1812
gangszustand drohe eine große Krisis, die eine erhöhte Wehr— kraft fordere, damit Bayern achtunggebietend und gerüstet eine würdige Stellung einnehme. Das Milizsystem und die jetzige Wehrverfassung seien nicht dazu ausreichend. Indem Bayern die erprobte preußische Wehrverfassung nachahme, erziele es ein ebenbürtiges Heer, um vereint mit seinen Alliirten jede drohende Gewalt zurückzuweisen.
Der Antrag Thürmayers, für die Infanteristen zwei⸗ jährige Präsenzzeit festzustellen, wurde verworfen und dagegen beschlossen, die Präsenzdauer nach der Ausbildungsbedürftigkeit innerhalb der dreijährigen Dienstzeit zu bemessen.
— 14. Dezember. In der heutigen Sitzung der Abgeord⸗ netenkammer wurde die Berathung über das Wehrgesetz fort— gesetzt. Der vom Abgeordneten Schmidt gestellte Antrag, nach
welchem die Verwendung der Landwehr im Kriege wesentlich
beschränkt werden sollte, wurde mit allen gegen 13 Stimmen abgelehnt. . ;
Ferner wurden in der heutigen Sitzung, nach dem »Frankf. Journal« Gesetzentwürfe über die provisorische Forterhebung der Steuern und eine bessere Versorgung der Invaliden, Unteroffi⸗ ziere, Soldaten und ihrer Relicten vorgelegt.
Oesterreich. Wien, 14. Dezember. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses beantragte Abgeordneter Berger gegenüber der vom Abgeordneten Perger am 13. De—⸗ zember eingebrachten Resolution folgende motivirte Tagesord— nung: In Erwägung, daß der Staatsschuldenvertrag mit Ungarn seiner Natur nach nicht bestimmt ist, für die cis—⸗ leithanischen Länder die Uebernahme einer früher nicht bestan⸗ denen Rechtsverbindlichkeit den Staatsgläubigern gegenüber zu begründen, und daß es dieserhalb unnöthig ist, diesen von keiner Seite bestrittenen Satz im Wege der Resolution auszusprechen, geht das Haus über die beantragte Resolution zur Tagesord⸗ nung über. Der Antrag Berger's wurde mit großer Mehr⸗ heit, und alsdann eine aus den Reihen der Majorität gestellte Resolution angenommen, lautend: Die Regierung wird aufge— fordert, behufs Regelung der Finanzen dem Reichsrathe bald— möglichst Gesetzesvorlagen zu machen. ;
Das Gesetz über das Zoll- und Handelsbündniß mit
Ungarn wurde nach dem Antrage der Kommission fast durch⸗ weg mit den von der ungarischen Regierung geforderten Aende⸗ rungen definitiv angenonimen; nur in §. 22 wurde abweichend von dem Antrgge der Majorität eine fünfjährige Dauer des Handelsbündrisses genehmigt. — Der Reichskanzler brachte einen Gesetzentwurf ein, durch welchen bestinmt wird, daß die Verfassungsgesetze mit dem Tage der Publication im Reichs⸗ gesetzblatt in Wirksamkeit treten. Die Vorlage wurde dem Verfassungsausschuß überwiesen. 5. Dezember. Die Wiener Zeitung« veröffentlicht einen Bericht des Unterrichtsministers an den Kaiser, welcher auf die Erfolge hinweist, die Oesterreich bei der in Paris ver⸗ anstalteten Ausstellung von Umterrichtsgegenständen davonge— tragen habe.
Pesth, 14. Dezember. In der heutigen Sitzung der De— putirtentafel wurde die Generaldebatte über das Staatsschulden— gesetz fortgesetz. Deak sprach in längerer Rede für die An— . desselben. Nach Deak ergriff der Finanzminister das
ort.
— 15. Dezember. In der heutigen Sitzung der Deputir— tentafel wurde das Staatsschuldengesetz mit großer Masoritaät als Grundlage der Spezialdebatte angenommen.
Schweiz. Bern, 12. Dezember. (Köln. Ztg) Mit großer Mehrheit ist heute vom Nationgl-Rathe der bundesräthliche Ge⸗ setzentwurf, betreffend Abänderungen in der Bekleidung und . des schweizerischen Bundesheeres, mit einigen unwesentlichen Modificationen angenommen wor“ den. Daß für die ganze Armee ohne Unterschied der Waffen und Grade die Feldmütze als einzige Kopfbedeckung eingeführt werden soll und ebenso alle Waffengattungen den blauen Waffenrock tragen sollen, den Generalstab ausgenommen, wel⸗ cher für dieses Kleidungsstück die grüne Farbe beibehält, wurde schon gestern beschlossen. Die heutigen Beschlüsse lauteten auf nur ein Paar grauwollene Beinkleider für den Mann, auf doppelte Fußbekleidung, Ersetzung der Epauletten, Achselschuppen, Schär⸗ pen und Schleifen durch einfachere Unterscheidungs- und Er⸗ kennungszeichen, auf Wegfall des kurzen Saäbels bei allen Ge— wehrtragenden, auf Einführung des Faschinenmessers bei den kein Gewehr tragenden Stellen und Graden der Fußtruppen, selbstverständlich mit Ausnahme der Offiziere, und Abschaffung der Reiterpatrontgsche. Der Bundesrath genehmigte die Ver' träge mit den Bodensee⸗Uferstaaten, betreffend eine in ter— nationale Schifffahrts: und Fahrordnung auf dem Boden see und auf dem Untersee, sowie auf dem Rheine zwischen Constanz und Schaffhau sen, den Gesetzentwurf Über den Telegraphen⸗Verkehr im Innern er Schweiz,
welcher den Preis der einfachen Depesche von 20 Worten von 1 Frcs, auf 59 Ets. reducirt, und die Postverträge mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika. ?
Belgien. Brüssel, 13. Dezember. teur« enthält ein Königliches Dekret vom
Der 12. D.. Ms, ̃
wodurch die Stadt Brüssel zu einem Anlehen von 25 Millionen
Franken autorisirt wird. Die Zweite Kammer hat den An. trag der Abgeordneten Delaet und Genossen, die Kenntni der vlaemischen Sprache für die Richter in den vlaemischen Ge⸗ richtsbezirken obligatorisch zu machen, mit 54 gegen 40 Stimmen verworfen.
— I4. Dezemher. » Etoile belge« meldet in Uebereinstimmun mit anderweitigen Nachrichten, daß der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Rogier und der Finanzminister Frate— Orban ihre Entlassung gegeben haben. Man hält es indeß für
wahrscheinlich, daß die vom Könige gethanenen Schritte einen
Ausgleich herbeiführen werden.
Grosßsbritannien und Irland. London, 14 Dezember. Ihre Majestät die Königin ließ den bei der Explosion vom Clerkenwell⸗Gefängniß Verwundeten durch einen Brief, welchen sie in das Hospital sandte, ihre Theilnahme ausdrücken, indem sie sich nach dem Befinden der Verunglückten erkundigte. Der Zustand derselben ist zufriedenstellend.
Die »Gazette« meldet die Ernennung des bisherigen Ge— sandtschafts⸗Secretairs im Haag, Hume Burn ley, zum Chargsé d'affaires in Dresden.
Die Statue Lord Palmerston's, welche vor dem Parlamentsgebdude, gegenüber Peel's Standbild, errichte. werden soll, ist dem hiesigen Bildhauer Woolner zur Aus führung übertragen worden. Der Künstler soll eine einfache 8 Fuß hohe Statue liefern und dieselbe sofort in Angriff neh— men.
Die drei anläßlich der gestrigen Explosion in ClerkenQ
well als verdächtig verhafteten Personen erschienen heute, deß
Mordes angeklagt, vor dem Polizeigericht. Nach kurzem Verhör
wurde die Untersuchung vertagt.
Frankreich. Ueber Paris wird aus St. Na zaire, 4. Dezember, telegraphisch gemeldet: Der fällige Dampfer aus Veracruz ist heute Vornüttag auf der hiesigen Rhede enn.
getroffen. Unter den Passagieren desselben befindet sich Baron
v. Magnus.
Am letzten Freitag empfing der Kaiser eine Deputation der englischen Bibelgesellschaft, welche unter Führung des Lord Shaftesbury eine Bibel und gleichzeitig eine Adresse über— reichte. Der Kaiser dankte der Deputation für die in der Adresse ausgesprochenen Gesinnungen und hob besonders hervor, daß es ein Hauptgrundsatz seiner Regierung sei, allen religiösen Ge⸗ nossenschaften Schutz angedeihen zu lassen.
Italien. Florenz, 14. Dezember. In der Deputirten= kammer — Fortsetzung der Debatte Über die Interpelldtlonen — schloß der Jüstiznunister Mari seine Rede (s. d. vor. Nr. d. 36 indem er Seitens der Kammer ein unbedingtes Vertrauen votum für das Ministerium forderte. Der naͤchste Redner war der ehenialige Minister Minghetti, welcher ich bemühte, die Vortheile der September-Convention für Italien darzulegen und der Regierung anempfahl, die Konferenz zu beschicken. Der Deputirte Coppino, welcher demnächst das Wort erhielt, wandte sich vornehmlich gegen die Auslassungen des Vorredners, ging sodann auf die letzten Ereignisse ein und bestritt, daß Ratazzi mit Garibaldi im Einvernehmen gewesen sei Redner kam zu dem Schlusse, daß Italien in keiner Weise die September-Convention verletzt habe, und forderte die Kammer auf, das Votum vom 20. März 1861, welches Rom zur Haupt— stadt Italiens erklärte, von Neuem zu bekräftigen.
Im weiteren Verfolg der Debatte nahm General Revel das Wort und führte aus, daß die Armee zur Zeit der Insur— rection sich keineswegs in einem desorganistrten Zustande be— funden habe, wie Menabrea behauptet, um dadurch die man⸗ gelnde Energie im Porgehen der Regierung zu entschuldigen. Der Kriegsminister Be rtole⸗Viale hob hervor, daß die Re⸗ fie die Armee als den Schutz der Unabhängigkeit und Frei=
eit des Landes ansehe und in ider Weise zu fördern suche. Crispi führte auß, daß die September-Convention nur be— zwecke, Italien die Hauptstadt Rom zu versagen. J
Rom, 15. Dezember. Kardinal Andrea ist hier ein—
getroffen.
Griechenland. ed ge det: Die Deputirtenkammer hat nach lebhafter Debatte mit 8& gegen 49 Stimmen es für dringlich erkannt, zuerst über den für die Rüstungen des Heeres erforderlichen Kredit bon 19 Mil. lionen Drachmen zu berathen, worauf sie in der Diskussion über das Conseriptionsgesetz fortfuhr.
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Moni
Aus Athen, 5. Dezember, wird gemeh
1813
LSgärkei. Konstgntinopel, 14. Dezember. Der »Levant sde meldet, daß die Pforte wegen der gegenwärtigen Ge⸗ Echeucrung auf drei Mongte den Einfuhrzoll auf Getreide ; ehoben hat. Demselben Blatt zufolge hat am letzten Mon⸗ ff Ministerrath stattgefunden, welcher die von den kan⸗ ichn Delegirten verlangten Konzessionen berathen sollte. erika. Mit der neuesten amerikanischen Post ist der . Botschaft des Präsidenten Johnfon vom Zten eth eingetroffen. Aus dem Aktenstücke ist zur Ergän⸗ n der bisherigen telegraphischen Meldungen noch Folgendes porzuheben: Der Präsident konstatirt, daß die Beziehungen VPereinigten Staaten zu allen auswärtigen Mächten be⸗ edigend seien. Mexiko sei ernstlich bemüht, ein konstitutio— les System herzustellen. Amerika's Vermittelung sei zwar za Brastlien und Paraguay einerseits und Chile und Spa⸗ n andererseits anerkannt, jedoch noch nicht definitiv ange— mmen. Die Vermittelungsversuche sollen gelegentlich er— ert werden. Südamerika bedürfe vor Allen des Friedens. gland werde die berechtigten Ansprüche Amerika's in der bama⸗Frage auf die Dauer gewiß nicht abweisen können.
Das an den afrikanischen Küsten zur ,, des flavenhandels stationirte Geschwader könne jetzt ohne Gefahr rückgezogen werden, ; 6 ö
Auf die Finanzfrage übergehend betont der Präsident die sefahren, welche in der enornien Summe von Papiexgeld ten, und empfiehlt baldigste Annahme der Metallwährung, sohne Reduction der Noten denkbar sei. Namentlich sei die cichartige Abtragung der Schuld den heimischen und auslän⸗ schen Staatsgläubigern gegenüber geboten. Alles Papiergeld, is auf Beträge unter 2 Bollars laute, müßte nach Annahme r Metallwährung eingezogen und die Verbindlichkeiten des flaates nach allen Seiten hin strengstens eingehalten werden. de Besteuerung solle ermäßigt werden. Der Effektivstand der mee betrage noch das Dreifache gegen den gewöhnlichen siidensstand. Das Marinebudget nehme 31,934,611 Dollars m g. doch sei durch Verkäufe von Schiffen die Summe n 6h Millionen Dollars erzielt worden.
Aus den Südstagten berichtet man General Hancock's nikunft auf seinem Posten in Rew-Orleans. Er begann mne Thätigkeit mit einem Befehl, worin er die Aufrechterhal⸗ ig der Redefreiheit, Geschwornengerichte und der Habeas⸗ hhrpuß Akte erklärt. Militairgerichte sollen nur dann vor den wilhöfen den Vorrgng haben, wenn die letzteren ihre Pflicht rnachlässigen oder die Amtsgewalt überschreiten. Die Staats⸗ hnvention von Alabama hat eine Ordre, welche die Heirath sischen Weißen und Farhigen verbietet, verworfen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Schwerin, Sonntag? 15. Dezember, Abends. In Ver⸗ holständigung der heute Morgen eingegangenen Mittheilungen 16. Sternberg (6. Mecklenburg) wird gemeldet, daß Die indschaft die durch die Bundesverfassung gebotenen Kosten t 23 gegen 14 Stimmen genehmigt hat. — London, Montag, 16. Dezember, Morgens. Die aus len Theilen des Landes einlaufenden Berichte melden, daß die fühe durch fenische Demonstration gestern nirgends . orden ist. Von den bei der Exzplosion in Clerkenwe Ver⸗ wundeten ist gestern einer im Hospital gestorben, so daß die gihl der Getödteten jetzt vier beträgt, der Zustand eines fünf n ist hoffnungslos. Ber Haupträdelsführer des ganzen Atten⸗ itz ist entwischt.
Das »Justiz⸗Ministexial⸗Blatt« (Nr. 49 vom 13. Dezember) thält folgen dẽs Erfenntniß des Königlichen Ob er⸗Appe ati gns⸗ richts zu Berlin vom 15. November 1867: Bei der Feststellung 6 Rückfalls sind die Verurtheilungen, welche in einer der neu er⸗ hibenen Provinzen von einem dortigen Gexicht vor der Vereinigung nt Vreußen ausgegangen sind, als Urtheile preußischer Gerichte an =
‚schen
Statistische Zrachrichten.
Nach der »Abellle Médicales ist die Erde von 1288 Millionen rnschen bewvohnt Davon a 369 Mill. der kaukasischen, 552
ml der mongolischen, 190 Mill. der äthsopischen, 1 Mill. der ame. lanischen ö. Mill der malaiischen Nace an. Sie sprechen 3960 achen und bekennen sich zu 1000 verschiedenen Religionen. Es sterben
Jahre zrrwba 33 Hal Menschen, an einem Tage 9l, 954, in einer nde 330, in einer Minute 65. Diese Verminderung wird durch eine
leiche Zahl Geburten ausgeglichen. Durchschnittliche Lebensdauer ist 96 Jahre. Ein Viertel der Menschen stirbt vor dem 7. die Hälfte vor dem 17. Jahre. Von 10000 Menschen wird Einer 100 Jahre alt, von 500 wird Einer 80 Jahre alt, von 109 Einer 65 Jahre Bie n, . Mannschaft macht ein Achtel der Bevöllerung. Es giebt 335 Mill. Christen, 5 Mill. Juden, 600 Mill. asiatischer Religion, 1090 Mill. Muhamedaner, 200 Mill. Heiden. Von den Christen sind 170 Mill. römisch, 76 Mill. griechisch und 80 Mill. protestantisch.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. — In dem Zeitraum vom 16. bis ult. November 1867 wurden
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Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.
Tonnen. Klafter. * Jr T öd TGosßᷓ
140,346 15 176 r. e , —
e , aus Berlin auf den ausgeführt: Eisenbahnen 17/564 ,, / 2 Vom 19. Nopember ab soll nach dem »Monitenr Belge bei den belgischen. Zollämtern von Gem menjich bis Athus inkl. Rind- vieh zur Ein- und Durchfuhr nur gegen Vorzeigung eines von den deutschen Lokalbehörden ausgestellten Attestes zugelassen werden, wel⸗ ches bescheinigt, daß. däs betreffende Vieh sich mindestens 14 Tage in gutem Gesundheitszustande in der Gemeinde des Zollvereins, von wo es herkommt, aufgehalten hat.
London, 15. Dezember. Die chilenische Regierung hat heute mit der English Pacifid Steam Company einen Kontrakt Behufs Her—= stellung einer Dampferlinie zwischen Valparaifo und England (über die Ma an ,, ,, Die Regierung bezahlt jährlich 20009 Pfd. St. Subsidien, der Kontrakt ist auf 10 Jahre gültig.
Marseille, 29. November. Nach dem Gesetze vom Juni 1881 unterliegt das unter französischer Flagge eingeführte Getreide der Ent⸗ richtung einer Gebühr von 509 Cents. nebst double décime, d. i, im Ganzen von 690 Cents. pr. 100 Kilogr., während das unter fremder Wang. eingeführte Getreide oder Mehl der Entrichtung des doppelten
etrages der erwähnten Gebühr, nämlich 1 Fr. 20 Cents. pr. 100 Kilogr., unterworfen war. Mittelst Kaiserlichen Dekretes vom 13. d. M. wurde jedoch die Entrichtung der Surtaxe für das unter fremder
Transport⸗ Torf Brennholz
weife.
in Berlin ein⸗
. zu Wasser
auf den Eisenbahnen
Sina i .
Flagge nach Frankreich eingeführte Getreide oder Mehl bis auf Wei⸗
teres aufgehoben so daß von den erwähnten Artikeln nunmehr nur 60 Cents. pr. 1099 Kilogr. ohne Unterschied der Flagge, unter welcher die Einfuhr stattfindet, zu entrichten kommen.
— Nach den in Spanien bestehenden gesetzlichen Bestimmungen haben Fahrzeuge, welche während der Dauer derselben Reise mehrere Häfen des Königreichs anlaufen, nur ein Mal für jede Reife Anker⸗ geld zu bezahlen.
Eine Königliche Verordnung vom 30. September 1867 dehnt diesen Grundsatz auch auf die Erlegung von Leuchtfeu er⸗Geldern von Seiten derjenigen Dampfschiffe aus, welche in regelmäßigem Din zwischen Küstenplätzen der Halbinsel Passagiere und Güter
efördern.
Landwirthschaftliche Machrichten.
— Aus dem Regierungsbezirke Sigmaringen geht den preußi⸗ schen Annalen der Landwirthschaft folgender Erntebericht zu;
Die Ernte der Sommerfrüchte ist günstiger ausgefallen als die der Winterfrüchte. .
Der Extrag des Oehmdes (Grummet) hat quantitativ und qua- litativ die Erwartungen weit erreicht. 3 .
Der Obsternte, welche einen reichlichen Ertrag lieferte, war die eingetretene nasse Witterung nicht sehr förderlich und der Kartoffel ernte an manchen Orten nachtheilig, indeß ist diese im hohenzollern⸗ schen Oberlande eine sehr reiche Ernte zu nennen. .
Das Hopfen-Erträgniß hat die früheren Schätzungen weit übertroffen, jedoch sind die Preise — der vorherrschend guten QOuali- tät ungeachtet — ungewöhnlich niedrige. . J
— Die »Wien. Ztg. vom 14 d. M. schreibt: Die Rind erp est ist in Mähren während der zweiten Hälfte des November in Kolo⸗ redov nächst Mistek und in Zulb des Joslowitzer Bezirks, somit in wei Ortschaften neu , , dagegen in Bahno des Misteker, ee. des Fulneker, Neretein, Chwalkowitz und Hreptschein des Olmützer und Wittkowitz des Mährisch⸗Ostrauer Bezirks, sonach in 6 Ortschaften erloschen. . 33
Die verseucht gewesenen Bezirke Fulnek, Olmütz und Mährisch⸗ Ostrau sind ganz seuchenfrei, und die re,, . herrscht zur Zeit in Braunsberg, Mistek und Koloredov des Misteker, Borschitz des Unga—= risch⸗Ostraer, Herzogswald des Hofer und Zulb des Joslowitzer Be- zirks, somit in 6 Ortschaften.