schen Jäger ⸗Bataillon Nr. 6 zur Anlegung des von von Sachsen⸗Altenburg Hoheit ihm verliehenen sil dienstkreuzes des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen H — Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
1362
des derz 8 bernen Ver⸗ aus⸗Ordens,
d ĩ cHtantliches.
Preußen. Berlin, 3. April. Se. Königliche i, . nd bei den Königlichen Majestäten im Palais zu, woselbst er heute mit dem Kronprinzen, der Kronprinzeß und der Großherzogin von Baden dinirt. Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog zu
Kronprinz von Sachsen brachte den gestrigen Abe
Sachsen ist nach Weimar zurückgekehrt.
— Die g. (26 Sitzung des Reichstags deutschen Bun
Gildemeister; Wetzell,;
Senator Dr.
Krüger,; Staats ⸗Rath
Kirchenpauer; Seebach; Minister von Friesen;
ben des Herrn Vorsitzenden der Reichstags Komn Generalmajor von Podbielski zum .
ernannt worden. Seitens des Präsidenten, trat das
der Verfassung des Norddeutschen Bundes —
zunächst Generaldebatte über Abschnitt XI. — Bundeskriegs⸗
wesen.
Die Diskussion eröffnete der Abg. Oehmichen auf Ehoren (Sachsen). Derselbe führte aus, daß er gegen die Stellvertretung und für allgemeine Dienstpflicht stets ge— wesen sei; daß er sich aber für eine Präsenzzeit von drei Jah—
ren nicht erklären könne.
Der Abg. Waldeck bemerkte: nach seiner Auffassung das Budgetrecht anerkan Ein Gesetz über die Festsetzung der Organisation Bundesheeres dem nächsten Reichstage vorzulegen. tage i ein Gesetz über die Gesa mmtzah Kriegsdienste Auszuhebenden vorgelegt werden.
di enstzeit,
des werden, solle der Reichstag st reichen. Der Abg. Freiherr von Moltke führte aus: Der erste von den die zweijährige Dienstzeit berührt.
beleuchten.
kurz . an hat die zweijährige Dienstzeit gefordert vom national— . ; j n Ob dreimalhunderttausend arbeitsfähige Männer, die drei Jahre dienen, oder eben so viel arbeitsfähige Männer, die zwei Jahre dienen, der produktiven Arbeit entzogen bleiben, kommt ganz auf Eins heraus. Es ist allerdings der Militairdienst nicht eine produktive Arbeit, aber er bezweckt und erreicht die Sicherheit des Staates,
ökonomischen Standpunkte aus.
ohne welche jede productive Arbeit unmöglich ist; e
Schule für die heranwachsende Generation in Ordnung, Pünkt⸗ lichkeit, Reinlichkeit, Gehorsam und Treue — Eigenschaften, die
für die spätere produktive Arbeit nicht verloren gehe Man betont immer, daß die jungen Leute nicht
sondern ein Jahr länger bei der ö.
übergeht mit Stillschweigen, daß sieben anze Alters
ältesten Leute, daß die Familienväter fortan nicht
Kriegsdienste heran⸗ und aus ihren Verhältnissen
werden. Dieser Vortheil ist national-ökonomisch gewiß
deutend. Ich erinnere nur in finanzieller
vom finanziellen Standpunkte fordern. Präsenzstand, und es ist nicht zu leugnen, daß eine setzung des Präsenzstandes in s
und sehr wünschenswerth ist. Es bleibt nur die Ee ö. solche Herabsetzung politisch und militairl ein wird.
es wurde 10 Uhr 15 Minuten eröffnet. Anwesend die Reichstags⸗Kommissarien: der Vorsitzende der⸗ selben Graf von Bismarck-Schönhausen; Herr von Roon, Herr von Podbielskiz Herr von Savigny; Freiherr von der Heydt; Minister von Oheim b; Minister von Watzdorf; Minister von Harbou; Minister-Resident Dr. Senator bevoll mächtigter Minister, Geheimer Legations⸗Raäth Hofmann; Minister von inister von Bertrab. Nach einem, dem Präsidenten gestern zugegangenen Schrei⸗
Stags⸗Kommissarius
ach einigen geschäftlichen Mittheilungen
a0 in die Tagesordnung:
Vorberathung im ig des Reichstags über den Entwurf e
vor allen Dingen müsse
und weiterhin ein Rekrutirungsgeseßz selen Auch müsse dem
Die Artikel hö5, 56, 57 und 58, durch welche die Gesam mt— ienstzeit, die Friedenspräsenzstärke des Bundesheeres, die Einführung der preußischen Militair⸗Gesetzgebung in dem ö. en Bundesgebiete, die Beiträge zur Bestreitüng
ö für das gesammte Bundesheer — festgestellt
Herren Rednern hat hier nochmals ᷣ Es ist diese Frage schon mehrfach hesprochen worden; erlauben Sie mir, sie noch einmal
ne bleiben sollen; man
ut h in f e insicht an die Fa⸗ milienunterstützungsgelder, die die Kreise zahlen mußten. Weit eher kann man vielleicht die zweijährige Dien
t stzeit Dabei entscheidet *
nanzieller Hinsicht sehr wichtig Frage, wie
des Nord⸗
Dr. üssarien ist
und zwar
nt werden. des ganzen
eichs⸗ l der zum
r bildet die n.
zwei Jahre, klassen, die
mehr zum
fortgezogen 66 be⸗
Herunter⸗
sch zulässig
weisen.
Blicken wir um uns, so sehen wir alle unsere Nachbarn rüsten. Warum? Wir wissen es nicht.
ordnen; aber die Thatsache ist da.
bei der militairischen Seite. .
Man macht mit Recht geltend, daß die r r g. ienst⸗ 2. nicht die ganze waffe e Mgnnschaft durch die e er Waffen gehen läßt. richtig es bleibt etwas ü
.
Mannschaft bis auf den 863. Mann erschbpft. Es ist ferner richtig, gergde noch genug Dienstbrauchbare sein werden , um die
ter ie, eine e ab seftng des Etats der . beabsichtigt sein — auf 500 Mann nnen.
in der elementaren Ausbildung begriffen. Ziehen Sie nun etwa 60 Unteroffiziere ab, ziehen Sie ab, was Alles auf dieser einen Hälfte von Leuten lastet: wachung von Strafanstalten, — die Kommando's
mentlich in Festungen, wie sehr er au
werker, die Kranken, die Arretirten u. s. w.: so wenig übrig, daß ein
seiner Bestimmung, nicht mehr erfüllen kann. Es ist ebenfalls richtig,
rößeres Material von Menschen f
Kriegsfall liefert.
Armee⸗Corps mobil ins Feld gestellt waren,
improvisirt und hätte noch mehr geschaffen, wenn es
mit 66000 Mann unter Waffen. 6. Grenze weit früher in einer anderen Richtun
wie gefordert, 900, 909. Mann unter Waffen zu erhalten!
statistische Ziffer nennen. Offizier, wir haben verloren auf 20 Mann Offizier. Stellen Sie eine Formation auf ohne genügende Zahl wirklich diensterfahrener haben Sie einen Haufen braver Leute, aber
der Dienstdauer zuschreiben. terist durchschnittlich nur 14 —13
merken, daß die O
wurden die Leute schaarenweise gelen en enommen. er
hörten Sie überall den Ruf: wo ist
nicht ein ez e reirt werden,
Der Abg. Rée sprach im Sinne des Ab
Abgeordnete von Vincke (Olbendorf) eine 3 Erleichterung, auf 12 Jahre herabgesetzt worden sei, großen Vortheil, daß die auf ein Prozent der Bevölkerung normirt worden. eordnete von Münchhgusen bemerkte, die rganisation der preußischen Armee tasten, allein er müsse doch die Präsenzstärke des Heeres 1
und
darauf dringen, ; ) . Zeit des der Kriegsgefahren nicht dieselbe sei, wie zur
Friedens. Gerüstet müsse man
wohl
alle inneren und äußeren Fragen geordnet
seien;
r; Wir bedrohen Niemand, wir wollen unsere Angelegenheiten im Innern
Ich will auf das politische Feld nicht eintreten, ich bleibe
Nicht überall, denn in mehreren Besitken wird die dienstfaͤhihß? aß bei der zweijährigen ö . a⸗
taillone — denn der Ausfall fällt 1a . . 3 1 ezialwaffen kann bringen zu
Ich will nun nicht behaupten, daß solche Bataillone nicht mehr lebensfähig wären, wenn, wie bei der dreijährigen Dienstzeit, höchstens ein Drittel Rekruten wären; bei der zweijährigen aber ist die eine Hälfte eines solchen Bataillons
die Kommando's zur Be⸗ zur Be⸗ wachung von Transporten, — den täglichen Wachtdienst, na⸗ lic s beschränkt ist, — die Munitionsarbeit, die z. B. in Magdeburg täglich mehrere tau. send Mann zu Zeiten erfordert hat, — ziehen Sie ab die Hand ⸗ so bleibt Ihnen ; . solches Bataillon seine taktische Ausbildung für den Krieg, also den eigentlichen Zweck
daß die zweijährige Dienstzeit ein ür die Augmentation im . Aber, meine Herren, an Leuten fehlt es uns nicht, unser Herr Kriegsnünister hat, nachdem sammtliche neun 4 noch zwei andere . nöthig ewesen wäre. Wir waren nach der Schlacht von Königgrätz ärker als vorher, und als der Friede geschlossen wurde, standen wir Solche Formationen finden ͤ ; einer ö Bedenken ie, was es finanziell heißt, eine Armee von 700 060 oder,
Es endet ferner die Möglichkeit solcher Formationen in der begrenzten Zahl von Offizieren. Welches Element für die Kriegs. führung die Offiziere find, darüber will ich Ihnen nur eine Wir haben auf 50 Mann einen einen
eine Offiziere; so , keine Truppe! Wir haben im vorigen Jahre nahezu 50,000 Gefangene gemacht und haben 3000 Vermißte gehabt, wovon vielleicht der ö kleinste Theil nur gefangen war, es läßt sich das nicht so nach Woher dieser enorme Unterschied? Ich kann ihn nur enstd, Finanzielle Bedrängniß hatte Oesterreich ein System aufgenthigt, nach welchem der Infan⸗ Jahre im Dienste war. Viese Leute haben sich 3 brav geschlagen, und ich muß dabei be— R fiziere mit dem rühmlichsten Beispiel voran gegangen sind, denn auch die Oesterreicher haben fehr viele Offi. ziere verloren. Aber sowie schwierige Verhältnisse eintraten, da lockerte sich die Ordnung; in Dorfgefechten, in , , I ei uns der Hauptmann gesagt, wo wir hingeh f n, 5 . der Haupt , vir hingehen sollen? Meine Herren, dies Gefühl des Zusammenhaltens uͤnter allen Umständen kann . — es kann nur eingelebt werden, und das können Sie mit zwei Jahren nicht erreichen . Waldeck für die von dem letzteren eingebrachten Abänderungs-Vorschläge. Der . erklärte es für daß die Dienstzeit von 19 d z für einen Präsenzstärke des Bundesheeres Der Ab⸗ bewährte wolle er nicht an⸗ daß Krieges un eit de bleiben, bis allein
1363
.
ie i Abschnitt XI. vorgeschlagenen Bestimmungen be⸗
*. lich . der e lune von Maiinschaft und Geld seien
ö geeignet, dauernd und verfassungsmäßig zur Gel— tung zu gelangen. Der Abg. Vogel von Falckenstein hob hervor:
Meine Herren! Gestatten Sie mir, daß ich einige Worte
pro domo spreche, weil ich und meine Kollegen, meine Kame⸗
raden, die in derselben Lage sind, hierbei besonders inter⸗
rt sind. 9. 91 meine Herren, verlangen, wenn ein Krieg aushricht,
ie Kommandirenden ihre Truppen an den Feind führen Men und Sie erwarten von ihnen den Sieg. Dazu, meine Herren, müssen Sie uns die Mittel gewähren, nam. lich ein Armee, die kriegstüchtig ausgebildet ist. Mit Leu⸗ ten, die das Kriegs Handwerk nicht verstehen, kann man auch nichts effektuiren, und es ist Ein Grund atz, Eine Ansicht bei uns, daß bei der zweijährigen Dienstzeit wir nicht viel voll⸗ . den. , ᷣ ; eben , meine Herren, wenn es möglich wäre, daß Sie sich nmal in die Lage eines kommandirenden Generals denken könnten: ich würde sofort die allgemeine Ansicht von Ihnen hören: dreijährige Dienstzeit! Sie wissen nicht, mit welcher Lust man in den Krieg zieht, wie einen der Muth, der Unternehmungsgeist wächst, wie die Stimmung gehoben wird, wenn man weiß, daß man eine Truppe unter sich hat, die kriegstüchtig ausgebildet ist und auf die man sich verlassen kann. Ja, meine Herren, man wird selbst zu Abenteuern heran⸗ gezogen, weil maͤn weiß, mit solchen Truppen kann man schon ein Abenteuer bestehen. Ich glaube, meine Herren, Sie können und werden auf die Dauer nicht der Ansicht sein, uns die Mittel zu einer solchen Armee versagen zu wollen. Mögen unsere AÄnsichten auch vielfach auseinander gehen in dieser und jener Hinsicht: in Einer kommen wir Alle zusammen, nämlich, wenn einnial ein Krieg ausbricht, daß wir das Vater⸗ land güt und tüchtig vertheidigt sehen, das wollen Sie und bas wollen wir. Run, meine Herren, kommen aber auch noch Spezialinteressen dazu von unserer Seite und, ich glaube, auch von der Ihrigen. Von unserer Seite will ich zuvörderst hin⸗ stellen — ich will einmal ganz aufrichtig und ehrlich gegen Sie ein — daß es uns Soldaten, namentlich den Offizieren, ein brückendes Gefühl ist, wenn wir von einem Friedensjahre in das andere hinübergehen und uns sagen müssen: der Staat hat uns besoldet, hat uns erhalten, und wir haben doch nichts gethan, als bloß die Truppen, die uns einmal anvertraut werden sollen, auszubilden. Meine Herren, Sie wissen gar nicht, was es da für eine Freude für einen Offizier ist, wenn es heißt: es giebt Krieg, es wird mobil gemacht! Da schlägt einem das Herz höher, denn da kommt der Zeitpunkt, wo wir dem Staate unsere Schulden ab⸗ tragen können und wo wir sie abtragen, und zwar mit Zinsen, wie ein menschliches Wesen sie nicht höher abtragen kann, mit erzblut. . unser h en. aber, meine Herren, auch von Ihrer Seite ist es vön großem Interesse, eine Armee zu haben, die in der Lage ist, allen Eventualitäten begegnen zu können. Sie meine Herren, sind hier zusammengekommen, um ein roßes Werk zu begründen; es ist unter denen, die von dieser Stelle oder von ihrem Platze aus gesprochen haben, Keiner, der nicht er⸗ . hätte: er hal den festen Willen, er wolle Opfer bringen, das Werk solle und müsse begründet werden; und, meine Herren, in wenigen Tagen werden Sie Ihr Wort gelöst haben. Aber, meine Herren, damit dürfte es denn doch nicht abgemacht sein, daß war hier ein Haus bauen, ohne zu wissen, daß wir es auch vertheidigen können, und hierzu, meine Herren, wird doch nichts besser sein können, als eine 66. tüchtige Armee, welche das versteht. Denn wenn es einmg dazu kommt, daß wir das Vaterland vertheidigen an wird es nicht von dieser Tribüne aus geschehen, sondern es wir mit Anspannung von anderen Kräften geschehen, mit unsern Soldaten, und dazu meine Herren, wenn Sie ihr Werk be⸗ festigen wollen, wenn Sie es begründen wollen, wenn es ein Segen sein soll für unsere Kinder, für unsere Kindeskinder, dann schaffen Sie sich eine Armee, die im Stande ist, ihr Werk hier vertheidigen zu können und nicht beim ersten besten Anstoß, wenn der Feind gegenüber tritt, das Werk zu Schanden zu
machen. Der Abg. von Rössing wünschte aus dem Abschnitt XI. einige Bestimmungen entfernt, von denen er der Meinung, daß sie den Beitritt 1. süddeutschen Staaten zum Bunde sehr erschweren würden. Als derartige Bestimmungen bezeichnete er ins⸗ besondere das dem Bundesfeldherrn in Art. 6 eingeräumte Recht, die Höchstkommandirenden der resp. Kontingente zu ernennen, ferner den Inhalt des Art. 64, welcher dem Bundes- feldherrn, falls die öffentliche Sicherheit im Bundes⸗ gebiete bedroht erscheint, die Befugniß ertheilt, den Kriegs⸗
fund u erklären. Der Abg. Kryger verlas eine ängere, schriftlich aufgesetzte Rede, durch die er sein zu Art. 53 eingebrachtes Amendement, — das dahin geht: Die Wehr⸗ pflichtigkeit in den nördlichen Distrikten Schleswigs bis zur Abtretung der letztern an das Königreich Dänemark zu suspendiren — zu begründen suchte.
Nach dem Abg. Kr . ergriff das Wort der Vor⸗ sitzende der Reichstags⸗ ommissarien:
Wenn ich das Wort ergreife, so geschieht das nicht, um die Bestimmungen des Prager Friedens anzufechten, oder mich über die Auslegung derselben nochmals hier zu äußern, sondern nur um zu verhindern, daß durch solche Kundgebungen, wie die Rede des Herrn Vorredners war, in Nord chleswig noch mehr Leute irregeleitet werden in ihren Ansichten über den gegenwärtigen Rechtszustand und fich den gesetzlichen Anforderun⸗
en der Behörden, besonders in Bezug auf — militairischen 6 entziehen, und sich dadurch zu unserem Bedauern
trafen zuziehen, die unnachsichtlich würden vollzogen werden. Der gegenwärtige Rechtszustand des Herzogthunis Schleswi ist der, daß dasseibe nach seiner ganzen Au dehnung, wie e sich nach dem Wiener Frieden gestaltet hat, ein zweifelloser Be⸗ standtheil der preußischen Monarchie ist, daraus folgt, daß sich alle Einwohner den Gesetzen zu fügen haben, die hier gelten; wie viele und welche davon etwa in Zukunft nach den Be— stimmungen des Prager Friedens aufhören werden, preußische Unterthanen zu sein, ist eine Frage, die noch zu entscheiden ist, und so lange 9 es aber sind, bis auf die letzte Minute haben 6. sich den Gesetzen und Behörden Preußens zu fügen oder die
olgen zu tragen, welche die Widersetzlichkeit nach sich ziehen wird.
Wenn aber der Herr Vorredner aus den Bestimmungen des Wiener Friedens eine Art von Zwitterzustand hat ableiten wollen, so daß jeder sich in den drei Herzogthümern für einen dänischen Unterthanen erklären und dennoch alle Vortheile der Unterthanenschaft Preußens zu genießen . und dabei die dänische Unterthanenschaft oder die Möglichkeit, daß er sich für dieselbe entscheidet, dafür benutzen könne, um sich allen Lasten zu entziehen, so wurde doch dieses System Anwendung auf Holstein und Lauenburg finden. Da könnte dann auch Jeder sagen; Ich will bis 1570 warten und mich dann entscheiden, ob ich Preuße oder Däne sein will, bis dahin bleibt mir mit den Zumuthungen der Steuer- und Militairpflicht vom Halse. ö
Ich glaube, dadurch ist die Unzulänglichkeit, die Unrichtig⸗ keit der Behauptungen des Herrn orredners hinreichend doku⸗ mentirt. Wir bestreiten bis 1870 keinem Schleswi er, der die dänische Nationalität adoptiren und nach Dänemark übersiedeln will, das Recht dazu, halten aher an dem Grundsatz fest, wer es gethan hat und sich darauf berufen hat, der hat optirt nach der Freiheit, die ihm der Wiener Friede läßt. Ist er Däne geworden, so bleibt er es auch und wird als Däne angesehen, wenn er etwa wieder nach Hause kommen will. .
Der Abg. Wulf (auenburg) erklärte, unter Beziehung auf die Rede des Abg. Kryger, daß die Lauenburger nicht entfernt an Auswanderung dächten, und daß diese der gesetz— lichen Dienstpflicht sich nicht entziehen würden. .
Der Abg. Duncker befürwortete die von ihm mit dem Abg. Waldeck eingebrachten Abänderungsvorschläge. .
Der Abg. von Bockum⸗-Dolffs und der Abg. Dr. Eich⸗ holz erklärten sich gegen die Vorlagen der verbündeten Regie⸗ rungen im Abschnitt XI. .
Schluß der Sitzung: 1 Uhr 45 Minuten. ;.
Nächste Sitzung: Freitag, 5. April, Morgens 19 Uhr; Tagesordnung: Spezial⸗Debatte über den Abschnitt XI., Bundeskriegswesen.
Aus Nordschleswig, 29. März. (Schl. N Nach einer seitens der Königlichen Regierung den Behörden zugegangenen Mittheilung ist der Regierungs⸗Rath v. Beckedorff vom Finanzmintsterium beauftragt, behufs Einführung der preußi⸗ schen direkten Steuern in den Herzogthümern leswig⸗Holstein die erforderlichen , vorzunehmen und sonstige Vor⸗
reitungen zu treffen. ö ; v Hr g Chur „2. April. (Magdeb. Corr.) Gestern früh trafen die Frühjahrs⸗Rekruten aus Schleswig- Holstein, etwa 300 Mann, mit der Magdeburg⸗Hamhurger Eisenbahn hier ein, um den hiesigen Regimentern einverleibt zu werden.
Mecklenburg. Schwerin, 2. April. (Mecklenb. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog, welcher von Berlin aus einen kurzen Besuch bei den hohen Verwandten in Stons⸗ dorf gemacht, wird dem Vernehmen nach morgen hier erwartet, während Ihre 6 Hoheit die Frau Großherzogin⸗Mutter bereits gestern Abend hier von Berlin wieder eintraf.
Baden. Karlsruhe, 1. April. Nach der »Karlsr. 3.« werden demnächst hier Konferenzen von Bevollmächtigten der betreffenden rden zur vollständigen Aufhebung der
ttf
Mainzölle stattfinden.