1868 / 90 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Nr. 16 der »Preußischen Annalen der Landwirthschaft⸗ vom 15. April hat folgenden Inhalt; Einige Worte über den dem ublikum geöffneten Theil der Sammlungen des Berliner landwirth— chaftlichen Museums. Ueber Kartoffelbau. Von Felix Truszkowski. Ueber Gründung und Fortentwicklung des landwirthschaftlichen Central ⸗Vereins für Schlesien. Ein österreichisches Ackerbau⸗Ministe⸗ rium. Anbau ⸗Versuche auf dem Versuchsfelde des landwirthschaft⸗ lichen Vereins zu Oschersleben. Aus der General-⸗Versammlung des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe am 27. Februar. Ausstellung des Vereins der Gartenfreunde und Frühjahrs -Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Berichte und Kor— respondenzen.

Statistische Machrichten.

Der Polizeistrafgelder Jonds für den Regierungs-⸗Bezirk Köln hatte im vorigen Jahre eine Einnahme an eingezahlten Strafgeldern von 7555 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. und mit Zurechnung des 13,493 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. betragenden Bestandes aus den ö. und einiger anderen Einnahmen eine Gesammt / Einnahme von 223609 Thlr. 25 Sgr. 10 Pf. Die Gesammt⸗ ⸗Ausgaben en A. 3933 Thlr. 15 Sgr. zur Unterstüͤtzung verwaister und verlassener Kinder, 2382 Thlr. an die Stadt Köln als Antheil an den eingegangenen Strafgeldern und 2713 Thlr. 10 Sgr. 8 Pf. als Zuschuß und Beihülfe für Bezirks- straßen auf der rechten . , . 10021 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. Vom dem verbliebenen Bestande (12678 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf.) sind 11890 Thlr. bei der Provinzial-Hülfskasse rentbar .

In folgenden Städten betrugen nach einer Mittheilung des Bremer Handelsblatts« in den folgenden Jahren die Gemeindesteuern auf den Kopf: Elbing (1366) 48 Sgr., Kassel (1868 Voranschlag) 69 Sgr Barmen (1867) 100 Sgr., Elberfeld (1867) 96 Sgr. Magde u. (1867 Voranschlag) 65 Sgr. Königsberg (1866) 109 Sgr., Cöln 93 101 Sgr., Breslau (1868 Voranschlag) 116 Sgr., Berlin (1866)

r.

Raw - Port, 2. April. Das Jahr 1867 hat in den Vereinigten Staaten im Ganzen 2124 , . in die Oeffentlichkeit gebracht. Nimmt man von dieser Zahl 335 Brochüren und neue Zeitschriften, verschiedene Karten und ein nicht unbedeutendes Kontingent unter der Rubrik »Nachdruck« aus, so bleibt die Zahl 1773 übrig. Die Ge—⸗ ge tzabl vyrtheilt sich ihrem Inhalte nach in folgende Kategorieen:

tomane je. ii Tyrgtsßie uns religiöse. Bücher 268, Geschichte 107, Poesie 120 Rechtswissenschaft 121, Vtedizin Jo, Fielscoefchreibung 74, vermischte Belictristit S0, Kunst 81, Mechanik und Maschinenbau 142, Sozialismus 32, Erziehung 75, Vergnügungen 17, Philosophie und Moral 265, vermischte, nicht n, wissenschaftliche Gegenstände 21, Re⸗ gierung formen 38, Biographie 31, eu e echt 25. Dazu 11 neue Zeitschriften und 34 Werke »anderen Inhalts.

Kunst und Wissenschaft.

Der Schul⸗Kalender für das Jahr 1868 giebt eine Uebersicht der in den Programmen der Gymnasien und höheren Bürgerschulen enthaltenen Abhandlungen. Von denselben beziehen sich auf preußische Geschichte und Landeskunde die folgenden:

Zur Stammes und Sagengeschichte der Friesen und Chauken von Dr. Carl Volckmar, Direktor des Königl. Gymnasiums zu Aurich; Der Vertrag zu Verdun von Dr. Math. Wollseiffen, ordentl. Lehrer an dem städt. kath. Pnrogymnasium zu Jülich; Wilhelm von Modena als Legat von Preußen. Ein Beitrag zur ältesten preußischen Kirchengeschichte von Dr. Friedrich Krosta, ordentl. Lehrer an der städtischen Reglschule zu Königsberg i. Pr.. Bruno l. , . von Köln, von Dr. Heinrich Hindorf, Oberlehrer an der ädtischen Realschule zu Ruhrort; Albertus Magnus, von Gerhard

urgartz, Rektor des städt. kathol. Progymnasiums zu Wipper⸗ fürth; Rückblick auf den Briefwechsel Philipp Melanchthon's mit Nicolaus Medler, von Dr. G. Neumüller, Rektor der städt. höheren Bürgerschule zu Naumburg; Die preußischen Landtage während der Regentschaft des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach von Dr. Max Töppen, Direktor des Königl. ev. Gymnasiums zu Hohen⸗ stein; Ueber einige in der Marienbibliothek zu Halle a. S. aufbe⸗ wahrte hallische Chroniken von Dr. Knauth, Lehrer an der Real- schule in den Franke'schen Stiftungen zu Halle; Das Friedensfest am 11. November 1866. Eine historisch⸗Politische Betrachtung als Excurs zu dem Vortrage der preußischen Geschichte auf Gymnasien; von Dr. Carl Friedrich Rinne, Subrektor an dem ev. Stifts. Gymnasium zu Zeitz; Die Berechtigung und die Schicksale des Ge⸗ dankens deutscher Staatseinheit, nachgewiesen in der Geschichte; von Dr. Reinhold Fock, Oberlehrer an der städtischen Realschule zu Stral⸗ sund; Goethe in Schlesien 1790 von Dr. , . Wentzel, ordentl. Lehrer an dem Königl. kathol. Gymnasium zu Oppeln; Die Warthe, nicht die Weichsel, der Grenzfluß des alten Germaniens. Eine historisch geographische Untersuchung von Fischer, ordentl. Lehrer an der städt. höheren Bürgerschule zu Culm; Das westschles« wigsche Küstenland ini 13. und 14. Jahrhundert und die Johannes Meyer'schen Karten des alten Nordfrieslandes v. Jahr 1240; von Chr. Johansen, ordentl. Lehrer an der Domschule zu Schleswig; Ueber die Bodenbeschaffenheit des Emslandes; von Hermann Brandi, Oberlehrer an dem Königl. Gymnasium zu Meppen.

Aus Frankfurt schreibt man der »Allg. Ztg.“: »Die drei Dombaumeister, Denzinger aus Regensburg, Voigtel aus Köln und Schmidt aus Wien, haben, im Verein mit hiesigen Sachver— ständigen, ihr Gutgchten über unsern Dom abgegeben. Daraus er. hellt, daß die Umfassungsmauer des Chors, die Fundamente des Langhauses um mehrere Zoll aus dem Loth gewichen sind. Zerstört ist der untere Theil des Südportals, verletzt sind der untere Theil des Thurmquadrats und die Ecken des Treppenthurms, zum Theil zer⸗

stört die Rippengewölbe des Mittelstocks; geborsten sind Pfeiler und Rippen, und die Kuppel sehr beschädigt. er Kuppelkranz ist 6 7 Zoll tief verbrannt und die Felder der Kuppel gespalten, eine Sen⸗ kung des Kuppelkranzes ist daher erfolgt. Die Dachstühle sollen aus Eisen hergestellt und das Gewölbe des Querschiffes ganz erneuert werden. Sehr fraglich ist, ob die Umfassungsmauer des nördlichen Seitenschiffes erhalten werden kann. «

Landwirthschaft.

Königsberg, 15. April. Bedeutende Quantitäten ungarischen ,, , sind durch unsere Stadt nach Litt hauen geschafft worden.

Frankfurt a. M., 15. April. Das Direktorium des Rheinischen Rennvereins stellte in seiner vorgestern stattgehabten Sitzung die Pro— positionen für die am 22. bis 24. August stattfindenden Nennen fest. An jedem der drei Tage finden sechs Rennen statt. Die Anmeldung hierzu ist eine sehr bedeutende. Die Sammlungen für den Bürger⸗ preis haben ein sehr erfreuliches Resultat, mehrere Tausend Gulden, ergeben. Die den hiesigen Markt besuchenden Pferdehändler haben auch heuer wieder einen Preis gestiftet.

Gewerbe und Handel.

Dem Jahresberichte der Handelskammer zu Gera für 1867 entnehmen wir folgende ittheilungen; Es bestehen dort 2 Wollspinnereien, welche mit ca. 12000 Spindeln arbeiten und jährlich ca. 330, 0090 Pfund Kammwollengarn produziren. Die e

riegtion von Kammwollenstoffen bildet die Hauptindustrie des Bezirks, sie hat einen jährlichen Umsatz von 33 bis 4 Millionen Thaler. Obgleich gerade dieser n m n schweres Geschäfts˖ jahr zu bestehen hatte, so hat er sich doch in seiner Rührigkeit nicht ab= chic lassen. Es sind im Laufe des verflossenen Jahres namentlich die mechanischen Webereien wieder erheblich erweitert worden, so daß in den . Etablissements ca. 700 me- chanische Webstühle im ange sind. Die Fabxiegtion halbseidener Wagren, welche allerdings schon seit Jahren nicht mehr die frühere Ausdehnung behauptet, l durch die allgemeine Geschäftskrisis enipfindlich gelitten haben. Indeß soll es durch Ver— mehrung der Artikel dieser Branche gelungen sein, den nöthigen Absatz, besonders nach dem Orient, zu behaupten und die Arbeiter meist fort f beschäftigen. Das Ledergeschäft, welches von 483 Gerbereien etrieben wird, die jährlich 6 7600 Ctr. Leder verarbeiten, hatte unter ver allgemeinen Nahrungslosigkeit weniger zu leiden, da die Konsu⸗

menten sich in Folg« der außgrafwöbnlichen Vertheuerung des Roh— stoffes zu namhaft höheren an 8 nn, J,. .

soll der Versandt von fahrizirten Kips⸗ und Lackirfellen nach Amerita gewesen sein. Die Harmonika und Akkordionfabriken, welche bei geregeltem Geschäftsbetriebe 3—400 Arbeiter beschäftigen, und jährlich cirea 300000 Stück Ziehharmonikas, 250,000 Dutzend Mundharmonikas und 3000 Stück Melodions oder Drehorgeln fabri—⸗ ziren, mußten wegen Geschäftsstockung fast J ihrer Arbeiter entlassen. Die hohen nordamerikanischen Zölle schadeten diesem Fabrikate weniger, weil alle Produzenten davon gleichmäßig betroffen wurden und Nord amerika selbst keine derartigen ö besitzt. Dagegen wurde die Wiener Konkurrenz dieser Industrie nachtheilig, da die fast das ganze Jahr über niedrige österreichische Valuta die Arbeitslöhne dem Aus— lande gegenüber außerordentlich billig stellt Die Roßhaarspin⸗ nereien 3 an der Zahl, die mit 70 Arbeitern einen Absatz von circa 100,000 Chalern erzielen, hatten über bedeutend steigende Preise des Rohmaterials zu klagen, denen gegenüber die Verkaufspreise nicht angemessen erhöht werden konnten. Die Rauch und Schnupf⸗ tabakfabriken, welche mit ca. 100 Arbeitern jährlich 1200 Ctr. Tabak verarbeite, haben den gewohnten Absatz behauptet, Das Maschinen und Eisengießereige schäft istbegünstigt durch die für die neue städtische Wasserleitung übernommenen Arbeiten, in rühriger Weise betrieben. Es arbeiten gegenwärtig in Gera und Umgegend 77 Dampfkessel mit 1182 Pferdekraft, 35 ,, n mit 448 Pferdekraft und 3 Lokomobilen mit 20 Pferdekraft, die zum bei Weitem größten Theil in Geraer Anstalten gebaut worden sind. Die Saline Heinrichshalle war mit dem Absatz ihrer Producte bisher auf ein bestimmtes, abgeschlossenes Gebiet beschränkt und konnte daselbst nur ca. 40009 Ctr. Koch, Vieh⸗ und Düngesalz jährlich verkaufen, obwohl es ihr möglich gewesen wäre, das G6fache zu Produciren. Nach Eintritt der freien ö hat sie jetz ihre Siedepfannen bereits wesentlich vermehrt, so daß sie jedem Bedarf entsprechen kann und jährlich wenigstens 70 bis S0 000 Ctr. zu verkaufen hofft Was den Kohlen konsum betrifft, so sind im Jahre 1867 nach Gera und Umgegend verladen worden per Gößnitzer Eisenbahn 410000 Ctr. und per Achse 114,090 Ctr. Sinn n en ; außerdem gingen per Thüringer Bahn 84700 Ctr. Braun- ohlen ein.

Das Projekt einer Gera-⸗Saalfelder Eisenbahnlinie ist seiner Realisirung insoweit näher getreien, als für eine Linie von Gera, vorläufig bis Eichigt, die meisten der dabei betheiligten Staaten eine Zinsgarantie bereits ausgesprochen haben und von den übrigen das Geleise demnächst zu erwarten steht.

„Der am 5. Juni 1867 abgehaltene Wollmarkt war mit 4400 Stein Wolle befahren, die mit Ausnahme eines geringen Quantums zu verhältnißmäßig hohen Preisen verkauft worden sind. Von den Geraer Actien ⸗Gsellschaften konnte die Gas - Actiengesellschaft eine Dividende von 11 pCt. gewähren; der gemeinnützige Bauverein zahlte für sein zweites Betriebsjahr wiederum 4 pCt. Dividende, Dagegen konnte die Geraer Bank nur 53 pCt. gewähren, da bei der Geschäftslosigkeit des vorigen Jahres es nicht möglich war, dem Betriebe eine den Mitteln der Bank angemessene Ausdehnung zu ver⸗

schaffen.

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1579 Oeffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung zu Sorau, den 26. März 1868. Der ehemalige Mühlenbesitzer, jetzige Tagear⸗ beiter Gottlieb Schefter aus Droskau, Kreis Sorau, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Er ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern.

Steckbrief. Die Ehefrau des Schneidergesellen Aug ust Eduard Gehrke, Maxia Mag daleng Margaretha, geb. Augessen, aus Broacker, Herzogthum Schleswig, gebürtig, 40 Jahre alt, gegen welche wegen Verdachts der Kuppelei die Voruntersuchung eingeleitet ist, hat am 5. d. M. mit ihrem Ehemanne sich von hier heimlich entfernt, ohne daß hat ermittelt werden können, wohin sie sich begeben. Es werden daher alle Eivil, und Militair Behörden des In und Auslandes hierdurch ersucht, auf die Ehefrau Gehrke Acht zu haben, sie im Betretungsfalle e dnn, und an den Schließer Hansohm im Gefängniß auf dem Markte hierselbst abliefern zu lassen. Wir versichern die sofoitige Erstattung der entstehenden Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes auch eine gleiche Rechtswill⸗ fährigkeit. Zugleich wird Jeder, welcher von dem Aufenthalte der Ehefrau . Kenntniß hat, aufgefordert, davon der nächsten Ge— richts oder Polizei⸗Behörde unverzüglich Mittheilung zu machen. Ein Signalement kann nicht gegeben werden, doch wird bemerkt, daß die Angeschuldigte mit dänischem Accent spricht. Kiel, den 11. April 1868.

Königliches Kreisgericht. Untersuchungsrichter.

Steckbrief. Gegen Conrad n nn. Conrads Sohn, von Neuenheim, ist wegen Diebstahls die Untersuchungshaft beschlossen, und werden alle Behörden, da der Aufenthalt des ꝛcc Wiegand unbekannt ist, ersucht, denselben im Betretungsfalle verhaften und anher abliefern zu lassen. Signalement: Alter: 29 Jahre. Größe: 50 9. Haar: dunkelblond. Stirn; frei. Augenbrauen: schwarz. Augen: grau. Nase: spitz und länglich. Mund: mittel. Zähne: gut. Kinn: oval. Bart: keinen. Gesichtsfarbe: gesund. Statur: schlant. Besondere Kennzeichen: keine. Borken, den 8. April 1868.

Königliches Amtsgericht. Wegner. in, Steckbrief. . ider den Rentbeamten des Prokuratur und Landesschul-⸗Rent amtes Meißen, Hauptmann a. D. Hans Heinrich von Elter lein jn wegen Unterschlagung mit der Voruntersuchung zu verfahren

beschlossen worden. Da sich von Elterlein unter dem 6. d. Mts. von hier ent⸗

fernt hat und die zum Zwecke seiner rz n von der Königlichen Her ts iin al fffdal bereits unter dem 8. d. Mts. ergriffenen Maß- regeln zur i ohne Erfolg , . sind, so ergehet nunmehr an

sämmtliche Behörden, sowie sonst an Jedermann hierdurch das Er— e . den genannten von Elter lein im Betretungsfalle anzuhal-⸗ . und festzunehmen, und solchenfalls Nachricht anher gelangen zu assen. Meißen am 14. April 1868. . Das Königlich Sächsische Bezirksgericht daselbst. Der n n ng. Dr. Francke. Signalement. Der 2. von Elterlein ist 49 Jahr alt, 73 Zoll lang, hagerer Statur, von militairischer Haltung fast ohne Haupthaar, trägt blonden Schnurbart und war bei seiner Entfernung dunkel bekleidet.

Bekanntmachung. Der in der Untersuchungssache wider den Colporteur Alfred Vollmann aus Berlin auf den 18. April 1868 anberaumte Audienztermin ist aufgehoben. Sorau, den 15. April 1868. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Bekanntmachung. .

Am 25. v. M. ist der Schänker Miehlke aus Sipiory hiesigen Kreises in Bromberg verschwunden und liegt dringender Verdacht vor, daß er vorsätzlich von ruchloser Hand in den Brahefluß gestürzt und umgebracht worden ist, .

Er war etwa 39 Jahr alt, 5 Fuß groß, schwächlich. Sein Haar (kleiner Backenbart) dunkelblond. Eine kleine Narbe an der Nasen— wurzel bildete ein besonderes Kennzeichen. ;

Seine Bekleidung bestand aus I) einem dunkelgrünen Wollenrocke mit Unterfutter von grau- weiß geflecktem Parchent, 2) einem Paar dunkelgrünen Zeughosen, blau karrirt, 3) einer dunkelgrünen Weste von wollenem Zeuge, 4) einer schwarzen Barankenmütze, ganz wollig, 5) einem weißen Leinwandshemde, 6 einem Paar kurzen Stiefeln, 7) einer blauen Unterjacke von eigengemachtem Zeuge.

Die Leiche ist bisher nicht n , Alle Diejenigen, welche über den Verbleib des Miehlke oder dessen Leiche irgend welche Aus— kunft zu geben vermögen, werden hiermit ersucht, es entweder schrift= lich uns anzuzeigen oder bei ihrer nächsten Polizeibehörde sich darüber vernehmen zu lassen. .

Schubin, den 7. April 1868. .

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Ediktal-⸗Citation. Folgende Personen: . ö. h der Friedrich Wilhelm Paul Büttner aus Flensberg, der Sattlergeselle Wilhelm Eduard Schoechert, zuletzt in Gold—

ber 3) erg aul Friedrich Louis Schuhmann aus Goldberg, 5 der Müller Johann Karl Robert Kudel gus Goldbe

9 der Johann Karl Friedrich Herrmann Bunzel aus Holdberger Vorwerken,

6) der Schmiedegesell Ernst Herrmann Ehrlich aus Petersdorf 7 8e ö August Kirst alias khn . aus 632 = Nieder. isersdo sind von der Königlichen Staats: Anwaltschaft zu Loewenberg am 14. März 1868 angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen 6. ver⸗ lassen und sich dadurch dein Eintritte in den Dienst des stehenden deerg in en en 6 n , ist daher gegen diese Personen durch Beschluß des unterzeich— neten Gerichts vom 9 April d. J. auf Grund des . des 2 ,. resp. S§. 4 se. des Gesetzes vom 10. März 1856 die Unter- uchung eingeleitet und zur Verantwortung derselben, so wie zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache Termin auf den 9. September 1368, Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungssaale Nr. 2 des hiesigen Rathhauses,

angesetzt worden, zu welchem dieselben unter der Verwarnung vor— 6 werden, daß im Fall ihres Ausbleibens gegen sie mit der

ntersuchung und Entscheidung der Sache in gontumaciam verfahren Werden wird. Dieselben haben die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei—⸗ geschafft werden können.

Goldberg, den 6. April 1868. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Deputation für Strafsachen.

Handels⸗Register. Handels-⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. ö . 6 Firmen ⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter

der Kaufmann (Herrengarderobegeschäft) Eduard Sachs zu Oels in Schlesien, url af 6 Ort 8 e, . * i ö jetziges Geschäftslokal Friedrichsstr. 217 Firma: Eduard Sachs, ö zufolge heutiger Verfügung eingetragen. Der Kaufmann Eduard Sachs zu Oels in Schlesien hat für seine vorgedachte Handlung seinem Sohne Louis Sachs zu Berlin Prokura ertheilt. Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 123 in das Pro⸗ kuren ⸗Register eingetragen.

9 . Firmen ⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter r. der Kaufmann (Agentur und Kommissions⸗Geschäft) Heinrich August null Quistorp zu Stettin, fh s Ort der , . Stettin mit einer Zweigniederlassung zu Berlin, hiesiges Geschäftslokal: Oranienburgerstr. 13. 14, Firma: Heinr. Quistorp, zufolge heutiger Verfügung eingetragen. . Der Kaufmann Heinrich August Julius Quistorp zu Stettin hat für seine vorgedachte Handlung dem Kaufmann Albert Schubandt zu Berlin Prokura ertheilt. Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1224 in das Pro⸗ kuren⸗Register eingetragen.

Die unter Nr. 3150 des Firmen ⸗Registers eingetragene hiesige

Firma: Rudolph Stolt, Inhaber: Kaufmann Rudolph Otto Friedrich Stolt, ist erloschen und zufolge heutiger Verfügung im Register gelöscht.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma J. Henschel Söhne (Bank⸗, Fonds und Kommissions⸗Geschäft) (jetziges Geschäftslokal: Charlottenstr. 33), am R April 1868 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind: I) der Kaufmann Theodor Henschel, 2) der Kaufmann Albert Henschel, beide zu Berlin. . Dies ist in das Gesellschafts⸗Register des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 2294 zufolge heutiger Verfügung eingetragen.

Der Kaufmann Heinrich Siegmund Blanckertz zu Berlin hat für

seine hierselbst unter der Firma Heintze C Blanckert z bestehende, unter Nr. 5056 des Firmen ⸗Registers eingetragene Handlung dem Adolph Heinrich Pahl zu Berlin

Prokura ertheilt. .

Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1222 in das Pro⸗ kuren⸗Register eingetragen.

Berlin, den 14. April 1868.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

1 ͤ——

In das hiesige Firmen ⸗Register ist unter Nr. 74: Col. 1: der Ziegeleibesitzer und Holzhändler Albert Schmidt, Col. 2: Ort der Niederlassung: Kotzen, Col. 3: Firma: A. Schmidt, . eingetragen zufolge Verfügung vom 8. April 1868 an demselben Tage. Rathenow, den 8. April 1868. . Königliche Kreisgerichts⸗ Deputation.

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