1202 Schmalenin allein einen
Das hohe Präsidium beehre ich mich unter Bezugnahme auf die Mittheilung des Herrn Vorsitzenden der Bundes⸗Kommissarien vom 5. d. M. ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß an Stelle bes zur Zeit abwesenden Senators Herrn Dr. Curtius der en r inister⸗ Resident Herr Dr. Krüger von dem Senat der freien und e lat Lübeck bevollmächtigt worden ist, an der Vertretung des Verfassungs⸗ Entwurfs Theil zu nehmen. .
Das hohe Präsidium ersuche ich ganz ergebenst, diese Mittheilung gefall g zur Kenntniß des Reichstags zu bringen.
erlin, den 19. März 1887. Savigny.
9 ,, der Wahlen zum Reichstage des Norddeutschen Undes: n den folgenden Wahlkreisen wurden weiter definitiv gewählt: 1) Regierungsbezirk Cöslin, Wahlkreis Fürstenthum: . Herr von Denzin. — 2) Hannover, 14. Wahlkreis , m, Hifhorm: Obergerichtsrath Planck. 3) Hannover, 15. Wahlkreis (Cüch sw-Dannenberg-Uelzem: Redacteur Dr. Eichholz 4) Regierungsbezirk Düsseldorf, Wahlkreis Elber feld⸗Barmen: Professor Gneist. 5) Regierungsbezirk Minden, Wahlkreis Bielefeld⸗Wiedenbrück: . Landrath von Bessel. . Bei der in der Stadt Danzig am 20. , vorgengmmenen Nachwghl erlangte keiner der Kandidaten die absolute Majorität und es kommt deshalh daselbst zur engeren Wahl zwischen Bisch oft (309 Stimmen) und Martens (37995 Stimmem.
Einnahmen des Zoll-Vereins an Ein- und Ausgangs⸗ Abgaben im Jahre 1866.
Nach der vom Central-Büreau des Zoll⸗Vereins aufgestellten pro⸗ visorischen Abrechnung über die gemeinschaftlichen Einnahmen an Zollgefällen sind im Jahre 1866 aufgekommen:
I) an Ein⸗ und i,, ,. unter Zu⸗ rechnung der defektsrten und auf privative Rech⸗ 6 freigeschriebenen Gefälle und nach Abzug der RNestitutionen und sonstigen Vergütungen. A, 87, 350 Thlr. Y an Eingangs⸗Abgaben, welche im Laufe des
Jahres 186 vereinnahmt worden sind, aber
noch der Abrechnungsperiode 1854 — 65 an⸗
gehören 150401 2
. zusammeẽn T ls f] Xhst. m Jahre 1865 hatten sich dagegen die Zoll-Einnahmen des Ver—= eins folgendermaßen gestellt: 23 I Eingangs⸗Abgaben 23/923, 365 Thlr. . Ausgangs⸗Abgaben im östlichen Verbande 18554 * 3 ö ö im westlichen » ; .
. zusanunen V Gs rn, o daß sich also für das Jahr 1866 eine e, ele. von
644334 Thlr. ergiebt, welche, in Prozenten ausgedrückt, einem Aus- falle von etivas über 11 Prozent ,, , Es treffen von dem vorgedachten Betrage 6zzM2l6 Thlr. auf die Eingangs⸗Abgaben und 22124 Thlr. auf die Ausgangs⸗Abgaben.
Was zunächst die Ein gangs-Abgaben betrifft, so ließ sich nach den Ereignissen des abgelaufenen Jahres und nachdem die für die ersten drei Quartale derselben sestgestellten So l Einnahmen bereits mit einem Minus von 2702, 660 h. e glosen hatten, ein ünstigeres Resultat kaum erwarten. Der so be eutende⸗ Ausfall muß auptsächlich den Folgen des Krieges zugeschriehen werden, welcher nicht allein im 2. und 3. Quartal v. J. allen Geschäfts⸗ und Handels⸗ verkehr ins Stocken brachte, sondern auch Veranlassung war, daß mehrere Monate lang eine große Anzahl von Konsumenten außerhalb des Zollvereinsgebietes sich befand. Außerdem hat auch die nach dem neuesten Zolltarif seit 1. Juli 1865 eingetretene Ermäßigung und Auf⸗ hehung vieler Zollsätze eine Einbuße an ,, im Gefolge ge—⸗ habt, welche durch vermehrte Einfuhr der hiervon betroffenen Waaren
nicht vollständig ausgeglichen ist. Gleichwohl würde eine solche
Ausgleichung eingetreten sein, wenn nicht die Zeitverhältnisse der ruhigen Entwickelüng von Handel und Industrie hemmend entgegen⸗ getreten wären. Bereits im 4. Quartal 1866 zeigte sich wieder eine etwas regere . die auch ihren Einfluß auf die Zoll—= Einnahmen nicht verfehlte, es reduzirte sich in Folge dessen am Schlusse des . das Minus der ersten drei Quartale von 27607665 Thür. guf 62*210 Thlr. Im Großen und Ganzen blieb aber der Wagren⸗ Verkehr e das Vorjahr an Bedeutung zurück, da einesthells we— en mangelnden Vertrauens die Neigung zu Speculationen gänzlich ln und überdies die Lage des Waarenmarktes nicht von der Art war, um sich mit größeren Vorräthen, als der muthmaßlich nächste Bedarf erforderte, zu versorgen. , Unter den einzelnen Vereins⸗Staaten hat Preußen ein Minus von 2,076,136 Thlr. aufzuweisen, es partizipirt also an dem Einnahme⸗ Aus falle bes Jahres 1866 allein mit etwas über 79 Prozent. In zer Provinz Ostpreußen sind 110665 Thlr. in n IM9 880 Thlr. in Pommern 321791 Thlr., in Sachsen 195,130 Thlr, in der Rhein“ 3 84972 Thlr. und beim Haupt⸗Steuer⸗Amte Berlin 388 850 haler weniger, als im Vorjahre . während die übrigen Provinzen geringere Differenzen, Schlesien sogar eine Mehreinnahime von 58s730 Thlr. ergaben. In der Provinz Astpreußen haben sich die Verzollungen vorzugs— weise bei den Hauptämtern zu Königsberg, Memel, Neidenburg,
en und Tilsit erheblich geringer usfall von 73,483 Thlr. nach, w 104037 Thlr. betragen hat. — ämtern zu Danzig und Thorn die Eingangsz und 14,235 Thlr. zurückgegangen, weniger bedeutend vier Hauptämtern. Fürs Einfuhr von englischen Steinkohlen, Terpentinöl, Theer und Pech eingeführt werden, während für Thorn die Vera angszolles von Getreide und Holz Jahre 1865 noch eine Einng Von den
ist die Eingangs Abgabe Swinemünde um Wolgast um 5965 Thlr. und bei Stralsund um 565 „während die Einnahmen der übrigen 8 Hauptäm ngsverkehr im Allgemeinen nur ein esunken sind. —
stellt; Königsber renn rn geh, en sind bei den
In Westpreu lle um re
sp. 8/99 . bei den üb der Ausfall hauptsächlich n
etroleum, Stein tohleni/ dem neuen Tar nlassung de
anzig kommt welche na
n Fortfall des Ein liegt; beide Artikel lie von etwas über 250090 Thlr. rovinz Pommern 2527 Thlr.,
erten dort im e, el Stettin Thlr., hej
bei welchen der Einga bedeutender ist, in geringerem Sachsen trifft der nachgewiesene Ausfall vornämli amt Magdeburg, welches 180579 Thlr. weni Eingangszoll aufgebracht hat. Eine Mehr⸗ welche das Hauptamt zu Lan der Mehrverzollung von ca. drähtigen Baumwollengarn, ur Verwendung gekommen sind. innahmen in der Rheinprovinz gesunken. 784 972 Thlrn. treffen allein 532,5
Es sind hier durch den Krieg hament. n Stgaten, in welchen de bsatzgebiet besi der Bezug ausländis hme, mit Rücksicht auf di und auf das damit in ohzuckerpreise sehr beschräntt 547 Ctr. Nohzucker weniger, als im ein schon einen Ausfall von 36783 sind aber von erheblicheren Wieder. ite noch 18,900 Ctr. roher Kaffe, r, Roheisen zu notiren. vinz treffen auf Aachen 51 768 Thlr. Düsseldorf 18773 Thlr., auf ; Dagegen haben t nen im Gesammtbetrage von obei besonders Saarbrücken mit 41st 474 Thlr. in Betracht kommen. Bi durch die Cöln⸗Mindener Herabsetzung des Zolles 55,595 Ctr. Eisen, n bei Forbach mehr bezogen lus durch die Mehreinnahm— aupttheil für die Krupp'sche Fabrik rt worden ist.
die für 1866 ein Mehraufkonimen n gewesen; das dort nachgewiese auf sämmtliche Hauptämter der berg, Myslowitz und Neustadt. angegeben, daß zur Kompletzi⸗ schlestschen Festungen und außerdem für die iele Konsumtibilien vom Auslande bezogen namentlich eine Mehrve Reis gegen 1865 stattgefunden. und Myslopwitz im Bekrage von darin, daß Getreide aus Polem em Eingangszolle unterlag, seit⸗ auch ist, um die Einschleppung der Eintrieb von Vieh aus Polen
In der Provin ch auf das han ger als im Vorjahre an Einnahme von ea. oo) Th ̃ kommt auf Rech Ctrn. ungebleichtem ein. und zwei⸗ ühlhausen bestehenden — Am erheblichst
salza notirt hat
welche in der zu Mü Weberei die Zoll⸗ benen Ausfalle von Hauptamt Cöln. ziehungen zu ischenhandel ein ergi gestört worden. Außerdem i eines Hauptfaktors der Einna nehmende Rübenzucker⸗ erbindung stehende Sinken der Rüben⸗R worden; es sind 1866 in Cöln 86, zollt worden, die all Thalern repraͤsentiren. Außerdem llungen bei diesem Hauptan O0 Ctr. Reis und 16800 Ct sonstigen Minus bei der Rheinpro auf Duisburg 132777 Th Uerdingen 562 Thlr. und auf Wesel einzelne Hauptämter auch Mehreinnahr 69 164 Thlr. aufzuweisen, w Thalern und Ruhrort mit 13 ersteren ist die Einnahme gestiegen, weil
lich die
die den süddeuts Cölner Zw
zt, empfindlih chen Roh
Fabrication
Vorjahre, ver
283758 Thlr.
Eisenbahn in bahnschienen von der Eise worden sind, während bei Ruhrort das H77 Ctr. Roheisen, deren bestimmt war, herbeigefüh
Die einzige preußische Provin an Eingangszoll ergeben, ist Schle Plus von 58,730 Thlr. vertheilt sich Provinz mit Ausnahme von Lands Als Grund der Mehreinnahme wird rung der Vorräthe in den Armee durch Lieferanten v und verzollt worden sind. n 11-200 Etr. Kaffee und 9809 Ctr. Die Einnahme⸗Ausfälle bei Landsberg ca. 20, 000 Thlr. beruhen vornämlich welches im 1. Semester 1865 noch ein dem zollfrei eingeführt werden darf; der Ninderpest zu verhüten, zeitwelfe inhibirt worden.
Die sonstigen Minder ⸗Einna vinz Hannover 61,986 Th 6932 Thlr., bei Frankfur Vereinsstaaten bei Lu Baden 63,557 Thlr. 6996 Thlr während
Folge der nhütte Styrin
von 12 in Essen
So hat von 11,
mahmen betrugen bei der jetzigen Pro— lr, hei Hessen Kassel 18020 Thlr., bei Nassau t a4. M. 761494 Thlr, und in den andern emhurg zld9 Thlr., Sachsen 286,119, Thlr. roßherzogthum Hessen W,9l 1 Thlr., Thüringen eig 11838 Thlr, und Oldenburg Württemberg die Einnghme um , resp. . Nur beim Königreich rheblicher und zwar in Folge gerin⸗ rtikel, die Gegenstand des Lei ei Württemberg bemerkte f Rechnung des Heilbron on Kolonialwaaren aus . lge des Krieges der Verkehr mit den Rhein—
Brgunschw 327723 Thi / i Bayern und
1773 Thlr. und 51,678 Thl Sachsen ist das Minus etwas e gerer Verzollung solcher Artikel, verkehrs . kommt hauptsächlich au vielfach direkte Bezüge v vermittelte, weil in Fo handelsplätzen gestört w
Das hei den Ausgang 22,124 Thlr. erklärt sich dur den einen Artikel dieses Artikels und Pommern, im Regieru Berlin),
gestiegen ist. ziger Meß pz 3 h
Handels, der olland nach Bayern
S-Abgaben nachgewiesene Minus von ch die Aufhebung dieser Abgabe his auf Lumpen zur Paplerfabrikation .. fuhr Preußen lin den Provinzen Ostp ngsbezirke Potsdam und beim Haup und Oldenburg von einiger und des Zollfatzes in größe⸗
ist nur in
sowie in Hannover gewesen und hat w rem Umfange, wie im Vorjahre stattg
„Die im Jahre 1866 vereinna für die Abrechnungsperiode von Zollvereins -Staaten folgendermaßen verthe
egen der Ermäßi
uten Zollgefälle, mit Ausschluß der / sind unter die Hi ind ilt worden:
Sh 4 = Hh
1203
; Davon er⸗ Gesammt⸗ * catommen e r
Bevölke⸗ betrag gemein zur non ein
. der schaft V t 2 ö b Vereins · St aaten rung lichen Ver hei⸗ verein ar. ö. Brutto. Verwal, lung gen, Ver
theilungs⸗ Einnahme tungs⸗ H 2c. Kosten odus
Köpfe. Ihlr. Thlr. J Thlr. ] Thlr. 19642 90aς130 Oi i037 αη3οσœ
1Hanno⸗ venr denne, geg mm, ire sas 30 1348218 1681660!
b. von Hessen Kassel. . 74363 349884 349,884 356,999 . von Nassaus 467611 906583 2180 88463 2234 489
d. Frankfurt a. — : R . z 743,228 246 06 6.
ußerdem: . . 20923937 118226 1125607 5619 97425
4 / 802/490 11357, 944 380, 157 77 784 2.1305, 556 2343, 994 23372, 126 1633309 2208817 1,125,293 , 507 255 21.203 486 0653 S839 301 1425,ů 186 1,0057759 348, 324 657 4355 684/196 Großherzog ˖
mi Hessen Soc 120 483,471 9513 4S958 41000 . . ue 301/203 301/203 5297777 Braunschweig 268,535 466555 166738 230313 133i
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Zusammen.. en lesg en sn sc ä amn rig 160 18137910
Es ist zu dieser Zusammenstellung zunächst zu bemerken, daß die . im Allgemeinen mit der Zahl, welche durch die im De: zember 1864 stattgefundene Zählung ermittelt wurde, angefetzt, bei einzelnen Vereinsstaaten indeß nach Maßgabe der im Laufe des vori- gen Jahres vorgekommenen Gehietsabtretungen bro rata. maodisizirt worden ist, wie denn auch der Abmarsch der früher in die Bevölke= rung des Zoll ⸗Vereins eingerechneten österreichischen Garnisonen aus den ehemaligen Bundesfestungen Ulm, Rastatt und Mainz eine Ver— minderung der Gesammtbevölkerung um 4196 Köpfe gegen 1865 her—
beigeführt hat.
Die gemeinschaftlichen Ausgaben für die Zollverwaltung und den
Grenzschuß haben im Jahre 1866 3091, 410 Thlr. oder fast 15 Pro—⸗ zent ö rh e nn gh betragen; sie haben sich gegen das Vorjahr um 3848 Thlr. erhöht, wobei die besonderen Zuschüsse, welche nach den neuesten Verträgen Luxemburg mit 5900 Thlr. und Oldenburg mit 45900 Thlr. bezogen haben, hauptsächlich in Betracht ö während sich die extraordinairen y,, . gegen 1865 um etwas ermäßigt haben. Unter den Ausgaben befinden sich bei Frankfurt a. M. . Thlre, die das dieser Stadt gewährte Aver⸗ sum für 357075 Kopfantheile 21 Il. mit 204 043 Thlr. und den Ersatz der Kosten für die dortige Zollverwaltung mit 42718 Thlr. in sich be reifen. Da übrigens wegen des bedeutenden Einnahme⸗Ausfalls im Jahre 1866 die übrigen Vereins-Staaten — Hannover und Oldenburg ausgenonr⸗ men — als Kopfantheil nicht den Betrag von 1 Gulden, wie Frank—⸗ furt a. M., bezogen haben, so hat das letztere, um es mit den übrigen Staaten gleichzustellen, nachträglich 41,71 Thlr. einlassen müssen die dem von Frankfurt zur gemeinschaftlichen Theilung gestellten Betrage von 498467 Thaler zugelegt worden sind. Der zur Vertheilung kom- mende Netto⸗Ertrag für 1866 beläuft sich hiernach auf 18.095.939 Thlr. 41971 Thlr. Von der ersteren Summe sind nach den bell hen gen Vereinbarungen für Hannover und Alden burg 277 Sgr. auf jeden Kopf ihrer Bevölkerung, zusammen 2005831 Thlr. in Abzug gebracht, während der übrigbleibende Rest unter Hinzurechnung der Ban Frant. furt a. M. eingelassenen 41,971 Thlr. überhaupt also 16132079 Thlr., unter die übrigen Vereins⸗-Staaten nach Maaßgabe ihrer Bevölkerung vertheilt worden ist. . n m g,
Die Eingangs⸗Abgaben, welche im Jahre no d = ihn n er Trg nn gam! gh mlt 159,101 Thlr. aufgekommen, sind nach dem früher gültig gewesenen Abrechnungsmodus vertheilt worden mit der Modifikation jedoch, daß für Hannover und Oldenhurg ein Präzipuum nicht mehr berechnet worden ist, weil beide ein solches für das Jahr 1865 durch die früheren Abrechnungen bereits bis zur sti— pulixken Höhe erhalten haben. Dagegen ist für Frankfurt a. M. noch ein Nachschuß von 1501 Thlrn. zu berechnen und von obiger Summe in Abzug zu bringen gewesen. Von dem hiernach verbleibenden Reste von . Thlrn. haben nach dem Verhältniß ihrer Bepölkerung erhalten: Preußen 86,650 Thlr., Hannover 8375 Thlr. Hessen. Kasses 3l62 Thlr., Nassau 2066 Thlr, ,, 895 Thlr. Bayern 21,232 Thlr.. Sachsen 1345 Thlr. Württemberg 12 Thlr. Baden ahl Thlr. Großh. Festen 3316 7 hir, Thüringen i568 Thir / Braunschweig 185 Thlr. und Oldenburg 1078 Thlr. .
Die Antheile, welche die Vereins -Staaten im Jahre 1866 aus dem Reinertrage der Zölle bezogen haben, belaufen sich hiernach:
a) für die Staaten ohne Hannover und
Oldenburg auf 14 Sgr. 5 Pf. pro Kopf,
b) für Hannover und Oldenburg auf. . . 27 Sgr. 6 Pf. 9 haben dieselben im Jahre 1865 betragen:
a) für die Staaten ohne Hannover und Oldenburg 16 Sgr. 6 V pro Kopf, P) für fa, und Oldenburg 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Der Kopfantheil für die ad a. gedachten Staaten ist also 1866 um 2 Sgr. 1 Pf., für Hannover und Oldenbur um 5 Sgr. gesun⸗ ken, und ist der größere Ausfall bei letzteren durch die anderweile Re⸗ elung des Präzipuumß, das beiden Staaten bis Ende 1865 zuge⸗ n. war, hervorgerufen.
Gewerbe⸗ und Handels Nachrichten.
— (Dampfschifffahrt rund um die Erde *) Der Dampf hat nun alle Heeane sich erobert und kein Theil des Weltmeers ist
von ihm unberührt.
Bis zum Jahre 1837 war die Dampfschifffahrt nur auf Ströme und Küsten beschränkt; damals begannen, man kann sagen in schüch⸗ terner und ,, die Fahrten über das Atlantische Meer wischen Europa und Nordamerika, aber bald lieferten sie den Beweis, h, der Welthandel großartigen Gewinn aus . ziehen könne. Er thut es Jahr für Jahr in einem immer kolossalerem Maßstab. Nach und nach vermehrte sich die Zahl der Dampfer, deren nun mehrere Tausende auf der salzigen Woge, wie im Ebbe⸗ und Fluthbexeich der Ströme schwimmen. Durch sie wurden alle Erdtheile in raschere und engere Verbindung gebrachtz die Linien immer weiter ausgedehnt und schon seit Jahren greifen se in einander von Norwegen bis Japan,
bis Australien und Neuseeland, bis in den La Plata und vom Puget -
sunde his in die sürdlichsten Häfen von Chile. Von diesen letzteren aus soll in den , . Jahren eine regelmäßige Fahrt durch die uenos Ayres hergestellt werden. An die öst—
Magellanstraße nach
lichen Gestade des großen Weltmeers kam frisches Leben, und nun wird auch die Verbindung zwischen Kalifornien und China zur That⸗ sache; das gewaltige Wasserbecken, welches die Küsten dreier Continente
at seine »Rauchschiffe, welche auch bei den Sandwichsinseln
*
bespült,
anlaufen sollen.
Das erste Fahrzeug für diese neue Linie ist in der Mitte des Oktobermonats 1866 von New ⸗Hork aus nach dem Vorgebirge der guten Ho 2 abgegangen. Es steuert von dort nach Yokohama in Japan und soll zwischen diesem Hafen und Schanghai, dem wichtigsten Handelsplatze China's regelmäßige Fahrten machen, welche allmonat—- lich an die zwischen Schanghai und San Francisco laufenden Dam— pfer sich anschließen. . ö
er erste Dampfer der China-Talifornia-Linie ist am ersten Dienstag des Januars 1867 von Zan Franeisco abgefahren; die Pacifie Mail Steamship Company erhält für die Beförderung der Post von Seiten der nordamerikanischen Regierung eine jährliche Unterstüßung von 400,000 Dollars Papier. Sie soll im Jahre dreizehn Fahrten machen und auch Honolulu auf den Sandwichsinseln anlaufen.
Die Linie wird kommerziell von geradezu unermeßlicher Bedeutung werden, sobald die große Westbahn vom Mississippi bis San Francisco in Bau vollendet ist. Das soll zu Ende des Jahres 1859 der Fall sein; wir können mit Sicherheit annehmen, daß man spätestens im Jahre 1872 in ununterbrochener Eisenbahnfahrt von New-Hork bis zu dem großen Stapelplatz in Kalifornien gelangt. Dann erst wird jenes
oße Nordamerika recht eigentlich zu einem Lande der Mitte auf dem Erdball, und es kann nicht fehlen, daß ein beträchtlicher Theil des Welt⸗ verkehrs zwischen Osten und Westen sich in seine Handels bahnen lenkt. Dann werden die westamerikanischen wie die ostasiatischen Gestade der Südsee mehr und mehr ihrer so lange vereinsamten Ferne entrückt und immer mächtiger in die Wellenschläge des großen Verkehrs ge— zogen. Sie werden sich gegenseitig ergänzen. Bald können Menschen und Wagren auf dem neuen Wege über die Südsee und die Bahn, welche Nordamerika in seiner ganzen Breite durchschneidet, von Schanghai bis London binnen sechs Wochen gelangen, also schneller als jezt auf dem Wege über das Rothe Meer möglich ist. .
Auch wird die neue Linie gegenüber jener durch den indischen Ocean einen Vorzug haben, der keineswegs gering anzuschlagen ist. Sie zieht ganz und gar durch ein gemäßigtes Klima, und Waaren, die 3 ihr befördert werden, brauchen nicht, wie jene, welche über Suez und Singapore nach China und Japan oder von dort nach Europa gehen, zweimal die Linie zu passiren. Europa wird gewiß einen beträchtlichen Theil seiner Theeladungen auf diesem neuen Wege beziehen, welchen auch andere werthvolle nicht schwer ins Gewicht fallende Artikel wählen werden. . K
Somit wird eine große Lücke ausgefüllt werden und gleichzeitig ist auch eine andere noch , ausgefüllt worden. Der südliche Theil des Stillen Oeeans hatte noch keine Dampfer zwischen West— Amerika und den australischen Kolonieen. Beide waren ohne direkte Verbindung. Eine solche ist seit einigen Monaten ins Leben getreten, also in demselben Jahre, in welchem auch das atlantische Telegraphen⸗ tau definitiv gelegt worden ist und sich als brauchbat bewährt. Von Panama gehen nun Dampfer direkt nach Neu-Seeland, das seiner⸗ seits schon 6 längerer Zeit eine regelmäßige Verbindung mit Austra⸗ lien unterhält. ; ᷣ
So ist der große Kreis geschlossen. Man fährt mit Dampf rund um den Erdball, denn die beiden Landengen, in Central⸗Amerika und Egypten, sind mit Schienensträngen belegt, Eine Reise um die Welt kann heute binnen drei Monaten zurückgelegt werden.
=*) Nach C. Andree's Globus 1. Heft von 1867. Man vergl. da⸗ mit 3 ga in der Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn-Ver— waltungen, 1866, Nr. I: Eine Telegraphen⸗ und Eisenbahnlinie um
die Erde.