1867 / 132 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der Artillerie des Kaiserlich mailen en Cor williger, als aggr. Pr. Lt. bei dem Fekd Art. Regt Nr. 10 angestellt. v. Goddäus, überzähl. Rittm. vom Hus. Regt. Nr. 135 unter Er⸗ nennung zum Escadron- Chef in das 3. Garde -Ulan. Regt. versetzt. v. Bardeleben, überzähl. Pr. Lt. im Hus. Regt. Nr. 13, in die vakante Pr. Lts. Stelle eingerückt. Den 30. Mai. v. Gurm b, Hauptm. und en Chefvom 1. Thür. nf. Regt. Nr. 31, unter Stellung à la suite dieses Negts., zum zuweiten ldjut. des Kriegs⸗Ministers ernannt. Schultz, Pr. Lt. vom Garde Train Bat, unter Stellung à la suite dieses Bats, zum zweiten Adsut. der Trgin⸗Inspecklon ernannt. Appu hn, Pr. Lt. vom Magd. Train Bat. Rr J, in das Garde⸗Train⸗Bat., Pr esch, Sec. Lt. voin Schles. Train⸗Bat. Nr. 6, unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Magdeb. Train⸗Bat. Nr. 4 versetzt. Bei der Landwehr. . Den 28. Mai. Hemmerich, Hauptmann a. D., früher im

österreichischer n.

ehemaligen Frankfurter Infanterie Bat, als Hauptmann bei der

nien ere 1. Aufgebots des Landwehr Bats. Frankfurt a. M. einrangirt. 3 30. Mai. Großkreutz, Pr. Lt, vom 1. Aufgeb. 1. Bats. Coniß) 4 Pomm. Regts. Nr. 2, zum 3. Bat. (Graudenz) 1. Garde⸗ Landi. Regts. versetzt. ; . B. Abschiedsbewilligungen. .

Den 28. Mai. Ma thi, Oberst a. D., ehemals nassauischer Offiz. und Vorstand der Verwaltungs⸗Kemm, mit seiner . zur Disposition gestellt. Bertram . a. Hauptm, früher im hannöp. 2. Inf. Regt, in den Ver and der preuß. Armee aufgenom⸗ men und mit Pens. zur Disposition gestellt.

Den 30. Mai. Wild, Sec. Lt. a. D., , im J. ie,. Gren. Negt. Nr. 10, der bedingte Anspruch auf Anstellung im Civil- dienst bewilligt. ö

Beamte der Militair⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministerium s.

Den 25. Mai. Immel, , v. ehemals Nassaui⸗ schen Jäger⸗Bat, als Zahlmstr. J. Kl. beim Füs. Bat. des 3. Ostpr. Gren. Regts. Nr. 4 angestellt.

Den 27. Mai. arlow, Zahlm. 2. Kl., zum Zahlm. 1. Kl. beim 1. Bat. des Inf. Regts. Nr. 73, Wenig, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf Regts. r. 33, Possardt,

ahlm. Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts.

T. 77, Hor st. Zahlm. Aspirant, zum Zahl. 1. Kl. beim 3. Bat. des Inf. Regts. Nr. Z, Un fug, Zahlm. Aspirant, zum Zahl- meister 1. Kl. beim Füs. Bat. des Inf. Negts. Nr. 77, Boettcher, 5 Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des Inf. Regts.

Id, Fischer, . Aspirant, zum Zahlm. 1. Kl. beim 2. Bat. des 5. Westfäl. Inf. Regts. Nr. 53 ernannt.

Den 28. Mai. Zeh Sec. Lt a. D. und Zahlm. 1. Kl. vom 2, Leib⸗Huf. Regt Nr. T, Wulckow, Zahlm. 1. Kl. vom 38. 7 Inf. Regt. Nr. 29, der en. Abschied mit Penston bewilligt. a . ehemal. Feldw. und Zahlm. Aspirant, als etatsim. Assistent beim Montirungs⸗Depot in Breslau angestellt.

EH. In der Marine.

Sfffiʒiere 2c. A Ernennungen, Beförderungen ze. Den 28. Mais Le Tanneug v. St. Paul-Illaire, Ca- itain-Lt. à la suite des SecsOffizier⸗Corps und persönlicher Adjutant 3 min Adalbert von Preußen K. H., zum Korvetten ⸗Capitain efördert.

. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß mit dem 1. Oktober d. J. ein neuer Cursus in dem Schullehrer Seminar zu Oranienburg beginnt und die Prüfung der Asptranten auf den 22. und 23. Au gu st d. J. von uns anberaumt worden ist

Diejenigen, welche die Aufnahme in das gedachte Seminar nach— zusuchen baabsichtigen, werden aufgefordert, bis zum 1. August d. J. mit dem betreffenden Gesuche

a) einen von ihnen selbst abgefaßten und geschriebenen Lebenslauf, welcher außer den nöthigen Personal- Nachrichten den . ihrer Bildung und Vorbereitung für das Schulamt dar⸗

ellt

b) ihren Tauf- und Confirmationsschein,

c ein Zeugniß ihres Seelsorgers über ihre sittliche und religiöse n zum Schulamte und ein Zeugniß über ihre untadel⸗

afte Führung,

d) ein ärztliches Gesundheits⸗Attest, in welchem auch die an ihnen erfolgte Impfung der Schußtzblattern bescheinigt sein muß,

e) ein Attest über die in den letztverflossenen zwei Jahren erneuerte Pocken Impfung

t) ein Bildungs-Heugniß, welches sich über die Fähigkeit, den Fleiß und die Fortschritte des Präparanden bestimmt ausspricht,

g) eine 6e Erklärung ihrer Eltern oder Vormünder, wie viel sie an Kostgeld auf die ganze Dauer der Bildungszeit zu zahlen im Stande sind,

an den Herrn Seminar⸗-Direktor Dr. Crüger in Oranienburg einzu— reichen und dessen weitere Anweisung zu gewärtigen.

Wegen der übrigen Bedingungen der Aufnahme wird auf die in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1861 Stück 35 Seite XB8 und in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. de 1861 Stück 35, Seite 205 veröffentlichte Nach⸗ richt Bezug genommen.

Berlin, den 1. Juni 1867.

Königliches Provinzial Schul Kollegium. Reichenau.

Um den Studirenden des Forstwesens in den neu erworh⸗ Landestheilen die Verfolgung ihrer Studien zu erleichtern, hat! Herr Finanzminister genehmigt, daß solche Studirende, die ihre Stud bereits auf einer anderen Forst⸗Akademie begonnen haben, ausgsap weise Michaelis 1867 auf der hiesigen Forst⸗Akademie zugelassen , den dürfen, während sonst n, mn d die Aufnahme nur allst lich einmal zu Ostern stattfindet.

Diejenigen Studirenden, welche von dieser Vergünstigung sich bis spätestens n

brauch zu machen beabsichtigen, wollen 1. Mr uh C. unter Einreichung ) d eburtsscheins, , Fh ober der Atteste aber d orstlehrbriefs oder der este über den prakti 19. im Walde, ,,

4 der Zeugnisse über den Besuch anderer Forst ⸗Akademiecen,

eint e,, ,,. 6) eines von Eltern, Vormund oder einer Behörde ausgestel Attestes über den Besitz der zum Aufenthalt auf der Foͤrst́

demie erforderlichen Subsistenzmittel, .

bei dem Unterzeichneten schriftlich melden. Neustadt Eberswalde, den 4. Juni 1867. Der Direktor der Forst⸗Akademie. Danckelm ann.

; Bekanntmachung,

Während der . Badesaison in Flinsberg, und zun vom 16. Juni his 16. September d. J., werden zwischen Fin ö Bad) und Greiffenberg i. Schl. zwei . ersonenposu täglich in folgender Weise coursiren; aus Flinsberg Bad) um hrao ih

üh, und 7 Uhr Abends, in Greiffenberg i. Schl. um 8 i rüh und 30 Uhr, Abends, zum Anschlusse an den 1. in 3. Personenzug nach Görlitz und Kohlfurt, resp. an den Tages, z ,. und an den Nacht⸗Personenzug und den Schnellzug nach Ban aus Greiffenberg i. Schl. um 6,so Uhr früh und 1,530 Uhr Nachm tags, nach Ankunft des 1 und 2. Personenzuges aus Görlitz und Kah furt und resp. des Nacht⸗Personen⸗ und des Schnellzuges aus 6. und des Lokalzuges von Frankfurt g. O. nach Breslau, in Flinchn um S. ss Uhr früh und 3,83 Uhr Nachmittags. Das Personenh⸗ beträgt bei diesen Posten 5 Sgr. pro Person und Meile, einschliesit für 390 Pfund Reisegepäck. Beichaisen werden auf den Stationen; Greiffenberg und Friedeberg a. O. nach Bedürfniß gestellt.

ziegnit, den 31. Mai 1867. Der Ober⸗Post⸗Direktor.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. Juni. Der Jinanz⸗Ministh Freiherr v. d. Heydt hat zum Besuch seines in . an, erkrankten jünglten Sohnes einen achttägigen Urlaub angelt

Kiel, 3. Juni. (Kiel. Ztg.) Se. Königliche n ll da Prinzadmiral Adalbert inspizirte gestern das Wachtshh Fregatte » Thetis«, heute Vormittag die Fregatte »Niobe⸗, ö. mit derselben unter Segel und machte eine Uebungstour i See, Nachmittags kehrte Se. Königl. Hoheit wieder zurit. Sr. Majestät Briggs Rover« und »Musquito« werden ma gen von Sr. Königl. Hoheit inspieirt.

Kassel, 3. Juni. (Hess. Morgen⸗Ztg) Am 11. d. N. werden hier in Folge Aufforderung der Landes⸗Administtn. tion die Direktoren der sechs ehemals kurhessischen Gymng— sien zu einer Besprechung zusammentreten, um zu berathehn welche der bisherigen (von den preußischen abweichenden) Cl richtungen an unseren Gelehrtenschulen sich zu dauernder Er e ung über die Zeit des vom Kultusministerium schon vo Ostern d. J. angeordneten Uebergangszustandes bis zum Jaht 1869 empfehlen.

(Kass. Ztg.). Auf Befehl der Königlichen Verwaltumn werden jetzt sämmtliche Fürstliche Schlösser zu jeder Zeit geeis und ist namentlich das Schloß ö. Wilhelmshöhe mit seine prachtvollen Aussicht, seinen Gemälden und Kunstwerktn ,, 33 (Ges . M g

aldau, 3. Juni. (Hess. Morg. Ztg.) Die Verkündigung d Hute⸗Ablssungs⸗ und enn m,, n fh , wol chem die hiesige Gemeinde schon seit Jahren hr chin entgegenhartt hat hier einen wahren Enthusigsmus hervorgerufen. Viele Häusᷓ, sind beflaggt, an den König ist eine Dankadresfe abgesandt. Heih Abend findet in der Corneliusschen ae fene dahler eine Situsn des landwirthschaftlichen Vereins für Waldau und Umgegend sinn an der auch viele Mitglieder des Kasseler landwirthschaftlichen Verein Theil nehmen werden, bei denen die Freude über das langersehss Gesetz eine eben so ungetheilte ist. An die Sitzung wird ich Feier schließen, zu der auch die Mitglieder der Königlichen Kommissin für landwirthschaftliche Angelegenhelten eingeladen sind. ö. Köln, 4. Zuni. Der Herr Handelsminister Graf Itzenpli ist heute Morgen von Pgris hier eingetroffen, um rhein dufwart durch die Provinz Nassau nach Berlin zurückzukehren.

Mecklenburg. Schwerin, 4. Juni.? In der heutish n. des Landtags . die Berathung über die Vet fasfung, des Norddeutschen Bundes zu Ende.) Nach derselbel verlas Graf von Bassewitz ein Dictamen, worin er den Ständen

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zi Bundesverfgssung anzunehmen proponirt mit Reservation ir ftändischen Rechte für den Fall, daß der Bund Verfassungs⸗ geränderungen beschließen möchte, welche die ständischen Rechte ugirten; ebenso soll die ständische Berathung gewahrt werden bei den tranfitorischen Bestimmungen hinsichtlich eines event. An⸗ lufss an den Zollverein Nachdem nun eine längere Debatte über ie Abstimmung stattgefunden hatte, wurde der Antrag, zuerst über Ablehnung der Verfassung abzustimmen mit 123 gegen 6

siimmen angenommen, indessen die pure Ablehnung mit 113 gen 7 Stimmen abgelehnt. Man proponirte dann die Ab⸗ unmung darüber, ob die Verfassung des Norddeutschen Bun⸗ K pure oder mit den Zusätzen des von Bassewitzschen Dicta— nens versehen angenommen werden solle. Mit 1066 gegen 16 unmen wurde die letztere Alternative angenommen. Die Fertreter der Stadt Rostock gaben eine Reservation ihrer ver⸗ asungsmäßigen Rechte zu Protokoll. Bei, der Berathung nlärten die Regierungskommißssare ad. Art. 4 und 17, sie Namens der Regierung keine authentischen Inter⸗ gatationen über Bestimmungen der Bundesverfassung er— heilen könnten; sie seien indeß zu der Versicherung er— ichtigt, daß es nicht die Absicht gewesen, den Bundesbehörden se Stellung einer Rekursbehörde einzuräumen. Ad Art. 33 seien gegründete Aussichten vorhanden, daß die durch den gharatvertrag mit Frankreich gegen den Eintritt Mecklenburgs n den Zollverein hervorgerufenen Hindernisse beseitigt werden zärden. Ad Art. 57: Die nächste Aushebung werde nicht nach er bisherigen Gesetzgebung stattfinden. Die Regierung werde selmehr mit dem engeren Ausschuß wegen eines neuen Re— nirungs⸗Gesetzes verhandeln. Morgen ist eine Sitzung um Uhr anberaumt zur Wahl der ständischen Deputirten und Ir Entgegennahme des Landtagsabschiedes.

Der spanische Gesandte Don Miguel de Castillo, so wie er belgische Gesandte, Baron Nothomb, sind gestern Abend ser eingetroffen und werden heute von Sr. Königlichen Hoheit sem Großherzog in feiexlicher Audienz empfangen werden. er Oberst-Lieutenant Commandeur von Gagern ist aus seustrelitz hier angekommen, um über die jetzt nothwendigen beranderungen im Militairwesen diesseitige Verabredungen

treffen. ,

h sen. Weimar, 2. Juni. (Weimar. Ztg.) Se. dönigliche Hoheit der Großherzog ist am gestrigen Abend von r Reise zurückgekehrt, nachdem Höchstderselbe Se. Majestät n Kaiser von Kußland von Magdeburg bis Köln a. R. be⸗ seitet hatte, woselbst der Thronfolger von Rußland und der Erb⸗ roßherzog von Weimar die hohen Reisenden erwarteten. öde Großherzoglichen Herrschaften haben gestern Schloß Belve— ere bezogen. d ö

3. Thüringen, 2. Juni. Die beiden jüngsten Sitzun⸗ en des meiningischen Landtags waren, dem Frankf. journ.« zufolge, der Vorlage über die zu erzielenden Erspar— sse in der Landesverwaltung gewidmet. Der Ausschuß er⸗ särte sich im Prinzip mit der Regierung einverstanden. In em Gebiete der auswärtigen Angelegenheiten und des Herzog— chen Hauses kommen 260900 Gulden besonders wegen üufhebung diplomatischer Vertretung in Wegfall; die berwaltungsämter werden so reducirt, daß auf diesel—= en nicht weniger Seelen kommen, als in, Weimar. Aluch urch Erhöhung der Selbstverwaltung der politischen und kirch— chen Gemeinden werden Ersparnisse erzielt. Ebenso im Ge— iete der Justiz durch Erweiterung der Kreisgerichtsbezirke. Das herücht wegen Aufhebung der Universität Jena kam auch zur sprache, und versicherte die Regierung, daß keinerlei desfallsige nträge vorlägen. Die Verschmelzung der beiden Landesgym⸗ asien wurde beanstandet. Die Ersparnisse im Finanz und orstwesen wurden adoptirt, auch bietet ein Regierungsrestript nlaß zur endlichen Erledigung des Domainenstreits und zur heiteren Heranziehung der Donainen zu den Staagtslasten.

Schwarzburg. Sondershausen, 3. Juni. (Wei larische Ztg. Se. Durchlaucht der Fürst hat sich vor einigen Lochen in der Klinik des Professor Ir. Gräfe in Halle einer speration wegen eines nicht unbedenklichen Augenleidens unter⸗ sorfen. Die Operation ist gelungen und der Zustand so be⸗ iedigend, daß Höchstderselbe den neuesten Nachrichten zusolge ute von Halle nach Sondershausen zurückreisen wird,

Neuß? Gera, 3. Juni. Geipz. Ztg. Der Landtag frhandelte heute in fast Vierstündiger bewegter Sitzung üher e in Folge der Anforderungen des Norddeutschen Bundes noth⸗ endige Erhöhung der Steuertermine. Das Hauptresultat war E Annahnie der folgenden Anträge:

1 Zur Ausschreibung von noch 2 Grund- und 3 Gewerbe und irsonalsteuer Terminen für das Jahr 1867 seine Zustimmung zu ben; Y fuͤrstliches Ministerium zu ermächtigen, die erhöhten undesausgaben, foweit sie nicht durch den erhöhten Steuerbetrag ge⸗ werden, aus den Veständen der Hguptstaatskasse zu bestreiten; 3 eine Aussetzung der etatsmäßigen Schuldentilgung nicht eintre; su lassen, 4) die Beschlußfaffung über die für das Jahr 1868

auszuschreibenden Steuern bis zur Berathung eines umgearbeiteten Spezial⸗Landes⸗Etats auszusetzen, und 5) fürstliches Ministerium zu ersuchen: a) schon im nächsten Landes⸗Etat die Vereinfachung der Staatsverwaltung und sonstige, die Finanzen erleichternde Maßregeln vorzusehen; h) über die Abänderung der Steuergesetzgebung baldthun⸗ lichst entsprechende Vorlagen an den Landtag gelangen zu lassen. Ein weiterer Antrag, das fürstliche Domanialvermögen zu größerer nam⸗ hafter Beihülfe für Tragung der Staatslasten herbeizuziehen, wurde in Berücksichtigung, daß hier das Domanialvermögen rechtliches Eigen= thum des Fürsten sei, sowie auf eine Erklärung des Staatsministers v. Harbou, daß Se. Durchlaucht sich schon früher zu Ihm möglichen Opfern bereit erklärt habe, vom Landtage abgelehnt.

Hessen. Darmstadt, 4. Juni. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer stellte Frhr. von Gagern einen mit dem gestern von Dumont gestellten, wesentlich übereinstim⸗ menden Antrag, dahin gehend: Die Kammer wolle die Regie⸗ rung unterstütäzzen, wenn dieselbe es als ihre Aufgabe erachtet, im Verein mit den Südstaaten eine gemeinschaftliche Unter⸗ handlungslage mit Preußen zu finden, aus welcher ein ganz Deutschland umfassender Bund entstände. Derselbe blieb in der Minderheit; es wurde die Regierungsvorlage, betreffend den Eintritt der Provinz Oberhessen in den Norddeutschen Bund mit 44 gegen 3, und der Antrag Hallwachs-Goldmann auf Eintritt des Gesammt-Großherzogthums mit 32 gegen 15 Stimmen angenommen.

Desterreich. Wien, 4. Juni. Im Unterhause wurde die Adreßdebatte fortgesetzt. Nachdem der Schluß der General⸗ Discussion beantragt worden, ergreifen der Finanzminister Becke und der Freiherr v. Beust das Wort. Der Finanz⸗ minister hebt, indem er die bisherige Finanzgebahrung durch die Verhältnisse rechtfertigt, hervor, daß in neuerer Zeit die Gestaltung der Finanzverhältnisse eine günstigere geworden, die Steuern seien im ganzen Reiche besser eingegangen. Er konstatirte, daß er für eine Anleihe von 6 Millionen Gulden ein Angebot zu 4 pCt. er⸗ halten habe und verficherte, daß der Standpunkt der Reichs⸗ einheit bei der Vertheilung der Reichssteuern gewahrt werden solle. Freiherr v. Beust appellirt an ein billiges Urtheil des Häuses. Die Stellung Oesterreichs nach Außen, der Einfluß und der Kredit seien nur wiederzugewinnen, wenn die Verständigung mit Ungarn zu einem entschiedenen Abschlusse komme und in den übrigen Ländern ein freisinniges Regiment zur Geltung gebracht werde. Das Programm der Adresse werde von der Regierung nicht zurückgewiesen. er. von Beust warnt vor Mißtrauen gegen Ungarn. Ohne einen Ausgleich mit Ungarn hätte Oesterreich nicht die Vermittelung in der Luxemburger Frage übernom⸗ men. Der Minister beklagt seine Unbeliebtheit bei den Slaven, deren Hoffnungen und Bestrebungen nur im Reichs⸗ rathe durch offenen, loyalen Kampf Befriedigung finden könn⸗ ten. Für jede von Innen kommende Beunruhigung werden Regierung und Reichsrath ein aufmerksames und wohlwollen⸗ des Auge, für von Außen hineingetragene Beunruhigungen ein aufmerksdmes, aber strenges Auge haben. Die Rede wurde von stürmischem Beifall begleitet.

Pesth, 3. Juni. (W. Ztg. Die Magnatentafel ist dem Beschlusse der Deputirtentafel betreffs Ingrtikulirung der Abdications-Urkunden beigetreten und hat den auf die Palatinalwürde bezüglichen Gesetzentwurf angenommen. Im weiteren Verlaufe der Magnatensitzung wurden noch die Gesetzentwürfe in Betreff des Ministeriüms, der Nationalgarde und der Budgetvotirung und der die Militairgrenze betreffende Beschlußentwurf angenommen. .

In der Sitzung der Deputirtentafel legte die Regnico⸗ lardeputation den Entwurf des Inauguraldiploms, den Ent⸗ wurf des Krönungseides, endlich den auf die Abdieation des Königs Ferdinand , ,. Gesetzentwurf vor. Nach erfolg⸗ ter Verlesung dieser AÄktenstücke, die für morgen auf die Tagesordnung gesetzt sind, wurde der Bericht der Reg— nicölardeputation fammt den Beilagen der Magnaten⸗ tafel übersendet. Hierauf folgte eine geschlossene Sitzung, in welcher sämmtliche Mitglieder, die Linke ebenfalls, den Wunsch ausdrückten, daß Deak bei der Krönung die Stelle des Palatins vertrete. Deak lehnte ab, als einen seiner Gründe hervorhebend, daß er zu der glänzenden Repräsentation, welche bei einer solchen Function erforderlich ist, zu arm sei. Er schlug den Grafen Andrassy vor. Heute Abends ist Ministersitzung zum Behuf von Berathungen über das Krönungsceremoniel. In der vorerwähnten geschlossenen Sitzung erklärte Minister Tonyay, daß die Wahl von Kronhütern vorzunehmen und zu diesem Behuf eine gemischte Sitzung beider Häuser abzuhal⸗ ten sein werde.

Schweiz. Bern, 31. Mai. Endlich haben die Verhand⸗— lungen über den Entwurf des schweizerisch⸗österreichischen Handels⸗ vertrages, deren Verzögerung sowohl hier als in Wien Anlaß zu Klagen gab, begonnen. Die erste Konferenz zwischen dem schweizerischen Delegirten, Herrn von Tschudi, und den Ver⸗