1867 / 255 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Betrag. Thlr.

Vierte Klasse

s Dritte Klasse Betrag. : 7 zu 16 Thlr. Einsatz.

zu 12 Thlr. Einsatz. Thlr.

15000 l 10000 1 6000 1 41000 1 3000 1 I

1

1

Gew. zu 150000 Thlr. 100000

3 1

Gew. zu 13009 7Thlr.

2000

i 2700 3000 3680 6000 8

ĩ = —⸗ 15000 24

5500 45 247500 45

6000 Freiloose zu 16 96000 577

135 p Ct. vom Betrage 710

28220 9W

2000

23630

28000 Gewinne Ausgabe.

111

sanmmtlicher Freiloose

1111,

3705700

6000 Gew. u. 6000 Freil. 440100

Einnahme.

Anzahl der Klasse. Fẽe⸗ Frei- winne. loose.

11400006 1ste 4000 1000 10920001 2te 000 H50o00 106320000 3te 6009 6000 4te 16 S0 000 1280000 4te 2000 1375700

Zus. 52 Thlr. Ueberh. 444000 Zus. 43000 15000 4544000

Vorstehender Plan der 137sten Königlichen Klassen⸗ Lotterie, von welchem vollständige, mit den näheren Erläuterungen ver— sehene Druck-Exeniplare bei sämmtlichen Lotterie⸗Einnehmern zu

aben sind, wird zur Ausführung gebracht und mit der . er 1. Klasse dieser Lotterie am 8. Ja nuar k. J. der Anfang gemacht werden. . ; ;

Die Ausgabe der Loose 1. Klasse dieser Lotterie wird Seitens der Loötterie-Einnehmer nicht vor dem ersten Tage nach beendigter Ziehung der 4. Klasse 136. Lotterie erfolgen.

Berlin, den 36. Oktober 1867.

Königliche General-Lotterie⸗Direction.

Anzahl der Loose.

Betrag.

Thlr.

152800 245400 440100

Betrag.

Thlr. Thlr. Iste 12 2te 12 Zte 12

dö000 000 86000

Nichtamtliches.

Preußen,. Schloß Babelsberg, 27. Oktober. Seine Majestät der König nahmen gestern nach Schluß des Reichs⸗ tages die Vorträge des Minister-Präsidenten, sowie des Mi—⸗ nisters des Innern, Grafen Eulenburg, in Begleitung des Ge— heimen Reglerungs-Raths Grafen Eulenburg entgegen. Vorher empfingen Se. Majestät den General von Steinmetz, und nach der Tafel den General von Voigts-Rhetz und den Polizei⸗Prä— sidenten. Abends kehrten Se. Majestät nach Babelsberg zurück.

.

Heute begaben sich Se. Majestät um 4 Uhr zur Familientafel

nach Sans⸗-Souci. ᷣ— ö Berlin, 28. Oktober. Se. Majestät der König fuh—

Morgenmusik. Se.

heiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin besuchten gestern den Dom. Heute früh brachte das Musikeorps des 8. Kürassier⸗Regiments den Kronprinzlichen Herrschaften eine Königliche Hoheit beabsichtigt, wie wir Nachmiktag einen Ausflug nach Wesel zu

(W. T. B.) Aus

hören, für heute München, 26. Oktober.

machen.

Kayern.

zahlreichen Städten Bayerns sind Dankadressen an die Kam—

imer der Abgeordneten für die Annahme des Zollvereinsvertra— ges eingelaufen, und ebenso Adressen an die Kammer der Reichsrdͤthe, worin letztere zur Ertheilung ihrer noch ausstehen— den n gemahnt wird.

n der heütigen Sitzung der Kammer der Reichs— räthe kam der Vertrag über die Fortdauer des Zollvereins zur Berathung. Freiherr von Thüngen empfiehlt die An— nahme des ÄÜüntrages der Kommission auf. Verwerfung des Vertrages. Graf von Montgelas erklärt sich gleichfalls gegen, von Harleß für die Annahme des Vertrages.

Eramer-Clett spricht als Sachwalter des Fabrik- und Handelsstandes unter Vorlegung zahlreicher ihm seitens ver— schiedener Corporationen zugegangener Telegramme für die An— nahme des Vertrages. ;

Nachdem Freiherr zu Rhein gegen die Annahme der Ver— träge gesprochen, brachte Fürst Löwenstein ein Amendement ein, dahin gehend, die Kammer möge den Zollvereinsverträgen ihre Zustinimung ertheilen unter der Bedingung, daß das bis— herige Veto⸗Rechk Baherns auch in dem neuen Vertrage einen angemessenen Ausdruck finde. Dieses Amendement fand die erforderliche Unterstützung und zog sich in Ilge dessen der Ausschuß zur Berathüng des Amendements zurück.

Die Sitzung wurde sodann auf kurze Zeit bis zum Wieder— eintritt des Ausschusses vertagt. Letzterer empfahl Annahme des Amendements des Fürsten Löwenstein. Conseilspräsident Fürst Hohenlohe erklärte, er sei nicht in der Lage, sich über die Aussicht auf Erfolg, welches das Amendement etwa haben könnte, auszusprechen. Die Regierung sei jedoch nach seiner

hoben würde, demselben eine eingehende Würdigung zu Theil werden zu lassen. Bei der alsdann erfolgenden Abstimmung ertheilte die Reichsrathskammer mit allen gegen 3 Stimmen den Zollvereinsverträgen unter der ausdrücklichen Bedingung daß das Veto⸗Recht Bayerns in dieselben aufgenommen werde, ihre Zustimmung.

Der von der Kammer der Reichsräthe, wie vorstehend gemeldet, angenommene Antrag des Fürsten Löwenstein lautet vollständig wie folgt:

Parlaments der Krone Bayerns gewährt werde,

Regierung, nachdem

ren heute mit dem 8 Uhr-Zuge nach Berlin, empfingen hier⸗

selbst den Prinzen Friedrich der Niederlande, nahmen hierauf Courierzuge nach Berlin gereist, um dort nochmals einen Vr

die Vorträge Fes Ciwil-Kabinets und des Haus-Ministeriums entgegen, empfingen demnächst den Minister⸗Präsidenten, dann den Königlich bayerischen Minister-Präsidenten Fürsten Hohen⸗

lohe nebst Herrn von Thüngen, Mitglied der Kammer der

Reichsräthe, nahmen dazwischen militairische Meldungen an, empfingen den nach München kommandirten Major v, Groll— mann vom Generalstabe, und den Grafen Otto zu Stollberg— Wernigerode. Mittelst Extra⸗Zuges um 1 Uhr begaben Sich Se. Majestät nach Potsdam zurück.

Heute Nachmittag fand eine Sitzung des Bundes— rathes des Norddeutschen Bundes in dem Gebäude des Staats-Ministeriums statt. Vorher versammelten sich: die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen zur Berathung des Gegenstandes, hetref⸗— fend Ausgaben der Bundes -Milikair-Verwaltung im Jahre 1867; ferner die vereinigten Ausschüsse für das Seewesen und

für Handel und Verkehr zur Berathung in Betreff der Auf-

nahmen der seemännischen Bevölkerung; so wie der Ausschuß für Justizwesen zur Berathung von Petitionen.

Kiel, 25. Oktober. (Kiel. Ztg) Das Kanonenboot »Cha⸗ mäleon« ging heute Nachmittag nach Friedrichsort. Die Mann⸗ schaften desselben sind zu Armirüngsarbeiten dorthin kommandirt.

Köln, 2A. Oktober. (Köln. Ztg. Ihre Königlichen Ho⸗

ständigungsversuch zu machen.

Belgien. Brüssel, 25. Oktober.

zu können.

fähiger Zahl war.

Großbritannien und Jeland. ber. Die entmastet in Plymouth Sound

Schlepptau genommen, um auf dem Werft von ihre Masten zu ersetzen. bis das Kriegsschiff nach Kiel abgehen kann.

ausgelaufenen Kriegsbrigg »Musquito« zu folgen.

Ansicht verpflichtet, falls das Amendement zum Beschluß er.

In Erwägung, daß die Kammer der Reichsräthe stets berit ist, der Erhalkung des Zollvereins die nöthigen Opfer zu brin. gen, sobald diese nur im Gebiete der materiellen Interessen li ⸗- gen und nicht die Selbstständigkeit Bayerns gefährden, giebt se ihre Zustimmung zu den neuen Zollvereinsverträgen unter der ausdrücklichen Bedingung, daß das Recht der Zustimmung oder der Ablehnung der Beschlüsse des Bundesraths und des;

Wie glaubhaft verschert wirb, hat sich die; Stza. die Annahme der Zollvereinsverträg— seitens der Reichsrathskammer nicht durchzusetzen gewesen, den Vermittelungsvorschlage des Fürsten Löwenstein angeschlo. sen, und ist deshalb Fürst Hohenlohe in Begleitung de Reichsrathes Freiherrn von Thüngen heute Abend mit dem

Nachdem die Kammer der Repräsentanten vorgestern ihr Büreau gewählt und Herin Dolez zum Präsidenten ernannt hatte, war die darauf folgend Sitzung nicht in beschlußfähiger Zahl, und auch die heuti Sitzung nur gerade genügend besucht, um Geschäfte vornehmen Die Kammer beschäftigte sich zunächst mit den Budget der Staatsschulden und votirte die einzelnen Arti ö. desselben, als es aber zum Votum über das Budget im Ganz kam, fand es sich, daß die Kammer abermals nicht in beschlu s

London, 265. Okt., . eingelaufen preußische Panzerfregatte »Friedrich Carl« ist von en, eptfot? Es dürfte einige Zeit verlauf! Der Friedrie Carl« kam in Deptford gerade zur rechten Zeit an, um 8 Fregatte »Niobec, die eben ihre Reparaturen dort beendigt ha abzulösen. Letzteres Schiff fing alsbald mit Einschiffung sein. Kriegsmaterials und seiner Provisionen an, um baldmöglich⸗ so weit zu sein, der gestern zu einer Kreuzfahrt von Plymoutt .

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Nachdem der Minister des Innern auch das zweite Gesuch des Advokaten für die in Manchester dem Prozeß entgegen— sehenden Fenier um Aufschub der Verhandlungen abschläͤgig beschieden, hat letzterer erh nach Empfang dieser Erwiderung estern abermals um Vertagung petitionirt. Im Falle der klllehnung beginnen heute formell die Verhandlungen. Fast zu gleicher Zeit (am 28) findet die Eröffnung der Sitzungen der Spezial-Kommission in Dublin gegen die dortigen Fenier statt. Telegraphisch wird der Anfang des Verfahrens egen die Gefangenen in Manchester gemeldet, woraus auf

ͤlehnung auch des dritten Aufschubgesuches zu schließen ist.

Dis rgeli ist heute früh nach Schottland abgereist.

t ö. Kanalflotte ist von Lissabon nach Cadiz ab⸗— efahren. ? Der »Pall Mall Gazette⸗ zufolge ist der Beschluß gefaßt worden, in China ein neues anglicanisches Bisthum zu errichten. Als Sitz desselben ist Ringpo und als erster Bischof W. A. Russell vom Trinity College in Dublin bestimmt.

Frankreich. Paris, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Kaiser von Oesterreich war heute mit dem Kaiser Napoleon in St. Germain zur Jagd. Die beiden Erzherzöge besuchten den Landsitz des Baron v. Rothschild, Ferrisre.

Die beiden Kaiser und die Erzherzoge wohnten der heutigen Vorstellung in der komischen Oper bei.

Gestern Abend war Diner im Elysée. Kaiser Franz Joseph bewirthete die Marschälle und Generale, welche der Revue angewohnt, die Mitglieder des diplomatischen Corps, die n,, hohen Staatswürdenträger, sowie den Prä⸗ fekten und die Deputation des Stadtrathes, die ihm vorgestern ihre Huldigung dargebracht hat.

Italien. Florenz, 26. Oktober. (W. T. B) Die hier aus Terni eingetroffenen Nachrichten hesagen, daß Garibaldi die päpstlichen Truppen bei Monterotondo besiegt und dabei 3 Kanonen erbeutet habe. Die Niederlage der Garibaldianer unter Acerbi bei Viterbo wird bestätigt.

(W. T. B.). Der Corriere italiano« bringt weitere Einzelheiken über das Gefecht, weiches gestern bei Monte⸗ rotondo zwischen den Schaaren Garibaldi's und päpst. lichen Zuaven stattgefunden und für erstere siegreich geendet hat. Der Kampf soll ein sehr heißer gewesen sein. Die Päpst— lichen waren mit Artillerie versehen. Die Insurgenten sollen, wie man wissen will, an 200 Gefangene gemacht und 3 Ge⸗ schütze genommen haben. Auf beiden Seiten sind zahlreiche Verkuste an Todten und Verwundeten vorgekommen. Die Insurgenten⸗Anführer Mosto und Salmone sind schwer ver⸗ wundet. Die Päpstlichen wurden schließlich in die Flucht ge— schlagen und von den Garibaldianern verfolgt.

»Times« meldet in einem Telegramm aus Florenz vom 25. Oktober: Die in Rom stattgehabten Ruhestörungen waren unbedeutend. Es wurden keine Barrikaden errichtet.! Es sind nur Wenige getödtet und 103 Gefangene gemacht. Die Rädels—⸗ führer werden dem Kriegsgerichte überwiesen. Es sind in . Waffen-Depots entdeckt und die Thorwachen verstärkt worden.

Die »Patrie« meldet ferner, daß die Eisenbahnverbindung zwischen Civitavecchig und Rom zerstört war, aber wiederher⸗ gestellt sei und deßhalb die Beförderungen der päpstlichen Truppen und des Kriegsmaterials leicht von Statten gingen. Die gesammte päpstliche Armee sei vor Rom konzentrirt und ein französischer Genie⸗General in besonderer Mission dorthin entsandt. Man nimmt an, daß die Garibaldianer, in Erwar⸗ tung von Verstärkungen, Monterotondo befestigen werden. Die . Truppen haben Befehl erhalten, in der Defensive zu bleiben.

Rom, 25. Oktober. (Ueber Paris.) (W. T. B.), Gestern machten etwa 1000 Garibaldianer unter Ghirelli einen An— griff auf Viterbo. Ein Thor der Stadt gerieth in Brand. Die päpstlichen Truppen wiesen jedoch den Angriff entschlossen zurück, wobei eine Anzahl der Garibaldigner, darunter auch einer ihrer Anführer, getödtet wurde. Die Päpstlichen erbeuteten Waffen, Munition und Wagen. Die Einwohner Viterbos blie— ben theilnahmlos bei diesen Vorgängen. .

In Rom herrscht die größte Ruhe. Eine große Anzahl römischer Bürger hat sich vereinigt, um Nachts zur Aufrecht— erhaltung der Ordnung in den Straßen der Stadt einen Pa— trouillendienst einzurichten.

(W. T. B.) Ueber Paris,) »Osservatore Romano« enthält eine Bekanntmachung des päpstlichen Generals Zappi, in welcher die Bürger aufgefordert werden, aufrührerische An⸗ sammlungen zu vermeiden und sich bei ertönendem Alarm— signale ruhig in den Häusern zu halten und die Magazine zu schlieen. Das Zusammenstehen von mehr als 4 Personen wird untersagt.

28. Oktober. (Ueber Paris (W. T. B.) Der Papst * mit Rücksicht auf die gegenwärtige durch die revolutionaire zewegung hervorgerufene Lage des Patrimoniums der Kirche eine Encyelica an alle Bischsfe der Welt erlassen. Die Enchy⸗ eliea bespricht auch die betrübende Lage der polnischen Kirche und fordert zu öffentlichen Gebeten auf. Gestern hat die römische Polizei bei Nachforschungen in einem Hause Widerstand gefunden. Bei der Erstürmung des Hauses wurden 15 Garibaldianer getödtet und 36 gefangen genommen; nur zwei von ihnen waren Römer aus sehr niede⸗ rem Stande. Eine große Anzahl von Waffen und Munition wurde mit Beschlag belegt; die Stadt ist ruhig.

Dänemark. Kopenhagen, 24. Oktober. N.) Das

3k 6 . fenen . bestelllen ,

adungsriffeln ist hier am Sonnabend mit dem Dampfschiffe »Slesvig« .

Amerika. New-York, 16. Oktober. In Richmond werden zwei Farbige als Kandidaten für die Wahlen namhaft gemacht. Auch an einem andern Orte in Virginien, in Wil⸗ liamsburg, hatten die Radikalen einen Negerkandidaten aufge⸗ stellt. In Philadelphia haben neuerdings die Republikaner den General Grant zum Kandidaten für die Präsidentschaft auf⸗ gestellt. Der Präsident geht inzwischen, unbekümmert um diese und andere Schritte, den Pfad der entschiedenen Politik: die Generale Pope und Ord sind nach Washington beschieden worden und General Sickles erhielt auf sein Gesuch 9 . seiner amtlichen Wirksamkeit eine abschlägige

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Stuttgart, Sonnabend, 26. Oktober, Abends. Die bür⸗ gerlichen Kollegien der Stadt haben eine Adresse an die Stände⸗ kammer beschlossen, worin letztere um die Genehmigung der Zollverträge gebeten wird. Gleichzeitig haben die Kollegien die Bürgerschaft zu einer morgen stattfindenden Versammlung ein⸗ geladen, damit dieselbe ihrer Willensmeinung einen energischen Ausdruck gebe.

Stuttgart, Sonntag, 27. Oktober, Mittags. Eine sehr zahlreich besuchte Bürgerversammlung beschloß einstimmig, die Ständeversammlung zur Annahme des Schutz- und Trutzbünd⸗ nisses mit Preußen und des Zollvereinsvertrages aufzufordern.

London, Sonntag, 27. Oktober, Vormittags. Der »Observer« bestätigt, daß Lord Stanley dem britischen Bot⸗ schafter in Paris, Lord Lyons, die Instruction hat zugehen lassen, der französischen Regierung mitzutheilen, daß in Eng' land die große Majorität die Occupation Roms durch fran⸗ zösische Truppen schmerzlich bedauern würde.

London, Montag, 28. Oktober, Morgens. Aus New⸗ York vom 26. d. M. wird gemeldet: Nach Berichten aus Mexiko ist Juarez zum Präsidenten wiedergewählt. Santa Anna ist verbannt worden.

Paris, Sonntag, 27. Oktober, Morgens. In seiner Rede bei dem Banket der Ausstellungs⸗-Kommissionen sprach der Staatsminister Rouher von den schnellen Fortschritten der Industrie und Kunst und bemerkte, daß deren Entwickelung stets durch die Anarchie des Krieges aufgehalten werde. Trotz dem wäre es eine Illusion, wenn man glaube, die Menschheit von den Uebeln des Krieges ganz befreien zu können. Man müsse sich darauf beschränken, die Uebel des Krieges zu ver⸗ mindern. Die Aufgabe der Regierenden sei die Erhaltung des Friedens unter den Nationen. Die Tagesereignisse schienen diesen Worten ein Dementi zu ertheilen. Fürchte man doch sogar, daß eine benachbarte Nation die schwere Verant⸗ wortlichkeit eines Krieges mit Frankreich auf sich nehmen könnte. Diese Besorgniß ist, wie ich glaube, fügte Rouher hinzu, unbegründet. Der einzige Zweck der von dem Kaiser gefaßten Entschließungen ist, dem ordnungswidri⸗ gen Vorgehen von revolutionären Persönlichkeiten Einhalt zu thun, die ohne jedes Mandat sind und es wagen, das von der gesetzmäßigen Macht des Landes beschworene Wort zu verletzen. Die italienische Nation und ihr Souverän wissen, daß die ver— blendeten Anarchisten ebensowohl Florenz als Rom und die Existenz des monarchischen Italiens nicht weniger wie die der

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