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L. Zwischen Husum und Föhr resp. Sy lt.
Vom 1. Juli bis zum 21. September na ne das Dampf schiff „Sylt zwischen Husum und Föhr resp. Sylt eine wöchentlich dreimalige Verbindung unterhalten. Der Abgang des Dampfschiffs ist von dem Eintreten der Fluth abhängig. .
Am 3. 5. 8. 10, 17. 19., 22. 24. und 31. Juli,
2. 5. 14. 16., 19. 21, 28. und 39. August, 2. 4. 11. 16. 18. und 20. September sind Föhr und Sylt von Hamburg aus e ung. Eilzuges 6 Uhr 5 Minuten früh an einem Tage zu erreichen. ie Ueberfahrt dauert eirca 3 resp. 5 Stunden II. Zwischen u e n , , und Wyk auf. Fähr
Die Verbindung auf der Strecke . wird dur eine tägliche Personenpost, und auf der Streckk Dagebüll — Wyk dur ein nn f unterhalten. .
. von Flensburg nach Ankunft des letzten Zug von Süden 11 Uhr 46 Minuten Abends, Ankunft in Dagebüll 7 Uhr 45 Minu⸗ ten früh. Die Abfahrt des Fährschiffes richtet sich nach der Fluth.
Dauer der Ueberfahrt ca. 15 Stunden.
Il. Zwischen Tondern — Hoyer und Sylt. Zwischen Tondern und Hoyer tägliche Personenpost. Abfahrt derselben von Tondern nach Ankunft des Eilzuges von Hamburg 1 Uhr 15 Minuten Nachmittag. Dauer der Fahrt 14 Stunden. Die Uebersahrt von Hoyer nach Sylt pr. Dampfschiff König Wil helm 1.« ist von dem Eintreten der Fluth abhängig. ;
An den Tagen vom 4 bis 11. und vom 18. bis 27. Juli, vom 3. bis 109. und vom 17. bis 24. Au gu st, vom 2. bis 8. und vom 15. bis 23. Sep tember ist Sylt von Hamburg aus, bei Benußung des Eilige 6 Uhr 5 Minuten früh, an einem Tage zu erreichen. Dauer ber Ucberfahrt circa 1 Stunden. .
Für die Zeit bet Bade- Sanson ist in Westerland auf Sylt eine Post Expedition eingerichtet worden.
Kiel, den 1. Juli 1867. .
Der Ober Post⸗ Direktor. Zschüschner.
Nicht am t liches. Preußen. Potsdam, 3 Juli. Se. Majestät der König
hatt * Feier des heutigen Tages die kirchliche Weihe der den
. . Truppentheilen der Monarchie verliehenen Fahnen und Standarten in Lustgarten zu Potsdam befohlen. In der Mitte der breiten Allee, welche von dem Lustgarten; u den Kanonen führt, war drei Stufen hoch ein Altar errichtet, bekleidet mit einem rothen Altartuche. Rückwärts vom Altar, in der Allee, war die Unter⸗ offizierschule aufgestellt, an der Tete derselben zu beiden Seiten Deputationen des Kadetten⸗Corps und der Zöglinge des großen , rechts und links, unmittelbar an die Rückseite des Altars fich anschließend, die Kriegsschule, vor der⸗ selben links die Sänger des liturgischen Chors der Garnison⸗ kirche, rechts sämmtliche Spielleute des Ersten Garde⸗Regiments . zuß. Zu beiden Seiten des Altars nahmen die Truppen
ufst ellung und zwar rechts die drei Bataillone des Ersten Garde⸗Regiments zu Fuß und das Garde⸗Jäger⸗Bataillon, links das Regiment der Gardes du Corps, das Garde— 6 das 1. und 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiment, sowie vis A- vis dem Altar das Lehr⸗Infanterie⸗Baktaillon. Das Ganze kommiandirte der General⸗Lieutenant von Alvens⸗ leben, Commandeur der L. Garde⸗Infanterie⸗Division, die In⸗ fanterie der Oberst und Flügel⸗Adjutant von Kessel, die Ka⸗ vallerie der General Major Prinz Albrecht von Preußen Königliche Hoheit. Die Truppen waren im Parade⸗Anzuge, ohne Gewehr, dusgenommen die Leib⸗Compagnie des Ersten
arde⸗ Regiments und das Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon. Kurz nach 10 Uhr erschienen die Fahnen und Standarten der auf⸗ gestellten Truppen, durch Offiziere geführt, vor dem Schloß; auf das Kommando »Achtung« wurde das Spiel gerührt, während die Fahnen und Standarten— träger ihre Plätze vor der Mitte ihrer Truppen⸗ theile einnahmen. Nachdem diese Aufstellung beendet, erschienen in dem offnen Quarré Se. Majestät der König. An Aller⸗ höchstseiner Seite ging Se. Königliche Hoheit der Kronprinz voöon Italien, umgeben waren Se. Majestät von IJ. KK. HSH. dem Kronprinzen, den Prinzen Karl, Friedrich Karl, Albrecht (Vater), Adalbert, Georg. Prinz August von Württemberg, Se. Hoheit dem Herzoge Wilhelm von Meck⸗ lenburg - Schwerin, dem Prinzen Heinrich von Ilen Nikolaus von Nassau, dem Herzoge Elimar von lden⸗ burg und einer ebenso glänzenden als zahlreichen Suite. Der Kronprinz von Italien hatte die Generals⸗Uniform der
italienischen Armee und das große Band des hohen Ordens
vom Schwarzen Adler angelegt. Nach dem Könige erschienen JJ. KK. HH. die Kronprinzessin, die Großherzogin Mutter von . Schwerin, Prinzessin Karl und Prin⸗ n ö. arl. Se. Majestät der König stellten sich fich auf Sesfeln niedergelassen, die in dem Raume zwischen dem Altare und der Spitze des rechten Flügels der später anlangenden
itwärts von dem Altar, die fürstlichen Frauen hatten
den Dienst als ar Freiwi
Fahnen aufgestellt waren; ummittelbar hinter den Stühlen stan=
den JJ. KK. HH. der Kronprinz, der Kronprinz von Italien. Prinz Karl und Prinz Friedrich Karl; etwas weiter ann rinz Albrecht (Vater), Prinz Adalbert, Georg und die andern rinzen. Den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften gegen. über hatten die Generalität und die 41 Nagelung konnian⸗ dirten Offiziere, soweit sie nicht in der Truppenaufstellung stan— den, Plat genommen. Weiter gegen den Altar hin der Ober rästhbenk der Provinz Brandenburg, der Präsident der Ober⸗ . chnungskammier, der Ober⸗Forstmeister, der Oberbürgermeister
und Bürgermeister der Stadt Potsdam, der Stadtverordneten.
Vorsteher und dessen Stellvertreter.
Die Leib⸗ Compagnie des Ersten Garde⸗Regiments zu Fuß holte die zu weihenden Fahnen und Standarten ab und hatte sich zu diesem Behuf mit der Front Die Fahnen⸗ tandarten formirten sich
gegen die Rampe des Schlosses , . e. mit den neuen Fahnen und
o, daß die Standarten in das erste Glied kamen und die Fah⸗ nen in den übrigen drei Gliedern standen. Auf den belden Flügeln der 4 Glieder standen je ein Offizier der entsprechenden Waffengattung. In dieser Formation traten die Fahnen und Standarten aus dem Marmorsaale des Schlosses auf die Rampe heraus, marschirten diese herunter, stellten sich links vor die Mitte der Leib, Compagnie des Ersten Garde⸗Regiments zu Fuß, marschirten mit klingendem Spiel noch offene Seite des Quarrés der zum Gottesdienst aufgestellten Truppen, wo sie am Flügel der Truppen Halt machten, die Standarten das Quarrè schlossen, während die
8 bis auf circa 40 Schritt auf beiden Seiten an den . J
ltar heranrückten. Se. Masestät der König ertheilten nun dem Divisions⸗ und Hofprediger Rogge das Zeichen zum Be—⸗ inne des Gottes dienstes. Derselbe würde mit dem Gesange des
läturgischen Chors und der Stelle aus dem 28. Psalm: »Der
Herr ist meine Stärken, eingeleitet. Darauf sangen alle An⸗
wesenden unter Begleitung der Musik die zwei ersien Verse des
Liedes: »⸗Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut«. An den Ge
r,, ,. schloß sich die abgekürzte Liturgie und die Weih⸗ an),
Rede waren Worte des 6. Verses des 20. Psalnis zu Grunde
igt »Wir rühmen, daß du uns hilfst und im Namen un ⸗
leres Gottes werfen wir Panier auf-...
Nach einem Dank⸗ und Bittgebete senkten sich die drei und
slebzig Banner, der Geistliche hob die Hände und sprach das
Conseerations Gebet.
Der Gefang des Liedes ⸗Nun danket alle Gott. unter Be⸗
gleitung der Musik bildete den Schluß der erhebenden gotteß⸗=
dienstlichen Feier und Handlung. Die Fahnen ünd Standarten formirten sich wieder in vier Gliedern, marschirten vor die Mitte des Lehr-Infanterie⸗Bataillons und empfingen von den Fanfaren der Musik und dem Hurrah der Mannschaften den
lichen Fa Lustgartens und Se. Mgjestaͤt der König nahmen demselben 36 , anz . . , ie Parade ab. Um 3 Uhr war im Palais Tafel zu 180 Gedecken. ö
— Auf der Reise Ihrer Königlichen Hoheiten des Prin- zen und der Prinzessin Karl ,. Hohe 86 P
l gcgen, rühl gerichtet ist, befinden sich im Gefolge: die Hofdamen 96 von Seydewitz und Gräfin von . e daß Hof⸗ marschall fungirende Kammerherr Graf von Dönhoff, der Kammerherr Graf Brühl, die Adjutanten von Helden⸗Sarnowẽski und von Ziglinitzki.
Baden. Karlsruhe, 2. Juli. Die großherzogliche Re⸗
,,. ist, wie dien Karlsr. Zig. erfahrt, gegen wärtig mit ben
orarbeiten für eine den Anforderungen der Verhältnisse ent⸗ sprechende Wehrver fass ung beschäftigt. Die Rin fg der allgemeinen Wehrpflicht, welche es ermöglicht, daß aus jedem
kriegszdienst fähigen Hurcker, sobg ld e bes Bäterlande Gesahr
erheischt, auch wirklich ein tüchtiger Soldat werde, hat sich in allen deutschen Staaten als unabweisbare ih e, d se rh genn . Aus der allgemeinen Wehrpflicht ergiebt sich der Weg⸗ all der Stellvertretung, so daß n. junge Mann, der nicht — iger vorzieht, der Einberu⸗
fung und der Ableistung selner Verpflichtung als gewöhnlicher Lonserxibirter gewärtig sein muß. Ferner ist wohl zu erwar— ten, daß der jährliche Einberufungstermin früher als bisher angesetzt, dabel aber eine Zurückstellung auf ein oder mehrere Jahre aus e dich zu bestimmenden Gründen zulässig sein werde. ie Abänderung des Conscriptionsgesetzes von ch kann selbstverständlich nur auf verfassungösnickßigem Wege erfolgen. Nun ist, wie man hört, die Einberufung des Landtags für
gänglich gehalten werde.
bemerkt unter dem 2.
Kaiserlichen Kabinets in Washington, ob die
bis an die Vereinigten Staaten eine direkte, won der Meldung des Schiffs-
erfo
. geen 3 Uhr sigtt, nach beide von dem genannten Geistlichen gehalten. Der wohnten Sommeraufenthalt Pußta Szent⸗
pPellirte Graf Waldstein das Mi rechtigt halte, in Bezug auf die in dem Eisenbahnentwurfe nicht
ersten nn, Das Lehr⸗Infanterie⸗Bgtaillon mit sämmt⸗ ahnen und Standarten formirte sich in der Mitte des
; Preußen, welche, wie gemeldet wird, nach Wesel und dem ih nr.
verfolgungen in der Moldau geführt worden sein m
einer rein inneren
dem zurückzieht,
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den September d. J. in Aussicht genommen; die gesetzliche Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ist demnach — die Zustimmung der Kammern , ne — noch in diesem 36 angänglich und es ist im Zusammenhang hiermit auch Feabsichtigt, bereits die nächste Aushebung nach den Grund⸗ sätzen der allgemeinen Wehrpflicht vorzunehmen und die Rekru⸗ ten vor Beginn des Winters zum Dienst einzuberufen. Da indessen die bisherigen Bestimmungen noch in gesetzlicher Gel—⸗ tung sind, so mußte am 1. d. Mtsé. die gewöhnliche Bekannt⸗ machung über die Einleitung der ordentlichen Conseription für
das Jahr 1868 nach dem alten Verfahren Seitens des Groß⸗
herzoglichen Ministeriums des Innern erlassen werden. Es ist
hieraus jedenfalls nicht zu schließen, daß eine fernere Fortdauer
des Stellvertretuüngssystems beabsichtigt oder auch nur für an⸗
Bahern. München, 3. Juli. (W. T. B.) Verläß⸗ lichen Nachrichten aus Wien zufolge ist die Reise des Kaisers
von Zesterreich nach Paris zwar auf unbestimmte Zeit aufge⸗
Oesterreich. ien, 3. Juli. Die heutige W. Ztg.“ : Bis zur Stunde haben wir über das Schickfal Sr. Majestät des Kgisers Maximilian von Mexiko noch keine volle Gewißheit. Auf eine e , Anfrage des
Regierung der
schoben, aber , g,, aufgegeben worden. d
Eapitains Groller unabhängige Nachricht über die Katastrophe
empfangen habe, ist eine Antwort gegenwärtig noch ausstehend. Es braucht daher kaum erwähnt zu werden, daß unter diesen
, Erlässe über Anordnung von Hoftrauer noch nicht t sind.« (Ist inwischen geschehen. S. telegr. Dep.) Best, 2. Jüli. Die Magnatentafel berieth heute nach 12 Uhr Mittags eine halbe Stunde über die Frage, ob die Be⸗ rathung über den Eisenbahn⸗Gesetzentwurf, welchen sie heute
*
en werden so
zugefendet erhielt, fei begonnen oder um einige Stunden ver⸗ 6 6 ö
erauf fand eine ger e sene Sin nn bis hr sigt welchek bekannt gegeben wurde, daß ends halb 6 Uhr eine zweite öffentliche Sitzung gehalten
wird. — Die Deük⸗Partei nahm heute von ihrem Führer
feierlich Abschied. Deak geht in einigen 4 6 seinem ge⸗ aszlo.
— In der Abends ig g der Magnatentafel inter⸗
Ministerium, ob es sich für be⸗
namhaft gemachten Linien Anbote entgegenzunehmen. Minister Wen ckheim antwortete, die Regierung werde sich mit den
betreffenden Kapitalisten in Berührung setzen; ob sie auch Ver⸗ träge schließen werde, kann er nicht bestimmt sagen. Nach der
Vertagung werde die Regierung einen detaillirten Eisenbahn⸗ Gesetzentwurf vorlegen, in welchem alle Interessen des Landes berücksichtigt sein werden, Der Beschlußentwurf wurde hierauf angenommen. Der Präsident erklärte schließlich, daß die Ver⸗ tagung nicht über drei Monate dauern werde.
In der Abendsitzung der Deputirtentafel nahm der Präsident von den Abgeordneten Abschied und zeigte an, daß er die Geschäfte des Präsidenten während der Vertagung noch versehen werde.
Niederlande. Haag, 2. Juli. In der heutigen Sitzung der zweiten Kamm er erklärte der Finanzminister auf eine vorausgegangene n des Herrn Van de Putte, daß es begründet sei, daß der Minister der Kolonieen seine Demisston angeboten und daß dieselbe vom Könige angenommen worden sei. Zugleich gab er die Erklärung ab, daß das Gouvernement
an seinen Prinzipien und seinem dermaligen Programm, so⸗
3a. sich dasselbe auf die Kolonial⸗Regierung beziehe, festhalten werde. Großbritannien und nn London, 2. Juli. In der . des Oberhauses vom 1. Juli bemerkte Vord 8e e er habe seine angekündigte Interpellation betreffs der im KLuxeniburger Traktat dem Worte Kollektiv⸗Garantie zu geben⸗
den Deutung nur deshalb verschoben, weil Lord Derby durch Un⸗
wohlsein ferne gehalten sei, Er vertage sie abermals bis zum näch- sten Donnerstag wo der Premier hoffentlich wieder auf seinem Plaße sein werde. Lord Stratford de Redeliffe beantragte die Vor- ang der Korrespondenz, die zwischen der britischen Regierung und der Pforte oder dem Hospodar der Dongaufürstenthümer über die Juden⸗
19 nin. ; 1iag. Der Earl of Mal⸗ m es bu rh erwidert im Nainen des abwesenden rem an die von Lord
Stratford gewünschte e n , werde ohne Anstand dem Hause
vorgelegt werden und bis dies geschehen, ersuche er die edlen Lords, nicht weiter in die Erörterung eines Gegenstandes einzugehen, über den sie unmöglich vollständig im Klaren sein können. Die Schwierig keit für die Regierung liege in dem Umstande, daß sie es hier mit ü 1 6 e zu thun habe und einer Einmischung in innere Angelegenheiten fremder Staaten gerne so viel als möglich aus dem Wege 9. en möchte. Lord Stratford, der ö.
Pehält sich die Freiheit vor, später auf den Gegenstan
wieder zurückzukommen. weiteren Verlaufe der Sh sprechen Lord de Frey, Lord RusselUl nebst den Lords Cowper, Denhigh und alifar ihre Bedenken gegen das von der Regierung veröffentlichte undschreiben Betreffs der Verwendung der freiwilligen Schützen zur Zeit innerer Unruhen aus, denn es sei so unklar gefaßt, daß es alle möglichen Deutungen zulasse und großes Unheil anstiften könnte. — Lord Malmes bury verspricht, für eine entsprechende Aenderung der Fassung zu sorgen. Im Unter hause frägt Barter, ob die Unterhandlungen über die Alabama ⸗Angelegenheit Fortschritte machen, und ob die von britischen Unterthanen erhobenen Entschädigungs-⸗Ausprüche in Summa rößer seien als die amerikanischen. —arauf erwiedert Lord Stan⸗ key; »Ich kann nicht sagen, daß wir in den Alabama-⸗Verhandlungen rasche Fortschritte machen, doch verzweifle ich nicht, sie befriedigend en⸗ den zu sehen. Auf alle Fälle will ich sämmtliche betreffende Akten= stücke vor Abschluß der Session auf den Tisch des Hauses legen, das, eben sowohl wie das ganze Land, mit gutem Rechte Einsicht in die Ver- handlungen ö. darf. Betreffs der britischen Gegenvorstellungen ver- mag ich in diesem Augenblick keine gan bestimmte Antwort zu ertheilen. Es sind sehr viele Forderungen erhoben worden, von denen jedoch zweifels⸗ ohne eine große Menge keine Berücksichtigung verdienen, andere zu hoch k. sein dürften, während wieder andere noch gar nicht gestellt worden sind, da die amerikanische Negierung erklärt hat, sie nicht be rücksichtigen zu wollen, bevor die w, , ,, nicht aus- Cl when sei.« — Nachdem auf Ansuchen Disraelis der e e un gi efugniß eingeräumt worden, je nach Erforderniß fortan eine Nach⸗ mittags - Sitzung anzuberaumen, wird die Debatte über die Reform⸗ bi ll wieder aufgenommen. . . Wind sor⸗Castle, 3. Juli. (W. T. B. Ihre Majestät die Königin von Preußen war gestern zum zweiten Male in London. Die hohe Frau befuchte das Museum von South— Kensington, das St. Bartholomew ⸗Hospital und Lambeth⸗
Palace, die Residenz des Erzbischofs von Canterbury.
Frankreich. Paris, 2. Juli. In der m, Sitzung des gesetzgebenden Körvers wurde die , Diskussion fortgesetzt. Herr de St. Paul erhielt zuerst das Wort. Die Tribünen waren ziemlich besetzt; die des diplomatischen n war jedoch fast leer, da sich dasselbe heute in das Palais Elfe begeben hat, um dem Sultan vorgestellt zu werden.
Italjen. Aus Florenz, 2. Juli, wird tele , . Die Deputirtenkammer hat die Verhandlung des ö. über die Kirchengüter auf Freitag angesetzt. Sie beräth augenblick⸗ lich den Handelsvertrag mit Oesterreich; einige Deputirten ver⸗ langten, daß die Lerhandlung ausgesetzt werde, bis die Irage wegen der Grenzregulirun t sei. In Antwort auf diese Behauptung des Herrn Bixio, daß Oesterreich und andere Mächte einen Vertrag vorbereiteten, welcher politische Klauseln gegen Italien enthalte, er= klärte der Minister⸗Präsident, daß er von dieser Sache nichts ff. ; er wisse jedoch, daß vor Zeiten eine Macht verfucht habe, Frankreich, Preußen und Oesterreich dahin zu bringen, einen für Italien ungünstigen Vertrag zu schließen, daß dieser Ver⸗ such aber nicht gelungen sei, und daß diese Macht ihn wohl so bald nicht wieder aufnehmen werde. Der Minister⸗Präsident behauptet, der Handelsvertrag sei für die italienischen Interessen günstig. Was die Grenz⸗Regulirung angeht, so hofft er, daß bei den guten Beziehungen, welche mit Oesterreich bestehen, eine Grenzbestimmung erlangt werde, die den Interessen beider Länder entspreche. Die Vertagung der Debatte wurde ver⸗ worfen.
Dänemark. Kopenhagen, 1 Juli. (H. Nchr) Um für das , eine Möglichkeit der Erledigung noch in dieser Session zu schaffen, hat der Finanzminister ihm
einen völlig temporairen Charakter (für n unter An⸗
nahme des vom Landsthing seiner Zeit beschlossenen Contingent⸗ systems gegeben und erwartet man nun, daß beide Thinge darauf eingehen werden, so daß ein für längere Zeit berxechnetes auf dem Prozentsystem beruhendes Einkommensteuer⸗Gesetz zu
völlig neuer sorgfältiger Erwägung vorbehalten bleibt.
Asien. Laut den Nachrichten, welche der Dampfer »Colo⸗
rado⸗ aus Japan nach San Francisco gebracht hat, wurden
die fremden Gesandten von dem Taikun in Osaka wahrhaft fürstlich empfangen. Sie wurden auf Staatskosten bewirthet, und jeder einzelne Gesandte hatte n. Tage vor dem 2. ziellen Empfang eine Privataudienz beim Taikun, und wurde von ihm zur Tafel gezogen. Bei dem . Empfang, der nur von kurzer Dauer war, trug Alles einen japa⸗ nesischen Anstrich. Der Taikun sprach dem Gesandten Van Valkenberg seine hohe Befriedigung über die Errichtung der neuen Dainpferlinie zwischen Amerika und Japan aus. Später traf er in Hiogo, 11 Miles jenseits der Bai, mit den Gesgndten ö ammen und bestimmte dort die Lokalität der fremden Nieder= la , welche eine Mile breit ist, sich 3— 4 Miles landeinwänts erstreckt, einen guten Ankerplatz hat und unter denselben Be⸗ stimmungen wie andere Häfen in Japan angewiesen worden ist. Die Niederlassung in Osaka befindet sich ungefähr in der Mitte der Stadt. Alle Gesandten waren sehr befriedigt. In 336 X