1868 / 34 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

on in früherer Zeit, in der Umgegend Berlins. Für sonstige 2. bro t len. Waaren bestand dagegen eine lebhafte

Ibrikatton mit einem Abfatze, der sich bis in das Ausland er= err In tuchartigen . war die französische Fabri⸗ kation zwar der Berliner noch überlegen, es wurden aber auch in diesem Zweige gute Stoffe, besonders Flanelle, herge⸗

ellt. Dagegen lieferten die Berliner Fabriken alle Arten von Kammgarnstoffen, sowohl schlichte, ungemusterte, wie Thibet, RMerino, Lasting, Möbel und Mäntel -Tamast. Kamelot, Mo— hair, Orleans, als auch bedruckte, wie Pointes ⸗Lasting, Saxo— nian und Mousselin, in großen Massen von vorzüglicher Qua⸗ lität. Es gab nach der Tabelle für diese Stoffe 96 Fabriken mit 3250 Ärbeitern und 1582 Webestühlen, von denen 372 mechanische waren. Im ganzen Staate bestanden zu gleicher Zeit nur 291 derartige Fabriken; es wäre hiernach fast ein Drittel des gesammten Betriebes in Berlin konzentrirt gewesen. Dies war jedoch, wie die Aufnahmen der folgenden Jahre, in denen die Berliner Fabrikation verhältnißmäßig noch weiter vor⸗ schritt, sicher schließen lassen, nicht der Fall, und die Angabe der Zahl von Fabriken ist daher jedenfalls eine irrthümliche. Wahrscheinlich muß die Zahl 46 heißen, da die im Uebrigen wenig abweichenden Angaben für das Jahr 1855 49 Fabriken nachweisen.

Im Anschlusse an die Wollweberei ist einer für Berlin neuen fabrikativen Thätigkeit, der Herstellung von Teppichen, Erwähnung zu thun. In Berlin selbst gab es nur eine Fa⸗ brik mit 60 Arbeitern und 59 Handstühlen, es hatten aber mehrere Unternehmer, deren Fabriken in kleinen Orten der Unigegend sich befanden, hier den Mittelpunkt ihres Geschäfts⸗ betrlebes. Die Fabrikate standen jedoch den ausländischen, namentlich den französischen, meist noch sehr nach.

Für die Herstellung leinener Zeuge gab es in Berlin so gut wie gar keinen fabrikmäßigen Betrieb. Die Tabelle weist eine Fabrik mit 27 Arbeitern und 23 Handstühlen nach.

In der Fabrikation baumwollener Zeuge war keine bedeu⸗ tende Steigerung eingetreten. Wollen⸗ und Baumwollen⸗ Fa⸗ brikation hatten in dem Verhältnisse des Umfanges ihres Be⸗ triebes gegen die vorige Periode vollständig den Platz gewechselt. Der Grund hiervon lag in der außerordentlichen Konkurrenz, welche die Berliner Baümwollwaaren seit Abschluß des Zoll⸗ vereins an den Fabrikaten der anderen Pereinsländer, na; mentlich Sachsens, gefunden hatten. Jedoch erwiesen sich die von unsern Fabrikanten zeitweise gehegten Befürchtungen, diese Konkurrenz würde eine erdrückende werden, als grundlos, da sich die Berliner Industrie seitdem mehr auf die Herstellung feiner Stoffe warf, die sächsische dagegen vorzugsweise bei der Fabrikation ordinairer Waare verblieb. Die früher so um⸗— angreiche Fabrikation roher, besonders geköperter, zu Weiß⸗ ug und Druckwaaren bestinimter Zeuge, wurde nun in Berlin

urch die billigen gewebten unbedruckten Zeuge, wie Gingham, fast ganz verdrängt. Auch Glanz-Kambriks die früher stets aus England bezogen worden waren, so wie Baumwollplüsche, wurden seit 1840 fabrizirt. Die Buntweberei, besonders die Herstellung gemusterter und gemischter Zeuge zu Kleidern und Mänteln, hatte eine große Ausdehnung gewonnen. Im Jahre 1849 gab es für baumwollene und halbbaumwollene Stoffe 55 Fabriken mit 806 Arbeitern und 435 Webestühlen, unter denen 117 mechanische waren, Außerdem beschäftigten die Fabrikbesitzer aber auch noch viele Webestühle außerhalb ihrer An⸗ stalten. Unter den Fabriken befanden sich 12 größere Anlagen, von denen allein eine, die Sußmann u. Wiesenthal'sche, 456 Stühle und gegen 1000 Personen beschäftigte.

Größte Kälte im Dezember 1867. (Grade Réaumur.)

Die in Folgendem mitgetheilten Zahlen zeigen das Verhältniß der in Ostpreußen im Dezemher besonders intensiven Kälte zu den im westlichen und südlichen Deutschland, so wie in Frankreich beobach— teten Graden, so weit diese mir bisher zugegangen sind. Im mitt⸗ leren und südlichen Deutschland fiel die groͤßte Kälte auf den 9. und 10., in Pommern auf den 22.R, in Ostpreußen auf den 31., steigerte sich aber dort noch bis zum J. oder 2. Januar 1868. Wo davon Beobachtungen vorliegen, sind sie in Parenthesen hinzugefügt:

Königsberg 21,9 ( 23,7).

Claussen bei Lyk 22,1 (— 23,1).

Tilsit 2,0 ( 22/0).

Memel 20, (— Ib, ö).

Mergentheim 19,5. Heilbronn 19,5.

Posen 1790, Heiligenstadt 17s, Dovre in Norwegen 1755,

Heidenheim 1770. . 16,s, Bromberg 165, Altmorschen bei Melsungen 10. Arnsberg 15, Christiania 15,4, Eichbe i Hi 15,2, Krakau oe . .

Kassel 148, Breslau 146, Landeck 145, Görlitz 13386 (— 1435), Olsberg 14,4, Canw 1454, Montpellier 14.4. .

Hohenzollern 12.9 (— 142), Göttingen 14s, Reich enbach in Schlesien 14,0, Lauenburg 1440.

Hechingen 13,5 (— 15,8), Ißny 1318 Colmgr⸗= 3,6, Mühl. hausen im Eichsfeld 13,5, Wernigerode 1333 Birkenfeld 13,2, Lissabon 13,1, Hinrichshagen bei Woldegk 13,, Hanau 13,0.

Torgau 1250 (- 13,05 Erfurt 1238 Cöln 1218, Wien 157, Großbrestenbach j, Frankfurt 4. M. 12,6. Schopfloch 125, UÜln 12.1, Stuttgart 120, Cleve 12,0, Freudenstadt 13, 0, Tarbes 12,0 Lons le Saunier 12,0.

Fulda 110), Frankfurt a. d. O. 1166, Sandösund 11,6, Danzig —= 11,14. Darmstadt = 11.4, Münster Il / 2, Commercy II 2, Mirecvurt 11,2, Trier 1150, Gram 110.

München 10,5, Lüneburg 108, Berlin 7,0 ( 83 Salzwedel 10658, Gütersloh 10,5, Kreuznach 194 (- 103), Rodez 10541 Plaud . 164, Aurillab 194 Bar sur Seine 10,4, Elausthal 162, Voppard 9 6 ( 102) / Friedrichs⸗ hafen 10,0, Halle 10,0, Neumünster 100.

Mandal in Norwegen s, Coblenz 9,6 Straßburg 9,6, Meß 96, Loches 96, Troyes gi / Regenwalde 956, Santiago 95, Bern 9 Hela 9, Putbus 9,0, Szege⸗ din Fo, Dürkheim 9,0, Neuͤstadt Ro, Woltersmühle 9 0.

Brüssel io, Chartres 85. Orleans 88 Laval 8 8, Mende WGS,s, Villefranche 8s, Privas Ss Besangon 838, Bruges 8s, Lübeck 8,7, Utrecht 85, Ofen S 4 Beauficel 8,3, Clermont 8,0. ,

Stettin 738, Löningen 77 Aosta 7/6, Paris —= 7136, Ab- beville 7,2, Lentilhae 72, Blois 772 Douai 2 / Gap 72, Parthenay 72, Emden 7Tso, Hamburg 7,0, Oldenburg 66, Stterndorf 6s, Marseille 6,6, Napoleon Vendée 6,4, Caen 64, Lamballe 6, Layard 64, Amiens 64, Alby 6a, Fecamp 6,2, Eutin 6/2.

Skudes-nes 59, Lingen 5js, Privag 56, Rennes 5, 6, 2 5s, Jever 5, , Mailand 5s, Norderney 5, Sylt 90.

Beyrie 47, Christiansund 42, Florenz 40, Lescar 4,0 Foix Ho, Careassonne 40, Montauban 4 0.

Aalesund 3,, Ferrara 36, Grenoble 36, Nismes = 36, . Dax 32, Montbrison 32, Vesoul 32, Smea⸗

on 531.

Portree 3,8.

Konstantinopel 156.

Neapel 4 0,s, Guebar Bou Aoum in Algier - G.

In Constantine am 10. Dezember heftiger Schneefall.

Man sieht, daß das mittlere Deutschland am , hart be⸗ troffen wurde. Mit Berücksichtigung der geographischen Lage war die Kälte im westlichen Europa sehr bedeutend. 14 Grad unter dem Frostpunkt in Montpellier, 13 in Lissabon gehört zu den größten Sel⸗ fenheiten. Gewöhnlich fließen die unsere Witterungsverhältnisse be⸗ herrschenden Luftströme neben einander, ein milder Winter liegt dann neben einem auffallend strengen. Mitunter kämpfen sie aber dauernd mit einander um dasselbe Bett. Dies ist das bezeichnende dieses Win— ters, daher die plötzlichen Wärmeänderungen, das Auf und Abschwanken des Barometers, die heftigen Südweststürme, die, oft lange die kalte polare Luft stauend, sie nach Süden vorzudringen verhindern. Nebel und Schneetreiben wechseln dann in schneller Aufeinanderfolge mit heiterer Luft. B.

Hamburgs Handel im Jahre 1866. 1

Die von dem handelsstatistischen Büreau in Hamburg zusammen⸗ gestellten tabellarischen ebersichten des dortigen Handels im Jahre 1866 sind kürzlich durch den Druck veröffentlicht worden. Wir ent— nehmen denselben die nachfolgenden Mittheilungen denen wir einige Notizen über die Ergebnisse der Hamburgischen Volkszählung vom 3., Dezember 1866 aus den Zusammenstellungen des statistischen Büregus der Deputation für direkte Steuern vorausschicken.

Die bei der gedachten Zählung ermittelte Gesammtbevölke⸗ rung betrug 285. 657 Köpfe von welchen 2141893 auf die Stadt und Vorstädte, 61051 auf das Landgebiet, 6112 auf das Amt Ritzebüttel und 3091 auf die in den Häfen von Hamburg und Cuxhaven liegen- den Schiffe treffen. Diese Schiffsmannschaften sind bei den weiteren Ermittelungen unberücksichtigt geblieben und kommt für letztere nur eine Zahl von 282068 Köpfen (138,629 männlichen und 143,427 weib⸗ lichen GHeschlechte) in Betracht. Von, diesen lebten 246/923 . in 55,320 Familienhaushaltungen, so daß also durchschnittlich 46 Per⸗ sonen auf eine Familie treffen; es befanden sich darunter 216,986 Fa⸗ milienglieder (102,470 männliche und 114516 weibliche), 11944 Ge⸗ schäftsgehülfen und 17,993 Dienstboten. Nach dem amilienstande geordnet wurden überhaupt 74099 unverheirathete Personen (28067 männliche üher 24 Jahr, Id 639 weibliche über 16 Jahr), S5 894 per⸗ heirathete, 18107 verwittwete und geschiedene, so wie 6s 643 männ,; liche unter 24 Jahr und 40313 weiblich Personen unter Jahr gezählt. Näch dem Religionsbekenntnisse geordnet hestand die Bevölkerung aus 253,493 Lutheranern (8887 Proz, der Gesammt⸗Be⸗ pölkerung), 5512 Reformirten (1, 9s Proz), 549g Katholiken (1,92 Proz] 690 Dissidenten (G 2a Proz), 1235350 Israeliten (C16 Proz.), 4392 Personen ohne Angabe der Religion (1,56 Proz..

. Was den Handel Hamburgs betrifft, so wird der Werth der Einfuhr seewärts auf 3878715600 Mark Beo., land und föuß; wärts auf 391 al6, 10 Mö. Beo, überhaupt also auf 779 08 lo Mek. Beo. geschäßt. Es zeigt sich ein fortwährendes Steigen derselben, sie betrug im Durchschnitt von 1846550 nur 295,102,232 Me., von

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1851/55 453 682,502 Mt., pon 1856, 60 605/1029485 Mk., von 1861/65 707/3875024 Mk., so daß sich also die Zunahme in einem Zeitraum von 21 Jahren auf 483, 985,778 Mk. oder 164 Prozent berechnet. Die Einfuhr bestand aus; ; Verzehrungsgegenständen für 171 959,680 Mk. Beo. oder 2am pt. Rohstoffen u. Halbfabrikaten 284/693, 180 * Manufakturwaaren ö 144,464,600 * Kunst⸗ u. Industrieerzeugnissen⸗ 72 056, 170 * Tontanten u. edlen Metallen 105,914,380 * Verzehrungsgegen stän de wurden eingeführt: von trans— atlantischen Pläßen für 2,699 490 Mk. (darunter von China 1326 460 Mk, von Britisch Ostindien 035,070 Mk, von Brasilien gr 92 280 Mf. von Venezuela 4/930 480 Mk., von Hayti 2197. 560 Mk., von Tuba 2769, 910 Mk., von den Vereinigten Staaten 4808 520 Mh.), von Europa und der Levante für 32/40 4,620 Mk. (darunter von Bre men und der Weser 3 623 430 Mk, von Großbritannien und Irland Fe9ĺ60 Mk., von den Niederlanden 7728, 120 Mh, von Frankreich 6 (O7 4750 Mk., von Spanien 1.018, 490 Mt., von Italien 110? 2860 Mk.) sodann von und über Alteng für 27 696 470 Mk. endlich land. und flußwärts für 877759, 100 M. (darunter mit der Altona -Kieler Eisen⸗ bahn 86h 2540 Mk., von und über Lübeck 38773810 Mkr, mit der Berlin! Hamburger Eisenbahn 30310660 Mer ven der Ober ·˖ Elbe B25 6 0 Ml., von der Nleder Elbe 6,225,690 Mk., von und über Harburg 8458949 Me., landwärts per Fuhre 6I45/020 Mk. Fohstoffe und Halꝛbfa brikate gingen ein: von transatlantischen Plätzen für 234230610 Mk. (davon aus Peru 7747320 Mk, von Brasillen 1657260 Mk, von Venezuela 2122380 Mk., von den Fereinigten Staaten 12556615870 Mk), von Europa und der Levante für 163107500 M. darunter von Norwegen und Schweden 2s5l0 630 Mk., von Bremen und der Weser 17335050 Mk., von Groß— hbritannien und Irland 1456581 859 Me., von den Niederlanden 3 351 010 Mk. von Belgien 1555, 420 Mk, von Frankreich n Mk., von Italien 13045290 Mr) von und über Altona für 12706 689 Mk, land- und flußwärts für so 158,260 Mk. (darunter mit der Berlin⸗ Hamburger Eisen bahn M4968 370 Mk., von der Ober ⸗Elbe 12022079 Mü. Fon und über Harburg 8535640 Mk., von und über Lübeck 6985 810 Mt.). An der Einfuhr von Manufakturwgaxren waren die tränsatlantischen Plätze nur mit 38 / 950 Mk. y dagegen gingen ein; von Europa und der Levante für 48, 651, 060 Mk (davon allein für 44. 1822609 Me. aus Großbritannien und Irland), von und über Altona für 5,417,170 Mk. land⸗ und flußwaͤrts für S6 557 420 Mk. (darunter mit der Berlin- Hamburger Eisenbahn 76583 0900 Mk., von und über Harburg 1538560 350 Mk, mit den Fahrposten 2007 760 Mk.). Kunst: und Industrieer eugni sse gingen ein: aus transatläntischen Ländern für 2225, 209 Tk. (davon aus' den vereinigten Staaten 1938,330 Mk.) seewärts aus Europa und der Levante für 17,802 750 Mk. (aus Großbritannien 1144915590 Mk., aus Belgien 2/604 290 Mk., aus Holland 15659) 440 Mt, aus Frank⸗ reich 1555 ld40 Mk.), von und über Altona für 5207/39 Mk., land⸗ und flußwärts für 46730, 390 Mk. (mit der Berlin⸗Hamburger Eisen. bahn 25698076 Mer von und über Harburg 12515970 Mi von der Oberelbe 2⸗930M450 Mk, mit den Fahrposten 2799620 . Der Verkehr land- und flußwärts lieferte die höchsten Werthe, 391,216,410 Mk. oder 50.21 Prozent der Gesammteinfuhr; es treffen davon 1843266890 Mk. auf die Berlin⸗ Hamburger Eisenbahn 64 218250 Mk. auf die Einfuhr per Fuhre und per Post, 46, 299/500 M. auf den Verkehr von und über Harburg / 38/960 090 Mt; auf die Bber Elbe, 23, 834730 Mk. auf die Altong⸗ ; Kieler Eisenbahn , A So8790 Mk. auf den Verkehr von und über Lübeck, 10,269,420 Mk. auf den Eingang von der Nieden. Elbe. Es folgt dann die Einfuhr seewärts von Europa und der Levante mit einem Werths betrage von V6 682-400 Mk. oder 38541 Prozent, an welchem Großbritannien und Irland mit 22,925,900 Mk., Frankreich mit 1567154109 Mk., Holland mit 13.261.600 Mk., Belgien mit 6575870 Mk., Bremen und die Weser mit 5b 0,300 Mk., Norwegen mit 3, 123 690 Mk., Italien mit 765, 590) Mk., Spanien mit 1384070 Mk., ,. Schweden mit 1090860 Mk. betheiligt waren. Der Werth der Einfuhr aus trans⸗ atlantischen Ländern wird auf 62241 850 Mk. oder 799 Proz. berechnet; es treffen davon auf die Vereinigten Staaten 20 777/000 Mk., Brasilien 11475200 Mk. Amerika's Westküste g 372410 Mk. Venezuela 729 i620 Mk, Cuba 3 076690 M'f./ Hayti und St. Domingo 2 813, 250 Ml, China is70t760 Mk., Britisch Ostindien und Birma 053/650 Mi, Portorico 10311270 Mk. Die Einfuhr von und üher Altona endlich hatte einen Werth von 493547350 Mk. oder 6.36 pt.

Als wichtigste Einfuhrartikel sind zu nennen von den Verzehrungs. gegenständen: Kaffee mit 33 569200 M., Schlachtvieh mit . Mek, Getreide mit 19.422.930 Me., Rohzucker mit 11028930 Mk, Vutter mit 10152676 Rt., Tabak mit 722000 M., Wein mit b 5h rh Mk. Spiritus mit õ/ 725 980 Mk, Cigarren mit 4 663 600 Mk., Hopfen mit 3,5792 740 Mk. , Weizenmehl mit 5/296 800 Mk., Thee mit Job 230 Mk., Mandeln und Rosinen mit 2.6273 639 Mk. Reis mit 2048230 Mk. Unter den Rohstoffen und Halbfabrikaten, welche ein⸗ geführt wurden, sind besonders hervorzuheben: Baumwolle mit 65/844 850 Mk., Wollengarn mit 306 006730 Mt, Baumwollengarn mit 23 587900 Mk., Schafwolle mit 16042760 Mk., Felle mit 1433163266 Mk., Leinengarn und Zwirn mit 79649900 Mt, Guano mit 7513050 Mk., Zink und Zinkbleche mit 6 315,300 Mk, Stein⸗ kohlen und Cinders mit 5996330 Mt., Bau— und Stabholz mit SFS 320 Mk, Häute mit 5.237770 Mk, Sohl⸗ und anderes Leder mit 5 cd Pik., Kleefaat mit 359396. Me. n, Fndige mit Iöhs 6 Heä, Fieps ünde Rrübesagt niit. sg sto Dek, Cisen in Stangen mit 2827920 Mk rohe und gesponnene Seide mit T32z, 660 Mi, Thran mit 2603810 Mk.. Von Manufaktur⸗ und Industriewaaren wurden namentlich eingeführt: Wollen- und Halb⸗

wollenwagren für 626616560 Mk.“ Baumwollenwaaren für

*

35, 193, 100 Mk, Leinen aller Art für 17491010 Mt, Seiden und albseidenwaaren für 113204340 Me, Kurzwaaren für 9092, 060 Mt, aschinen für 49233580 Me, feine Eisen. und Stahlwagren für

3*7 70660 Mt. Papier für 336l M20 Mk, Glaswagren für 3 243,810

Vir, Waffen für 2241,50 Mk., feine Holzwaaren für 2027/6900 Mt.

Die Quedlinburger Gärtnereien.

Die Samen- und Blumenzucht zu Quedlinburg hat ihren Auf- schwung der in den dreißiger und vierziger Jahren rasch emporblühen⸗ den Rübenzucker⸗Industrie zu verdanken, die eine kaum zu befriedigende Nachfrage nach Suedlinburger Rübensamen hervorrief. An die Zucht des Rübensamens knüpfte sich nach und nach, begünstigt durch die ge⸗ schützte Lage und die geeignete Bodenmischung der Quedlinburger Feldmark, die Kultur viel er anderer Sämereien und namentlich auch der Blumensämereien in so großartigem Maßstabe, daß die ganze Feldmark im Sommer einen großen Garien bildet, in welchem die schönsten Blumen felderweise gezogen werden.

In einem Aufsaß der deutschen Heimathsbilder von E. Uhlen⸗ huthf vein großer Garten«, finden wir über den Umfang der Quedlin burger Gärtnerei folgende Angaben: Der Umsatz an Zuckerrüben Kernen wird jährlich auf 50, 000 Ctr', im Preise von 4 - 500 000Thlr. geschätztß. Wenn man annimmt, daß der Morgen 109 Ctr. Samen er= giebt, so würden für Zuckerrübensamen allein 5009 M. und mit Hin. zurechnung der für Futterrübensamen bestimmten Fläche etwa eine viertel

Bugadratmeile erforderlich sein. Mohrrübensamen wird in 20 Sorten

auf 500 M., Kohlrübenfamen auf 100 M., Kohlrabisamen auf 15 bis 18 M. gezogen. Die 80 verschiedenen Sorten Erbsen nehmen 500 M., die Bohnen 300 M., die Salatpflanzen, deren der Mettesche Katalog 76 Sorten aufzählt, 20 M., die Zwiebeln, deren W000 Pfund im Werthe von 10600 Thlrn. geerntet werden, 100 M. in Anspruch. Spinat wird nur zwischen anderen Pflanzen eingesäet und liefert jähr⸗ lich 25606 Centner Samen à 6 Thlr. Das Areal / welches von der 36079 M. großen Feldmark Quedlinburgs für die Zucht von Gemüse und Feldsämereien in Anspruch genommen wird, beläuft sich hiernach auf cfrea 706060 M, was mit anderen zuverlässigen Angaben über⸗ einstimmt.

Außerdem sind noch einige hundert Morgen zur Zucht gewöhn⸗ licher Blumensämereien bestimmt. Uhlenhuth schãßzt das mit Reseda bestellte Areal auf 50 Mrg. in Flächen von 2 bis 15 Mrg. Da der Morgen 200 Pfund Samen liefert, so beläuft sich die gesammte Re⸗ fedafamenernte jährlich auf 100 Ctr. im Werthe von 6990 Thlr. Thymian wird auf 70 Salbei auf 10 Mrg. gezogen. Die Asternzucht schäßt Uhlenhuth auf 30 Mrg, offenbar aber zu gering! da Gebr, Dippe allein über 23 Mrg. Astern kuͤltiviren. Der Morgen Astern ergiebt 6 bis 50 Pfund Samen à 19 Thlr. Der Rittersporn nimmt 19 Mrg. ) die Levkoye im freien Lande nach U. nur 12 M. ein, da die meisten in Töpfen auf Samen gezogen werden.

Die Kultur der feineren Blumensämereien, durch welche die Quedlinburger Gärtnerei sich auszeichnet, geschieht in besonderen Gär⸗ ten, die etwa 300 M. groß sind. Im Ganzen stellt sich mithin die der Samenkultur gewidmete Fläche der Quedlinburger Feldmart auf ca. S555 M. Ueber 1000 Arbeiter sind Jahr aus Jahr ein bei diesem Kulturzweige beschäftigt, der dem Manne 2 Thlr,, der Frau 14 Thlr. dem Kinde 1 Thir. S Sgr., im Winter einen etwas geringeren Wochen. lohn gewährt. Außerdem sind mindestens 50 Gärtnergehülfen und 70 bis so Lehrlinge in Thätigkeit. Die Bearbeitung des Bodens durch Menschenhände beschränkt sich auf 100-200 M., das übrige Land wird gepflügt, zu welchem Zweck die großen Gärtnereien allein über 80 Pferde und 200 Ochsen halten, Die tiefe Bearbeitung des Fandes macht die Bespannung jedes Pflugs mit 4 Pferden oder Ochsen nothwendig. Daß die Quedlinburger Gärtnereien große Dün⸗ germassen gebrauchen, versteht sich von selbst; sie produziren in den eigenen Wirthschaften viel Dung, kaufen aber auch noch große Quan-· titäten und verwenden nebenbei viel künstliche Dungmittel, u. A: jähr⸗ lich 1500 Ctr. Guano. Der Treibhäuser bedienen sich die Ouedlinhur—-

er Gärtner im Allgemeinen nicht, obwohl in den großen, mit Spring- 6 und Bildsaͤulen geschmückten, sauber gehaltenen und geschmack⸗ voll arrangirten Gärten auch der Luxzus eines Treibhauses nicht fehlt. Dagegen erfordert die Samenkultur sehr bedeutende Trockenräume und Stellagen. .

Den Maßstab zur Beurtheilung des Quedlinburger Gärtznere⸗ betriebes gewinnt man erst, wenn man berücksichtigt, daß die Gärt⸗ nerei von verhältnißmäßig nur wenigen Unternehmern, betrieben wird und wenn man die einzelnen großen Gärtnereien näher beirachtet. Das von den drei Gebrüdern Mette unter der Firma Heinrich Mette betriebene Geschäft nimmt über 3000 Morgen Ackerland und gegen 160 Morgen Gärten ein. Vom Acker dienen 60 M. der Oekoͤnomie, 2056 Mö. der Zucht von Gemüse. und landwirthschaftlichen Sämereien; 400 M. sind zur Gewinnung von Zuckerrüben 200 M. für Blumensamen bestimmt, In den Gärten sind 2500 Mistbeetfenster vorhanden und auf den überdachten Gestel⸗ len wird in 50, 009 Töpfen Levkoyen⸗ und in 206099 Töpfen anderer Blumensamen gezogen. Der Mettesche Katalog weist 2682 Nummern auf, darunter 381 verschiedene Topf-Chlor-Nelken die auch auf einer elkenkarte in ihren naturlichen Formen und Farben zusammengestellt sind. Georginen werden in 236 Sorten gezüchtet. Für die verschiede⸗ nen Branchen sind 6 Ober- und 30 Untergehülfen angestellt ; außerdem werden 30 Lehrlinge, S Comtoiristen und 5 = 6090 Arbeiter heschäftigt. Die Gebrüder Dippe' haben über 900 M. in Kultur und ziehen besonders

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