1867 / 244 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Dekret, welches die erste Ausgabe der fremden Obligationen autorisirt nach dem Gesetze vom 15. August 1867. Diese erste Ausgabe ist von 250 Millionen Nominal-Kapital, 5 Prozent

nteressen vom 1. laufenden Monats tragend. Dieselbe Zeitung enthält ein anderes Dekret, welches bestimmt ist, daß vom 28. d. M. an die Suceursalen der Natio⸗ nalbank des Königreichs Italien und der toskanischen Bank ermächtigt sind zum Verkaufe der Obligationen, deren Preis vom 28. Oktober bis 6. November auf 78 Fr. fixirt bleiben wird für jede 190 Fr. Nennkapital. Diesen Morgen gegen 5 Uhr ist in Folge einer telegraphischen Ordre des Kriegs⸗Mi⸗ nisteriums das 45. Regiment von Verona nach Perugia mit einem Spezialtrain abgerückt. Auch die anderen in Verona garnisonirenden Regimenter haben Ordre, sich bereit zu halten.

Das »Diritko« erzählt, daß die vor Caprera statio⸗ nirten vier Regierungsdampfer eine sehr scharfe Wache halten und jede Verbindung mit Garibaldi verhindern.

14. Oktober. (W. T. B.) Die Vorposten des von Menotti Garibaldi geführten Corps stehen vor Nerola. Es geht das Gerücht, mehrere mit den Waffen in der Hand efangen genommene Insurgenten, darunter Graf Pagliacei, eien in Rom füsilirt worden.

Griechenland. Athen, 7. Oktober. Die Deputirten⸗ kammer wurde heute, und zwar ohne Thronrede, eröffnet. Paximadi, der Kandidat der Regierungspartei, wurde mit 82 gegen 43 Stimmen zum Präsidenten erwählt.

Türkei. Konstantinopel, 12. Oktober. Zweitausend Mann türkischer Truppen sind nach Kreta abgegangen, um die ägyptischen Truppen zu ersetzen.

Dänemark. Kopenhagen, 12. Oktober. (H. N.) Gestern empfing der König in besonderer Audienz den hiesigen König— lich belgischen Minister⸗Residenten, de Bosch-Spencer, welcher ein Schreiben seines Souverains überreichte, wodurch der Mi— nister⸗Resident von seinem bisherigen Posten am hiesigen Hofe abberufen wird.

Telegvaphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Karlsruhe, Montag, 14. Oktober, Nachmittags. In

der heutigen Sitzung der Abgeordneten kammer interpellirte der Abgeordnete Wundt die Regierung wegen verschiedener Aeußerungen des bayerschen Minister-Präsidenten Fürsten Hohenlohe in seiner neulichen Rede bei Vorlegung des Zoll— vereinsvertrages. In Beantwortung der Interpellation erklärte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten von Frey⸗ dorf nach Darstellung des Verlaufes der im vergangenen Frühjahr und Sommer zwischen den süddeutschen Staaten ge— pflogenen Verhandlungen über die Bildung eines weiteren Bundes zwischen dem Süden und Norden, daß es damals nur zur Verständigung über die Einleitung von Verhandlungen mit dem Norddeutschen Bunde, aber nicht zur völligen Ausgleichung der differirenden Ansichten über die Grund⸗ lagen der Verfassung des anzustrebenden Bundes ge— kommen sei. Der Minister erläuterte sodann näher die einzelnen Differenz⸗ Punkte und bemerkte, daß ähnliche Meinungsverschiedenheiten auch bezüglich der Beziehungen des zu gründenden Bundes zu Oesterreich obgewaltet, worüber sich Baden nicht geäußert habe. Die persönliche Ansicht des Fürsten Hohenlohe über die nähere Verbindung einzelner Südstaaten mit dem Nordbunde sei als die eines hervorragenden und ge— wissenhaften deutschen Staatsmannes zu achten, sie beruhe aber wohl nur auf einer von der bekannten Ansicht Badens abwei— chenden Auslegung der Verträge von Nikolsburg und Prag und auf der allgemeinen Anschauung des Fürsten über die Lage der Dinge in Mitteleuropa. Der Minister schloß seine Erklärung mit folgenden Worten: Die badische Regie⸗ rung glaube, daß der Augenblick kommen werde, welcher den süddeutschen Staaten gestatte, als vollzählende Glieder dem sich neu gestaltenden Deutschland anzuschließen. Die Regierung sei bemüht, durch ihre Handlungen die⸗ jenigen Voraussetzungen zu schaffen, welche Baden berechtigen werden, die nationale Vereinigung zu verlangen. Sie werde sich aber glücklich schätzen, wenn eine Einigung mit

Mains erfolgen könne, und werde bis dahin stets wie in den in Frage stehenden Verhandlungen zu jedem einleitenden Schritte mit den übrigen süddeutschen Regierungen bereit sein.

München, Montag, 14. Oktober, Abends. Die ministerielle Antwort auf die bischöfliche Adresse soll verschiedene tadelnde Bemerkungen wegen Uebergehung des verantwortlichen Ministe— riums in der Adreßangelegenheit enthalten.

Paris, Dienstag, 15. Oktober, Morgens. Der heutige Moniteur« berichtet von einem am 13. d. Mts. im Kirchenstaat stattgehabten Gefecht, in welchem eine aus 90 päpstlichen Sol— daten bestehende Abtheilung 300 Garibaldianer, welche den Weg nach Monte -⸗-Libreti verlegten, mit dem Bajonnet über den Haufen geworfen haben soll. Die Freischaaren waren genöthigt, ihre Stellungen aufzugeben.

Florenz, Montag, 14. Oktober, Abends. Nachrichten aus dem Kirchenstaat melden, daß päpstliche Zuaven die unter dem Oberbefehl Menotti Garibaldi's stehenden Freischaaren an— gegriffen haben und geschlagen sind, die Truppen sollen sich auf Montemaggiore zuxückgezogen haben. Die Freischaaren Menotti's vermehren sich durch weiteren Zuzug.

Die »Opinione« vertheidigt die Haltung der Regierung und spricht sich dahin aus, daß die Regierung ungeachtet aller Drohungen von Intervention die Grenzen des Kirchenstaates werde überschreiten müssen, wie es durch die Interessen des Vaterlandes, der Monarchie, der Ordnung und Freiheit ge— boten erscheine.

Konstan tinopel, Montag, 14. Oktober, Abends. In Epirus und Thessalien findet eine Aushebung der Redifs bis zur Höhe von fünf Prozent der Bevölkerung statt. Angesichts der feindlichen Haltung Serbiens werden die Rüstungen be— schleunigt.

Neichstags-Angelegenheiten.

Berlin, 15. Oktober. Der dem Reichstage des Nord— deutschen Bundes vorgelegte Gesetz⸗Entwurf, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf des Norddeutschen Bundes i in, def ,,, . Bundes⸗Kriegsmarine un er Herstellung der Küstenvertheidigun at folgenden Wortlaut: .

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. verordnen im Namen des Norddeutschen Bundes, nach erfolgter Zustimmung des Bundesrathes und des Reichstages, was folgt:

8. 1. Zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben für die Bundesmarine, soweit dieselben während der nächsten Jahre nach Maßgabe der Bestimmungen des Art. 70 der Verfassung des Nord— deutschen Bundes ihre Deckung nicht finden, sowie zu den Kosten der Küstenvertheidigung sind die erforderlichen Geldmittel bis auf Höhe von zehn Millionen Thalern durch eine verzinsliche Anleihe zu be— schaffen, welche nach Maßgabe des Bedarfs allmälig zu reallstren und der Marine resp. Militairverwaltung zu überweisen ist.

. FS. 2. Die Zinsen dieser Anleihe und die Termine, in welchen dieselben zu zahlen sind, werden von dem Bundes-Präsidium festgesetzt. Nach dessen besonderer Anordnung werden über die Anleihe Schusd— verschreibungen, versehen mit Coupons über die Zinsen für vier Jahre und Talons zur Erhebung neuer Zinscoupons, von der Bundes— Schuldenverwaltung ausgefertigt. Bie folgenden Serien der Zins— coupons werden den Inhabern der mit der vorhergehenden Serie aus— gegebenen Talons gegen deren Rückgabe verabfolgt; wird hiergegen vos der Ausreichung der neuen Coupons Widerspruch erhoben, o er. ö an die Besißer der Schuldverschreibungen gegen besondere

ittung.

8. 3. Die Anleihe ist vom Jahre 1873 ab jährlich mit mindestens Einem Prozent des Schuldkapitalsäzu tilgen. n . Tilgung der Anleihe die durch allmählige Abtragung des Schuldkapi— tals ersparten Zinsen in der Art verwendet, daß dieselben dem Til—⸗ gungsfonds in ununterbrochener Zeitfolge zuwachsen. Unerhoben ge— bliebene Zinsen verjähren binnen 4 Jahren, von der Verfallzeit an ge— rechnet, und fallen demnächst dem Tilgungsfonds zu.

Dem Norddeutschen Bunde bleibt das Recht vorbehalten, den hiernach zu berechnenden Tilgungsfonds, welcher niemals verringert werden darf, zu verstärken, oder auch die sämmtlichen Schuldverschrei⸗ y,, ückzahlung nach sechsmonatlicher Frist auf einmal zu Den Inhabern der Schuldverschreibungen steht kein Kündigungs⸗ recht gesen den Norddeutschen 3 zu. mn nn ö 99

. S. 4.5. Die zur Tilgung und Verzinsung dieser Anleihe erforder lichen Mittel müssen der Bundes ⸗Schuldenverwaltung aus den be— reitesten Einkünften des Norddeutschen Bundes zur Verfallzeit zur Ver- fügung gestellt werden.

§. 5. Die Tilgung geschieht in der Art, daß die für jedes Jahr

dem Norden in Gemeinschaft mit den Nachbarn südlich des

dazu bestimmten Fonds (8. 2 zum Ankauf eines entsprechenden Be—

trages von

,, die in dem betreffenden Jahre einzulösenden Schuldverschrei⸗

, öffentlich ausgelooset und die gezogenen Nummern zur öffent⸗

; enntniß gebracht. d ; J , der . Nummern können die Inhaber der ausge⸗ dem

looseten Schuldverschreibungen den nehmen.

hren in dreißig Jahren nach eingetretener Fälligkeit zu Gunsten der Bundes kasse. nach deren Zahlungstermine fälligen Zinscoupons einzuliefern.

pons von dem Kapitale gekürzt und zur Einlösung dieser Coupons verwendet.

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Schuldverschreibungen verwendet werden. Insoweit der Ankauf nicht unter dem Nennwerthe bewirkt werden kann,

in halbjährigen Raten in den Monaten März und Sep— Sechs Monate nach erfolgter Bekannt—

Kapitalbetrag baar in Empfang

Ueber diefen Termin hinaus werden die etwa unabgehoben

ebliebenen Kapitalbeträge nicht weiter verzinset. Die leßteren ver—

Mit den Schuldverschreibungen sind zugleich die ausgereichten, Geschieht dies nicht, so wird der Betrag der fehlenden Zins⸗Cou⸗

* In Ansehung der verlorenen oder vernichteten Schuldver— 4 oder . finden die auf die preußischen Stgats-; schuldschene und deren Zin scoupons Ven habenden 8 J bis 13 der Verordnung vom 16. Juni 18198 wegen des uf⸗ gebots und der Amortifation verlorener oder vernichteter Staats papiere preußische Gesetzsammlung de 1819, 86 157) mit nachstehenden näheren kenn ern Anwendung. a) Die im §.1 jener Verordnung vorgeschriebene Anzeige muß der Bundes Schulden verwaltung gemacht werden. Dieser werden alle diejenigen Geschäfte und Befugnisse beigelegt, welche nach der angeführten Verordnung dem Schatzministerium zukommen. b) Das im §S. 5 gedachte Aufgebot erfolgt bei dem Stadtgerichte zu Berlin. c) Die in den SS, 6 9 und iZ vorgeschriebenen Bekannt machungen sollen durch den Preußischen Staatsanzeiger oder die Zei⸗ tung, welche an seine Stelle tritt, und durch je eine der in Leipzig, Hamburg und Frankfurt 9. M. erscheinenden Zeitungen, deren Bestim⸗ mung der Bundes ⸗Schuldenverwaltung überlassen bleibt, erfolgen

§. 7. An Stelle der Anleihe von Zehn Millionen Thalern (68. 1) können vorübergehend verzinsliche Schaßanweisungen, längstens auf ein Jahr lautend, ausgegeben werden. Dieselben sind aus dem Er⸗ tragẽ der Anleihe, je nachdem dieselbe reglisirt wird, wieder einzulösen, inzwischen aber aus den ,,, , , des Norddeutschen ; z zu verzinsen, beziehungsweise einzulssen..

2 3. i b gad r! , ist durch die Bundes⸗ se zu bewirken. . ; .

tasse h Zinsen auf Schatzanweisungen verjähren binnen vier Jahren,

die verschtiebenen Kapitalbeträge binnen dreißig Jahren nach Eintritt

des in seder Schaßanweisung auszudrückenden Faͤlligkeitstermins.

§. 9 Die Ausführung“ dieses Gesetzes wird dem Bundeskanzler

übertragen.

ie Nr. 41 der »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Ver⸗ an , vom 12. Oktober 1857 hat folgenden nhalt: Deutsche Eisenbahn⸗Statistik für das Betriebsjahr 18653 IV. inanz· Ergebniss ; Aus der Pariser Weltausstellung von 1867: Die Haupt⸗Dimensionen der in der französischen Abtheilung ausgestellten Lotomgtiven, und Tender. * Nitthrilungen. Vereinsgebiet. Projekte und Bau; Mär. fisch⸗Posener Eisenbahn, Stand der Bauarbeiten. Bayerisch hessische Eisenbahn⸗ Projekte (Kaiserslautern⸗ Kirchheimbolanden Alzey, Marnheim ⸗Monsheim Alzey Bingen und Alzey Mainz.) Württemberg (Rottweil Immendingen). = Betrieb: Württembergische Staatseisfenbahnen, Horb⸗Thalhausen eröffnet, Badische Staatseisen⸗ bahnen, Lauda Hochhausen eröffnet. Main ⸗NeckarEisen hahn, Geschäfts⸗ bericht pro 1865. Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn, Geschäfts⸗ bericht pro 1366. Bayer. Staatsbahnen Verkehr im Juli und August Personal - Nachrichten. Ausland: Niederlande, im Bau begriffene Linien. Frankreich, Uebergang der Victor⸗Emanuelbahn an die Mittel meer⸗Gesellschaft. Rußland: Konzession für Poti : Tiflis; Balta⸗ Olviopol eröffnet. Spanien's Eisenbahnen. Technisches; Sicherheits⸗ vorrichtung an Weichen. Korkfedern. Miscellen: Eisenbahn⸗Unfälle in England. Fahrplan ⸗Aenderungen. Eisenbahn ˖ Kalender.

Das Amtsblatt des Königlichen Post Departements (Nr. 56 vom 11. Oktober) enthält zwei General⸗Verfügungen: 1 vom 6. Gktober, betreffend die Termin ˖ Tabelle für die Ober⸗Post⸗ Directionen und für die Post-Anstalten; 2) vom 8. Oktober, betreffend die Be⸗ förderung von Briefen mit deklarirtem Werth ⸗Inhalt nach dem König⸗

reich Italien via Oesterreich.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Aus Flensburg wird das am 10. d erfolgte Ableben des als Philolog . Literarhistoriker bekannten Schuldirektors Dr. W. Lübker gemeldet. ö

Schönebeck, 14. Oktober. Gestern hat hier die 26. Gen eral⸗ Versa mmlung des . Vereins für

Thüri efunden. Sachsen und Thüringen stattge a, , ner

Weimar, 14. Oktober. (Weim. Ztg.) ; die Einführung des neuernannten Intendanten des Großherzoglichen

Hoftheaters und der Kapelle, Freiherrn von Lon, stattgefunden.

Statistische Nachrichten.

1656 im Jahre vorher). f letzen 190 Jahre 1466, total zu Grunde gegangen im vorigen Jahre 562; Unglücksfälle durch Zusammenstoß 422 . 896 l

gingen 896 verloren. Das Institut der Rettüngsboote 10 Fahrzeuge und 1600 Menschen

12947. Mann. en aßen U S265, in Viterbo 477, in Ronciglione 141, in Civita⸗ Vecchia 557, in Frosinone 256, in Velletri 172, in Comarca 29, in Tivoli 165, in Lenano 94, in Terracina 70, in Civita⸗Castellana 60 und in Paliano

80 Mann.

Durchschnittszahl der Unfälle während der «

Schiffbrüche von Kohlen⸗

55, Fischerbarken 116; Dampfer 159. An Menschenleben . In den lepen anderthalb Jahren sind durch

Verderben entrissen worden.

(Bauthätigkeit in Paris) Im Jahre 1866 wurden in

Paris 3614 Häuser lum 263 mehr als im Vorjahr) ausgebaut, Farunter 27256 Gebäude ganz oder theilweise niedergerissen, was einem Mehr der Neubauten von 1858 entspricht. . Bauten 20,311 neue Wohnungen geschaffen, durch die Demolirungen aber 16513 zerstöärt, was einen Gewinn von 3796 Wohnungen giebt. Dieser Zuwachs steht im richtigen Verhältnisse zur Volkszunahme in der französischen Hauptstadt. In den letzten fünf Jahren waren dort 55,27 Wohnungen zugewachsen, während sich die Bevölkerungs⸗Zu⸗ nahme in derselben Zeit mit 132139 beziffert. ) angestellten Erhebungen im Durchschnitt 25 Einwohner auf die Woh⸗ nung kommen, ergiebt sich dort ein Bedarf von 52,855 Quartieren, wo der Fiest von 2272 für kommerzielle und industrielle Zwecke ver⸗ wendet wird. e üb: ir Wohnungen dienende Quartiere in Paris.

Es wurden durch jene

Da aber nach den

Man zählte übrigens im Jahre 1866 641,165 als

Bie päpstliche Armee bestand am 30. September aus Dieselben waren folgendermaßen vertheilt: in Nom

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Aus der Neumark, 6. Oktober, schreibt die »Osts.-Ztg.“ . Alle früh und auf milden Boden gelegten Kartoffeln lohnen ziemlich be⸗ friedigend, etwa 2— 2 Wispel pr. Morgen; sie sind auch in Qualität meist gut, aber die spät und namentlich die auf schweren Boden ge— legten sind größtentheils quantitativ wie qualitativ schlecht. Durch⸗ schnittlich kann man auf ca. 2 Wispel pr. Morgen rechnen. Die Kar- toffeln sind fest und 561 und ist daher anzunehmen, daß sie sich gut halten werden. n gut eingerichteten Brennereien sind bisher IpCt. Spiritus und darüber pr. Ouart Maischraum gezogen worden, in weniger gut eingerichteten Brennereien S - S; pCt. Auf der letzten landwirthschaftlichen Ausstellung des Central⸗ Vereins für Rheinpreußen in Saarlouis hat der von der serei⸗ Gesellschaft in Bit burg ausgestellte Emmenthaler Fettkäse den ersten Preis, die silberne Medaille, davongetragen; auch wurde ihr Produkt beim letzten alpwirthschaftlichen Vereine zu Bern, wohin der Kommissar der Lokal- Abtheilung eine Probe zum Vergleiche mitge⸗ nommen ate ge, ef n glelchgestellt, ja zwischen weizer und Chester klassificirt. n 3 Die diesjährige inländische Seidenernte, schreibt man der »Köln. Ztg. «, ist ziemlich befriedigend ausgefallen. Hat es auch nicht an Krankheitserscheinungen unter den Seidenraupen und an mißlun⸗ genen Zuchten gefehlt, so haben doch auch viele Züchter recht erfreu⸗ liche Ernten erzielt. Eine einzige Berliner Seidenfabrik hat ein Quan · tum von etwa 11000 Pfund Cocons ankaufen können, welche zum rößten Theile bereits abgehaspelt sind und hauptsächlich zur Herstel⸗ . von Tafften und ähnlichen Kleiderstoffen Verwendung finden werden, wozu sich die von den Cocons gewonnene, in der Moulinage ue Trame ' verarbeitete Gräge wegen der Gleichmäßigkeit, und Reinheit des Fadens anz befonders eignet. Langjährige Erfahrung soll gelehrt haben, daß es nur elten gelingt, auf den 'französischen? und, italienischen Märkten cine Trame zu finden, welche an Güte der von, inländischen Cocons hergestell⸗ len gleichkommt, der inländische Seidenbau hätte also hinsichtlich der Güt! des Produktes den Vergleich mit dem Auslande keineswegs zu scheuen und ist einer ernsten und kräftigen Förderung in hohem Grade würdig. Das Bestreben, außer der gewöhnlichen Seidenraupe auch andere ausländische Arten dem Seidenbau dienstbar zu machen, so mühfam es auch ist und so entmuthigend auch in manchen Jahren die Erfolge sein mögen, hat dennoch auch im verflossenen Jahre sich wie⸗ der in erfreulicher Weise kund gegeben. So befanden sich in der jüngst stattgehabten Ausstellung des Aktlimatisations Vereins in Berlin unter den Pflanzen, welche als Seidenraupenfutter dienen, auch Eichen- pflanzen, gezogen aus Eicheln, welche im Jahre 1864 mit erheblichen Kosten direkt aus Japan von denjenigen Eichensorten bezogen wurden, deren Blätter dem Bombyx Vama-mai zur Nahrung dienen.

Eisenbahn- und Telegraphen-Nachrichten.

Die anfänglich von der Bergisch⸗Märtischen Eisenbahn-Gesell— schaft projektirte, demnächst aber von der Rheinischen Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft übernommene Ausführung des Sienenweges von Kempen über Paes und Kaldenkirchen nach Venlo ist nahezu vollendet und foll gegen Ende des künftigen Monats eröffnet werden. Diese im August 1863 konzessionirte, etwas über 23 Meilen lange Bahn, ist nach dem System des Geheimen Ober ⸗Bauraths Hartwich, ohne Anwendung hölzerner Schwellen gebaut. ö

Aus Konstantin opel, 5. Oktober, brachte Neptun nach Triest den 19ten die Nachricht, daß die Eisenbahn für welche die Herren Van der Elst u. Co. von Brüssel die Concession erhalten ha⸗ ben, von Konstantinopel ausgehend, über Adrianopel, Sophia und Nisch nach Belgrad gehen wird, wo sie sich der von Basiasch aus ver, längerten Bahn anschließen soll. Eine Zweigbahn wird Adrianopel

Aus dem offiziellen Register über die im vorigen Jahre an den englischen Küsten earn fl mb nen n und Schi ffs⸗

unfälle ist Folgendes mitzutheilen: Summe der Unfälle 1860 (gegen

mit Enos, und eine zweite Nisch mit Salonich verbinden.