1868 / 87 p. 14 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Staats, und Privatforsten; der Regierungsbezirk Maxien⸗ werder 3,465,541 M. Aecker, 67,210 M. Gärten, 403,420 M. Wiesen, a9, 668 M. Weiden und L439 006 M. Stagts- und Privatforsten; der Regierungsbezirk Königsberg 4,933,959 M. Aecker, 104,112 M. Gärten, 883,564 M. Wiesen, 682 639 M. Weiden und 1281,07? M. Staats- und Privatforsten; der Regierungsbezirk Gum bin nen 2716429 M. Aecker, 105,143

M. Gärten, 95,780 M. Wiesen, 50,186 M. Weiden und 1l,Ob9ols M. Staats, und Privatforsten.

Aus dieser Uebersicht über die Vertheilung der Boden⸗-Kul⸗ turen ergiebt sich, daß in der ganzen Provinz die Ackerfläche mehr als die Hälfte des e nn nutzbaren ländlichen Areals beträgt. Rechnet man aber noch Wasser, Wege 2c. in das Ge— sammt⸗Areal hinein, so beläuft sich dasselbe auf 24‚ 162,980 Morgen und der Acker nimmt nur gegen die Hälfte der ge— sammten Fläche der Provinz ein. Die Gärten umfassen den neunundsechszigsten Theil, die Wiesen über den achten Theil, die Weiden gegen den zehnten und die Forsten gegen den fünften Theil.

Der große Grundbesitz und die größeren Bauerngüter sind in den Regierungsbezirken Danzig, Marienwerder und Königs⸗* berg überwiegend. In der Weichselniederung jedoch ist der Bauernbesitz allein vorherrschend. Auch der Regierungsbezirk Gumbinnen hat eine große Zahl von Bauerngütern, denn es sind daselbst neben 697 Besitzungen über 600 Morgen und 842 Besitzungen zwischen 300—- 600 Morgen vorhanden: 28.000 Be⸗ sitzungen zwischen 30 und 300 Morgen und außerdem 16,519 Besitzungen zwischen 5 und 30 Morgen. erfolcd en an Folge i er ion seh häufig Ausbauten

ind, so lebt der größte Theil der Grundbesitzer doch in

geschlossenen Dörfern. ö .

. Die Bewirthschaftung der Güter durch die Eigenthümer ist bei Privat-Besitzungen die allgemeine Regel, so daß die in ein— nn, Fällen, vorgekommenen Verpachtungen dagegen ver— chwinden. Für die letzteren können daher nur die Staats⸗ domainen und Corporationsgüter einen Anhalt zur Beurthei— lung der durchschnittlichen Pachtpreise gewähren. Indeß ist auch dieser ein unzuverlässiger, theils weil die Boden und Wirthschaftsverhältnisse der einzelnen Pachtgüter so abwei- chend von einander sind, daß sie kaum einen richtigen Ver— gleichungspunkt darbieten; theils weil die Nebenbedingungen, welche der genauen Kenntnißnahme sich entziehen, neben dem Zinse den wirklichen Pachtwerth wesentlich bestimmen; theils endlich weil bei dem rapiden Steigen der Pachtpreise in der neueren Zeit dieselben um das Doppelte und mehr verschieden 6 z je nachdem sie aus den letzten oder früheren Jahren her⸗

ren.

. Aus den nämlichen Gründen ist auch der Versuch, durch die Berechnung des Durchschnitts der in den letzten 15 Jahren bezablten Kaufpreise den gemeingewöhnlichen Kaufwerth der Grundstücke eines Kreises zu ermitteln, als gewagt zu be— trachten, um so mehr, da die größere oder geringere Zahl der vorliegenden Kauffälle eine sehr zufällige ist, wenn schon durch⸗

ebends ein äußerst lebhafter Güterwechsel stattgefunden hat.

on Interesse ist die Zusammenstellung, welche der Geheime Ober ⸗Regierungs⸗Rath Schuhmann in seiner Denkschrift in Be⸗ zug auf die Periode von 1851 1860 gegeben hat.

Nach derselben wurden im Kreise Graudenz durchschnittlich pro Morgen bezahlt für Güter über 2000 Morgen 36 Thlr., von 1000 2000 Morgen 43 Thlr., von 600— 1000 Morgen 45 Thlr., von 300 6090 Morgen 49 Thlr., für Bauerngüter von 30300 Morgen 41 Thlr,, für Käthner-⸗Etablissements von 1— 30 Mor⸗ Eh 77 Thlr., für unbebaute Parzellen 45 Thlr.; im Kreise

chwetz: für größere Güter; am Rande der Niederung 46 Thlr. auf der Höhe 235 Thlr., in der Waldgegend 16 Thlr., für Bauerngüter: in der Groß⸗Schwetzer Niederung 55 Thlr., in der Klein⸗Schwetzer Niederung 81 Thlr., am Rande der Nie— rg 49 Thlr., auf der Höhe 32 Thlr., in der Waldgegend

r.

Beide Kreise repräsentiren die Gesammt⸗Verhältnisse des Marienwerderschen Bezirks dergestalt, daß es nur wenige bessere und wenige schlechtere Gegenden in demselben giebt. Im Dan— ziger Regierungsbezirke ist für den gen bezahlt worden: Win der Niederung: im Kreise Elbing 80 Thaler, im kleinen

arienburger Werder 76 Thaler, im großen Marienburger 1 60 Thaler, im Kreise Danzig und zwar in der Nähe 3 Stadt 8 Thaler, im Werder 73 Thaler, auf der Nehrung

4 Thaler und in der Niederung 67 Thaler; b) auf der Höhe; 4 6 Danzig 36 Thaler, Elbing 49 Thaler, Pr. Stargardt * ler Neustadt 20 Thaler, Berent 15 Thaler, Karthaus

Es wird jedoch hierzu bemerkt, daß i

. , n den Niederungs⸗ 6 er. meisten ö unter nahen n nn 3 insbesondere bei denjenigen Gütern, welche Mennoniten

Für den Regierungsbezirk Königsberg werden die Kaufpreise en Morgen angegeben: in den südlichen, höher gelegenen Krei⸗ en auf 10— 20 Ihlr., im Kreise Memel auf 20 36 Thlr., in ö. Wr den Kreisen je nach den Absatzverhältnissen auf 30 bis

r.

Für den Regierungsbezirk Gumbinnen stellen sich die Prei pro Morgen: in Masuren auf 30 Thlr. '. En (finder fn ee n auf 50 Thlr. und in der Memel⸗Niederung auf

r.

Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß der Niede⸗ rungsboden des Regierungsbezirks Danzig nach ö qt ß. theilen, seinen klimatischen, Productions⸗ und Absatzverhält⸗ nissen den ersten Rang in der Provinz einnimmt. nächst steht der Höheboden des Regierungsbezirts Marien—⸗ werder, der wegen seiner Mischung, Kultur, westlichen Lage und guten Verkehrs-Verhältnissen entsprechend hohe Erträge gewährt. Darauf folgt der bessere Boden des Regierungs⸗ bezirks Königsberg, welcher schon mehr unter klimatischen Ver⸗ hältnissen zu leiden hat und zum Theil dem Verkehr entfernter liegt, Endlich schließen sich die guten Böden des Negierungs— bezirks Gumbinnen an, bei dem sich diese Nachtheile in erhoöͤh⸗ tem Maße geltend machen.

Nach der Abhandlung Dr. Senftlebens war die politische und soziale Unabhängigkeit des mittleren Besitzstandes, welcher der verbreitetste und bedeutendste in der ganzen Provinz Preußen ist, bereits im Mittelalter eine im Vergleich zu den strengen Feudalzuständen anderer deutscher Länder sehr bedeutende. Als nach der Unterwerfung der Eingebornen durch den deutschen Ritterorden deutsche Kolonisten aus den Nieder- landen und Flamland sich zuerst in den Weichselniederungen im Kulmer und Thorner Land ansiedelten, entstand unter ihnen die sogenannte Kulmische Handfeste, die, hervorgegangen aus deutschen Rechtsgewohnheiten, die erste rechtliche Grundlage der neuen Besitzverhältnisse bildete. Der in der Provinz weit- verbreitete Stand der Köllmer«, der zum Theil in ganzen Ortschaften, zum Theil vermischt in den Dörfern, zum Theil auf einzelnen Höfen, wie im Weichselthal und in Masuren, wohnt, hat seinen Namen vom ⸗kulmischen Rechte«, nach welchem er angesiedelt ist.

Nach Besiegung des Ordens durch Polen verordnete König Casimir die Abschaffung aller Feudal⸗ wie sonstiger lokal güt⸗— tigen Rechte und setzte an deren Stelle die allgemeine Anwen— dung des kulmischen Rechtes. Auch späterhin erachtete man für notorisch, daß das kulmische Recht in der ganzen Provinz, mit r nenn, ö. , , / e g, ehedem 1 Großpolen ge⸗

/ rzeit als das einzige und eigentliche Landrecht i = sehung ., ö e. habe. geht g , ür

Das kulmische Recht der Besitzungen bestand in de freiem und vererblichem Eren fer f ur 9 Pflicht . Kriegsdienst war den Besitzern köllmischer Güter auferlegt.

„Adlige Güter mit besonderen Vorrechten gab es in der et des deutschen Ordens und späterhin in Preußen nicht.

rst durch eine Verordnung des Kurfürsten Friedrich Wil.— helm wurden alle diejenigen köllmischen Güter für adlige er— , n. bis 1612 von Personen adligen Standes besessen

Durch Verordnung von 1804 erhielten die Königlichen Unterthanen auf Den ostpreußischen und litthauischen n volle persönliche Freiheit, drei Jahre früher als die Erbunter—⸗ thänigkeit auf sämmtlichen Domainen der Monarchie aufge— hoben wurde. Durch Edikt von 1807 erfolgte dann für den ganzen Staat die Auflösung der Gutsunterthänigkeit, sowie die Freigebung des Verkehrs und der Erwerbung der Güter. Dieses Edikt hob die wirthschaftlichen und sozialen Unterschiede im Be= sitz der verschiedenen Klassen des Grundeigenthums auf,; dagegen blieb die politische Son derung in Rittergüter, köllmische und Bauergüter. Der Besitz eines Riktergutes sichert dem Eigen. thümer eine Virilstimme auf dem Kreistage. Die Besitzer ki. mischer Güter über 6 Hufen (kulmischen Maßes ca. 400 Magd. Morgen) haben gleiches Vorrecht, persönlich auf den Kreistagen zu erscheinen und mitzustimmen, sie dürfen jedoch ihre Stimme nicht durch einen Bevollmächtigten abgeben.

»Phädra« im Königlichen Schau spielhause.

Am Sonnabend, den 4. April, wurde im Königlichen Schau spielhause die erste Vorstellung des neuen e dnn 2Phä dran gegeben. Dieselbe beehrten mit ihrer Anwesenheit Ihre Majestaͤtn der König und die Königin, sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und fast sämmlliche Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses.

Der antite Stoff desselben Dramas ist bekanntlich schon von Sophokles und Euripides behandelt, und an den letzte⸗ ren hat sich Racine eng angeschlossen. Der neue Dichter der

gehören, und daß Veräußerungen an Fremde selten sind.

Phädra gestaltete sein Trauerspiel elbststän dig: der Konflikt

hm zu⸗

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zwischen Phädra und Hippolyt, der bei seinen Vorgängern die ganze Tragödie bildet, fällt hier nur in die beiden letzten Akte; wogegen in den drei ersten Akten Theseus nach seinem Siege über den Minotauros, sein Verhältniß zu den beiden Töchtern des Minos, Phädra und Ariadne, so wie seine Heimkehr nach Athen den Stoff des Dramas bieten. Der Gang der Hand⸗ lung ist in Kürze dieser:

Der erste ÄÜkt hebt mit einem Monolog der Phädra an; die Leyer in der Hand sitzt sie im Palaste ihres Vaters, des Königs von Kreta. Sie liebt im Stillen Theseus: er ist von Athen nach Kreta gekommen, um den Minotauros im Laby⸗ rinthe zu erlegen und dadurch Athen von dem bisherigen Men⸗ . zu befreien. Phädra äußert ihre Empfindungen, im

ufblick zu dem goldenen Sonnenlicht, dem sie als die Tochter der von Apollo erzeugten Pasiphas ihren Ursprung dankt.

Ariadne kommt zu Phädra und vertraut der Schwester: »Mit Theseus fliehe ich noch diese Nacht«. Aber die Liebe zur Heimath und die Furcht vor des erzürnten Vaters Fluch lassen AÄriadne nur mit schwerem Herzen scheiden, bis Phädra sie zur Flucht drängt, während anderseits Theseus dem Freunde Piri⸗ thous den Entschluß verkündet, Ariadne von Kreta nach Athen u entführen. Vergebens mahnt Pirithous ab. Theseus

eharrt bei seinem Entschlusse; Ariadne, von Phädra er⸗ muthigt, beeilt jetzt selbst die Flucht. Phädra begleitet die . Als das Fahrzeug mit denselben fort ist, naht inos, erfährt die Flucht seiner Töchter und sendet ihnen Angesichts des Meeres seinen . nach.

Mit diesem Anrufe der Nemesis schließt der erste Akt; die folgenden Akte zeigen das Walten der rächenden Göttin in dra— matischer Steigerung. Die Nemesis verfolgt die Schuldigen, y auf dem Wege nach Athen die fliehende Ariadne auf

axos treffend. Ihr Schicksal bildet den wesentlichen Inhalt des zweiten Aktes. k

Auf Naxos, dem schönen Eilande, haben die Fliehenden eine anscheinend sichere Zuflucht gefunden. Während Ariadne indeß schon das Heranschreiten der Nemesis ahnt, hringt Phädra die Schreckensbotschaft, daß die Schiffe der Kreter nahen. Theseus weigert sich erst, vor Minos zu fliehen. Ariadne erbebt bei dem Gedanken eines Kampfes zwischen dem Geliebten und dem Vater. Auch Phädra und Pirithous be⸗ stürmen den Helden, daß er nicht nutzlos gegen die Ueber— macht kämpfe. Theseus fügt sich in ihren Willen; doch nun erklärt Ariadne, daß sie nicht fliehen könne, daß sie den Vater sehn und von ihm, den sie schwer gekränkt, Verzeihung erflehn müsse. . ; ö

Als Ariadne sich nicht zur Flucht bewegen läßt, wird The⸗ seus irre an ihrer Liebe. Sa erklärt Phädra, an seiner Seite zu leben oder zu sterben. Sie folgt dem Helden, indeß Arigdne mit dem n , . Entschluß, hier zu bleiben, bewußtlos niedersinkt. ÄUls sie erwacht, sieht sie sich verlassen. Sie flucht der Schwester, welche ihr des Helden Herz abwendig gemacht hat. In ihren Ausbruch der Verzweiflung mischt sich der Chor der heranziehenden Bachanten, welche das Erscheinen des Dio⸗ nysos vorbereiten, dessen Gemahlin die von Theseus verlassene Ariadne, der Sage nach, auf Naxos wird.

Vom dritten Atte an wendet sich die Handlung bleibend nach Athen. Hier treten Hippolyt (der Sohn des Theseus und der Amazonen Königin Antiope) und Aricia, der Pallantiden Tochter, neu in den Kreis des Trauerspieles. Aricig und Hyp⸗ polyt knüpfen an die bevorstehende . des Theseus die k daß er den Bund ihrer Herzen segnen werde. Das Bolk von Athen bereitet dem ankommenden Helden einen fest⸗ lichen Empfang.

Die Besorgniß des Volkes, Phädra werde als Gattin des Theseus des harten Vaters Sinn geltend machen, wird durch ihre Erscheinung beschwichtigt. Phädra nimmt den Hippolyt als Sohn an, grüßt Aricia als Freundin, und Theseus, auf dem Gipfel seines Glückes, heißt Alle mit ihm zu Kronions Tempel wallen, um dort ein Dankopfer zu begehen, „wie seines Gleichen Athen noch nie in seinen Mauern sah,.« ͤ ̃

Auf diesen Höhepunkt des Glanzes folgt im vierten Akt der Abhang, der im fünften zu dem tragischen Ausgange führt. Die e fz, die sich im zweiten Akte an Ariadne erfüllte und im dritten Akte vor Theseus und Phädra, dem Königspaare, zurückzuweichen schien, waltet nunmehr von Neuem, und gerade Phädra, um derentwillen Theseus Ariadne, seine Retterin aus dem Labyrinth, verlassen hat, Phädra wird das Werkzeug der Vergeltung. Ihre Leidenschaft zu Hippolyt droht, den Jüngling von Aricia loszureißen, als der todt geglaubte Theseus wieder⸗ kehrt. Pirithous hat ihn aus der Gefangenschaft errettet, und der Held scheint noch zur rechten Stunde zu kommen, um dem Verderben seines aur! Einhalt zu thun. .

Die Trauung des Hippolyt und der Arieia eröffnet den

stern sie den Altar um und sinkt in die Arme des Königs ohnes. Theseus befiehlt, Hippolyt nach Trözen zu bringen und weiht ihn im ersten Zorne der Rache Poseidons. Phädra erfährt, daß Aricia an Hippolyts Seite geblieben ist, um als Gattin sein Schicksal zu theilen.

Die Schuldbewußte flieht den Anblick des Theseus, der nun seinerseits von bangem Ahnen zu Boden gedrückt wird. Er ruft zu den Göttern auf, Hippolyt nicht zu grausam zu strafen. Aber die Nemesis, welche dem Helden und den von ihm entführten Königstöchtern von Kreta her nachgefolgt ist, hat ihr Vernichtungswerk schon vollzogen Das dem Meer entstiegene Ungeheuer hat die Rosse des trauernd nach Trözen ziehenden Hippolyt in Schrecken gesetzt, der Wagen brach an einem Fels⸗ block, Hippolyt hat dabei den Tod gefunden, Arieia, seine Gattin, bringt dem Vater die Leiche des Sohnes. Zugleich naht Phädra, sterbend an dem Gift, durch das sie freiwillig den Tod her⸗ beigeführt. Sie fleht Theseus an, daß er, wenn nicht ihr, der allein Schuldigen, doch dem Sohne vergebe. Theseus verzeiht der Sterbenden, en , des zürnenden Vaters auf Kreta, und der verlassenen Ariadne auf Naxos.

Die vom Kapellmeister W. Taubert zu dem Trauerspiele komponirte Musik verstärkt den dramatischen Eindruck.

Die Aufführung des Trauerspiels, vom Direktor Dürin ger mit Sorgfalt und Kunstgeschmack in Scene gesezz zeigte in den Hauptrollen Frau Jachmann (Ehädrg) Hrn. Bern dal (The⸗ seus, Hrn. Kaiser (Minos), Frl. Keßler (Ariadne), Frl. ö a ö. , , Hrn. Karlowa (Hippolyt), und Hrn. Dahn

irithous).

Von Seiten des zahlreich versammelten Publikums wurde das Trauerspiel günstig aufgenommen und den Darstellern lebhafter Beifall zu Theil.

Johann Friedrich Danneil.

Am 20. Januar d. J. verschied zu Salzwedel der Geschichts⸗ und Alterthümsforscher, Professor Johann Friedrich Danneil, im fast vollendeten 85. Lebensjahre. Er war am 18ten März 1783 zu Ealbe a. d. Milde geboren, gehörte aber seit seinem zweiten Lebensjahre durch den Umzug seines Vaters, eines Giasermeisters, der Stadt Salzwedel an. Bis zu seinem neunzehnten Jahre besuchte er die dortige Stadtschule, deren Schüler u. A. auch der Stendaler J. J. Winckelmann und der fünf Jahre jüngere Ph. W. Gercken gewesen waren. In Halle studirte Danneil Theologie. Als er aber, seiner Suh⸗ sistenz wegen, Unterrichtsstunden auf der lateinischen Schule übernommen hatte, erkannten die Direktoren der Franke'schen Stiftungen, Knapp und Niemeyer, die bedeutende Lehrgabe Danneils und wußten ihn dauernd für das Schulfach zu gewinnen. Er unterrichtete dort zwei Jahre, ein Jahr lang als Oberlehrer. Im Jahre 1804 solgte er dem Rufe an die Schule zu Salzwedel und hat ihr . ununterbrochen 48 Jahre lang seine Kräfte gewidmet. In dieser langen Zeit seiner amtlichen Wirksamkeit hat er wesentlich zur Förderung der Anstalt beigetragen, deren Direction er im Jahre 18919 erhalten atte. Nach seineni funfzigjährigen Lehrerjubiläum trat er in en Ruhestand.

Bei seinen vielfachen Berufsgeschäften fand Danneil doch die Zeit, eingehenden Geschichtsforschungen obzuliegen. Als er beschäftigt war, für sein zweites Programm die ältere Ge⸗ schichte der Schule zu schreiben und zu den Quellen zurückgehend, das Rathsarchiv der Stadt durchsuchte, lernte er hier einen reichen Schatz alter Urkunden kennen. Er folgte nun mit Eifer den Aufzeichnungen früherer Jahrhunderte und machte sich mit den alten Zuständen Salzwedels und den Anfängen vater= , n, Geschichte in dieser Wiege des preußischen Staates ver traut.

Seine heimathliche Altmark war aber nicht bloß eine reiche Fundgrube für alte Pergamente und Siegel, sondern barg in ihrem Schooße auch Zeugen einer viel älteren Vergangenheit. In den Wäldern und auf den Haiden der Altmark hatten sich nämlich zahlreiche Hünenbetten und andere heidnische Grab⸗ stätten erhalten. Damals, vor etwg funfzig Jahren, hatte man angefangen, Urnen und andere Alterthümer zu sammeln. Man suchte und schätzte sie als Zeugen der Vergangenheit. Zu⸗ fällige ZJunde in der Nähe Saljwedels lenkten auch Danneils Aufmerksamkeit auf diese Gegenstände.

Er untersuchte selbst die Fundorte, veranstaltete Nachgra⸗ bungen, und war hierbei weniger darauf bedacht, viel zu sam⸗ meln, als das, was er fand und wie er es fand, zu weiteren For⸗ schungen zu verwerthen. Ihn beschäftigte damals die Frage über die alten Bewohner der Altmark. Man wußte, daß mit dem Anfange der historischen Zeit die Wenden hier seßhaft gewesen waren. Dann kamen die Deütschen, legten Burgen, Städte und Dörfer an,

fünften Akt. Während der Feier wird Phädra zur 1 Verrätherin ihrer Liebe zu Hippolyt. In ihrer Leidenschaft

und sicherten sich nach und nach die mehrmals bestrittene Herr⸗