1868 / 87 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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sanlagen siegte ebenfalls die Meinung der zweiten

für Festun . R , . die Forderung der Regierung von 231,300 Rdl. auf 107, Rdl. herabgesetzt wurde. ö 9. April. (W. T. B.) Der Minister der auswärti⸗ gen Angelegenheiten Graf Manderström, der Finanz⸗Mi—⸗ nister, Freiherr von Ugglgs, der Kriegs⸗Minister, General⸗ Major Äbelin, so wie der Minister des Innern, von Lager⸗ strale, haben ihre Demisston eingereicht.

Dänemark. Kopenhagen, 7. April. Das Lands⸗ thing hat die vom Folkething zu dem neuen ae . beschloͤssene Aenderung, welcher zufolge künftig auch Prediger im ÄAnite die Wehrpflicht perfönlich erfüllen sollten, gestrichen. Das Staatsbudget wurde von dem Landsthing noch vor der Vertagung zu Ende gebracht, worauf es mit den beschlossenen Aenderungen wieder ans Folkething zurückgeht.

Die Sitzungen der Thinge werden den 15. und 16. April wieder eröffnet werden.

Amerika. New⸗Hork, 7. April. Im kanadischen Parlamente ist eine Bill eingebracht worden, welche dem Sil⸗ bergelde der Vereinigten Staaten die Gleichstellung mit der ka⸗ nadischen Landeswährung gesetzlich ertheilt. - Thomas d' Ar ey M Ghee wurde in Ottawa ermordet.

Wafhington, 9. April. Im Sengts-Gerichtshofe wurde heute die Anklageverhandlung gegen den Präsidenten Joh nson fortgesetzt. Die Vertheidiger desselben bestritten, daß die Aemter⸗ besetzungsbill auf den Fall, betreffend die Entsetzung Stanton's anwendbar sei.

Porto Rico. Der neue General ⸗Capitain hat seine Functionen mit Maßregeln zur Wiederherstellung der durch die letzten Ereignisse herbeigeführten Schäden begonnen. Der Handel belebt sich wieder, öffentliche Arbeiten sind in der Aus⸗ führung begriffen und die Verhältnisse wenden sich im Allge⸗ meinen zum Besseren. Seit einigen Monaten hat man kein Erdbeben verspürt und die Cholera ist fast gänzlich erloschen.

Reichstags Angelegenheiten.

Essen, 8. April. Bei der gestern vollzogenen engeren Wahl zum Reichstage ist Polizei ⸗Präsident Devens gewählt worden.

Nachrichten aus Ostpreußen. Durchschnittliche Marktpreise in der Woche vom 22. bis einschließlich

28. März. og⸗ Kar⸗ cn . Erbsen. tof⸗ Brot zen gen. feln.

Ort pro Scheffel wiegt ] kostet

88 8 8 38181 8151518 ö. 8 5 512518182 Memel. .... 14 2013 slio l ifi lie! 13 . .

, 411813 123 4 27 1 18 3 515

önigs berg .. 41314133 4115513 22515 Wehlau .... .“. 13 1013 10 1 19 515 715 nsterburg . . .... 513 6131711 8 112 2 * umbinnen. . . . . 42013 813 10 1 811.1114 Stallupönen .. 4 10 3 513 19111411 12 Goldap ... ..... 410131013 20 11611 114 . 3 i512 25 3 151. 231 1414 Johannisburg .. 4 12 2613 125 111411 5 Rastenburg ..... 3 26 3 513115 111111 14 Bartenstein ..... 3 201 3 213 101114110 1218 Guttstadt ... . . . . 411513 101 4 1110 410 51. Osterode ... ... .. . 31 141 5 1 64 Braunsberg .. . 41 . 13 1513 10111513 13 151 .

Die Nr. 15 des »Preußischen Handelsarchivs vom 10. April 1868 hat folgenden Inhalt: Gesetzgebung: Preußen, Cirkular Verfü⸗ gung des Königl. Finanzministeriums, die ander weite Bestimmung des Begriffs von Segeltuch, belr⸗ end, vom 16. Dezember 1867.— Cirkular-⸗Perfügung des Königl. Seianzministeriums, die Beschränkung des Begriffs van zalbseidenen. Wagren betreffend, vom 17. Dezember 1867. Verfügung des Königl. Finanzministeriums, die Tarifirung von 9. aus baumwollenen, mit Wollstaub versehenen Zeugstoffen betreffend, vom 27. Dezember 1867. Desterreich:; Zollbehandlung hober Lisenplatten. Frankreich: Verordnung, betreffend die zeitweise Aufhebung der innern Schifffahrts-Abgaben für Getreide, Mehl und andere Lebensmittel. Post; Convention zwischen Frankreich und Luxemburg. Italien und China: Freundschasts -, Handels und

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Schifffahrts ⸗Vertrag zwischen dem Koͤnigreich Italien und dem Kaiser reich China. Spanien: Ankergelder in den Häfen der canarischen Inseln. Rußland: Bemannung russischer Schiffe mit Ausländern. Statistik: Zollverein: Provisorische Abrechnung über die gemeinschaft⸗˖ siche Branntweinsteuer und Uebergangs⸗Abgabe von Branntwein für das Jahr 1867. Preußen: Brutto Ertrag der nach der Ueberein ˖ kunff vom 4. April 863 bei dem gemeinschaftlichen Elb-⸗Zollamte zu Wittenberge im Jahre 1867 erhobenen Elb-Zollgefälle. Rußland: Nachweis über den auswärtigen Handelsvomrkehr des russischen Reiches. Zusammengestelit von Th. G. v. Thoerner, Vice Direktor des Depar= tements der Zollabgaben. Schweden: Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Hernösand für 1367. Türkei (Serbien): Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Belgrad für 1867. Vereinigte Staaten von Amerika: Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Chicago für das Jahr 1867. Mittheilungen: Stralsund. Görlitz. Elberfeld. Kassel. Haag. Christiania. Copiapo, .

Bas diesjährige dritte Beiheft zum Militair⸗Wochenbl. * enthält den Schluß des Artikels: Die Theilnahme des 5. Armee⸗Corps an den kriegerischen Ereignissen gegen Sesterreich in den Tagen vom 27. Juni bis 3. Juli 1866, spezieller der 10. Infanterie ⸗Division.

Statistische Nachrichten.

Die vorläufigen Hauptresultate der Volkszählung vom 3. De⸗ zember 1867 im Norddeutschen Bundes-. und im Zollvereins⸗Gebiete theilen wir nach einer Mittheilung des Königlichen statistischen reaus wie folgt mit: Preußische Monarchie 23,965,198, Herzogthum Lauenburg 18567, Königreich Sachsen 2.426, 193, Großherzogthum Hessen nordwärts des Mains 257 899, Großherzogthum Mecklen⸗ burg - Schwerin 560732, Großherzogthum Sachsen⸗ Weimar, Eise⸗ nach 282,65, Großherzogthum Mecklenburg - Strelitz 99,433, Groß⸗= herzogthum , 315/936, Herzogthum Braunschweig 301966, Herzogthum Sachsen⸗ Meiningen und Hildburghausen 181,483, Herzog⸗ thum Sachsen Altenburg 141 399; Herzogthuni Sachsen-Cohurg und Gotha 1616527; Herzogthum Anhalt 197 C6590; Fürstenthum Schwarz⸗ burg Rudolstadt Jörl o; Fürstenthum Schwarzburg ⸗Sondershausen S Mö: Fürstenthum Waldeck u. Pyrmont 57/509; Fürstenthum Reuß älterer Linie 43 8895 Fürstenthum Reuß jüng. Linie 88 012; Fürsten⸗ thum Schaumburg-Lippe 31 816; Füurstenthum Lippe Detmold 112.062 freie und Hansestadt Lübeck 49,185; freie Hansestadt Bremen 111411 freie und Hansestadt Hamburg 306 507 preußische Besatzung von Mainz und Castel 8607 Summa im Norddeutschen Bunde 29 894,857. Die Bevölkerungsziffer in den süddeutschen Zollvereins⸗ Staaten beträgt Königreich Bayern: 4. 823,606; Königreich Württemberg: 1778, 479 Großherzogthum Baden: 1434, 699; Großherzogthum fen, ubm bartt des Mains; 565s7 45; Großherzogthum Luxemburg: 199,958; Summa in den süddeutschen Zollvereinsstaaten: S 802487. Die Summa der Einwohner im Norddeutschen Bundes und im Zollvereinsgebiete be⸗ trägt: 38/697 344.

„Die obigen Zahlen betreffen mit Ausnahme von Luxemburg, Württemberg und Bayern die ortsanwesende oder faktische Bevölke⸗ rung; in den drei gengnnten Staaten die der faktischen Bevölkerung sehr nahe kommende Zollvereins-Abrechnungs Bevölkerung. Bei Sachsen⸗Coburg⸗Gotha ist das Resultat der Zählung vom 3. Dezem⸗ ber 1864 angegeben, da dasjenige der neuen noch nicht vorliegt.

. Im Jahre 18684 sind nach den »Annalen« von Hirth an Bier zum Eingange verzollt worden:

im Zollverein:

637 090 e. Ort. mit einem Steuerertrage von 39/6000 pr. Thlr.,

in Großbritannien;

4I3 000 preuß. Qrt. mit einem Steuerertrage von 22,000 pr. Thlr.,

in Frankreich: 3/370 000 preuß. Ort. mit einem Steuerertrage von 63, 000 pr. Thlr.

Danach berechnen sich als Verbrauch pro Kopf r,, . Oroꝛ Qrt, in Großbritannien Gol Ort., in Frankreich 0, o9 Ort. und als Steuerertrag pro Kopf im Zollverein Oos Sgr. in Großbritan— nien oz Sgr., und in Frankreich Cos Sgr. Der Eingangszoll bei der Einfuhr ausländischen Biers beträgt im Zollverein 20 Sgr. pro Ctr. oder 1 Thlr. 17 Sgr. pro 100 preüß. Quart, in Großbritannien für 100 Qrt. 4 Thlr. 29 Sgr. und für den Centner Malz 3 Thlr. 45 Sgr. in Frankreich für 100 Ort. 1 Thlr. 25 Sgr. und unterliegt das eingeführte Bier keiner weiteren Verbrauchssteuer Die eigene Bierproduction ist im Norddeutschen Braumalzsteuer⸗Verbande mit 29 Sgr. für den Centner Malz besteuert, während für das aus dem übrigen Zollverein eingeführte Bier eine Uebergangsabgabe von Thlr., pro Centner (18 Sgr. für 100 Ort.) erhoben wird. Im Jahre 1864 lieferte die Steuer einen Ertrag von 26597 0900 Thlr. oder 366 Sgr. für den Kopf der Bevölkerung, während der Verbrauch von Braumalz 17s25 Pfd. pro Kopf betragen hat. In Großbritannien gemalztes Getreide hat, sofern es in Lande zum̃ Bierbrauen ver— wendet wird, zu entrichten pro Bushel Malz Ts. 8izo d. oder Pro Zell Centng 2 Thlr. 22 Sgr. Im Jahre 1864 sind iö, 181,000 Ctr. Malz zu Bier versteuert worden, welche einen Steuerertrag von 421630, 09 Thlr. lieferten; hiernach berechnet sich der Ertrag der Malz⸗ steuer auf 43 Sgr. der Verbrauch von Biermalz auf 58, 6s Pfd. pro Kopf. Das in Frankreich gebraute Bier zahlt an Steuer 2 Fres. 140 Ct. pro Hektoliter oder 22 Sgr. pro 1090 preuß. Quart, der Ertrag y. , im Jahre 1865 auf 47742, 000 Thlr. oder ca. 3,8 Sgr. Sondon, 9. April. Das Geschäft mit Australien nimmt jährlich immer mehr zu. Der Import von dort 1. England reprä⸗ sentirte im verflossenen Jahre eine Summe von 128905266 Pid. Sterl gegen 114123. 268 Pjd. Sterl. in 1866, und 10,273,113 Pfd. Sterl. in 1865. Von dieser Summe kommen auf Westaustralien 844984 Pfd. Sterl. (gegen 75,439 Pfd. Sterl. in 1866); auf Südaustralien 1665, 870

Pfd. Sterl. (gegen 132745007 Pfd. Ster! in 1866); auf Viktoria 8 233,914 Pfd. Sterl. (gegen 49836541 Pfd. Sterl, in 1866); auf Reufüdwalcs 3521965 Pfd. Sterl. gegen 2783 291 Pfd. Sterl. ) auf Sucensland 4595315 Pfd. Sterl. (gegen 3411362 Pfd— Sterl. ); auf Tasmanien 406 430 Pfd. Sterl. (gegen 400980 Pfd. Sterl) und auf Reufecland 1717882 Pfd. Sterk (gegen 153645648 Pfd. Sterl. in 1866).

Kunst und Wissenschaft.

An den preufischen Universitäten werden während des Sommer⸗ Semesters 1868 folgende Docenten Vorträge über preußische Geschichte und Landeskunde halten: :

In Königsberg i. Pr.: Professor Schubert über »Preußische Finanzverwaltung« und Hr. Lohmeyer über »die Geschichte des großen Kurfürsten und seiner Zeit.« t

In Breslau: Prof. Grünhagen über »die Erwerbung Schlesiens durch Friedrich den Großen« und Dr. Alwin Schultz erklärt »die Breslauer Kunstdenkmale « ö.

In Greifswald: Dr. Pyl über »Pommersche Alterthümer.“

In Verlin: Dr. Erdmannsdörfer über »Preußische Geschichte von 1740 bis 1816. und Pr. Woltmann über »die Geschichte der Archi⸗ tektur Berlins. « ,,

In Halle: Dr. von Scheel über Preußisches Steuerwesen.

In Göttingen: Dr. Hilse über »Die Geschichte des preußischen Staäts. und Privatrechts? und Derselbe über »Die Stellung des Staates zur Kirche und der der richterlichen Gewalt zur Verwaltung in Preußen.“ (

In Bonn: Prof. Nasse über den Organismus der preußischen Staatsverwaltung.

Gotha, 10. April. (W. T. B.) Dr. Petermann hat heute von dem Afrika Reisenden Richard Brenner ausführliche Berichte aus Zanzibar vom 10. Februar erhalten. Der Tod des Baron von der Decken ist aufs Bestimmteste konstatirt. Theodor Kinzelbach, der ebenfalls in dieser Angelegenheit nach Ostafrika gesandt war, ist Ende Januar in der Somalistaht Tilledy gestorben. Richard Brenner hatte Entdeckungsreisen in den Gallaländern ausgeführt und hoffte noch im April in Europa einzutreffen. 6 .

London, 9g. April. Nach den eigenen Angaben Living st one's bestätigt sich der von der Livingstone Expedition unter Houng gege⸗ bene Bericht über die von jenem eingeschlagene Route an der Süd küste des Nyassasces entlang. Von dort drang er in nördlicher Rich⸗ tung eine weite Strecke nach dem Westen dieses Sees vor und ge⸗ langte nach der früher stark bevölkerten, jetzt fast leeren Stadt Tobisa. In diesem Landstriche litt die Expedition viel vom Hunger, doch erreichte sie bald Mtuka in der Naäͤhe der Südspitze des Tan ganyikase es, wo sie Lebensmittel fand.

Gewerbe und Handel. London / 8 April. Das Handels amt beabsichtigt, die monat⸗

lichen Ausweise über den Handel in dem Vereinigten König reiche durch ähnliche Berichte aus denjenigen Ländern wo solche aus- gegeben werden, zu ergänzen. Die erste socben ausgegebene Serie dieser Ausweise befaßt sich mit dem Handel Belgiens, Hollands und Frank reichs wäbrend der drei leßten Jahre, und Ameritqs während des Jahres 1867. Bei Belgien und Frankreich zeigt sich der Ausfall der letzten Weizenernte in den roßen Ziffern des Imports. Aus Deutschland, Rußland und Holland importirte Belgien im letzten Jahre 95 86 591 Kilogramm Weizen (gegen 41 8065616 in 1866 und IM /S08,„423 Kilogr. in 1865). Der Totalimport nach Frankreich im besagten Jahre (aus England, Belgien, Rußland, Deutschland, Italien und der Türkei) beträgt 115 8700890 metrische Centner (gegen 11,954,532 in 1866 und 6b9, 110 in 1865). ö ;

Der Exporthandel Brasiliens. Im Jahre 1867 gingen aus dem Hafen von Rio Janeiro 1095 Schiffe mit der Bestimmung für weite Reisen aus, zum Gesammtgehalt von b 71690 Tonnen; dagegen im Jahre 1866 nur 862 Schiffe von 4615706 Tonnen Gehalt. Die hauptsächlichsten Bestimmungshäfen waren La Plata und New⸗ York (126 Schiffe), Baltimore (568), Marseille (3M Havre 834) Liver pool (34), Lissabon (28) New Srleans C27), Gibraltar 27), Cali⸗ e; 6 Valparaiso (17), Oporto (15), Bordeaux 14 outhampton (13).

(ch Seuthammpbtemläl ivurde durch ꝰ,28 Segel. und s Dampf schiffe vermittelt. ; ö

Der vornehmlichste Ausfuhr -Artikel ist Kaffee. Davon wurden während des Jahres 2659753 Sack verschifft, und zwar 14433, 117 nach Europa, Und 1226, 686 nach den Vereinigten Staaten.

Während der letzten 5 Jahre stellt sich die Kaffee Ausfuhr folgen⸗ dermaßen: Im Jahre 1863. 1350109 Sack; im Jahre 1864: 1480 134 Sack; im Jahre 1865: 18016052 Sack; im Jahre 1866: 1934896 Sack; und im Jahre 1867: 26596753 Sack. Es hat sich dieselbe so⸗ mit im Verlaufe von 5 Jahren fast verdoppelt. Brasilien liefert zur Zeit fast die Hälfte von allem Kaffee, der auf der ganzen Erde ver⸗ Fraucht wird.“ Pian baut dort alle Arten; jedes Jahr läßt man Bohnen aus Mokka, sowie von den Inseln Bourbon, Martinique und Sankt Thomas kommen; auch geschieht es nicht selten, daß die kleineren Kaufleute brasilianischen Kaffee unter dem Namen Java⸗ Martinique, Bourbon. und selbst Motta Kaffee verkaufen, und daß dieser in der That den dort gebauten Arten sehr ähnlich ist. Indessen braucht man nur die wirklich aus Java, Martinique 2c. ausgeführten Mengen Kaffee zu wissen, um zu der Einsicht zu n daß z. B. nach Frankreich nicht der 20. Theil desjenigen Produkts gelangt, welches unter dem Namen Martinique oder Bourbon 2c. Kaffee in den Handel kommt, , , über diese Menge hinaus vielmehr aus Brasilien herrührt.

e mehr sich die Anbauung dort vervollkommnet, desto leichter wird natürlich die Täuschung, ünd da die größte Quantität brasilianischen

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Kaffee's unter falschem Namen verbraucht wird, so bleibt die Bezeich' nung » brasisianischer Kaffee« nur für die geringsten Sorten übrig! wodurch selbstverständlich die Schätzung und der Preis des brasiliani⸗ schen Kaffee 's unvortheilhaft beeinflußt wird.

Alle Länder gebrauchen auch nicht dieselbe Sorte Kaffee. Die

äfen ar er Ostseg nd im cuxopäischen Norden nehmen qus Rio

aneiro die vorzüglichste Qualität, und zwar zu weit höheren Preisen, als die Kaufleute in Havre, Hamburg und am Sankt Georg's Kanal zahlen mögen. Die Häfen am Mittelmeere lassen gleichfalls geringere und bisweilen mittlere Sorten kommen; die Vereinigten Staaten nehmen nur die besten.

Das Verfahren beim Anbau und der Trocknung des Kaffees hat sich seit einigen Jahren sehr vervollkommnet, hauptsächlich in der Pro⸗ vinz Rio Janeitko. Es giebt nur noch wenige Farmen, wo man den Kaffee auf der Erde trocknet, wodurch er einen schlechten Geschmack bekommt. Fast überall wendet man jetzt Terrassen von Erdharz an, einige Farmen besitzen auch Dampf- Trockenanstalten. Baumwolle zog man sonst nur in den Nordprovinzen Brasiliens, in ernambuco und Maranhao, erstere Art war stets guf den englischen Märkten sehr

,,, n. man oft für sie böhere Preise, als für die aus Loui⸗ iana zahlte.

Seit dem amerikanischen Kriege dagegen hat die Baumwollen⸗ Kultur in Brasilien allgemein Eingang gefunden, vom Amazonen strom bis zum südlichen Lauf des Rio Grande. In Zeit von 4 Jah⸗ ren hat sich die Production verdreifacht, und Brasilien hat erheblich zur Rettung der Baumwollen - Industrie während der letzten Krisis beigetragen, welche durch den hohen Preis des Rohprodukts hervor-

gerufen war. Die brasilianischen Baumwollen⸗Produkte haben auch

auf der Pariser Ausstellung im vorigen Jahre eine große Auszeichnung davongetragen.

Die brasilianische Baumwolle wird nach Liverpool von den Häfen Ceara, San Luis de Maranhao— Pernambuco, Bahia und San⸗ fos dirctt verschifft. Dort nehmen für gewöhnlich Dampfschiffe aus Liverpool und Klipper aus Havre die Ladung ein. Jedoch wird ein Theil der in der Provinz San Paulo geernteten Baumwolle auch Über Rio Janeiro versandt. In der Provinz San Paulo hat sich die erst neuerdings eingeführte Baumwollenkultur binnen 2 Jahren verdoppelt, unglücklicherweise fängt das Herahgehen der Preise aber jeßt an, die Züchter zu entmuthigen, welche sich nun dem Kaffeebau zuwenden. Einige Distrikte, wie Ung, Eampo Largo und Sorocaba, besitzen indessen Ländereien, die sich in hohem Grade zur Baumwollen ˖ zucht eignen. Der kleine Eigenthümer ist dort in der Regel bestrebt, gute Sorten zu ziehen, so daß der Anbau in jenen Gegenden guten Fort⸗ gang verheißt. Schon wird die Baumwolle aus Sorocaba auf den Märkten von Liverpool und Manchester als besondere Sorte geführt, und es ist bemerkenswerth, daß gerade in den genannten Gegenden die Baum⸗ wollenkultur fast ausschließlich durch freie Arbeiter besorgt wird. Unter den anderen Ausfuhr -⸗Artikeln Brasiliens sind Zucker und Tabak zu nennen, welche beide in Bahia versandt zu werden pflegen; die fran zösische e, . macht dort alljährlich in letztetem für die Regie be⸗ trächtliche Einkäufe. Außerdem ist aber auch. der Export von Poly- Lander Holz, Häuten, Manioksatz u. s. w. erwähnenswerth.

Verkehrs⸗Anstalten.

Allenstein, 6. April. Heute wurden hier die Erdarbeiten zur Thorn , , ,. Eisenbahn in Angriff . .

Bie Bergisch⸗Märkische Zweigbahnstrecke Opladen⸗-Mül heim wurde am 8. April eröffnet, zunächst nur für den Personen Gepäck und Depeschenverkehr,. .

Wien, 16. April. Die Einnahmen der öost erreichisch⸗franzöͤsischen Staatsbahn betrugen in der Woche vom 1. bis 7. April 593 426 Fl. und ergaben mithin gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 223 967 Fl. Mehreinnahme.

Paris, 9. April. Die neulich unterbrochen gewesene telegraphi⸗ sche Verbindung mit Indien ist nach einem Konsularberichte nunmehr zum Theil wieder hergestellt. In Kleinasien ist die Strecke zwischen Ismid und Angora wieder in Ordnung, und nur das unterseeische Tabel im persischen Meerbusen ist noch schadhaft, Es werden deshalb die Depeschen aus Indien telegraphisch bis nach Mussendom in Persien und von da durch Paketboote bis Gwadur befördert, von wo aus sie 6 weiter auf elektrischem Wege an ihren Bestimmungsort ge⸗

angen. 93 aris, 10. April. Die Einnahme der lombardischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 25. bis 31. März 2093, 279 Fres. gegen die entsprechende Woche des Vorjahres eine Mehr⸗Einnahme von 158517 Fres. t ö.

Athen, 4. April. Die Telegraphendrähte nach dem Peleponnes sind durchgeschnitten, so daß die Regierung ohne Nachricht von dort ist.

Bie internationale Kommission zur Sicherung der Einfahrt in den Bosporus hat zu dem Zwecke, damit die aus dem Schwarzen Meere einfahrenden Schiffe die europäische und die asiatische Küste leichter von einander unterscheiden können, den Beschluß gefaßt, an der Küste zwischen Kilia und Checkmedjik 16 Signale, 30 bis 59 eng⸗ lische Fuß hoch, aufzustellen. Die 8 Signale auf der europäischen Küste find in horizontalen Streifen weiß und roth bemalt und tragen oberhalb gleichbemalte Kegel. Die 8 Signale auf der asiatischen Küste hingegen sind ganz roth bemalt und tragen oberhalb gleichfarbige Kugeln. Außerdem hat die Kommission angeordnet, daß die Leucht⸗ thürme von Kilia und Karabournon einen den Signalen ihrer Küste gleichen Anstrich erhalten. .

Riga, 9. April. Der Eisgang hat begonnen. 17 Schiffe sind . eingelaufen. Die Passage bei Domes ⸗Naeß ist augen⸗ blicklich frei.

1915 *