bei der Liturgie fungiren. Die rn des Zuges von der Kirche in das Schloß zurück wurde wie olgt geändert:
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) Die i we e e we, ü, .
Alle im Laufe des letztes 8* res Ernannten,
3 Seine Magestät der KönLg unter Vortritt der General- und Flügel⸗Adjutanten mit den Prinzen,
H Die Ritter vom Schwarzen Adler-Orden' und die Ritter der J. Klasse des Rothen Adler ⸗Ordens,
5) Alle Uebrigen in beliebiger Ordnung.
Mit dem Jahre 1820 trat die noch jetzt gebräuchliche Art der — Feier an einem und demselben Tage ein, so daß der Verkündigung im Schlosse gleich der Kirchgang und diesem dann die Festtafel folgte. Ber König scheint die Idee gehabt zu haben, die alte atutmäßige Investitur der Ritter des Schwarzen Adler⸗Ordens wieder , we der, denn er verlangte einen Bericht, wie es nach dem Reglement vom Jahre 1701 damit gehalten worden sei, indessen hatte die Anregun weiter keine Folge; die Wiederbelebung des rer,, , . ituals bei Aufnahme neuer Ritter in den Schwarzen dler · Orden sollte seinem Sohne, dem Hochseligen König Friedrich Wilhelm IV., vorbehalten bleiben.
Die kurzen Notizen, welche der König zur Richtschnur für die bezüglichen Anordnungen der General⸗ rdens⸗Kommission
niederschrieb, lauten:
Weine Predigt mehr, sondern eine auf das Fest
liche Rede vor dem Altar, welcher kein biblischer Text Grunde liegt.
Vorstellung und Gottesdienst auf Einen Tag verlegt.
»Um 10 Uhr Versammlung der vorjährigen Dekorirte . in der Gallerie vor der Kammer der Ordens ⸗Kommission, und der neu zu Dekorirenden in der Kammer, wo es bis jetzt ge⸗
wesen ist.
bezüg⸗
Bei Uebergabe der Infffnieß hält der Präsident der Or⸗
dens⸗Kommission eine kurze Anrede. Im Rittersaale wird keine Anrede mehr gehalten.
von Raumer (Wirklicher Geheimer Legationsrath) ver⸗ liest die Verleihungen.
Die Kommission führt alle Ritter und Inhaber in den Dom.
Die kirchliche Feier beginnt bei Meinem Eintritt.
»Eylert soll nur eine viertelstündige Rede halten. Kein biblischer Text.
2»Zug von der Kirche zum Schlosse, wie bisher. Danach wurde denn auch verfahren.
Im Jahre 1821, wo die Façade des Doms restaurirt wurde, fand der ingang in die Kirche auf der Seite der Hof⸗ Apotheke statt. Die Kanzel war zu einer Reparatur ebenfalls beseitigt worden. Da dies aber so aus elegt wurde, als wäre es geschehen, um der Rede des Bischofs Eylert am Altare die⸗ selbe Bedeutung zu geben, welche bie Predigt gehabt haben würde, so bar h der König, daß sie für das nächste Ordensfest jedenfalls wieder aufgestellt werden sollte.
Man hatte die damals neuerfundene Lithographie benutzt, um den Text des Kirchenliedes und das Tedeum in dieser neuen Art zu vervielfältigen; der Versuch fiel aber so unglücklich aus, daß der Befehl . das Lied aus dem Porstschen Gesang⸗ buche Nr. I75 pag. 40, das Tedeum, dieses letztere nach einer neuen Uebersetzung, sowie die Liturgie ein für alle Mal ohne Jahreszahl zu drücken und jedesmal auszugeben.
Vom Jahre 1826 an hörte der Gottesdienst im Dome auf, und zwar wegen der ungewöhnlichen Kälte des Winters; derselbe wurde in der damaligen Schloßkapelle abgehalten, wobei es auch in den folgenden ahren blieb.
Für den sehr beschränkten Raum in dieser alten Schloß⸗ kapelle waren folgende Anordnungen getroffen worden. Dle neu ernannten Ritter hatten sich an der Kaminwand aufzu⸗
zum
stellen; der kleine Altar war aus C aͤrlottenburg nach Berlin ebracht worden. Die Mustk des Kaifer Franz : Grenadier.
eginents war in der Loge auf der Fensterseite, die Militair. Liturgiesänger in der Loge auf der Kaminseite placirt. Im Rittersaal war der Thronsessel unter dem Throne weggenommen und vor demselben der Tisch hingestellt worden, der bisher bei Austheilung der Orden in der . Kammer gebraucht wor— den war. Vor diesem, und zwar fo stehend, 4 die vorderen Frangen des Thronhimmels gerade über seinem aupte hingen, hielt Bischof Ehlert seine Rede.
Außer den neu ernannten Rittern und Inhabern nahmen nur so viel Ritter des Schwarzen und der 1. Klasse des Rothen Adler⸗Ordens, wie in der Kapelle Raum fanden, an dem Gottes dienste Theil.
Von der Zeit an, wo die ganze Feier auf einen Ta zu⸗ sammengedrängt worden war, hatte sie stets, wenn der onn⸗ tag nicht auf den 18. fiel, an dem darauf folgenden Sonntage stattgefunden. Davon wurde im Jahre 1827 abgewichen und das Fest auf Donnerstag den is. verlegt.
Bis zum Regierungs- Antritt König Friedrich Wil elm 1V. blieb nun die Feier des Ordensfestes unverändert. tur 1832 wurde statt des isches, vor welchem Bischof Eylert
die Festrede hielt, das Betpult, aus der Kapelle im E pn lh en Palais (jetzt Palais Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen gestenh und eine Estrade vor demselben angefertigt, auf welcher er Redner stehen konnte.
Die se Weihe⸗Reden des Bischofs Eylert, welche jedes Mal in dem amtlichen Berichte über ben Verlauf des Ordensfestes vollständig mit abgedruckt wurden, erhielten durch die Gelegen⸗ heit, den Ort und die Versammlung, der sie zunächst gehalten wurden, eine Bedeutung, die fie in der sonst an öffentlichen Reden grmmen Zeit wie ein Ereigniß erscheinen ließ. Die Leip⸗ ziger „Allgemeine Zeitung« vom 28. Januar 1841 sagt dar⸗
über in einem Schreiben aus Berlin:
Der Redner an diesem Feste ist gleichsam das Organ des Herrschers, und man weiß, wie der Inhalt in völliger Uebereinstimmung mit den Empfindungen Desselben steht. Bie am Krönungsfeste gehaltenen Reben haben fast den Schein einer Thronrede, in welcher dem Volke gesagt wird, welches die Wege und Grundsätze sind, auf weschen das Stagtggebäude ruht und weiter schreitet; wag die Nation von ihrem ürsten zu hoffen habe und was dieser von allen getreuen Dienern und allen 3 . Staates erwarte. Diese Reden sind eine politische
atsache !
Dieser Behauptung gegenüber liegt die des Bischofs Eylert vor, welcher bezeugt, daß der Köni ihm nie ein Thema aufgegeben und auch nie eine vorherige Bun sicht des Entwurfes verlan t, sondern alles der Selbstbestim⸗ mung des Redners überlassen habe. Nur zweimal, und zwar in den Jahren 1831 — 1832, habe er, der damaligen Zeitverhãält⸗ nisse wegen, die Reden dem Könige vorher zur Durchsicht und Genehmigung vorlegen müssen. Somit sind die Voraussetzungen enes Berichterstatters der Leipziger Zeitung irrig, also auch die araus gezogenen Folgerungen.
Anter der Regierung des Hoch seligen Königs Friedrich Wilhel m's 1V. at die Feier des Ordensfestes durch den Bau der Schloßkapelle, die prachtvolle Restaurirung des Weißen Sagles und sämmtlicher für das Ordengfest verwendeten Räume des Köni lichen Schlosses, sowie durch Wiedereinführung der Kapitel und Investituren des Schwarzen Adler⸗Ordens einen ihrer Be⸗ deutung entsprechenden Ar r e ere fr Der feierliche Gottes⸗ dienst gelangt in der schönen, würdig ausgestatteien Schloß ⸗ kapelle zu voller Gestaltung und lie fer greise der Wirkung; der gesammte Königliche Hof begeht in der Fülle seiner ceremo— niellen Pracht dieses Fest in Mitten einer ersammlung, deren Mitglieder aus allen Klassen und Ständen des preußischen Volkes dazu berufen sind.
So tritt der Königliche und zugleich nationale Charakter dieses, unserem Vaterlande eigenthünilichen Festes, wie es von den preußischen Königen fortschreitend gestaltet i / llar und deut⸗ lich vor Jedermanns Augen.
eigene Aussage