1867 / 142 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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9 , . Sn enn ndnd. 28 . estfalen aus der Rheinprovinz 159, aus der Provinz Sachsen . 1. Schlesten 1. Posen 6, . 10, a 9.

assau 1, Ausländer 23; nämlich J aus dem Großh. Hessen, 18 aus dem Großh. Oldenburg, 1 aus Belgien, 3 aus der Schweiz.

Nicht amtliches.

*.

Preußen. Berlin, 16. Juni. Se. Majestät der König n nn gn um 19 i 390 Minuten auf dem Bahnhofe in Polsdam Se. Majestat den Kalser von Rußland und ge— leiteten den 636 Gast nach dem Königlichen Stadtschloß.;

Gegen 12 Uhr fand griechischer Gottesdienst in der russi—⸗ schen Käpelle am Pfingstberge statt, um 5 Uhr Familien-Diner im Raphael Saale der neuen Orangerie und Abends Vorstel⸗ lung im Stadttheater. ö .

17. Juni. Se. Majestät der König begaben Sich um 10 Uhr per Extrazug nach Berlin, stiegen am Fuß des

Kreuzberges zu Pferde und ritten auf das Tempelhofer Feld zu den in der Aufstellung zur Parade begriffenen Truppen. Um 11 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser von Rußland.

Se. Majestät der König kommandirten Allerhöchstselbst die Honneurs und führten uach dem Abreiten der Frent der Pa rade bei dem e Vorbeimarsch die Truppen Sr. Majestät . vorbei.

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dem Kaiser borbe ;

Nach der Pgrade kehrten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften per et , nach Potsdam zurück, wo wiederum uͤm 5 Uhr Familien Diner und. irn nnn ar und von wo um 7 Uhr 15 Minziten die Abreise Sr, ä i dez Kai⸗ sers von Rußland und Sr. Kgiserlichen Hoheit des Großefürsten Wladimir erfolgte. r :

Zur Nacht begaben Sich Se. Majestät der König nach Schloß Babelsberg.

Potsdam, 17. Juni. Se. Majestät der Kgiser, Se. Kaiserliche Hoheit Großfürst Wladimir, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin, Prinz uͤnd Prinzessin Karl, Prinzessin Friedrich Karl mit den drei Prinzessinnen Töchtern begaben sich heute Morgens halb 11 Uhr mit einem Extrazug nach der Haltestelle bei Schöneberg. Der Kaiser trug preußische Generals⸗Unisorm, das Band des Schwarzen Adler⸗Ordens und die Kette des Hohenzollern⸗Ordens; der Groß⸗ fürst russische Kürassier⸗ Uniform. Se. Majestät der König mit militairischer Suite waren ebenfalls per Extrazug etwa dreiviertel Stunde vorher abgefahren. Se. Majestät der König und die Prinzen trugen preußische Generals-Uniform, dazu das Band des Andreas⸗Ordens. Gegen einhalb drei Uhr trafen die Aller—⸗ höchsten und Höchsten Herrschaften in Begleitung der Suiten und des Gefolges mit Extrazug in Potsdam wieder ein. Um 5 Uhr war in der blauen Paradekammer Familien⸗ tafel. Ihre Majestät die Königin Wittwe nahm daran nicht Theil, außer den Kaiserlichen Gästen, Sr. Majestät dem Könige und den Mitgliedern der Königlichen Familie waren bei derselben noch Prinz August von Württem⸗ berg, . Wilhelm von Mecklenburg, Prinz Heinrich von Hessen, ö Elimar von Oldenburg, Prinz Nikolaus von Nassau anwesend. Zu ge eit war im Marschalls— saal Marschallstafel Auf 77 Uhr Abends war die Abreise des Kaisers und des Großfürsten angesetzt. Zur Verab— schiedung auf dem Perron, waren versammelt: Seine Majestät der König, Ihre Königlichen Hoheiten der Kron— prinz (die Frau Kronprinzessin hatte sich bereits in dem Stadtschlosse von dem Kaiser verabschiedet) und sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen, die an der Familientafel Theil n,, hatten; der Kaiserlich russische Gesandte von Dubril und die Mitglieder der Gesandtschaft, sowie Frau von Oubril und Frau von Mohrenheim, der Minister-Präsident, General von Bonin, General Freiherr von Loën, der Kom⸗ mandant von Potsdam, Oberst von Kessel, die Ordonnanz⸗ Offiziere und eine Deputation des dem Großfürsten verliehe⸗ nen Thüringischen Husaren- Regiments Nr. 12, von Eivilbehörden Polizei-Direktor Engelcken. Der Abschied Sr. Majestät des Kaisers von Sr. Majestät dem Könige und den Mitgliedern der Königlichen Familie war herzlich und bewegt.

. Danzig, 17. Juni. (Wesipr. Ztg.) Die Korvette »Ar⸗ cona« wurde in der vergangenen Woche entmastet und ist heute mit dem Löschen der Maschine begonnen, um den Schiffskörper guf eine Helling schleppen zu können. Das Schiff soll eine Reparatur 3 da es auf seinen vielfachen Reisen unter der Aequatorhitze bedeutend im Holzwerk gelitten. Zum Auf— schleppen sind hydraulische Hebeniaschinen beschafft worden,

welche bei der Probe eine so gewaltige Kraft entwickelt habe , e zuversichtlich hofft, die 636 Arbeit dadurch j 4 möglichen.

Kassel, 17. Juni. Das neueste Amtsblatt für Hessen enthält eine Allerh. Verordnung, welche die Ausdehnung der Wirksamkeit der eneral⸗Brandkasse zu Kassel auf die Be— 6. ersfeld, Orb und Vöhl verfügt, ferner eine Allgemeine

erfügung, wonach die nach den Bestimmungen ihrer Heimath ur Ausübung der . befugten inländischen Aerzte undärzle, Geburtshelfer und Thierärzte ohne Rücksicht auß die zur Zeit noch bestehenden Verschiedenheiten in den An. forderuͤngen an ihre wissenschaftliche und praktische Vorbil. dung fortan in gleichem Maße wie die Aerzte, Wundärze, Geburt helfer und Thierärzte in den älteren Theilen der Monarchie, zur Ausübung ihrer Praxis innerhalb des gesamm— ten Staatsgebiets, jedoch mit Ausschluß des ehemaligen Herzog. thums Nassau, , sind, ohne daß es dazu besonderer . Konzession bedarf. Endlich eine Bekanntmachung des Herrn Ober -Präsidenten von Möller, daß die Königliche General⸗Kommiission zur Ausführung der Königlichen Verord— nung vom 13. v. M., betreffend Servitut⸗Ablösungen, Gemein. heitstheilungen und Zusammenlegung von Grundstücken im vormaligen Kurfürstenthum Hessen, mit dem 1. Juli d. J. ihre Thätigkeit beginnen wird. Schon vor dem 1. Juli können Pio— vocatibnen auf , n . en nach der angeführten Ver— ordnung an den Herrn Ober⸗ nn, e werden. Mecklenburg. Neustrelitz, 15. Juni. (Mecklenb. 3) Eine am 12. d. M. 7 eingetroffene telegraphische Nachricht berichtete, daß Se. Königliche ae der Erbgroßherzog in Dresden an den Masern leicht erkrankt war. Die seitdem hier täglich weiter eingehenden Mittheilungen stellen den Verlauf der gn . 3 , m neh, 1 it ganz fieberlos dar. er Königlich sächsische Hofarzt Dr. Carus hat die Behandlun des K übernommen. ; ;

Sachsen. Dres den, 17. Juni. (Dresd. J.) Gestern Mittag hat vor Sr. Majestät dem Könige auf 3 Genn platze vor der Alaunstraße eine Revue über den größten Theil der hiefigen Garnison stattgefunden. Der Revue war die Ver— leihung der Fahnen an die ersten Bataillone der beiden Gte— nadier Regimenter Nr. 10990 und 101) vorausgegangen, und zwar haben das 1. Bataillon des Leib⸗Grenadier⸗Regiments die Fahne der früheren Leib⸗Grenadier⸗Garde, das 1. Bataillon des zweiten Grenadier⸗Regiments aber eine neue Fahne erhalten. Die bisherigen Fahnen der 1. Bataillone der betreffenden Re gimenter sind gleichzeitig an die neu formirten 3. Bataillone übergegangen. Die Parade kommandirte Se. Königliche Hoheit der . o,,

Weimar, 15. Juni. (Weim. Ztg. re Königlichen Hoheiten der Graf von Paris und 2. . von i r. haben heute Weimar wieder verlassen.

Koburg, 16. Juni. (Leipz. Ztg.) Der Ausschuß des Ce sammt⸗Landtages ist zur Berathung des Gesetzes über den Post= vertrag auf den 22. d. M. nach Gotha und die Abgeordneten des Spezial-Landtages für Koburg sind auf den 25. d. M. ein— ö . ö.

Altenburg, 15. Juni. (Sächs. Bl.“ Eine Bekannt— machung der Gesammt⸗Ministerialkanzlei bringt zur Kenntniß, daß der Herzog, die durch die Entlassung des Wirkl. Geh. Ratzs und Staatsministers Dr. v. Larisch seit Anfang dieses Jahreß erledigten Functionen eines Vorsitzenden im Gescimmt-Ministe rium, sowie die Führung der Geschäfte des Staats⸗-Ministers und der ersten Ministeriglabtheilung, unter Wiederaufhebum des bisher deshalb getroffenen Provisoriums, dem seitherigen Hofmarschall und Kammerherrn v. Gersten berg k, Edlen von Zech, auf Rautenberg, mit Ernennung dessel ben zum Wirklichen Geheimen Rath und Staatsminister und Verleihum des Prädicats Excellenz übertragen hat. Gleichzeitig ist dem bisherigen Geh. Referendar Gerber, welcher für die Dauer det Preovisoriums die Geschäfte der ersten Ministerial-Abtheilunn verwaltet hat, das Diensiprädicat als Ministerialrath verliehen

worden.

. NRNeuß. Greiz, 15. Juni. Ceipz Z. Die Untersuchung, welch in Folge des am 27. Mai ar , m, n n ö ist, richtet sich gegen eine große Zahl von Kompromittirten, vol denen sich zur eit 21 in kriminalgerichtlicher Haft befinden, darunter 6 Frauen, welche sich vornehmlich durch Zutrageh von Steinen an den vorgekommenen Gewaltscenen betheiligt haben sollen. ; Gerg, 14. Juni. Die vom Landtage bewilligte Steuererhi hung für 1867 von zwei Terminen Grund- und drei Terminen . und Gewerbesteuer ist bereits publizirt worden. essen. Darmstadt, 16. Juni. (Darmst. Ztg. Sein ros her zog Hoheit der Prin eie , re gin f, ist heute Nachmittag nach Ke chan abgereist, um dajells

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der mit Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland, sowie mit zer Ma estät der Kaiserin zusammenzutreffen. iche Majestät trifft am 18. d. M. aus ee, m Warschau in, verweilt daselbst mit Ihrem Kaiserlichen Gemahle einige age und begiebt Sich sodann zu einem mehrwöchentlichen jufenthalte in die Krin.

Luxenburg, 16. Juni. Morgen wird das preußische gnfanterie⸗ Regiment Nr. 69 die Festung Luxemburg verlassen; sie übrigen Truppen der Garnison werden ihm bald nach⸗ slgen. Zum Lebewahl schreibt heute das »Luxemb. Wort«:

»Wir wollen die Garnison nicht abziehen lassen, ohne ihr das zeugniß mitzugeben, daß ihre Disziplin im Allgemeinen und fast mer eine müsterhafte war und daß das Verhalten der Truppen segenüber der Bürgerschaft so viel wie möglich ein zuvorkommendes par. Wir bedauern den Abzug der Garnison, nicht nur, weil sie der Fürgerschaft große Vortheile verschaffte, sondern auch, weil sie wäh— Ind der 50 Jahre gute Beziehungen mit den Behörden und der Bür⸗ serschaft floß. Wir hätten gewünscht, sie noch länger hier zu sehen; lein wir wollten und mußten die Unabhängigkeit unseres Vater⸗ landes der Garnison vorziehen.“ ;

Bayern. München, 15. Juni. (Nürnb. C) Der Ge— stgebungs⸗Ausschuß der Kammer der Abgeordneten beschloß stern r schon gemeldet) die erste Lesung des Civilprozeß⸗ utwurfs mit der unwesentlich modifizirten Annahme des von zer Staatsregierung neu vorgeschlagenen Rechnungs⸗Verfahrens. der Verweser des Justiz⸗Ministeriums, Herr Staatsrath von sischer, wohnte der Sitzung bei und drückte am Schlusse der slben in verbindlichen Worten seine Freude gus, daß die un— anüdeten Anstrengungen des Ausschusses das Züstandekommen ies wichtigen Gesetzgebungswerkes in dem vorbestimmten Zeit⸗ ahschnitte gesichert hätten. Das Pensionsgesuch des Ministerial⸗ Faths Freiherrn von Tautphöus im Königlichen Staats⸗ Ministerlum des Königlichen Hauses und des Aeußern hat die Fenehmigung Sr. Mgjestät des Königs erhalten.

= 17. Juni. (W. T. B) Der Ministerial Rath Graf zauffkir chen ist gestern von Stuttgart zurückgekehrt und hat sich nach Berlin begeben. .

Sesterreich. Wien, 17. Juni. (W. T. B.) In der beutigen Sitzung des Unterhauses beantragte der Abgeorde nete Mühlfeld die Verhandlungen über das von ihm früher ingebrachte ,, wieder aufzunehmen. Der Kriegs⸗ minister sandte durch Zuschrift ein neues Wehrgesetz zur ver sͤssungsmäßigen Behandlung ein. Freiherr von Beu st übergab einen die Aenderung der i ng. insbeson⸗ gere des §. 13 derselben betreffenden Gesetzentwurf, ferner einen Heseßentwurf über Ministerverantwortlichkeit. Alsdann theilte greiherr von Beu st dem Hause mit, daß die Angelegenheit pbegen der Befestigung Wiens seiner Zeit als gemeinsame An⸗ gelegenheit besonderen Delegationen zur ver assungsmäßigen behandlung vorgelegt werden solle. Der Kaiser habe ange— ordnet, . die Befestigungsarbeiten einstweilen einzustellen sien. Diefe Mittheilungen wurden vom Hause mit allge⸗ meinem Veifäll aufgensmmen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung erklärte sich der Justiz Minister vom Kaiser ermächtigt, in den Entwurf einer neuen Strasprozeßordnung, welcher der landeszvertretung nächstens vorgelegt werden soll, die Schwur⸗ gerichte mitaufzunehmen.

Großbritannien und Irland. Von den Zu ständen Irlands entwerfen die dem Parlament vorgelegten Stgtistiken iin trübes Bild. Obgleich dem ersten Anschein nach die Aus⸗ wanderung im Jahre 1866 abgenommen hat, um 1845 Seelen gegen das vorhergehende Jahr, so giebt doch ein näherer Ein⸗ hilk in die betreffenden Zahlen den Beweis, daß das nicht gerade jum Vortheil des Landes war. Das weibliche Geschlecht i auf der grünen Insel sehr in der Majorität, und die Frauen sind s alich, welche die Abnahme der Auswanderungsziffern bewir. len, indem 6327 Personen weiblichen Geschlechts weniger im Jahr 1866 gegen das Jahr vorher sich eine neue Heimath suchtzn. Dagegen hat die Zahl der Männer, die ihrer Heimath den Rücken selehrt, in derselben Zeit um 4182 zugenommen. Was die landeskultur anbekrifft, so ist aus denselben Ausweisen er⸗ sichtlich, daß der urbare Boden um 32,201 Acres zugenommen hat. Wie wenig das aber im Ganzen hesagen will, beweisen die Nachweise der letzen 15 Jahre. Nach diesen hatte Irland in Jahr jd ] Soi 48 Aeres Wizenboden. Das Jahr 183 weist 6G ih Acres mi Weizen bestellt auf, seitdem indessen i dieses Areal nach und nach bis zum vergangenen Jahr auf 190 Acres, wenig mehr als die Hälfte, zurückgegangen. Wit natürlich, bei der großen De n n n, der Einwohnerzahl ind im vergangenen Jahr allein 456533 Acres weniger mit hafer bestellt worden. Leßtere Beobachtung steht deshalb mit dem Abnehmen der Bevölkerung in so nahem Wechselverhält. nisse, weil Hafermehl und Kartoffeln das Hauptnahrüngsmittel des Bauernstandes find. Seit den erwähnten beiden Jahren (Rl und 1857) hat sich die Quantität der jährlich gezo enen Brodfrüchte Weizen und Hafer um 5, 388,77 Quarter und die der Kartoffeln um

Ihre Kaiser⸗

36s, 447 Tonnen vermindert. Amtlichen Ausweisen zufolge wetren im vorigen Jahre aus irischen Häfen 191,257 Personen ausgewandert (1845 weniger als i. J. 1865), darunter doppelt so viele Männer als Frauen. Von der genannten Summe waren beinahe 19 pCt. unter 19 Jahre alt, 14 pCt. zwischen 10 und 20, 55 pCt. zwischen 30 und 40, der Rest über 49. Die meisten der ausgewanderten Männer waren zwischen 20 und 30, die meisten Frauen zwischen 15 und 25 Jahre alt.

Frankreich. Paris, 17. Juni. (W. T. B) 2Patrie« theilt mit, daß die Kammern bis zum 15. Juli das Budget diskutzren werden, die Gesetze über die Armee, die Presse und das Vereinsrecht aber erst in der Anfangs November begin⸗ nenden Session. .

Nach offiziösen Mittheilungen ist der Kaiser von seinem Unwohlsein, welches nur die Folge einer leichten Erkältung war, vollständig wieder hergestellt. .

Italien. Die Lammer⸗Kommission des Abgeordnetenhauses hat nach reiflicher Prüfung den Eredit für die Veränderun der Jeuerwaffe bestätigt. Sie fordert die Regierung auf, au 30900 Flinten neuen Modells für die Bewaffnung der Ber⸗ 6 anzuschaffen. Der Bericht ist von Herrn Araldi ver⸗ faßt. Die Gazzetta di Torino meldet, daß die Königin von Spanien erst gegen den 15. Juli sich nach Rom begeben kann. Der Papst soll derselben seinen lebhaften Dank dafür ausge⸗ sprochen in, daß sie ihm einen Besuch zu machen gedenkt. Die Cholera wüthet in Süden Siciliens, in Calabrien und in der Unigegend von Bari. Neapel, Messina und Palermo sind noch von ihr verschont geblieben.

Türkei. Alexandria, 5. Juni, Das ägvyptische Ba= taillon, welches die Franzosen auf der Expedition nach Mexiko begleitete, ist jetzt auch hier eingetroffen und festlich empfangen worden. Von den 700 Mann, welche dasselbe beim Abgange zählte, sind nur noch 350 übrig geblieben, von denen die meisten mit französischen und mexikanischen Orden dekorirt sind. Wie man sich erzählt, beabsichtigt der Vicekönig, aus diesen kriegs⸗ erfahrenen Truppen eine Garde⸗Abtheilung zu bilden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. Juni. Der Departementschef des schwedischen General⸗Postdirettors, Roos, ist, laut Mittheilung der »Post och Inr. Tid.«, beordert worden, sich am 14 Juli in Paxis einzufinden, um gemein⸗ schaftlich mit einem norwegischen Commissair über eine neu zu errichtende Posteonvention zwischen Schweden Norwegen einer— seits und Frankreich andererseits zu verhandeln.

Unterm 4. d. M. ist ein Verbot gegen Einfuhr von Horn⸗ vieh, rohen Theilen derselben, Fourage 2 aus England, Schott⸗ land, Holland, Belgien, den deutschen Nordseehäfen, den öster⸗ reichischen Häfen und sämmtlichen russischen Häfen, mit Aus⸗ nahme der am nördlichen Eismeere, dem Weißen Meere und an der finnischen Küste belegenen Häfen, erschienen, jedoch mit dem Hinzufügen, daß das Verbot gegen Einfuhr von Häuten, Horn und Wolle in Betracht dieser Waaren nicht gilt, wenn dieselben, von überseeischen Ländern kommend, nur die genann⸗ ten unter Verbot stehenden Häfen transirt haben. Von den deutschen Ostseehäfen ist die Einfuhr von Vieh oder Theilen a en mit Ausnahme der Borsten und Wolle ebenfalls ver—

oten.

Däuemark. Kopenhagen, 15. Juni. Zu dem früher erwähnten Gutachten des edle r gu gs , fh es, betreffend den neuen Flottenplan, hat der Maxine⸗Minister mehrere Aen⸗ derungsvorschläge gestellt. Er wünscht unter Anderem die Auf⸗ rechthaltung der ursprünglichen Bestimmungen des Regierungs⸗ Entwurfs, zunächst in Betreff der Zusammensetzung des Marine⸗ Offizier⸗Corps.

Amerika. In Folge der Beschlagnahme von drei ameri⸗ kanischen Schiffen auf dem St. Lorenzstrom droht ein neuer Konflikt zwischen England und Nordamerika auszubrechen. Die Behörden von Canada behaupten, seit Aufhebung des bekannten Gegenseitigkeitsvertrags könnten die amerikanischen Fahrzeuge nur kraft einer vom englischen Gouvernement erwirkten Er⸗ laubniß diesen großen Strom befahren. Die öffentliche Mei= nung in den Vereinigten Stagten ist wegen dieses Zwischenfalls sehr aufgeregt und die Journale in NewYork dringen darauf, daß die amerikanische Regierung einen Zustand der Dinge nicht dulde, der die Ausmündungen dieser großen Verkehrsader in den Händen einer feindlich 9 innten Macht lasse.

Die brasilianische Post, die in Lissabon am 15. Juni Morgens eintraf, meldet aus Rio de Janeiro unterm 24. Mai, daß die brasilianischen Kammern am 22. Mai eröffnet worden waren. Die Thronrede ruft die Aufmerksamkeit auf die Frage der Selaven und Emancipation. Denselben Nachrichten nach, wäre die Cholera aus dem Lager der Ver⸗