1867 / 238 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Aus dem Verwaltungsberichte des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten für die Jahre 1864, 1865 und 1866.

Von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar— beiten pflegen nach dem Ablauf von drei Jahren Berichte erstattet zu werden welche die Ergebnisse der Verwaltung innerhalb der zunächst , , e. dreijährigen Periode in einer übersichtlichen und umfas⸗— senden Weise zur Darstellung bringen. Diese Darstellung erstreckt sich auf die Verwaltung des Post⸗ und Telegraphenwesens, der Eisenbahn- Angelegenbeiten, des Bauwesens, der Handels- und Gewerbe- Ange— legenheiten, der Bergwerke, Hütten und Salinen. Wir sind in der Lage, dem Verwaltungsberichte, welcher die Ergebnisse der Verwal⸗ tung für die Jahre 1864, 1865 und 1866 darlegt, nachfolgende Mit⸗ theilungen zu entnehmen.

l. Handels⸗ und Gewerbe⸗Angelegenheiten.

LD Handel Für die Handelspolitik Preußens war seit der Zeit, in welcher der Zollverein begründet wurde, keine Periode reicher än Ereignissen und an Erfolgen, als die letzten drei Jahre.

Nachdem bereits unterm 11. Mai 1864 die Vereinbarung, betref⸗ fend den Zollanschluß Sachsens an Preußen auf Grundlage des fran— ösischen Handelsvertrags, zu Stande gekommen wurde am 27. Juni 9 Vertrag über Fortdauer des thüringischen Vereins, am 28. Juni der Vertrag zwischen Preußen, Sach sen, Ba⸗ den, Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt über Fortsetzung des Zollvereins unterzeichnet. Am 11. Juli wurde der Vertrag über den Beitritt Hannovers und Olden⸗ burgs zu dem Vertrage vom W. Juni vollzogen. Am 12. Oktober wurde der Vertrag über den Beitritt von Bayern, Württem— berg, Großherzogthum Hessen und Nassau unterzeichnet. In die⸗ sen Verträgen hatte Preußen die Zusage ertheilt über eine Reihe von Ergänzungen und Abänderungen der Verträge mit Frankreich, den Wünschen seiner Zollverbündeten entsprechend, mit diesem Staate nachträglich zu verhandeln. Frankreich ging bereitwillig auf diese Verhandlung ein; die letztere wurde am 79. November eröffnet und durch ein am 14. Dezember unterzeichnetes Protokoll geschlossen. Das Ergebniß erhielt die allseitige Zustimmung.

Die Verträge vom 27. und 28. Juni, 11. Juli und 12. Oktober und das Protokoll vom 14. Dezember 1864 wurden im Abgeordneten hause einstimmig, im Herrenhause mit großer Majorität genehmigt.

Wenige Tage nach Unterzeichnung des Protokolls vom 14. De⸗ zember 1864 wurden die Unterhandlungen mit Oesterreich wieder eingeleitet, welche ihren Abschluß durch den am 11. April 1865 zu Stande gekommenen Vertrag fanden.

Noch während der Feststellung dieses Vertrages wurden die Ver⸗ handlungen mit den Vereins-Regierungen wieder aufgenommen; sie hatten zur Aufgabe, den neuen Zolltarif endgültig festzustel⸗ len und einen neuen Zollvereinigungs⸗Vertrag abzufassen, wel cher den Inhalt der älteren Zollvereins-Verträge mit den durch die Vertraͤge des Jahres 1864 bedingten Abänderungen enthalten und an die Stelle dieser letzteren Vertrage treten sollte. In wenigen Wochen wurde diese Aufgabe gelöst. Der neue Zolltarif wurde am 8. April 1865 vereinbart, am 20. April dem Landtage vorgelegt und nachdem er dessen Zustimmung erhalten hatte, am 5. Mai verkündet. Der neue Zollvereinigungs⸗Vertrag wurde am 16. Mai unterzeichnet und in beiden Häusern des Landtages einstimmig genehmigt.

Auch die Verträge mit der freien Stadt Bremen wurden im Laufe des Jahres 1865 erneuert.

Was die außerdeutschen Staaten anlangt, so wurde mit Belgien ein Handelsvertrag am 22. Mai 18665 abgeschlossen; mit Großbritannien, mit dem am 16. August auch ein Schifffahrts— Vertrag zu Stande kam, ein solcher am 30. Mai 1865; mit Italien ein solcher am 31. Dezember 1865.

Im Laufe des Jahres 1865 schloß Frankreich Verträge mit Schweden⸗Norwegen und mit den Niederlanden ab, durch welche seinen Erzeugnissen in diesen Ländern, beziehungsweise deren Kolonieen zahlreiche und erhebliche Zollerleichterungen zugestanden wurden. In den Niederlanden kamen diese Erleichterungen den Erzeugnissen des Zollvereins auf Grund eines älteren Vertrags von Rechtswegen zu Gute. Mit Schweden-Norwegen wurde ohne besonderen Vertrag im Wege der diplomatischen Korrespondenz die An⸗ wendung der an Frankreich gemachten Zugeständnisse auf die gegensei⸗ tigen Einfuhren verabredet. Ueber die Wirkungen der am 1. Juli 1865 in Ausführung gekommenen Reform des Zollvereins. Tarifs läßt sich ein endgültiges Urtheil noch nicht aussprechen; zweierlei läßt sich jedoch schon jetzt mit Sicherheit behaupten. Die sehr bedeu— tenden Ermäßigungen, welche die Eingangsabgaben für beinahe alle Gewerbs-⸗Erzeugnisse erfahren haben, sind ohne nachtheiligen Einfluß auf die einheimische Gewerbsamkeit geblieben und die nicht minder bedeu— tenden Ermäßigungen der Eingangsabgaben für mehrere wichtige Verzehrungs⸗Gegenstände haben das finanzielle Interesse nicht gefährdet.

Da in dem für den Verbrauch so überaus ungünstigen Jahre 1866 Steuerermäßigungen von durchschnittlich 41 Prozent eine Minder⸗ einnahme von nur 11 Prozent zur Folge hatten, so ist für eine Be— . wegen ihrer Wirkungen auf die Finanzen kein Grund vor⸗ anden.

Auch die Erleichterung der Abgaben vom inneren Verkehr ist fort—

geschritten;, das Gesetz vom 15. April 1865 wegen Aufhebung der Steuer von dem im Lande erzeugten Wein hat einen nicht durch ihre Höhe, wohl aber durch ihre Controlformen lästige Abgabe in Wegfall gebracht.

Durch die Allerhöchsten Erlasse vem 10. April 1865 und 12. De— zember 1866 sind für die Häfen von Pillau, Königsberg und Elbing die Schifffahrts-Abgaben ermäßigt. Durch die Friedens—« verträge mit Baden, Bayern und Hessen, das Gesetz vom 24sten Dezember 1866 und den , Erlaß von demselben Tage sind die Rheinschifffahrts Abgaben aufgehoben, die Aufhebung der . ben von der Mainschifffahrt ist gefolgt, und so ist zur Zeit die Elbe der einzige Fluß, dessen Verkehr einer Abgabe unterliegt.

23) Ban ken. Durch die Gebietserweiterung der Monarchie hat auch der Wirkungskreis der preußischen Bankan räumlicher Ausdehnung be. deutend gewonnen. Durch Allerhöchste Verordnung vom 16. Dezem— ber 1866 ist demgemäß die Bank⸗Drdnung vom 5. Oktober 1846 und das Gesetz wegen Abänderung und Ergänzung einiger Bestimmungen derselben vom 7. Mai 1856 in den Gebieten des vormaligen König— reichs Hannover, des vormaligen Herzogthums Nassau und der vor— mals freien Stadt Frankfurt vom 1. Januar 1867 ab in Kraft gesetz worden, nachdem fuͤr das Kurfürstenthum Hessen schon im Laufe des Sommers die gleiche Maßregel durch die damalige militairische Verwal⸗ tung getroffen worden war.

Der Gesammt⸗Umsatz der preußischen Bank, abgesehen von den Prolongationen der Lombarddarlehne, hat sich von 1,970,213, 600 Thlr. im Jahre 1864 auf 2273, 608,260 Thlr. im Jahre 1865 und auf 2-304 380,100 Thlr. im Jahre 1866 gehoben, mit Hinzurechnung der im Verkehr mit den Provinzial-Anstalten und andern Behörden ver—= rechneten Beträge aber gestellt auf: 1864: 3,215, 073.700 Thlr., 1865 3/721, 990,800 Thlr., 1866: 3, 806,743,400 Thlr—

Von den Noten der Bank hat der Verkehr in gleich steigendem Maße Gebrauch gemacht.

Während im Jahre 1863 die Circulation im Maximum 126,493,000 Thlr. im Minimum 108,469 000 Thlr., im Jahres -Durchschnitt 112,825, 9000 Thlr. betragen hatte, stellten sich die entsprechenden Ziffern für die letzten drei Jahre auf: im Jahre 1864 im Maximum 131,656,000 Thlr in Minimum 106067600 Thlr., im Jahres ⸗Durchschnitt II6,121 51000 Thlr. im Jahre 1865 im Maximum 136, 148, 000 Thlr. im Minimum 107828, 090 Thlr., im Jahres-Durchschnitt 119,223,006 Thlr.; im Jahre 1866 im Maximum I37 862, (000 Thlr., im Minimum 109.875, 000 Thlr., im Jahres-Durchschnitt 122,612,006 Thlr.

. Zum Theil ist diese Vermehrung des Umlaufs der Noten durch die Zunahme der Bankgeschäfte hervorgerufen, der bei Weitem größte Theil hat jedoch wieder dem inländischen wie dem ausländischen Handelsstande, so wie dem übrigen Publikum zur Erleichterung des Geldvertehrs gedient. Abgesehen von den Banknoten hat der Betriebs fonds der Bank am Beginn des Jahres 1864: 46,319,750 Thlr., am Schlusse des Jahres 1865: 41,A233s03 und am Schlusse des Jahres 1866: 39,175,055 Thlr. betragen. Die darunter befindlichen, der Bank anvertrauten Deposita, welche sich im Jahres ⸗Durchschnitt auf rund 21 Millionen Thaler beliefen, haben sich vom Anfang des Jahres 1864 bis zum Schlusse des Jahres 1866 vgn 25,876 600 Thlr. auf 171553000 Thlr., also im Ganzen um S323, 000 Thlr. vermindert. Diese bedeutende Verringerung der deponirten Kapitalien hat unzweifel— haft darin ihren Grund, daß dieselben bei dem fortdauernd hohen Zins. fuß im Lande anderweit vortheilhafter angelegt werden konnten.

Den acht mit der Befugniß zur Noten- Emission ausgestatteten Privatbanken, welche am Schlusse des Jahres 1863 in Berlin, Stettin, Königsberg, Danzig Posen, Breslau, Magde burg und Cöln hestanden, ist im Jahre 1866 die durch Allerhöchsten Erlaß vom 31. März 1866 genehmigte »Kommunalständische Bank für die Preußische ö zu Görlitz hinzugetreten.

3) Associgtionswesen. Dasselbe hat durch die durch Einführung des deutschen Handelsgesetzbuchs bedingte Aenderung der Gesetzgebung über Actien-Gesellschaften ihren Abschluß gefunden. Durch das Gesetz vom 15. Februar 1864 sind die Bestimmungen dieses Gesetzbuchs und des Einführungsgesetzes über die Handels⸗Actiengesellschaften unter den nöthigen Modificationen auch auf diejenigen AÄActiengesellschaften übertragen, bei welchen der Gegenstand des Unternehmens nicht in Handelsgeschäften besteht.

Die Zahl der Actien-Gesellschaften, welche sich mit Ausschluß der Eisenbahn- und Chausseebau - Actiengesellschaften während der letztwbergangenen drei Jahre neu gebildet haben, ist im Vergleich zu den beiden Perioden 1858/69 und 186163 im Zunehmen begriffen gewesen. In den Jahren 1864166 haben 32 Gesellschaften mit einem Grund— kapital von 20,855,250 Thlrn. die Genehmigung erlangt. Rechnet man hierzu die im Vergleich zu den Vorjahren gleichfalls nicht un— heträchtlichen Summen, uni welche die älteren Gesellschaften ihr Grundkapital während der drei letzten Jahre erhöht haben, mit 5u42b 000 Thlr., so ergiebt sich am Schlüsse des Jahres 1866 eine Gesammtzahl von 178 Geseilschaften mit einem Grundkapital von 162008250 Thlrn. Diese Zahl vermindert sich durch die in den Jah— ren 1864,66 erfolgte Auflösung von 6 Actiengesellschaften mit einem Grundkapital von 5ses2 00) Thlrn. auf 172 Geseilschaften und auf eine Summe der Grundkapitalien von 156776250 Thlrn.

4 Rheder ci. In die Seehäfen der alten Provinzen, beziehungs—= weise a us denselben sind: hef 3. zen / bezieh

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x

eingegangen: ausgegangen:

der Lasten⸗ der Lasten⸗ Schiffe zahl. gchiff Lasten Schiffe zahl

Zahl deren . beladen Zahl deren 66 beladen

Schiffe Lasten

AUnter frem der Ilagge i. J. 1864

Prozent

Y * 66 rozen

.

Prozent Unter

,, agge

i. J. 1864

Prozent

* . rozen

J . 1866

Prozent

5 / 00 444,084 2, 830 250, 253 5.415 436, 313 5, 127 404,125

; ( 56/66 61,52 ! . 66,22 65,9

5/165 424,678 3,478 299, 273 5,187 427,970 4,339 343,709

. ; 46,31 47,42 ; 49,94 50,11

4/896 423, 010 2,986 288,613 4,855 418/795 4,331 358, 848 . ö 46, 12 51,86 = 50/37 52,71

2,975 220,743 2, 166 156,496 3,027 235,31 15 2,615 209, 169 ; ; 43, 38 38, a8 ( ; 33578 34,11 5/22 427,411 4 031 331, 852 5,181 419,567 4,349 342, 132 ; ö 53/69 5258 . ö 50 /o 49/89 h / MI 384,933 3/488 267,672 5,067 387,996 4,267 321,962

; 53/88 48, 12 ; 49,63 47,29 Ueberhaupt

i. J. 1864 S, 384 664,827 4,996 406,749 8,442 671,624 7,742 613,294 1865 109427 852, 9860 76509 631, 12510, 368 847.537 8, 688 685,841 1866 9937807 973 6474 556 285 9, 922 806791 & 598 680, 810

durch⸗. schnittlich ] 9,583 774,963 g sᷣ77 77537

Gegen Ende des Jahres 1864 trat das Gesetßz über die Rechts— verhältnisse der Schiffsmannschaft auf den Seeschiffen vom 26. März 1864 in Wirksamkeit. Die Bestimmungen des Gesetzes, so⸗ wie die ausführenden Organe haben sich in den seitdem verflossenen beiden Schifffahrtsjahren vollkommen bewährt.

Im Frühjahre 1865 wurde in Berlin unter Leitung des Ge— heimen Regierungsraths Dr. Dove eine Centralstelle errichtet, welche täglich die ihr telegraphisch zugehenden Witterungsberichte aus den wichtigsten Orten des westlichen und südlichen Europa in der für das seefahrende Publikum geeigneten Form telegraphisch an die preußi⸗ schen Häfen übermittelt, wo dieselben durch Aushang an geeigneter Stelle bekannt gemacht werden, und welche ferner, wenn sie aus den ihr zugehenden Berichten den Eintritt eines Sturms als wahrschein— lich ansieht, nach den Häfen die Anweisung zur Aufziehung von Signalen giebt, welche, an passenden Punkten angebracht, auf die Wahrscheinlichkeit und die Richtung der Gefahr aufmerksam machen.

Die Han dels-⸗Marine bestand in den alten Provinzen aus .

Segelschiffen Dampfsschiffen. Bugsir⸗ u.

über 40 Last unter 40 Last Seedampfer Flußdampfer. Schiffe Last, Schiffe Last, Schiffe Last, Schiffe Last, Ende 1863 948 172423 389 9645 26 3443 78 1675 Ende 1866 965 1815586 400 9993 28 3130 85 1825

also 13866 mehr 17 sSglßss3 11 346 2 7156 weniger 13

In Hannover (am 15. Oktober 1866) aus 586 Seeschiffen über 46 Last mit 53,343 Lasten und aus 346 Seeschiffen unter 40 Last mit 459 Lasten, und aus 563 Watt⸗ und Küstenfahrzeugen mit 6998.2 Lasten; in Schleswig⸗Holstein aus 2544 Segelschiffen mit 66,210 Lasten und 38 Han u fihiß n mit 386 Lasten; in der ganzen Monarchie zusammen aus 5525 Schiffen mit 332,844 Lasten. . ;

Die Handels-Marine hat sich hiernach durch den Hinzutritt der neuen Lande in der Zahl der Schiffe um 273 pCt., in der Zahl der Lasten nur um 69 pCt. vermehrt. ;

5) Gewerbeschulwesen. .

Das Gewerbeschulwesen anlangend, so zählte die König—

tche Gewerbe⸗Akademie:

Immatri⸗ kulirte Studi⸗ rende.

Lehramts⸗ Kandida⸗ ten.

Offiziere

Hospi⸗ der Armee.

Schuljahr. , . Zusammen

1863/64 350 3 l 385 1864/65 357 3 409 186565 421 3 506

Aus dem Fonds der Gewerbe ⸗Atademie erhielten im Jahre 1864 28 Studirende Stipendien; 1865 26; 1866 26.

Zu den höheren technischen Lehranstalten zählen auch die Po- lytechnische Schule zu Hannover und die höhere Gewerbe— schule zu Cassel, welche beide seit dem Jahre 18351 bestehen. Die Zielpunkte derselben sind von denen der Bewerbe-Akademie darin verschieden, daß die ersteren auch zur Ausbildung von Staats-Bau⸗

begmten und Privat⸗Baumeistern bestimmt sind, in dieser Beziehung

ö, Zielpunkte mit denen der Berliner Bau⸗Akademie zufam—= menfallen. z

„Zu einer anderen höheren gewerblichen Fachschule, unter der Be⸗ zichnung; Königlich Rheinisch-Westfälische polytechnische Schule in Aachen ist am 15. Mai 18565 von Sr. Majestät dem König der Grundstein gelegt worden.

Meerespflanzen.

Bei den 26 Provinzial⸗Gewerbeschulen betrug die Fre⸗ quenz am Schlusse des Jahres 1854 1168 Schüler, 1865 i633 Schüler, 1586 1119 Schüler. Zur Unterhaltung dieser Anstalten wurden in runder Summe von Seiten des Staates beigetragen: 2237 Thlr.; von Seiten der bethenfligten Kommunen und Kreife: 3042 Thlr. die Schulgeld - Einnahmen betrugen 17.550 Thür. ,

—64: Schüler; —65: 1 üler 1865 = 66. 166 Schüler, s ö

In den drei höheren Webeschulen betrug die Frequenz, und zwar:

————

Im Jahr in Elberfeld in . in Crefeld

1864 72 Schüler 64 Schül 5 Schi 186 3. . Thale, 4 1865 ö ö .

In der Zahl und Einrichtung der Navigationsschulen und der, Naviga tion s-Vorschulen sind Aenderungen nicht eingetreten. Bei den ersteren betrug die Gesammtzahl der Schüler in den' Schul— jahren 1863/64 344, 1864,65 303, i865 / 66 343.

Der Zuwachs an geprüften Seeleuten betrug: 1864 67 Schiffer und 99 Steuerleute; 1865 79 Schiffer und 26 Steuerleute, 18656 . . und 176 9 , u an geprüften Schiffern und

euerleuten waren am Ende der Periode überhaupt vorhanden: 2032 Schiffer und 726 Steuerleute. . ;

= Das 125. Stück des »Verordnungsbl. für Schleswig ⸗Holstein« veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Rechtsverhältnisse der Schiffs— mannschaft auf den Seeschiffen vom 26. März 1864, dasselbe ist am 30. September für Schleswig⸗Holstein in Kraft getreten.

Die Nr. 40 der »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn— Verwaltungen« vom 5. Oktober 1867 hat folgenden Inhalt: Der neue Gütertarif der nassauischen Eisenbahn. Mittheilungen. Ver— einsgebiet. Eisenbahn-Gesetzgebung: Preußen, Verordnung, betr. die Einführung der auf die Besteuerüng der Eisenbahnen bezügl. Gesetze in den neuen Landestheilen. Projekte und Bau: Württemberg, Jagstfeld-Osterburken, Richtung, Länge, Stationen 2c. Badische Eisen⸗ bahnen, Lauda-Bischofsheim-⸗Höochhausen, Probefahrt. Bayern, Dürk. heim⸗-Monsheim, Staatsvertrag mit dem Großherzogthum Hessen. Ungarische Eisenbahn-Anleihe. Betrieb: Norddeutscher Eisenbahn⸗ Verband, Heizung der Personenwagen durch Dampf, verlängerter Mittags-Aufenthalt der Tagesschnellzüge. Hessische Nordbahn, Jahres- bericht für 1866. Oberschlesische Eisenbahn, General-Versammlüng. Ausland: Niederländische Staatsbahnbauten. Spanische Nordbahn, Zinsenzahlung der Obligationen eingestellt. Türkei, Konzession neuer Bahnen. Technisches: Ramsbottom's- Zwerglokomotive. Der schwimmende Fangdamm bei dem Bau der Victoria-Brücke. Marktbericht.

Das Amts Blatt des Königlichen Post-Departements (Nr. 54 vom 4. Oktober) enthält zwei General-Verfügungen vom 265. September: I) betreffend die Aufhebung der Bestimmüng

wegen Bedruckung der den Gerichtsbehörden zu erkheilenden über ere—

ditirtes Porto und Franko lautenden Quittungen mit dem Amtssiegel; 2) betreffend die Zurückziehung der preuß. Garnison aus Luxemburg.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Hale, 3. Oktober. In der gestrigen zweiten allgemeinen Sitzung der Philologen⸗Versammlung wurde beschlossen, zum Orte der Zusammenkunft für das Jahr 1868 Würzburg zu wählen, sowie den Professor Urlrichs und den Studien-Direktor Weigand mit dem Prä— sidium daselbst zu beauftragen; von Seiten der Orientalisten wird Professor v. Spiegel in Erlangen das Präsidium übernehmen. Von der Revision der Statuten soll diesmal abgestanden und dieselbe erst in Würzburg vorgenommen werden.

4. Oktober. Heute hielt die hiesige Philologen-⸗Versammlung ihre dritte und letzte Sitzung. Mit derselben schloß zugleich die fünf⸗ undzwanzigste Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. Die Zahl der zu der hiesigen Versammlung eingezeichneten Mit— glieder beträgt 486. Die im Anschluß an die Philologen⸗Versamm⸗ lung festgesetzte Jahreszusammenkunft der Deutschen Dante-Ge⸗— sellschaft wurde am gestrigen Abend 6 Uhr durch den Geh. Rath Prof. Witte eröffnet.

Bonn, 1. Oktober. Gestern hielt hier der naturhistorische Verein für die preußischen Rheinlande und Westfalen seine Herbst— versammlung ab, die sehr zahlreich von auswärtigen und einheimischen Mitgliedern besucht war. Es sprachen die nachstehenden Herren über folgende Gegenstände: Dr. Krantz über Insektenreste aus dem Braun— kohlengebirge von Rott. Dr. Wirtgen über die Flora des Wester⸗ waldes. Med.⸗Rath Mohr über die Bildung der Steinkohlen aus Dr. Hildebrand erörterte die Umwallungs-Erschei⸗ nungen an einer Birke in Folge Umschlingung eines Geisblattstengels und wies den Einfluß der Bastardirung an . und Maiskolben nach. Dr. Marquardt besprach das Vorkommen von Thallium im Schwefeleisen von Altenhundem in Westfalen und reihte daran einige sehr anziehende chemische Experimente mit Metallsalzen. Dr. Andrä zeigte Ozokeritmassen von Boryslaw in Galizien vor. Ober-Bergrath Bluhme berichtete über das geognostische Vorkommen von Braun— bleierz auf der Grube Friedrichssegen im Nassauischen, welches Mineral

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