1867 / 16 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ihrem gewohnten Kirchgange gestört werden sollte; er ließ daher am 20. den Propst Hanstein und den Staatsrath Nicolo— vius kommen und sagte ihnen, er wünsche den Gottesdienst der Petri⸗Gemeinde in der Dom-⸗Kirche nicht zu stören, sondern den Gottesdienst für das Ordensfest so zu legen, daß alle drei Gottesdienste für die Dom⸗, die Petri⸗ und die Ordens Ge⸗ meinde hintereinander gehalten werden könnten. Dazu sei aber nöthig, daß die Prediger ihre Predigten etwas abkürzten, fo daß der Schluß des Gottesdienstes zu einer be timmten it eselgen könne, und daß sie von der Kanzel herab ihre meinde auffordern sollten, die Kirche für den nachfolgenden Gottesdienst zu räumen. Beide Männer versprachen, dem Königlichen Willen gemäß zu handeln, als aber die Ordens Kommission davon erfuhr, wurde sie beim Könige vorstellig und führte die von ihr gemachten Erfahrungen aus den Jahren 1819 und 1811 an,. Die Petri-Gemeinde war 2000 Personen ark, und da es bisher . schwer gewesen, die Dom⸗Gemeinde azu zu bringen, daß Alle die Kirche verließen, so würde dies bei der so starken Petri⸗Gemeinde voraussichtlich vollends un. möglich das Gedränge und vielleicht das Einschreiten der Polizei der Würde der gottesdienstlichen Ordensfeier aber schädlich sein. Auf diese Vorstellung entschied der König, daß es bei dem

Gottesdienst der Petri⸗Gemeinde für diesen . der Kloster/⸗

kirche bleiben solle, und so wurde der Orden est⸗Gottesdienst am Sonntage, den 26, im Dome und in der gewohnten Art abgehalten.

Drei schwere, aber endlich glorreiche Jahre sollten über unser Vaterland dahin gehen, ehe wieder ein Ordensfest gefeiert werden konnte, dann aber gleichzeitig mit der Bedeutung eines Sieges und Dankfestes am 17. und 18. Januar 1816. Bei den ganz geänderten Verhältnissen des Staates, besonders aber durch die tiftung zweier neuer Orden, des Eisernen Kreu—⸗ zes und des 3 en⸗Ordens, beides Denkmäler jener eisernen und erhabenen Zeit, waren auch neue Bedingungen für das

Ordensfest eingetreten. Um diesen nach allen Seiten . gerecht zu werden, erließ der König schon in den ersten Tagen des Januar eine Ordre an die General ⸗Ordens⸗Kommisston, sie möge sofort mit dem

Ober⸗Kammerherrn Fürsten zu Sayn-Wittgenstein, dem Feldmarschall Grafen von Kalkre uth,

dem General Frafen von Tauentzien,

dem Hofmarschall von Maltzahn,

dem Schloßhauptmann Freiherrn von Buch,

dem Staatsminister von Schuckm ann und

dem Polizei⸗Präsidenten Staatsrath le Coq,

welche bereits durch Cirkular von dem Königlichen Willen un— terrichtet seien, zu Konferenzen zusammentreten, in denen Al⸗ les zu berathen und genau een nn sei, was beiden Festen, dem Sieges und Dankfest, wie dem Krönungs. und Grbenz“ fest, die vom Könige beabsichtigte hohe Bedeutung verleihen könne. Neben den Anordnungen, welche der König der Be⸗ rathung und . uuf Veränderung durch diese Kon⸗ ferenzen überließ, sprach er nur in einer Beziehung einen

bestimmten Befehl aus, daß nämlich von i. Truppentheil

weni stens ein Ritter und daß 6 Damen des Luisen⸗Ordens an der uf , Tafel ihren Platz in seiner unmittelbaren Nähe erhalten sollten.

Die größte Schwierigkeit bereitete dieser Konferenz die sehr große Zahl derjenigen, welche nach dreijähriger Unterhrechung und durch die r . der Feldzüge erworbenen Eisernen Kreuze einen gerechten Anspruch auf ihre Einladung zum Or⸗ densfeste hatten. Sie war räumlich wie ökonomisch fast nicht zu bewältigen. Da indessen das Friedens- und Dankfest gieich= zeitig in allen Garnisonen der Monarchie befohlen wurde, und die während des Feldzuges mit Kriegs-Orden Dekorirten bei ihren Truppentheilen dieser Feier beiwohnen sollten, so war wenigstens auf , , Offiziere nicht zu rechnen, welche den Januar zu einem Ur aube nach Berlin benutzt haben würden und dann als temporär in der Hauptstadt anwesend hätten ein⸗ geladen werden müssen. Die genannten Personen kamen bis zum 15ten fast täglich zusammen und unterbreiteten an diesem Tage dem önige ihren Entwurf * einem Programm, welches der 3 fast in allen seinen nn genehmigte, und nach welchem dann auch die zweitägige Feier stattfand.

Nachdem der König sich am 16. Januar noch einmal hatte Bericht erstatten lassen, ob alle Bestimmungen des er, n. auch nach dem Raum, der Kopfzahl und den diesmal neuen Anordnungen ausführbar seien, erfolgte am Sonnabend, dem 1. Januar, der erste Theil der Feier, das eigentliche Ordens⸗ fest, dem der König aber auch diesmal nicht selbst beiwohnte,

indem er dem Kronprinzen und den smmtlichen Prinzen dez Königlichen an die Repräsentation , . Ein. ladung, Versammlung und Aufstellung der alten wie der neuen Nitter und Inhaber erfolgte wie in den 3 vor den Kriegen. Der Kronprinz und die e i. des Königlichen Hausez hatten rechts neben dem Thron ihren Platz genommen.

General-⸗Lieutenant v. Dier icke als Präsident der General.

Ordens Kommission eröffnete die Feierlichkeit mit einer Anrede, in welcher die großen Begebenheiten der juͤngst vergangenen Zeit, der ehrenvolle Antheil, den die meisten der Anwesenden an derselben genommen, der Ruhm der . und Krieger, die für den Koͤnig und das Vaterland ef en, erwähnt und die Gesinnungen des dankbaren Vaterlandes in ergreifendster Weise ausgesprochen wurden. , fand diese Anrede auch den dankbarsten, empfänglichsten Boden . ihre Saat, denn sie richtete sich an Maͤnner, welche sowohl während der Leidens⸗ wie während der Kriegsjahre ich so ausgezeich, net, daß sie dafür durch eine äußere nerkennung hatten belohnt werden können. Darauf trat der Wirkliche · Geheime Legations-Rath von Raumer vor den Thron, las die faͤmmt . seit dem letzten Ordensfeste im Jahre 1812 ergangenen Königlichen Verordnungen und Bestimmungen in Ordenssaͤchen, namentlich die Urkunden über die 9 des Eisernen Kreuzes, so wie die Verordnung über die Aufstellung der Gedenktafeln in den Kirchen vor un

Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse am schwarzen und weißen

Bande mit, welche noch nach Beendigung der Feldzüge von

1813 14 15 für dann erst bekannt gewordene ausgezeichnete Kriegesthaten eingetreten waren. Damit war die Feierlichkeit des ersten Tages, welche ganz den Charakter eines wirklichen Orden⸗Kapitels trug, beendet.

Für den 18, also die Verbindung des Kronungs⸗ und Ordensfestes mit dem Sieges und Dankfeste, war schon der Beginn anders geformt als bisher, denn dle Versammlung der , fand nicht in der Kirche, sondern im Schlosse statt. Die Ritter des Schwarzen und der J. Klaffe des Rothen! Adler Ordens versammelten sich in den Kammern zunächst am Ritter⸗ saal, im Rittersaal selbst aber die 2. und X Klasse des Rothen Adler-Ordens, die Ritter des Ordens pour je merste, der beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und des St. Johanniter⸗Ordens ; vom Rittersaal bis zum Weißen Saale endlich die sämmtlichen mit preußischen Ehrenzeichen dekorirten Unteroffiziere und Gemeinen der zu Berlin in Garnison stehenden Truppentheile, von ihren eben⸗ falls dekorirten Offizieren geführt. Angeschlossen an diese stan—⸗

den dekorirte Mannschaften anderer Truppentheile, welche gerade

in Berlin anwesend waren, schon in ihr bürgerliches Verhält⸗ niß , ,. Landwehrleute und Freiwillige, im Weißen Saale selbst alle Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens. Diese roße Zahl war vom Ritter bis zum Weißen Saale durch alle

äume in 3 Gliedern, den en, nach dem Lustgarten geen, aufgestellt, so daß der König, welcher vom .

aale her erschien, die ganze Front der Dekorirten bis zum Rittersaale entlang gehen konnte. Im Rittersaale, vor dem Throne stehend, ließ der König sich die am Tage vorher deko— tirten Ritter durch die Feneral-Ordens Kommission vorstellen, 6 sich dann zu den Rittern des Schwarzen und der 1. Klasse des Rothen Adler Ordens und dann zu den in den Branden— burgischen Kammern versammelten Prinzen und Prinzessinnen, von denen und dem Hofstaate umgeben, der König nun den ganzen vom . Saale her heginnenden Zug an sich vorüber—

gehen sah, um sich dann mit dein gesammten Hoe demselben an zuschlie ßen ae dof

Der Zug, von dem Kammerherrn Grafen von Brühl, General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele, geführt, begann mit dem General-Major von Rauch, als Repräsentanten der diesmal vorzugsweise militairischen Feier, und dem General— Major von Bog usla wski, als FRepräsentanten der General. Ordens Lommission, und je nachdem die entferntesten Räume e die Aufstellung sich leerten, schlossen sich die in den vor—⸗

eren Zimmern Versammelten demselben an.

Die Ordnung des Zuges war folgende und wurde von den Mitgliedern der General⸗Ordens Kommission sorgfältig abgetheilt und , . ;

Die Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens 2. Klasse. r ö Militair · Ehrenzeichens 246

3) * r Allgemeinen Ehrenzeichens J.

4) * . Militair⸗Ehrenzeichens .

5) Die dekorirten Freiwilligen.

6M *. Fandwehrmänner.

7) Die Unteroffiziere und Gemeinen abtheilungsweise nach

den Truppentheilen, von ihren Offizieren geführt.

; theilte dann die Liste der neuernann. ten Ritter und Inhaber, so wie ie. Verleihungen des

Die St. Johanniter⸗Ritter.

9) Die Sin 3 Eisernen Kreuzes 2. und 1. Klasse. 1009 3 Rothen Adler -⸗Ordens 3. und 2. Klasse. III Die General Ordens⸗Kommission (General-Lieutenant von

Dier icke, Wirklicher Geheimer , , von Rau⸗ mer und Präsident von Sch labberndorf). 17 Die Flügel und General⸗Adjutanten.

3 Se. Majestät der König. 23 14 Die Prinzen des Königlichen Hauses.

155 Die Ritter des Rothen Adler Srdens 1. Klasse. 19 Die Ritter des Schwarzen Adler⸗Ordens.

Der imposante Zug ging durch den Schweizersaal, vor der

die Honneurs machenden Ehrenwache vorbei, die Wendeltreppe

inab über den innern Schloßhof durch das Portal Nr. 5 zum ; . bis wohin die sämmtlichen Truppen der Garnison in Parade ⸗Aufstellung Chaine bildeten und ebenfalls so lange der Zug dauerte die militairischen Honneurs machten. Als der Zug zuerst aus dem Schloßportal ins Freie Ern. begrüßte ihn ein dreimaliges Hurrah der Truppen, dem fast wahrend des ganzen Zuges das fortdauernde Hurrah des Publikums folgte. Beim Erscheinen des Königs und seiner Soöhne nahm der Ruf kein Ende, bis sie sämmtlich in den Dom ein⸗ getreten waren. Die Königlichen Prinzessinnen hatten im in⸗ nern Schloßhofe ihre Egquipagen bestiegen, und folgten in diesen dem Zuge durch das Truppenspalier bis zum Gotteshause.

Am Eingange desselben empfing den König die Geistlich⸗ keit, und . ger Intrade der Orgel wurden die Plätze ein⸗ genommen.

Der Hof trat in den Königlichen Kirchenstuhl, daneben die Ritter des höchsten Ordens, während auf der gegenüber— liegenden Empore die Ministerial⸗ Behörden und das diploma⸗ tische Corps ö Platz angewiesen erhalten hatten. Alle an⸗ deren Ritter und Inhaber konnten Platz nehmen, wo sie woll⸗ ten, nur mit der Beschränkung, daß sämmtliche Militair- Per- sonen rechts und das Civil links vom König saßen, während in der Mitte die General⸗-Ordens⸗Kommission reservirte Plätze

einnahm.

Der Einleitungs Choral wurde abwechselnd von den Mit— gliedern der Berliner Sing⸗Akademie und von der Gemeinde esungen, wonach der erste Hof und Domprediger, Ober⸗Kon⸗ istorialrath Sack, die Predigt über 5. Buch Mose, Kap. 4, V. 9 hielt:

Hüte Dich nur, und bewahre Deine Seele wohl, daß Du nicht vergessest der Geschichte, die Deine Augen gesehen haben, und lasse sie nicht aus Deinem Herzen kommen Dein Leben lang, und sollst sie Deinen Kindern und Kindes kindern kund thun.“

Gebet, Segen und das Tedeum, wieder abwechselnd von der Sing⸗Akademie und der ganzen Gemeinde gesungen, schloß die kirchliche Feier, und bei den letzten Strophen des Tedeums gab die im Lustgarten damals noch ein von en,, . umgebener sandiger Platz, an dessen dem Schlosse zugekehrter Seite die Statue Leopolds von Dessau stand, aufge— fahrene Artillerie 101 Kanonenschuß, die Infanterie aber sechs Salven.

Die Rückkehr des Zuges in das Schloß erfolgte während der . e r c des Läutens der Glocken und des enthusiastischen ern, sens der Menge in umge—⸗ kehrter Ordnung. Voran der König und die Prinzen, von den

Rittern der beiden höchsten Orden umgeben, und zuletzt die

Inhaber der 2. aht des Allgemeinen Ehrenzeichens. Auch 3 der , machten die Truppen des Spaliers Hon⸗ neurs bis zur Beendigung des Zuges.

Die Galatafel war in der Bildergallerie und im Weißen Saale servirt; an derselhen nahmen über 600 Personen Theil. Der König saß mit seiner Familie in der Bilder⸗ gallerie, und an seiner Tafel Repräsentanten aller Orden und K—ö auch 4 Luisen⸗Damen (Gräfin von Arnim, Generalin von Boguslawski, Kaufmanns⸗Wittwe Wel⸗ per und Bildhauer⸗Wittwe Eben), außerdem so viele von den

ofstaaten und Rittern der höchsten Orden, als auf 200 Sitzen

latz finden konnten. Der 6 prüfte selbst genau, ob seine desfallsigen Befehle auch mit vollkommener Unparteilichkeit und Anerkennung der Gleichberechtigung des geringsten neben dem höchsten Verdienst ausgeführt worden waren.

Schon das nächste Jahr 1817 brachte, da die Domkirche baulich renovirt wurbe, eine wesentliche Aenderung, indem nach

der Ordensfeier am 17ten der Gottesdienst am 18ten in der Nikolaikirche abgehalten wurde. Die Versammlung geschah gleich in der Kirche, dagegen fand die Prozession aus der Kirche nach dem Schlosse in einer von Militair gebilbeten Chaine durch die Post⸗ und , nn über die Kurfürstenbrücke und durch das Portal Nr. J in einer weniger streng abgetheilten Ordnung statt; der König hatte nachgegeben, daß die älte⸗= ren Herren bei schlechtem Wetter, oder wenn ihnen der Weg zu beschwerlich fiele, sich der Wagen bedienen durften, dann aber über den K und die Brüderstraße durch Portal Nr. 2 fahren sollten. ür die Ordnung des Zuges war nur vorgeschrieben, daß Se. Majestät der König unter dem Vor— tritt von zwei Flügel ⸗Adjutanten werde, dann sollten die Prinzen und die Ritter der großen Orden, dann die Herren Ordenskommissare, so wie die neuernannten Ritter und Inhaber folgen. Alle früher ernannten Ritter und Inha⸗ ber koͤnnten dann »péle mèle« folgen.

Der Anfang des Gottesdienstes war auf 123 Uhr festgesetzt, und Propst Ribbeck predigte über Könige 3, V. 57:

Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er ge— wesen ist mit unsern Vätern.«

Der Kälte wegen sollte der Gottesdienst nur kurz sein, des⸗ alb fiel auch für diesmal das Tedeum weg. Da der Tag ieser gottesdienstlichen Feier auf einen Markttag fiel, so war der Markt vom Molkenmarkt und Köllnischen ann, nach dem Neuen Markt verlegt worden, damit durch die Truppen⸗ aufstellung und durch das Vorfahren der Equipagen keine Störung des bürgerlichen Verkehrs herbeigeführt würde.

Am 39. November desselben Jahres fand noch eine Feier statt, welche in naher Verbindung mit dem Ordensfeste stand und in fast gleicher Art verlief, nämlich die Aufstellung der Gedächtnißtafeln für die Ritter des Eisernen Kreuzes in der Garnisonkirche zu Berlin, zu welcher alle in Berlin wohnende oder anwesende Ritter bes ee eingeladen wurden und den ganzen unteren Raum der Kirche füllten, während die Staats⸗ behörden und das diplomatische Corps auf den Emporen und neben ihnen die Inhaber des Eisernen Kreuzes am weißen Bande ihren Platz angewiesen erhalten hatten. Daß der König diese Feier als eine dem Ordensfeste ähnliche angesehen haben wollte, geht aus seinem Befehl hervor, daß die Versamimlung vom Obersten abwärts schon um 9 Uhr im Rittersaale des König⸗ lichen Schlosses stattfinden, und dann in feierlicher Prozession von dort der Kirchgang angetreten werden sollte. Auch aus der Kirche zurück ging der Zug in vorgeschriebener, sich aus den militgirischen Verhältnissen von selbst regelnder Ordnung in das Schloß zurück, wo der König sich im Parolesaale viele der Ritter persönlich vorstellen ließ. Die danials aufgestellten Tafeln befinden sich noch jetzt in der Garnisonkirche.

Im Jahre 1818 nennt der König die abermals am 17ten im Königlichen Schlosse stattfindende Verkündigung der neuen Verleihungen das »Ordensstatutenfest«, und konnte der Got⸗ tesdienst am 18ten wieder in der Domkirche gehalten werden; doch fand diesmal auf besondern Befehl des Königs die Ver⸗

sammlung an Kirchgange nicht mehr im Schlosse, also auch

keine Prozession von dort zur Kirche statt, sondern die Einge⸗ ladenen waren gleich in die Kirche beschieden worden. Dagegen blieb es bei der herkömmlichen Prozession aus der Kirche in das Schloß. Zum Ordensfest des vorigen Jahres hatte der Ober ⸗Baurath und Garten ⸗Direktor Schulze in Sanssouci zum Schmuck der Tafel Lorbeer⸗, Cedern⸗, und Myrthenbäumchen, so wie 6 Palmenzweige zur Verherr⸗ lichung der Friedensfeier für die Galatafel geliefert; dem König hatte diese symbolische Zier so gefallen, daß die Garten⸗ Directiön den Befehl erhielt, zu jedem Ordensfeste eine Anzahl von Palmenzweigen zu liefern. Sie befinden sich auch jetzt no regelmäßig bei diesem Feste auf der Königlichen Tafel un werden jedesmal von den Pagen der Königlichen Prinzessinnen Höchstdenselben von der Tafel aus nachgetragen.

Bei dem diesjährigen Gottesdienst kam zum ersten Male die neue Liturgie zur Ausführung; der Gottesdienst der Petri⸗ Gemeinde mußte diesmal ganz ausfallen.

Im Jahre 1819 wohnten dem Ordensfeste am 18. anuar 14 Mann eines gerade in Berlin anwesenden Kai erl ich russischen Artillerie⸗Detachements bei, welche das Militair⸗ Ehrenzeichen 2. Klasse erhalten hatten. Zur bessern Aus⸗ führung der neuen Liturgie beim Gottesdienst am 24. im Dome waren i Sänger der ö Garnisonkirche nach Berlin befohlen worden. Die Predigt sollte derjenige Prediger halten, an dem gerade die Reihe sei, dagegen sollte der Bischof Eylert