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und Provinzial-⸗Verwaltung. Demselben zufolge soll die Ver— waltungscarrière in eine höhere und niedere getheilt werden. Bezüglich der Provinzial⸗Verwaltung werden dem Präfekten eine Reihe von , e zugetheilt, die bisher anderen Be— örden beigewohnt hatten.

. 9. k Bei dem heutigen Empfange der Deputa— tionen des Parlaments, welche Glückwunschadressen überreichten, äußerte der König, er hoffe, daß die, Vermählung des Kron— prinzen dazu beitragen werde, die Gefühle der Anhänglichkeit zu stärken, welche zwischen Italien und seinem Herrscherhause beständen. Dieselben Deputationen werden sich morgen nach Turin be— geben, um der Herzogin von Genug, der Prinzessin Marga— retha, sowie dem Kronprinzen ihre Glückwünsche darzubringen. Aus Mailand ist eine Deputation der städtischen Behörden hier eingetroffen, welche heute dem König eine Glückwunsch— adresse überreichen wird.

Rom, 8. Februar. Msgr. Negroni ist zum Minister des Innern ernannt worden.

General Failly hat sich von dem Papste verabschiedet. Das Transportschiff Orenoque« ist von Toulon nach Eivita— Vecchia zurückgekehrt, um noch eine Eskadron Kavallerie nach Frankreich zurückzuführen.

Amerika. Washington, 25. Januar. Gestern hatte der Königlich preußische außerordentliche Gesandte und bevoll— mächtigte Minister, Freiherr von Gerolt, begleitet von dem Legations-Secretair von Kusserow und dem Legations-⸗Attachè Grafen Lottum, die Ehre, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sein Beglaubigungsschreiben als außer— ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Rord— deutschen Bundes zu überreichen. Er hielt dabei folgende Ansprache:

Herr Präsident! Im Auftrage des Königs, meines erhabenen Herrn habe ich die Ehre, Ew. Excellenz in Kenntniß zu setzen, daß Se. Majestät in seiner Eigenschaft als Präsident der Vereinigten Staaten von Norddeutschland und in Uebereinstimmung mit der im Juli vergangenen Jahres von den Regierungen von 22 deutschen Stagten und ihren durch allgemeines Stimmrecht von 30 Millionen der deutschen Nation erwählten Vertretern geruht haben, im Namen des Norddeutschen Bundes inich zu seinem gußerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu ernennen.

Indem ich Ew. Excellenz mein Beglaubigungsschreiben überreiche, bitte ich um Erlaubniß, die aufrichtige Hoffnung aussprechen zu dür⸗ fen, daß dasselbe Vertrauen und diefelbe freundschaftliche Gesinnung, von welchen ich von Ew. Excellenz und deren Vorgängern fo man⸗— nigfache Beweise erhalten, mir auch in Zukunft bei der Erfüllung meiner vermehrten Pflichten als Vertreter Preußens und der nord? deutschen Staaten, welche mit dem Volke dieses großen Landes durch so viele Bande der Blutsverwandtschaft und der gemeinsamen Inter⸗ essen verknüpft sind, erhalten bleiben.

Ich fühle mich glücklich, Ew. Excellenz, der Dollmetscher der ge— gen Ew. Excellenz in dem mir anvertrauten königlichen Beglaubigungs⸗ schreiben niedergelegten Gesinnungen zu sein. Es wird für mich eine unerschöpfliche Quelle der Befriedigung sein, wenn ich beitragen kann, die Bande der Freundschafe und Sympathie, welche zu allen Zeiten zwischen den Regierungen und dem Volke Deutschlands und den Ver— einigten Staaten bestanden haben, zu erhalten und zu kräftigen.

Möge es mir auch, Herr Präsident, bei dieser Gelegenheit ver— stattet sein, den Gefühlen meiner Dankbarkeit für die vielen Beweise des Entgegenkommens und Wohlwollens, die ich während meines langjährigen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten sowohl von Seiten der Behörden, wie von so vielen geliebten Freunden erhalten habe / Beweise, die mich in Stand gesetzt haben / die mir obliegenden schwierigen Pflichten gegen meine Regierung und meine zahlreichen Landsleute unter allen während der letzten zwanzig Jahre eingetretenen politischen . in den meisten Fällen erfolgreich zu erfüllen, Ausdruck zu geben.

Die Antwort des Präsidenten lautete:

Herr Baron Gerolt!

Ein von der preußischen Geschichte erzählter merkwürdiger Zwischen⸗ fall ist bei dieser Gelegenheit wohl der Erwähnung werth. Es wird berichtet, daß, nachdem Preußen 1807 mit verkleinerkem Gebiet und des politischen Einflusses beraubt, den Frieden erlangt hatte, der König einen Lehrer, des Volkes, Fichte, aufgefordert habe, anzugeben, durch?welche . die preußische Regierung ihr früheres Anschen wiederherstellen

nne.

Nach reiflicher Erwägung erwiederte der Gefragte, daß der Tem— pel der deutschen Unabhängigkeit jetzt von Grund aus neu aufgebaut werden müsse, daß der alte Stainm der Freiheit in dem Orkan, der in jüngster Zeit über ihren Häuptern hiniveggebraust, verdorrt und hinweggeweht worden, und daß, einer tieferen Wurzel entkeimend, ein neuer Sproß hervorbrechen und von einer frischeren Quelle getränkt werden müsse.

.Das Meittel, welches er zu diesem Zwecke vorschlug, war die Er— richtung einer hohen Schule in Berlin, einer hohen Schule, frei von den Unvollkommenheiten der alten Universitäten, von wo aus, als dem geihigen Herzen der gesammten Nation, ein Strom von Leben 39 Energie sich durch ganz Deutschland ergießen könnte. Dieser Rath⸗ er fand Gehör und ihm gemäß ist seitdem immer gehandelt

Sie, Herr Baron, werden besser als ich wissen, wie es sich mit

diesem Zwischenfall verhalten hat. So viel ist aber sicher, daß th nicht blos die im vorigen Jahre stattgefundene Herstellung Preußen auf festeren als den bisherigen Grundlagen, sondern auch ein großtz Schritt vorwärts zur Wiederherstellung der Einheit des deutschen Volks ist, was uns heute zusammenführt. Unser Grundsaßtz ist el immer gewesen, daß Verständniß und strenge Beobachtung verfassungt mäßigen Rechts wesentliche Bedingungen einer freien Regierung sind und in Deutschland hat es sich gezeigt, daß dort allgemeine Bildum ein Element nationaler Einigung und Vergrößerung ist.

Ich würde nicht im Stande sein, Ihnen ein Willkommen in Ihrer neuen und erhöhten Stellung als Außerordentlicher Gesandten und bevollmächtigter Minister des Norddeutschen Bundes zu versagen ohne den Gefühlen des gesammten amerikanischen Volkes Gewal anzuthun. Sie waren, wenn auch glücklicherweise nicht der einzige doch in hervorragender Weise derjenige Vertreter einer fremden Macht dessen Wünsche, Rathschläge und Bemühungen fortwährend und un. erschüttert während unseres letzten Bürgerkrieges auf Seiten der Re gierung und der unzerstörbaren Einheit der Vereinigten Staaten von Amerika waren.

Geben Sie Ihrem König und dem Volke Norddeutschlands die

Versicherung, daß sie zu allen Zeiten auf die anerkennende und theil. nehmende Freundschaft von Regierung und Volk der Vereinigten Stadten rechnen können. Und Sie selbst, Herr Baron, können versichert sein

*

daß die Hochschätzung, welche wir immer für Sie gefühlt, sich nie ver!

mindern wird. Wenn solch ein Unglück sich ereignen sollte, würden

wir versucht sein, an der Möglichkeit eines gegenfeitigen Vertrauens.

verhältnisses zwischen Vertretern fremder Staaten und aufgeklärten

Nationen zu verzweifeln. Aus New-York, vom 29. v. M., hier eingetroffene

Nachrichten melden, daß im Repräsentantenhause eine Bill

durchgegangen ist, welche die Legislaturen der einzelnen Staa— ten ermächtigt, eine Besteuerung der Actien der Nationalbanken herbeizuführen.

Die Vermehrung der Staatsschuld und die Abnahme des Baarvorrathes ist, laut Meldung aus New-Hork vom

8. Fehruar, hauptsächlich eine Folge ber Auszahlung des Ja.

nuar⸗-Coupons und der Einlösung der zwischen 9 und' 10 Mil. 2 Dollars betragenden Anleihe aus dem Jahre 1847 ge— wesen.

Santa Anna ist aus Havanna ausgewiesen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau⸗

Hamburg, 10. Februar, Vormittags. Der Dampfer »Germania« ist mit der amerikanischen Post aus New⸗Hork heute, 190 Uhr Vormittags, in Cuxhaven eingetroffen.

Stuttgart, Montag, 10. Februar, Morgens. Der »Staatsanzeiger für Württemberg« publizirt in einem Extra⸗ blatte das Wahlgesetz für das Zollparlament, so wie die dazu gehörigen Verordnungen über die Eintheilung der Wahlkreise und die Ernennung der Wahldirektoren.

Wien, 10. Februar. Wiedereröffnung des Reichs— raths. Zum Präsidenten wurde v. Kaiserfeld gewählt. Derselbe dankte in wenigen Worten, in welchen er auf die durch Ernennung eines parlamentarischen Ministeriums gegebene Bürgschaft für das Verfassungssystem hin— wies und erklärte, der Reichsrath werde das Ministe⸗ rium unterstützen, sofern dasselbe die Ideen des Reichsraths zur Ausführung bringe. Darauf nahm der Minister⸗Präsident Fürst Auersperg das Wort. Derselbe appellirte an das Ver— trauen des Reichsraths, dessen das gegenwärtige System zu seiner Befestigung beduͤrfe. Das Ministerium, zur Durchfüh— rung des Dualismus berufen und mit der ungaͤrischen Regik— rung auf bestem Fuße stehend, werde unbeschadet der Autonomie das, ö eh ig sei / , mit Strenge durchfüh⸗— ren und einträchtig mit dem Reichsrathe für die Kräftigun des Staates 6. . ih nt

Florenz, Sonntag, 9. Februar, Abends. In der heuti⸗ gen Sitzung der Deputirtenkammer wurde die Berathung des Gesetz- Entwurfs, betreffend die Bewilligung außerordentlicher Mittel für Marine Aniagen in den suͤdlichen Provinzen des Königreichs, begonnen; dieselbe wird am Mittwoch fortgesetzt

werden.

ale nng Montag, nian ö Morgens. Der heute na io de Igneiro abgehende Dampfer nimmt eine Baar⸗ fracht von 115,200 Pfd. St. mit. öf Der Dampfer Aleppo ist aus New-Hork in Queenstown eingetroffen. In Chicago hat am 29. Januar elne Feuers⸗ brunst für 3 Millionen Dollars Eigenthum zerstört.

Belgrad, Montag, 10. Februar. Die Verhandlungen

der Regierung mit einem englischen EConsortium über den Vau von Eisenbahnen in Serbien sind dem Abschluß nahe; die Re⸗

gierung hat dem Consortium bedeutende Konzessionen gemacht.

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Vereinsthätigkeit für Ostpreußen. Stettin, 7. Februar. Das hiesige »Hülfscomité für Ostpreußen«

hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, folgende weitere Summen

ur Vertheilung zu bringen: Für die Stadt Friedland 100 Thlr.;

sir die Prökulser Gegend (Kreis Memel) 100 Thlr.; für die Haff⸗

egend des Kreises Heydekrug 1090 Thlr.; für den Kreis Niederung

35 Thlr.; für den Kreis Insterburg 200 Thlr.; für den Kreis Pill⸗ kallen 200 Thlr. Außerdem sind der Ortschaft Angerburg von dem hiesigen Zweigverein 80 Thlr. überwiesen worden.

der »Pommerschen ökonomischen Gesellschaft«

Schweidnitz, 6 Februar. Außer den Sendungen an baarem

Gelde, die zu verschiedenen Malen von den Bewohnern der Stadt

und des Kreises Schweidnitz den Nothleidenden in Ostpreußen zuge—

wendet worden, sind von den Grundbesitzern der Stadt und den zu

derselben gehörigen Kämmereidörfern in jüngster Zeit Naturalien im

Werthe von 531 Thlr. T Sgr. abgeschickt worden.

Waldenburg, 5. Februar. Für die Nothleidenden in Ostpreußen sind nach der landräthlichen Bekanntmachung im heutigen Kreisblatt 1577 Thlr., theils an das Oberpräsidium zu Königsberg, theils an den Hülfsverein in Berlin abgesandt worden. Dazu kommen noch 434 Thaler, welche vom hiesigen Zweigverein des Vaterländischen -Frauen vereins« an den Hauptverein in Berlin überwiesen wurden.

Zobten am Berge, 5. Februar. Für die Nothleidenden in

Ostpreußen hat eine auf Anregung des Magistrats durch die Bezirks⸗ vorsteher ausgeführte Hauskollekte 60 Thlr. 22 Sgr; eingebracht. Das u gleichem Zwecke schon am 19. v. Mts. vom hiesigen Männer-Ge⸗ n . veranstaltete Instrumental- und Vocal⸗Concert ergab einen Ueberschuß von 36 Thlr. 17 Sgr. Im Ganzen sind 100 Thlr. 29 Sgr. zur Weiterbeförderung an die Kreis-Steuer-Kasse gesandt worden.

Saarbrücken, 6. Februar. Ein Concert, welches der Männer⸗ gesangverein »Eintrachta neulich für die Nothleidenden in Ostpreufen gab, lieferte einen Ertrag von S6 Thlrn. 20 Sgr.; das gleichzeitig mit diesem stattfindende Concert der Gesellschaft »Thalig« ertrug 64 Thaler. Die vom Handwerkeryerein zum Besten der Nothleiden⸗ den veranstaltete Vorlesung des Gewerbeschul⸗Directors Dr. Bothe lieferte einen Ertrag von 64 Thalern. .

Dresden, 7. Februar. Gestern Abend fand hier der vom hiesigen Hilfscomité zum Besten der Nothleidenden in Ostpreußen veranstaltete Subscriptionsball statt. Derselbe war zahlreich besucht: auch Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Georg erschienen auf demselben.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Am 30 Januar, Abends, kurz vor? Uhr, ist in Schlesien, Preußen und ch ein ! Meteor von außerordentlicher Schönheit und Größe beobachtet worden. Die Erscheinung ist laut vorliegenden Zeug— nissen in dem Erdwinkel zwischen Leobschütz südlich, Danzig nördlich und bis hinter Warschau östlich im allgemeinen Verlauf ziemlich ähn— lich beobachtet nur ein donnerähnlicher wiederholter Knall welcher dem Phänomen nach 3 Minuten folgte, ist ostwärts, in Warschau und den dieser Stadt näher liegenden Punkten, vernommen worden. Uebereinstimmend wird berichtet, daß sich bei vollkommen ruhi⸗ ger Witterung und klarem Himmel eine feurige Kugel, in der Größe eines halben Monddurchmessers, nach der Danziger Beob— achtung des Herrn Kayser im Stern 3 Crionis (Rigelh, nach War— schauer Notirungen in der Gruppe der Jungfrau zeigte und, nach dem ersteren, in gerader Linie mit großer gleichmäßiger Helligkeit bis zu dem 8 Grad über dem Horizont stehenden Stern Ganis maj. (Sirius) laufend an dieser Stelle »mit noch intensiverem Glanz und bedeuten—⸗ der Lebhaftigkeit, nach allen Richtungen radial Funken sprühend, doch ohne Detonation, zerplatzte. während nach den Warschauer Mitthei—⸗ lungen der Weg des Meteors von der Jungfraugruppe aus einen Bogen durch die Sternbilder Herkules, Drache und großer Bär beschrieb und die Kugel, in der Andromeda⸗Gruppe ver. schwand, beziehungsweisg in Millionen Funken nach Art der Raketen auseinanderstob. Der Glanz des Meteors soll auch nach den Warschauer Berichten ein zunehmender gewesen sein; das Licht war so außerordentlich hell, daß es alle himmlischen und irdischen Lichter weit überstrahlte und im Freien Tageshelle verbreitete. Die Farbe des Lichts soll grünlichem bengalischen ähnlich gewesen sein. Die Dauer des Meteors wird in Leobschütz und Danzig auf zwei, in Warschau auf vier bis fünf Sekunden angegeben; seine Ausdehnung schäßt Herr Kayser auf vier Minuten seine Höhe betrug nach den Waischauer Beobachtungen etwa 20 Grad über dem Horizont. Im Uebrigen war das Meteor einer Sternschnuppe ähnlich und hinterließ einen schnell verschwindenden Schweif, der Herrn Kayser nach der Stelle des Zerspringens zu schraubengrtig gewunden vorkam und in einzelne Partikeln sich aufzulösen schien. In schlesischen und. War⸗ schauer Blättern wird berichtet, daß Theile des Asërolithen in der Gegend von Pleschen im Posenschen, so wie in Dombrowa, 36 Werst hinter Warschau, nach Lublin zu, zur Erde gefallen seien.

Bonn, 6. Februar. Der Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande hat für die nächsten Monate sechs Versammlungen für seine ordentlichen Mitglieder i . der . und historischer wie archäologischer Fragen anberaumt, ;

ö . greg en ererdfer. Beim Umbaue des ehemaligen Kleinseitner Rathhauses in Prag kam man, als an den Seitenwänden des Sitzungssaales der Kalkanwurf abgelöst wurde, auf in Gold ver, ierte Freskomalereien. Man forschte weiter nach und hat bis jetzt fie Wappen der einstigen Primatoren der Kleinseite aufgedeckt. Die⸗ selben sind oval, gegen 3 Schuh hoch und eben so breit. Auch an der Saaldecke zeigen sich unter dein Maueranwurfe deutlich die Spu— ren von Figuren. Die auf Goldgrund und sehr künstlerisch ausge

führten Malereien dürften lange vor der Schlacht am Weißen Berge

verfertigt worden sein.

London, 7. Februar. Seitens . südaustralischen Er⸗ forschungs-Expedition langte heute hierselbst ein Brief an d. 4. Coepang Timor (Nordküste Australiens)] 27. November 1867, worin der Anführer derselben, Capitain Cadell, mittheilt, daß er seit seinem letzten Berichte von Burketown aus ziemlich bedeutende Entdeckun—⸗ gen gemacht habe, nämlich zunächst die Mündung des Flusses Roper unter 1443 Grad südlicher Breite, so wie einige andere Flüsse mittlerer Größe. Außerdem fand die Expedition in der Nähe von Arnhems— Bay eine andere Bucht, 10 Meilen breit und 20 Meilen tief, in welche drei Flüsse ihr Wasser ergießen. Außer diesen Thatsachen enthält der Brief günstige Nachrichten über den Gesundheitszustand der Mann— schaft und freundliche Behandlung seitens der Eingeborenen.

Der unter den kontinentalen National-Ockonomen bekannte Bonammy Prxice ist zum Professor der Volkswirthschaft in Oxford ernannt worden.

Die Universität Moskau hat zur Zeit 119 Professoren, Lehrer und Beamte, 12 Privatdocenten und 1511 Studenten. Von letzteren ö. 845 Juristen, 327 Mediziner, 165 Mathematiker und 74 Phi— ologen.

Der amerikanische Kongreß hat die Bibliothek des vor eini= ger Zeit verstorbenen Schriftstellers Peter Force für 100 000 Doll. ir die Nation erworben. Die Bibliothek zählt einige 60 600 Bände und enthält eine Anzahl Manuskripte, die besonders für die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von Wichtigkeit sind.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Von dem im Verlage der Königlichen Geheimen Ober-Hof⸗— huchdruckerei (R. v. Decker) erscheinenden Eisenbahn-, Post - und Dampfschiff⸗ Cours buch ist kürzlich die diesjährige er ste Nummer ausgegeben. Dieselbe ist, unter Berücksichtigung aller bis zum 1. Fe— bruar eingetretenen Veränderungen, nach den Materialien der Post⸗ Verwaltung des Norddeutschen Bundes bearbeitet und enthält: Die Eisenbahnen und die bedeutenderen Post⸗ und Dampfschiffs Verbindungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern mit Tabellen der Extra— post-Zahlungssätze und der verschiedenen Geldsorten und Meilen Maße nebst der Zusammenstellung der Bestimmungen über die Benutzung der Telegraphen Linien und Gebühren-Tarif. Einschließlich der großen Karte von Europa ist dieser umfassende Wegweiser für den Preis von 15 Sgr; durch alle Buchhandlungen, sowie auch durch sämmtliche Post⸗Anstalten des Norddeutschen Post-⸗Gebietes zu beziehen. Nr. 2 wird Anfangs April ausgegeben werden. .

London, 9. Februar. Der norddeutsche Lloyd⸗Dampfer »Weser⸗ ist in Southampton eingetroffen.

In den Hafen von New-Hork liefen im Jahre 1867 4676 Schiffe (224 weniger als 1866) ein und zwar 1804 amerikanische, 2111 englische, 10 Bremer, 96 Hamburger, 74 italienische, 69 preu⸗ ßische, 6E norwegische, 41 dänische, 40 französische, 32 holländische u. s. w. Nach der Größe der Schiffe rangirt Preußen (6 Schiffe, 38 Barks) . ö. . (L Schiff, 25 Barks), aber hinter Norwegen (8 Schiffe, 41 Barks).

Landwirthschaftliche Nachrichten. Uebersicht über die Weizen und Roggenpreise

auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er— leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen lloco und ohne Säcke) in Thalern berechnet. Weizen. 18. Januar. 25. Januar. Königsberg 1021 103 Danzig ...... .. 90 4— 1106 96 1125 Posen 79 - 100*) 79 = 10 0*) Stettin ... . . . .. S8 10067, 93 1043 S6 - 106 S9 - 106 Breslau ...... . S635 995 90 - 1025 Magdeburg . . .. 925—98 ob */ 9953, Cöln 99* 103 Roggen: 18. Januar. 25. Januar. Königsberg 755 799 Danzig. . ... 44 77 8-805 78 Posen 714 —76*) 74-796) ö 44 —78*) nn ,. 74 - 765 77-79 ̃ 77 —79 Berlin * 763 76– 79 836 89 Breslau 69 727 743 - 77 72 761, Magdeburg . ... 77 78 79 80 79-82 Cöln 85 S6 85

) Nach dem Wochenbericht. ;

Oppeln, 6 Februar. Amtlichen Nachrichten und Ermittelun— gen zufolge, schreibt die »Schl. Ztg.«, ist die Rinderpest nunmehr in den hart an der diesseitigen Grenze liegenden Ortschaften Galiziens erloschen. Die Königl. Regierung hierselbst hat sich dadurch veranlaßt gesehen, für denjenigen Theil der Landesgrenze, welcher den Plesser Kreis von dem benachbarten Auslande scheidet, d. h. für die Strecke des Plesser Kreises von Pilgramsdorf bis Kostow, den §. 4 der Ver— ordnung vom 27. März 1836 (Gesetz Sammlung S. 173 ff) außer Kraft zu setzen und dagegen für die gedachte Grenzstrecke den §. 3 a. a. S. für giltig zu ertlären. Die Bestimmungen dieses Paragraphen sind hiernach fuͤr den Gesammtlandesgrenzstrich des Regierungsbezirks Oppeln mit Ausnahme der Strecke von Wehowitz bis zur Hotzenplotz (Leobschützer Kreis) in Giltigkeit gesetzt. Für letztere Grenzstrecke bleibt der §. 4 a. a. O. bis auf Weiteres noch in Kraft. ;

1. Februar. 8. Februar. 1021 10243 8e -= 1116 97 108 79— 1023) 8 9

63 104 z * S9 -= 106 90 - 1012,

9599 1013 1. Februar.