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der vom 1. April 1867 ab in Schwedt a. O. eingerichteten Neserve⸗ Magazin⸗Rendantur, Ströhm er, Proviant⸗Amts ⸗Assistent in Berlin, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Landsberg a. W. versetzt.
Den 16. März.
Rosemann, Rechnungsrath und Proviantmeister in Breslau, vom 1. Juni 1867 ab mit Pension in den Ruhestand versetzt.
; Den 25. März.
Krügel, Proviantmeister in Magdeburg, nach Breslau, Ehlert, Provigntmeister in Neiße, nach Magdeburg, Wendt Proviantmeister in Küstrin, nach Neiße versetzt. Troschel, Prov. Amts-⸗Controleur in Bromberg, mit Wahrnehmung der Vorstandsstelle bei dem Prov. Amte in Küstrin, Lengsfeld, Depot-Mag. Verwalter in Tapiau, mit Wahrnehmung der Controleurstelle bei dem Proviantamte in Bromberg beauftragt. Butz ke, Proviantamts-⸗Assistent in Mainz, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Tapigu versetzt.
DOen 26. M 64
Gru be, vormaliger kurhess. Zahlmeister, zum Zahlmeister 1. Kl.
beim Füs. Bat. des Inf. Negts. Nr. Sl ernannt. . Den 27. März.
v. Dewitz, Registratur-⸗Applikant, unter Belassung in dem Dienstverhältniß beim Kriegs-Ministerium zum Intendantur⸗Registra⸗ tur⸗Assistenten ernannt. —
Den 28. März.
Goldbach, Zahlmeister⸗Aspirant vom 5. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 41, zum Sekretariats⸗Assistenten bei der Intend. des 1. Armee⸗Corps. Klose, Zahlm. 2. Kl, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts. Nr. 84 ernannt. .
Den 29. März.
Druckenm üller, Zahlm 1. Kl. vom Füs. Bat. des 2. Ostpr. Gren. Regts. Nr. 3, zum 2. Bat. des 1. Ostpr. Gren. Regts. Nr. 1
Kronprinz verseßzt. Den 30. März.
Weigel, Zahlmeister vom ehemals Kurhess. 3. Inf. Regt. mit Pens. verabschiedet. : Den 1. April.
Schirmer, Zahlmstr. 2. Kl., zum Zahlm. 1. Kl. beim Füs. Bat. des 2. Ostpr. Bren. Regts. Nr. 3, Hecht, Zahlmstr. 2. Kl., zum Zahlmstr. J. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Riegts. Nr. S6, Schindler, Zahlmstr. 2. Kl., zum Zahlmstr. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts. Nr. 8 ernannt. Born, Zahlmstr. a. D. , als Zahl⸗ meister 1. Kl. beim Hus. Rgt. Nr. 14 mit einer Anciennetät vom 1. Febr. 1864 wieder angestellt.
IH. In der Marine.
Marine⸗Beamte. Durch Verfügung des Marine⸗Ministeriums. ö ö. Den 9 April. Bahr, überzähliger Meistersmaat 2. Klasse, zum etatsmäßigen Marine⸗Zeichner ernannt. .
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 13. April. Ihre Majestät die Königin, welche durch Unpäßlichkeit einige Tage an's Zimmer gefesselt war, wohnte der Parade und dem militairi⸗ schen Dejeuner bei. „Ihre Majestät ertheilte dem Gesandten Sr. Majestät des Königs von Italien die nachgesuchte An⸗ tritts und dem Geschäftsträger Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg eine Abschieds⸗-Audienz.
. — Se. Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte gestern mit Sr. Durchlaucht dem Fürsten Reuß das Königliche Museum und empfing militairische Meldungen. Im Kronprinzlichen Palais dinirten Ihre Majestäten der König und die Königin, Se. Königliche Hoheit , Adalbert und Se. Durchlaucht der Fürst von Reüß. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte die ‚Vorstellung im Opernhause und Hir . Minister-⸗Präsidenten Grafen Bismarck einen
— Die rückständig gewesenen englischen Posten, aus Lon⸗ don den 1I. d. M. ih und Abends, sind laut Telegramm an das General ⸗Post⸗Amt am 12. d. M. 10 Uhr Abends in Cöln eingetroffen und gelangen heute Abend nach Berlin.
Düsseldorf, 12. April. (Düss. Ztg.) Se. Königl. Hoheit der Graf von Flandern traf gestern Nachmittag hier ein und stieg im »Breidenbacher Hofe« ab.
Dessen. Darmstgdt, 12. April. »Wir sind von zuver⸗ lässiger Seite in , n. gesetz worden, meldet die »Darmst. Ilg. / daß die zweite“ ammer der Stände Montag, den
h. . M. ihre Sitzungen wieder beginnen wird. Der erste Gegenstand der , , ,. wird der Gesetzentwurf, be⸗ treffend Vorkehrungen zum Schutz gegen , hier⸗ krankheiten, intzbesondere gegen die Rinderpest, sein. Hileran werden sich in ununterbrochener die henfolge die Be⸗ rathungen über den nn ier fh der Staatsausgaben, so⸗ wie über die sonstigen beschlußreifen Gegenstände anschließen.
Die Herren Abgeordneten können sich daher auf einen ma wöchigen Aufenthalt in unserer Stadt gefaßt machen. Der n
dem Finanz⸗Ausschuß erstattete Budgetbericht ist dermalen i a und wird in längstens 14 Tagen die Presse verlas aben.«
Baden. Karlsruhe, 10. April. Earlsr. Ztg) 6 Königliche Hoheit der Großherzog hat gestern Reachmi den bisherigen Königlich italienischen Minister-Residenten g Großherzoglichen Hofe, Commandeur Gianotti, empfangen m aus dessen Händen das Schreiben Sr. Majestät des Köm Victor Emanuel entgegengenommen, welches denselben n außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministerh Sr. Königlichen Hoheit beglaubigt.
Oesterreich. Wien, 11. April. Gestern Vormitz wurden die Sitzungen der Spezialkommission zur Berathu der g,, durch den Staatsrath Freiherrn v. Hock eröm
Prag, II. April. Der heutigen Landtagssitzung wohnn *. i , ,, Baron Beust und Minister Gn
aafe bei.
Brünn, 11. April. Heute Nachmittag wurde die Sessn des Landtags unter dreimaligen »Hoch« und »Slava«?« M Se. Majestät den Kaiser geschlofsen.
Triest, 10. April. Die vor einigen Tagen angekomme Fregatte »Schwarzenberg«, Flaggenschiff des Commodore korny, Kommandanten des adriatischen Geschwaders, und h Kanonenboot »Wall«“, welche in der Bucht von St. Amn vor Anker gingen, werden, wie man hört, nur einige M hier verweilen ünd dann wieder in See stechen. Das adriatz Geschwader wird sich im Lauf dieses Sommers concentrim 1h . taktische Uebungen nach dem neuen Systeme an zuführen.
Frankreich. Paris, 11. April. »Der kaiserliche Prin sagt der ⸗Moniteur«, »dessen Genesung fast vollendet ist, h von seinen Aerzten nicht die Erlaubniß erhalten, in den Tül rieenhof zu gehen; er folgte der heute auf dem Caroussel⸗Pu stattgehabten Revue von seinem Fenster aus.«
Heute früh um 93 Uhr war nach einer Mittheilung «Köln. Ztg.« der Kaiser in der Ausstellung, wo sich der Kö der Belgier gegen 11 Uhr einfand. Die beiden Monarchen!
gegneten sich jedoch nicht. Heute Nachmittag stattete der Köhn
dem Kaiser einen ersten Besuch ab.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 8. A »Aftonbladet« enthält die Mittheilung, daß der Senat ? Vereinigten Staaten in Nordamerika die Ernennung des Ga rals Joseph J. Bartletts zum Ministerresidenten in Sh holm, unterm 19. März bestätigt habe. Der frühere Gesam der Vereinigten Staaten, James H. Campbell, ist bent
von Stockholm abgereist.
Dänemark. Kopenhagen, 10. April. In der heutit Sitzung des Folkethings stand das kriegsministerielle Bud in dritter Behandlung auf der Tagesordnung. Der Krxief Minist er hatte seinen früher abgelehnten Vorschlag, betreff die Ausbildungszeit der Mannschaften, von Neuem glests Der Ausschuß hatte einen Vermittelungsvorschlag gestellt, n für dies Jahr darüber nichts definitiv festgestellt wer möge, so daß dem Minister etwas mehr Geld zur Verfün gestellt werde, als bei der zweiten Behandlung. Dr. Winth hatte wieder einen gegen die Kopenhagener Seebefestigu rr enn Vorschlag gestellt, namentlich daß 136,000 Thu
ür das Seefort Trekroner gestrichen werden möchten. Bei! Abstimmung wurde des Kriegsministers Vorschlag, betreff die Ausbildungszeit, mit 566 Stimmen gegen 32 Stimmen!
gelehnt, der Vermittlungsvorschlag des Ausschusses wurde!
gegen mit 74 gegen 4 angenommen. Winthers Vors lag: r o Thaler für die Kopenhagener De eg l zu M weigern, wurde mit 79 Stimmen gegen 4 abgelehnt. Im Landsthing wurde gestern in einer Abendsitzung? , in zweiter Behandlung zu Ende gebrtt Die Anhänger des sogenannten ge r ölen! siegten / 29 gegen 28 Stimmen über die Anhänger des Procentsyste
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. München, Sonnabend, 13. April, Vormittags. Adresse des Abgeordnetenhauses in der Luxemburger Angelesl heit, welche mit vorerst 115 Unterschriften bedeckt war, ist du den Präsidenten der Kammer dem Vorsitzenden des Stag ministeriums Fürsten Hohenlohe überreicht worden. Entgegennahme derselben sprach sich der Ministerpräsident, lj der »Bayerschen Zeitung« folgendermaßen aus: »Ich begti
Beduͤrfniß fühlbar gemacht,
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die Adresse mit Freuden als einen Beweis dafür, daß es in Fragen, wo es sich um die Ehre Deutschlands handelt, nur eine Partei in der Kammer und im Lande giebt, als einen Beweis, daß für Wahrung dieser Ehre Kammer und Land zu jedem Opfer bereit sind. Ich begrüße die Adresse als eine richtige Deutung des Vertrages, durch welchen Bayern zur Wahrung der nationalen Integrität mit dem übrigen Deutschland ver⸗ bunden ist. So wenig Zweifel ich darüber bestehen lassen will,
daß die Regierung den durch diesen Vertrag auferlegten Pflich⸗
ten sich nicht entziehen wird, so erachte ich es doch als meine nächste Aufgabe, nichts zu unterlassen, was zur Erhal⸗ tung und Sicherung eines ehrenvollen Friedens beitragen wird. Sie werden die Regierung in diesem Streben durch Ihren Ein—
fluß unterstützen. Ich hoffe indessen, daß es der weisen Mäßi⸗
gung der zunächst betheiligten Regierungen gelingen wird, den Frieden zu erhalten. London, Freitag, 12. April, Morgens. Aus New⸗Hork vom 11. d. M., Abends wird per atlant. Kabel gemeldet: Die Dampfer »City of New⸗Horke, „Helvetia, »Asia«, »Manhattan« und »Laurent« sind in New⸗Hork eingetroffen.
Letzterer hatte die Mannschaft der schiffbrüchigen Barke „Edgar
Ceecils« gerettet. London, Sonnabend, 13. April, Morgens. Das Unter⸗
haus schritt nach langer Berathung in seiner Comitẽèsitzung Nachts 13 Uhr zur Abstimmung über das von Gladstone
gestellte Amendement. Für dasselbe stimmten 289, gegen das⸗ selbe 310 Mitglieder. Die Regierung hatte demnach eine Ma⸗
jorität von 21 Stimmen. Madrid, Freitag, 12. April. Die Cortes haben sämmt—
liche Dekrete, die seit dem Schluß der letzten Session veröffent⸗
licht worden sind, genehmigt. Florenz, Freitag, 12. April. Der Senator Campello
ist zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden.
Konstantinopel, Donnerstag, 11. April. Der Sultan hat für seine Civilliste auf die Summe von monatlich 2 Mil⸗ lionen Piaster Verzicht geleistet.
St. Petersburg, Freitag, 12. April, Abends. Obgleich der Gesetzentwurf bezüglich der Reichsmilitair⸗Administration noch nicht die Kaiserliche Bestätigung erhalten hat, so ist doch gutem Vernehmen nach die sofortige theilweise Einführung des Gesetzes als nothwendig anerkannt worden. Es ist demgemäß das Kriegsministerium Central-Verwaltungsbehörde geworden, während den Lokaladministrationen Selbstständigkeit gegeben ist.
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten. Peter von Cornelius in Berlin. II.
Die Domhof⸗Entwürfe) ö . Stelle
Schon lange hatte sich das des jeßigen Domes ein Deutschlands, der Hauptstadt Preußens würdigeres Gotteshaus als die erste evangelische Kirche
der ersten Stadt des protestantischen Dimensionen für den
Zunächst
den größten von Entwürfen s. w. / r entstand.
zu errichten. Der Plan wurde in in Angriff genommen, eine, Reihe Dom, von Persius, Stüler un s. aber wandte der König sich einem Lieblingsplane zu i schluß an den Dombau zur Ausführung bringen wollte. Das war die Errichtung einer Fürstengruft in unmittelbarer Nähe der wwange⸗ lischen Hauptkirche, züsammenhängend mit einem großen beiden An. lagen gemeinsamen Vorhofe nach Art der klösterlichen Kreuzgänge. Der inis Auge gefaßte Bauplatz gewährte für diesen Domhof ein uadrati⸗ sches Feid von 180 Fuß Seitenlänge. Die einschließenden lauern, die Rlickwände der ründum laufenden nach innen offenen Halle, sollten eine Höhe von 35 40 Fuß erreichen. Diese riesigen Wände waren das große heilige Feld, Campo santo, wie Cornelius selbst schrieb, das ihm »duͤrch die Gnade der Vorsehung und die Huld seines erlauchten Königs und Herrn angewiesen worden, um dort sich auszuschreiben und darzustellen, was Gott ihm in die Seele legt. Keine weitere Vorschrift, als die natürliche Rücksicht auf die Bestinmung des Rau⸗ mes wurde dem altbewährten Meister mit auf den Weg gegeben, als er im Oktober 1843 wieder nach Rom pilgerte, um dort die nöthige Ruhe und Sammlung zur Arbeit zu . und den begeisternden Vorbildern einer großen reichen Vorzeit nahe zu sein. Schon im Mai kehrte er heim und vollendete den ganzen auf vier Blättern gezeich= neten Entwurf (jetz im Kunstmuseum zu Weimar) bis zum Anfang des Jahres 1845; aber im März schon wanderte er, nachdem der Plan Billigung gefunden, wieder nach Rom zurück, um an die Aus⸗ führung der großen Cartons zu gehen. Während dessen wurde
den er im An⸗
der Umzug seiner Familie in das für Cornelius 55 Staats Kosten nach den Entwürfen des Professor Strack am K 1 neben dem Raczynstischen Palais erbaute Haus, das er während seiner Lebenszeit als sein Eigenthum betrachten sollte, bewerkstelligt. ‚ Mit seiner Composition für den Domhof hatte Corneltus an die Ideen des Grabes und des Todes angeknüpft und die Nachbarschaft des Gotteshauses schon mußte die Entwickelung christlicher Ideen über das Sterben und das Leben nach dem Tode als das natürliche Thema der Darstellungen erscheinen lassen. In der Disposition dieses reichen Stoffes aber zeigte sich Cornelius als der vollendete Meister der histo— risch monumentalen Kunst der cyelischen Composition. Freilich stand ihm ein unvergleichlicher Raum zur Verfügung; aber der Reichthum der den christlichen Ideen zu entnehmenden Fir w, die gedankenmäßige Theilung und Vertheilung des Raumes und die Möglichkeit der Wieder- holung in der erneuten Barstellung schon so häufig und auch von ihm selbst behandelter Dinge boten Schwierigkeiten, denen sich nur ein Geist von der Fülle und Kraft eines Cornelius gewachsen zeigen konnte. Cornelius gliederte den Raum zunächst in drei Streifen deren mittelster und hauptsächlichster eine Höhe von etwa vierzehn Fuß er⸗ hielt. Der Predellenstreifen darunter wurde fünf, der obere Lünetten⸗ streifen acht Juß hoch angenommen. Um die Reihen zu unterbrechen und die horizontale Theilung wirksam hervorzuheben, wurden aber in jeder Wand einige sentrechte ungetheilt die ganze Höhe einnehmende Felder angeordnet. Zwei Wände, nach Ost und Süd, enthielten in der Mitte mächtige Thüren, die Eingange zur Königsgruft und zum Dom. Die durch keine bedeutende architektonische Gliederung unter⸗ brochene Nordwand tonnte dem entsprechend über der kleinen Thüre ein kolossales Mittelbild erhalten. Die vierte Wand, nach Westen, war beengt durch das an einem Ende liegende Eingangsportal. Hier konnte also die Mitte nicht den anderen Wänden entsprechend bezeichnet werden. Alle vier Wände wurden aber noch weiter überein- stimmiend durch je zwei schmalere Kolumnen gegliedert, in denen als Kolossalgruppen gebildet die acht Seligpreisungen aus der Berg- predigt dargestellt wurden. Außerdem entstanden so funfzehn Haupt⸗ oder Mittelbilder mit eben so vielen Predellen und Lunetten, ein Hauptbild ohne solche und eines als Superporte, über dem Dom— eingang. Es waren also fünf und fünfzig Entwürfe von durchweg bedeutendem Umfange zu machen. Dem Inhalte nach torrespondiren nun immer die einander gegen⸗ über liegenden Wände; innerhalb jeder Wandfläche aber stehen die beiden Seiten in einem gegensätzlichen und also ergänzenden Verhält- niß. Auch Predella, Haupibild und Lünette haben stets genaue Be—⸗ ziehung zu, einandet, und die senkrechten Theilungen fügen sich strng in den Gedankenzusammenhang ein. Hier kann die⸗ ser so sinnvoll und scharssinnig angelegte und durchdachte Plan nicht ausführlich dargelegt werden, nur die Hauptgesichtspunkte mögen angedeutet sein. Dem Eintretenden bietet sich zunächst die Ver⸗ herrlichung des Erlösungswerkes dar. Die beiden Wandhälften ent⸗ sprechen sich als äußere Erscheinung und innere Bedeutung EChristi, einerfeits Ehristi Geburt und Grablegung, andererseits die Heilung des Gichtbrüchigen und das Urtheil über die Ehebrecherin; die RNebenbilder vervollständigen die ,, und gehen von der ersten Ursache der Sunde bis zu dem neuen Bunde Gottes mit den Menschen. Die Zwischenbilder zeigen in den Armen im Geiste die Erlösungsbedürftigkeit und⸗Sehnsucht, in den Leidtragen⸗ den den Hinweis durch das Sundenelend auf die Rettung aus der Höhe. Durch die Mitte gelangt man in die Gruft; dem aus dieser Herausschreitenden eröffnet sich die trostreiche Aussicht auf die Auf⸗ erstehung, der die Gegenwand gewidmet ist. Der Erlöser hat den Sündenfluch gebrochen, hier triumphirt er über den Sünden⸗ lohn. Er erscheint als der Erstling unter denen, die da schlafen, neben ihm zwei derjenigen, denen der auf Erden Wandelnde die Rück⸗ kehr in's sichtbare Leben gestattet hat. Mit dem Rufe »Friede sei mit Euch« tritt der Auferstandene unter seine Jünger, auch den un⸗ gläubigen Thomas zum Glauben zivingend; die beiden anderen Haupt⸗ bilder zeigen die Erweckung des Lazarus und die des Jünglings zu Nain. Alttestamentliche Vorbilder und Bethätigungen der Liebe, die des Gesetzes Erfüllung ist, bilden die Nebendarstellungen; die Zwischenbilder veranschaulichen die Seligkeit der Friedfertigen und der Barinherzigen, die Nachfolger Christi in den beiden Eigenschaften, in denen der Anfänger und Vollender unseres Glaubens in den Haupt⸗ bildern vorgeführt wird. — Leuchtet aus diesen Bildern dem glänbi⸗ gen Beschauer die Gewißheit der evangelischen Thatsachen überzeugend entgegen, so müssen die übrigen Darstellungen die Uebertragung ihrer Früchte auf die ganze Menschheit vergegenwärtigen. Die Wand der Dompforte, der Theil der Anlage, der an die sicht. bare Anstalt zur Ausbreitung des Reiches Gottes stößt, ist mit feiner und tiefer Beziehung für diefen Gedanken vorbehalten. Die Haupt— motive sind aus der Apostelgeschichte entnommen, in der die Ausbrei⸗ tung der Heilslehre unter allen Völkern in Angriff genommen wird. Die Ausgießung des heiligen Geistes und die Taufe durch die Jünger, zu der allerlei Volk sich drängt, beherrscht von der Mitte über Fer Dompforte diesen Kreis. Unmittelbare Erfolge entsprechen auf der einen Seite der Bewährung in Kampf und Verfolgung auf der anderen. Die Bekehrung des Paulus und die Heilung Kran⸗ ker durch den Schatten des Petrus, die Steinigung des Stephanus und die Un terweisung des aäthiopischen Kam merers durch Philippus machen die Mittelbilder aus. Zwischen den Apostelfürsten wird die Seligkeit der Sanftmütdigen, neden dem ersten Märtyrer die derjenigen dargestellt, die reines Herzens sind. Das endliche Ziel der christlichen Lebrtbätigkeit ist das, die Zeit herbeizuführen, wo ein Hirte und eine Heerde sein wird we ein neuer Himmel und eine neue Erde die Gemeine der Heiligen im seligen An. schauen des Göttlichen vereinigt. Die letzen Dinge bilden so das nothwendige Korrelat zu der Ausbreitung des Reiches Gottes auf