfeld⸗ Aham zählt Niederbayern per Quadratmeile 422 Pferde und Fohlen (335 Pferde und 87 Fohlem), und nimmt somit den ersten Rang ein; sodann folgt zunächst Ober⸗ Bayern mit 387 Pferden und Fohlen per Quadratmeile, in Schwa— ben treffen auf die Quadratmeile 291 Pferde und 66 Fohlen (307 Stück; für die Pfalz 260 Pferde und 46 Fohlen (306 Stück); in Mittelfranken 178 Pferde und 35 Fohlen (213 Stück;; in Unter⸗ Franken 94 Pferde und 11 Fohlen 105 Stüch. Für die Ober⸗
falz und Regensburg treffen 86 Pferde und 14 Fohlen (100
tückhf Arm an Pferden ist Oberfranken, welches per Quadrat⸗ meile nur 43 Pferde und 7 Fohlen (560 Stück) zählt. Die meisten ö im ganzen Lande besitzs im Verhältnisse zu seiner Stutenzahl Oberbayern, die meisten Wallache aber Unterfranken.
Paris, 9. Dezember. Der Seine-Pxäfekt veröffentlicht in dem »Moniteur« einen Bericht an den Generalrath der Seine über die Steuer- und Finanzverhältnisse dieses Departements. Daran schließen sich noch verschiedene Aufschlüsse über anderweitige Zustände von Paris. Die Bevölkerung des Departements beläuft ich nach der neuesten, höchst sorgfältig angestellten Zählung auf
i096, die der Stadt Paris allein auf 1825524 Seelen, konstatirt hiermit seit 5 Jahren eine Zunahme der Bevölkerung des Departements von 197226, der Stadt allein von 129, 133 Seelen. Nach den bis jetzt angestellten Berechnungen und Erfahrungen könnte Paris in seinem gegenwärtigen Umfange eine Bevölkerung von mehr als 3 Millionen aufnehmen. Das , , besaß Ende 1865 1792 Volksschulen, 350 öffentliche Lehranstalten und 1442 Privatschu⸗ len mit zusammen 176,436 Kindern, d. h. 11457 mehr, als im Jahre vorher. Dazu kommen noch 194 Schulen für Erwachsene, 25 Zeichen⸗ schulen, 140 Sonntagsschulen und 170 Kleinkinder⸗Bewahranstalten.
Gewerbe ⸗ und Handels ⸗Nachrichten.
— Die neuesten Nͤmmern (46, 47 und 48) des Königsberger 1 enthalten eine ausführlichere Beschrei⸗ hung des »Elbing-oberländischen Kanals der wir folgende Mittheilungen entlehnen: Die Anlegung einer Wasserstraße aus dem Oberlande nach Elbing wurde im Jahre 1825 von den Land— ständen der Provinz Preußen zuerst angeregt, Es erfolgten hierauf nähere Untersuchungen, welche bei der großen Produktivkraft des Ober; landes in forst⸗ und landwirthschaftlicher Beziehung die Wichtigkeit des Unternehmens außer Zweifel setzten. Die angestellten Berechnun—⸗
en ergaben, daß der beabsichtigte Kanal allein für 200,000 Morgen
zaldungen, worunter 1094000 den Königlichen Oberförstereien Taber⸗ brück, Liebemühl und Alt-Christburg, ferner für die Städte Osterode, Deutsch⸗Eylau Liebemühl und Saalfeld und alle zwischenliegenden ländlichen Ortschaften als Communicationsmittel dienen würde und auf deinselben, ungerechnet den Absatz der Königlichen Forsten, ein Transport von jährlich 2 Millionen Centner zu Thal und Million Centner zu Berg in Aussicht zu nehmen sei. In Würdigung dieser
Verhältnisse wurden die weiteren Porarbeiten und die Auzarbeitun
des Kanalprojekts dem Baurath Steenke übertragen, der sich in du
Jahren 1837 —1844 ausschließlich damit beschäftigte.
Der Elbingfluß und der Drausen-See mit den ihm umgebend großen Rohr- und Wiesenflächen, der Kleppefluß aufwärts, llegen c Niveau der Ostsee. Beim Dorfe Hirschfeld, Meile vom Dians See beginnt die Erhebung des Terrains welches hier etwa 5 e hoch steigt. Von Hirschfels aus bis zur Nordspitze des Pinnau. Ch ö. ungefähr eine Meile hebt sich das Land um weitere 290 Fuß ö J bildet in dieser Höhe das Plateau des Oberlandes. Die nil k Pinnau⸗See beginnende Seekette, durch welche der Kangl geführt n den sollte und geführt ist, liegt auf vier verschiedenen Terraffen. ö.
Die höchste wird vom Pinnau⸗ und dem sich daran schlicßend Samrodt-See gebildet und liegt 334 Fuß über der Ostsee. Die hun Terrasse umfaßt den Rothlof⸗⸗ Barting⸗, Eyling, Krebs- und Day See, lowie den Teich von Liebemühl und liegt 13 Fuß tiefer a . erste Terrasse oder 321 Fuß über der Ostsee. .
Die dritte Terrasse bildet, der große Geserich⸗ und der 1 Fuß höher liegende Ewing See mit den Städten Deutsch - Eylau 2 Saalfeld 4 Fuß 6 Zoll tiefer als die zweite, 3165 Fuß über da Ostsee. Zwischen dem Geserich⸗See und dem Teich von Liebemilhl liegt in der Kanal-Linie der Abesgar-⸗See wieder 3 Fuß tiefer als de Geserich.
Die vierte und tiefste Terrasse umfaßt den Drewenz⸗Ser, 12 Ju 6 Zoll tiefer als die dritte, 304 Fuß über der Ostsee. Aus hen Drewenz-See, an welchem die Stadt Osterode liegt, fließt die Dre wenz, bei Thorn in die Weichsel mündend und bis zur Anlage dez oberländischen Kanals die einzige flößbare Wasserstraße für das Ho des bewaldeten Qberlandes, welches viele Monate, oft 1 Jahr brauchte um auf diesem Wege nach dem nur 10 Meilen entfernten Elbing z flößt zu werden. .
Der Baumeister hatte sein Projekt behufs der Bauausführung in 6 Bauabtheilungen getheilt. .
Die erste Bauabtheilung umfaßt die Schiffbarmachung des Liebe— flusses von seiner Mündung in den Drewenz-See bis nach Liebemihh also die niedrigste Kanalhaltung.
Die zweite, die höchste Kanalhaltung, d. h. von der Liebemühler Schleuse durch die lange Seekette hindurch bis nach, Buchwald, wo ern, der starke Abfall des Oberlandes nach der Niederung zu he— ginnt.
Die dritte Bauabtheilung, gleichfalls der höchsten Kanalhaltum angehsrig, bildet die Verbindung, des Geserichs mit der Hauptkanzk Linie bei Liebemühl. Sie enthält als interessantestes Bauwerk die Führung des Kanals durch den Abesgar⸗See, vermittelst eines kolos— salen, durch den See geschütteten Erdwerks von 1550 Fuß Länge, ll Fuß oberer Breite und bis zu 4 Fuß Tiefe. Durch diesen Aquadukt ist die Senkung des Geserichs um 3 Fuß vermieden, welche zwar viel trocken gelegtes Land eingebracht, dafür aber einmal die Erdarbeitn bei der zweiten Bauabtheilung um Wenigstens 200009 Thlr. erhcht, zweitens auch den Bestand des für den ganzen Kanal erforderlichen Wasserqugntums und namentlich die zur Schifffahrt nöthige Tiefe dit Geserich⸗-Sees selbst gefährdet haben würde,. Auf beiden Seiten des Aquadukts befinden sich im Kanal Sicherheitsschleusen oder Thor durch welche ein etwaiger Durchbruch des Dammes unschädlich gemaczt werden kann. Zu dieser Abtheilung gehört auch der Weins dorf Kanal, welcher den Ewing-See mit dem Geserich, somit Saalfeld mit Elbing verbindet.
Die 4. Bauabtheilung umfaßt die geringen Arbeiten im Elbing Fluß und Drausen⸗See.
Die Hh. geht vom Drausen⸗Seegbis zum Oberhaupte der 5. Schleuse bei Hirschfeld, der Kanal läuft bis zur ersten Schleuse 770 Ruthen im Bette der Kleppe, von hier bis zur 5. Schleuse sind eirca 820 Ruthen und 30-44 Fuß Neigung.
Die 6. Bauabtheilung ist unstreitig die wichtigste und interessan⸗ teste und sucht ihres Gleichen in Europa. Hier drängt sich das gan Gefälle zusammen und Naturschönheiten wetteifern mit den Schwiern keiten, die das Terrain dem Techniker darzubieten scheint. Auf Amn Ruthen sind 273 Fuß 8 Zoll zu ersteigen. .
Der Kanalbau begann am W. Oktober 1844 und wurde erst im Jahre 18560 vollendet. Am 31. August jenes Jahres fanden in Ge genwart des Ministers Freiherrn v, d. Heydt auf der geneigten Ebene bei Buchwald die ersten Probefahrten statt. Am 29. Oktober desselben Jahres wurden von 6 mit Holz beladenen Kanalschiffen die ersten Fahrten über alle geneigten Ebenen und durch die unterhalb derselben belegenen 5 Schleusen gemacht. Diese Probefahrten entsprachen den von den geneigten Ebenen mit ihren Triebwerken gehegten Erwartum— gen vollkommen.
Die Stadt Liebemühl ist der Knotenpunkt des Kanalsystems von dem südlich der Kangl durch 2 Schleusen nach dem Drewenzsee, 9h welchem die Stadt Osterode belegen, hinunterführt. Von Liebemiih westlich geht der Kanal ohne Schleusen nach dem Geserichsee an desen ,,, Ecke die Stadt Dt. Eylau, aus der nördlichsten Spit
es Sees in den Ewingsee, an welchem die Stadt Saalfeld liejt Von Liebemühl auf Elbing in nördlicher Richtung geht der Kann durch den Mühlenteich in den großen Eilingsee, tritt in den Zophfset dann in den Krebssee und aus diesem in den 13 Meilen langen bon hohen bewaldeten Ufern umgebenen Röthlofsee. Auf der halben Län)
eht der Dutzkanal östlich ab nach dem Bärtingsee. Aus dem Nöth offee bei Zölp vorbei führt der Sgö Ruthen lange Kanal diirch Beth bis zu 53 Fuß tief ,. in den Samrodtfee, . Meilen lan, und aus diesem unter der Chausseebrücke bei Hoffnungskrug hindurg in den Pinnausee. Aus dem Pinnausee geht der Kanal dürch schön Wiesenflächen, die zum größten Theil ihm ihre Entstehung verdanken wieder in höheres Terrain, von herrlichen Laubwäldern bedeckt. Hiel ist die Wafferscheide und der Kanal ist 56 Fuß tief eingeschnitten
der zum 1.
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Jetzt steigt man die Buchwalder geneigte Ebene 65 Fuß und fährt auf, dem Kanal 500 Ruthen weit bis zur n Kanten, steigt hier wieder 60 Fuß hinab, fährt dann wieder 60 Ruthen weit auf dem Kanal bis zur Schönfelder Ebene. Hier liegt der Kangal noch, 192 Fuß über dem Drausensee; man sieht in ein ticfes Thal und nördlich das herrliche Bild der Elbinger Höhen, welche bis öh Fuß hoch den Horizont begrenzen. Bei Schönfeld steigt man j8 Fuß hinab und, den Windungen des Kleppethals folgend, erreicht man aufeiner Fahrt von 500 Nuthen die Hirschfelder Eheng, Sie hat „ Fuß Fall und an, ihrem Fuße führt der Kanal auf 190 Ruthen weiter bis zur Schleuse V., welcher die Schleusen IV., III., II. und I. kurz hintereinander folgen. Von der letzten Schleuse bis in den großen Drauifenfee geht der Kana! durch flaches Land, aus dem Drausen zurch den Elbing-Fluß in das Frische Haff.
Durch den Kanal ist eine Wasserstraße von 26 Meilen Länge ge— nommen, darunter befinden sich aber nur 53 Meilen wirkliche Kanäle, während 20 Meilen in den Scen belegen sind, in welchen aber nach ihrer Senkung die nöthige Schifffahrtstiefe zum Theil durch Baggerung hergestellt werden mußte. An den Seen, welche über 100 Meilen UÜferlänge haben, und in ihrer unmittelbarer Rähe, liegen hunderte von Orkschaften, allein am Geserich deren Zt, in weiterer Entfernung andere hunderte welche sänuntlich die neue Wasserstraße zur Abfuhr ihrer landꝛvirthschaftlichen Produkte benutzen. Der Werth der letzteren, namentlich des Holzes, ist durch den leichteren Absatz bedeutend ge⸗ stiggen und besonders der Werth der großen Waldgüter um das Drei— und Mehrfache erhöht.
Durch die mit der Kanal-⸗Alnlage verbundene Trockenlegung der Seen sind Wiesenflächen zum Gesammt-Betrage von 2250 Morgen gewonnen, welche reiche Erträge liefern. Die Senkung der Seen hat serner auf die Entwässerung des Landes in weiterem Umkreise der— selben den ersprießlichsten Einfluß geübt.
Der oberländische Kanalbau hat seine Vollendung noch nicht er— reich. Die erste bereits beschlossene Weiterführung betrifft die Linie pon Osterode nach dem Schillingsee. Die bereits in Anregung ge— brachte Schiffbarmachung der Drewenz von ihrem Ausflusse aus dem leichnamigen See bis in ihren unteren bereits schiffbaren Lauf, würde h Schifffahrtsverbindung mit der Weichsel herstellen und dem ober— ländsschen Kanalsystem einen werthvollen Abschluß geben,
Die auf die ganze Kanal-Anlage verwendeten Kosten betragen 15G Thlr., die der jährlichen Unterhaltung ca. 15009 Thlr. Durch Aufwendung dieser verhältnißmäßig geringen Summe ist ein Landes⸗ theil von etwa 100 Meilen dem Verkehr eröffnet, dessen Ausdehnung nachstehende Zahlen ersehen lassen: ö —
Im Jahre 1861, dem ersten nach Eröffnung des Kanals in seiner ganzen Lange, waren auf demselben 5 Schiffe und 2 Dampfboote in Fahrt. 1862: 108 Schiffe und 4 Dampfbogte in Fahrt, worunter 18 von 20-29 Last [a 146090 Pfund), 58 von 15. 19 Last, 18 von 16 bis 146 Last, 14 von 2 — 9 Last Tragfähigkeit. 1863: 120 Schiffe und 6 Dampfboote. 1864 kamen 8 neue Schiffe hinzu, mehrere alte von anderen Wasserstraßen herübergekommene wieder in Abgang. 1865: 1068 Schiffe, worunter 8 neu erbaute. Schiffverkehr in den Jahren 661 IS65h überhaupt: 1861: 1992, 1862: 5192, 1863: 3985, 1864: 307! und 18653 3657 Schiffe. Hietvon fuhren zu Berg 1865; von Elbing 1470, Danzig 41, Tiegenhof, Powunden und Dollstädt 163, in Sümma 1674, zu Thal: aus dem Gebiete des Geserichsees 7210 des Drewenz 353 und dem Gebiete der Seeen zwischen Liebemühl und der J. gen. Ebene 628 — 1702 Schiffe; ferner 291 Flöße, in Summe also 1993 Fahrzeuge. .
Zu Thal wurden i. J. 1865 verschifft: 2176 Last Weizen, 7784 Last Roggen, 532 Last Erbsen, 146 Last. Gerste, 334 Last. Hafer und Wicken, 238 Last Selsaaten, 7636 Schffl. Kartoffeln, 1163 Tonnen Theer und Pech, M40 Ctr. Wolle, 1823 Ctr. Stückgut, 272 Ctr. Knochen 2Ab58 Ctr. Lumpen, 3561 Ohm Spiritus, 3290 Stück Nundholz 59 307 Kubf. gesch. Hölzer, 127700 Kubf. Schiffsbauholz / 1658 Klftr. Buchen Brennholz, 331 Klftr. Eichen, 3235 Klftr, Birken, 441 Klftr. Erlen, gör, Klftz. Niefern, 173 Klftr. Espen, (Götz Schock Schirrhol; 172 Klftr. Nußzholz und 182 Mille Ziegel. Zu Berg wurden 1865 ver— schifft: G22 Schffl. Saatgut, 5 cb Schffl. Steinkohlen und Coats / 18457 Ctr. Gyps, 147635 Ctr. Eisen, 724 Ctr. Schiefer, 3754 Etr. Oel kuchen, oh Etrt Heu, 316376 Cfr. Stückgut, Sz Tonnen Salz zes Tonnen Kalk und Eement, 2541 Tonnen Heringe 277 Tonnen Stein⸗ kohlen⸗Theer, 245 Schock Rohr und Stroh, 54 Mühlsteine und 44,? Mille Ziegel. 4 .
Der Verkehr auf dem Kanal ist in stetem Steigen begriffen. Längs des ganzen Kanals mit Ausnahme an wenigen Stellen, wo tiefe See⸗ buchen dies verhinderten, ist ein Treidelsteig angelegt; Ladepläte be— finden sich an allen solchen Punkten, wohin die umliegenden Ortschaften leicht gelangen können; Treidelstationen sind in angemessenen Zwischen—⸗ räumen vorhanden. .
Die für Benutzung des Kanals zu zahlenden nur sehr geringen Abgaben werden erhoben in Kiebemtlhl und in Kleppez gin Ausstuß des Kanals in den Drausen⸗See , so daß der ganze MWischen verkehr gänzlich frei ist. Nach dem unterm 11. Februar 1861 Allerhöchst 4 stätigten Tarife haben zu entrichten, beladene Schiffe für je 5 Last ä 46000 Pfund) Tragfähigkeit bei Liebemühl 75 Sgr., bei Kleppe 2. Sgr. Unbeladenc Sch ffe und solche, welche nicht mehr als 10 Ctr. geladen haben, zahlen 4, Schiffe, welche mit Holz und andren volu⸗ minösen Ftohprddukten“ belaben sind, die Hälfte obiger Sätze, Flöße pro 1900 d Fuß 20 Sgr. bei jeder Hrebestelle. s
Der Zoll wird zur Deckung der Unterhaltungskosten verwanzt. Die N. Hann. Ztg.« vom 11. Dezember theilt mit: Nach einer Verfügung des ihn Lichen General⸗Postamtes werden in Folge Januar k. J. erfolgenden Einfügung des 5 ens des chemallgen Königreichs Hannover in big diesstitige Verwaltung die zwischen beide g fh len zur Versendung gelangenden Zeitungen
hinab und Ebene nach den
Nischnei⸗ e fer, fast um
Zeitschriften von jenem Zeitpunkte an nicht mehr
Bestimmungen des Post-Vereins-Vertrages, son⸗ dern nach den Bestünmungen für den internen preußischen Verkehr behandelt und demgemäß bei der bevorstehenden Er⸗ neuerung von Zeitungs-Abonnements für das Jahr 1867 nach diesen letzteren Bestimmungen verfahren werden. Dle Provision für die nach dem früheren hannoverschen Postbezirke zu debitirenden Blätter wird jedoch zunächst noch von deinjenigen Einkaufspreise berechnet, welcher seitens der Verleger fin die über den früheren preußischen Postbezirk hinaus zur Versendung gelangenden Blätter — mit Rück— sicht auf den Wegfall der für die in Preußen verbleibenden Zeitungen zu erhebenden Zeitungsstempelsteuer — normirt ist, indem bezüglich der letzteren eine Aenderung vorerst nicht eintritt.
London, 16. Dezeniber. In den ersten acht Monaten des Jahres 1866 erreichte der Werth an britischem und irländi— schem Po dukten, Ezport die noch nicht dagewesene Summe von 125/2658320 Pfd. St. An der Spitze des Ausweises figurirt der Ex—⸗ port nach den Vereinigten Staaten mit 983-084 Pfd, St. im Jahre 1865, und 19,893,445 Pfd. St. für 1866. Der Export nach dem bri⸗ tischen Nordamerika tieg ebenfalls von 2203,99. Pfd. St. auf Iro Bh Pfd. St. China nebst Hongkong repräsentirt auch eine be— merkenswerthe Summe, 372845242 Pfd. St. für die ersten 8 Monate 866, und stiegen während desselben Zeitraums 1866 auf 5,151,695 Pfꝰ. St. Frankreich hat 1866 in den ersten 8 Monaten Waaren zum Betrage von über 1500000 Pfd. St. mehr, als in derselben Zeit des horigen Jahres erhalten. Der Handel mit der Türkei ist um 213000699 Pfd. St. gestiegen. Der Verkehr mit Egypten hat um 16600000 und der mit Brasilien um gleichfalls 1.600000 Pfd. St. zugenommen. Unser Export nach Indien und Australien hat keinen so außergewöhnlichen Aufschwung genommen, hat indessen doch zugenommen und ergiebt die Summen 135, 755371 und 8883, 838 Pfd. St. Der Handel mit einigen kontinentalen Ländern hat, wie dies zu erwarten war, in diesem Jahre abgenommen, da viele Käufer in anderer Weise beschäftigt waren. Trotzdem ist das Hauptresultat ein Zunehmen von 7022966031 Pfd. St. im Jahre 1365 auf 8M 80,404 Pfd. St. für das Ausland allein und für die britischen Besitzungen von 32,171,665 Pfd. St. auf 36,185,416 Pfd. St. Der Zuwachs in unserer Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten ist sehr bemerklich, be⸗ sonders in baumwollenen Fabrikaten, von denen wir in den ersten 9 Monaten dieses Jahres 2,398,850 Ellen, also für alle drei Tage eine Million Ellen hinüberbefördert haben. An Leinenwaaren gingen dieses Jahr dahin 77443821 Ellen ab, an Wollenstoffen 63,155,567 und an wollenen Tüchern 43916621 Ellen. Auch in dem Verkehr mit den übrigen Ländern hat der Handel mit. Baumwollenwaaren den Löwenantheil. Unsere Fabrikanten haben in den ersten neun Mona⸗ ten 1856 123020052 Ellen Stückwagren nach Brasilien, 723665313 Ellen nach Ehina und Hongkong, 156,22 406 Ellen nach der Türkei, 160,232,122 Ellen nach Aegypten und 445,176,474 Ellen nach Indien befördert. In den ersten neün Monaten dieses Jahres haben wir dem Auslande mehr als 1902009090 Ellen baumwollener Stückwaaren, mithin fast 7M οοο Ellen täglich, zugeführt. Auch in Kohlen, Eisen, Zinnplatten, Töpferwaaren und Kurzwaaren hat sich in diesem Jahre die Ausfuhr beträchtlich vermehrt. Der Export an britischen und ir⸗ ländischen Produkten und Fabrikaten beläuft sich jetzt durchschnittlich auf eine Werthsumme von 500 000 Pfd. St. täglich.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Der ⸗Moniteur« macht darauf aufmerksam, daß die Insel Sardi⸗ nien eines der ersten Tabakländer werden könnte, wenn es nicht an Kapital und Fleiß fehlte, Bis jetzt werde nur in der Provinz Pa⸗ nari der Tabaksbau betrieben, und auch dort seien im letzten Jahre nur 237 Hektaren bepflanzt gewesen, welche WSI 2 Kilogr, ergaben, Auf Sardinien liegen weite Strecken fruchtbaren Bodens wüst, theils weil die Leute zu kräge zur Arbeit sind, theils weil es an Nuhe und Sicherheit fehlt und deshalb auch die Kapitalisten kein Vertrauen hahen.
St. Petersburg, 6. November. (St. Petersb. 3433 Die Gesellschaft des gegen seitigen Bodenkredäits ist am 4. Novem⸗ ber desinitiv eröffnet worden. In der ersten Versammlung wurde die Anordnung zur Eröffnung von Bezirken getroffen und beschlossen, von den Darlehnempfängern 54 pCt. zu erheben, von denen pCt. zur Deckung der allgemeinen und lokalen Ausgaben verwendet werden sollen. —
Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗ Nachrichten.
St. Petersburg 1. Dezember. (St. Petersb. Ztg.) Von den russischen Privat⸗-Eisenbahnen haben in den drei ersten Quar⸗ talen d. J. zwei eine Minder Einnahme gehabt gegen den gleichen Zeitraum v. J, nämlich die Warschguer mit ihrer Zweigbahn an die preußisch Grenze und die Riga⸗Dünaburger. Erstere hatte eine Brutto? Einnahme von 4413652 R. 22 K. und daran ein Minus Hon 252 so R. 26 K. die letztere ein Minus von Wö3z R an einer Brutto-Einnahme von 568/650 R. Die übrigen Privatbahnen haben sämmtlich Mehr⸗Einnahmen aufzuweisen: die stärkste fast um ein Drittel, die Don Wol a ,. 9 9 fan fr, .
n ein Siebentel, die Moskau-⸗Rjäfaner, di au⸗
Seloer fast um ö. . . desgleichen 59 .
erguievsker, die schwächste die Peterhofer, um uur ein Vierzehntel.
k Witebsker wurde erst am J. Juni und die Rjäsan⸗ Kozlower Bahn erst am 17. September v. J. eröffnet.