1868 / 15 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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244 Beilage zum Königlich Preußischen Staats-⸗AUnzeiger.

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Folgen zwei Beilagen

6 15.

Sonnabend, den 18. Januar

1865.

Landtags⸗Angelegenheiten.

erlin, 18. Januar. In der gestrigen Sitzung des Ab⸗ geo n rn fi erklärte der Handels⸗-Minister Graf pon Itzenplitz nach den Ausführungen des Abg. von Benda

vas folgt: 3 Herren! Es ist Ihnen bekannt, wir haben in un⸗ serem Staate bisher in Beziehung auf den Neubau der Eisen⸗ bahnen ein gemischtes System befolgt. Wir haben Staats— bahnen gebaut, wir haben Gesellschaftsbahnen gebaut ohne Staatsgärantie, wir haben Gesellschaftsbahnen gebaut mit Garantie. Ich J . Ursache haben, mit diesem ge— ischten System zufrieden zu sein. misch n . 9 Ende des Jahres 1863 (ich rede von den alten Provinzen) 791 Meilen Eisen bahnen, in den Jahren 1864 bis 1866, in welche zwei Kriege fallen, sind dazu neu hinzuge⸗ kommen 83 Meilen. Unter diesen 8; Meilen waren nur 21 Meilen Staatsbahnen, 14 Meilen mit Garantie, die übrigen waren reine H 9 halte es für überflüssig, über hier noch ein Wort hinzuzufügen. . rer , n ce, 791 plus 83 Meilen auf die alten Pro— vinzen vertheilt, so kamen auf eine Meile Eisenbahn in der Provinz Preußen 13 Quadratmeilen (die Brüche lasse ich fort, in Po.mmmern 9, in Brandenburg 6, in Schlesien 4, in Sachsen 4, in Westfalen 3, in der Rheinprovinz 2. Ich glaube also, man kann mit Wahrheit sagen, die Vermehrung der Eisenbahnen ist bei dem bisher befolgten gemischten System erfreulich vorwärts ngen. . n nn nn nun gesagt worden ist, der vorige Herr Handels⸗ Minister und der jetzige befolgten das System, immer nach Osten und Westen Vorschläge zu machen, um dadurch zu einer Majorität zu gelangen, so kann das unmöglich richtig sein. Ich kann bei der Vorlage, die uns jetzt beschäftigt, versichern, daß dieses Prinzip mich nicht geleitet hat, sondern das Prinzip, daß dem Bedürfniß abgeholfen wird, wo es sich am schlagendsten herausstellt Wir müssen doch unfehlbar die Eisenbahnen in den neuen Provinzen fertig bauen, die wir als im Bau be— griffen übernommen haben, unfehlbar die Betriebsmittel so ver⸗ mehren, daß wir die Rente, die der Stagt aus den Eisen bahnen bezieht, herbeiführen, wir müssen doch die Bahnen bauen, wo die geringen Ausgaben und ich habe hierbei Nassau im Sinn dem Lande bedeutende Hülfsquellen eröffnen. ö Ich wende mich nun nach dem Osten. Meine Herren, Sie haben Alle die 1lebersichtskarte in Händen. Wo finden Sie die größten, ich möchte sagen, tadelnswerthen Lücken? Die sind erade da, wo der heutige Gesetzentwurf abhelfen soll. Sie inden zwischen den Bahnen westlich der Weichsel und bis an die Weichsel eine ungeheure Lücke, wo nichts ist. Hier soll . abgeholfen werden durch die Bahn Dirschau⸗Schneidemühl. Sie finden weiter in Preußen die fertige Ostbahn und gußer⸗ dem nur die Südbahn, eine sogenannte Stichbahn wie sie der Herr Vorredner genannt hat, was sie aber hoffentlich nicht bleiben wird, und außerdem eine große Lücke. Es war also, auch abgesehen von der preußischen Noth, wie mir scheint, eine dringende Aufgabe der Staats⸗Regierung, ihre Anträge zu stellen, damit diese großen, wie mir scheint kadelnswerthe Lücken ausgefüllt werden. Das sind meine Motive gewesen, und ich glaube, ein Blick auf die Karte wird die Richtigkeit derselben bestätigen. Nun kann ich meine Augen dem nicht verschließen, daß auch hiermit unser Eisenbahnsystem nicht abgeschlossen sein kann; ich brauchte hier nur wenige Namen zu nennen, auf welche ich die Verpflichtung zu haben glaube, meine Aufmerksamkeit zu richten. Ich will also agen: Memel, Danzig und Elbing in Verbindung mit der jetzt vor— geschlagenen Bahn; ich will sagen Stade, Harburg, Bremer— vörde, andere Bahnen in Hessen, auf dem Westerwald u. J. ö Aber ich könnte noch mehr Bahnen bezeichen, die ich zum Woh des Landes für dringend nothwendig halte; aber, meine Herren, darüber heute Anträge zu formuliren, halte ich nicht an der Zeit, ich kann noch nicht übersehen, welche dieser Bahnen durch Privatmittel zu Stande kommen, und ich kann mit Bestimmt⸗— heit behaupten, daß ich solide Privatunternehmungen nicht ge— hindert, sondern gern gefördert habe. 3 ; Ich komme hier auf die Ostpreußische Südbahn zurück. Meine Herren, diese Bahn war dem Lande dringend . wendig, und den Ausdruck einer Stichbahn kann ich für sie nicht für geeignet halten, denn wenn die Bahn, künftiges cht bis Lyck gekommen ist, so sind circa 30 Meilen Querschnit

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vom Haff durch das Land fertig. Aber von Haufe ist es im— mer die Absicht gewesen, diese Stichbahn in Verbindung zu bringen mit den russisch-polnischen Bahnen, wodurch sie auf- hört Stichbahn zu sein, sondern den Verkehr mit der Welt im Allgemeinen verinittelt. .

Es ist mir allerdings von Königsberg aus in diesem Jahre ein Projekt vorgelegt worden, daß der Staat von Königsberg aus einen förnilichen Strahlenkranz von kleinen Stichbahnen bauen möchte, drei, vier, fünf Meilen weit, lauter Sackbähn⸗ chen, die allerdings den Erfolg gehabt haben würden, alle Pro⸗ dukte nach Königsberg zu konzentriren. Dagegen habe ich mich erklärt, denn solche Stichbahnen dienen dem Lande im Allge— meinen nicht. Freilich, hatten sich Unternehmer gezeigt, die sie auf ihre Kosten hätten bauen wollen, so würde ich dies mit Treuden begrüßt und sie nicht gehindert haben, aber auf Staatskosten solche kurze Stichbahnen zu bauen, würde ich ge⸗ glaubt haben, nicht verantworten zu konnen.

Wenn man nun sinanziell die heutige Vorlage betrachtet, so ist sie in der That nicht so schlimm, wie sie aussieht. Diese 24 Millionen, die in den östlichen Provinzen verwendet werden sollen, kommen erst in 6 Jahren nach und nach zur Verwen⸗ dung, also auch zur Verzinsung; und ich kann nicht zu⸗ geben, daß die ganzen 6 Jahre das, was geschieht, unnutzbar bleibt. In diesem Augenblick, wo es noch friert zwar nicht hier in Berlin, aber in der Provinz Preußen und der Schnee noch nicht weg ist muß ich, mit Rücksicht auf den Nothstand die Punkte angreifen, die jetzt wegen des Wetters möglich sind, in Arbeit zu nehmen. Sobaͤld aber der Frühling kommt, wo man rationell dann bauen kann, so werde ich bemüht sein, solche Strecken in den 6 Jahren zunächst zu vollenden, die schon vor der Eröffnung, wenn es auch noch nicht die ganze Bahn ist, eine Rente gewähren.

Diese 24 Millionen werden also erst nach und nach zur Verzinsung kommen. Von den für die westlichen Provinzen erbetenen Summen wird mehr zur Verwendung komnien müssen; eben da ist auch ein unabweisliches Bedürfniß. Wie ich schon vorhergesagt habe: die Bahnen, die angefangen sind, können nicht liegen bleiben, und die Betriebsmittel, um die vorhandenen Bahnen betreiben und Ertrag von ihnen erzielen zu können, können ebensowenig liegen bleiben.

Die Rente einer Eisenbahn, meine Herren, beruht immer auf zwei Faktoren, dem Lokalverkehr und dem durchgehenden Verkehr, und ich glaube, daß eine gute Eisenbahn immer so ge— legt werden muß, daß sie beides hat, und hier bei diesen Bah⸗ nen, die heut beantragt werden, und die hier namentlich ange⸗ fochten sind, in den östlichen Provinzen, der von Dirschau nach Schneidemühl und von Thorn nach Insterburg, sind beide Fak— toren vorhanden. Es wird ein großer Verkehr sich entwickeln von Rußland aus bis nach Leipzig hin, sobald die eine fertig ist, um so mehr da noch von Frankfurt nach Posen die Bahn im Bau ist und wegen der von Pofen nach Bromberg ich in Unterhandlungen stehe und vielleicht noch in diesem Jahre eine Vorlage, aber nicht auf Staatskosten machen werde.

Man hat auf die Stagtsbahnen gescholten. Ja, meine Herren, ich muß nun doch die Wahrheit sagen, wie ich sie empfinde nach fünfjähriger Prazis. Für das Land sind die Staatsbahnen besser, wie die Gesellschaftsbahnen. Es liegt ja in der Natur der Sache, daß eine Actien⸗-Gesellschaft zunächst ihr Interesse und das ihrer Actionaire im Auge hat, und daß sie zur Berück⸗ sichtigung der allgemeinen Interessen von dem Handelsminister, so weit er kann, mehr oder weniger gezwungen werden muß. Ja, meine Herren, es ist ebenfalls keine Frage, daß, wenn eine Gesellschaft einmal ihren Betrieb ausdehnt und neue nützliche Bahnen haut und dadurch die bisher genossene schöne Rente aus der Eisenbahn einige Jahre lang, sich etwas vermindert, die Direction ganz gewiß heftige Voꝓwwürfe ihrer Actionaire bei der General⸗Versammlung zu erwarten hat. Die Rücksicht auf das allgemeine Interesse setzen die Herren nicht ganz aus dem Auge, das will ich nicht behaupten, aber das Interesse der Gesellschaft steht ihnen höher. Wenn nun schlimme Zeiten kommen, dann hat es der n n gs nraister in der Hand, mit den Transportsätzen bei den Staatsbahnen sofort herunterzugehen; das darf er bei Gesellschafts⸗ bahnen nicht, da muß er erst verhandeln und erreicht vielleicht nach langen Verhandlungen dann die Hälfte. Außerdem finanziell genommen, meine Herren, sind bis jetzt die Staatsbahnen für den preußischen Staat eine Einnahmequelle und eine sehr be— deutende Einnahmequelle, ich kann also nicht zugeben, daß durch die Anleihen der Eisenbahnen das Nationalvermögen vermin⸗ dert worden sei. Es ist gesagt worden, ob wir wohl Kapital