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Die Königliche Forst⸗ Akademie zu Münden wird am 27. April d. J. eröffnet werden. ;
Zu Lehrern an derselben sind berufen: 1) Dr. G. 8er als Di⸗ rektor und erster Lehrer der Forstwissenschaft, M Oberförster Knorr als zweiter Lehrer der Forstwissenschaft, 3) Professor Dr. A. Mitscherlich als Lehrer der Chemie, Physik und Mineralogie Docent Borggreve als Lehrer der Zoologie und Botanik, ) Oberfr ter Schering als Lehrer der Mathemasik und Geodäsie, 6) Amtsrichter Leonhardt als Lehrer der Rechtskunde. ;
Im nächsten Sommer⸗Semester werden bei der Forst: Akademie folgende Vorkesungen gehalten werden: 1) vom Direktor Dr. Heyer: Geschichte, Literatur und Eintheilung des ,, . Standortslehre, Forsteinrichtung und Abschätzung; 2) vom Oberförster Knorr: Forst⸗ chuß, Jagdkunde und Jagdverwasltung; 3 vom Prof. Hr. Mitscherlich: Anorganische Chemie/ Mineralogie, Pflanzenchemie⸗ 4 Vom Docenten Br. Vorggreve: Einleitung in die Naturgeschichter Allgemeine Botanik und spezielle Forstbotanikf, Anatomie und Physiologie der Pflanzen, 5) Vom Oberförster Schering Repetitorien und. Uebungen in der Ärithmetik, Repetitorien und Uebungen in der Trigonometrie, Geodäste und Planzeichnen; 6 vom Amtsrichter Leonhardt: Einlei dung in die Rechtskunde, historische Entwickelung der preußischen Gesetz= gebung, Allgemeine Civilrechtslehren. ͤ —
An zwei Tagen in der Woche werden forstliche Excursionen in die benachbarten Forsten abgehalten, die Nachmittage werden zweimal in der Woche zu Meßübungen, zweimal zu naturwissenschaftlichen Excursionen benutzt. . . Anmeldungen zur Aufnahme auf die Forst⸗Atkademie zu Münden für das nächste Sommer⸗Semester sind an das Finanz ⸗Ministerium zu richten. ;
Berlin, den 1. April 1868.
Der Ober ⸗Land⸗Forstmeister. von Hagen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 3. April. Se. Majestät der König nahmen heute Vormittag 11 Uhr im Beisein des Gou— verneurs und des Kommandanten von Berlin miiitairische Meldungen entgegen und empfingen hierauf den General der Infanterie und kommandirenden General des VII. Armee- Torps von Zastrow und den Polizei⸗Präsidenten von Wurmb. Um 31 Uhr statteten Se. Majestät Ihrer König⸗
lichen Hoheit der Großherzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗ Schwerin im Königlichen Schloß einen Besuch ab und begaben Allerhöchstsich gegen 4 Uhr nach Charlottenburg zum Diner
bei Ihrer Majestät der Königin⸗Wittwe.
— Bei den Königlichen Majestäten fand gestern im Paltis eine musikalisch⸗dramatische Abendunterhaltung unter Leitung des Kapellmeisters Taubert und unter Mitwirkung der Da⸗ men Harriers und Artst, der Herren Niemann, Salomon und Woworsky, sowie der französischen Schauspieler statt, zu wel⸗ cher die anwesenden fremden Herrschaften, sowie die Botschafter mit ihren Gemahlinnen geladen waren. ;
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gelen den Ober ⸗Amtmann von Manstein aus Sigmnigringen, stattete mit Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin einen Besuch bei Ihrer Majestät der Königin ab, fuhr zur Pürschjagd nach 53 und erschien Abends in der Soirée im Königlichen Palais.
Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin empfing den Besuch Ihrer Hoheit der 8 von Sachsen⸗Altenburg nebst Prinzessin Tochter und Prinzessin Marie und ertheilte dem Großherzoglich sächsischen Gesandten von Watzdorf und Ge⸗ mahlin eine Audienz.
— Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeutschen Bundes für Handel und Verkehr trat heute Mittag zur Fort— setzung der Enquéte über das Hypothekenbankwesen zusammen.
— Im weiteren Verlaufe der gestrig , , des Reichs⸗ tags des Norddeutschen Bundes sprachen die d,, nn. meher und Schulze (Berlin) noch über den §. 2 des Waldeckschen Antrags auf Gewährung von Diäten und Reisekosten. Der Bundeskanzler Graf von Bismarck erklärte sich gegen diesen Antrag. Derselbe wurde bei namentlicher Abstimmung mit 977 gegen 92 Stimmen abgelehnt. Hiermit war die Tages⸗ ordnung erledigt. Schluß der . 3 Uhr.
— Die heu ti ge (7te) Plenarsitzung des Reichstags des Norddeut schen Bundes wurde um 117 Uhr durch den , , n, Dr. Simson eröffnet. Am Tische der Bundes⸗ Kommissarien waren anwesend: der Bundeskanzler, Graf von Bismarck⸗Schönhausen, Präsident des Bundeskanzler ⸗Amtes, Wirkl. Geh. Rath Delbrück, Vice⸗Admiral Jachmann, General. Postdirektor von Philipsborn, Geh. , Graf zu Eulenburg, Geh. Regierungs-⸗Rath v. Puttkamer, Minister v. Watzdorff, Minister v. Harbou, Minister v. Gerstenberg⸗ Zech, General v. Bilguer, Geh. Regierungs⸗-Rath Klapp, Oberst v. Brandenstein, Staatsrath Bucholtz, Senator Dr. Curtius, Senator Gildemeister. Der Präsident machte Mittheilung von der Wahl von je
2 Mitgliedern in allen Abtheilungen zur Vorberathung des Antrags des Abg. v. Blanckenburg wegen Erlaß eines Gesetzes, betr. die Aufhebung der Schuldhaft, und von der Constituirung der Kommission, zu deren Vorfitzenden der Abg. v. Hagemeister (Stell vertreter Wagner — Altenburg) ernannt ist.
Das Haus wurde darauf durch den Präsidenten von der Mittheilung des Bundeskanzlers in Kenntniß gesetzt, daß der Gesetzentwurf, betreffend die Gewerbe⸗Ordnung, im Bundesrathe so weit gefördert sei, daß er spätestens am nächsten Montag oder Dienstag dem Reichstage vorgelegt werden könne. Das Haus autorisirte den Präsidenten, die Vorlage während der Ferien drucken und vertheilen zu lassen. Alsdann geneh— migte es den Vorschlag des Präsidenten, die Vorlage der um 14 Mitglieder verstärkten Kommission für Handel und Gewerbe zu überweisen.
Der Präsident machte den Vorschlag, den folgenden An— trag der Abgg. Reincke und Genossen durch Schlußberathung m Plenum zu erledigen:
Der Reichstag wolle beschließen: dem nachstehenden Gesetz⸗Ent— wurf seine Zustimmung zu geben.
Geseß, betreffend die Einseßung von Reichstags ⸗ Kommissionen zur Untersuchung von Thatsachen.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen zc., verordnen im Namen des Norddeutschen Bundes, nach erfolgter Zu stimmung des Bundesraths und des i eg, was folgt:
Einziger Artikel. In die Verfassung des e dr gszen Bun⸗ des wird nach Artikel 23 nachstehender Artikel eingefügt:
Art. 23 4. Der Reichstag hat das Recht . Behufs seiner Infor⸗ mation Kommissionen zur h ,, von Thatsachen zu ernennen. Die Behörden sind gehalten, diesen Kommissionen bei Ausübung ihrer Amtspflicht, innerhalb der Grenzen ihres Kommissoriums, die geforderte Unterstützung zu gewähren.
Das Haus trat dem Vorschlage des Präsidenten bei.
Der Pxäsident theilte ferner mit, daß die Deutschen in New⸗Orleans bei Gelegenheit der ersten Ankunft des Dampfers Bavaria von der Hamburger Packet ⸗Dampfschifffahrts / Ge⸗ sellschaft dem Capitain Meyer eine Flagge in den Norddeutschen Bundesfarben nebst Flaggenstock uͤberreicht haben, damit er dieselbe als Symbol ihrer Freude über die Gründung des Norddeutschen Bundes und ihrer Theilnahme an den Ge⸗ schicken des deutschen Vaterlandes nach Deutschland zurück. bringe und sie dem Reichstagspräsidenten zum Aufhän⸗ gen in dem Sitzungssagle des Reichstages übergebe. Die Flagge . die Inschrift: Dem deutschen Parlament die Deutschen in New⸗Orleans 1867«. Der Prxöäsident schlug vor, dieses be⸗ redte Zeugniß der Theilnahme von Stammesgenossen an der Entwickelung des deutschen Vaterlandes entgegen zu nehmen, den Unterzeichnern der beigelegten Adresse und den deutschen Frauen, durch deren Arbeit die Fahne zu Stande gekommen sei, den Dank auszusprechen und die Fahne an einem geeigneten 6. . Hause aufzuhängen. Der Vorschlag wurde ge⸗ nhl...
Der Präsident setzte das Haus von den ihm übergebenen Interpellationen der Abgg. Wiggers — Berlin und Gen. in Kenntniß. Dieselben lauten:
2A) Oh das Bundes -Präsidium noch während der gegen⸗ wärtigen Session des Reichstages den Erlaß eines allgemeinen Wahlgesetzes und , , , went für den Norddeutschen Bund zu veranlassen gedenkt?
b) 1. . Ist es zur Kenntniß des Bundespräsidiums gelangt, daß die beiden mecklenburgischen Regierungen gesetzliche Bestim⸗ mungen erlassen haben, nach welchen jüdische Glaubensgenossen, welche Grundeigenthum erwerben, von den mit dessen Besitz verbundenen Rechten der Ausübung der Landstandschaft, der Jurisdiction und eines wesentlichen Theiles der Polizei ausge⸗ schlossen worden sind? Eventuell 2. ob und welche Schritte gegenüber diesem im Widerspruch mit dem Bundes⸗Freizügig⸗ keitsgesetz stehenden Vorgehen der gedachten beiden Regierungen seitens des Bundespräsidiums geschehen sind oder noch beabsich⸗ tigt werden? ö
Der Präsident des Bundeskanzler-Amtes erklärte sich be⸗ reit, die Interpellationen sofort zu Keantworten. Der Antragsteller beantragte, die Begründung seiner Anträge für heute auszu⸗ setzen und die Interpellationen erst auf die nächste Tages⸗Ord⸗ nung zu bringen.
Die Erklärung des 6 Dr. Waldeck, daß er durch die gestrige Abstimmung über seinen Antrag in der Vorberathung denselben noch nicht für, i g halte, rief eine längere De⸗ batte hervor, an der sich die Abgg. Duncker, Vincke⸗Mörs, r und v. Bernuth betheillten. Das Haus beschloß,
ie in Rede stehende rr, der Geschäftsordnungs⸗Kommisston zur Prüfung zu überweisen, zugleich aber, ohne Präjußiz für die Entscheidung der Frage, den gestern abgelehnten Antrag des Abg. Dr. Waldeck zur Schlußberathung zu bringen.
Das Haus ging zum ersten 5 Tagesordnung über: Schlußberathung über den Gesetz⸗ Entwurf, betreffend die
Unterstützung der bedürftigen Familien zum Dienst einberufener
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annschaften der ErsatzReserve. Der Referent Dr. Friedenthal — seinen Antrag: der Reichstag wolle beschließen; den vorbezeichneten Gesetzentwurf ungeändert anzunehmen. Nach⸗ dem der Bundeskommissarius Geh. Regierungsrath von Put⸗ kamer ebenfalls die Vorlage befürwortet hatte, wurde die Diskussion eröffnet, zu der sich nur der Abg. von Wedemeyer meldete. Das Gesetz wurde hierauf einstimmig angenommen.
Es folgte in der Tagesordnung die Schlußberathung über: I) den Vertrag vom 30. November v. J. zwischen dem Nord⸗ deutschen Bunde und dem Kaiserthum Oesterreich wegen der geschlossenen Post⸗Transite / 2) den Postvertrag vom 17. JFebruar B. J. zwischen dem Norddeutschen Bunde und Norwegen, nebst Schluß ⸗Protokoll von demselben Tage; 3) den Postvertrag vom II. Oktober v. J. zwischen dem Norddeutschen Bunde und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, nebst Additionalartikel von demselben Tage; über a. den Posivertrag vom 25. Novem⸗ ber v. J. zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württem⸗ berg uñd Baden, nebst Schluß Protokoll von demselben Tage; h. den
ostvertrag vom 23. November v. J zwischen dem Norddeutschen . Bayern, Württemberg und Baden einerseits und Oester⸗ reich andererseits, nebst Schluß ⸗Protokoll von demselben Tage; c. den Postvertrag vom 23. Rovember v. J zwischen dem Rorddeutschen Bunde und Luxzemburg, nebst Schluß⸗Protokoll von demselben Tage. Der Referent von Unruhe⸗Magdeburg motivirte seinen Antrag; .
Der Reichstag wolle beschließen: den vorstehend aufge⸗ führten Verträgen die Genehmigung zu ertheilen.
Einer Bemerkung des Abg. Becker Dortmund zum . vertrag sub pas. ) gegenüber vertrat der General ⸗Post⸗ Direktor von Philipsborn die Vorlage. Der Reichstag be— schloß über sämmtliche Verträge nach dem Antrage des Referenten. ,
Der dritte Gegenstand der Tagesordnung betraf: Schluß= berathung über den Antrag des Freiherrn Nordeck zur Rahenau und Genosfen; den Bundeskanzler aufzufordern: dahin zu wirken, daß in Zukunft ein gleichzeitiges Tagen von kerritorialen und Provinzial-⸗Landtagen mit dem Reichtstage vermieden werde. . ; 9836
Der Referent, Abg. Freiherr von Hagke begründete seinen Antrag: Der Reichstag wolle beschließen; den vorangeführten Äntrag unverändert anzunehmen. Der Correferent Abg. Graf v. Schwerin⸗Putzar sprach sich gleichfalls für Annahme des Antrags aus. Der Bundeskanzler Graf v. Bismarck - Schön⸗ hausen erklärte sich gern bereit, seine Einwirkung in der an⸗ geregten Weise eintreten zu lassen. In die Diskussion griffen noch ein die Abgg. Dr. Stephani, Twesten und Nordeck zur Rabenau. Der Antrag wurde hiernächst fast einstimmig ange⸗ nommen.
Das Haus ging zum 4. Gegenstande der Tagesgrdnung über? Vorberathüng über den Antrag Lasker und Genossen, auf Erlaß eines hg, betreffend die Nichtverfolgbarkeit der Mitglieder der Landtaͤge und Kammern. Hierzu lag der fol⸗ gende Antrag von v. Seydewitz (Bitterfeld) und Genossen vor: Der Reichstag wolle beschließen: über den Antrag Lasker und Genossen, ö Erlaß eines Gesetzes, betreffend die Nichtverfolg—⸗ barkeit der Mitglieder der Landtage und Kammern, zur ein⸗ fachen Tagesordnung überzugehen. Der Antragsteller v. Seyde⸗ witz sprach für seinen Antrag, der Abg. Miguel dagegen.
Gegen den letztgenannten Redner äußerte sich der Bundes⸗= Kommissar Minister von Watzdorf, worauf das Haus den ÄUntrag auf Uebergang zur einfachen Tagesordnung ablehnte. Beim Schlusse des Blattes begann die Debatte über den An⸗ trag. Der Äbg. Dr. Aegidi ergriff zuerst das Wort.
— In Nr. 69 der Neuen Preußischen Zeitung war die Notiz enthalten, daß »Seine Majestät der König von Bayern sich in Folge seiner bekannten Parforceritte ein Brustleiden ugezogen habe.“ Wir sind von der Königlichen Bayerischen Ge⸗ a f aft ersucht worden, diese Mittheilung der »Neuen Preu— / Zeitung« in allen ihren Theilen für erfunden zu er— lären.
— Am 1. April wurde in allen hanseatischen und mecklen. burgischen Häfen die Nox ddeutsche i , . auf den Schiffen aufgehißt und die betreffende bisherige zandes⸗ flagge niedergelassen. ,
— Nach den beim Ober ⸗Kommando der Marine einge gangenen Nachrichten ist S. M. Brigg ⸗ Mus qguito⸗ am 2. April von Coruna nach England in See gegangen.
Dü sseldo rf, 1. April. In der gestrigen ach ten Sitzung des Rheinischen Provinz il⸗-Landtages wurde zunächst das Protokoll der vorigen Sitzung vorgelesen und genehmigt. Nach einer auf den Geschäftsgang bezüglichen Mittheilung und nach Verlesung des Referats über den Bezirksstraßen⸗Baufonds des Regierungsbezirks Machen beschloß der Landtag die Ueber⸗ nahme ber Straße von Würselen über Stolberg und Zweifall
nach Jägerhaus und von der Atsch nach dem Stolberger Bahn— hofe auf den genannten Fonds, sowie die Gewährung eines Zuschusfes aus demselben zum Ausbau der Straße von Zwei fall nach Jägerhaus; ferner, die Straße von Heinsberg nach Sietard resp. Tundern, die Gemeindestraße von Baraque⸗Michel nach Amel und die Prämienstraße von Blumenthal auf der Luxemburg Schleidener Bezirksstraße über Reifferscheid nach Sistig e. den Bezirksstraßenfonds zu übernehmen und für den Neubau einer Straße von Gey nach der Langerwehn⸗-Hürtgener Prämien⸗ Straße einen Zuschuß aus demselben Fonds zu gewähren, schließlich den Landtags-Kommissarius zu ersüchen, dahin zu wirken, daß die Baarbestände des Aachener Bezirksstraßen⸗ Fonds, so weit sie nicht zu den laufenden Ausgaben erforder⸗ lich sind, bei der Provinzial-Hülfskasse zinstragend angelegt und die Passiva des Fonds aus den Beständen getilgt werden. Auf den Antrag des betreffenden Ausschusses bewilligte der Landtag den Gemeinden Altenahr und Ereuzberg zum Bau einer massiven steinernen Brücke über die Ahr bei Ereuzherg eine außerordentliche Unterstützung aus dem Bezirksstraßen⸗ Fonds und aus demselben Fonds der Gemeinde Spabrücken im Kreise Creuznach eine Beihülfe zu ihren Straßenbauten.
Demnächst wurde dem Ausschußantrage entsprechend be⸗ schlossen, die Neuwied Dierdorfer Actienstraße auf den ostrhei- nischen Bezirtsstraßenfonds des Regierungsbezirks Coblenz zu übernehmen und den betreffenden emeinden zu den Herstellungskosten der Straße aus demselben Fonds eine Beihülfe zu gewähren. Die von der Staatsregierung vorgeschlagene Erhöhung der Gehälter der NW eher und Wärter auf den Bezirksstraßen voni Jahre 186383 ab wurde genehmigt und die Zahlung der nach Verhältniß dieser Ver⸗ besserungen für die Zeit vom 1. April bis ultimo 18657 gewährten Remuncrationen nachträglich gutgeheißen. Den Gemeinden Wald und Merscheid im Kreise Solingen wurde auf ihr Gesuch um Erstattung der Kosten der Baumpflanzungen an der Merscheider Bezirksstraße eine Unterstützung bewilligt, der Gemeinde Bor kum ein Zuschuß zu den Kosten der Essig⸗Mehlemer Straße votirt und die Uebernahme der Straße von Geldern über Waldeck nach der niederländischen Grenze auf den Bezirksstraßenfonds, so wie Bewilligung einer Bauprämie für dieselbe beschlossen. Ein Antrag auf Uebernahme der Straße von Winnekendonk nach Calcar, sowie Bewilligung einer Bauprämie wurde abgelehnt und über einen Antrag wegen Verlegung einer projektirten Prämienstraße über den Artillerie ⸗Schießplatz bei Wesel zur Tagesordnung übergegangen. Nach dem Ausschuß-⸗RKeferate beschloß der Landtag, die Homburg⸗Broelthal⸗ und die Wersch= thal⸗ Straße, sowie die Straße von Barmen über Lichtenpsatz nach der Barmer⸗Ronsdorfer Staatsstraße auf den ostrheinischen Bezirksstraßenfonds zu übernehmen.
Sachsen. Dresden, 2. April. Die zweite Kammer hat in ihrer gestrigen Abendsitzung die re über den Gesetzentwurf, das Verfahren in den vor die Geschwerenen verwiesenen Sachen betreffend, beendigt und in der Schlußab— stimmung die Vorlage mit einigen Aenderungen einstimmig angenommen. .
— Der Finanz ⸗Ausschuß beantragt mit Zustimmun der Regieruns die Konzessions⸗-Ertheillung inklusive de Exproprlations-Rechts für die Großenhain ⸗Cottbuser Eisenbahn⸗
Gesellschaft. esellsch Vorgestern Abend traf Se. Durch-
Leipzig, 2. April. laucht der Prinz Adolph von Schwarzburg⸗ Rudolstadt mit ier ein und
seiner Gemahlin und Tochter, Prinzessin Marie, h stieg im »Hotel de Prusse« ab. — Gestern Mittag 612 Uhr langte Se. königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin an und wurde von Sr. Durchlaucht dem he , Adolph von Schwarzburg⸗Rudolstadt empfangen. Abends 1.9 Uhr trafen die Mutter des Großherzogs von Mecklenburg ⸗ Schwerin, Ihre königl, Hoheit die verw. Groß⸗ herzogin Alexandrine, sowie der Erbgroßherzog Friedrich Franz, der Herzog Paul Fried rich und die Herzogin Marie hier ein und stiegen ebenfalls im »Hotel de Prusse ab.
Gotha, 1. April. Dem heute hier ie n nn, Sonderlandtage ist, außer der in Nr. 79 d. Bl. telegraphisch gemeldeten Regierungsvorlage, betreffend die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe, als e . Vorlage, der Etat pro jdcö8s =- 69 unterbreitet worden. Behufs der Verminderung der Ausgaben wird, laut einer anderen Vorlgge, eine Reduction der Justizbehörden beabsichtigt; eine fernere Vorlage betrifft die Regelung des Rechts erhaͤlimisses zwischen . Kindern unt deren Eltern. — Nach den hinsichtlich der projektirten Anleihe gegebenen schriftlichen Erläuterungen soll dieselbe von 1871 an mit 1 Prozent amortisirt werden. 1
Altenburg, 1. April. Das offizielle Amtsblatt meldet, daß Se. Hoheit der Herzog am 29. d, M, die Bewerbung St. Durchlaucht des Erbprinzen Karl Günther von Schwarz⸗ burg⸗Sondershausen um die Hand Ihrer Durchlaucht der Prin
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