1867 / 182 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Arbeiten des Bundesraths nicht übernehmen konnte«, ist eine irrthümliche. 2

Nach einer Mittheilung des »Militär-Wochenblattes« ist Allerhöchsten Orts bestimmt worden, daß bei Ellerbeck in der Kieler Bucht die Anlage eines Kriegshafens mit Einrichtun⸗ gen für Ausrüstungs«, Constructions- und Reparatur⸗Zwecke in Angriff zu nehmen ist.

Kiel, 1. August. arin ; der Ostsee, Contre-⸗Admiral Jachmann, ist von Paris hier wie⸗ der eingetroffen. .

Der Ober⸗Präsident Baron von Scheel -Plessen ist gestern Abend von seiner Reise nach der Westküste und den Westsee⸗Inseln hierher zurückgekehrt. .

Danzig, 2. August. (Westpr. Ztg.) Gestern wurde die Kriegsbrigg »Rover« in Dienst und die Corvette »Nymphe« außer Dienst gestellt. ) =

Frankfurt, 1. August. (Fr. J) Die Bundesliqui⸗ dationskommißssion hatte in ihrer Sitzung vom 20. Juli den Beschluß gefaßt, den resp. Regierungen die aufgestellten Ab⸗ schlüsss und Uebersichten des gesammten Bundesvermögens mit Ausschluß der aus dem noch rückständigen Verkaufe ver— schiedenen Materials zu erwartenden Erlöse) und der zu bewir⸗ kenden Vertheilung desselben mit dem Ersuchen k hiernach die Auseinandersetzung des ehemaligen Bundes— eigenthums mit dem 31. Juli d. J. thatsächlich her⸗ beiführen zu dürfen. Dies ist denn auch geschehen, und hat die Kommission gestern ihre letzte Sitzung gehalten und damit ihr schwieriges und umfängliches Werk, wenn auch nicht ganz innerhalb der ursprünglich im Prager Frieden bestimmten Zeit von sechs Monaten, doch nur mit Ueber⸗ schreitung einiger Monate, zu Ende geführt. Noch in der vor— letzten Sitzung (am 20. Juli) war zur Vertretung der Rechte und Interessen des Großherzogthums ,, ,. bei der Kom⸗ mission auch ein Bevollmächtigter für dieses in der Person des Luxemburgischen Geschäftsträgers zu Berlin, Herrn Dr. Föhr, eingeführt worden; die Antheile Luxemburgs und Lin; durgs an dem beweglichen Bundeseigenthum in den Festungen Mainz, Ulm, Rastatt und Landau betragen in runder Summe 394516 Fl, resp. 36451 Fl., und werden dieselben baar bezahlt, wie der Antheil Oesterreichs.

Braunschweig, 31. Juli. Die Lan desversammlung nahm in ihrer heutigen Sitzung den Gesetzentwurf »Abände⸗

rungen in der Orgänisation des Kreisgerichts sowie des Amtsgerichts Blankenburg betreffend« an und schritt sodann zur Berathung über die Proposition der Landes—

regierung wegen Verwilligung der Kosten verschiedener Er— weiterungsanlagen auf dem i e zu Jerzheim. Die Finanz⸗Kommission beantragte Genehmigung dieser Proposition und die Versammlung trat diesem Antrage bei.

Sachsen. Meiningen, 2. Juli. (8. Ztg) Heute ist ein Gesetz vom 24. Juli d. J erschienen, wonach zur Beschaf⸗ fung der für die Landeskasse erforderlichen außerordentlichen Mittel die Herzogliche Staatsschuldentilgungskommission er⸗ mãächtigt wird, auf den Inhaber lautende Landesschuldbriefe bis zum Betrage von 700,500 Thlr. auszugeben.

Reuß. Greiz, 31. Juli. (. Z). Für den 6. August sind die auf Grund der am 28. März d. J. verliehenen Landes— verfassung und des in Ausführung dersesben erlassenen Wahl— gesetzes gewählten, resp. höchstlandesherrlich ernannten Abge— ordneten zu einer außerordentlichen Session einberufen.

Schleiz, 31 Juli. (G. Z Se. Durchlaucht der regierende Fürst ist heute Morgen zu einem mehrmonatlichen Aufenthalt in Ostende von Heinrichsruh abgereist.

Bayern. München, 31. Juli. (R. C) Der Sozial— ausschuß der Kammer der Abgeordneten gelangte heute zum dritten Abschnitte des Gesetzentwurfs über die Heimath, der vom Aufenthalt handelt. In mehrfach modifizirter Fassung wurden die. Artikel 820 angenommen , welche im Wesentlichen fol— gende Bestimmungen enthalten: Das Recht , in der Heimath— gemeinde sich aufzuhalten, ist den Staatsangehörigen durch die betreffenden Artikel ge enwärtigen Gesetzes gewährleistet. Wer auf Grund des im Gesetz näher bestimmten zulässigen Vorbehalts in einer Gemeinde das Bürgerrecht ohne Heimath⸗ recht besitzt, wird bezüglich des Aufenthalts in dieser Gemeinde den in ihr Heimathberechtigten gleichgeachtet. Jeder Angehörige des bayerischen Staats ist aber, wenn nicht gesetzliche Hinder⸗ nisse entgegenstehen, auch befugt, außerhalb der Heimathgemeinde überall im Königreiche sich aufzuhalten. Die Lösung von Auf⸗ enthaltskarten findet nicht mehr statt. Wer in eine fremde Gemeinde sich begiebt, hat binnen 3 Tagen nach der Ankunft hiervon der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erstatten. Nicht beach⸗ tung dieser Vorschrift wird an Geld bis zu 10 Fl. bestraft.

1. August. Ihre Majestät die Königin⸗-Mutter, berichtet die B. Z., reiste heute Morgens in Begleitung des Oberhofmeisters Grafen zu Pappenheim und der Hofdame

(Kl. Ztg.) Der Chef der Marinestation

Gräfin Fugger mittelst Extrazuges von Bamberg ab, um nach Hohenschwangau zurückzukehren. .

Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Ludwig Victor ist gestern Morgen nach Salzburg zurückgereist, und gestern Abends hat auch der Prinz Elimar von Oldenburg die Rückreise angetreten.

Oesterreich. Wien, 1. August. Aus Waitzen trifft hier die Nachricht ein, daß Kossüth als Abgeordneter zum Reichstag gewählt worden sei.

Niederlande. Haag, 1. August. Durch einen könig⸗ lichen Beschhuß vom 28. Juli sind zwei und unf i Vereine von Freiwilligen, welche zum Zweck haben, durch Uebung in den Waffen und besonders im Schießen des Landes Wehrhar— keit zu erhöhen, bestätigt worden.

Großbritannien und Irland. London,. August.

In der gestrigen Sitzung des r sunt beantragt Faweett die zweite Lesung der Agricultural Children's Education Bill Unterricht für Kinder von Feldarbeitern). Er schlägt vor, daß für die Kinder der Ackerbauer das in den Fabrikbezirken geltende System der halben Arbeitszeit und halben Schulzeit eingeführt werde, außer während der dringenden Erntearbeit und den strengsten Wintermonaten. Das Par. lament sollte eine Art Garantie für die Errichtung einer Schule in jedem Dorf von einer gewissen Seelenzahl geben; die Kosten der Instandhaltung sollten da, wo die freüwvilligen Beiträge nicht ausreichen, auf die Abgabenpflichtigen fallen. R. Peel unterstützt den Antrag mit dem Bemerken, daß er selbst bereit wäre, noch weiter zu gehen; Wenn man eine Generation von Kindern unterrichtete, selbst auf die Gefahr hin, einigen Zwang üben zu müssen, so werde der Segen davon nie verloren sein. Beach bemerkt, die Bill sei un⸗ ausführbar, außer wenn man den Pächter zwinge, zweimal so viel Arbeiter als bisher zu halten. Dabei ignorire der Plan den Reli— gions-Unterricht ganz. Ebenso entschieden äußern sich Stanhope, Henley u. s. w. gegen den Antrag. Schließlich wird derselbe zurückgenommen. Auch die Bill zur Sperrung der Wirths häuser während des ganzen Sonntags wird zurückgezogen.

Frankreich. Paris, 1. August. (Köln. 398 Der »Abend Moniteur« wiederlegt heute die Nachricht, daß der In⸗ dustrie⸗Palast auf dem Marsfelde vor der Hand nicht abgerissen werden soll, und behauptet, man werde naͤch Schluß der Aus— stellung sofort an das Zerstörungswerk gehen, weil die Pariser Armee ihren Exereierplaß nothwendig gebrauche. Heute Nach= mittag fand die General-Versammlung der Actionaire des Suez⸗ Kanals statt. Die hundert Millionen, welche die Verwaltung verlangt, wurden unter Acelamationen votirt.

Der »Abend⸗Moniteur« meldet, daß der Kai ser und die Kgiserin incognito nach Salzburg reisen würden, um den öster⸗ reichischen Majestäten ihr Beileid zu der mexikanischen Kata. strophe auszusprechen.

Ein im »Moniteur« heute veröffentlichtes Rundschreiben des Ministers des Innern macht den Generalräthen bekannt, daß sie die ihnen durch das Gesetz vom 18. Juli v. J. beigeleg⸗ ten erweiterten Finanzbefugnisse (Bewilligung der Depärtemental— Budgets) vom 1. Januar 1868 ab werden auszuüben haben.

Der Sustan hat, wie die »France« meldet, gestern dem Könige von Portugal ein Schreiben mit den Diamanten ⸗In⸗ signien des Osmanieh⸗Ordens überreichen lassen. Blaque Bey, der damit beauftragt war, sagte dabei, der Sultan bedauere aufs lebhafteste, mit dem Könige in Paris nicht persönlich zu— sammengetroffen zu sein.

Portuga!. Das „Journal de Commerceio« vom 27. Juli meldet, daß in Lissabon ein Telegramm eingelaufen war, welches meldete, daß im 14. Infanterie-⸗Kegiment, welches in Vizen in Garnison steht, eine Erhebung stattgefunden hatte unter dem Rufe: »Nieder mit den Ministern! Es lebe der Herzog von Saldanha! Es lebe die Armee!« Die Empörung wurde jedoch bald unterdrückt, da die Mehrzahl der Soldaten nicht damit einverstanden war.

Griechenland. Aus Athen, 1. August, wird offiziell gemeldet, daß Nachrichten aus Kreta, vom 28. v. Mts , zu— folge die Insurgenten sich in Sphakia behaupten. Die Türken, von Mangel an Wasser und Lebensmitteln bedrängt, haben das Plateau von Askypho wieder geräumt. Die Provinzen Sphakig, Rethymno und Heraklion find in vollem Aufstande.

Ein russisches sowie zwei französische unter dem Kommando

eines Admirals stehende Kriegsschiffe sind aus Kreta mit 1400 Weibern und Kindern im Pyraeus eingetroffen.

Rumänien. Bukarest, 1. August. Nach Mittheilung der »Wiener Ztg.“ hat der Minister-Präsident Cretzules eo seine Demission gegeben. Der Fürst hat dieselbe bisher nicht angenommen, jedoch besteht der inister⸗Präsident auf der Annahme derselben.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 1. August. J. d. St. P) Am Sonntag, 16. Juli, fand im Palais von Zarskoje⸗Sselo die Ceremonie der Ueberreichung des Hosenband⸗ Ordens an Se. Majestät den Kaiser statt.

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Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. August. (W. T. B) Der französische Ackerbauminister Béhic ist hier eingetroffen und vom Prinzregenten Oskar empfangen worden.

Dänemark. Kopenhagen, 31. Juli. Durch aller⸗ höchste Resolution vom 27. d. M. und auf geschehene Vorstel⸗ lung des Ministeriums der inneren Angelegenheiten hat der König beschlossen, die Aemter Aarhuus und Skanderborg in Jütland vom 1. August 1867 an unter dem Namen »Aarhuus AUmt« mit einander zu vereinigen.

Amerika. New⸗Hßork, 24. Juli. Es cohe do erhielt den Oberbefehl über das Heer; Porfirio Diaz befahl die Gefangen⸗ nahme aller fremden Repräsentanten, welche die Republik an⸗ zuerkennen verweigern.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Paris, Freitag, 2. August, Abends. Der König von Schweden, welcher heute Abend kurz vor 7 Uhr eintraf, wurde vom Kaiser am Lyoner Bahnhofe empfangen. Truppen waren nicht aufgestellt. Der Kaiser und der König begaben sich in offenem Wagen ohne Eskorte nach den Tuilerieen.

Belgrad, Freitag, 2. August. Der Sultan wurde, als er an der Festung vorbeifuhr, mit 101 Kanonenschüssen be⸗ grüßt. Der serbische Ministerpräsident Garaschanin, der eine Audienz bein Sultan nachgesucht hatte, erhielt keine Antwort.

St. Petersburg, Freitag, 2. August, Abends. In Folge des Abbruchs der Beziehungen zum päpstlichen Stuhle publizirt die »Senatszeitung« die Regeln für die Beziehungen der römisch— katholischen Geistlichkeit in Rußland und Polen sowie der dieser Konfession angehörenden Privatpersonen zum Ober— haupt der Kirche. Die früheren Beziehungen zum Papste werden durch ein römisch«⸗ katholisches Kollegium in St. Petersburg ersetzt. Bleiben etwaige Fragen durch das

Kollegium unentschieden, so setzt sich der Präsident desselben mit

dem Papste in Verbindung. Der von Rom eingelaufene Be⸗ scheid wird vor Ausführung dem Minister des Innern vorge— legt. Es werden in Folge dessen nur päpstliche Akte ausgeführt werden können, welche gegen die Staatsinstitutionen und die Rechte des Staatsoberhauptes nicht verstoßen.

Zur Pariser Ausstellung.

Paris, 1. August. II. Gruppe. Klasse 21. 22) Gegen⸗ über den in andern, namentlich in den französischen und englischen Abtheilungen aufgespeicherten Gold- und Silberwaaren, treten die deutschen Aussteller der 21. Klasse, mit wenig Ausnah⸗ men, nur bescheiden auf. Zu diesen Ausnahmen gehört die Ber⸗ liner Silberwaaren⸗Industrie, mit Albert Wagner und Louis Sy (früher G. Hossauer) an der Spitze. Die suddeutsche Fabrica⸗ tion, welche lange Zeit von großer Bedeutung war, so daß noch Fried⸗ rich J. und Friedrich Wilhelm J. von Preußen in Augsburg Ankäufe machen ließen, ist von Berlin vollständig überholt, hinter welchem

Stuttgart, Schwäb. Gmünd und andere süddeutsche Plätze von mehr

oder weniger Bedeutung weit zurückbleiben. Die von der genannten Firma ausgestellten Gegenstände der Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preußen von der Westfälischen Ritterschaft über⸗ reichte Schild, eine die der sogenannten Mohrengesellschaft zu Bern ge⸗ hörenden Statuetten, die dem Kommerzien-Rath Ravens gehörenden Tafel-Decorationsstücke, ein Pokal in vergoldetem Silber mit Emaille, verschiedene Becher, Bowlen, Service, eine Statuette Sr. Majestät des Königs, die Tafelaufsäße des Grafen Pückler, des Landraths Wehke, ein dem Herzög Wilhelm von Mecklenburg gehörender Tafelaufsatz mit zwei Girandolen, einzelne für den gewöhn⸗ lichen Verkauf bestimmte Stücke, Muster in getriebener Art u. dergl. alle diefe Arbeiten zeugen von, dem Zusammenwirken hoher künstlerischer Kräfte und großer technischer Mittel. Auch von den übrigen Berliner Ausstellern (D. Vollgold u. . Sohn, W. T. Ebßrenberg, Franz Mosgau, H. Meh en u. L. Schle⸗ singer, S. A. Levy), sind viel gedlegene und ,, Arbeiten geliefert worden: Geprägte Silberwagren, Ta elaufsätze, Brodkörbe, Frucht-, Zucker Confectschaalen, Schreibzeuge, Cigarrengestelle, Pokale, Becher, Sparbüchfen, Menagen, Punschlöffel, Serviettenbänder, Kuchenheber Fischlöffel, Waaren mit Kittausfüllung 2c., zum Theil für den Export bestimmt. Bemerkenswerthe Kirchengefäße baben Heinr. Horn in Cöln, Jof. Brem s⸗-Varain in Trier, Wilh. Rentrop in Altena a. d' Lenne geliefert, einzelne Silber⸗ waaren außerdem Aug. Köhler in Liegnitz. Die Juwelen und Bi—⸗ jouterieen sind in die IV. Gruppe, 36. Klasse, verwiesen worden, wes⸗ halb derselben hier nicht weiter gebacht wird.

An Gegenständen der 22. Klaffe ist die Ausstellung Norddeutsch=

lands sehr reich. Kunstbronzen, Kunstgüsse aus Eisen und an—

deren Metallen, getriebene Arbeiten sind in vorzüglicher Auswahl und großer Mannichfaltigkeit eingegangen. Wir gedenken vor allen

der Berliner Erzeugnisse. Die imposante, viel bewunderte, im Park in der Nähe des Eingangs zur preußischen Abtheilung aufgestellte Reiter statue Sr. Majestät des Königs Wilhelm von? Drake ist aus der Gießerei von H. Gladenb eck in Berlin hervorgegangen. Sie ist wie in künstlicher, so auch in technischer Beziehung ein Meisterwerk. Ein reiches Sortiment Metall⸗ und Glasbuchstaben, in Zinn gegossener, vergoldeter Wappen, Medaillen der bekannten Fabrik von Koch und Bein in Berlin, fast sämmtliche in der norddeutschen Abtheilung vorhandene, von der eben erwähnten Fabrik hervor egangene Firmen⸗ schilder, eine reiche Sammlung. Statuen, . Gruppen, Fontainen, Büsten, Hirsche aus Zinkguß von H. Pohl in Berlin, ähnliche Arbeiten, sowie kleinere Gegenstände aus Bronze⸗ Zink⸗, Eisenguß und Composition von Dr. Otto Marckwald und Albert Hankel in Berlin, die zum Theil galvanisch bron⸗ ien theils versilberten und vergoldeten Kapitäle, ein großer Adler von echs Fuß Flügelspannung aus Zinkguß von L. Th. Lange in Ber⸗ lin, die bronzenen Kronleuchter, Kandelaber, Leuchter 2c. von J. W. Koeppen, von Carl Spinn und von H. Körner u. Kinder“ mann in Berlin legen Zeugniß ab von der Sorgfalt und dem Fleiß, welche in den Berliner Gießereien auf Schönheit und Reinheit des Gusses verwendet werden und beweisen größtentheils eine gediegene Gesch macksrichtun . Die Berliner gin fon e e e uch fr . ist durch H. A. Jür hu. Co. gut vertreten. Besondere Aufmerksamkeit erregen und verdienen die von der Gräflich Stolberg⸗Werni⸗ gerodeschen Faktorei Ilsenburg am Harz ausgestellten Er⸗ zeugnisse der Gießerei, Walz⸗ und Puddelwerke:; ein galvanisch bronzirtes Thor zu einer Villa, nach einem venetianischen Gitterwerk, ein Theil des Gitterwerks der neuen Berliner Synagoge, eine große direkt aus dem Hohofen gegossene Holzkohlentischplatte, Candelaber, Altarge⸗ räthe, Leuchter, Kästchen im gothischen Styl, Albums mit Buchdeckel, reich ornamentirte Schaalen, Teller, Vasen, Schilder, Figuren. An diese, mit Ueberwindung großer Schwierigkeiten ausgeführten Kunst— gegenstände reihen sich die Leistungen der Gräflich Een ene ffn. Eisenwerte Lauchhammer, in der Provinz Sachsen, an: Die Bronze Statuen des Kurfürsten Friedrich von Sachsen, des Landgrafen Friedrich von Hessen, kleinere Bronze⸗Gruppen, bronzirte Vasen, Can⸗ delaber, Kaminöfen und Einsätze u. dergl. Eine beachtenswerthe Stellung nimmt E. G., Zimmermann von Hanau mit seinen Eisen⸗, Zink⸗ und renzen fn ein; ebenso Moritz Würfel in Bochum, Fr. Kahle u. Sohn in Potsdam und C. Kesseler u. Sohn 'in Greifswalde. Die Iserloh ner geprägten und gegossenen Bronze⸗ fabrikate und Messingwaaren, Kronleuchter, Kandelaber, Tafelaufsätze,

Nosetten, Messing- und Eisendraht, Ketten, Gewebe, Leisten, Rahmen,

Schilder, Haken für Kleidungsstücke, Thürdrüͤcker, Griffe u. dergl. sind durch Kissing u. Möllmann, H. L. Aßmann, sowie durch Aug. Th. Geck in Iserlohn qut vertreten. Mit ähnlichen Erzeugnissen und Polsternägeln schließt fich ihnen Rrnold Gerdes aus Altena in Westphalen an. Unter den ausländischen hierher gehörenden Erzeug⸗ nissen stehen die von Christofle u. Eie, in Paris obenan.

Das Amtsblatt des Königlichen Post-⸗Departements (Nr. 41 vom 2. August) enthält eine General⸗Verfügung vom 2ten . M Debit des Bundes⸗Gesetzblattes des Norddeutschen Bundes

etreffend.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 4. bis . August 1867. Berlin. Opernhaus: 866 Schauspielhaus:

erien.

, Ferien.

Kassel: Sonntag, . August: Margarethe. Montag, 5. August: Mit der Feder. Tanz. Die Hochzeitsreife. Dienstag, 6. August: Fi⸗ delio. Mittwoch, J. August: Valentine. Donnerstag, 8. August: Marie, die Tochter des Regiments. Sonnabend, 10. August: Die zärtlichen Verwandten. Sonntag, 11. August: Tannhäuser. Wies baden: Senntag, 4. August: Der Prophet. Montag, 5. August: Catharina Howard. Dienstag, 6. August: Figaro. Mitt⸗ woch, 7. August: Der geheime Agent. Tanz- Diver issement. Don— nerstag, 8. August: König Manfred. Sonnabend, 16. August: Lr. Peschke. Tanz. Die Familie Fliedermüller. Sonntag, 11. August: Die Jüdin.

Aus Kiel, 31. Uli, wird dem »Alt. Merkur mitgetheilt, daß Professor Dr. von Treitschke dem akademischen Konsistorium bereits angezeigt, daß er die Berufung an die Universität Heidel⸗ r ,,, gab, ñ 6

Kiel, 1. August. estern wäblte das akademische Konsistorium den Professor der Theologie, Kirchenrath 3 nn, r nenn; ö für das mit dem 5. März 1868 beginnende Rekto⸗ ratsjahr.

Breslau 1. August. In der heute stattgefundenen Versamm— lung der wahlfähigen ordentlichen Professoren der hiesigen Universität behufs Wahl des Rektors für das nächste Unipersitäts jahr wurde für 1867 68 Herr Professor Br. Roepell zum Rektor gewählt.

= In der Woche vom 2. bis 8. September d. J wird die 3. inter— nationale thierärztliche Versammlung in Zürich ssattfinden.

Statistische Nachrichten.

Von dem OSberlieutenant Brix Förster, dem Verfasser der Militairisch ˖ statistischen Notizen zum Studium des Feldzuges in Böhmen «, ist eine weitere derartige Arbeit erschienen unter dem Titel: Der Feldzug von 1866 in Südiwestdeutschland.. Nach Förster war in dem genannten Feldzuge die Stärke der bayerischen Armee am

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