1867 / 255 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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päpstlichen Staaten bedrohen. Was mich betrifft, so habe ich Vertrauen in die Besonnenheit dieses Volkes, dem wir so zahl⸗ reiche Beweise unserer Sympathie gegeben haben. Es wird sich gewiß nicht durch die bösen Leidenschaften in's Schlepptau nehmen lassen. Die Feuerprobe, welche wir jetzt durchmachen, wird nur zur Befestigung des Friedens beitragen, indem gleichzeitig die ungeregelten und ruhestörenden Leidenschaften, denen man nicht ohne Schande und große Gefahr die Interessen Europas und der Civilisation überlassen könnte, zurückgedämmt werden.

Staats-Minister Rouher schloß seine Rede mit fol⸗ genden Worten: »Wir Alle, die wir an dem Wettstreit der internationalen Ausstellung betheiligt sind, unter— stützen mit unseren Wünschen, unseren Anstrengungen und unserem loyalen Einfluß jene verständige Lehren . welche die Kraft der Nation nur als Rüstung zur Vertheidigung ihrer Unabhängigkeit gebrauchen wollen. Lassen Sie uns, Jeden in seiner Sphäre, jene großen friedlichen Strömungen begünstigen, welche der menschlichen Thätigkeit Gedeihen und Reichthum zusichern und jene großen, durch göttlichen Willen in das menschliche Herz eingeschriebenen Prinzipien der guten Eintracht Früchte treiben lassen. Ich trinke auf die Gesundheit der fremden, mit Frankreich verbündeten Souveraine und Staatsoberhäupter.

27. Oktober. Der Kaiser von Oesterreich wird heute dem Pferderennen in Vincennes beiwohnen.

Paris, Sonntag, 27. Oktober, Morgens. Der heutige »Moniteur« schreibt: Der Abgang der Flotte und der Truppen nach Civitavecchia war auf den Wunsch des Königs Victor Emanuel bis zum gestrigen Abend aufgeschoben worden; da jedoch noch immer kein neues Ministerium in Florenz gebildet ist und die revolutionairen Schaaren fortfahren, in die päpst⸗ lichen Staaten einzudringen, und Gefahren für Rom selbst be— fürchten lassen, so hat die französische Regierung die beschlossene Occupation nicht länger vertagen dürfen und ließ der Kaiser von seinem Beschlusse in Florenz Mittheilung machen. Diese Maßnahme hat keinen aggressiven Charakter gegen Italien. Beide Länder sind in gleicher Weise bei dem Triumphe der Ordnung und Gleichheit interessirt. Die revolutionairen Angriffe, welche auf Rom versucht werden, sind weiter nichts, als eine Verletzung des öffentlichen Rechtes und der bestehenden Verträge. Die ita⸗ lienische Nation und ihr Souverain können über diese Ereignisse keine andere Meinung haben als die unsrige, und wir bewahren die Hoffnung, daß die freundschaftlichen Beziehungen, die beide Völker vereinigen, nicht werden gestört werden. ö

Paris, Sonntag, 27. Oktober, Abends 8 Uhr. Die »Agence Havas« meldet aus Toulon von heute Abend: Die Brigade Polhés Einien⸗-Infanterie⸗Regimenter 42 und 87), so wie Kavallerie, Artillerie und Train sind auf dem zweiten Geschwader eingeschifft und gehen diesen Abend in See.

Paris, Sonntag, 27. Oktober, Abends. »Etendard« enthält folgende Nachrichten: Die Flotte ist gestern Abend 8 Uhr in See gegangen und kann am Montag Morgen in Eivita— vecchia eintreffen. Die Ausschiffung der Truppen kann am Dienstag erfolgen. Garibaldi'sche Banden überschreiten fort— gesetzt ohne Behinderung die päpstliche Grenze. Seit 3 Tagen giebt es keine Regierung mehr in Italien. Die revolutionären Comités sind allein in Thätigkeit geblieben.

Das hier circulirende Gerücht, König Victor Emanuel habe abgedankt, ist unbegründet. .

»Patrie« meldet: Heute Vormittag hat in Saint-Cloud Minister- und Geheimrathskonseil stattgefunden. Die Kaiserin wohnte demselben bei. General Cialdini, meldet dasselbe Blatt, hat erst gestern Abend seine Demission gegeben. Auf die Nachricht, Cialdini habe im Laufe des gestrigen Tages einige Zustimmungserklärungen erhalten und hoffe, ein Kabinet zu Stande zu bringen, war, wie der »⸗Moniteur« anzeigt, die nach Toulon gesandte Ordre gestern verzögert worden, und die Ver⸗ bindung zwischen dem Lande und den Transtzportschiffen vor Toulon wurde daher gestern noch tagüber aufrechtgehalten.

Des Abends aber wurde die Verbindung abgebrochen und die Flotte segelte definitiv ab.

Ein Florentiner Telegramm desselben Journals meldet: König Victor Emanuel hat den General Menabrea berufen, um ein Ministerium zu bilden.

Marquis Pepoli ist, der »Patrie« zufolge, gestern in Paris eingetroffen und hatte noch im Laufe des gestrigen Tages mit mehreren Ministern Besprechungen.

Paris, Montag, 28. Oktober, Morgens. In dem Bul— letin des »Moniteur« heißt es: Die letzten aus Monterotondo eingetroffenen Depeschen konstatiren, daß die päpstliche Garni—⸗ son trotz zweier nach einander erfolgter Sturmangriffe Seitens der Garibaldianer Herrin des Platzes geblieben ist. Man glaubt, Garibaldi habe Monterotondo in seinem Rücken liegen lassen und sei weiter gegen Rom vorgerückt. Ein Detachement der Garnison von Rom ist den Banden entgegengegangen.

Das amtliche Blatt veröffentlicht ferner den unterm 29. Juli zwischen Frankreich und dem Kirchenstaate abgeschlossenen Handels- und Schifffahrts⸗Vertrag.

Florenz, Sonnabend, 25. Oktober, Abends 9 Uhr. Diritto« meldet, daß die französische Flotte morgen die Truppen in Civita⸗Vecchia ausschiffen werde.

Florenz, Sonntag, 27. Oktober, Abends. (Ueber Paris.) Das Ministerium ist wie folgt konstituirt: General Mena. brea: Auswärtiges und Präsidium, Gualterio— Inneres, Graf Cam bray-Digny: Finanzen, Cantelli: öffatEtiDhe Arbeiten, General Bertole Viale: Krieg, Mari: Justiz. Bis zur vollständigen Formation des Kabinets übernimmt interimistisch Menabrea auch das Portefeuille des Innern, Eambray-Digny das des Ackerbaues und Cantekli das Portefeuille des öffentlichen Unterrichts.

Florenz, Sonntag, 27. Oktober, Abends. Die bereits mehrfach erwähnte Proclamation des Königs an die Italiener lautet wörtlich folgendermaßen: Revolutionaire Banden, welche aufgeregt und verführt worden sind durch das Treiben einer gewissen Parthei , haben ohne von mir oder von meiner Regierung ermächtigt zu sein, die Grenzen des Kirchenstaats verletzt. Die Achtung, welche alle Bürger in gleicher Weise den Gesetzen und den internationalen Stipulationen schulden, die von dem Parlament und mir sanctionirt waren, legt uns bei der gegenwärtigen ernsten Lage eine unerläßliche Ehrenschuld auf. Europa weiß, daß die Fahne, welche in dem benachbarten Lande er! hoben wurde, mit dem Bestreben, die oberste geistliche Gewalt des Oberhauptes der katholischen Kirche zu zer— stören, daß diese Fahne nicht die meinige ist. Jene Ver— suche setzen unser gemeinsames Vaterland in eine ernste Gefahr, sie legen mir die hohe Pflicht auf, die Ehre des Landes zu retten und gleichzeitig nicht zu dulden, daß zwei vollständig von einander zu scheidende Sachen, zwei durchaus verschiedene Anschauungen nicht miteinander vermischt werden. Italien muß vor den Gefahren bewahrt werden, denen es ausgesetzt ist. Europa muß überzeugt werden, daß Italien, getreu seinen Verpflichtungen, die öffentliche Ordnung nicht stören kann, noch will. Ein Krieg mit unserem Alliirten würde ein Bruderkampf zweier Armeen sein, welche gemeinsam für dieselbe Sache gekämpft haben. In meiner Eigenschaft als Inhaber des Rechts über Krieg und Frieden darf ich nicht dulden, daß dasselbe von anderer Seite usurpirt werde. Ich hege das Vertrauen, daß der Stimme der Vernunft Gehör geschenkt werde, und daß die italienischen Bürger, welche dieses Recht verletzt haben, sich rasch hinter die Linie unserer Truppen begeben werden. Die Gefahren, welche die Ruhestörungen und unüber⸗ legten Pläne derselben erzeugen können, müssen beschworen werden, indem die Autorität der Regierung und die Unver⸗ letzlichleit der Gesetze mit Festigkeit aufrecht erhalten wird. Die Ehre des Landes ist in meinen Händen. Das Ver— trauen, welches die Nation in den schlimmsten Tagen mir ge⸗ schenkt hat, kann mir auch jetzt nicht fehlen. Wenn in die Geister wieder Ruhe eingekehrt sein wird, wenn die öffentliche

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Ordnung in vollem Maße wieder hergestellt ist, wird meine Regierung in Uebereinstimmung mit der französischen ge⸗ mäß der Stimme eures Parlaments sich bemühen, mit aller Loyalität eine zweckmäßige Ausgleichung zu finden, eine Ausgleichung, welche im Stande ist, der schwierigen und gewichtigen römischen Frage einen Abschluß zu geben. Auf eure Besonnenheit habe ich stets mein Vertrauen gesetzt und werde es auch ferner thun, ebenso wie ihr der Hingebung eures Königs für das Vaterland vertraut habt, für das Vater— land, welches wir Dank unseren gemeinsamen Opfern in den Kreis der Nationen eingeführt haben, welches wir unseren Kindern geehrt und in seiner Gesammtheit überliefern müssen.

Rom, Sonnabend, 26. Oktober, Abends. (Ueber Paris) Gestern hat eine Schaar Garibaldianer, welche eben die Grenze überschritten, einen Angriff auf Bagnorea versucht, wurde jedoch von der Garnison in die Flucht geschlagen. Garibaldi steht noch immer mit 4000-5000 Mann vor Monterotondo, welches

vown 2? Compagnien der Legion von Antibes und einer Abthei⸗

lung von etwa 100 päpstlichen Gendarmen vertheidigt wird. Die Truppen des heiligen Stuhles haben zwei Angriffe trotz der bedeutend numerischen Ueberlegenheit der Insurgenten siegreich zurückgeschlagen. Heute, am 26. um 2 Uhr Nachmittags, ist eine päpstliche Kolonne von 1000 Mann aus Rom ausmar— schirt, um die Truppen in Monterotondo zu verstärken.

Konstantinopel, Sonnabend, 26. Oktober. Der englische Gesandte Elliot hatte heute beim Sultan seine Antrittsaudienz.

Derselbe stattete darauf den Ministern Besuche ab.

Belgrad, Sonnabend, 26. Oktober, Abends. Die Skuptschina in Krajujevatz ist heute geschlossen. wird Montag hier erwartet.

Bukarest, Sonntag, 27. Oktober. Der Fürst empfing gestern eine Deputation der in Rumänien ansässigen Fremden⸗

Kolonie, welche ihn in einer Adresse bat, Maßregeln gegen die Verbreitung unrichtiger Nachrichten durch die ausländische, be— sonders österreichische Presse über die gegenwärtigen Zustände

in den Donaufürstenthümern zu ergreifen, Nachrichten, welche deutchze.

das Land als in voller Agitation begriffen darstellen und da— durch dem Handelsverkehr empsindlichen Schaden zufügen.

St. Petersburg, Sonntag, 27. Oktober, Nachmittags. Nach amtlichem Ausweise ergiebt das erste Halbjahr des laufen⸗ den Jahres gegen die entsprechende Periode des vergangenen Jahres ein Mehr von 33 Millionen Rubel an Zoll-Einnahmen Der Export hat sich in den letzten vier Jahren, also im Vergleich zum Jahre 1862, um 60 Millionen Rubel vermehrt. Für Eisenbahnbauten

und von 4 Millionen an Accise⸗Einnahmen.

hat der Staat 113 Millionen verausgabt. Die Regierung hat

unter Staatsgarantie ertheilen wird.

Kunst⸗- und wissenschaftliche Nachrichten.

Hannover, 25. Oktober,. ; Charlotte Buff (Werther's Lotte), starb hier gestern Morgen im 95. Lebensjahre. , , .

Paris, 26. Oktober. Die Geschäfte liegen ganz darnieder. Die Fabriken im Elsaß arbeiten nur noch sechs Stunden per Tag, die in

der Unter-Normandie haben ganz geschlessen. In Roubaiz und Tour- Zierrathstücke an, die bereits rohe Spuren eines Schneide⸗Instruments

zeigen oder durch Spalten nach Art der Steinwaffen ihre Gestalt erhalten haben

coing haben bedeutende Falliments Statt gefunden.

Statistische Nachrichten.

(Preise und Verkäufe von britischem Getreide) Aus einer statistischen Nachweisung für das Vereinigte Königreich,

welche die letztverflossenen 13. Jahre umfaßt, sind die durchschnittlichen Gazette * ⸗Preise von britischem Weizen, Gerste und Hafer pr. Imperial⸗

Quarter in jedem einzelnen Monate und Jahre zu entuchmen. Wäh—

rend der genannten Periode variirten die Weizenpreise pr. Ott. zwischen s. 2 d. lin 1884) und 74 8. 8S d. lin 18555 der Mittelpreis in ir66 war 49 s. 11 d. Gerste stand am niedrigsten in 1857 mit 28 8. 6 d.

am höchsten in 1857 mit 42 s. 1 d.; als Jahresdurchschnitt für 1866 ergiebt sich 37 s. 5 d.

schnittlich 24 s. 7 4. pr. Otr.

nördli

Der Fürst

Archivrath Kestner, ein Sohn von

und am größten in 1859 (5,498,292 QOtr.). Die Verkäufe von Gerste Treichten mit 26678, 93st QOtr., ihr Maximum in 1855, und mit 1,787, C0656 Qtr. ihr Minimum in 56h. Von Hafer fetzte man im Jahre 1852 am meisten ab, nämlich 94550 Qtr., dagegen am wenigstẽn, 2 . e n . ö r g * , , clfbtverkeędenen Jahre wegen Unvollständigkeit der diesfälligen zii ibeis⸗ nicht einbezogen. l an *

Gewerbe⸗ und Sandels⸗ Nachrichten.

T. (Die Bernstein⸗ Baggerei bei Schwarzort a rn chen Haff.) Auf der ka fg Nehrung, n gr Heel n ich von Memel, liegt, Don hoher Kiefernwaldung umgeben, das Fischerdorf Scwar ort. Bis vor drei Jahren nur ein wegen seiner romantischen Lage beliebter Badeort, hat es seitdem durch die in der Nähe im Kurischen Haff eingerichtete Bern stein⸗Baggerei eine industrielle i n, erlangt. Zwei Unternehmer aus Yen haben, nacht einem Aufsatz des Dr. Bchrends in der altpreußischen Mönats-⸗ schrift von 1867 (Heft 5) das dort vorhandene Bernsteinlager entdeckt und damit eine neue Quelle des Nationalreichthums erschlossen. Dasselbe befindet sich auf den sogenannten Korningsschen Hacken, einer sanften Bodenerhöhung im Haff, die etwa eine Viertelmeile ch des Schwgrzorter Waldes vom Ufer der Nehrung sich in das Haff hineinzieht. Man hält das Terrain für groß und ergiebig genug, 36 , Reihe von Jahren eine reiche Ausbeute an Herr fn zu An dieser Stelle, ungefähr 800 Schritt vom Ufer, liegt die aus 4 Dampfbaggern und mehreren kleinen Han = ,,, h Handbaggern bestehende Flo Da der Bernstein und das Sprockholz, welches mit demselben . zusammen vorkommt, in dem Sande des Haffs nicht in einer esonderen Schicht angehäuft sind, sondern mehr oder weniger 36 t unter der Oberfläche des Haffbodens bis zu einer Tiefe von 1 26 Fuß sich vorfinden, so ist die Art und Weise des Baggerns eine eigen⸗ thümliche, die den besonderen Verhältnjssen hat angepaßt werden müffen. Der Betrieb der Baggerei sindet in den Sommermonaten Tag und Nacht statt und zwar in 3 Arbeitsschichten zu je 8 Stunden. Die Anzahl der dabei beschäftigten Arbeiter beläuft sich auf etwa 400; der Lohn der einzelnen Arbeiter beträgt für die Sstündige Arbeitsschicht 22 Sgr. da dieselben meistentheils eine um die andere Schicht arbeiten, somit also in zweimal 24 Stunden, dreimal 8 Stunden, beschäftigt sind, so stellt sich der Verdienst des Arbeiters fuͤr A Stun⸗ den auf durchschnittlich J Thlr. 3 Sgr, Eine von den Unternehmern getroffene Einrichtung sichert den Arbeitern einen Theil des Verdienstes für die Wintermonate, indem ihnen von dem Lohne wöchentlich UL Thaler zurückgelegt wird, so daß sie bei dem Schluß der Arbeit Anfang Winters eine kleine Summe in Händen haben. Die tägliche Ausbeute an gebaggertem Bernstein ist eine be—

Es beträgt nämlich die durchschnittliche Ausbeute jeder Arbeits—= schicht ungefähr 288 Pfund Bernstein. Hiernach stellt i der Ertrag

in 24 Stunden auf, Sid und in den 6 Arbeitstagen der Woche auf

5184 Pfund Bernstein heraus.

Der von den Baggern aus dem Boden des Haffs herausgeför— derte Sand, in welchem der Bernstein befindlich, wird auf den gefüll⸗ ten Prähmen an einen Abladeplatz am Ufer dem sogenannten stage gebracht, um dort gewaschen zu werden.

Hier befinden sich auch die nöthigen Betriebsgebäude, die Vor— rathskammern, Utensiliengelasse, die Schmiede, Schlosserei, Tischlerei und Drehscheibe. An diese Gebäude reihen sich am Haffufer entlang die Schlafhäuser für die nicht in der Nähe wohnhaften Arbeiter, welche zum Theil weit aus Littauen gekommen sind.

Unter den hei Schwarzort gewonnenen Bernstein⸗Mengen finden

erklärt, daß sie vor 1869 keine neue Konzession zu Eisenbahnen sich nicht selten Stücke, die bexeits von Menschenhand bearbeitet sind.

sellschaft. Dieselbe ist nach der Angabe des Pr. Behrends besonders

Eine Sammlung derselben besitzt die physikalisch⸗ökonomische Ge⸗

dadurch interessant, daß die bei Schwarzort gefundenen Stücke von

den bearbeiteten Bernsteinfunden des Samlandes und anderer Theile der Provinz Preußen wesentlich verschieden sind.

Man unterscheidet nämlich bei den erwähnten Kunstprodukten wesentlich dreierlei verschiedene Arbeit, die wohl eben so vielen,

jedenfalls zwei vperschiedenen Zeitperioden angehört.

Für die ältesten Stücke hält man diejenigen, welche mit einer kleinen Oeffnung zum Aufziehen auf eine Schnur versehen, sonst aber noch unbearbeitet sind. An dieselben schließen sich einige ähnliche

Die zweite Art bilden die von den Arbeitern als »Knöpfe« charak—

terisirten Stücke, die, nach Art der sonstigen Bernstein-Korallen auf Schnüre gezogen, als Halsschmuck dienten und schon eine vorgeschrittene

Geschicklichkeit bekunden.

Die letzte Art dieser Artefakte besteht aus cylindrisch zugeschnittenen Stücken, die der Länge nach durchbohrt sind, aber noch an ihrer Außen- seite uneben und roh zugeschnitten sind. Dieselben scheinen unpoll—⸗ endet gebliebene Stücke zu sein.

Außer diesen drei Arten sind einzelne abweichende Stücke, nament— lich auch flache Ringe gefunden worden. Besonders erwähnenswerth sind 2 Nachbildungen menschlicher Gestalten, von denen die eine von

Der billigste Preis für Hafer, welcher im ungefähr 37 Zoll Länge einen Littauer in seiner charakteristischen kur⸗ Jahre 1852 vorkam, beziffert sich mit 19 8. 1 d. Dagegen der höchste in 1854, mit 27 8. 11 d. voriges Jahr kostete diese Kornfrucht durch⸗ Die Verkäufe von britischem Weizen Auf Verschiedenen Märkten von England und Walecs waren innerhalb der Jahre 1857 und 186 incl. am kleinsten in 1862 33588 085 Otr.),

zen Jacke darstellt. Vier angebrachte Löcher scheinen dafür zu sprechen, baß die Figur das Mittelstück einer Halskette wohl als Amulet bildete

Dem »Preuß. Handels- Archiv« schreibt man unterm 18. Ok= tober aus Nordhausen: Die in der letzten Hälfte des Monats