1868 / 17 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Budget-Vorlagen für die Delegationen find in einem gemischten Ministerrathe festgestellt und Sr. Maj. dem Kaiser zur Genehmigung überreicht worden. Dieser Ministerrath be⸗ nd aus den drei Reichs⸗Ministern Baron Beu st, Baron Becke und F. M. L. John, aus den ungarischen Ministern Graf Andrässy, Graf Festeties und Lonyay, endlich aus den westleithanischen Ministern Fürst Auersperg, Graf Taaffe, Dr. Brestl und Dr. Giskrg. Pesth, 14. Januar. Nunmehr ist bestimmt, daß in den öffentlichen Sitzungen der ungarischen Delegation bloß Ungarisch gesprochen werden wird. In den Ausschüssen soll es den Mi⸗ nisterien freigestellt werden, sich der ihnen geläufigen Sprache zu bedienen.

Großbritannien und Irland. London, 17. Ja⸗ nuar. In der Kapelle des Hosenband⸗Ordens (Royal Chapel of St. George) im Schlosse zu Windsor sind über den e ,n Stühlen jetzt die Regalien der dreikneuen Ritter, der Kaiser von Rußland und Oesterreich und des Sultans, be⸗ stehend aus Mantel, Schwert, Helm und Banner, durch den Wappenkönig aufgehängt worden.

An Stelle des verstorbenen Earl of Rosse ist Lord Dun⸗ boyne als Repräsentativ⸗Pair für Irland in das Oberhaus gewählt worden.

19. Januar. Es herrscht ein anhaltender Sturm. Die fälligen Posten vom Kontinent find gestern und heute nicht eingetroffen. Die Telegraphenverbindung mit Amerika ist ge— ke Auch die inländischen Leitungen sind seit gestern unter—

rochen.

Der Fenier Michael Barratt, welcher der Anzündung der beim Elerkenweller Gefängniß explodirten Pulvertonne be— schuldigt ist; wurde in Glasgow arretirt und hierher trans— portirt. In Queenstown sind bei Ankunft des New⸗Yorker Postdampfers drei Fenier verhaftet worden.

Spanien. Madrid, 17. Januar. Die amerikanische Flotte, unter dem Befehle des Ädmirals Farragut, hat die e en Inseln passirt und ist nach dem Orient weiter gesegelt.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Buüreau.

Kiel, Montag, 29. Januar, Morgens. Die Post-⸗Dampf— schifffahrt zwischen Kiel und Korsör ist wieder eröffnet. London, Montag, 20. Januar, Morgens. Aus Washing⸗ ton wird vom 6. d. M. per Dampfer gemeldet, daß im Repräsentantenhause der Antrag gestellt worden sei, das Papiergeld allmälig zu amortisiren, und zwar solle dieses uerst mit einem Agio von 40 pCt. geschehen, später jedoch die inlösung zum vollen Nennwerthe nach und nach eingeführt werden, wenn die Noten in Suinmen von weniger als 100 Dollars präsentirt werden. Der Antrag ist dem Bank⸗Aus⸗ schusse zur Begutachtung überwiesen worden.

Der am Sonnabend von Southampton abgegangene, nach Westindien hestimmte Dampfer hat des Sturmes halber in . einlaufen müssen und wird heute seine Reise fort—⸗ ttzen. . . 9 5 Mit dem aus der Kapstadt eingetroffenen Dampfer ist ein Theil der zur Aufsuchung Livingstone's abgesandten Expedition zurückgekehrt. Die Expedition ist bis zu dem Punkte vorgedrungen, wo angeblich die Ermordung Livingstone's statt⸗ gefunden hatte und woselbst Eingeborne angetroffen wurden, die das Gepäck Livingstone's 5 Tagemärsche nach dem Innern zu weitergebracht hatten.

Vereinsthätigkeit für Ostpreußen.

Berlin, 20. Januar. Ueber die Thätigkeit des ⸗Hülfs⸗ vereins für Hstpreußen« geht uns von dem Ausschusse desselben Nächstehendes zur Veröffentlichung zu:

Dem edlen Vertrauen, welches unserem von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen gestifteten Hülfsverein für Ostpreußen aus allen Theilen Deutschlands ünd aus allen Schichten seiner Bevölke⸗

rung entgegengetragen wird, glauben wir schon jetzt eine kurze Dar— stellung der Organisation schuldig zu sein, welche die freie Vereins—⸗ sthätigkeit in Sstpreußen vorerst, durch uns erhalten hat. Von Anfang an hatten wir bereits die landwirthschaftlichen Vereine in den heinigesuchten Gegenden, welche sich in den Noth— jahren 1846 und 1847 als Träger der freiwilligen Hülfsleistung be— währt hatten, zu unseren speziellen Organen ausersehen. Da sich deren Grenzen nicht überall mit den Grenzen der landräthlichen Kreise deckten, haben wir den Rath ertheilt, sich überall schleunigst den letz= teren anzupassen, und je einen Kreis- Au sschuß, aus wenigen Personen bestehend, zu bilden. Es ist unser Wunsch, daß in jeden dieser Kreis ⸗Ausschüsse Abgesandte aller derjenigen Körperschaften ein⸗ treten, welche sonst im Kreise sich dieselbe oder ähnliche Aufgaben ellen, also namentlich der Kreis Armen Kommsssionen und der rwerbs⸗ und Wirthschafts-Genossenschaften. Die Zweig ⸗Ver⸗

haben alle

eine des vaterländischen Frauenvereins haben das Recht, durch eigene Delegirte mit unseren Kreis Ausschüssen laufenden Verkehr zu unterhalten. Die Kreis-Ausschüsse übernehmen die Vermittelun und Vertheilung unserer Beiträge an die einzelnen Kirchspiele, . leiten die Rechnungslegung an uns wie wir sie, in kürzeren oder längeren Zwischenräumien, dem Publikum gegenüber zu vertreten haben werden. Fast aller Orten ist das Zusammenschließen der mannigfachen Thätigkeit in der von uns angedeuteten Gliederung bereits . oder im Werke. Es versteht sich, daß wir auf den Abschluß dieser Organisation nicht gewartet haben, vielmehr vom ersten Tage unseres Bestehens an, jedem landwirthschaftlichen oder anderen Vereine, auch kaufmännischen Corporationen, Magistraten u. s. w., welche den schlimmsten Folgen der Noth durch Vertheilung häus.⸗ licher Arbeit rüstig sleuern wollten, wo möglich nach Begehr und wohl auch über Begehr Hülfe leisteten. In diesem Augenblicke le 16 Kreise des Gumbinner Bezirkes (bis auf Einen, welcher in achtungswerther Enthaltsamkeit keinen Antrag stellen will) und von den 19 des Königsberger, alle bis auf 5 von uns Beiträge erbeten und erhalten. Ueber J 000 Thlr. haben wir bereits an die Kreise vertheilt. Ist aber erst die überall angeregte Arbeits- Organisation vollendet, so werden die uns täglich zufließenden Mittel nur eben ausreichen, um die Verluste zu decken, welche beim Wieder- Verkauf der gearbeiteten Gegenstände zu erwarten steht. Nur eine ge⸗ wisse Stetigkeit der Einnahmen, nur das ausdauernde Vertrauen der

Nation kann uns in den Stand setzen, die Arbeitsstellen, welche wir

gestiftet haben, oder eben stiften, im Gange und damit Tausende von Familien, so Gott will, am Leben und bei Gesundheit zu erhalten. Unzählige Zuschriften und Zureden legen uns den Gedanken nahe, von derjenigen z eschränkung abzugehen, welche wir, im Anschluß an das Schreiben Sr, Königlichen Hoheit, unseres Protektors, vom 15ten Dezember, der Thätigkeit des Hülfsvereins für Ostpreußen gesetzt hat= ten, also die bei uns eingehenden Beträge zu direkter Ünter— stützung in Geld herzugeben. Es braucht wohl nicht erst versichert zu werden, daß alle Sendüngen an Geld, an Lebensmitteln u. s. w. von außerhalb oder von Berlin, für welche wir nur die Adressen

angegeben, zu ganz freier Verfügung der Empfänger, also auch zu

unmittelbarer . überwiesen werden. Dagegen haben wir uns durch authentische Berichte aus den Nothstandskreifen über— zeugen müssen, daß die Grenzen, die uns von Anbeginn gezogen waren, durchaus nothwendige ünd heilsame, auf den bleibenden Ge— scben, des Pelkswohles ruhende sind. Gerade in den am Schlimmsten befallenen Kreisen hat die Errichtung von Spinnereien den raschesten Fortgang genommen, gerade von ihnen wird auch die Gewährung von Arbeit an die Frauen und schwächeren Männer mit

besonderer Befriedigung aufgenommen. Indem unsere Organe wo möoͤglich nicht mit 9 s ;

l eld, sendern mit Lebensmitteln bezahlen, haben sie es in der Hand, ohne Steigerung der landesüblichen Arbeitslöhne höheren Entgelt für die geleistete Arbeit zu bieten. Wo die Aus— führung häuslicher Arbeiten in holzarmen Gegenden wegen der Kälte auf Schwierigkeiten stößt, ermächtigen wir die Vereine zum Zwecke der Arbeits-Ermöglichung, auf unsere Kosten Brennstoffe zur Vertheilung zu bringen. Der Umsatz kann bei emsigster und um⸗ sichtigster Verwaltung ein so rascher sein, daß der Flachs, welcher heute an die Spinnereien ausgethan wird, sich für sie ü zwei bis drei Ta⸗

gen bereits in Geld oder Geldwerth ver vandelt hat.

Schließlich sei allen freundlichen Gebern auch an dieser Stelle öffentlich Dank und Anerkennung ausgesprochen für ihre vielen und reichen Spenden.

Gumbinnen, 18. Januar. In Folge Beschlusses des hiesigen Kreistages vom 30. Dezember pr, sind und werden im Kreise Einrich- tungen von Spinnereien zur Abhülfe des Nothstandes getroffen. Das Arrangement und die Leitung terselben ist den Mitgliedern der Kreis—⸗ armen⸗Kommission übertragen. Stallupoönen, 14. Januar, Eine im hiesigen Kreisblatte publi= zirte Bekanntmachung der Königlichen Regierung zu Gumbinnen er— innert die Gemeinden an ihre Verpflichtung zur Armenpflege.

Dar kehn en, 12. Januar. Mittelst landräthlicher Bekannt machung im hiesigen Kreisblatte werden die gesetzlichen Bestiminungen über die Armenpflege in Erinnerung gebracht und eine strenge Hand hat un , eordet. 84

Stettin, 18. Januar. Bei dem hiesigen Hülfs-Comits für Ost— preußen sind bisber 4398 Thlr. 28 Sgr. . t n

Köln, 18. Januar. Gestern beschloß der Vorstand der Lokal— Abtheilung Köln des »Landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen⸗

. Besten der Nothleidenden Ostpreußens eine Sammlung unter

seinen Mitgliedern zu veranstalten. Zu diesem Zwecke wurden in jeder Bürgermeisterei der Lokal ⸗Abtheilüng mehrere Vereinsangehörige , k welche bei ihren Genossen die freiwilligen Gaben einholen erden.

Veuß , 17. Januar. Hier hat sich ein Hülfsverein zur Linderun des Nothstandes in Ostpreußen 1, e , rk eine 216 n n, von 500 Thlr. an den Hauptverein nach Berlin hat ab— gehen lassen.

Celle, 17, Januar. Auch hier finden öffentliche und Privat Sammlungen für Ostpreußen statt.

Kiel, 17. Janugr. Bei dem hiesigen Comité für Ostpreußen waren bis gestern 2200 Thlr. eingegangen.

Rendsburg, 17. Januar. Die Sammlung für Ostpreußen hat

in unserer Stadt bis heüte 400 Thlr. ergeben.

Nürnberg, I7. Januar. Das im Jahre 1866 gebildete Rhön⸗ und Saalcomité hier ist gestern zur Einleifüng von Sammlungen für Ostpreußen zusammengetreten und hat beschloffen von den noch vor— handenen Geldern 300 Thlr. sofort abzusenden.

Der Aschaffenburger Stadtmagistrat hat den RNothleidenden in

Ostpreußen eine Unterstützung von iC0 Thlrn. zuzuweisen beschlossen.

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Die Nr. 3 (vom 17. Januar) des Justiz-Ministerial⸗ Blattes ublizirt u. A. einen Plenarbeschluß des Königlichen Ob er⸗Tribu«— 15 vom 2. Dezember 1867, betreffend die . kürzeren

ein aus⸗

p

na 3. ö ; ; Hrjahrungfriften wenn über die Forderung ein Schu

gestellt worden ist, oder wenn die Forderung auf Kündigung lautet.

Das Amtsblatt der Norddeutschen Telegraphen⸗Verwal- tung (Nr. J vom 14. nn, enthält Verfügungen: vom 8. Ja—⸗ nuar: I) Allerhöchster Präsidial⸗Erlaß, die Verwaltung des Post- und Telegraphenwesens des Norddeutschen Bundes betreffend; 2 die Ab⸗

renzung der Bezirke der Telegraphen - Directionen des Norddeutschen

Can br betreffend; und vom 1I1. Januar: Die Verfügung des Bundes Kanzlers, die Einrichtung und den Geschäftskreis der Telegraphen— Dircctionen und der Telegraphen⸗ Stationen, betreffend.

Die Nr. 3 der preußischen »Annalen der Landwirthschaft⸗ vom 15. Januar hat folgenden Inhalt: Ueber das Stickstoffbedürfniß der Pflanzen und die Mittel zu seiner r n Vortrag, gehalten im Klub der Landwirthe zu Berlin von Dr. W. Cohn. Aus der Versammlung des landwirthschaftlichen Central-⸗Vereins für den Netz⸗ distrikt am 6 und 7. Dezember 1867. Aus der Versammlung des Teltower landwirthschaftlichen Vereins am 7. Januar d. J. Tar—⸗ renpflug von Stefan Vidats in Pesth. Zur Brotbereitung. Von Professor J. von Liebig mit Bezug auf den Nothstand in Ostpreußen. Berichte und Korrespondenzen: Die Hypothekenbanken von Dr. enri Brocher. Die Ventilation landwirihschaftlicher Gebäude von töder. Vereins⸗Versammlungen. Notizen.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Das Giornale di Roman veröffentlicht einen Bericht über den Sternschnuppenfall vom 14. November. In Rom, wie im größten Theile von Europa, war die Bebbachtung durch das schlechte Wetter beeinträchtigt, doch wurde am Morgen des 14. November eine hinreichende Anzahl von Sternschnuppen beobachtet. In Amerika war dagegen das Phänomen in einer Pracht zu sehen, wie bei dem berühmten Falle von 1833. Es liegen Berichte aus

Washington, Wilmington, Chicago, Detroit und Michigan vor, wo

Tausende von Meteoren in wenigen Minuten gezählt wurden, obgleich der Mond diejenigen überstrahlte, welche eine geringere helligkeit hatten, als Sterne vierter Größe. Die, rigorose Vorausberechnung hat die Theorie der modernen Astronomie bestätigt, welche die Sternschnuppen für Ansammlungen kosmischer Materien hält, die in Form eines lan gen elliptischen Ringes vertheilt sind und nach Schiaparelli's Be— obachtungen mit den Cometen in genauer Beziehung stehen.

(Voltaire Monument.) Der »Siscles hat seine Sub⸗ seriptionen 9 das Voltaire ⸗Oenkmal geschlossen. Die Zahl der Unter⸗ zeichner beläuft sich auf 202509. Die Kommission welche sich für diesen Zweck gebildet hat, beschloß, eine vergrößerte Kopie des bekann⸗ ten im Foyer des Théätre Français aufgestellten Werkes von Hondon fertigen zu lassen und die Negierung zu ersuchen , dieselbe wolle einen für das Monument schicklichen Plaz in Paris bezeichnen.

St. Petersburg, 18. Januar. Die hiesige Akademie hat den amerikanischen Gesandten Bancroft, so wie den Professor Roedi⸗ ger in Berlin, ferner die Professoren Stenzler in Breslau und Kobell in München zu korrespondirenden Mitgliedern ernannt.

Statistische Nachrichten.

Im Laufe der Militair⸗Debatte im französischen gesetzgebenden Körper kam wieder die Frage der zunehmenden nr e Frankreichs zur Sprache. Hr. Calvet-Rogniat brachte die Ergebnisse der statisti⸗ schen Untersuchungen vor, welche zwei Gelehrte, die Herren Guerin und Boudet, über diesen Gegenstand angestellt haben. Danach nimmt Frankreich in Betreff der Zunahme der Bevölkerung den 19. Platz unter den europäischen Staaten ein; nur Oesterreich steht noch tiefer. Wäh⸗ rend Sachsen 45, England 49 Preußen 54, Rußland 56 und Italien 136 Jahre braucht, um seine Bevölkerung zu verdoppeln, erzielt Frank⸗ reich dieselhe Zunahme erst in 198 Jahren. Nach der Berechnung des Hrn. Boudet wird Großbritannien in 45 Jahren von 25 auf Ft Millionen Einwohner gestiegen sem, Preußen von 30 auf S5 bis 56 Millionen, Rußland auf mehr als 100 Millionen, während Frank— reich nicht mehr als 45 oder höchstens 43 Millionen zählen wird.

Die Zahl der Baumwollen⸗Fabrikarbeiter in Spanien schätzt der „Lloyd espaßol« auf 70000, welche im Jahre durchschnittlich 530 000 Centner Baumwolle verarbeiten. Zur Deckung des Bedürf⸗ nisses der Nation an Baumwollenwaaren bedarf Spanien noch einer jährlichen Einfuhr von 305000 Centnern Baumivollengewebe.

Für den Hafen New: Mork ergeben die vollständigen Aus-⸗ weise über die Einwanderung des Jahres 1867 eine Gesammtzahl von 243,141 Emigranten, N23 mehr als im Jahre vorher.

Im Ganzen gingen im vergangenen Jahre 536 amerika nische Schiffe durch Feuer, Schiffbruch, Kollisionen 2 zu Grunde, die exkl. Cargo einen Werth von 215742200 Dollars repräsentirten, das Jahr 1866 steht daneben mit 571 total verunglückten Schiffen im

Werthe von 3377943300 Dollars.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

In dem Zeitraum vom 16. bis 31. Dezember 1837 wurden in Berlin eingeführt: zu Wasss⸗ 3,367 Tonnen Steinkohlen, Braun⸗ kohlen und Coaks, auf den Eisenbahnen 93684 Tonnen Steinkohlen ꝛc.,

45 Klaftern Brennholz; Summg: Nohl Tonnen Steinkohlen ꝛc.

45 Klaftern Brennholz. Aus Berlin ausgeführt: auf den Eisenbahnen

Danzig. .. Stettin...

Breslau ..

115741 Tonnen Steinkohlen 2. Summa 17741 Tonnen Steinkohlen 2c. = Die Seeschifffahrt von Getstemünde im Jahre 1867. Eingelaufen sind in G. iCn Jahre 1867 549 Seeschiffe (i6sa39 C.), 340 beladen, 209 unbeladen, 656 Fluß- und Wattschiffe (6658 L.)/ 146 Fischersmacks (4118 C) und 268 Leichterschiffe (10730 C.). Aus— gelaufen waren 546 Seeschiffe (103,571 C), 26065 beladen, 3601 unbe—= laden. Die Geestemünder Rhederei zählte ant 1. Januar 1868 40 Schiffe mit 9814 L., 6 Schiffe (2062 L.) weniger als am 1. Januar 1867.

Durchschnittlich sind, wie die »Karlsruher Zig.« berichtet, in Mannheim und Kehl während der drei Monate Gktober bis De— zember 1867 täglich 135960 Ctr. Getreide aus Oesterreich angekommen.

In jüngster Zeit haben die Transporte in Folge von Schnee- verwehungen auf den bayerischen und österreichischen Linien einige Stockung erfahren.

Stuttgart, 15. Janugr. Nach den beim hiesigen amerikanischen Konsulat vorliegenden Notizen betrug die Ausfuhr Württembergs nach den Vereinigten Staaten Nord-⸗Amerika's im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres 424 088 Fl. 5 Kr. und blieb gegen das voran⸗ gegangene dritte Quartal um 286,769 Fl. 30 Kr., gegen das vierte Diigrtal des Jahres 1866 um 405020 Fi. 21 Kr. zurück. Den Haupt⸗ Ausfuhrartikel bildeten wieder die Korsetten mit 287,837 3 23 Kr. , sodann folgen getrocknete und eingemachte. Früchte mit 26,186 Fl. 52 Kr., Leder und Lederwaaren mit 22248 Fl. 43 Kr., Wein und Liqueure mit 17105 Fl. 24 Kr., Hopfen, der zum ersten Mal als Ausfuhrartikel figurirt, mit 13492 Fl. 6 Kr., Drogueriewaaren mit 12847 Fl. 43 Kr., Farben und Farbwaaren mit 954! Fl. 33 Kr., Bücher und Zeitungen mit 6641 Fl. 39 Kr. u. f. w.

Laut einer offiziellen Mittheilung des K. K. österreichischen Honorgr⸗Konsuls in Riga, betrugen die Zufuhren von Säe-Leinsamen nach Riga vom 1. Januar bis 16. Dezember 1867 I72,000 Tonnen. Von denselben wurden 160000 T. verladen, und zwar nach Belgien 753000 T. Irland 37000 T. Frankreich 25.000 T., Stettin und Lübeck 15000 T. und nach Holland 5000 T. Es blieben fonach nur 12000 T. unverkauft. Die Nachfrage war in dieser Saison nicht sehr lebhaft und gingen die Preise stetig herab. Während der Preis im Septem- ber auf 127 Rubel pr. T. war, ist derselbe jetzt auf 8. 9 Rubel herabgesunken. *

London. Der »Economist« hält an seiner seit vielen Wochen vertretenen Ansicht fest; daß wir so bald keine Steigerung des Escompte zu besorgen haben, und führt dafür drei Gründe an. Erstens: die Stockung der Geschäfte im Großen und Ganzen; zweitens die Reduc- tion der meisten Waarenpreise, wodurch weniger Kapital erfordert wird, um Lager zu halten und Kredit zu geben; drittens das Ver- schwinden aller jener mittellosen Spekulanten, denen es lediglich darum zu thun war, so viel Papier als nur immer möglich anzubringen, ohne daß sie sich um den Escomptesatz weiter gekümmert hätten. In einem zweiten Artikel bemüht sich das genannte Blatt, die oft— gehörte Meinung zu entkräften, daß die Moralität der engli⸗ schen Kaufmannswelt im Vergleich mit frühern Zeiten, oder mit der anderer Staaten, gesunken sei. Die Thatsache lasse sich zwar nicht ableugnen, daß mehr große Fallimente im Bereich der englischen

Banken, Kredit-⸗Institute, Eisenbghnen u. s. w. vorgekommen seien,

als sonst in einem kontinentalen Staat, und als je zuvor in England selber. Doch liege der Grund nicht in der größeren Moralität der früheren Generation Englands oder der jeßigen Frankreichs und Deutschlands, sondern in dem Umstande, daß das gegenwärtige eng- lische Bank“, Kredit und Eisenbahnsystem eine Ausdehnung erreicht habe, die mit früheren Zeiten und mit den entsprechenden Verhält— nissen von heut in Deutschland und Frankreich gar nicht in eine Linie ebracht werden sollten. Nur zwischen England und Amerika ließe sen allenfalls in dieser Sphäre ein Vergleich anstellen, dieser aber würde entschieden zu Gunsten des ersteren ausfallen.

Die schwebenden Verhandlungen bchüglich des Transit⸗Tarifes von Trie t, respektive Ostindien⸗Suez nach St. Petersburg, sind in St. Petersburg zu Ende geführt worden und soll der Tarif vom 1. Februar ab ins Leben treten. Die Verhandlungen sind von den betheiligten österreichischen Bahnen mit der Intention aufgenommen worden, durch eine Verbindung mit der Messagerie Imperiale und der Eisenbahn Suez⸗Alexandrien und seinerzeit dem Suez⸗Kanal den über das Kap der guten Hoffnung gehenden Verkehr nach Rußland über Oesterreich zu leiten.

Kopenhagen, 19. Januar. Der hiesige Hafen ist für Segel—⸗ schiffe wieder passirbar. Die Postdampfschiffs-Verbindung zwischen Korsör und Aarhus ist schon seit mehreren Tagen wieder im Gange, die zwischen Korsör und Kiel wird heute Abend wieder eröffnet.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Uebersicht über die Weizen und Roggenpreise auf den Haupt⸗Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er⸗ leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 27100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) berechnet.

Weizen: 4. Januar. Königsberg Thlr. 753-1115 90 1135

86 100 85 16 Sir 55

18. Januar. Thlr. 1021. g90J —110*, 79 - 100*) Sd = 1005, 6 = 106

11. Januar. Thlr. 193 96 1083 *

S7 -= 100 S6 -= 104 90 100 S6 -= 99 Magdeburg 983 965i, 944 9987/1. 2 98 Re 30 1013 99

) Nach dem Wochenbericht pro 13. 18. Januar. 18. Januar ist kein Preis notirt.

Posen ....

—— * Berlin. . * * Y

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