1868 / 16 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Charakters bewußt, bleiben. Daher suchte der Kunstler durch durch- sichtige, geschmackvoll abgewogene und entwickelte Composition, durch die Kraft und Anmuth bejeichnender Bewegungsmotive und durch satte, glühende Farbe zu wirken. . . In der Mitte des Bildes sitz Arion majestätisch auf einem mächtigen Delphin, der mit ihm die Wogen durchschneidet. Hoch steigt das lockige Haar über der Sängerstirn empor, die edͤlen Formen des im Gesange begeistert zurückgeworfenen H auptes freilassend und umspielend. Ein rother Mantel umwallt frei flatternd des Sängers Gestalt; in seiner Linken ruht die Leyer, die Rechte hält das Plektron, mit dem sie die goldenen Saiten rührt. Aus dem Gewäser tauchen rechts und links die Bewohner des Meeres, volle, lebensprühende Gestalten, ganz der Lust des Hörens hingegeben, oder sich zum Reigen erfassend. Wunderliche phantastische Meerthiere dienen einigen zum Sitz und Lager, und auch auf sie scheint des Meisters 6snf nicht ohne Wirkung zu sein. Lustige Tritonen- buben treiben Muthwillen, und ein per ah, von der geheimniß- vollen Macht der Tone ergriffenes Meerweib bietet dem Sänger alle Kostbarkeiten des feuchten Elementes dar. Linksher auf stolzem Vier gespann kommt selbst der Beherrscher der dunklen Fluthen gezogen, um auch dem Liede zu lauschen. Vor dem entzückten Auge des Sän⸗ gers aber schwebt, von weißem Schleier umwallt, Aphrodite, die von drei weiblichen Gestalten mit Psycheflügeln begleitet; vor ihr her tummeln sich Amoretten, Blumen und feile auf die Wasserwesen herabsendend. . er Erfinder dieser Symphonie in Farben ist August von Heyden, der, früher Bergmann erst später sich der Kunst mit Liebe und Verständniß hingegeben. Dir Umrahmung ist vom Profeffor Gropius in geschickter und passender Weise entworfen.

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Einige Hauptbilder der Berliner Gemäldegallerie sind süngst in vortrefflicher Weise photographisch vervielfältigk worden. Be⸗ kanntlich hatte man bisher nuͤr die Wahl, Photographieen nach Zeich. nungen oder Kupferstichen aufzunehmen, wo bei der wesentliche Vorzug der Photographie, ihre exakte Treue, dem Originale nicht zu gute kam, oder Original ˖ Gemälde direkt zu photographiren, wobei die von ihrer Lichtintensität sehr verschiedene Hemische Wirkung der Farben, ein grobes Korn der Leinewand, Risfe und Vergilbung des Hirnisses der Darstellung eines erfreulichen und befriedigenden Abbildes, fo schien es / unüberwindliche Schwierigkeiten , Demzufolge waren alle Original ⸗Photographicen nach Gemälden unvollo]mmen und vermochten nicht, ö. ein größeres Publikum zu gewinnen. Selbst für Kenner und Sammler bildeten sie einen Besitz von zweifei⸗

aftem Werth. Nur vereinzelt traten bessere Leistungen hervor,

ei denen entweder besonders günstige szufällig in der Beschaffenheit des Originals liegende) Bedingungen mitgewirkt oder eine geschickt und verständig (gewöhnlich schon in der negativen Platte) retouchirende Hand das Beste gethan hatte. Allmälig nahm die Zahl der guten und brauchbaren Sriginalphotographieen zu, bis vor kaum Jahres frist die photographischen Publicationen des Madrider Museums und der Sammlung der Erenntage zu St. Petersburg erschienen. Im Ver— gleich mit diesen damaligen Meisterstücken der Photographie be⸗ kundet die von der photographischen Gesellschaft in Berlin am Dön— hofsplatze veranstaltete Publication der Berliner Gallerie einen erheblichen technischen Fortschritt. Die Firma hat sich seit Jahren der Reproduction zugewandt und sich durch die billige Herstellung ihrer Nachbildungen in Visitenkarten ⸗Fornigt ein nicht zu unterschäßendes Verdienst um die Verbreitung und Popularisirung guter Werke der Malerei erworben. Jetzt jedoch strebt sie nach höheren Zielen und bietet auch für den Kunstforscher und die Wissenschaft wichtiges Material.

Eine Anerkennung ist den Unternehmern geworden, die von dem mit den Verhältnissen Vertrauten hoch veranschlagt werden muß: die Direction der National⸗Gallerie in London hat auf Grund und Ver— anlassung der ihr vorgelegten Proben der Photographischen Gesellschaft die Erlaubniß zur Aufnahme der in der Londoner Gallerie enthalte— nen Bilder ertheilt, und die Arbeiten daran it. das Zuvorkommendste unterstützt. Auch aus dieser Sammlung sind bercsts eine erhebliche Anzahl von Blättern im Handel.

Unter den Berliner Bildern dürfen als vorzugsweise gelungen gelten: Sandro Botticell''s Madonna von Engeln umgeben (das ganze Bild und zwei. Aufnahmen des Haupttheiles,, David Teniers: Ver— suchung des heiligen Antonius, Tizign's Tochter Lavinia und die bei— den Triptychen Rogier's van der Weyden, je in drei Platten auf⸗ genommen. . .

Aus der Nationgl-⸗Gallerie in London verdienen besonders hervor⸗ gehoben zu werden: Paris Bordone s Portrait einer genuesischen Dame, Gerard Dow's und Andrea del, Sarto's Selbstportraits, Juids Reni's Krönung der Maria die in der Photographie schöner wirkt, als in dem zu bunten und unruhigen Original), Andrea Montegna's Maria mit dem Kinde, St. Johannes und St. Magdalena, Quintin Matsys Jungfrau Maria und Rubens' Urtheil des Paris.

Beide Sammlungen werden fortgesetz: werden und es ist Hoff⸗ nung, ihnen bald noch neue hinzugefügt zu sehen.

Nach, dem Vortrage des Professor Hübner vor der hiesigen archäologischen Gesellschaft zeichnet sich die kolossale Marmorstatu e des Au gu stus, die neueste große statuarische Erwerbung der Königlichen Museen (aus der Sammlung Pourtalès), in Vergleichung mit der vor vier Jahren unweit Rom gefundenen ebenfalls kolossalen Marmorstatue der vatikanischen Sammlung durch den Charakter

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Kardinäle sind acht gesto lichen Hause Altieri, gebor 1787; Antonio Maria Cagiag boren 1797; Engelbert Sterck zu Ophem; Fernando de la 1808 zu Cadip; Giuseppe Bofondi, Prä Forli im Jahre 1795 Giuse zu, Macerata in der M Bittschriften, geboren zu St. Giusto.

Vermählt haben sich im ve Griechenland mit Großfürstin von Italien, Sohn des Königs dal Pozzo della Cisterna; Graf Philip Königs der Belgier, mit Prinzessin M ringen. Von den Souverainen der Herzog von Braunschwei Liechtenstein und Reuß jüngere Linie. Anhalt, der Großherzog von Mecklenb von Hessen, der König Rudolstadt; Wittwe; die Königin v Söhne zu muthmaßlichen Nachfolge Großsultans) andere Seitenverwandte.

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en Tracht Doch kann darstellen, weil ird in den nun mlungen unse— ulen willkommen sein als eine der vor. er Portraitkunst aus der

tographieen nach Marmor zabdrücke nach Orginalen ie Bemerkungen des Vortragenden.

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t Villecourt, geboren Großpönitentiarius, ge⸗ cheln, geboren 1792 urgos, geboren sus, geboren zu 6. Januar 1783 Roberto Roberti, Präfekt der

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Hohenzollern⸗Sigma— Papst, unvermählt: ern, die Fürsten von Herzog von der Großherzog von Schwarzburg⸗ on England. 25 Souveraine haben

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sür das bierteljahr.

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Staats-

. Königlich Breusßischer

Alle post⸗Anstalten des In und Auslandes nehmen 8Sesiellung an, für gerlin die Expedition des Königl. Preußischen Staats-Anzeigers:

Jäger⸗Straße Nr. 16. tzwischen d. Friedrichs · n. Aanonierstr.)

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Anzeiger.

ö 2.

A 16.

Berlin, Sonntag, den 19. Januar, Abends

1868.

Berlin, 19. Januar.

ie Feier des Krönungs, und Ordensfestes wurde auf une, . Befehl Sr. e ee, des i , r, begangen, leser Feier hatten sich die hier anwe seit dein vor- irn d sn ernannten Ritter und Inhaber n , Orden und Ehrenzeichen, so wie diejenigen, denen Se. Maijest der König Orden und Ehrenzeichen zu verleihen geruht haben, im Königlichen Schlosse versammelt. Die Letzteren empfingen von der ö im Allerhöchsten Auftrage die für sie bestimmten Decorationen und wurden darauf von derselben mit den zuerst . und Inhabern von d Ehrenzeichen in den Rittersaal geführt.. . , Königlichen Hoheiten der , . des Königlichen Hauses, der als Zeugen eingeladenen und ͤ er seit dem 20. Januar v. J. ernannten Ritter und Inha ö. proklamirte hier der Oberst und Flügel- Adjutant Sr. K z Königs, Freiherr von Steinäcker, Mitglied der ö Ordens⸗Kommission, die a Str. Majestät dem Könige voll⸗ e Liste der neuen Verleihungen. P zan wurhen Sr. Majestät dem Rönig die im Du fe des Jahres 1867 mit Orden 23 , , . ̃ ; der Brandenbur / sonen in der Rothen und der ö we m ,. önigs⸗Zimmer, so wie in der zweiten Parade Kamm r g J. e , Se. . 9 , Majestät die Königin, welche inzwischen en. a me. öchstst en lichen Hoheiten den Prinze ,, en Haͤuses, unter Vortritt der und Prinzen des Königlichen Hause ö e ,, . Obersten⸗, Ober⸗ und Hef Chargen, . n r , w. der Ober -Ceremonienmeister , , Die 6 Rath Hi ) illfri 8 itglie er General-Ordens⸗Kommission, in Stillfried, als Mitglied der ö . . Vertretung des erkrankten Prä es erselbe . . . Allerhöchstdenselben die bei ,,, 6 Stite und Inhaber von Orden diesjährigen Feste ernannten Ri . , , und Ehrenzeichen einzeln vorstell ö. elf . den ehrfurchtsvollen Dank derselben . J 9 ö . men. Während der Vorstellung wur n , die als Zeugen eingeladenen und nach Er el ge , nm, n. ditter nhaber in die Schloß-Kapelle geführt, d i r in en lter und Inhaber von Orden und Ehren—

ee, , , zessinnen und Prinzen des Königlichen . : uge nach der Kapelle zu erheben. Im Königinne⸗ i! , , , in ,, , 8 1 6 . . . . ö. 6 9 ö. k die Liturgie und die der e ges nn n . nach dem' Schluß derselben und nachdem der Sgeng sp . war, wurde das Tedeum angestinumt, Nach , e Gottesdienstes begaben Sich n fn, ö ö n nach dem Kurfürsten-⸗Zinuner und ö

J . en en, ,,,. ieh ig geruhten einen Toast auf das K , Se. Majestät 9. ,, Ihre Majestät die Königin, wie auch ö, 8e, . die Prinzessinnen und Prinzen des Königlichen Haus

ie ; * on Orden die Cour der eingeladenen Ritter und Inhaber von und Ehrenzeichen anzunehmen und darauf die Versammlung

huldvollst zu entlassen.

Es haben erhalten:

Den Rothen Adler-Orden erster Klasse:

ure ägewitz, Krei lau.

Graf v. Harrach auf Groß⸗Sägewitz, Kreis Bre . Den Stern zum ,, , nn,, zweiter Klafse mit Eichenlaub: v. Alvensleben, General- Lieutenant und Kommandant von

? ö 2 * nr nn Wirklicher , . zu Berlin. Freihe Herolt, Gesandter in Washington. Di nh 33 3 ö Commandeur der 4ten Division. ö

en, Wirklicher Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath zu Berlin. 9 389 . . und Commandeur der 2. Garde⸗ trie⸗Division. .

v. ö J und Inspecteur der 4. Artillerie⸗

v. S lion girkliche Geheimer Ober-Finanz⸗Rath und Direktor

e Verwaltung der Staatsschulden zu Berlin.

v ** San, ,n und Commandeur der 3. Division.

Den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe:

vp. Alvensleben, General⸗Licutenant und Commandeur der lsten

arde⸗Infanterie⸗Dipision. . v. , , . General ⸗Major und Commandeur der 9ten fanterie⸗Brigade. . . v ,, He fleral Major und Commandeur der 19. Infan 2 or ieaꝰ j ade. gun en . ,, General⸗Major und Commandeur der 18ten Division. . Den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub:

Freiherr v. Barnekow, General- Lieutenant und Commandeur der 3. Divpision. . - . Bin . Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath im Ministerium der

geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten. Brunnemann, Ober⸗Tribunals⸗Rath zu Berlin. ö. ö. Hr. Do ve, Geheimer Regierungs-Rath und Professor an der Ur ersität zu Berlin. . . , Dr n n , Geheimer Ober-Justiz Rath im Justiz. Ministerium. v d Groeben, Geheimer Ober⸗-Finanz⸗Rath und Provinzial-Steuer— Direktor zu Stettin. . v . General-⸗Lieutenant , der 2. Division. zei cf, Konsistorial⸗Präsident zu Stettin. . . 3 ,, von der Armee und Chef der Landes Ariangulation. . fel, Erster Appellalionsgerichts Präsident zu Natihor, h ö ff erscee Ober⸗Medizinal-⸗Rath im Yinisterium der , ö Unterrichts- und ö, s pis, Genergl-Superintendent zu Stettin. ö , . beauftragt mit der , ö. Geschäfte der General-Inspection des Ingenieur-Corps Festungen. . . 1 . r , n . Direktor der Königlichen

Tro ; 8 ab 1 techn ) . . 9 9. 8 reden

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g. de n b e,

z zer⸗Tribunals⸗Rath zu X K 8 ? ö cht. , n zu Frankfurt a. O. hen, Geer me er⸗Baurath zu Berlin. . ö

; Heheimer Ober r ; .

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ie landwirthschaftlichen Angelegenheiten, . . . , e fe J

„Königlichen Familiengüter zu Berlin, ö. ö Dr ß Ichs er bkegsermnßs-Raih und Profefor an der

; ,, Königsberg. . ö ; . x ,, und Direktor des Militair⸗ Oekonomie Departements im Kriegs. Ministerium.

den Ritterfaal, woselbst Ihre Königlichen Majestäten geruhten,

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