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Bei der Landwehr. Den 16. Juli. v. Platen, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 1. Bats. (Königsberg) J. , . Regts. der Abschied bewilligt. v. Schmeling ⸗Diringsh ofen, Hauptni. a. D. zuletzt im 1 Bat. Berlin) 2. Garde⸗Landw. Regts, früher Sec. Lt. im Garde-Jäger— Srl der Char. als Major verliehen. Gr. Kleist v. Nollendorff, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufg. 1j. Bats. (Königsberg) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1 ausgeschieden. Krau se, Sec. Lt. von der Kav. 2, Aufg. 2. Kats (Wehlau) J. Ostpreuß. Regts. Nr. I als Pr. Lt., Anker, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Tilsit) 1. Qstpreuß. Regts. Nr. 1, Reim er, Sec. Lt. von der Kav. J. Aufg. 3. Bats. (Graudenz) Zten Ostpreuß. Regts. Nr. 4, Ewert, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Graudenz) 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4 als Pr. Lt, Jehring, See, Lt. vom ö Aufg. 3. Bats. (Pr. Stargardt) 4. Ostpreuß. Negiments Nr. 5, als Pr. Lieut., letzteren beiden mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets - Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Hein, Sen nm, a. D. zuletzt im 1. Bat. (Königsberg) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, die Aussicht auf Anstellung im Civildienst ertheilt. v. Mellenthin, Rittmstr. a. D., zuletzt bei der Kav. 1. Aufg. 3. Bats. (Neustettin) 4. Pomm. Regts. Nr. 21, der Char, als Major verliehen. v. Homeyer, Pr. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Anclam) l. Bomm. Regis. Nr. 2 v. Köll er Rittmstr. v. d. Kav. 1. Aufg. 1. Bats. (Stargard) 2. Pomm. Regts. Nr. 9, mit ihrer bisher. Unif, wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, Kloetzke, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Schivelbein) 2. Pomm. Regts. Nr. 9, der Abschied bewilligt. v. Steinkeller, Hauptm. voin 2. Aufg. 1. Bats. (Spandaus 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, mit seiner bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗ Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Pel ter, Seconde Lieutenant a. D., zuleßt im 3. Bataillon (Neu⸗ aldensleben) 1. Magdeb. Regts. Nr. 26, die Aussicht auf Civil-Ver⸗ ö. und die Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 1. Magdehurg. egts. Nr. 26 ertheilt. Grothe, Hauptm. vom 2. Aufg. J. Bats. (Halberstadt) 2. . Regts. Nr. 27, zu Strohe, Pr. Lt. vom Train 2. Aufg. 3. Bats. (Aschersleben) desselben Regiments, diesem als Rittmeister, beiden mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets Ordre voni 2. April 1857 getra- en wurde, Köppe, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot. 2. Bats. (Torgau) Thüringischen Regts. Nr. 32, der Abschied K „Becker, Sec. Lt. a. D., zuletzt im 3. Bat. (Sangerhausen) 1. Thüringischer Regts. Nr. 31, die Genehmigung zum Tragen der Uniform dieses Regiments ertheilt. Martini, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot 2. Bats. (Freistadt) 1. Niederschlesischen Negts. Nr. 6, Hoffmann, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot desselben Bts., v. Rebeur⸗-Pa schwitz, See. Lt. vom 2. Aufgebot 1. Bats. (Jauer) 2. Niederschlesischen Regts. Nr. 7 6 Sec. Lt. vom 2. Aufg. 3. Bats. nn , 1. Pos. egts. Nr. 18. Kühne, Hauptmann vom 2. Aufg. 3. Bats. (Glogqu) 1. Niederschl. Regts. Nr. G6, diesem mit seiner bish. Unif der Abschied bewilligt. Heinke, Pr. Lt. a. De, zuletzt beim 1. Bat. (Görlitz 1. Niederscht. Regts. Nr. 6, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform dieses Landwehr⸗Regiments ertheilt. v. Wulffen genannt Küch— meister von Sternberg, Premier-Lieutenannt von der Kavallerie 2. Aufg. 1. Bataillons (Breslau) 3. Niederschl. Regiments Nr. 10, Gr. v. Reichen bach, Pr. Lt. von der Kavallerie 1. Aufg. 2. Bats. (Brieg) 4. Niederschles. Regts. Nr. 11, Miketta, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufg. 3. Bats. (Ratibor) 1. Oberschl. Regts. Nr. 22, Pohl, Pr, Lt. vom 2. Aufg. 1. Bats. (Neisse) 2. Oberschles. Regts Nr. 23, letzteren dreien mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Er⸗ laß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Freiherr v. Dalwigk-Lichtenfe ls? Sec. Lieut, von der Kav. 2. Aufg. 3. Bats. Meschede) 3. Westfäl. Negts. Nr. 16, diesem als Pr. Lt, Rospatt, Pr. Lt. vom Train 2. Aufg. 1. Bats. (Weseh) 4. Westfäl. Regts. Nr. 17, Busch, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. des Bataillons Neuß Nr. 39, diesem als Premier-⸗Lieutenant, letzteren dreien mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets-Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Radermacher, Pr. Lieut., vom 2. Aug 1. Bataillons (Aachen) 1. Rhein. Regts. Nr. 25, Lach en witz, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. 3. Bats. Siegburg) 2. Rhein. Regts. Nr. 28, Kreuz- berg, Sec. Lt. vom 2. Aufg. 2. Bats. (Andernach) 3. Rhein. Regts. Nr. 29, Klausener, Pr. Lt. vom 2. Aufg. J. Bats. (Aachen) 1sten Rhein. Regts. Nr. 25, Neugebauer, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. 3. Bats. (Trier Il) 4. Rhein. Regts. Nr. 30, diesem als Pr. Lt., letzteren beiden mit ihrer bisher. Unif,, wie soiche bis zum Erlaß der —̃4 . vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied be— willigt.
Beamte der Militair-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs- Ministerium s.
Den 3. Juli. Temming, Sec. Lt. a. D. und „a ff, beim 2. Bat. des 1 Magdeb. Inf. Regts. Nr. 26, der nachgesuchte Äbschied mit . bewilligt. ;
en 4 Juli. Schroeder, Hilfsrevisor bei der Gewehrfabrik zu Erfurt, kommandirt in Solingen, Klang, Hilfsrevisor bei der Gewehr-⸗Revisions⸗-Kommission zu Suhl, Nitzke, Hoffmann, Hilfs— oe, . bei der Gewehrfabrik zu Spandau, zu Oberbüchsenmachern ernannt.
Den 6. Juli. May, Sec. Lt. 4. D. und Zahlmstr. 1. Klasse vom 2. Pos. Inf. Regt. Nr. 19, der nachgesuchte Abschied mit Pens. bewilligt. Pomplun, Zahlmstr. 1. Klasse beim Pomm. Pion. Bat. Nr. 2, zum Neumärk. Drag. Regmt. Nr. 3 versetz. Benzmann, P fte Aspirant, . Zahlmstr. 1. Klasse beim 1. Bat. des 7ten
omm. Inf. Regts. Nr. 54 ernannt.
ringischen
Nichtamtliches.
Preußen. Ems, 19. Juli. Se. Majestät der Köni kehrten gestern Abends 8. Uhr von Coblenz hierher zurück 10 machten heute Morgens die Brunnen⸗Promenade in Begleitun des Grafen und der Gräfin Bernstorff. Vormittags wurde der Geheime Kabinetsrath von Mühler zum Vortrage empfangen. — Wie aus Coblenz den 29. d. gemeldet wird, ist Ihre Majestät die Königin vorgestern früh wieder dort ceinge— troffen und hat daselbst den Besuch Sr. Majestät des Königs empfangen, welcher Abends nach Ems zurückkehrte.
Berlin, 20. Juli. In den neu erworbenen Landestheilen weichen die Bestimmungen, welche wegen der rechtlichen Natur, der Veräußerlichkeit und der Verwaltung der zu den Do mainen und Regalien gehörenden ermögens⸗Objelte ergangen sind, erheblich sowohl unter einander, als von den für die übrige Monarchie geltenden Normen ab. In mehreren jener Gebietstheile sind die diesfälligen Verhältnssse die Ursache aufregender Konflikte zwischen den Regentenhause und dem Lande gewesen, welche, . überall in befriedigender Weise zum Austrage gebracht worden zu sein, mit der Einver— leibung jener Länder in den preußischen Staat sich erledigt haben. Zur Durchführung eines einheitlichen Staatsrechts, . wie um dem dringenden praktischen Bedürfnisse einer gleich⸗ mäßigen und gesicherten Verwaltung zu genügen, hat nach dem Vorgange des Gesetzes vom 9. März 1819, welches bezüglich der da— mals neu und wiedererworbenen Provinzen erlassen wurde, die Ver. ordnung vom 5. dieses Mts, die ,, erlangten Domainen und Regalien in den erwähnten Beziehungen den für die Mon— archie allgemein gültigen giun e n und Bestimmungen unterworfen. Wenn es hiernach zulässig ist, Domainen zu verkaufen, so hat sich die Frage, in welchen Fällen mit einem solchen Verkaufe vorzugehen sei, wie in den ältern Provinzen, so auch in den neuen nach den maaßgebenden staatswirthschaft. lichen Prinzipien zu richten.
Braunschweig, 18. Juli. Heute Nachmittag begab sich Se. Hoheit der Herzog mit dem Köln-⸗Berliner Schnellzuge nach n n g. . Juli. C. )
euß. era, 18. Juli. (8. 3.) Laut Bekanntmachun der Staatsschulden Verwaltung für Reuß j. CL. betrug zu 3 des vorigen Jahres die verzinsliche Staatsschuld, nachdem sie gus einer kündbaren in eine unkündbare unigewandelt worden, 372,050 Thlr. in 4pCt. Staatsschuldscheinen. Gegen das Vor— jahr hatte diese Staatsschuld sich um 4233 Thlr. vermindert. Desterreich. Wien, 18. Juli. Das Reichsgesetzblatt bringt heute das von beiden Häusern des Reichsraths ange⸗ nommene Gesetz, wodurch der §. 13. (der Octroyirungs ⸗ Para⸗
graph) des Grundgesetzes über die Reichsvertretung vom 26. Fe⸗ bruar 1861 abgeändert wird. Dasselbe lautet: ; ö
Der S. 13 des Grundgesetzes über die Neichsvertretung wird abgeändert und hat folgendermaßen zu lauten: Wenn sich die dringende Noth— wendigkeit solcher Anordnungen, zu welchen verfassungsmäßig die Zu. stimmung des Reichsrathes erforderlich ist, zu einer Zeit heraus stellt, wo dieser nicht versammelt ist, so können dieselben unter Verantivor⸗ tung des Gesammt⸗ Ministeriums durch Kaiserliche Verord— nungen erlassen werden, insofern solche keine Abänderung des Staats - Grundgesetzes bezwecken, feine dauernde Ve lastung des Stagtsschaßes und keine Veräußerung von Staatsgut be— treffen. Solche Verordnungen haben proviforische Gesetzeskraft, wenn sie von sämmtlichen Ministern unterzeichnet sind und mit ausdrück— licher Beziehung auf diese Bestimmung des Staatsgrundgesetzes kund gemacht werden. Die Gesetzeskraft dieser Verordnungen erlischt, wenn die Regierung unterlassen hat, dieselben dem nächsten nach deren Kund⸗ machung zusammentretenden Reichsrathe und zwar zuvörderst dem Haguse der Abgeordneten binnen vier Wochen nach diesem Zusammen⸗ tritte zur Genehmigung vorzulegen, oder wenn dieselben die Genehmi. gung eines der beiden Häuser des Reichsrathes nicht erhalten. Das , ist ij ,,, daß solche Verordnun⸗
sohbald sie ihre provisorische Gesetzeskraft verloren ofort außer Wirksamkeit geseßzt werden. ö. t .
— Die „Wien. Ztg.« veröffentlicht in Bezug auf die Re— form der österreichischen Zeitungs- und Ankündigungssteuer 3. Gesetz Entwurf nebst Motiven, zu deren Einleitung es „Die vielseitigen Klagen über das bestehende System der Zeitungs⸗ und Ain tündigungsbesizuerung haben das K. K. Finanzministeriinm veranlaßt in Erwägung zu ziehen ob auf eine mit den finanziellen Verhältnissen des Staates vereinbare Weise eine diesen Klagen möglichst Rechnung tra⸗ gende Reform dieses Zweiges der österreichischen Steuergefeßgebung durch, führbar sei. Diese Erwägung führte zur Abfassung des ünten sammit Motiven abgedruckten Gesetzeniwurfs, welchen man, bevor derselbe der Schlußfassung des Gesannntministeriums behufs Einbringung der he treffenden Geseßesvorlage unterzogen wird, in der Absicht, eine Erör⸗ terung der hierbei vielfach in Betracht kommenden wichtigen praktischen . . . n nn hiermit vorläufig der Veröffentlichung zuführen
e * t.
Triest, 17. Juli Auf Antrag des Präsidenten Vico be—
schloß die Handelskammer in der heutigen außerordentlichen
des Bunde
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Sitzung einstimmig, eine Beileidsadresse an Se. Majestät den Kalser wegen des Todes des Kaisers Maximilian zu richten.
. 18. Juli. Die ö. städtische Behörde hat gestern Abends beschlossen, an Se. Majestät aus Anlaß des Todes des Kaisers Maximilian eine Condolenzadresse zu richten.
,, Bern, 16. Juli. (Köln. Ztg.) Zurückgekehrt von ihrer Exkursion nach Schwyz zum eidgensssischen Schützen⸗ fest, haben die eidgenössischen Räthe heute Vormittag um 101I1hr ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Im National— rath wurde die hundesräthliche Botschaft, betreffend Ersetzung der Raketenbatterieen durch 4pfd., Feldbatterieen und Vermeh⸗ rung des Feldartillerie⸗Materials, ohne erhebliche Diskussion nochmals an die Kommission zurückgewiesen und ebenso geniäß des Antrages des Bundesrathes Nichteintreten auf das vom schweizerischen Auswanderungs⸗Verein ge⸗ stellte Begehren beschlossen, den schweizerischen Konsulgten auf den großen amerikanischen Ausschiffungsplätzen New⸗York und Buenos -Ayres sowie in Havre besondere von der Bundesbehörde ernannte und besoldete Auswanderungs-⸗Agenten an die Seite zu geben. Eben so wurde das Begehren jenes Vereins von der Hand . das Auswanderungswesen unter die Leitung
zu stellen. Der Ständerath ratificirte den mit Belgien zum Schutze des literarischen Eigenthums abgeschlosse⸗ nen Vertrag und trat den nationalräthlichen Beschlüssen bei, betreffend die Reduction der Telegraphentaxe für die einfache interne Depesche von 1 Fr. auf 50 Ct. vom 1. Januar 1868 n, und die Bewilligung von 560,900 Fr. für die Erweiterung des schweizerischen Telegraphennetzes.
Belgien. Brüssel, 18. Juli. Der König und die Königin von Portugal sind um 3 Uhr Morgens hier an⸗ gekommen und im Hotel Bellevue abgestiegen, wo ihnen diesen Morgen der König einen Besuch gemächt hat. Die portugiesi⸗
chen Majestäten haben diesen Besuch um Mittag im Palaste heute Nachmittag ein großes Gala⸗ Diner statt⸗
erwiedert, wo finden wird.
Großbritannien und Irland. London, 18. Juli.
Lord Derby hat an seine politischen Anhänger im Oberhause
folgendes Schreiben gerichtet: . j Den 16. Juli 1867.
My Lord! Nachdem die Reformbill jetzt im . der Ge⸗ neinen durchgegangen ist, beabsichtige ich, ihre zweite Lesung im Hause der Lords am Montag, den 22. dieses, zu beantragen, und obwohl ch hoffe, daß in diesem Stadium keine Abstimmung verlangt werden vird, ist es doch von äußerster Wichtigkeit, daß die Freunde der Re⸗ ierung in möglichst großer Zahl dabei erscheinen. Ich muß daher Ihre Lordschaft ersuchen, womöglich an dem bezeichneten Abend auf hrem Platze zu sein, und ganz besonders bitte ich um Ihre gefällige Anwesenheit, während die Bill sich in der Comitéberathung befindet, da es beinahe gewiß ist, daß darin einige Amendements in Vorschlag kommen werden, denen Ihrer Majestät Regierung es unmöglich finden dürfte, ihre Zustimmung zu ertheilen.
Ich habe die Ehre u. s. w. , Der by.
Die Flottenrevue in Spithead ist durch Wind und Wetter gestörtworden. In zwei langen Linien lagen dem Range und der Größe nach die neunundvierzig Kriegsschiffe (armirte Trans⸗ portfahrzeuge waren nicht eingerechnet) vor Anker, eine Armada, die obwohl im Aeußeren nicht so imposant, wie die Linienschiffe und Fregatten bei Revuen vergangener Tage, doch wohl das stärkste Geschwader ist, das seit Einführung der Panzerschiffe vereinigt war. Die Totalstärke der 49 Fahrzeuge, in der Ge— sammtzahl ihrer Geschütze ausgedrückt, betrug 1092 Feuer⸗ schlünde, die Summe der Dampfkraft wird auf 22,500 Pferde⸗ kraft berechnet und die Flotte besaß zusammen einen Tonnen⸗ gehalt von 1920090 Tonnen. In all' diesen Zahlen war das estrige Mansver⸗Geschwader der Flotte, wonüt Sir Charles Napier 1854 in der Ostsee erschien, überlegen. Faßt man in⸗ dessen Zahlen allein in's Auge, so verschwinden beide Flotten egen die Armada, die von der Königin und dem Prinzen Albert im Jahre 18566 in Spithead hesichtigt wurde. Nicht weniger als 300 Fahrzeuge, schaukelten da— als auf dem gestrigen Manöverplatze, darunter 26 Schrauben Linen chisf und 90 Fregatten ersten Ranges.
Das erste Signal, das auf der Königlichen Yacht gegeben gurde, befahl den Schiffen vor Anker liegen zu bleiben und die Revue war demnach, was den Mansvertheil anbetrifft, ab⸗ zestellt. Langsam kam dann die »Victorig and Albert« an der Spitze des kleinen bevorzugten Geschwaders zurück und befand sich schon zwischen den Schiffen der Flotte, ehe der erste Salut⸗ chuß von dem dänischen Fahrzeuge »Roder Skrom« von einem andern an Bord einer itallenischen Korvette beantwortet wurde, dann aber rollte unendlicher Donner über die Wasserfläche bis die Wasserstraße passirt war. Alsdann folgte das Signal »fer⸗ ig zum Treffen« und wieder folgte für 20 Minuten eine Ka— 1onade ohne Gleichen. Während dieser Zeit lag die „Victoria
and Albert«, um das Schauspiel zu betrachten, vor Anker, um⸗
geben von den übrigen Schiffen, um die sich wieder eine Menge kleiner zudringlicher Yachts drängten. Als der Rauch sich ver— zog, signalisirte die Königliche Jacht, ob es möglich sei, die Forts mit den Kanonenbooten anzugreifen, was alsbald be— jahend beantwortet und ausgeführt wurde. 16 Kanonenboote lichteten die Anker und begannen nun ihrerseits ein heftiges . gegen die g l n gen und Batterieen, die aus hren schweren Positionsges 3533 dasselbe nachdrücklichst er⸗ widerten. Noch während dieses kleine Mansver andauerte, kehrte die Königliche Macht mit ihrem Gefolge zurück und die Königin besuchke zum Abschied noch den Sultan an Bord der »Alberta«,. Als der hohe Gast, von der Flotte begrüßt, sich ans Land begab, trüg er das blaue Band des Hosenband— Ordens das Abdul Medjid seiner Zeit ebenfalls besessen. Bei seiner RKücktehr wie bei seiner Ankunft empsing das Volk den Padischah mit lebhaftesten Zurufen.
Gegen 9 Uhr, begann die Illumination der Flotte, ein Frächtiges Schauspiel, bei dem indessen auch die ungünstige Witterung viel Eintrag that.
Frankreich. Pa ris, 18. Juli. Vor einigen Tagen be—⸗ merkte Rouher im gesetzgebenden Körper, daß zwischen den Großmächten wegen Kreta's eine Unterhandlung im Gange sei. Der Abend⸗»Moniteur⸗« sagt heute, es handle sich dabei um eine, ,, welche die türkische Regierung unter dem Beistande von besonderen Bevollmächtigten der Groß—⸗ mächte austellen solle, um zu ermitteln und festzustellen, welche Regierungsform auf der Insel am sichersten den Frieden und ein, verträgliches Verhältniß zwischen Mohamedanern und . herstellen und zugleich die Interessen beider wahren
nnte. . .
In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde die Diskussion über das Budget des Ministeriums des Acker⸗ baues, des Handels und der öffentlichen Bauten fortgesetzt. Die Session wird wahrscheinlich vor nächsten Mittwoch oder Donnerstag nicht beendet sein. Die mexikanische Frage wird . Gelegenheit des Einnahme⸗Budgets nochmals zur Sprache ommen.
Der »Moniteur« meldet, daß der Papst gestern eine Messe für die Seelenruhe des Kaisers Maximilian gelesen hat und daß die in Rom anwesenden Mitglieder des diplomatischen Corps derselben beiwohnten.
Türkei. Aus Konstantinopel vom 17. Juli wird telegraphirt: Der Großfürst Alexis hat den Berg Athos be— sucht, wo er den Grundstein zu einer russischen Kirche gelegt hat. Zwischen Griechen und Juden haben blutige Schlägereien stattgefunden. Der Patriarch und der Groß⸗Rabbiner bemühen sich, die Ruhe herzustellen.
.Die Bank hat eine Mlebersicht der Abrechnung mit der Ne— gierung veröffentlicht. Vom 13. März bis zum 12. Juli waren einkassirt 1630,09 Pfd. St. und es blieben noch 350, 000 Pfd. Sterling einzukassiren. Ausgezahlt und übertragen waren l, 170,000 Pfd. St. und 810,000 Pfd. St. blieben disponibel.
Rumänien. Aus Bukarest vom 17. Juli wird tele⸗ graphirt: Zehn jüdische Vagabunden waren über die türkische Grenze gebracht worden, wohin sie zu Hause gehörten; eine türkische Barke brachte sie wieder auf das rumänische Ufer . und da man dort verweigerte, sie aufzunehmen, so ließ
er Führer der Barke sie in die Donau werfen. Acht wurden von den Einwohnern von Galacz gerettet, zwei ertranken. Der rumänische Moniteur«, welcher diese Geschichte erzählt, fügt hinzu, daß das Ministerium eine Untersuchungs⸗Kommission an Srt und Stelle gesandt habe. 9.
Amerika. Nach hier mit dem letzten Dampfer eingegan⸗ genen Nachrichten aus New-Hork vom 10. d. wird gegen den Präsidenten Juarez ein Unternehmen angeblich in Kew⸗Or⸗ leans organisirt, an welchem auch mehrere österreichische Offiziere Theil nehmen.
Telegraphische Depesche des Staats-Anzeigers.) Sto lp, 20. Juli, 11 Uhr 20 M., Vormittags. Se. König
liche Hoheit der Kronprinz traf gestern Abend 11 Uhr von
Belgard kommend über Cöslin und Jannewitz, wo Höchst⸗ derselbe bei dem Grafen Blumenthal dinirt hatte, hier ein, allar⸗ mirte heute früh das Blüchersche Husaren⸗Regiment im Bivouak und ließ dasselbe exerzieren. Mittags 1 Uhr reist Se. König⸗ liche Hoheit über Stolpmünde und Rügenwalde nach Cöslin zurück, um die Eisenbahn zu erreichen und noch heute Abend nach Stettin resp. Misdroy zurückzukehren.