1616 Die Eintrittskarten zur Versammlung können in den drei letzten Tagen vorher, also vom 4. Mai ah, nebst ö und dem
,,, auf dem Comtoir der Gesellschaft, Kauf. hof 9 3, gegen statutenmäßige Legitimation in Empfang genommen werden. Magdeburg, den 12. April 1868. . Der Vorsitzende des Verwaltungsrathes, Geheime Justirath Dr. Silberschlag.
loo BHerlin⸗Anhaltische Eisenbahn. Die diesjährige regel mäßige General ⸗Versammlung un⸗ serer Gesellschaft wird Mittwoch, den 29. April e. Nachmittags 53 Uhr, im Konferenz⸗Saal des Verwaltungsgebäudes, am Askänsschen Plaß Nr. 6, 1 Treppe stattfinden. Zu derselben laden wir die Actionaire der Berlin ⸗Anhal ;
lischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft mit dem Ersuchen ein, gemäß der Bestim⸗
mungen des 8 28 des Statuts, in den Tagen des 25., 27. und 28. April c., Vormittags zwischen 9 und 12 Uhr und Nachmittags . 3 und 6 Uhr, ihre Stamm ⸗Actien nebst einem nach den ver= chiedenen Kategorieen (Littr. A., B. und C.) gesonderten und nach der Nunimernfolge geordneten, vom . unterschriebenen Ver. zeichnisse in der Gesellschafts ⸗ Haupt ⸗Kasse (am Askanischen Platz Nr. 6) niederzulegen. Die Actien mit dem Ver eichnisse werden an zurück⸗ behalten ünd es wird dagegen eine Wr, n ung über die Stimmen⸗ zahl des . und ein Exemplar des Geschäftsberichts pro 1867 ausgehändigt werden, wovon Erstere als Einlaßkarte zur General-
Versammlung dient. Die Vertreter stimmberechtigter Actionaire, welche , 6
glaubigten Vollmachten ebenfalls in den gena kan . ö. f genannten Tagen in der ie deponirken Actien werden vom 30. April e, ab in den ob e n J, . . . . Hauptkasse 6. er darüber ausgestellten Bescheinigun ĩ Da der General ⸗Versammlung ist: , 1 Vortrag des Berichts über die Geschäfte des verflossenen Jahres un gulf , ng des Direktorialberichts und des Rechnungs- . 7 Vornahme der erforderlichen Wahlen itgli = = . e. 3 h der Mitglieder des Ver erathüng und Beschlußfassung über Anträge von Actionairs , §. . 39 . . Frist vor 31 al ⸗ Ve nlung dem Vorsitzenden des chriftlich mitgetheilt werden. ; e ,,, erlin, den 15. März 1868. ; Der Verwaltungsrath.
Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn l. d. Mts. ab tritt ein direkter Tarif für Kar, — 2 5 lz aller Art, roh und ro , . also auch für Schwellen, ohlen, Dielen, Bretter, Pfosten, Latten 2c. in Wagenladungen von mindestens 100 Ctr. und bei Ausnutzung der Eisenbahnfahrzeuge nach Raum oder Gewicht, so wie unter den für Si (n m mr geltenden Beschränkungen kan den Transit aus Oesterreich, und zwar hy ende fe ech ö . a . zum Satze von 7 Sgr. . im Satze von r. pro = . in Kraft. Berlin, den 2. April 1868. ; w rr e, ,, n
Königliche Direction der Riederschlesisch⸗Maͤrkischen Eisenbahn.
1280]
Einnahme. ewinn ˖ un
Preußische Lebens ⸗Versicherungs⸗Actien⸗Gesell G — a t .
Con to. ine, , En de Dek em ber 166
Aus gabe.
An . aus 6 1 Prämien ˖ Conto .. 6 z ab: bezahlte Ruüdver-
J sicherungs Prämien. Leibrenten Conto⸗ Einlage Capital · Ertrãgnisse 1 3 n,, Re . i
1 vereinnahmt .. Umschreibegebühren . . . ...... 9 Antragsgebühren ..... ..... 16249 5111
11358
57 057 — 353 — 41 58.520
Policegebünren . 6
Per Schäden⸗Conto .... .... 2116 Schäden · Reserve ir einen nicht regulir⸗ ten Fall 26 Gezahlt: Leibrenten. 20 . olicen. 15 nventarium · Abrech⸗ nung, Abschreihung auf Thlr. S294. 27. 3. Unkosten, Verwaltungskosten. Untersuchungskosten Provisionen, Abschluß Thlr. 11353. 7. . Incasso Thlr. 471. 22. 9. Prän en - TUederträ5Je? Reserven ...... ...... . Ueberschuß
11825 — 12699 26 32) 45 17
Thlr.
Der Vorstand. Wolff. Geysmer.
SI 7514 8
Hübner.
Stadtrath 8o ew e. Assessor Hirche.
1GGll is rss
Die Revisions ⸗Kommission. Kaufmann Schadow.
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Rechnung s Ab sch luß
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her ungs ⸗⸗An stalt
; der Bayerischen nn, . Wechsel⸗Bank
pro 1
8
STaXn VD RX
„Ein nahm en.
Uebertrag von 1866 für noch nicht erworbene
Prämien und 28 unerledigte Brandschäden
ni,, pro 1867 (abzüglich der istorni
Gezahlte Brandschäden der Rückversicherungs⸗ Anstalten
insen des Reservefonds und der Prämiengelder
ebühren
306/589 Fl. 365 Kr. 792/322 44 * 142.3383 9 32 *
4231065 40 Sö6lz? * 42 *
pitals.
449 87 tKz362 l. — Kr. di oro Rt .
81 / 445.046 7. — Kr. s gaben.
A u An 309 Brandbeschädigt . an ö schädigte gezahlte Brand⸗Ent⸗ ersicherungs⸗Prämi en⸗ ü i . 23 ; , n ividenden⸗ resp. Gewinn⸗ und Veriun. ; Conto der Bank ,, ö
a) Zinsen der R , eservefonds und der
b) Prämiengewinn 26
är 385 noch nicht erledigte Brandfäll 36 noch nicht erworbene . rah r, ö
385,217 Fl. 32 Kr. 467634 2 45 *
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übertragen . — *
De F ü n J der erwähnte Prämien ⸗Uebertrag von. . ö . 9. . J
b) der kom e) das ursprüngliche, baar eingezahlte Garantie⸗Kapital von
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11 Kr.
Thaler 60, 170,924. — Sgr. SI 894,199. — ** * 103 708. 12 *
Hier folgt die besondere Beilage
Di Fr
Besfondere Beilage des Koͤniglich Preußischen Staats⸗Anzeigers.
Zu Æ 92 vom 18. April 1868.
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Inhalts ⸗Verzeichniß: Die Belehnung des Burggrafen Friedrich von Rürnber Bie Rilitair⸗Erfatz Instrucklon für den Norddeutschen Bund vom 26. März 1868. — Das landwirth⸗ useum in Berlin. (J.) — Aquarcllen · Ausstellung im Uhrsaal der Königl. Akademie der Künste.
am 18. April 1417. schaftliche
—
mit der Mart Brandenburg vollzogen zu Eonstanz
nnn.
Die
Belehnung des ö Friedrich von Nürnberg
mit der Mark , , vollzogen zu Constanz am 18. April 1417.
Unter den Denk- und Erinnerungstagen des Königlichen Hauses der Hohenzollern und des brandenburg - preußischen Staates ninunt der Monat April eine hervorragende Stelle ein.
Im Monat April des Jahres 1415 stellte König Sigis⸗ mund zu Constanz jene Urkunde aus, worin er dem Burg⸗ grafen Friedrich von Nürnberg die Würden eines Markgrafen von Brändenburg und Erzkammermeisters des heiligen römi⸗ schen Reichs förmlich . Und wiederum, 2 Jahre darauf, im Monat April geschah es, daß der nunmehrige Markgraf Friedrich von König Sigismund die solenne Belehnung mit der Mark Brandenburg empfing. .
Diese Feierlichkeit erfolgte am 18. April 1417 auf dem obern Markte zu Constanz. l rich von Richenthal, ein Augenzeuge der Ereignisse in Constanz während des Coneils daselbst, beschreibt die Belehnung des Markgrafen Friedrich am 18. April 1417 in seiner ychronik des conciliums von Co- Stenz. Augsburg 1483 (fol. XII, XI-IV.). 1536 (fol. IX, XXXV.). Richenthal's Bericht nach der Urschrift im Constanzer Stadtarchiv ist abgedruckt in Riedel, s Zehn Jahre aus der Geschichte der Ahnherren des Preu ßischen Koͤnigshauses⸗ (Berlin, 1861, S. 283-291. — Die Beschreibung eines anderen Augen; zeugen, des Constanzer Patriziers Gebhard Dache r findet sich in Herm. v. d. Hardt Act. concil. Constant. V, 1837188 und in v. Minu toli's Friedrich 1, S. 31— 3. — Viel kürzer ist die Beschreibung in des Tübinger Propstes Joh. Nau⸗ clerus (st. 1479) Gronicon (1515, 1564, 1579, 1644, fol. 1064 (der Ausg. von 1679). Dem Letzteren folgen Angelus, Ann. March. S. 196, Cernitius und Rentsch. ö
Wir theilen nachstehend die Beschreibung Ulrich 's v. Richen⸗ thal mit: . 6 ; Am achtenden tag nach ostren do empfieng Burggraf Fridrich von Rüremberg vor imbiß umb die VIIil. Stunde) sin chur⸗ furstentuom die marggrafschaft von Brandenburg am obern Markt. Und was (wär) da selbs gezimmert und gemacht an das hoch hus (Haus) genant zuo dem hochen hafen, ain vast widi (weite) und braiti lbreite) steg uf über das gewelb unz (bis) an die baien (vorspringenden Fenster), und vor den baien ain michli (große) ebni (Söller, Tribüne), da wol vierzig man uf mochten ston (stehen).) Die ebni was (war) obnen ver— dakt (bedeckt) mit schönen und großen guldinen tüechern und was (war) zuo baiden wänden ouch (auch) behengt und bedekt mit guldinen tüechern alles hoch enbor (empor), und gen (gegen) der nur (Mauer) hanget ain groß schoen guldin tuoch (Tuch,. Wenn ainer von der erd uf hin (hinauf) sach (sah, so wont (wähnt, glaubt er, es brunne sbrenne) alles von gold. Und uf der Ehni was ain hocher sessel gemacht mit ainem guldin kiussin (Kissen) und dar ob ain klain guldi tuoch, und hinden an dem ruggen (Rücken) ain schoen lasurblaw tuoch mit gold, und neben dem sessel warent zwen stüel gemacht, zurjetweder siten (Seite) ainer, da wol uf ainem stuel (Stuhh vier man gesizen mochten. Und waren die stuͤel enklain (etwas; niederer dann der sessel.
Und desselben tages fruo früh) am morgen do ritten alle prosuner (Posaunen), so zuo Eostenz waren, allenthalb durch die statt, und alle pfifer ( Pfeifer) und ritten mit inen all diener des burggraven und sust (sonst, außerdem) vil volkes, herren, frien (Greiherren), ritter und knecht (Knappen). Und hat ieglicher ain steken in der hand, in der laͤnge als ain eln (Elle), und vornen ain rgtes fänli daran mit wullim tuoch ein Fähnlein von rothem Tuch), und sust (sonst) niut nichts) dar in gemalet; das was (war) wos als lang und als brait
als ain hand. . . führten) zwen kostlich (köstlich ausstaffirte)
Und fuorten wen . ritter uf zwain rossen, der ain ain paner Banner) an ainem
raisspieß (Stab) mit den wapen der marggrafschaft zu brandenburg; der 1 der ß schilt von Nüremberg“); und ritten
„Vor dem Hause » Zu dem hohen Hafen das noch heut steht und den alten Ramen führt, war eine gerüumige Tribüne errichtet, zu der ein Ausgang aus dem obern Stock des Hauses und eine Frei⸗ treppe vom Markte hingufführte. ;
J Der Burggrafenschild von Nürnberg ist der schwarze Löwe; hier ist der schwarz - weiß quadrirte Hohenzollern Schild gemeint wie aus den farbigen Illustrationen der Kostnitzer Handschrift des Richen⸗ thal, von denen sich Abbildungen bei Riedel »Zehn Jahre« u. s. w. befinden, zu ersehen ist.
also dristund (drei Mah durch die stat. Und an dem driten riten Ritt) das was (war) vor der niunden ker en stund, da samloten versammelten) sich zuosamen alle fiursten (Fürsten), churfiursten Churfürsten), herzogen, graven frien (Freiherren), ritter und knecht (Knappen), die im (ihm) dienen wolten, zesaͤmen (zusam⸗ men). Und ritten für (vor) des Burggraven herberg an dem fischmarkt vornen fuͤr das hus (Haus), das, man nemt (nennt) das hoch hus, das do ze mal (damals) was (war, ehrt ain⸗ richs von Tettikoven, und nam ieglicher ain solich (so chen) steklin (Stecken mit einem rothen Fähnlein daran) in sin hand, er wer wer er wölt.“)
Y. Und ritten also mit im ihm, dei. dem Markgrafen Friedrich) die klainen gäßlin (Gäßchen) baide ußhin und durch mordergaͤssen und niuwengassen und her widerumb sant Pauls gassen inher (einher) unz (bis) an den obern markt. Und fuort (führt) man die zwai paner allweg an den spießen vor im.“) Und ward des ritenden (reitenden) volks also vil, das si sant Pauls gassen ufhin huobent shaben sich) ge⸗ trengt (gedrängt) in ginander die gassen uf (auff und uf, und an ringgassen (heute Paradiesergasse), ain tail muoßten riten (reiten) die siul (heute Kanzleigasse) abhin, und ain tail für sant Laurenzen; und houben also getrengt in ain⸗ ander (standen also an einander gedrängt), das nieman (Nie⸗ mand) zuo fuoß (Fuß) mocht (konnte) dar durch komen; und mochten (konnten) die großen herren vor trang (Gedränge) kom (kaum) an dem markt beliben (bleiben)) und waren alle tächer, gukeren (Dachluken), laden (Bodenöffnungen) und fienster (Fenster, die an dem markt sind, vollen liut en gaistlich uͤnd weltlich, frowen (Frauen) und man, Christen, Juden und Judinen, und allerlai liut (Ceute). In dem getrang (Gedränge) allem beschach (geschah) nie niemend niut in, weder von liuten, noch von den rossen. ö.
Do nu Burggraf Fridrich von Nüremberg mit den sinen (Seinigen) und mit den zwain paner an den markt also kam, do hielt er also stil. Bo gieng unser her (Herr) der roemisch kiung (König) usher (heraus, aus) zuo ainem baien in dem hus zum hochen hafen ) und sazt (setzte) sich enmitten in den sessel und giengent im zwen eardinal nach und dri (drei) bischof; nit darumb, das er ir zuo dem lehen (Belehnung) bederfte (bedürft hätte. Si wolten aber es durch wunder (sehr gern) sechen (sehem). Und nach den gieng sin obroster (oberster) canzler. Do sie nu für den kung (König) kamen, do hieß er den ain cardinal neben sich uf den ain stuͤol sijen, und den andern cardinal uf die andern siten (Seite), und die bischof neben die cardinal. Und stuond der canzler hinder den cardinalen, der hat ain besigelten brief in der hand mit zwain anhangenden insigeln (Siegeln). Und hat der kiung ain guldinen kron uf und was angelaid (war angekleidet) als ain ewangelier *).
Und also ward den herren ufhin geruoft aufgerufen). Do ging des ersten Guerst) herzog Ludwig von Paiern pfalzgraf, und was angelait als ain lezgner Ceyner) Y) und troug (trug) in siner hand den gilgen Y und das zepter, und stuond (stand, stellte sich hinder den cardinalen zuo der linggen siten und bot (trug) den gilgen und das zepter herfür. Dar nach gieng herzog Rudolf von Sachsen ufhin (hinauf, d. i. auf die Tribüne), und was zuo glicher (gleicher) wis (Weise) angelait als ain lezgner und hat ain bloß schwert in siner hand. Und do er uf hin
3) d. i. Jeder ohne Unterschied des Standes. ö
) Hier ist zu ergänzen, daß sich nun der Markgraf Friedrich eben⸗ falls zu Pferde gesetzt habe, um in der gedachten Begleitung auf den obern Markt zu xeiten, ;
e) d. i. vor ihm ritten die beiden Bannerträger.
c Das Gefolge war so groß daß der Zug auf dem Marktplatze nicht Raum fand, und daher zum Theil in den anstoßenden Gassen halten bleiben mußte. . .
) König Sigismund beschritt, aus einem Fenster des Hauses »Zum hohen Hafen« heraustretend, die vor demselben errichtete
Tribüne. ; 8) d. i. wie ein Diakonus, der eben das Evangelium singen will.
Das Gewand des Kaisers war roth. . . ) Der Pfalzgraf war gekleidet wie ein Geistlicher, welcher im Hochdmte die Lection aus einer Epistel singen muß, doch mit einem rvehen Hut und mit einer vehen Kappes; d. i. er trug den mit Her⸗ melin besetzten Kurhut und einen Hermelinkragen. Der Herzog von Sachsen war in derselben Tracht, also ebenfalls im geistlichen Ge⸗ wande. . a Was »Gilgen« hier bedeutet ist unbekannt. Gilges heißt sonst Lilie, oder das Scepter nüt der Lille oben, doch paßt dies hier nicht.