1867 / 262 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Schweiz. Bern, 1. November. (Köln. Zig) Gestern ist der definitive Austritt des Bundes-Präsidenten Fornerod aus dem Bundesrathe erfolgt. Laut Vernehmen wird derselbe schon in den nächsten Tagen nach Genf übersiedeln, um die Leitung des Crédit Foneier Suisse anzutreten. Morgen wird der neue Kaiserlich österreichische Gesandte, Ritter von Zulauf, in der Bundesstadt eintreffen und Anfangs nächster Woche dem Bundes Präsidenten seine Creditive überreichen. Sein Vor⸗ gänger, Freiherr von Menshengen, befindet sich ebenfalls noch in Bern.

Italien. Die »Patrie« vom 4. November schreibt: Aus Rom sind keine neue Nachrichten eingelaufen. Man glaubte, daß heute ein Kampf zwischen den päpstlichen Truppen, welche aus Rom gerückt sind, und den Garibaldianern stattfinden würde. Garibaldi steht noch bei Monterotondo verschanzt.

Rumänien. Bucharest, 1. November. Der heutige »Monitorul« veröffentlicht eine Depesche aus Bakeu, wonach die an Oesterreich auszuliefernden Waffen unter Bedeckung des 2. Ulanen-Regiments in das Arsenal nach Bucharest abgegan⸗ gen sind.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. November. Die Fürstin Galizyn hat von ihrem Stammgute im Kreise Schlüsselburg, Petersburger Gouvernements, tausend Desijätinen Land dem Edelmanne Kommissarow Kostronskoi, dem bekann⸗ ten Lebensretter des Kaisers, zum Geschenk gemacht. Die vom Kaiser dazu ertheilte Erlaubniß ist in die neueste Rummer der Gesetz Sammlung aufgenommen.

Der Königlich sächsische Gesandte, Graf Könneritz, hat sich am 29. Oktober vom Kaiser verabschiedet.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. Oktober. Nach Mittheilung des in Gothenburg erscheinenden Blattes »Göteborgposten« sind die Einnahmen aus den Zoll- und den Branntwein-Abgaben um mehrere Millionen geringer, als sie von dem Reichstage veranschlagt waren.

31. Oktober. (H. N.) An das Unterstützungs⸗Comité für Norland in Stockholm ist durch das schwedische Mi⸗ nisterium des Aeußern die Summe von 31,192 Rdl. 19 Oere abgeliefert worden, welche Summe in den drei Städten Hamburg, Lübeck und Bremen eingesammelt worden ist.

Dänemark. Kopenhagen, 2. November. Heute wird die Königliche Residenz vom Schlosse Bernstorff nach dem zum Winteraufenthalte für den Hof eingerichteten Schlosse Fredensborg verlegt. Am 31. Oktober starb der 90 Jahre alt gewordene GeneralLieutenant Christian Höegh Guldberg. Der Verstorbene führte im Jahre 1848 das Ge⸗ neral-⸗Kommando in Nord⸗Jütland.

Amerika. Aus Rio de Janeiro, vom 9. Oktober, wird über die Vorgänge auf dem Kriegsschauplatze folgendes Nähere gemeldet: Ein brasilignisches Armee⸗-Corps war von dem Hauptquartier in Tuyu-Lue detachirt und gegen das Fort Villa do Pilar, welches den Paraguiten als Munitions-Depot dient und zwischen Humaita und Asiumcion am Paraguay⸗ Flusse liegt, abgeschickt worden. Die Brasilianer eroberten Pilar nach heftigem Kampfe und erbeuteten viele Gefangene und Kriegsvorräthe Von Pilar sollte dies Armee-Corps auf Aseumcion marschiren, während zu seiner Deckung ein anderes und größeres brasilianisches Corps über den Rio Honda gehen und Humaita vom Norden her bedrohen sollte.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Wien, Dienstag, 5. November, Vormittags. Die heutige »Debatte« bestätigt die (bereits am Sonntag von London ge— meldete) Nachricht von einem neuerdings erlassenen Rund— schreiben des Freiherrn von Beust an die Vertreter Oesterreichs im Auslande, welches die übereinstimmenden Ansichten der Ka— binette von Wien und Paris über die europäischen Hauptfragen konstatirt. Eine Pariser Korrespondenz desselben Blattes, welche den Inhalt des Rundschreibens entsprechend den bereits darüber gemachten Angaben skizzirt, fügt noch hinzu, die gemeinsame Politik gelte nur dem Frieden, die jetzt beginnende Action könne ebenfalls nur eine Action des Friedens sein.

Paris, Montag, 4. November, Abends. Ueber die gestern Morgens in der Gegend der Porte Saint-Martin und der kEeole des Arts et Metiers stattgefundenen Ruhestörungen, wird, nach der »France«, noch Folgendes ergänzend gemeldet: Einige exaltirte Personen versuchten, jene Bewegung zu gewissen

(H. N.)

politischen Demonstrationen zu benutzen und riefen: Nieder mit der Intervention! Diese Versuche scheiterten an dem ge⸗ sunden Sinne des Publikums. Die Ruhe ist vollständig wiederhergestellt. .

Paris, Montag, 4. November, Abends. Der »Abend⸗ Moniteur« druckt die Note der Florentiner amtlichen Zeitung ab, worin die italienische Regierung sich gegen die Vornahme der Plebiszite erklärt und bemerkt dazu, daß der »Morgen⸗ Moniteur« diese Erklärung der italienischen Regierung schon vorgestern angekündigt habe. .

Nach den Abendblättern wird General Lamarmora heute oder morgen die Rückreise nach Florenz antreten. In dem schon signalisirten Artikel der »Patrie« über den Ernst der Situation heißt es: Ungeachtet der durch Rataz zi begangenen Fehler hatte sich Italien bei seinem Austritte aus dem Kabinet erst halb in mazzinistische Anarchie gestürzt. Während die Proklamation Königs Victor Emanuel eine Wendung zum Besseren war, hat nun aber der Einmarsch der italienischen Truppen in den Kirchenstaat Italien ganz und gar in jene Anarchie zurücksinken lassen. So groß der begangene Fehler aber auch sein möge, er kann noch wieder gut gemacht werden. Wird man dies in Florenz einsehen? Wir wollen es abwarten.

»France« schreibt: Monterotondo ist durch die päpstlichen Truppen angegriffen worden, denen die französische Division Dumont als Soutien diente. Demselben Blatte wird versichert, daß General Failly den Befehl habe, jede durch die italienische Armee den Garibaldianern gewährte Unterstützung sofort zu⸗ rückzuweisen.

Florenz, Montag, 4. November, Abends 10 Uhr. Die päpstlichen Truppen haben gestern mit überlegenen Kräften die Garibaldianer zwischen Monterotondo und Tivoli angegriffen. Nach einem erbitterten Kampfe mußten die Insurgenten ihre Stellungen aufgeben. Auf beiden Seiten waren die Verluste

erheblich. Garibaldi ist unverletzt geblieben.

Florenz, Montag, 4. November, Nachts 10 Uhr 45 Mi⸗ nuten. Die Zeitungen veröffentlichen bereits Einzelheiten über den Kampf bei Monterotondo. Hiernach hatte Garibaldi sich schon bereit erklärt, sich zurückzuziehen und befand sich auf dem Marsche in der Richtung nach den Abruzzen, als er nahe bei Tivoli durch 12,9000 Mann päpstlicher Truppen angeriffen wurde. Die Garibaldianer waren nur 3000 Mann stark. Der Kampf war heiß und erbittert. Die Verluste der Freiwilligen sind sehr bedeutend. Man sagt, 500 derselben seien todt oder verwundet. Den Verwundeten ist sofort Pflege zu Theil geworden. Gari— baldi hat sich auf das Gebiet des Königreichs zurückgezogen. Auch General Nicotera ist mit seinen Offizieren schon in Neapel eingetroffen. Die Freiwilligen, welche unter ihm ge— standen haben, werden in ihre Heimath zurückkehren.

Paris, Dienstag, 5. November, Morgens. Der »Moni— teur« bestätigt die Niederlage der Garibaldianer bei Tivoli und fügt hinzu, die Flucht der Freiwilligen sei eine ungeordnete ge— wesen, dieselben sollen auf dem Schlachtfelde 3000 () Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen gelassen haben.

General Riccotti, Befehlshaber der italienischen Truppen, hat

an der Grenze die Entwaffnung von 4000 (?) Garibaldianern vorgenommen, welche sich auf italienisches Gebiet zurückziehen wollten.

Paris, Dienstag, 5. November, Morgens. Der »Moni⸗ teur« meldet ferner über das Gefecht bei Monterotondo: Es gelang dem General Garibaldi vom Kampfplatze zu entkom— men und die italienische Stadt Terni zu erreichen, von wo er nebst seinen beiden Söhnen Menotti und Ricciotti durch die italienischen Behörden nach Florenz geführt worden ist.

Florenz Dienstag, 5. November, Vormittags. Die Opinione meldet in ihrer zweiten Ausgabe in Berichtigung einer früheren Angabe, daß Garibaldi sich nicht nach Caprera begeben habe, sondern daß derselbe nach der Festung Spezzia abgeführt worden sei.

Die Postverbindung mit Rom ist jetzt wieder hergestellt.

Florenz, Montag, 4. November, Nachts 11 Uhr.

; Weizen Fl. 120, für Roggen 100 Fl. für Gerste und Buchweizen 35 Fl. pro Last höher als im vorigen Jahre in gleicher Zeit.

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as Journal »Italie« schreibt: In dem heute stattgehabten Ministerrathe war die Rede von der Veröffentlichung der ita— lienischen Antwort auf die letzte Depesche Moustier's vom 1. d.

St. Petersburg, Dienstag, 5. November, Vormittags. in Kaiserlicher Befehl ordnet die sofortige Schließung der rus⸗ ischen Postexpeditionen in Rumänien an und untersagt die Beförderung der Korrespondenz nach Konstantinopel über Ru⸗ mänien. Demnach geht die russische Korrespondenz nach Kon— tantinopel von jetzt ab ausschließlich über Odessa. Die Re— gierung hat die Kriegsflagge und die Kauffahrteiflagge des nord— deutschen Bundes anerkannt. Der König und die Königin von Griechenland verlängern ihren hiesigen Aufenthalt bis zum 8. d. und beabsichtigen in Warschau mit der auf der Rückreise zegriffenen Kaiserin von Rußland zusammenzutreffen.

(GGemerbe⸗ und SGandels- Nachrichten.

Nach einem uns zugegangenen statistischen Uebersichtshericht über den Getreidehandel betrug die Gesammt-Einfuhr in die Niederlande bis Ende August an Mud, von denen 30 auf 1 Last

ehen. Von: a. 18667 1866

538 0

Weizen

Roggen ** . . 6 e n ,, Gerste .

Buchweizen ö

Weizenmehl ..... ... Kilo Roggenmehl. . .... . .

Reid. . , .

Rappsaat Leinsaat Saatöl Petroleum Es geht daraus

13,390,000 daß bedeutende Mengen an Weizen,

Roggen, Gerste, Buchweizen, Roggenmehl, Reis, Saat und Petroleum

mehr als im Vorjahre eingeführt waren. 3 Die Gesammt-⸗Ausfuhr der Niederlande bis Ende August

betrug an: 1867. 1866. 185/000 196/000

Hafer Weizenmehl ... Roggenmehl ... Reis

S/ 405,000 Petroleum 5/103, 009 I / Hob / 00. In den Niederlanden schlossen ult. Oktober die Preise vom

Amsterdam betrugen die Lieferungen von Roggen ult. Oktober 3475 Last (gegen 5575 in 1866 5900 in 1865 6375 in 1864), wovon 190 nach dem Auslande, 1200 nach dem Inlande abgingen, 2175 Last aber für Rechnung von Spekulanten auf Lager blieben oder kamen. Der Roggenvorrath war danach dort auf etwa 14900, an der Maas auf

7005 Last, die Zuzüge auf See auf ein ähnliches Quantum zu veran- schränkt r * e Thierhäuten und Hörnern, gebrauchten Stallgeräthen jeder Art, ge—

schlagen.

ö .

ö. ö.

.

.

2

3

K

Einfuhr.

. . 2

ie Ein und Ausfuhr Englands betrug bis Ende August: o. 6 186 18665

213 Lot7, 15327799 Centner.

19.473, 577, 22/685 012 Y 2267532, 3/637, 648 . 778,948, 41 6/020 * 541/802, 5665703 Quarters. 331 607, 232,225 Y 81/295, 79,7292 Tons. 564,199, 503.619 Centner. 23, 191, 204529 Tons. 167796, 16,973 * 337/862, 526,665 Centner. 114/604, 35,727 Quarters. 117758, 15,779 Centner. 7M 788, 8-695 Quarters. 167,734, 74,1 19 * 291,272, 222,353 Centner. 702, L096 Tons. 4,994,390, 5758, 534 Gallons. Petrol 1542, 2093 Tons. Talg 51,297, 204546 Centner. Auf den inländischen, den Durchschnittspreis regelnden Märkten in England wurden seit 1. September bis 19. Oktober verkauft Qrs.: 09,347 Weizen, 168,734 Gerste gegen Ors.: 514,155 Weizen und 205 853 erste im v. J. Ult. Oktober war der Mittelpreis von Weizen zu gleicher Zeit 676 d., von Gerste 418 d., gegen 52,2 und 4211 v. J. Aus den

Weizen .

Anderes Getreide, Hül⸗ senfrüchte, Mais ...

Mehl

Kartoffeln

Leinsaat

Rappsaat

Baumwollsaat .... ...

Palm und Kokos⸗Oe

Oliven⸗ und Saat⸗-Oel

Ausfuhr. Weizen

Weizenmehl. . . . . ...... Leinsaat

Rappsaat. ..

Palm⸗ und Kokos⸗Oel Oliven⸗Oel

Engl. Leinöl

In

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unterwegs. 247 , Weizen, 7 Mais, 20 Gerste, 33 Roggen / gegen gleichzeitig in 1866: 196 Weizen, 27 Mais, 49 Gerste, 19 Roggen.

Frankreich. Paris besaß am 1. Otftober e. meir. Centner: l0l761 Mehl und 58 Weizen gegen 148,234 Mehl und 8 07 Wei⸗ 13 am 1. September c. und (81,0682 und 32452 am J. November 866. Das Mehllager wächst, wenn auch die Müller die öffentlichen Magazine möglichst meiden. Marseille erhielt im Monat Scptein— ber vom Schwarzen Meer und der Donau 70G b Hectol. Getreide, ein beinahe gleiches Quantum wird der Oftober von daher auf— weisen und von ab 1 Juli bis Ende Oktober wird die Aufzählung ungefähr 2 Millionen Hect, betragen. Der Pariser Gesammtvorrath von Rüböl wird auf 19 Millionen Kilo geschätzt, entsprechend dem Pariser Verbrauch für 4 Winter- Monate! .

Jralien's bedeutender Weizenepport nach Frankreich nimmt ab, vnn Spanien hörte er gänzlich bereits auf.

Die Nordamerikanische Union hat vom 1. September bis 4. Oktober nach Europa verladen: 23,154 Fässer Mehl, 1,044,439 Bushel Weizen, 387,857 B. Mais und 27.637 Roggen. Seitdem blieb die Ausfuhr progressiv. Nach New Yorker Berichten vom 4. Oktober sollen die Weizen⸗Ernten in Ohio, Indiana und Kentucky bereits er— schöpft und die Winterweizen verbraucht sein, dagegen melden spätere Mittheilungen, daß die Ernte als eine der reichsten sich be— stätige, aber erst eine zweite ebenso reiche billiges Brod bringen könne. NewYork erhält reiche Zufuhr von Weizen, die sich bis )J. Dezem⸗ ber auf mindestens 1600 Last per Tag fortsetzen wird, während die

Märkte im Westen täglich über 4000 Last erhalten und mindestens

das gleiche Quantum während weiterer 6 Wochen erhalten werden. Californien verspricht viel, die Südstaaten genügen sich selbst, daher wird der Export nach Europa hauptsächlich nür durch hohe Frachten beeinträchtigt. Der Petrolexport nach Europa betrug vom 1. Januar bis 2. Oktober, Gallons: 46,960,000 in 1867, gegen 47,007 000 gleich—⸗ zeitig in 1866. Am 10. Oktober waren 43 Schiffe in New-⸗Hork und Philadelphia nach Europa im Laden. ö

Schweden und Norwegen sind einstweilen, Hafer ausgenom— men, als Exportländer zu streichen, und werden dahin ausschlicßlich die magern Ueberschüsse Dänemarks abfließen mit Ausnahme von Gerste, von welcher vielleicht Etwas auch westwärts gehen könnte.

Ruß land. Petersburg exportirte bis zum 13. / 25. Oktober

Tschs, 092,911 Noggen, 431,282 Weizen und 50,497 Leinsaat gegen 561-229 Roggen, 4633564 Weizen und 4713601 Leinsaat im vorigen Jahre. Die weitere Ausfuhr ist durch Schiffsmangel gestört. Dieser erhebliche Export würde von sehr bemerkbarem Einfluß auf den westeuropäischen Getreidemarkt sein, wenn Petersburg nicht auch sämmtliche russische Küstenländer der Ostsee zu versorgen hätte; der Süden wird bei offenem Wasser zum nächsten Jahr Massen von Weizen abgeben, doch der Export von Roggen wird allmälig abnehmen, Viele behaupten, aufhören, und Gleiches gilt von der Donau.

Von Calcutta und Bombay waren 1. November nach Eng⸗

land unterwegs Ors. 109,725 Leinsaat, 96728 Rappssaat und 153545

Nehensaaten gegen 107,014 Lein 101,858 Rapps und 8102 Neben⸗ saaten gleichzeitig im vorigen Jahr. Nach Amerika waren gleichzeitig von daher unterwegs Qrs. 133,509 Leinsaat.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Hannover. Die Civil-Administration von Hannover, Abthei⸗ lung des Innern, erläßt folgende Bekanntmachung, betreffend die zum Schutze gegen die Rinderpest erlassenen Einfuhrverbote:

Nach dem gegenwärtigen Stande der Rinderpest in dem König— reiche der Niederlande ist im Anschlusse an desfallsige Verfügungen anderer betheiligter Königlicher Regierungen für zulässig befunden, weitere Erleichterungen des Verkehrs mit den Niederlanden eintreten zu lassen.

Die erlassenen Einfuhrverbote werden demnach von jetzt an be— schränkt auf die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen, frischen

brauchten Kleidungsstücken und Betten, Lumpen und gebrauchtem

Schuh und Lederzeug.

Häfen östlich von Gibraltar waren am 21. Oktober nach England

Andere Gegenstände können von jetzt an aus den Niederlanden eingeführt werden. Daneben sind die Königlichen Aemter, deren Be⸗ zirke an das Königreich der Niederlande grenzen, bis auf Weiteres ermächtigt worden, ausnahmsweise die Einführung von Vieh in den Fällen zu gestatten, wo dieselben durch Bescheinigungen Seitens der kompetenten Königlich niederländischen Behörden die Ueberzeugung gewonnen haben, daß das einzuführende Vieh in einer unmittelbar an Hannover grenzenden, von der Rinderpest verschonten niederlän— dischen . gekauft oder sonst erworben ist. Diese ausnahms⸗ weise zu ertheilende besondere Erlaubniß ist jedoch an die Bedingung geknüpft, daß bei einer auf Kosten des Antragstellers zu bewirkenden thierärztlichen Untersuchung jedes einzuführende Stück Vieh völlig gesund befunden wird.

GEisenbaßn⸗ und Telegraphen⸗MNachrichten. (Main⸗3Ztg.) Auf der letzten Konferenz des Norddeutschen

Eisenbahn-Verbandes sind einige wichtige Neuerungen bestimmt

worden. Es ward nämlich beschlossen, die Personenwagen mit Ein— tritt dieses Winters heizbar zu machen, und zwar nicht nur die Wagen erster und zweiter, sondern auch die dritter und vierter Klasse. Der Heizapparat ist so eingerichtet, daß die Leitungen leicht durch alle Wagen des Zuges fortgeführt werden können und zugleich wird es durch die in einzelnen Waggons angebrachten Kupferröhren möglich sein, die Wärme zu erhöhen oder zu vermindern. Gleichzeitig wird, dies indeß nur versuchsweise, die Einrichtung getroffen werden, daß die Personenzüge des Norddeutschen Verbandes eine Restauration und Klosets mitführen.