1867 / 232 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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in Bestellung gegeben. böte im Inlande bei verschiedenen Privaten gebaut, die Ma— schinen dseser Kanonenböte sind ebenfalls im Inlande bei Pri⸗ vaten gebaut. Ebenso ist die Maschine für die »Gazelle« bei der Gesellschaft Vulcan« in Stettin bestellt worden, neuerdings ist ein Transportschiff in Stettin bei derselben Gesellschaft be—⸗ stellt worden. Das schwimmende Dock, das im nächsten Jahre vollendet sein wird, wird ebenfalls im Inlande erbaut, so daß die Zahl der Schiffe, welche im Auslande gebaut worden sind, in der That sehr gering ist, und sich nur auf solche Schiffe beschränkt, welche wir faktisch noch nicht im Inlande bauen konnten.

An der darauf folgenden Debatte betheiligten sich die Abgg. Harkort, Francke, Kratz, Kriegs-Minister v. Roon, Freiherr v. Vincke⸗-Klbendorf, Meier (Bremen), Graf Frankenberg. Dem Abg. Francke erwiderte auf sein Amendement wegen der Ma— rine Schule der Bundes-Kommissarius Contre⸗Admiral Jach— mann. Nach Schluß der Generaldebatte nahm das Haus den Antrag des Abg. Graf Frankenberg an:

Der Reichstag wolle beschließen:

die Erwartung auszusprechen, daß das Marine-Ministerium bei der in Aussicht genommenen Entwickelung der Bundes⸗Marine die vaterländische Schiffsbau Industrie, insofern dieselbe ebenso Tüchtiges und Preiswürdiges als das Ausland leistet, vorzugs—= weise mit Aufträgen betrauen werde.

Ebenso nahm das Haus den Antrag des Abgeordneten

Francke an: »Der Reichstag wolle beschließen: Dem Bundeskanzler die baldige bessere Dotirung der Marine—

schule zu empfehlen.«

Es wurde hierauf zur Spezial Debatte übergegangen. Zu Tit. I. Nr. 1 (Departements-Direktor) stellte der Abgeordnete Twesten den Antrag: »statt 6300 Thlr. in 4 Nummern 5000 Thlr. in einer Rummer anzusetzen.“ Gegen diesen Antrag sprach der Abg. v. Seydewitz (Bitterfeld). ach einigen Be⸗ merkungen des Abg. v. Hennig wurde der Antrag des Abg. Twesten . und hierauf sämmtliche Positionen von Tit. ], 2, 3, 4, 5, 8 und die Positionen von 1 bis 17 von Tit. 7. angenommen. Zu den Positionen 18 bis 20 Tit. 7 erhielt Abg. Friedenthal das Wort zur Befürwortung des Antrages von Kratz und Genossen:

Der Reichtag wolle beschließen:

Gegen die Bundes⸗-Regierung die Erwartung auszusprechen, daß, wenn es nicht mehr schon für das Jahr 1868 sollte ge— schehen können, dann jedenfalls für das Jahr 1869, neben den vier Marine -Predigern guch wenigstens ein katholischer Ma: . Pfarrer nebst Küster mit fixirtem Gehalte angestellt werde.

Gegen den Antrag sprach Abg. Stavenhagen (Halle), für denselben Abg. Dr. Aegidi und Abg. Künzer. Nach einer Re— plik des Bundes⸗-Kommissarius Jachmann sprach zum Schluß noch für seinen Antrag der Abg. Kratz. Der Bundeskanzler versetzte hierauf:

»Daß die Tönigliche Regierung, ganz abgesehen von dem Schicksal des Antrags des Abg. Kratz, jedenfalls Veranlassung nehmen werde, genau zu pruͤfen, ob ein Bedürfniß zur An⸗ stellung eines katholischen Marine⸗Geistlichen vorhanden sei; sollte sich auch nicht geradezu ein Bedürfniß, sondern überhaupt nur die Verwendbarkeit herausstellen, so würde dem gebührende Rücksicht getragen werden.«

Der Antrag des Abg. Kratz wurde darauf vom Hause abge— lehnt, die Positionen 18 bis 20 dagegen angenommen. Sämmt⸗ liche Positionen des Tit. S wurden ohne Diseussion angenom— men. Zu Tit. 9 und 10 nahmen die Abgg. Harkort, Meier, Vincke, Kraus das Wort. Bewilligt wurden hierauf sämmt— liche Positionen der Tit. 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 und 22.

Nachdem darauf das ganze Gesetz angenommen, wurde dann zu dem zweiten Gegenstande der Tagesordnung über— egangen: einmalige und außerordentliche Ausgaben, Käp. J Bundes-Konsulate (Anlage III. der Drucksachen). Der Präsident des Bundeskanzler! Amtes erläuterte die Vorlage, betreffend den Bau eines Konsulats⸗Gebäudes in Alexandrien mit 35,9000

General⸗ Thaler

und die zum Ankauf eines Konsulats-Gebäudes in Japan

So sind z. B. sämmtliche 22 Kanonen⸗

zuvörderst

und zur Erwerbung eines Telegraphen-Dienstgebäudes in Gör⸗

lit, in Summe von 275,000 Thlr. (Schluß des Blattes.)

Hannover, 28. September. In der heutigen Sitzung des Provinzial-Landtages begründete der Abg. Dr. Ellissen den von ihm gestellten Urantrag, es wolle der Provinzial⸗-Land⸗ tag beschließen, »die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, Be— hufs der Abhülfe ungbweislicher Bedürfnisse der Universität Göttingen auf eine Erhöhung des bisherigen Staatszuschusses für die Landes Universität von 40,698 Thlr. 29 Gr. 2 Pf. bis zu einem dem Bedürfnisse und ihrer Stellung unter den preu⸗ ßischen Universitäten entsprechenden Betrage Bedacht zu nehmen.« Nach längerer Diskussion, an welcher sich die Abgeordneten Miquel, Hantelmann, Graf v. Borries, Staatsminister a. D. v. Decken und v. Rössing betheiligten, wurde der Antrag von Bennigsen fast einstimmig angenommen, welcher dahin geht, den gestellten Antrag zur Kenntniß des Oberpräsidenten zu brin— gen und dabei auszusprechen, daß man ihn nicht zum Beschlusse

erhoben habe, weil man nicht bezweifle, daß die Königl. Regie⸗

rung eine genügende Fürsorge für die Universität, deren Flor dem Lande so sehr am Herzen liege, bethätigen werde, und weil das Bedürfniß nicht sofort zu übersehen.

30. September. (N. H. Z.) In der heutigen Sitzung des Provinzial-Landtags ergriff der Ober-Präsident Graf u Stolberg das Wort zu folgender Erklärung:

. »MNachdem der Landtag unter dem 25. d. M. an die Koͤnig⸗ liche Regierung das Ersuchen gerichtet habe, daß der Provinz der Donianial-Ablösungsfonds als Eigenthum zu näher bezeich- neten Zwecken überlassen werden möge, habe das Königliche Ministerium eine sofortige Prüfung der ,, , angestellt und sich entschlossen, dem agusgesprochenen Wunsche in wohl— wollendster Weise entgegen zu kommen. Allein das Königliche Mi⸗ nisterium habe sich uͤberzeugt, daß diese Angelegenheit bei ihrer . Wichtigkeit nicht sofort endgültig zu regeln sei, daß diese

egelung also nicht bis zum 1. Oktober durch Königliche Ver⸗ ordnung erfolgen könne. Er sei indessen durch das Königliche Ministerium unter ,,, Sr. Majestät des Königs er⸗ mächtigt, zu erklären, daß an den nächsten preußischen Landtag eine Vorlage im Sinne des Antrages gelangen solle.«

Auf Aufforderung des Gutshesitzers Adickes, welcher der Vorsitzende zustimmte, erhoben sich fast sämmtliche Mitglieder des Landtages, um dadurch den Dank des Landes für diese Mittheilung auszusprechen.

Sachsen. Weimar, 27. September. Ein landesfürstliches Patent vom 21. d. M, verkündet, daß vom Tage der Publication desselben an das , . preußische Militair⸗Strafgesetzbuch, die Königliche Militair⸗

April 1845, und die Königlich preußische Verordnung über die Ehrengerichte vom 20. Juli 1843 auch im Großherzogthum Kraft und Geltung haben sollen.

30. September. (Weim. Ztg.) Ihre Königlichen Hohei⸗ ten der Großherzog und die Frau Großherzogin, Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog, Ihre Hoheiten die beiden Prinzessinnen, Ihre Königlichen Hoheiten Graf und Gräfin von Paris nebst Tochter sind heute von Wilhelmsthal auf Schloß Belvedere eingetroffen.

Coburg, 28. September. (L. Ztg.). Se. Hoheit der Herzog ist heute vom Jagdschloß Oberhof hierher zurückgekehrt.

Altenburg, 29. September. Ihre Kaiserl. Hoheiten die Frau Großfürstin Konstantin, die Großfürstin Olga und der Großfürst Nikolaus von Rußland sind gestern Abend in Be— gleitung Sr. Hoheit des Herzogs Ernst zum Besuch Sr. Hoheit des Herzogs Joseph, Vaters der Frau Großfürstin Konstantin, von Weimar kommend, hier eingetroffen.

Baden. Karlsruhe, 29. September. In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer erstattete Frhr. von Gayling Bericht über den Gesetzentwurf, betreffend die Rückzahlung des Steueranlehens. Er beantrage die unveränderte An⸗

nahme des Entwurfs, der auch von der Zweiten Kammer be. reits adoptirt ist. Derselbe wird einstimmig von der Versamm⸗

lung angenommen. Auf der Tagesordnung steht hierauf die Berathung über den Gesetzentwurf, betreffend das Vereins⸗ und Versammlungsrecht.

gerer Debatte in der Spezialdiskussion schließlich den Anträgen

und zum Umbau desselben bestimmte Summe von 20,000 Thlr..

Die Genehmigung erfolgte ohne Diskussion. Ebenso wurden die einmaligen außerordentlichen Ausgaben für Post- und Zei⸗ tungsVerwaltung (Anl. VII. des Etats) nach den Erläute⸗ rungen des General-Postdirektors von Philipsborn vom Hause bewilligt und ebenso alle Positionen für Telegraphen⸗ Verwaltung (Anl. Vll), nämlich zu neuen Anlagen Be— hufs Vermehrung der Telegraphen-Verbindungen, zur Erwer⸗

der Kommission gemäß mit Einstimmigkeit angenommen, jedoch mit einigen Modificationen der §8. 3 und 12 (in welch letzte⸗

rem für den 2. Absatz die ursprüngliche, von der Kommisston

veränderte Fassung des Entwurfs wiederhergestellt wurde). Die Spezialdebatte drehte sich hauptsächlich um §. 2, wo die Kom⸗

mission den Zusatz des Verbots bewaffneter Vereine beantragt

hatte, der noch mit. Beseitigung mehrerer auf diesen Punkt be— züglicher Anträge einstimmig angenommen wurde.

bung des früheren Bankgebäudes in Cöln für die Telegraphie

30. September. (W. T. B.) Die Abgeordneten⸗

minister das Brutto⸗Budget ein.

trafgerichts⸗ Ordnung, beide vom Zten

Das ganze Gesetz wurde nach län⸗

3773 kammer nahm heute mit allen gegen eine Stimme Se. Epeellenz der Herr Minister für geistliche, Unterrichts und das Gesetz, betreffend die nächste Aushebung der Kriegs- Medizinal-Angelegenheiten, hr. von Mühler war erschienen, um die Versammlung zu begrüßen und sprach derselben zugleich mit

diensipflichtigen, an. Nach diesem Gesetze sollen die Rriegsdienst⸗ pflichtigen aus dem Jahrgange 1847 schon auf den 1. Novem⸗ ber d. J, statt am J. April 1868 einberufen werden, und wird das Ssellvertretungsrecht für diesen Jahrgang suspendirt. Bayern. München, 30. September. (W. T. B) In der heutigen Sitzung deryweiten Kammer brachte der Finanz—

für die nächste zweijährige Staats haushalts⸗Periode 883 Mil⸗ lionen Gulden; es wird hierdurch eine sehr erhebliche Erhöhung der Steuern nothwendig. Eine fernere Vorlage sucht einen Kredit von 3 Millionen für Militair-⸗Angelegenheiten nach. Außerdem wird noch ein Gesetz⸗ Entwurf, betreffend den Auf⸗ schlag der Malzsteuer, vorgelegt, das Gesetz soll auch für die Pfalz wirksam sein.

Belgien. Brüssel, 28. September. Das »Echo du Parlement« berichtet über das Projekt der Reorganisation der Armee, welches die dafür ernannte Kommission ausgearbeitet

hat und welches demnächst den Kammern vorgelegt werden

wird. Diesem Projekte nach soll die Arme * bereits tele graphisch in Nr. 230 d. Bl. gemeldet wurde) auf die Gesammt— zahl von 1090,00 Mann gebracht werden in den folgenden Ver— hältnissen: Infanterie 735662 Mann, Kavallerie 7114, Artille— rie 15,394, Benie 2440, Train 900, Verwaltung 500 Mann. Die Dienstzeit wird zwei und ein halbes Jahr sein.

Frankreich. Paris, 29. September. Der Kaiser wird seinen Aufenthalt in Biarritz, wie heute die »Liberté« wissen will, abkürzen. kr,

Der »Eonstitutionnel« theilt mit, daß auf Porto⸗Rico die

Ruhe vollständig hergestellt sei.

Die »Patrie« meldet, daß die Königin Christine, welche vor einigen Tagen in Paris angekommen war, morgen nach Madrid abreist. ;

Der »Moniteur« berichtet: Die Kommission, welche durch Dekret vom 10. Juli dieses Jahres zur Regelung der mexikani⸗ schen Entschädigungs⸗Forderungen ernannt worden ist, . in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, daß alle ihr einzureichenden Änfragen und Forderungen bis zum 31. Januar 1868 inkl. dem Secretariat dieser Lommission im Ministerium des Aus— wärtigen zugehen müssen.«

Ber »Etendard« enthält folgende Note: »Alles wird gegen⸗ wärtig für die gesetzgebende Ef. vorbereitet, die in sechs Wochen eröffnet werden soll. Die Monate September und Oktober, gewöhnlich eine Zeit der Ruhe für die öffentliche Ver— e,, zeichnen sich dieses Mal durch eine verdoppelte Thätig— eit aus.«

Rußland und Polen. Reval, 24. September. (St. Petersburger Ztg) Heute Mittag um 12 Uhr fand die Eröff— nung des außerordentlichen estländischen Landtages statt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. Septem⸗ ber. (W. T. B) Der König von Schweden hat heute glück⸗ lich eine Fistel⸗Operation bestanden. Der Zustand des Königs ist befriedigend.

Dänemark. Kopenhagen, 28. September. (H. N) Unterm 19. d. M. ist der bisher an den Höfen im Haag und in Brüssel akkreditirt gewesene Königlich dänische außerordent— liche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Baron Bille⸗ Brahe, in derselben Eigenschaft nach dem Hofe in Italien ver⸗ setzt worden.

Asien. Die am 27. September in Triest ,, ostindisch⸗chinesische Ueberlandpost bringt u. A. die Nachricht, daß der Anführer der muhamedanischen Rebellen in Hunnan sich unter dem Titel Tfin⸗lin zum Kaiser proklamirt habe. W Die ostindische Telegraphen⸗Gesellschaft hat ihren Plan, in China Telegraphen zu errichten, vorläufig aufgegeben.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ˖ Bürecau.

London, Montag, 30. September, Nachmittags. Der Dampfer »Hermann« hat Nachrichten aus New-⸗-York bis zum 19. d. überbracht. Der Staat Maryland hat die neue Verfassung mit beinahe 20,000 Stimmen Majorität ange— nommen.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten. Die General-Conferenz der Bevollmächtigten der mitteleuropäi⸗ schen Gradmessung trat heut um 12 Uhr in dem Stuck- Saal des Abgeordnetenhauses zusammen.

Die Ausgaben betragen

dem lebhaftesten Antheil an der großen Aufgabe der Vereinigung seine aufrichtigen Wünsche für das Gedeihen der gemeinsamen Arbeit aus.

Von Bevollmächtigten waren erschienen- für Bayern die Herren Professoren Seidel und Bauernfeind aus München, für Belgien Hr. General Simons aus Brüssel, für Coburg⸗Gotha Hr. Geheim— rath r. Han sen aus Gotha, für Hessen⸗Darmstadt Hr. Ober-Steuer⸗ Direktor Dr. Hügel aus Darmstadt, für Italien Hr. General-Lieute— nant Rieegi, Hr, Oberst de Vecchi und Hr. Professor Dona ti aus Florenz, für Mecklenburg Hr. Geheimrath Paschen aus Schwerin, für die Niederlande 3 Professor Or. Kaiser aus Leyden, für Oest erreich Herr Professor Dr. . aus Wien und Herr Oberst⸗Lieu⸗ tenant Ganahl aus Wien, für Preußen Herr General-Lieutenant Dr. Baeyer aus Berlin, Herr Professor Dr. Förster aus Berlin, Herr Professor Dr. Peters aus Altong, Herr Professor Dr. Witt⸗ stein aus Hannover, Herr Professor Dr. Schering aus Göttingen und Herr Professor Dr. Börsch aus Kassel, für Rußland Herr Staats- rath von Struve aus ulkowa und Herr General von Forsch aus St. Petersburg, für Sachsen Herr Bergrath Dr. Weis bach aus Freiberg. Hr. Professor Hr. Bruhns aus Leipzig und Hr. Professor Nagel aus Dresden, für Schweden und Norwegen Hr. Professor Dr. Lin dhagen aus Stockholm, und Hr. Professor hr. Fearn ey aus Christiania, für die Schweiz Hr. Professor Dr. Hirsch aus Neuchatel, für Würt⸗ temberg Hr. Professor Dr. Baur aus Stuttgart.

Dle Versammlung erwählte auf Vorschlag des Hrn. Hansen zum ersten Vorsitzenden Herrn General⸗Lieutenant Dr. Baeyer, zum zwei— ten Vorsitzenden den Geheimen Regierungs- Rath Herrn Dr, Hansen, g Schriftführern die Herren Bruhns und Hirsch. Sie bewies außer⸗

em ihren hesondern Dank für das Erscheinen der Herren v. Struve, Ricci und Kaiser, indem sie dieselben zu Vice⸗Präsidenten ernannte. In die Tages Ordnung eintretend nahm die Versammlung nach einigen Abänderungen der von der permanenten Kommission vorge— legten Geschäfts⸗Ordnung den Bericht der permanenten Kommission und des Central-⸗Büreaus der mitteleuropäischen Gradmessung über * Thätigkeit dieser Institutionen seit der letzten General-Konferenz ntgegen.

Sodann eröffnete der Königlich bayrische Bevollmächtigte 2 Professor Mr. Bauernfeind die Reihe der Berichte der einzelnen Ver— messungs⸗Gebiete. .

Zum Schluß der Sitzung wurde die Bildung von Kommissionen zur Vorberathung der einzelnen Punkte des vorgelegten Programms in Angriff genommen, und die permanente Kommission mit der Aufstel⸗ lung geeigneter Vorschläge für die folgende Sitzung beauftragt.

Berlin, 30. September 1867.

Aus Schärding in Oberösterreich wird unterm 27. Septem⸗ ber geschrieben: Seit heute Morgen prangt an dem Hause Nr. 71 in der tseit Jahren so benannten) Denisgasse, in welchem heut vor 133 Jahren der Dichter und Bibliograph Johann Michael Cosmus Denis das Licht der Welt erblickte, eine Gedenktafel. Dieselbe be steht aus einer solnhofer Steinplatte, sechs Fuß hoch, vier Fuß breit, und trägt die mit Goldeinfassung verzierte. Aufschrift: »In diesem Hause wurde geboren der Dichter J. Michael Denis (Sined) am 77. September 1729, gestorben zu Wien am 29. September 1800.

Gewerbe⸗ und Handels ⸗Nachrichten.

Brieg, 28. September. Bei dem am 27 d. M. hier abgehal⸗ tenen Wollmarkt sind 16 Etr. 18 Pfd. Wolle auf der hiesigen Stadtwaage verwogen und außer dieser noch 8 Ctr. 25 Pfd. bereits verwogene Wolle verkauft worden.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Aus der Provinz Posen veröffentlicht die neueste Nummer 9 »Preußischen Handelsarchiv's« vom 27. September folgende Ernte

erichte:

Posen. Die Ernte, welche bis auf diejenige der Kartoffeln der malen fast beendet ist, stellt sich allgemein als eine recht günstige her= aus, und übertrifft selbst die guten Erwartungen, welche noch vor Kurzem gehegt wurden. Getreideschober auf den Feldern in unge⸗ wöhnlicher Menge zeugen von reichen Erträgen der Landwirthschaft. Weizen ist in vorzüglicher Menge und Beschaffenheit eingebracht worden. Roggen ist nicht überall befriedigend ausgefallen, im Ganzen aber doch auch der Menge nach gewiß noch über eine Durch⸗ schnittsernte und von guter Beschaffenheit erreicht worden. Gerste, Fa ler und Erbsen, namentlich die Letzteren, haben sehr lohnende Ergebnisse geliefert, eben so die Oelsaaten. Die Wiesen

haben in diesem Jahre ungewöhnlich reiche Erträge gegeben und an Viehfütter wird kein Mangel sein. Auch Hopfen ist gut gediehen und verspricht eine ergiebige

Erndte. Der Preis des Letzteren, der zum Theil schon eingebracht ist, steht zwischen 45— 50 Thlr. für den Centner, eine Revenüe, die sehr befriedigend genannt werden kann. Die Nachrichten über die Erträg— nisse der Kartoffeln lauten fast allgemein sehr gut und dürfen wir auch von dieser Frucht eine recht befriedigende Ernte erwarten. Die hiesige Provinz befindet sich sonach in dem Zustande recht erfreulicher Ernteresultate, die einen günstigen Einfluß auf die Verhältnisse unserer

VFandwirthe um so mehr ausüben werden, als die Preise aller Pro—

dukte ungewöhnlich hohe sind. Im russischen Polen sind die Ernte— ergebnisse, den uns zugegangenen Nachrichten zufolge, mindestens eben so gute und wir haben von dort her, nach den für den Transport bereits engagirten Fahrzeugen zu urtheilen, bedeutendere Zufuhren