1867 / 253 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Ministerialdirektor Günther. Der Abg. Miquél zog seinen zu §. gestellten Antrag zurück, worauf das Haus dem An— trage des Abg. v. Bethmann-Hollweg und sodann dem Para⸗ graphen mit diesem Antrage beitrgt. Die §8§. 8 17 wurden ohne Diskussion genehmigt. Der Abg. Miquél motivirte dar— auf seinen Antrag, einen neuen §. 18 einzuschieben.

Der Präsident des Bundeskanzler-Amtes antwortete dem Antragsteller. Das Haus nahm den Antrag Miquél mit dem Unter⸗-Antrag Lasker an. .

Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete der vierte Bericht der Petitions-Kommission. ö

Der Vorstand des allgemeinen deutschen Frauenvereins in Leipzig bittet: 1) die Frauen zum Post- und Telegraphendienst zuzulassen, und Y die hier und da vorkommende Benachtheili⸗ gung der Frauen bei Fragen, wie Freizügkeit, Orts- und Hei— mathsberechtigung, so wie Gewerbefreiheit, aufhören zu lassen. Das Haus genehmigt den Antrag der Kommission:

Der Reichstag wolle heschließen: die Petition dem Bundes— kanzler zu überweisen zur Erwägung und eventuellen Berück— sichtigung. . .

Wahl und Genossen, Namens des Vereins Bauhütte in Leipzig, bitten um ein Strafgesetz gegen denjenigen, welcher einen Anderen durch Drohungen oder sonst an der Ausübung seines Wahlrechts hindert. Jichler und Genossen zu Glogau bitten um eine Bestimmung im Bundeswahlgesetz, welche es den Arbeitgebern zur Pflicht macht, an jedem Wahltage den Arbeitern die zur Ausübung des Wahlrechts nöthige freie Zeit zu bewilligen. U ;

Das Haus trat dem Antrage der Kommission bei:

Der Reichstag wolle beschließen: diese Petitionen dem Bundes-Kanzler als Material zum Wahlgesetz für den Nord— deutschen Bund zu überweisen.

Schluß der Sitzung 25 Uhr.

Kiel, 23. Oktober. (Kieler Zeitung,. S. M. Corvette »Augusta«, Kommandant Corvetten-Eapitain Kinderling, ging gestern Vormittag nach Bremerhafen in See.

Fulda, 21. Oktober. (Fr. J.) Die hiesige Bischofs⸗Konferenz wird, wie es scheint, heute Abend beendigt sein. Der Erzbischof von Cöln verläßt morgen unsere Stadt, so auch der apostolische Vicar von Luxemburg. Die bayerischen Bischöfe werden den morgigen Tag noch den Angelegenheiten ihres Landes widmen und dann abreisen. Zum Schlusse der Konferenzen waren 19 Mitglieder derselben anwesend: 16 Bischöfe und 3 Stellver— tre er

Waldeck. Arolsen, 22. Oktober. (Köln. Ztg.) Der Accessions-Vertrag mit Preußen wurde heute in der zwei⸗ ten Abstimmung mit 12 gegen 3 Stimmen vom Landtage angenommen. Die neue Militair-Convention mit Preußen, welche mit dem Accessions-Vertrage im engsten Zusammenhange steht, ist heute vom Landtage en bloc angenommen worden.

Hessen. Darmstadt, 23. Oktober. (Darmst. Ztg.) Ihre Großherzoglich Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig haben Sich heute Nachmittag um 4 Uhr zu einem mehrtägigen Aufenthalte nach der Provinz Oberhessen begeben.

Bayern. München, 23. Oktober. Die Konferenzen wegen Regelung der Verhältnisse der Festung Ulm sind gestern k— 9 zu Ende gelangt und sind die Resultate den beiden bethei—⸗ igten Regierungen nun zur Kenntniß gebracht worden, um eintretendenfalls ratifizirt zu werden.

24. Oktober. (W. T. B.) Der Ausschuß der Reichsraths⸗ kammer hat mit g gegen Stimme beschlossen, bei dem Plenum die Verwerfung des neuen Zollvereinsvertrages zu be— antragen.

Dester reich. Pe sth, 23. Oktober. (Wien. Z) Das ungarische Ministerium für Com munieationen hat fürdie den Eisenbahn⸗ bau in den Ländern der ungarischen Krone betreffenden Arbeiten eine Königlich ungarische Eisenbahnbau-Direction mit dem AÄntts— sitze in Pesth errichtet und zum Vorstande derselben Achilles Thomann ernannt. Ein heute herabgelangter Erlaß des Ju stizministeriums verordnet, daß wegen Preßvergehen verurtheilte Personen nicht mit Verbrechern zusammen einge⸗ sperrt werden dürfen, daß sie ihrer gesellschaftlichen Stellung und Bildung gemäß zu behandeln sind und daß ihnen geistige Beschäftigung zu gestatten ist.

Großbritannien und Irland. London, 23. Okto— ber. Die für den nächsten Monat anberaumte Parlaments- session ist die sechste außerordentliche, im Winker einberufene, während der Regierungszeit der Königin Victoria. Am 20. November 1836 hatte sie selbst zum ersten Male ein Parlament eröffnet, dessen Einberufung durch den Tod Wilhelm! V, nöthig ge⸗ worden war. Zehn Jahre später (1846) war wieder eine Winter⸗

session, veranlaßt durch die damalige Handels- und Finanzkrise. Die nächste Wintersession war im Jahre 1822 zusammenberufen, um dem Herzog von Wellington die letzte Ehre zu erweisen. Dann wieder eine im Jahre 1854 (begann am 12. Dezemher)

aus Anlaß des Krimkrieges, und wieder eine im Jahre 1857

lbegann am 3. Dezember) weil abermals, wie 1846, die Bank genöthigt worden war, sich von der Regierung zur Aufhebung der Peel'schen Akte ermächtigen zu lassen, worauf das Ministerium im Dezember eine Indemnitätsbill einbrachte, die auch bewilligt wurde. Seitdem sind zehn Jahre verflossen. Diesmal beruft die Regierung das Parlament bekanntlich wegen Abyssiniens.

Von Woolwich ist eine Abtheilung Marinesoldaten nach Liverpool beordert worden, um die Bemannung des dort stationirten »Donegal« zu verstärken und im Nothfall gegen Fenier-Unruhen behülflich zu sein.

Von Southampton aus ist die Germania« (hamburg⸗ Amerika), nachdem sie ihre verlorene Schraube dort ersetzt, aufs Neue nach New⸗Hork unter Segel gegangen.

Frankreich. Paris, 24. Oktober. (W. T. B. Der

Kaiser von Oesterreich hat heute die Ausstellung besucht.“

Heute Abend fand in St. Cloud ein Diner en famille statt, an welchem der Kaiser von Oesterreich Theil nahm. Sonntag wird zu Ehren des Kaisers ein Galadiner stattfinden. Montag wohnt der Kaiser einem Banquet im Hꝗtel de Ville bei. Der Kaiser hat überall einen sehr sympathischen Empfang gefunden. Derselbe wird seinen Aufenthalt wahrscheinlich um drei oder vier Tage verlängern, die letzten Tage wird der Kaiser in Compiègne verweilen, von wo aus er die Rückreise anzutreten gedenkt. Frhr. v. Beust und Graf Andrassy haben heute dem Marquis de Moustier einen Besuch gemacht.

Italien. Florenz, 24. Oktober. (W. T. B.) leber Paris) Das Ministerium ist noch nicht definitiv konstituirt. Mach brieflichen Mittheilungen aus Rom vom 22. d. M. ist daselbst aus militärischen Rücksichten die Maßregel getroffen, daß einige Thore der Stadt gänzlich geschlossen bleiben; die übrigen sind den Tag über geöffnet. ⸗Bas Giornale di Roma. meldet daß ein hitziges Gefecht zwischen Insurgenten und päpst⸗ lichen Truppen bei Borghetto stattgefunden hat, die Insurgenten verloren 4 Todte und mehrere Verwundete, die Truppen hatten keine Verluste.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Oktober. »Aftonbladet« bemerkt, daß die Einsammlungen für Korrland bedeutende Dimensionen angenommen haben. Zufolge einge⸗ gangener Telegramme aus Lulea und Umea sind die ersten Kornschiffe dort angekommen und es herrscht daselbst jetzt fort— während mildes Wetter.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

London, Freitag, 25. Oktober, Morgens. Die Ankunft des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin von Preußen in Gravesend ist avisirt, die Ankunft in London dürfte Vormittags 9 Uhr erfolgen.

Ueber folgende norddeutsche Kriegsschiffe ist aus dem Hafen Plymouth Meldung eingetroffen: Die Panzerfregatte „Friedrich Karl« ist eingelaufen, die Fregatte »Niobe« hat ihre Reparatur beendigt und macht sich segelfertig, die Brigg Mosquito ist von Plymouth westwärts zu einer Uebungsfahrt in See ge⸗ gangen.

Paris, Freitag, 25. Oktober, Morgens. Am 23. d. machte Kaiser Napoleon der 94. Abtheilung der Ausstellung einen Besuch. Der Präsident der Abtheilung hielt eine Ansprache, auf welche der Kaiser erwiderte, ihm liege die Verhesserung des Looses der arbeitenden Klassen am Herzen. Die Kaiserin theile diese Sorgfalt und werde eines Tages den Kaiserlichen Prinzen, welcher durch seine Erziehung hierzu vorbereitet werde, dazu beseelen, die Arbeit zu ehren, die Anstrengungen derselben zu unterstützen und ihre hohe Bestimmung in der modernen Ge— sellschaft zu begreifen.

Paris, Freitag, 25. Oktober, Morgens. Der heutige »Moniteur« meldet: Am 22. d. Mts., Abends, hat in Rom ein Aufruhrversuch stattgefunden, der jedoch sofort unterdrückt worden ist. Was gewisse italienische Journale als eine be—

vBVerden wird. u Fei der 1862er Ausstellung in London getroffen.

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deutungsvolle Insurrection hinstellen, ist auf eine Be— wegung zurückzuführen, welche der Anwesenheit von außerhalb gekommener Agitatoren beizumessen ist, während die Bevölke— rung Roms derselben fremd blieb. Etwa 50 Bewaffnete über— fielen einen Posten auf dem Kapitol. Auch fand ein Angriff statt gegen die Zuavenkaserne in Borgo Nuova, der jedoch kein anderes Resultat hatte, als daß eine Mauer durch eine Explo⸗

sion zerstört wurde. Einige Stunden darauf war Alles wieder

ruhig und wurde die Ordnung nicht mehr gestört.

Das amtliche Blatt meldet ferner: In Venedig wurde am 21. d. der Jahrestag der Befitzergreifung festlich begangen. Einige bei dieser Gelegenheit vorgekommene feindliche Mani— festationen gegen die päpstliche Regierung hat der gesunde Sinn

der Bevölkerung verurtheilt.

Florenz, Donnerstag, 24. Oktober, Abends. (Ueber Paris.) Der designirte Minister des Inneren, General Durando,s ist hier eingetroffen. Die definitive Konstituirung des Ministeriums Cialdini wird wahrscheinlich heute vollendet werden. Die telegraphische Verbindung mit Rom ist wieder hergestellt.

Florenz, Donnerstag, 24. Oktober, Abends 9 Uhr. Das

Ministerium Cialdini hat die Amtsführung angetreten. Bixio hat das Marine-Po—rtefeuille übernommen. Aus den Seedienstpflichtigen ist die Kategorie der sogenannten »König— ichen Mannschaft« einberufen, und bei den Bersaglieri sind Bie vierten Compagnieen wieder errichtet worden. richten aus Rom widersprechen sich.

Die Nach⸗

Das preußische Handel sarchiv (Nr. 43 vom 25. Oktober) hat folgenden Inhalt. Gesetzgebung: Ausscheiden des Kaiserthums Desterreich und des Fürstenthums Liechtenstein aus dem deutschen Münzvertrage vom 24. Januar 1857. Ausfuhrzoll von Mineralien

nöin Spanien. Ausfuhr von Kupfer auf den Philippinischen Inseln.

Zollfreie Ausfuhr von Pferden auf den Philippinischen n,, tatistik: Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Norrksping

für 1866. Jahresbericht des preußischen Konsulats in Venedig für JDB66. Handel und Schifffahrt von Marseille in 1866. Jahres—

bericht des preußischen Konsulats auf Portorico für 1866. Mit⸗— theihungen: Berlin. Landsberg a. W. Tilsit. Bromberg. Posen. Stettin. Altona. Gleiwitz. Görlitz Osnabrück. Bielefeld. Nord— ausen. Siegen. Dortmund. Krefeld. Essen.

Die Nr. 43 der Annalen der Landwirthschaft in den Königlich

rreußischen Staaten vom 23. Oktober hat folgenden Inhalt: Früchte hne Steine und schwarze Rosen. Von Dr. C. Jessen in Eldena. Die diesjährige Ausstellung der Königlichen Ackerbaugesellschaft von

gland zu Bury St. Edmunds vom 15. bis 19. Juli, Von Hr. H. Fhiel (Schluß). Ransome's Fabrik. Mechi's Wirthschaft. agern des Getreides und Dünnsaat. Die Marschen in Essex.

Auspumpung des Y. Ziegelpresse von Frangois Durand in Pa⸗ ris. (Mit Abbildung.) Literatur:

Praktische Landwirthschaft nter Anwendung der Naturwissenschaft der Landwirthschaft. Die Weltausstellung im Jahre 1867 von Dr. K. Thomas Richter. Bericht des Kultur-Vereins für die Provinz Preußen über die im Jahre 1866 angestellten Düngungs- und Anbau⸗Versuche mit 60 Kar—

offelsorten von Paul Pietrusky und Dr. Heiden. (Schluß.) Die

Loire und ihre Wasserverhältnisse von Roeder. Bueck, die Pariser

UUusstellung. Die hohe Bedeutung der, Viehzucht von A. Heuser. Die gemischten Holzbestände von A. Rörig. Vereins-Versamm— lungen. Nachtrag per Oktober. Notizen.

. Rinderpest in Oesterreich. Die Käserei-Genossenschaft in Bitburg. Die General-Versamm—

. lung des landwirthschaftlichen Vereins von Oberfranken. Eine Pa— asiten-Krantheit des Geflügels. Eine quadratische Scheune—

Gewerbe⸗ und Handels-Nachrichten. Darmstadt, 2B. Oktober. Aus Paris, 20. Oktober, geht der

Darmst. Zig. die Rachricht zu: Es ist nunmehr bestimmt, daß der Schluß der Ausstellung am 31. dieses Monats erfolgen wird.

Auch die »Karlsr. Z.“ vom 22. Oktober bemerkt: Nach einer

fffiziellen Mittheilung, welche die badische Ausstellungs : Kommission u Paris am 18ten d. M. von der Kaiserlichen Kommission erhalten tz wird die Universal-⸗Ausstellung am 31. Oktober d. J. geschlossen

verden. . Die »Darmst. Ztg.« vom 22 Oktober theilt Folgendes mit: eber den Schluß der Pariser allgemeinen Ausstellung von 1S67 erhalten wir aus Paris folgende Zuschrift: Es hat sich vielfach as Gerücht verbreitet, daß die internationale Ausstellung über den L November hinaus verlängert werden soll, und daß während der eit vom 1. bis 15. November den Ausstellern der Verkauf ihrer Waaren und die fofortige Auslieferung an die Käufer gestattet Eine ähnliche Einrichtung wurde bekanntlich auch Gewiß ist, daß die Kaiserliche Kommission die Frage in Erwägung gezogen hat; ein definitiver Beschluß ist noch nicht gefaßt. Wie man hört, hat sich die Mehrzahl der fremdländischen Kommiffsonen, aus begreiflichen Grün—

den, gegen die Verlängerung der Ausstellung ausgesprochen. Sollte dieselbe dennoch beschloffen werden, so ist wahrscheinlich, daß man den fremden Kommissionen und Ausstellern anheim giebt, mit der Ein⸗ packung am 1. November zu beginnen, oder damit bis zum 15. No⸗ vember zu warten.

Die Kaiserliche Ausstellungs⸗Kommission hat eine Bekanntmachung erlassen, wonach die internationale Jury bis zum 25. Oktober auch ihre Arbeiten bezüglich der Kassen beendet haben wird, welche bis dahin reservirt worden sind lebende Pflanzen und Thiere 2c.). Die bis zum 25. Oktober festgestellte Preisliste soll dann in den ersten Tagen des Monats November veröffentlicht werden. Die Kaiserliche Kommission glaubt dann in der Lage zu sein, die zuerkannten Auszeichnungen in den folgenden Zeiträumen austheilen zu können: die goldenen Medaillen vom I5. bis zum 30. November, die silbernen Medaillen vom 5 bis zum 3. Dezem⸗ ber 1867, die Bronce⸗Medaillen vom 15. Janugr bis zum 29. Fe⸗ bruar 1863. Die zu den Medaillen gehörigen Diplome werden in denselben Zeiträumen ausgeliefert; die Diplome für die ehrenvollen Erwähnungen dagegen vom J. bis zum 31. März 1868.

Blutegel⸗Handel.“ „Chambers Journal« bringt einen Aufsatz über den Blutegel-Handel, aus welchem hervorgeht, daß Paris noch immer ein großer Markt für diesen Artikel ist. Die Bezugquellen sind aber dermalen andere geworden. Mit den südeuropäischen Län⸗ dern won Triest allein sollen noch jährlich für 3 Mill. Frs Blutegel nach Frankreich gehen) konkurriren jetzt Au stralsen und Egypten. Die australischen Egel gehen jetzt schon in bedeutenden Mengen nach Paris und London, wo sie bei den Aerzten besonders beliebt sein sollen; aber der Hauptmarkt für dieselben ist Amerika. Die »Murray⸗ River -Gesellschaft« hofft bald einen Verkehr von 223 Millionen Blut⸗ egeln zu erzielen. Auch aus den seichten Gewässern, welche die jähr— lichen Nilüberschwemmungen in Aegypten zurücklassen, hofft man jähr⸗ lich 3 Millionen dieser Thiere nach Europa zu bringen. Ein Speku⸗ lant hat zu diesem Zwecke von dem Vicekönig Ismael Pascha eine eigene Konzession erhalten.

Ueber die Resultate der Dorsch⸗ und Häringsfischerei in Norwegen in die sem Jahre spricht sich ein von der Austria⸗ mitgetheilter Konsularbericht wie folgt aus. Dieser Tage ist das Re⸗ sultat der diesjährigen Dorschfischerei im Lofoten bekannt gewor⸗ den. Demzufolge beläuft sich die gesammte Ausbeute an Dorsch auf 16 große oder 19 gewöhnliche Millionen Dorsch, was nach einem Durchschnittspreise von 5! Spesthlr. pr. Großhundert über 800,000 Speciesthaler oder 4800090 Fres. gibt; außerdem glaubt man 18,000 Tonnen Thran und ungefähr 12060 Tonnen Fischrogen gewonnen zu haben, so daß die gesammte Ausbeute etwas über 1 Million Species— thaler betragen dürfte. Die Fischerei ist als die eines Mitteljahres zu betrachten und die Ausbeute für die Fischer, wenn auch die Preise nicht so hoch wie im vorigen Jahre waren, doch ganz befriedigend gewesen. Der von der Regierung ausgeschickte Beaufsichtigungschef fand beim Vachzählen, daß sich an den verschiedenen Plätzen im Lofoten 21, 129 Fischer auf 5906 Booten eingefunden hatten, von welchen die meisten Garnfischer waren. Von anderen Fahrzeugen für Kauf und Beförderung waren 387 mit einer Besatzung von 1815 Mann und einer Tragfähig⸗ keit von 173,450 Tonnen dahin gekommen. Was die Härings“ fischerei betrifft, so war die Menge dieser Fischgattung im südlichen Distrikte gering, die Fischerei wenig ausgedehnt und die Ausbeute schlecht; dagegen im nördlichen Distrikte wie voriges Jahr, übrigens aber etwas unregelmäßig. Bei Söndmsre fiel die Fischerei so merkwürdig reich aus, daß die Ausbeute daselbst, obgleich sie sonst bedeutend geringer zu sein pflegt, die größte von sämmtlichen Distrik⸗ ten hätte werden können, wenn man nur darauf vorbereitet gewesen wäre; aus diesem Grunde aber lieferte sie im laufenden Jahre ein bedeutend geringeres Resultat. Man glaubt, daß zusammen Zo co T. Häringe gefischt wurden, davon 170, 000 zu durchschnittlich 3, Spesthkr. pr. T. im südlichen Distrikt, 260,000 zu durchschnittlich 27 Spesthlr. im nördlichen und 100009 zu 2 Speisthlr. pr. T. bei Söndmöre; was also im Ganzen 13 Mill. Spesthlr. beträgt. Der Häring war groß und fett wie in den besseren Jahren oder, wie die Fischer sagten, »wie in alten Tagen.« Von diesen 530, 000 T. dürften 450, 000 T. zur Ausfuhr kommen.

Rönigliche Schausyiele.

Sonnabend, den 29. Oktober. Im Opernhause. 181 ste Vorstellung) Neu einstudirt: Iphigenia in Aulis. Lyrische Tragödie in 3 Abtheilungen, näch dem Französischen übersetzt von J. D. Sander. Musik von Gluck. Ballet von Taglioni. In Scene gesetzt vom Regisseur Hein.

Besetzun g: Agamemnon, Hr. Betz. Klytämnestra, seine Gemahlin, Fr. Jachmann. Iphigenia, beider Tochter, Frau Haxrriers-Wippern. Achilles, Hr. Niemann. Patroklus, Herr Fricke. Kalchas, Oberpriester, Hr. Salomon. Arkas, Befehls⸗ haber von Agamemnons Leibwache, Hr. Barth. Diana, Frl. Himela. Griechinnen, Frls. Frieb, Nolte. Weiber und Jung⸗ frauen aus Argos, Lesbos und Aulis. Griechen. Leibwache. Thessalische Krieger. Priester der Diana. Scene: Aulis.

Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause. (193ste Abonnements-Vorstellung.) Herzog Bernhard von Weimar. Historische Tragödie in 5 At— ten von J. Mosen.

Mittel⸗Preise. .

Sonntag, den 27. Oktober. Im Opernhause. (182ste Vor⸗ stellung) Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Französischen des Leuven und Brunswick von M. G. Friedrich. Musik von A. Adam. Magdalene: Frl. Grün. Chapelou: Hr. Wachtel. Hierauf: